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Psychosozialer Psychosoziale
Risikofaktor = Ressource =
Einfluss der Einfluss der
sozialen Umwelt, sozialen Umwelt,
der eine potentiell der die physische
krankheitswertige und psychische
psycho-physiologische Gesundheit stärkt und
Reaktion oder ein die Widerstandskraft
gesundheitsschädigendes insgesamt erhöht
Verhalten provozieren kann.
Thema 2: Agenda
Condicio Humana:
Das Leben in der
Gruppe ist ein
zentrales Merkmal
der menschlicher
Existenz
Bildquelle (ops): https://www.schriever.af.mil/News/Article-Display/Article/2120409/combat-covid-19-stress/
Gruppe
• Gruppen bilden den sozialen „Nahraum“ von
Menschen (zentrale soziale Beziehungen)
• Gruppen sind Personen, die häufig
interagieren und i.d.R. ein gemeinsames Ziel
oder Wertvorstellungen haben
• Primärgruppe (Familie), formelle Gruppen
(festgelegte Regeln, z.B. Verein, Kollegen),
informelle Gruppen (Freunde, Bekannte)
• Bindungskraft durch: Gruppennormen, Rollen,
Kultur, Werte(systeme), Zwang
Funktion von sozialen Gruppen
(insbesondere Primärgruppen)
• Reproduktion
• Erziehung, Sozialisation
• Überlieferung von Kultur, Werten und Lebensstilen
• Effizienz und Arbeitsteilung
• Soziale Bindungen, Rückhalt und Fürsorge
• Schutzraum für Intimität und Emotionalität
• Tradierung von Eigentum und sozialem Status
= evolutionärer Überlebensvorteil
Grundbedürfnisse nach A. Maslow
Selbstverwirklichung: sinnvolle
Ziele, Verwirklichung von Potentialen
Wertschätzung: Anerkennung,
Freiheit, Respekt
(Gelingende) soziale
Beziehungen sind
elementar für eine positive
psycho-emotionale,
körperliche und soziale
Entwicklung des
Menschen
Harlows Bindungs-Experiment
http://www1.appstate.edu/~kms/classes/psy3214/images/Harlow1.jpg
Soziale Beziehungen
Auch nach der Kindheit werden ein Großteil der
Bedürfnisse mit Hilfe von sozialen Gruppen erfüllt
(bzw. benötigen soziale Interaktion zur Erfüllung).
Interpretation, Beispiel:
nicht isolierte Menschen
Metaanalyse mit insgesamt 148 Studien zu haben eine ca. 40%
Zusammenhängen zwischen verschiedenen geringere Sterblichkeit im
Aspekten von sozialen Beziehungen und Mortalität. Vergleich zu isolierten
K=Zahl der gepoolten Studienergebnisse. Menschen
Aus: Holt-Lunstad J, Smith TB, Layton JB (2010) Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review. PLoS Med 7(7): e1000316. doi:10.1371/journal.pmed.1000316
Soziale Beziehungen und Mortalität
Effektstärken im
Vergleich zu anderen
Protektivfaktoren
Aus: Holt-Lunstad J, Smith TB, Layton JB (2010) Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review. PLoS Med 7(7): e1000316. doi:10.1371/journal.pmed.1000316
Prognose: sozialer Rückhalt und
Verlauf bei kardiologischen Patienten
Epidemiologic Study of the Elderly (EPESE)
Untersuchungszeitraum 1982 –1992, N=292 Patienten nach
Herzversagen
3.5
Jahres nach Herzversagen erneut
Relatives Risiko, innerhalb eines
Krankheitsereignis zu erleiden
ein kardiovaskulär bedingtes
2.5
1.5
0.5
verfügbar nicht verfügbar
Graphik: Fonds Gesundes Österreich nach Dahlgren & Whitehead 1991, 2007
Mechanismen: z.B. Effekte von Isolation
Verhalten
• Häufigerer Substanzkonsum (z.B. Tabak, Alkohol)
• Weniger körperliche Aktivität
• Weniger Inanspruchnahme von Vorsorge und Therapie
• Geringere Compliance
Psychische Belastung
• Negative Emotionen
• Depressivität und Angst
Stressreaktion
• Chronische Aktivierung des Stresssystems: z.B. negative
Auswirkungen auf das Immunsystem, erhöhter Blutdruck
Lebensformen in Deutschland