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mobile zeitgeistSPECIAL 
  

Das eMag zum Mobile Business      Ausgabe 1/11 – Januar 2011
 
 
Apps vs. Mobile Browser –  
Ist das Wettrennen entschieden? 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

App oder Mobile    Grenzen der Webapps: 
Website? –   2011 – The Web  Warum native Apps 
Nutzen!                  8  Strikes Back             17     überleben werden     27
1    Ausgabe 4/09 – Oktober 2009   
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 
2009   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ausgabe 1/09:   Ausgabe 2/09:   Ausgabe 3/09:  Ausgabe 4/09: 
 
Mobile Marketing /   Mobile Commerce Mobile Entertainment  Mobile Technologien 
 
Mobile Advertising 
 
2010   
 
 
 
 
 
 
 
         
 
 
 
   
 
 
Ausgabe 1/10:   Ausgabe 2/10:   Ausgabe 3/10: Sonderausgabe Okt. 2010: 
Mobile 2.0 
  Mobile Marketing /   Looking Outside – What  Voice in Zeiten von Apps 
  Mobile Advertising ‐ Reloaded  We Can Learn From Other 
Cuuntries 
 
 

Ausgabe 4/10:  
 2 
Drei Jahre iPhone – Quo    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
vadis Mobile Market? 
 

 
Editorial 
 
Wir  gehen  zunehmend  in  die  Cloud,  nutzen  Web‐Applikationen,  für  Impressum 
die  keine  lokalen  Installationen  mehr  notwendig  sind.  Eine  von  uns  Verantwortlich im Sinne des 
allen als logisch und fast natürlich empfundene Entwicklung.  Presserechts (V.i.S.d.P.) 
  Heike Scholz 
Hellbrookstraße 80e 
Doch  betrachten  wir  Mobile,  reiben  wir  uns  verwundert  die  Augen. 
22305 Hamburg 
Hatten wir gerade die Walled Gardens der Carrier eingerissen, feiern  Germany 
proprietäre Systeme in Form von App‐Stores fröhliche Urstände. Und  Telefon: +49(0)40/8197‐1545 
alle  sind  begeistert,  freuen  sich  wie  die  Kinder,  immer  neue  und  info@mobile‐zeitgeist.com
natürlich  explodierende  Downloadzahlen  aus  diesen  App‐Stores  zu  USt.‐ID‐Nr. DE229568023 
vernehmen  und  sie  jeden  Tag  auf’s  Neue  weiter  zu  verbreiten.  Es   
mutet dem Betrachter an wie ein Rausch – ein App‐Rausch.  Haftungshinweis: 
  Trotz  sorgfältiger  inhaltlicher 
Es bremst auch niemanden, dass über 90 Prozent der Apps nach zwei  Kontrolle  übernehme  ich  keine 
Haftung  für  die  Inhalte  externer 
bis  drei  Wochen  nicht  mehr  genutzt  werden  und  viele  Entwickler  Links.  Für  den  Inhalt  der  verlinkten 
ihren  Aufwand,  den  sie  in  die  Erstellung  einer  App  gesteckt  haben,  Seiten  sind  ausschließlich  deren 
Betreiber verantwortlich. 
wohl  nie  amortisieren  werden.  Apps  sind  toll,  schick,  innovativ  und 
 
alle wollen sie. Alle? Wirklich? 
  Urheberrecht: 
Falls  nicht  anders  angegeben, 
Wenn der Rauch der Feuer, um die derzeit alle tanzen, sich ein wenig  unterliegen alle Seiten dieses eMags 
lichtet,  werden  die  Unzulänglichkeiten  der  Apps  und  der  App‐Stores  dem  Urheberrecht  (Copyright).  Dies 
gilt  insbesondere  für  Texte,  Bilder, 
deutlich  und  so  mancher  fragt  sich,  warum  wir  eigentlich  mobil  das  Grafiken  einschließlich  deren 
Internet nicht so nutzen, wie wir es schon seit einiger Zeit mit unseren  Anordnung  auf  den  Seiten.  Eine 
PCs,  Note‐  oder  Netbooks  tun.  Und  siehe  da,  so  mancher  entdeckt  Vervielfältigung  oder  Verwendung 
solcher Seiten (oder Teilen davon) in 
den guten alten Browser wieder.  anderen  elektronischen  oder 
  gedruckten Publikationen und deren 
Veröffentlichung  (auch  im  Internet) 
Dumm  nur,  dass  in  der  mobilen  Welt  nicht  nur  bei  den  Endgeräten, 
ist  nur  nach  vorheriger 
den  Betriebssystemen  und  den  Distributionskanälen,  sondern  auch  Genehmigung  gestattet.  Die 
bei  den  Browsern  Heterogenität  herrscht,  die  manche  Dinge  Genehmigung  zur  Publikation  der 
Seiten  kann  der  Herausgeber 
naturgemäß verkompliziert.  erteilen.  Weiterhin  können  Bilder, 
  Grafiken,  Text‐  oder  sonstige 
Liegt  die  Rettung  in  HTML5?  Wenn  nicht,  was  kommt  danach?  Und  Dateien  ganz  oder  teilweise  dem 
Urheberrecht  Dritter  unterliegen. 
sind Apps nur eine zeitweilige Erscheinung und verschwinden wieder?   Alle innerhalb des eMags genannten 
  und  ggf.  durch  Dritte  geschützten 
14  Autoren  gehen  in  diesem,  unserem  zehnten  Special,  auch  diesen  Marken‐  und  Warenzeichen 
unterliegen  uneingeschränkt  den 
Fragen  nach.  Wir  wünschen  unseren  LeserInnen  viele  neue  Bestimmungen  des  jeweils  gültigen 
Erkenntnisse und Spaß bei der Lektüre.  Kennzeichenrechts  und  den 
Besitzrechten  der  jeweiligen 
  eingetragenen  Eigentümer.  Allein 
aufgrund  der  bloßen  Nennung  in 
unserem  Angebot  ist  nicht  der 
Schluss  zu  ziehen,  dass 
Markenzeichen  nicht  durch  Rechte 
Dritter geschützt sind. 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    3 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 
 
Inhalt  
 
Editorial ................................................................................................................................................... 3
 
Autoren.................................................................................................................................................... 5 
 
 
Apps ‐ eine aussterbende Gattung oder: Haben Apps eine Zukunft?..................................................... 6 
 
App oder Mobile Website? – Nutzen!..................................................................................................... 8  
 
Nativ oder Web ‐ es kann nur einen beide geben................................................................................. 10  
 
Die Zukunft von mobiler Software ........................................................................................................ 14  
 
2011 ‐ The Web Strikes Back!................................................................................................................ 17  
 
Der Krieg der Welten............................................................................................................................. 19  
 
Native‐ oder Web‐Anwendungen, wohin geht die Reise? .................................................................... 23 
 
Wohin geht die App‐Reise? ‐ Warum native Apps Vergangenheit sind  
und der Browser die Zukunft ist… ......................................................................................................... 25  
 
Grenzen der Web.Apps: Warum Native Apps überleben werden ........................................................ 27 
 
Warum die Entwicklung von mobilen Lösungen keine Bauchentscheidung sein sollte ....................... 29 
 
Ab ins Web! – Warum Prozess‐lastige Applikationen besser in  
einer WebApp abgebildet werden sollten ............................................................................................ 33  
 
Museum‐Apps und mobile Museums‐Websites ................................................................................... 35  
 
Native App oder Web‐App im Bankensektor? Beides! ......................................................................... 38  
 
 
Die nächsten Events in Mobile .............................................................................................................. 40
Interessante Links.................................................................................................................................. 41
Werben und Sponsoring........................................................................................................................ 42
Ausblick auf kommende mobile zeitgeist SPECIALS.............................................................................. 43
Mobile 2.0 Tag Cloud............................................................................................................................. 44
 
 

 4    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

 
Autoren  
 
 
 
Anderheggen, Adrea: Grenzen der Webapps: Warum Native Apps überleben werden ...................... 27 
 
Brendel, Nadine; Webering, Jan: Wohin geht die App‐Reise? ‐ Warum native Apps  
Vergangenheit sind und der Browser die Zukunft ist…......................................................................... 25 
 
Erdmann, Charlotte: Apps ‐ eine aussterbende Gattung oder: Haben Apps eine Zukunft? ................... 6 
 
Gather, Florian: App oder Mobile Website? – Nutzen! .......................................................................... 8 
 
Gülle, Roland: 2011 ‐ The Web Strikes Back! ........................................................................................ 17 
 
Hollstein, André: Warum die Entwicklung von mobilen Lösungen  
keine Bauchentscheidung sein sollte .................................................................................................... 29 
 
Le Comte, Eduardo: Der Krieg der Welten ............................................................................................ 19 
 
Mörl, Christoph: Nativ oder Web ‐ es kann nur einen beide geben ..................................................... 10 
 
Müller, Michael: Museum‐Apps und mobile Museums‐Websites........................................................ 35 
 
Scheller, Ulrich: Native‐ oder Web‐Anwendungen, wohin geht die Reise?.......................................... 23 
 
Schollmayer, Torsten: Die Zukunft von mobiler Software .................................................................... 14 
 
Schwitalla, Joerg: Native App oder WebApp im Bankensektor? Beides!.............................................. 38 
 
Thürling, Matthias: Ab ins Web! – Warum Prozess‐lastige Applikationen besser in  
einer WebApp abgebildet werden sollten ............................................................................................ 33 
 
Webering, Jan; Brendel, Nadine: Wohin geht die App‐Reise? ‐ Warum native Apps  
Vergangenheit sind und der Browser die Zukunft ist…......................................................................... 25 
 
 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    5 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Apps ‐ eine aussterbende Gattung oder: Haben Apps eine 
Zukunft? 
Von Charlotte Erdmann 

Längst sind Smartphones keine Statussymbole  Apps  zu  51%  alleine  von  iPhone‐Besitzern 


mehr.  Sie  gehören  zum  Leben  vieler  genutzt.  
Menschen  und  sind  für  viele  beinahe  ebenso   
wichtig,  wie  Essen  und  Trinken.  Ohne  das  Zum  Vergleich:  Nokias  Symbian  besaß  Ende 
iPhone  verlässt  man  eben  einfach  nicht  mehr  2009  einen  Marktanteil  von  44%  und  einen 
das  Haus,  weil  man  sich  ohne  dessen  Dienste  Nutzungsanteil  des  mobilen  Internets  von 
verloren  fühlt.  300.000  Apps  alleine  aus  20%,  bei  Blackberry‐Geräten  sieht  die 
Apples App Store wurden bis Ende November  Verteilung  ähnlich  aus  (20%  Marktanteil,  5% 
2010  für  das  iPhone  herunter  geladen 1 .  Sie  mobile Internetnutzung). 3   
helfen beim Tee kochen   
genauso,  wie  bei  der  App‐Nutzer  verlieren 
Wegfindung  –  sei  es  im  den Überblick 
realen  oder  im   
spirituellen Sinne.   Noch  sind  es  die  Apps, 
  über  die  Smartphone‐
Mobile  Besitzer  auf  das 
Internetnutzung nimmt  Internet  zugreifen. 
zu  Doch  die 
  überbordende  App‐
Zeitgleich  verbessern  Vielfalt führt dazu, dass 
sich  die  Technologien  die  Entscheidung  für 
mobiler  eine  passende  App 
Internetnutzung  schwer fällt. Spiele sind 
insofern,  dass  nicht  nur  mit  18%  noch  immer 
die  mobilen  die  am  meisten 
Webbrowser  schneller  geladenen  Apps, 
und effizienter werden.   gefolgt  von  Unterhaltung  und  Büchern,  die 
  beide  noch  zweistellige  Prozentzahlen  (14%) 
Auch  die  mobile  Internetnutzung  ist  dank  der  aufweisen 4 .  Doch  dann  versandet  das 
wachsenden  globalen  Abdeckung  mit  dem  Interesse  der  Nutzer.  Sie  kapitulieren  vor  der 
Mobilfunkstandard  der  dritten  Generation  Masse  an  Apps,  laden  mehr  Programme,  als 
(3G)  problemlos  unterwegs  möglich.  Bereits  sie  eigentlich  nutzen  und  navigieren 
heute beträgt die 3G‐Netzabdeckung weltweit  schlussendlich  doch  lieber  per  mobilem 
21%.  Bis  2014  wird  dieser  Wert  auf  43%  Webbrowser.  Neueste  Studien  belegen,  dass 
ansteigen. 2   iPhone‐Nutzer  wissen  diesen  der mobile Browser zunehmend vor allem für 
Komfort  zu  schätzen.  Ende  2009  wurde  bei  die  Produktsuche,  Blogs,  Sportergebnisse  und 
einem  globalen  Marktanteil  des  iPhone  von  News genutzt werden.  
gerade  einmal  16%  das  mobile  Internet  und 
                                                       
1
 Quelle: http://thenextweb.com/apple/2010/12/17/apples‐
300000‐app‐store‐apps‐visualized‐infographic/                                                        
2 3
 Quelle: Morgan Stanley Internet Trends. 12. April 2010. Seite   ebd., S. 43 
26  (http://www.morganstanley.com/institutional/techresearch/int
(http://www.morganstanley.com/institutional/techresearch/int ernet_trends042010.html) 
4
ernet_trends042010.html)   ebd., S. 48 

 6    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Aber  auch  im  Bereich  Social  Media  ringt  der  Gerätefragmentierung  im  Smartphone‐Markt 
Browser  (44%)  anteilig  mit  der  dem  Webbrowser  als  App‐Ersatz  den  Weg 
5
heruntergeladenen App (54%). ebnet.  
   
Apps vs. Browser  Ausweg WebApps? 
   
Längst sind es deshalb keine Unkenrufe mehr,  Was  bleibt  sind  neue  Technologien:  Die 
sondern harte Fakten, dass die App‐Nachfrage  textbasierte  Auszeichnungssprache  HTML5 
zwar  derzeit  noch  steigt,  bald  aber  ein  Level  wird dank zahlreicher neuer, darin integrierter 
der  Stagnation  erreichen  wird.  Apps  gehören  Standards  die  Browserfunktionalitäten 
zu  einer  aussterbenden  Gattung  –  zumindest  nochmals  erweitern.  Dank  HTML5  besitzen 
die  nativ  für  eine  Plattform  entwickelten  WebApps  die  gleichen  Funktionen  wie  native 
Programme.    Zwar  werden  sich  die  Nutzer  Apps für die jeweiligen Geräteplattformen. Die 
„nicht  kategorisch  zwischen  App‐  oder  Nutzer können sie jedoch unabhängig von der 
Browser‐Nutzung  entscheiden.  Was  zählt,  ist  verwendeten  Plattform,  des  mobilen 
die  Usability  “,  schreibt  beispielsweise  die  Betriebssystems, oder des Geräts verwenden.  
Otto Group in ihrer Go‐Smart‐Studie 2010. 6     
  Entwicklern  bietet  sich  so  die  Chance,  mit 
Doch zunehmend sind auch die Entwickler der  einer  einmalig  entwickelten  App  ein  breites 
Meinung, dass die Zeiten vorbei sind, in denen  Publikum  auf  den  unterschiedlichsten 
Apples  App  Store  eine  Goldgrube  war.  Zwar  Plattformen  zu  erreichen.    „In  zehn  Jahren 
konzentrieren sich derzeit noch viele auf diese  wird  man  auf  seinen  Geräten  nur  noch  den 
Plattform  und  entwickeln  passende  Apps,  Browser brauchen“ prophezeite Lars Boilesen, 
doch  meist  ist  das  Angebot  größer  als  die  CEO  des  norwegischen  Browserherstellers 
Nachfrage.  Die  Folge:  Nicht  einmal  die  Opera, im Oktober 2010. 7   Selbst Apple preist 
Entwicklungskosten  werden  durch  HTML5  an.  Allerdings  weniger  als  App‐,  denn 
kostenpflichtige  Apps  inzwischen  refinanziert.  als  Flash‐Killer.    Dabei  sind  es  gerade  die 
Einzig  durch  Werbeeinblendungen  und  In‐ WebApps  auf  Basis  dieser  und  anderer  Web‐
App‐Banner, wie sie beispielsweise Netzwerke  Programmiersprachen,  die  dem  App  Store 
für  mobile  Bannerwerbung  ausliefern,  ist  die  Konkurrenz machen könnten und werden.   
Monetarisierung einer App noch möglich.    
  Das Ende der Apps 
Doch  auch  hier  machen   
„Werbeeinblendungen  in  Apps  immer  nur  Die  Entwicklung  ist  nicht  mehr  aufzuhalten. 
einen  Teil  des  mobilen  Werbegeschäfts  und  Mozillas VP of Products, Jay Sullivan, gab Ende 
der  damit  verbundenen  Einnahmen  für  den  Oktober  2010  im  offiziellen  Mozilla‐Blog  an, 
Entwickler  aus.  Häufiger  werden  schon  jetzt  „den  Prototypen  eines  Systems  für  offene 
mobile  Webseiten  genutzt  –  ganz  ohne  den  Web  Apps  geschaffen  [zu  haben]:  In  HTML, 
Zugriff  über  eine  App.“  bestätigt  madvertise‐ CSS  und  JavaScript  entwickelte  Apps,  die 
CEO  Carsten  Frien  die  Entwicklung  des  sowohl  auf  Computern  als  auch  Handys 
Werbebudget‐Einsatzes  auf  mobilen  funktionieren". 8   Noch  ist  das  „offene  Web 
Endgeräten.  So  kann  auch  diese  App  Ökosystem“  von  Mozilla  ein  Prototyp.  Es 
Finanzierungsquelle  nicht  darüber  besitzt  aber  neben  zahlreichen  anderen 
hinwegtäuschen,  dass  die  zunehmende  derartigen  Entwicklungen  das  Potential,  die 
App‐Ära in eine Web‐Ära zu verwandeln. Und 
                                                        damit  die  nativen  Apps  zu  einer 
5
 Adobe Systems Inc: Adobe Mobile Experience Survey: What 
Users Want from Media, Finance, Travel & Shopping.                                                         
7
Zusammengestellt von Keynote Systems, 13. Oktober 2010   Quelle: http://www.pressetext.de/news/101015020/opera‐
(http://www.emarketer.com/Article.aspx?R=1008010)  2020‐braucht‐man‐nur‐mehr‐den‐browser/?phrase=HTML5
6 8
 Otto Group: Studie „Go Smart 2010: Always‐in‐Touch. Juni   http://blog.mozilla.com/blog/2010/10/19/prototype‐of‐an‐
2010.   open‐web‐app‐ecosystem/

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    7 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
aussterbenden  Gattung  auf  den  Smartphones  zahlreicher  Sonderhefte  rund  um  Apple‐Produkte 
dieser Welt werden zu lassen.  aus  dem  Hause  falkemedia,  Kiel,  betreut  seit 
  September 2010 den Bereich PR und Marketing bei 
Autorin: Charlotte Erdmann (geb. Stanek) studierte  madvertise,  dem  marktführenden  Netzwerk  für 
Germanistik  und  berät  Unternehmen  zu  mobile  Bannerwerbung  im  deutschsprachigen 
Kommunikations‐  und  Marketingstrategien  für  die  Raum. 
Entwickler‐  und  Apple‐Community.  Die  ehemalige   
Chefredakteurin  der  Zeitschrift  Mac  Life  sowie 

 
 
App oder Mobile Website? – Nutzen!  
Von Florian Gather

Der  Absatz  von  Apps  für  mobile  Endgeräte  und verfügen über eine überdurchschnittliche 


boomt  wie  nie.  Spezialisierte  Programme  Kaufkraft. Um diese lukrative Zielgruppe auch 
bieten  dem  Nutzer  konzentriert  Funktionen  mobil  möglichst  gezielt  und  wirkungsvoll 
und Informationen. Gute mobile Websites, die  anzusprechen,  ist  eine  enge  Integration  der 
neben  dem  reinen  Nutzen  auch  noch  einen  mobilen  Strategie  in  die  gesamte 
gewissen  Spaßfaktor  bieten,  sind  dagegen  Markenkommunikation unerlässlich.  
noch rar.    
  Viel  wichtiger  als  die  Frage  nach  der 
Wollen  Nutzer  lieber  Apps,  statt  über  den  technischen Umsetzung sollte in jedem Fall die 
Browser  auf  ein  mobiles  Portal  zuzugreifen?  Frage  nach  den  eigenen  Zielen  sein. 
Seit langem wissen wir „Content is king“, doch  Unterschiedliche  Zielgruppen  und 
spätestens seit dem Erfolg des iPhones haben  Vertriebsziele  erfordern  individuelle  Mobile‐
wir  gelernt  „Usability  is  queen“  –  1:0  für  die  Strategien.  Erst  durch  ganzheitliche  und 
Apps.   integrierte  Strategien  für  die  mobilen 
  Aktivitäten  lässt  sich  der  größtmögliche 
Trotzdem  liegen  die  Vorteile  mobiler  Seiten  Kundennutzen  realisieren.  Es  gehört 
auf  der  Hand:  Sie  sind  plattformunabhängig,  außerdem  längst  nicht  mehr  nur  zum  guten 
können  abwärtskompatibel  realisiert  werden  Ton,  den  Kanal  Mobile  zu  bedienen,  sondern 
und  sind  weniger  aufwändig  in  der  wird  immer  mehr  zu  einem  wichtigen  Faktor 
Entwicklung.  Das  Problem  dabei  ist,  dass  bei  der  Differenzierung  gegenüber  dem 
nichts  davon  den  Nutzer  interessiert  –  der  Wettbewerb  und  dem  Aufbau  einer  ganz 
individuelle Nutzen steht klar im Vordergrund.  neuen Brand Experience.  
Wofür  sollten  sich  Unternehmen  also   
entscheiden,  die  Ihre  Inhalte  und  Produkte  Die  Nutzung  des  mobilen  Internets  steigt  seit 
mobil  an  den  Mann  und  die  Frau  bringen  einiger  Zeit  stark  an  und  aktuell  sieht  es  so 
wollen?   aus, als seien Apps dabei die klaren Gewinner. 
  Die  Gründe  für  diesen  Erfolg  sind  vielfältig. 
Die  Zielgruppe  der  super‐mobilen  Nutzer  ist  Das  erste  Gerät,  das  die  Web‐Nutzung  auf 
für  viele  große  Markenunternehmen  einem mobilen Gerät richtig populär gemacht 
besonders  attraktiv:  Im  Vergleich  zur  hat,  war  ohne  Zweifel  das  iPhone.  Apple  hat 
Gesamtbevölkerung  sind  diese  im  durch  eine  geschickte  Politik  dafür  gesorgt, 
Durchschnitt  empfänglicher  für  dass die Entwicklung von Apps sowohl einfach, 
Werbebotschaften,  stark  markenorientiert 

 8    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

als  auch  an  strikt  vorgegebenen  Standards  dafür  die  verbesserte  Usability,  dank  der  die 
orientiert war.   Nutzer  erstmals  bequem  und  mit  Spaß  mobil 
  surfen  konnten.  Andere  Smartphone‐
Dadurch  stand  schnell  eine  große  Anzahl  Betriebssysteme zogen nach und bieten meist 
qualitativ  guter  und  attraktiver  Apps  zur  jeweils eine eigene Plattform für Apps, so dass 
Verfügung.  Im  Windschatten  dieses  Erfolges  die App‐Landschaft mittlerweile ebenso  
nahm jedoch auch die Nutzung von Webseiten  umfangreich wie komplex ist.  
auf dem Handy deutlich zu. Entscheidend war 

 
  Tabelle: Heike Scholz, Erstveröffentlichung BVDW Mobile Kompass 2010/2011, „Mobile Apps vs. Mobile 
  Web, Seite 37 ff.   
   
Kein  Wunder  also,  dass  in  der  Wahrnehmung  von  der  Bildfläche  zu  verschwinden. 
vieler  Nutzer  Mobile  Internet  eng  mit  Apps  Browserbasierte Informationsangebote und  
verbunden  ist  –  es  gibt  schließlich  „für  alles   
eine  App“.  Liegt  die  Zukunft  des  mobilen  Services  sprechen  durch  Ihre  Unabhängigkeit 
Internets  also  ausschließlich  in  von  Betriebssystemen  und  spezieller 
plattformspezifischen  Anwendungen?  Lassen  Hardware  eine  breitere  Zielgruppe  an  und 
sich  alle  Mobile  Marketing‐Ziele  am  besten  bieten  weniger  technische  und  inhaltliche 
durch  spezialisierte  Apps  erreichen?  Ist  die  Restriktionen als Apps.  
mobile  Webseite  tot,  bevor  sie  überhaupt   
richtig durchstarten konnte?   Attraktive  Möglichkeiten  zur  In‐App‐Werbung 
  schlagen  zudem  bereits  jetzt  die  Brücke 
Betrachtet  man  den  aktuellen  Hype  mit  den  zwischen  App  und  Mobile  Site.  Langfristig 
Erfahrungen  aus  dem  stationären  Internet  im  werden  beide  technischen  Ansätze  Ihren 
Hinterkopf, spricht viel dafür, dass flexible und  Anteil am mobilen Internet haben.  
plattformunabhängige  Lösungen  in  Zukunft   
eher an Bedeutung gewinnen werden, statt   Unternehmen  sind  daher  gut  beraten,  sich 
  nicht  einfach  eine  App  oder  eine  Mobile 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    9 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Website  verkaufen  zu  lassen,  sondern  ihre  Kundenansprache  und  ein  positives 
individuelle  Zielsetzung  als  Maßgabe  für  ihre  Markenerlebnis.  
mobile  Strategie  einzubringen.  Eine  optimale   
User  Experience  und  ein  gutes  Produkt  sind  Autor:  Florian  Gather  ist  zuständig  für  Public  & 
dabei  die  entscheidenden  Erfolgsfaktoren  –  Investor Relations bei der Oberhausener conVISUAL 
die Frage der technischen Realisierung ist nur  AG. conVISUAL ist ein international führender Full‐
eine  von  vielen.  Größtmöglicher  Service‐Anbieter  für  Mobile  Marketing,  Mobile 
Internet  und  interaktive  Mehrwertdienste.  Mit 
Kundennutzen, hohe Qualität und nicht zuletzt 
Standorten  in  Europa  und  den  USA  bietet  das 
ein  gewisser  Spaßfaktor  erzeugen  auch  im  Unternehmen  Medien‐,  Mobilfunk‐  und 
klassischen  Marketing  eine  starke  Markenartikel‐Unternehmen  alle  Dienstleistungen 
Kundenbindung  –  der  Kanal  Mobile  bietet  von  der  Kreation  und  Konzeption  bis  zur 
dabei  eine  Fülle  an  wirkungsvollen  und  Implementierung  und  dem  fortlaufenden  Betrieb 
spannenden  Instrumenten  für  gezielte  aus einer Hand an.  
 

 
Nativ oder Web ‐ es kann nur einen beide geben 
Von Christoph Mörl 

 
Fragmentierung statt Konsolidierung  Geräte  weltweit  ausgeliefert. 1   Das  Wachstum 
  wird  sich  2011  –  wenn  auch  abgeschwächt  – 
2011  wird  die  Vielfalt  neuer  Devices  &  fortsetzen.  Für  zahlreiche  Smartphone‐
Betriebssysteme  auf  dem  mobilen  Markt  Hersteller  ist  Android  erste  Wahl  ‐  die 
vermutlich  nicht  weniger  werden,  im  neueste,  lange  angekündigte  Version  2.3 
Gegenteil:  2010  war  z.B.  thematisch  das  Jahr  („Gingerbread“) mit weiteren Verbesserungen 
des  Tablets  –  das  iPad  hat  den  Wettbewerb  in  UI  und  Performance  wurde  im  Dezember 
und das Konsumverhalten klar dominiert.   2010  veröffentlicht. 2   Auch  das  Windows 
  Phone  7  wird  2011  relevant(er)  werden  –  ein 
Die  Modelle  der  Wettbewerber  stoßen  slickes  Interface,  ein  wettbewerbsfähiger 
überwiegend  noch  auf  Skepsis  –  das  iPad  ist  eigener  App‐Store  und  die  Möglichkeit  zur 
weiterhin das Benchmark für Design, Usability  Nutzung  von  Office‐Anwendungen  machen 
und  –  Credibility.  Das  sieht  bei  Smartphones  das  Gerät  zu  einem  würdigen  Wettbewerber 
nicht  viel  anders  aus,  jeder  Hersteller  muss  im mobilen Markt. 
zuerst den Vergleich mit dem iPhone über sich   
ergehen lassen. Doch im Gegensatz zur Tablet‐ Einen  etwas  schalen  Nachgeschmack 
Entwicklung  holen  die  Apple‐Wettbewerber  hinterlässt  es  dennoch:  die  momentan 
mit großen Schritten auf.  fehlende  Unterstützung  von  HTML5  (und 
  Flash) ist nicht nachzuvollziehen. Es ist jedoch 
So  zeigt  besonders  die  Nutzung  von  Android‐
Geräten  starkes  Wachstum  –  nach  nur  1,4 
Millionen  verkauften  Geräten  im  Vorjahr                                                         
1
 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple‐und‐
wurden im 3. Quartal 2010 über 20 Millionen  Android‐schliessen‐im‐US‐Smartphone‐Markt‐auf‐ 
1128518.html
2
 http://www.engadget.com/2010/12/06/android‐2‐3‐
gingerbread‐in‐pictures/

 10    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

davon  auszugehen,  dass  Microsoft  darauf  in  Webbasierte  Applikationen  zeigten  sich  in 
Kürze reagieren wird.  2010  schon  teilweise  fast  auf  Augenhöhe  mit 
  nativer Programmierung. 
Von  einer  Marktkonsolidierung  in  2011  kann  Dabei  spricht  doch  eigentlich  alles  für  nativ 
also  keine  Rede  sein  –  im  Gegenteil.  Noch  ist  entwickelte  Applikationen:  sie  docken  an  alle 
der  Markt  vor  allem  im  Bereich  der  Tablets  vorhandenen  Funktionalitäten  an,  die  durch 
überschaubar und bietet Raum für Innovation.  den  direkten  Zugriff  auf  die  jeweiligen  Hard 
Zumindest  in  Deutschland  ist  aus  und  Software‐Ressourcen  möglich  sind 
Konsumentensicht gefühlt noch keine kritische  (Kamera,  GPS,  Push‐Notifications  etc.)  und 
Masse  erreicht,  die  z.B.  dem  iPad  bisher  zu  eine App erst zu dem machen, was sie sein soll 
einem  kommerziellen  Durchbruch  verholfen  –  ein  100%  User‐zentriertes  Programm  auf 
hätte  –  aber  schon  die  Veröffentlichung  des  dem  mobilen  Endgerät  seiner  Wahl.  Sie  sind 
iPad2  kann  vermutlich  einen  ähnlichen  Effekt  browserunabhängig,  zunehmend  auch  offline 
auf  die  Konsumenten  haben  wie  die  nutzbar  und  die  Performance  ist  in  der  Regel 
Markteinführung des iPhone4.  besser  als  im  mobilen  Web.  Aus  Sicht  einer 
  (direkten)  Monetarisierung  ist  eine  native 
Wie  verhält  man  sich  in  einem  derartig  Applikation  weiterhin  erste  Wahl  durch  den 
fragmentierten  Marktumfeld?  Mit  welcher  Verkauf  im  App‐Store  oder  ein  In‐App‐
Strategie  reagiert  man  auf  die  Purchase Geschäftsmodell. Aber: sie sprechen 
unterschiedlichen  Rahmenbedingungen  für  nur  diejenigen  Nutzer  an,  die  die  App  auch 
die  Entwicklung  von  Apps  und  Websites  für  installiert haben bzw. installieren können. 
Smartphones  und  Tablets?  Setzt  man   
womöglich auf Technologien, die übermorgen  Entscheidet  man  sich  daher  für  eine 
schon  keine  Relevanz  mehr  haben  könnten?  plattformübergreifende  Präsenz  nativ 
Und  –  wie  und  wo  erreicht  man  möglichst  entwickelter  Applikationen,  sieht  man  sich 
viele Nutzer im „mobilen Chaos“? Das sind nur  möglicherweise  höheren  Entwicklungs‐  und 
einige  von  vielen  Fragen,  die  sich  Wartungskosten  gegenüber.  Native  App‐
Unternehmen,  Agenturen,  klassische  Entwicklung  ist  zeitaufwändig  und  damit 
Medienhäuser  oder  Markenartikler  bei  der  teuer,  erfordert  die  Beherrschung 
Entwicklung  einer  mobilen  Strategie  stellen  plattformspezifischer Programmierung ebenso 
müssen. Ein Versuch, sie zu beantworten.  wie  die  Beachtung  spezifischer  Unterschiede 
  schon im Konzept und Design. 
What's a girl to do?   
  Besonders  Android  hat  sich  als  volatil 
Die Entwicklung einer nativen Applikation war  herausgestellt  –  eine  Folge  der  Nutzung  auf 
2010 schon nicht mehr die einzige Antwort auf  verschiedenen  Endgeräten  mit 
die  Frage,  wie  man  sich  als  Unternehmen  im  unterschiedlichen  Systemvoraussetzungen. 
mobilen  Markt  qualitativ  und  Identische  Software  kann  auf  verschiedenen 
plattformübergreifend  hochwertig  Smartphones  so  unterschiedlich  reagieren, 
präsentieren  kann.  Dennoch  galt:  „There´s  an  dass  in  Einzelfällen  umfangreiche  (wie 
app  for  that.“,  aber  RIM´s  Jim  Balsillie  hat  ungeplante)  Device‐Anpassungen  erforderlich 
seinen  Standpunkt  in  einem  offenen  sind. 
Schlagabtausch  mit  Steve  Jobs  ebenfalls   
verdeutlicht:  „You  don´t  need  an  app  for  the  Zumindest die Fragmentierung kann von einer 
web.“  3 Web‐Applikation  gelöst  werden  –  mittels  CSS 
  und einer sauberen HTML‐Struktur lassen sich 
                                                        Synergien  zu  verschiedenen  Plattformen  sehr 
3
 http://www.engadget.com/2010/11/19/rims‐jim‐balsillie‐says‐ gut  nutzen.  Eine  entsprechende  API‐
you‐dont‐need‐an‐app‐for‐the‐web‐re/
Architektur  und/  oder  Content  Delivery 
 
Networks  können  den  gleichen  Service  bei 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    11 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
unterschiedlichen  Bedingungen  anbieten.  Ergebnis,  dass  die  mit  (nativen)  Apps 
Kurzum:  eine  Web‐Applikation  muss  im  verbrachte  Zeit  fast  derjenigen  im  mobilen 
Idealfall  für  unterschiedliche  Smartphones  Web  entspricht.  Im  Bereich  Commerce  und 
und Tablets (zumindest das Basis Markup) nur  Medien & Entertainment bevorzugen sogar 66 
einmal entwickelt werden.  Prozent aller Befragten mobile Webseiten. 6   
   
Diese Vorgehensweise ‐ in der Praxis auch als  Erfahrungen  für  den  deutschen  Markt  zeigen 
„Progressive  Enhancement“ 4   bezeichnet  ‐  hat  ein gegensätzliches Bild: Apps entwickeln eine 
z.B.  Einfluss  auf  die  initialen  solche  Dynamik,  dass  sie  den  Traffic  von 
Entwicklungskosten:  Basis‐Funktionen  sind  Mobilportalen in Einzelfällen um mehr als das 
bereits browserunabhängig verfügbar  und  die  Zehnfache  übersteigen.  Noch?  Web‐Apps 
Web‐App kann darauf aufbauend für mehrere  werden  momentan  in  der  Fachpresse  viel 
Browser/  Endgeräte  so  skaliert  werden,  das  diskutiert  und  womöglich  zeigt  die 
sich  für  den  Verlauf  der  Untersuchung in den USA schon eine Tendenz, 
Gesamtentwicklungskosten  durchaus  wohin  die  Reise  2011  auch  in  Europa  gehen 
Einsparungspotentiale ergeben.  kann.  Viele  Start‐ups  setzen  neue  Maßstäbe  ‐ 
  auch  Google,  die  kürzlich  den  Chrome  Web 
Darüber  hinaus  kann  „natives  Verhalten“  Store gelauncht haben. 
mittlerweile  auch  von  Web‐Apps  sehr  gut 
abgebildet  werden.  Dennoch  –  die 
Funktionalitäten  in  Web‐Applikationen  sind 
(noch)  beschränkt,  HTML5  ist  weiterhin  kein 
Standard  und  der  Zugriff  auf  den  vollen 
Umfang  der  Hardware‐Ressourcen  des 
Gerätes bleibt ebenso wie die Offline‐Nutzung 
nach wie vor eingeschränkt. 
 
Im  Gegensatz  zu  nativ  entwickelten 
Applikationen  sind  Web‐Applikationen  von 
Suchmaschinen indexierbar. Mittlerweile über 
300.000  Apps  für  iOS  und  etwa  200.000  für   
Android  (Stand  Dezember  2010)  macht  die   
Sichtbarkeit  der  eigenen  Applikation  im  Der Chrome Web Store von Google 
jeweils  hauseigenen  App‐Store  schwierig  und   
ebenso  schwer  aktiv  beeinflussbar.  Aktuelle  Die Nutzerzahlen von Chrome haben sich 2010 
Untersuchungen  zeigen,  dass  Nutzer  sich  von  40  auf  120  Millionen  verdreifacht. 7   Zu 
ähnlich  zu  dem  Empfang  von  hunderten  TV‐ Recht  –  der  Browser  ist  einer  der  schnellsten 
Sendern  auch  im  App‐Store  nur  auf  die  und besten auf dem Markt, wird kontinuierlich 
erfolgreichsten Angebote konzentrieren. 5    weiterentwickelt  und  integriert  nun  mit  dem 
  Chrome Web Store 8  quasi einen App‐Store für 
Andere  Studien  über  das  Smartphone‐ den  Browser.  Der  Chrome  Web  Store  ist  seit 
Nutzungsverhalten  zeigen  interessante  Mitte  Dezember  live  und  bietet  Web‐
Ergebnisse in Hinblick auf die unterschiedliche                                                         
Nutzung  von  Web‐Apps  und  nativen  6
  http://www.adobe.com/aboutadobe/pressroom/ 
Applikationen:  eine  Befragung  von  1.200  pressreleases/pdfs/201010/101310AdobeMobileExperienceSur
vey.pdf 
Konsumenten  in  den  USA  kam  zu  dem   
                                                       
7
  http://googleblog.blogspot.com/2010/12/update‐on‐chrome‐
4 web‐store‐and‐chrome.html 
 http://en.wikipedia.org/wiki/Progressive_enhancement
 
5 8
  http://www.heise.de/newsticker/meldung/Durchschnittliche‐  https://chrome.google.com/webstore
iPhone‐Besitzer‐nutzen‐nur‐5‐bis‐10‐Apps‐918668.html

 12    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Applikationen  für  alle  möglichen  Dienste,  ob  Standardisierung  von  HTML5  über  alle 
Nachrichten  (New  York  Times),  Commerce  Browser hinweg tun ihr übriges. 
(Amazon Window Shop), Video (Crackle), Foto   
(Picnik),  Organisation  (Springpad)  oder  2011  wird  man  sich  folgende  Frage  gefallen 
Twitter‐Clients (TweetDeck).   lassen  müssen:  wozu  brauche  ich  eine  App, 
  wenn  man  die  gleichen  Funktionen  auch 
Die  Applikationen  sind  zu  einem  großen  Teil  plattformübergreifend  im  Browser  abbilden 
auch  in  jedem  anderen  HTML5‐fähigen  kann? 
Browser  (unter  WebKit)  und  damit  auf  jedem   
beliebigen  Endgerät  –  zum  Teil  auch  bereits  Native Applikationen werden auch 2011 nicht 
offline  ‐  nutzbar.  Für  den  Nutzer  hat  dies  an ihrer Faszination und Bedeutung verlieren. 
angenehme  Effekte:  Usability  und  User  Das  Maximum  an  hochwertiger, 
Experience  stehen  im  Mittelpunkt,  emotionalisierter  Nutzeransprache  in 
synchronisiertes  Arbeiten  über  verschiedene  Verbindung  mit  den  komplexen 
Endgeräte  hinweg  und  die  Anforderungen  an  User  Experience,  Usability 
plattformübergreifende  dezentralisierte  und  der  vollen  Ausnutzung  der  jeweiligen 
Organisation eigener Daten in der Cloud.  Hardware ist nur mit nativer Programmierung 
Der Großteil der Applikationen ist kostenlos –  möglich  ‐  Spiele  z.B.  werden  nativ 
viel  interessanter  ist:  der  Store  bringt  auch  programmiert immer besser sein. Ebenso zeigt 
einen  Monetarisierungsaspekt  mit  sich.  Denn  z.B. das iPadonly Magazin PROJECT 10  eine tolle 
mit der Nutzung von Google Checkout können  native  Umsetzung  für  ein  Content‐Angebot 
alle  Applikationen  ebenso  kostenpflichtig  und  die  Verbindung  verschiedener 
angeboten werden (im Moment kann der Kauf  Geschäftsmodelle in einer nativen App.  
sogar  noch  innerhalb  von  30  Minuten   
rückgängig  gemacht  werden  –  endlich  ein  Gerade  die  Medienhäuser  haben  ihre  Chance 
digitales  Rückgaberecht!).  Damit  lassen  sich  auf  eine  hochwertige  Platzierung  gerade  auf 
Inhalte  und  Services  im  Browser  dem  iPad  bislang  nur  ein  Einzelfällen 
plattformübergreifend  anbieten  und  ausgenutzt. Sie wurden oft für ihre mangelnde 
vermarkten.  Bereitschaft  zur  Veränderung  ihrer 
  Wertschöpfung  und  die  Bereitschaft  zur 
Warum wird der Chrome Web Store in diesem  Investition  von  unabhängigen  Beobachtern 
Kontext  genannt?  Ganz  einfach:  die  kritisiert. 
Applikationen  sind  ebenso  auf  mobilen   
Endgeräten  nutzbar  und  sehen  z.B.  auf  dem  Letztlich ist die Entscheidung für eine Präsenz 
iPad schon recht überzeugend aus. 9 im  jeweiligen  App‐Store  auch  strategisch 
  wichtig für eine Marke bzw. Unternehmen, die 
Fazit  es sich nicht leisten können, die Möglichkeiten 
  dieses  Mediums  entweder  nur  unvollständig 
Es  ist  davon  auszugehen,  dass  zukünftig  nicht  auszunutzen  oder  gar  nicht  präsent  zu  sein  – 
nur  Smartphones,  Feature‐Phones,  Tablets  ob nun auf Smartphones, Feature‐Phones, auf 
und  Desktop‐Rechner  über  einen  Browser  dem Tablet oder selbst auf den so genannten 
verfügen  werden,  sondern  ebenso  MP3‐ Dumbphones. 
Player,  E‐Reader  (z.B.  Kindle),  TV‐Geräte  oder   
komplette  Home‐Entertainment‐Systeme.  Der  Unternehmen,  Brands  und  Medien  müssen 
Browser  wird  mehr  und  mehr  das  Hub  in  die  sich  auch  2011  einem  fragmentierten  Mobile 
digitalen  Welten  –  die  zunehmende  Markt  stellen.  Abhängig  von  Budget  und 
Verbesserung  der 
Verbindungsgeschwindigkeiten  und  die                                                         
10
 http://www.projectmag.com/
                                                         
9
z.B.http://www.nytimes.com/chrome

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    13 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Zielsetzung wird die Entscheidung ausfallen, in  Strategieentwicklung  der  Financial  Times 
welchem App Markt man Präsenz zeigt. Web‐ Deutschland,  der  Otto‐Gruppe,  E‐Plus  oder 
Apps  gehören  aber  ins  mobile  Volkswagen. Er studierte EBusiness, Marketing und 
Produktportfolio  –  sie  sind  ein  ernst  zu  Logistik  in  Lüneburg  und  Brüssel.  Vor  seiner 
Tätigkeit  bei  der  Cellular  GmbH  sammelte  er  bei 
nehmender  Schritt,  der  wachsenden  „App‐
SinnerSchrader  umfangreiche  E‐Commerce 
Fragmentierung“  zu  entgehen  und  die  Erfahrung  in  der  Beratung  von  Kunden  wie 
Weichen  zu  stellen  für  eine  zumindest  TUIfly.com  oder  der  Gucci  Gruppe.  Nun  widmet  er 
technisch  leichter  zu  überschauende  mobile  sich  ganz  den  aktuellen  Trends  und  Innovationen 
Zukunft.  rund  um  M‐Commerce,  Mobile  User  Experience, 
  Usability und der Applikations‐Entwicklung für iOS, 
Autor: Als Key Account Manager Mobile Commerce  Android und Windows Phone 7. 
and Applications ist Christoph Mörl bei der Cellular 
GmbH verantwortlich für die mobile Plattform‐ und 

 
 
Die Zukunft von mobiler Software 
Von Torsten Schollmayer
 
2010  sollte  das  Jahr  von  “Mobile  First”  alle  Plattformen  gilt,  dass  der 
werden. Aber es wurde zum Mobile App‐Jahr:  durchschnittliche  Preis  einer  Applikation 
iPhone‐Besitzer  haben  inzwischen  die  Wahl  weiter  fällt  und  Anbieter  daher  alternative 
zwischen  300.000  Anwendungen  im  Apple  Einnahmen einplanen müssen. 
App Store, das sind doppelt so viele wie 2009.   
Im Google Android Store hat sich die Zahl der  Langfristige Lösung = Mobile Web? 
kleinen  Helfer  gar  auf  130.000  versechsfacht.   
Ein  ähnliches  Bild  zeigen  die  Applikations‐ Die  Mehrheit  der  Anbieter  von  mobilen 
Läden  App  World  von  BlackBerry  und  Ovi  Diensten  und  Inhalten  predigt  aber 
Store von Nokia mit dreifachem Zuwachs 2010  gleichzeitig, dass in den mobilen Applikationen 
auf  jetzt  18.000  beziehungsweise  25.000  nicht  die  Zukunft  liegt.  Sie  gehen  davon  aus, 
mobile  Softwarelösungen.  (Quelle:  Distimo‐ dass nach 2012 das Interesse daran erlahmen 
Report 2010)  wird  und  mobile  Applikationen  womöglich 
  aussterben  werden.  Bereits  jetzt  lässt  sich 
Geld verdienen?  (fast) alles auch über das mobile Web und die 
  entsprechenden  Browser‐Anwendungen 
Wirtschaftlich gesehen ist dies jedoch  nur die  realisieren.  Dabei  hat  die  Webtechnologie  
eine  Seite.  Hohe  Download‐Zahlen  sind  zwar  einige Vorteile: 
schön  und  gut,  aber  lässt  sich  mit  den  Apps  - Geringere Maintenance‐Kosten 
auch  Geld  verdienen?  Weil  die  Nutzer  immer  - Plattformunabhängig 
mehr kostenlose Applikationen herunterladen,  - Standardisiert 
gehen  Entwickler  und  Anbieter  dazu  über,  - Offen 
mehr  In‐App‐Verkäufe  beziehungsweise  - Schnittstellen  mit  vorhandenen  Web‐
Werbefinanzierung  zu  implementieren.  Lösungen 
Zwischen  Juni  und  Dezember  2010   
verdoppelte  sich  der  Gewinn  aus  In‐App‐
Verkäufen innerhalb des Apple App Stores. Für 

 14    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Mobile Apps für komplexe Fälle  beste  Qualität  bei  der  mobilen  Nutzung  und 


  damit die maximale Zufriedenheit. 
Bedeutet  das  nun  tatsächlich,  dass  der  ganze   
Hype über Mobile Apps übertrieben ist? Nein, 
absolut  nicht.  Zieht  man  als  Analogie  die 
historische  Entwicklung  am  PC  hinzu  und 
vergleicht  dort  die  Stellung  klassischer 
Software  mit  der  von  Web/Browser‐
Anwendungen, so zeigt sich: Auch hier gab es 
zu Anfang des Jahres 2000 die Phantasie, dass 
jegliche  Problemstellungen  auch  über  das 
Web zu lösen sind. Fakt ist allerdings, dass es 
auch  10  Jahre  später  weiterhin  Bedarf  gibt, 
komplexe  Lösungen  unabhängig  vom  Internet 
anzubieten.  Besonders  bei  Ausfall‐  und   
 
Sicherheits‐kritischen  Lösungen  im 
Geschäftsbereich  ist  die  Softwareentwicklung 
weiterhin  etabliert.  Zudem  kommt  die 
klassische  Softwareentwicklung  auch  in  Web‐
Bereichen zum Einsatz.  
 
Es  kommt  also  auf  die  Problemstellung  und 
die dazugehörigen Use Cases an. Die einfache 
Formel  lautet:  Je  geschäftsunkritischer  und  je 
weniger  komplex  meine  Lösung  für  den 
mobilen Anwender ist, desto eher kann ich auf 
Browser‐Applikationen  zurückgreifen.  Im 
Umkehrschluss  gilt  aber  bei  komplexen   
Themen  die  Präferenz  für  mobile  Software‐  
Applikationen.  Weitere  gute  Beispiele  für  komplexe 
  Fragestellungen  sind  Spiele  und  andere 
Verfügbarkeit,  Rechenleistung,  rechenintensive  Anwendungen,  wie 
Nutzungsqualität  Anwendungen  zur  Echtzeitbearbeitung  von 
  Fotos oder Grafiken. Erweitert man die mobile 
Was  bedeutet  nun  „komplex“  bei  mobilen  Nutzung  auch  für  Tablets  erreicht  man  eine 
Lösungen?  Als  Beispiel  kann  die  Notiz‐Lösung  weitere  Schnittstelle  zur  klassischen  PC‐Welt 
„Evernote“  dienen.  Kern  der  Anwendung  ist  und  zieht  schnell  Analogien  zum  bereits 
eine  web‐basierte  Datenhaltung  und  web‐ Gelernten:  Bei  der  gerade  beendeten  CES 
basiertes Management. Der Nutzer sollte aber  2011  in  Las  Vegas  wurde  eine  große  Zahl  an 
die  Möglichkeit  erhalten,  alle  Tablets  vorgestellt,  die  den  Verkaufszahlen 
Eingabevarianten  seines  Smartphones  des  iPads  nun  nacheifern  wollen.  In  diesen 
komfortabel  und  unmittelbar  zu  verwenden.  Tablets  befinden  sich  bereits  sehr  starke 
Höchste  Priorität  hat  hier,  dass  Text‐,  Audio‐,  Prozessoren,  was  dazu  führt,  dass  die  Grenze 
Foto‐  und  Ortseingabe  jederzeit  verfügbar  der Möglichkeiten für Rechenaufgaben weiter 
sind.  Gleichzeitig  wollen  Nutzer  auch  aufweicht  und  wir  uns  immer  mehr  dem 
unabhängig  vom  Mobilfunk  „offline“  ihre  Machine‐to‐Machine  (M2M)  oder  Mobile‐to‐
Daten  lesen.  Der  Anbieter  kam  deshalb  nicht  Machine (Mo2M) Erlebnis nähern.  
darum herum, gerätespezifische Applikationen   
zu  erstellen.  Dies  garantiert  dem  Nutzer  die 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    15 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
App oder Mobile Web? Es kommt darauf an  Smartphones sind auch nur Computer! 
   
Was  sind  nun  die  Anforderungen,  die  dazu  Und  je  leistungsfähiger  sie  werden,  desto 
führen,  dass  Entwickler  und  Nutzer  einer  stärker gleichen die Anforderungen an mobile 
mobilen  App  den  Vorzug  geben  sollten?  Software  denen  in  der  „klassischen“ 
Besser  als  eine  Web‐Lösung  funktionieren  Softwareentwicklung.   
Apps  immer  dann,  wenn  Folgendes  gefordert   
ist:   Autor:  Torsten  Schollmayer  (33)  ist  seit  2007  bei 
- Hohe Verfügbarkeit  Sapient  als  Mobile  Services  Experte  in  diversen 
- Rechenintensive Lösung  Telekommunikations‐Projekten  tätig  und  blickt  auf 
- Zugang  zu  allen  Hardware‐Mitteln  des  8  Jahre  Erfahrung  im  Online‐  und  Mobile‐Sektor 
zurück.  Im  Auftrag  von  Sapient  ist  Torsten 
mobilen Gerätes 
Schollmayer  aktives  Mitglied  im  BVDW  und  MMA 
- Offline‐Verfügbarkeit  für  die  Themenschwerpunkte  Mobile  Internet  und 
- Hoher Fokus auf optimale User Experience  Mobile  Creation.  Bevor  er  zu  Sapient  kam,  war  er 
  als Business Consultant und Spezialist für Mobile TV 
Würde  man  heute  einen  IT‐Verantwortlichen  bei  Capgemini  tätig  sowie  von  2000  bis  2004 
fragen,  was  die  Anforderungen  für  die  Inhaber  und  Mitgründer  der  Next‐Site/Webdesign 
Einführung  von  Desktop‐Applikationen  statt  GbR. Torsten Schollmayer ist Diplom‐Kaufmann und 
web‐basierter  Anwendungen  sind,  käme  M.Sc.  in  International  Business  Administration  mit 
sicherlich eine ähnliche Liste heraus. Das Fazit  Schwerpunkt  Marketing  und  Service  Management 
lautet daher:  der Universitäten Mainz und Karlstad (Schweden). 
 
 

 
 

 16    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

2011 ‐ The Web Strikes Back! 
Von Roland Gülle 

Oft  wurde  es  prophezeit,  2010  wurde  es  „Ich  möchte  eine  App“,  heißt  es  oft  in 
endlich  Realität:  das  Jahr  des  mobilen  Kundenanfragen.  Sei  es  nun  um  die  iTunes 
Internets. Ob zur besten Sendezeit im TV, auf  Charts zu stürmen oder einfach nur um dabei 
Plakaten  oder  in  der  Presse:  Smartphones,  zu sein. 
Internet,  Social  Media  sind  omnipräsent.  Hat  Plattform  Firmware  Hardware 
man  kein  mobiles  Gerät  in  der  Hosentasche 
dem  man  jederzeit  seine  Aufmerksamkeit  iOS  2.x, 3.x, 4,x  iPod Touch, 
schenken  kann,  gehört  man  schon  zum  alten  iPhone, iPhone 4, 
Eisen.  Apps  oder  „die  Cloud“  werden  im  TV  iPad 
beworben,  kaum  ein  Handy  kommt  heute 
ohne Facebook und Twitter Client aus. Für uns  Android  1.6, 2.0, 2.1, 2...  SE Xperia X8, HTC 
Hero, Nexus One, 
(die  sich  mit  dem  Thema  seit  Jahren 
... 
beschäftigen)  ist  es  selbstverständlich  und 
überfällig.  BlackBerry  ... 
 
Aber  die  Realität  wirkt  im  ersten  Moment  Bada   
seltsam.  Verwandte  und  Freunde,  die  bisher 
eher  verwundert  über  das  Eigenleben  ihres  ...   
Windows  PC  berichteten,  zücken  ihr   
Smartphone um E‐Mails, Facebook, und Fotos  Und alle machen sie mit: Full‐Service‐Anbieter, 
online  zu  verwalten.  Ganz  zu  schweigen  von  Internet  Agenturen  und  Softwareentwickler. 
Apps wie „iHandy Wasserwaage“ oder „iBier“,  Niemand  will  sich  das  lukrative  Geschäft  mit 
die stolz präsentiert werden.  den Apps entgehen lassen.  
   
Ja,  Mobile  ist  wirklich  im  Massenmarkt  Und die Nutzer? Jäger und Sammler ‐ je mehr 
angekommen.  Apps, desto besser.  
 
Und  so  füllt  sich  der  Speicherplatz  der 
Smartphones  mit  Apps,  die  durch  HD  Videos 
und  andere  Inhalte  mehrere  hundert 
Megabyte groß sind. 
 
Aber wie nach jedem rauschenden Fest macht 
sich  langsam  Katerstimmung  breit.  Zeit  um 
über  Sinn  und  Unsinn,  Aufwand  und  Nutzen 
Resümee zu ziehen. 
 
The Natives 
   
  Die  Möglichkeiten  für  Smartphones  zu 
Appmania!  entwickeln  haben  sich  enorm  verbessert. 
  Waren  zu  Zeiten  von  J2ME  und  Symbian  die 
2010  war  definitiv  nicht  das  Jahr  des  mobile  Aufwände  noch  enorm  hoch  und  die 
Webs, sondern der Apps.  Ergebnisse eher ernüchternd, bietet heute die 
 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    17 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Kette  vom  SDK  bis  hin  zur  Distribution  die  Doch  auch  das  Mobile  Web  hat  seine 
vollständige Infrastruktur.  Schattenseiten.  Bereiteten  früher 
  verschiedene  Markups,  Bildformate  und  eine 
Individuelle  und  sehr  hochwertige  schlechte  bzw.  fehlende  Java‐Script 
Anwendungen  lassen  sich  unter  iOS  und  Unterstützung  dem  Entwickler 
Android  mit  überschaubarem  Aufwand  Kopfschmerzen,  müssen  sie  heute  mit 
entwickeln.  verschiedenen  Viewports  sowie 
  unterschiedlichen  CSS  und  JavaScript 
Die sehr weit gesteckten technischen Grenzen  Implementierungen kämpfen. 
von  APIs,  Interface  und  Speicherplatz  Hinzu  kommen  die  verschiedenen  Browser. 
ermöglichen neue innovative Services.  Die  modernen  WebKit  Based  Browser 
  unterstützen  die  neuen  Technologien.  Doch 
Wirklich  problematisch  wird  es  erst,  wenn  andere  Browser,  wie  die  von  BlackBerry  (vor 
eine  Anwendung  eben  nicht  nur  auf  dem  Version  6.0),  Windows  Phone  7  und  älteren 
iPhone,  sondern  auf  vielen  anderen  Geräten reagieren zum Teil sparsam, bisweilen 
Smartphones  und  auch  Fernsehern  aber  auch  gar  nicht  auf  diese  neuen 
funktionieren  soll.  Die  Geräte‐  und  Technologien. 
Plattformfragmentierung  erschwert  die   
Portierung,  die  Beseitigung  von  Fehlern  und 
das Implementieren von neuen Features. Jede 
neue  Hardware,  jedes  Firmware  Update  und 
jede  API‐Änderung  führen  zu  einem 
Dauerrauschen an Aufwänden. 
 
Eine  Lösung  für  dieses  Problem  versprechen 
Anbieter wie Enough Software oder MoSync. 
Vertrieben werden die Applikationen über die 
 
Stores der Gerätehersteller. Egal ob App Store,   
Marketplace,  Ovi  oder  App  World,    der  Store  Eine  Lösung  für  dieses  Problem  bietet  unter 
ist  der  direkte  Zugang  zum  Nutzer.  Kataloge  anderem Sevenval durch die Kombination aus 
mit  Kategorien  und  Empfehlungen  bekommt  server‐  und  clientseitiger  Anpassung  der 
man  ohne  die  mühsame  Eingabe  von  URLs  mobilen Webseite. 
angezeigt  und  gelangt  so  mit  wenigen   
“Touches“ zu neuen Services und Spielen.  Apps im Web 
   
Das mobile Web  Web  Apps,  also  mit  Web  Technologien 
  entwickelte  Applikationen,  sind  ein  alter  Hut. 
Mobile Webseiten werden heute noch als die  Die  erste  Version  des  iPhones  konnte  noch 
kleine, reduzierte Version des Online‐Auftritts  keine  nativen  Apps  installieren.  Apple  pushte 
bezeichnet.  Zu  Unrecht.  Die  WAP‐Zeiten  sind  deshalb  die  Web  Apps.  Leider  geriet  dies 
endgültig vorbei.  während  der  „Appmania“  in  Vergessenheit. 
  Was  wäre  passiert,  wenn  diese  Web  Apps 
HTML5, Media Queries, modernes Java‐Script,  ebenfalls  über  den  App  Store  erreichbar 
verschiedene  Frameworks,  CSS  Animationen,  gewesen wären? 
neue APIs (z.B. GEO Lokalisierung) und Offline   
Storage  sind  nur  der  Anfang  und  bieten  Das  Entwickeln  von  Apps  mit 
Entwicklern  ganz  neue  Möglichkeiten  im  Webtechnologien  erlebt  zurzeit  eine 
mobilen Internet.  Renaissance.  Was  bisher  nur  mit  nativem 
  Code  möglich  war,  lässt  sich  nach  und  nach 
auch auf dem Browser realisieren. 

 18    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Dazu  stehen  Entwicklern  zahlreiche  freie  und  hier  ist  deshalb  eine  server‐  und  clientseitige 
kommerzielle Frameworks zur Verfügung:  Anpassung notwendig. 
- http://jquerymobile.com/   
- http://mashable.com/2010/08/18/mobile Fazit 
‐web‐app‐frameworks/   
- http://iphoneized.com/2009/11/18‐ Schaut  man  sich  WebGL  oder  neue  Geräte 
mobile‐frameworks‐development‐tools‐ APIs  an,  sieht  man,  wie  rasant  sich  Web‐
creating‐iphone‐apps/  Technologien weiterentwickeln. Sie werden es 
- http://www.sevenval.com  uns  ermöglichen,  zukünftig  ganz  neue  Wege 
zu  gehen.  Handys,  Smartphones  und  Tablets 
sind  nur  der  Anfang.  Fernseher, 
Spielekonsolen,  Media  Receiver  und  viele 
weitere  Geräte  mit  Internetzugang  und 
Browser werden den Markt erobern. 
2011 und 2012 werden deshalb für den Erfolg 
der Webtechnologien stehen. 
 
Bildquelle:  http://www.slideshare.net/sevenval/iphonedevcon‐
2010
 
  Autor:  Roland  Gülle,  Sevenval  GmbH,  CTO, 
Schwierig  wird  es,  wenn  Nutzer  mit  ihrem  Produkts & Technology.
„nicht  WebKit“  Browser,  wie  beispielsweise   
Opera  Mini,  der  wohl  bekannteste  mobile 
Browser,  auf  die  Web  Apps  zugreifen.  Auch 

 
 
Der Krieg der Welten 
Von Eduardo le Comte

Apple  hat  es  allen  gezeigt:  Anwendungen  auf  Für  den  Anwender  dürfte  die  verwendete 
Smartphones  eröffnen  im  Mobile  Business  Technologie  nebensächlich  sein,  solange  er 
große  Potenziale  für  Umsatz  und  Gewinne.  auf  seine  Kosten  kommt.  Ob  Mobile  Browser 
Doch  was  ist  die  Technologie  der  Zukunft:  oder  App,  auf  dem  Smartphone  öffnen  sich 
browserbasierte,  geräteunabhängige  mit  wenigen  Touch‐Befehlen  Anwendungen. 
Anwendungen  oder  plattformgebundene  Allein  für  das  iPhone  von  Apple  stehen  im 
Apps?  Noch  steht  es  unentschieden  –  dank  Vertriebsportal  iTunes  weit  über  100 000 
Apples  Erfolg  mit  leichten  Startvorteilen  für  Anwendungen  zum  Download  bereit: 
die  Apps.  Doch  wie  stehen  die  Chancen  Effizienzsteigerndes  wie  Spreadsheets  oder 
wirklich  und  wer  entscheidet  über  den  Adressbücher,  Informationen  und 
Ausgang  im  Krieg  der  Welten:  Nachrichten,  sinnfrei  Unterhaltendes  wie 
Telekommunikationsriesen,  Gerätehersteller,  Spiele  oder  Komfortdienste  wie  Wetter, 
Entwickler,  Anbieter  von  Inhalten  oder  Navigation oder Fahr‐ und Flugpläne.  
Anwender?   
 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    19 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Doch  technologisch  gibt  es  große  Anwenderbeschwerden  über  die  Qualität 
Unterschiede:  Ein  Teil  der  Applikationen  einzelner  Apps  zeigen,  dass  dies  durchaus 
basiert  auf  Mobile  Browsern,  ein  anderer  Teil  Konfliktpotenziale birgt. 
sind plattformgebundene Apps. Der Laie denkt   
sich:  „Macht  doch  nichts  –  solange  sich  die  Hier  liegt  dann  wiederum  die  Stärke  der 
bessere  Technologie  durchsetzt  und  ich  Anwendungen, die auf den Einsatz von Mobile 
bekomme, was ich möchte.“ Aber genau dort  Browsern  basieren.  Sie  lassen  sich  prinzipiell 
liegt das Problem. Die Historie der technischen  auf jedem Gerät mit Browser nutzen. So kann 
Entwicklung  vom  Videorecorder  über  PC‐ der  Anwender  sein  Smartphone  wechseln, 
Betriebssysteme  bis  zur  Energieversorgung  ohne  den  Verlust  seiner  Lieblingsanwendung 
zeigt:  Ob  und  welche  Technologien  sich  als  fürchten  zu  müssen.  Allerdings  setzen  die 
„Standard“  durchsetzen  ist  oft  weniger  eine  Entwicklungen  auf  allgemeinen  Standards  auf 
Frage  von  Eignung  oder  Qualität,  sondern  die  und können viele Eigenheiten der spezifischen 
Antwort  fällt  entlang  der  wirtschaftlichen  Geräte nicht nutzen. Im direkten Vergleich von 
Interessen  und  Machtverhältnissen  der  Browser‐Anwendungen  und  Apps  schneiden 
Beteiligten.  die  Anwendungen  in  Bedienung  und  Design 
  deshalb  oft  schlechter  ab,  weil  sie  attraktive 
Technologie als Richtungsentscheidung  Besonderheiten der Hardware nicht nutzen.     
   
Ob  die  Mehrzahl  der  Anwendungen  auf  Viele Interessengruppen 
Smartphones  in  Richtung  Apps  oder  Mobile   
Browser  geht,  hat  weit  reichende  Wie  nun  stehen  diese  technologischen 
Konsequenzen.  Apps  sind  überwiegend  Eigenheiten  mit  wirtschaftlichen  Interessen 
plattformabhängig.  Zu  den  Vorteilen  dieser  der  einzelnen  Interessengruppen  in 
Technologie  gehört,  dass  sie  weitgehend  Zusammenhang?  Unser  Blick  richtet  sich 
unabhängig  vom  Netzzugang  (Kosten,  zunächst  auf  die  Struktur  des  Smartphone‐
Verfügbarkeit)  sind  und  bei  Betrieb  und  Marktes.  
Bedienung  die  technologischen   
Besonderheiten  der  jeweiligen  Smartphone‐ Mobilfunkanbieter:  Hier  finden  sich  die 
Plattform  nutzen  können.  Dazu  gehören  großen  Telekommunikationsanbieter  wie 
Bedienelemente,  Prozessoren,  Telekom,  Vodafone,  Telefónica  mit  ihren 
Betriebssysteme  und  Netzzugänge  aber  auch  Untermarken  und  Netzangeboten.  Ihr 
Besonderheiten  wie  beispielsweise  die  Hauptinteresse  richtet  sich  auf  hohe 
Trägheitssensoren  im  iPhone,  auf  die  viele  Nutzerzahlen  und  eine  intensive  Nutzung  von 
Apps  für  die  Bedienung  oder  die  Ausrichtung  Mehrwertdiensten.  Die  Endgeräte  werden 
der Bedienoberflächen zurückgreifen.   dabei  nur  als  Zugang  zum  eigenen  Netz 
  gesehen. 
Diese  Stärken  der  Apps  markieren  aber   
zugleich  ihre  Schwachstellen:  Weil  sie  diese  Geräte‐  und  OS‐Hersteller:  Sie  lebten  bisher 
gerätespezifischen  Eigenheiten  nutzen,  sind  vom  Verkauf  der  Geräteplattformen.  Das 
Apps  zumeist  auch  nur  auf  bestimmten  Geschäftsmodell  von  Apple  mit  iTunes  und 
Geräten  oder  Plattformen  einsetzbar.  Apps  hat  den  Herstellern  allerdings 
Entwicklerwerkzeuge,  Qualitätskontrolle,  die  vorgemacht,  wie  sich  Kunden  binden  lassen 
Distribution  via  Download‐Portale  oder  und  wie  auch  Hersteller  am  Verkauf  von 
direkter  Installation  auf  den  Geräten  und  plattformgebundenen  Apps  verdienen 
sogar  die  Bewerbung  der  Apps  steht  damit  können.  Hinzu  kommt:  Teure  technologische 
unter  weitgehender  Kontrolle  der  Hersteller.  Alleinstellungsmerkmale  lassen  sich  nur  dann 
Apple  iTunes  ist  das  Paradebeispiel  hierfür  –  als  für  den  Endkunden  „geldwerte“ 
und  die  Diskussionen  über  exklusive  Verträge  Eigenheiten vermarkten, wenn sie auch in den 
mit  Netzbetreibern,  intransparente  Anwendungen genutzt werden.  
Entscheidungen  über  App‐Zulassungen  oder   

 20    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Anbieter  von  Inhalten  (Content  Provider):  Anders  dagegen  die  dominanten  Akteure  von 
Hierzu  zählen  beispielsweise  Lieferanten  von  Geräteherstellern  und 
Nachrichteninhalten  aber  auch  Geo‐  oder  Telekommunikationskonzernen.  Ihre  Firmen‐ 
Wetterdienste.  Ihr  Interesse  richtet  sich  auf  und Umsatzgröße allein eröffnen ihnen bereits 
eine  möglichst  hohe  Verbreitung,  also  große  Einflussmöglichkeiten.  Gerätehersteller 
beispielsweise  auf  plattformübergreifende,  wie  Telkos  haben  eine  große  Kundenbasis, 
Browser‐Anwendungen,  die  auf  ihre  Dienste  sind  jedoch  in  gewisser  Weise  voneinander 
zugreifen.   abhängig.  So  hat  Apple  mit  seinen 
  Exklusivverträgen  bei  Einführung  des  iPhones 
Entwickler: Diese Gemeinde ist tief gespalten.  durchaus  Bewegung  in  die  lokalen 
Sie  möchten  mit  einmal  programmierten  Netzanbietermärkte  gebracht.  Auf  der 
Anwendungen einerseits eine möglichst große  anderen  Seite  muss  es  Ziel  der 
Zielgruppe  erreichen  können,  was  für  Mobile  Gerätehersteller  sein,  eigene  Geräte  im 
Browser spricht. Auf der anderen Seite wollen  Programm aller Netzanbieter zu haben.  
auch sie sich differenzieren, was mit Apps und   
dem  Einsatz  gerätespezifischer  Funktionen  Die  Netzanbieter  haben  mit  der  Wholesale 
deutlich  einfacher  ist.  Ein  weiterer  Punkt:  Application  Community  (WAC)  eine  starke 
Theoretisch  steigt  der  Aufwand  für  Initiative  für  browserbasierte  Anwendungen 
Qualitätssicherung‐  und  Support  zwar,  wenn  gestartet,  die  als  Gegenmodell  zum 
Apps  auf  die  verschiedene  Plattformen  und  Vertriebsmonopol  von  Apple  iTunes 
Betriebssysteme portiert werden müssen.  ausgerichtet  ist.  Auch  Aktivitäten  wie  die 
  „Vodafone  360“‐Kampagne  zielen  darauf  ab, 
 In  der  Praxis  allerdings  ist  die  über  eigene,  iTunes‐ähnliche  Portale 
Standardisierung  von  Browser‐Anwendungen  plattformunabhängige  Anwendungen 
weiterhin  ein  blumiges  Versprechen.  Zudem  bereitzustellen und so die eigenen Kunden an 
zeigen sich die Anwender noch dickhäutig bei  sich zu binden. 
Support‐Fragen: Wer für eine App nur ein paar   
Euro  zahlt,  tendiert  bei  Problemen  eher  zum  Dennoch  scheint  es  so,  dass  die 
Ausprobieren  einer  neuen  App  als  zu  Gerätehersteller  und  Apps‐Unterstützer  die 
zeitraubenden  Supporttelefonaten.  So  Nase leicht vorn haben. Aktuell auch deshalb, 
verringern  sich  zwar  die  langfristigen  weil  Apple  als  „First  Mover“  einen  enormen 
Erfolgsaussichten  der  Entwickler,  große  Vorsprung  und  ein  sehr  positives  Image  für 
wirtschaftliche Risiken bergen eine schlampige  Apps  geschaffen  hat.  Das  zeigen  schon  die 
Programmierung  und  fehlender  Support  Werbestrategien  praktisch  aller  neuen 
jedoch bisher nicht.  Smartphones,  die  stark  auf  die  jeweils 
  verfügbaren  Apps  abheben.  Im  Hintergrund 
Showdown  wirken  hier  auch  herstellerunabhängige  OS‐
  Entwickler wie Google und Microsoft. Auch die 
Haben  alle  diese  Gruppen  ähnlich  großen  Endkunden  sind  stolz,  wenn  eine  App  die 
Einfluss?  Nein,  denn  unterschiedliche  technischen  Feinheiten  des  eigenen 
Wettbewerbsintensitäten und Abhängigkeiten  Smartphones  besonders  raffiniert  und 
erzeugen  eine  höchst  ungleiche  bedienungsfreundlich nutzen kann – auch dies 
Machtverteilung.  So  ist  der  Wettbewerb  ein Argument für Apps.  
zwischen  den  unzähligen  Entwicklern  und   
Content  Providern  extrem  hoch.  Zudem  sind 
beide  Gruppen  in  ihren  Geschäftsmodellen 
und  in  der  Distribution  tendenziell  von  den 
Netzanbietern  und  den  Geräteherstellern 
abhängig.  Entwickler  und  Content  Provider 
werden  den  Krieg  der  Welten  also  nicht 
entscheiden. 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    21 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Fazit  Autor:  Eduardo  le  Comte  ist  seit  Anfang  2009  im 
  Medien‐  und  Telekommunikationsumfeld  bei  dem 
Der  Ausgang  im  Krieg  der  Welten  ist  noch  IT‐Beratungsunternehmen  Cirquent  tätig.  Zuvor 
offen,  aber  die  Apps  –  und  damit  die  spezialisierte  er  sich  im  International  Business 
Studium  auf  innovative  Geschäftsmodelle  für  die 
Gerätehersteller  –  haben  die  Nase  vorn. 
digitale  Vermarktung  von  Medieninhalten, 
Können  die  Telcos  diesen  Vorsprung  noch  insbesondere in der Musikbranche. Während seiner 
einholen?  Das  hängt  maßgeblich  von  der  Tätigkeit  bei  Cirquent  übernahm  le  Comte  die 
Geschwindigkeit  ab,  mit  der  sie  über  Konzeption  sowie  das  Projektmanagement  für  die 
gemeinsame  Initiativen  wie  die  WAC  neue,  Entwicklung  von  über  100  Mobile  Apps  für 
modernere  HTML‐Standards  für  verschiedene  Plattformen  im  Auftrag  von 
plattformübergreifende  Anwendungs‐ internationalen  Telekommunikationskonzernen. 
entwicklungen  etablieren  und  durchsetzen  Während dieser Zeit war er außerdem verstärkt als 
können.  Business  Consultant  für  die  Einführung  einer 
  Plattform für die digitale Distribution verschiedener 
Musikdienste  bei  der  Deutschen  Telekom  im 
Einsatz. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 22    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Native‐ oder Web‐Anwendungen, wohin geht die Reise?   
Von Ulrich Scheller 

Zum Start eines neuen Softwareproduktes ‐ da  kennen.  Diese  Apps  basieren  auf  einem 


machen  mobile  Anwendungen  keine  einheitlichen  Konzept:  Sie  belegen  jeweils 
Ausnahme  ‐  stellt  sich  die  Frage,  auf  welcher  einen Platz auf dem Homescreen, basieren auf 
Basis  die  Entwicklung  durchgeführt  werden  den gleichen Interface Guidelines und sind für 
soll.  Während  bei  Desktop‐Computern  und  die mobile Benutzung optimiert.  
Servern  eine  Vielzahl  verschiedener   
Programmiersprachen,  Tools  und  Konzepte  Native  Anwendungen  haben  wegen  ihrer 
zur Verfügung stehen, werden diese bei jeder  Fokussierung  auf  eine  Plattform  verschiedene 
mobilen  Plattform  vorgegeben.  Das  bedeutet  Vorteile.  Der  Start  einer  solchen  ist 
aber  auch,  dass  eine  mobile  Anwendung  beispielsweise  deutlich  schneller  als  bei  einer 
jeweils  für  Android,  BlackBerry,  iPhone,  Web‐Anwendung,  weil  dafür  keine  Daten  aus 
Windows  Mobile,  etc.  separat  implementiert  dem  Internet  geladen  werden  müssen. 
werden  muss.  Wäre  es  nicht  praktisch,  wenn  Speziell  durch  die  oft  langsame  Verbindung 
man  die  Umsetzung  einer  neuen  Anwendung  der  mobilen  Geräte  fällt  dieser  Punkt  ins 
nur  einmal  machen  und  auf  allen  Geräten  Gewicht.  Auch  ist  die  typische  Nutzung  im 
nutzen könnte?  mobilen  Bereich  anders  als  auf  einem 
  stationären Computer. Die überwiegende Zahl 
Das World Wide Web war in seinen Anfängen  genutzter Apps wird nur für wenige Sekunden 
nur eine Sammlung statischer Textdokumente.  gestartet  und  danach  wieder  beendet.  Hier 
Diese konnten und können auf allen Systemen  sind  native  Anwendungen  ihren  Web‐
mit  einem  Web‐Browser  abgerufen  und  Pendants überlegen.  
angezeigt  werden.  Mittlerweile  hat  sich  das   
Web  zu  einer  Plattform  für  komplexe  Ein  weiterer  entscheidender  Punkt  ist,  dass 
Anwendungen weiter entwickelt. Dafür stehen  native  Anwendungen  installiert  werden 
erfolgreiche  Beispiele  wie  Google  Maps,  können.  Sie  sind  damit  jederzeit,  auch  ohne 
diverse Videoportale, Facebook und allgemein  Netz,  verfügbar  und  über  ein  Icon  schnell  zu 
das  Web  2.0.  Die  Geschwindigkeitsnachteile,  erreichen.  Außerdem  gibt  es  mit  dem 
die  das  Web  anfangs  gegenüber  nativen  Appstore  oder  dem  Android  Market  jeweils 
Anwendungen  hatte,  sind  heute  kaum  noch  ein  zentrales  Verzeichnis  von  Anwendungen, 
ein Problem. Die aktuellen Browser haben sich  in dem die Suche, Installation und Bewertung 
in  der  JavaScript  Performance  um  mehrere  sehr leicht fällt. Das erlaubt es auch technisch 
Größenordnungen verbessert. Das gilt sowohl  weniger  versierten  Benutzern,  die 
für  Desktop‐  als  auch  für  Mobil‐Browser.  Mit  Möglichkeiten  ihres  Mobiltelefons 
dem  Web  existiert  also  auch  auf  jedem  auszunutzen.  Auch  für  Web‐Anwendungen 
aktuellen  Smartphone  eine  Basis  für  gibt  es  mit  dem  OpenAppMarket  eine  solche 
plattformunabhängige Anwendungen.  zentrale  Anlaufstelle.  Allerdings  ist  er 
  momentan  nicht  auf  mobilen  Geräten 
Warum  aber  gibt  es  nicht  schon  viel  mehr  vorinstalliert und daher nicht weit verbreitet.  
mobile  Webanwendungen?  Wo  ist  der   
sprichwörtliche Haken an der Sache?  Web‐Anwendungen sind außerdem limitiert in 
  den  Funktionen,  die  sie  benutzen  dürfen. 
Native Anwendungen  Diese  Einschränkungen  sind  notwendig,  weil 
  das  Web  neben  den  gewünschten  Inhalten 
Das  Gegenteil  einer  Web‐Anwendung  ist  eine  auch  Schadcode  enthalten  kann.  Eine 
native  Anwendung.  Das  sind  die  typischen  bösartige  Webseite  kann  daher  keine  Daten 
Apps,  wie  wir  sie  seit  Einführung  des  iPhones  auf der Festplatte des Nutzers schreiben oder 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    23 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
lesen.  In  manchen  Fällen  ist  es  aber  Eine solche Hybride App kann entweder selber 
notwendig,  dass  eine  Anwendung  auf  die  programmiert,  oder  durch  ein  vorhandenes 
Daten  des  Nutzers  zugreifen  kann.  Das  Framework  erstellt  werden.  Als  bekanntestes 
Problem lässt sich erst mit HTML 5 lösen, das  Framework  ist  hier  Phonegap  zu  nennen. 
solche  Zugriffe  in  klar  definierten  Grenzen  Mithilfe  dieses  Frameworks  können 
ermöglicht.  Allerdings  ist  HTML  5  noch  nicht  Anwendungen  für  die  Plattformen  Android, 
weit  genug  verbreitet,  um  darauf  basierend  BlackBerry, iPhone, Palm und Symbian erstellt 
für eine große Nutzermasse zu entwickeln. Für  werden. Dabei ist der native Teil in Phonegap 
grafisch  aufwändige  Spiele  ergibt  sich  eine  für  diese  Plattformen  bereits  vorhanden,  die 
ähnliche  Situation.  Mit  WebGL],  das  von  der  Webanwendung  entwickelt  man  selber.  Wer 
Khronos Group voran getrieben wird, etabliert  dieses  Framework  einsetzt  muss  sich  daher 
sich  ein  neuer  Standard  für  die  Darstellung  nicht  in  alle  Plattformdetails  einarbeiten, 
von  3D  Grafik  im  Browser.  Allerdings  fehlt  sondern  kann  sich  auf  die  mobile  Webseite 
auch hier noch die Marktdurchdringung.  konzentrieren.  Außerdem  ermöglicht 
  Phonegap den Zugriff auf Hardwarefunktionen 
Der  limitierte  Zugriff  von  HTML  auf  System‐ wie den Lagesensor und die GPS Position. Ein 
Ressourcen  zeigt  sich  auch  schon  bei  vergleichbares Framework ist Rhomobile. 
einfachen  Anwendungsfällen.  So  ist  es  darin   
kaum  möglich,  einen  Wecker  zu  schreiben,  Auf  den  Webseiten  der  beiden  Frameworks 
denn  dieser  muss  seinen  Alarm  zu  jedem  finden  sich  auch  Links  zu 
beliebigen  Zeitpunkt  auslösen  können.  Ein  Beispielanwendungen, die mit dem jeweiligen 
Mobiltelefon  befindet  sich  dann  Framework  erstellt  wurden.  Mit  diesen  lässt 
typischerweise  im  Standby‐Modus  und  der  sich  ein  guter  Eindruck  gewinnen,  was  mit 
Wecker läuft nicht. Diese Beschränkung ist bei  Webanwendungen  heute  bereits  möglich  ist 
Webseiten  sinnvoll,  schließlich  soll  eine  und  wo  die  Grenzen  liegen.  Auf  das  native 
Webseite  nicht  das  Recht  haben  einen  Alarm  Look and Feel muss der Anwender verzichten, 
zu  setzen.  Web‐Anwendungen  sind  dadurch  denn  was  auf  mehreren  Plattformen  laufen 
aber in ihren Möglichkeiten eingeschränkt.  muss,  kann  per  Definition  nicht  mehr 
  aussehen wie eine echte Android oder iPhone‐
Hybride Apps  App.  Interessant  ist,  dass  der  überwiegende 
  Anteil  der  vorgestellten  Apps  auf  nur  einer 
Es  gibt  aber  eine  Möglichkeit,  einige  Vorteile  einzigen  Plattform  verfügbar  ist.  Hier  war  die 
beider  Verfahren  zu  vereinen:  Hybride  Apps.  plattformübergreifende  Entwicklung  offenbar 
Eine Hybride App baut auf einem nativen Kern  nicht das Hauptziel. In vielen Fällen dürfte die 
auf,  wobei  aber  die  wesentlichen  Teile  der  vorhandene  Erfahrung  in  Web‐Technologien 
App als Webanwendung geschrieben werden.  ausschlaggebend  für  eine  Nutzung  des 
Bei  einer  solchen  App  lässt  sich  die  Webseite  Frameworks gewesen sein. 
in der Anwendung mitliefern, so dass sie beim   
Start  nicht  langwierig  heruntergeladen  Fazit 
werden muss. Darüber hinaus kann der native   
Teil  der  App  den  Zugriff  auf  Funktionen  wie  Die Entscheidung für oder gegen eine Hybride 
den  Lagesensor  oder  den  Kompass  steuern.  Anwendung  auf  dem  mobilen  Gerät  hängt 
Auch  lässt  sie  sich  deutlich  besser  in  das  sehr  von  der  jeweiligen  Situation  ab.  Hat  das 
System einbinden, als eine reine Webseite. Sie  eigene Team einen starken Hintergrund in der 
hat  die  Möglichkeit  andere  Programme  Web‐Entwicklung und viel Expertise mit HTML, 
aufzurufen  und  auf  Systemevents  (Push  CSS  und  JavaScript?  Basiert  die  App  auf  einer 
Notification,  Cloud  to  Device)  zu  reagieren,  bereits  vorhandenen  Webseite?  Wird  sie  die 
was  mit  reinen  Web‐Anwendungen  nicht  speziellen  Funktionen  eines  Mobilgerätes 
möglich ist.  intensiv  nutzen?  Wie  wichtig  ist  eine 
  Unterstützung von Palm OS, Windows Mobile 
und  Symbian?  Hat  man  bereits  eine  native 

 24    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Anwendung  und  will  andere  Plattformen   Autor:  Ulrich  Scheller  studierte  Informatik  an  der 
unterstützen?  Alle  diese  Fragen  spielen  eine  Universität  Paderborn  mit  dem  Schwerpunkt 
große  Rolle  bei  der  Entscheidung.  Deshalb  "Eingebettete Systeme und Systemsoftware". Nach 
kann  es  keine  allgemeingültige  Antwort  einigen  Projektarbeiten  begann  er  als  Android 
Entwickler  bei  match2blue  in  Jena.  Mittlerweile 
geben. Durch die Etablierung neuer Standards 
arbeitet er ebenfalls im iPhone Bereich und ist seit 
wie  HTML  5  und  WebGL  rückt  die  Web‐ Januar  2010  Leiter  der  Frontend  Entwicklung 
Entwicklung  näher  an  die  native  (Android,  BlackBerry  &  iPhone).  Vielen  Dank  an 
Anwendungsentwicklung  heran.  Trotzdem  Dominika  Dudzik  und  René  Fischer  für  die  Mithilfe 
wird  es  auf  absehbare  Zeit  immer  an diesem Artikel.
Anwendungsfälle geben, die sich nur mit einer 
nativen App realisieren lassen. 

 
Wohin geht die App‐Reise? ‐ Warum native Apps 
Vergangenheit sind und der Browser die Zukunft ist… 
Von Nadine Brendel und Jan Webering
 
Ob iPhone, Android, Windows Phone 7 & Co. ‐  schnell  eine  Eigendynamik  entwickeln  und 
wenn man den Marktforschern und der Presse  User‐seitig  viral  in  einschlägigen  Blogs  und 
glauben  darf,  ist  der  Erfolg  von  Apps  auch  in  Foren gestreut werden. 
Zukunft nicht mehr zu bremsen.    
  Was  sind  aber  Erfolgskriterien,  die  eine  App 
Die  Fülle  an  gelaunchten  Apps  von  haben  muss,  um  sich  aus  der  Menge  der 
Markenartiklern  und  Publishern  beweist  das  vielen  hunderttausend  anderen  Apps 
starke  Interesse  von  Werbungtreibenden  hervorzuheben?  
mobile  Applikationen  als  zusätzliches   
Vertriebs‐  und  Marketinginstrument  zu  Eine  gute  App  zeichnet  sich  durch  eine  hohe 
nutzen.  Nicht  nur  in  der  Usability,  inhaltliche  Mehrwerte  für  den  User 
Kommunikationsbranche  sind  sie  in  aller  und  eine  stabile  technische  Basis  aus.  Apps 
Munde  –  das  Spektrum  reicht  von  sollten  im  besten  Fall,  neben  interaktiven 
Energieversorgern über Reiseunternehmen bis  Elementen,  Zusatzinformationen  bieten  und 
hin  zu  eCommerce‐Anbietern.  Alle  insbesondere  unterhaltsam  sowie 
Unternehmensgruppen  lassen  heute  Apps  serviceorientiert  sein.  Zudem  ist  es  wichtig, 
entwickeln,  um  mit  vielseitigen  Programmen,  dass  Unternehmen  Inhalte  nicht  eins  zu  eins 
praktischen  Tools  für  berufliche  und  private  von  der  Website  in  die  App  überführen.  Um 
Nutzung  eine  höchst  attraktive  Zielgruppe  zu  eine  App  nachhaltig  zum  Erfolg  zu  führen, 
adressieren und auf innovativem Weg für eine  sollte auch eine Updatestrategie, über die die 
nachhaltige Kundenbindung zu sorgen.  App  regelmäßig  Neuerung  durch  zusätzliche 
  Features erhält, mit eingeplant werden. 
Über den Distributionsweg der bekannten App   
Stores  werden  die  Apps  interessierten  Usern  Obgleich  der  App‐Markt  einen  scheinbar 
gezielt  zur  Verfügung  gestellt.  Das  interne  unaufhaltsamen  Boom  erfährt,  werden 
Marketing  der  App  Store‐Betreiber,  wie  z.B.  nutzerseitig  von  den  insgesamt  über  500.000 
Apple,  fördert  das  „gefunden  werden“  und  nativen  Apps  (seit  Launch  des  Apple  App 
damit einhergehend den Erfolg der jeweiligen  Stores)  de  facto  durchschnittlich  nur  14  Apps 
App.  Gute  Apps  können  darüber  hinaus  installiert und ca. 8 Apps regelmäßig genutzt.  

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    25 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Wenn  man  diese  Zahlen  einander  Zum Glück ist jetzt Schluss damit. Die Browser 
gegenüberstellt,  spielen  die  Fragen  „Was  ist  von heute (technisch betrachtet auch nur eine 
meine  Kommunikationsbotschaft  und  wie  App)  haben  nachgezogen  und  bieten  aktuell 
erreicht sie nachhaltig meine Zielgruppe?“ und  fast  alle  technischen  USPs,  die  bisher  Apps 
„Wie  werde  ich  als  Marke  /  Unternehmen  ausgezeichnet haben, browserbasiert an. Über 
überhaupt  gefunden?“  zentrale  Rollen.  Und  so  genannte  Web  Apps  können 
genau  hier  unterscheiden  sich  Apps  qualitativ  Funktionalitäten wie Content Sliding/‐Swiping, 
voneinander.  Die  guten  Apps  liefern  Offline Browsing, Zugriff auf GPS, Adressbuch, 
entsprechende  Antworten,  die  im  Rahmen  Kompass,  Kamera  etc.  heute  schon 
einer  detaillierten  Konzeptionsphase  zunehmend ermöglicht werden.  
erarbeitet werden müssen. Wenn entschieden   
ist, was die Kommunikationsbotschaft und der  Apple selbst hat erst vor kurzem mit dem iOS 
USP  sind,  steht  das  Unternehmen  vor  der  4.2  Update  einen  wichtigen  Schritt  getan  und 
Herausforderung  und  der  Frage  nach  der  erlaubt  den  browserseitigen  Zugriff  auf  den 
technischen Umsetzung.  Bewegungssensor. Das ist genau die Richtung, 
  in  die  es  in  Zukunft  gehen  wird.  Die  Browser 
Technisch  gesehen  wurden  Apps  bis  heute  von morgen bieten die Usability der Apps von 
immer  als  native  Clients,  also  als  Programme  heute,  verbunden  mit  der  Freiheit  des  Webs. 
individuell  für  das  jeweilige  Betriebssystem  Über  serverbasierte  App‐Lösungen  sind 
angepasst,  entwickelt.  Um  das  Potenzial  des  Aktualisierungen  in  Echtzeit  und  ohne 
App‐Marktes  voll  ausnutzen  zu  können,  hat  Abhängigkeit  bzw.  Einschränkung  durch  den 
dies  in  der  Vergangenheit  dazu  geführt,  dass  Distributions‐Handling‐Prozess des App Stores 
unternehmensseitig  bis  zu  sechs  gegeben,  so  dass  der  kostenintensive 
unterschiedliche  Clients,  adaptiert  an  die  Updateprozess  für  Unternehmen  erheblich 
technischen  Besonderheiten  des  spezifischen  verschlankt  wird.  Einzelportierungen  für  die 
Betriebssystems,  entwickelt  wurden.  Diese  Adaption  auf  alle  Betriebssysteme  sind 
Umsetzung  ist  mit  dem  Aufwand  bzw.  der  ebenfalls nicht mehr notwendig.  
Entwicklung  von  individuellen   
Softwareprojekten gleichzusetzen.   Voll  native  Apps  werden  weiterhin  ihre 
  Daseinsberechtigung  haben,  aber  den 
Bei  einer  Multiplattformstrategie  haben  die  Nischenmarkt  durch  Special  Interest  Themen 
verschiedenen  Plattformen  und  abdecken (bspw. Games und Navigation).  
Entwicklungsumgebungen  daher  den   
Kommunikationsnutzen der App schnell hinter  Einen  wichtigen  Vorteil  haben  native  Apps 
den  sehr  hohen  Entwicklungskosten  heute  noch  gegenüber  rein  webbasierten 
zurücktreten  lassen.  Mittlere  sechsstellige  Applikationen. Sie können über den zentralen 
Beträge  waren  meist  erforderlich,  um  die  Zugangskanal  „App  Store“  der  jeweiligen 
größtmögliche  Reichweite  zu  generieren  und  Betriebssysteme  zielgerichtet  distribuiert 
in den wichtigsten App Stores mit der eigenen  werden.  Über  diese  Stores  werden  heute  ca. 
Marke  vertreten  zu  sein.  Hierbei  geraten  die  50%  aller  mobilen  Nutzer  theoretisch  direkt 
regelmäßigen  Update‐Kosten,  die  jede  App‐ erreicht.  Mit  mobilen  Web  Apps  funktioniert 
Entwicklung  mit  sich  zieht,  oft  in  diese Form von Distribution leider noch nicht. 
Vergessenheit.  Zum  Einen  aufgrund  von  Wenn  man  dem  für  Unternehmen 
strukturellen  Veränderungen  an  der  eigenen  scheinbaren  Nachteil  jedoch  die  zunehmende 
Systemumgebung  (z.B.  die Veränderung eines  technologische  Leistungsfähigkeit  von  Web‐
Shopping‐Prozesses),  zum  anderen  führen  Apps  gegenüberstellt,  stellt  sich  nicht  die 
auch  Updates  der  jeweiligen  App‐Plattformen  Frage,  „ob“  Web  Apps  in  Zukunft  über  App 
selbst  zu  einem  unkalkulierbar  hohen  Stores  vertrieben  werden,  sondern  lediglich 
individuellen  Aufwand  für  die  Aktualisierung  „wann“. 
von Apps.   

 26    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Um  die  Zeit,  bis  Web  Apps  über  dedizierte  App‐Lösungen sind der zukunftsweisende und 


Kanäle  vertrieben  werden,  zu  überbrücken,  für  Unternehmen  langfristig  skalierbare  Weg. 
gibt  es  auch  heute  schon  technische  Darauf muss sich die Branche einstellen. 
Möglichkeiten  diese  in  einen  App  Store  Autoren:  Nadine  Brendel,  Manager  Business 
einzustellen.   Development  und  verantwortlich  für  das 
  Innovations‐  der  YOC  Gruppe 
Native  Apps  waren  für  die  Branche  definitiv   
Jan  Webering,  Vorstand/COO  und  verantwortlich 
eine kleine Revolution – sie haben den Markt 
für  das  Produktmanagement  und  die 
verändert.  Aber  jetzt  kommen  wir  von  der  Produktentwicklung der YOC Gruppe. 
Revolution  zur  Evolution!  Browserbasierte 
 
 
 

 
Grenzen der Webapps: Warum Native Apps überleben 
werden 
Von Andrea Anderheggen
 
Vielerorts  schärft  sich  die  Intuition,  dass  Informationen  können  bei  Native  Apps 
speziell  für  mobile  Betriebssysteme  schneller  angezeigt  und  für  die  Offline‐
entwickelte  Applikationen  ‐  so  genannte  Nutzung gespeichert werden.  
Native  Apps  ‐  verschwinden  und  von  Bei  komplexeren  Anwendungen  mit  hohem 
Webapps,  die  über  einen  mobilen  Browser  Grad  an  Interaktivität,  etwa  bei  Spielen,  führt 
bedient  werden,  abgelöst  werden.  Dabei  kein  Weg  an  Native  Apps  vorbei.  Auch  bei 
werden  einige  wesentlichen  Limitationen  von  Shopping‐  oder  Banking‐Apps  sind  die  vielen 
Webapps ignoriert.  Einbussen  des  Webbrowsers  schnell  ein  No‐
  Go.  
1.  User‐Experience  und  Performance:   
Webapps sind limitiert  2. Funktionsumfang spricht für Native Apps 
   
Die  Erfolgschancen  jeder  App  steigen,  wenn  Technik  und  Sicherheitsaspekte  limitieren 
die  User  Experience  sich  an  diejenige  teilweise den Zugriff offener, mobiler Browser 
vorinstallierter,  hochoptimierter  Native  Apps  auf  Adressbücher,  Kamera,  GPS,  Gyroskop. 
hält.  Denn  so  entsteht  beim  User  kein  Eine  Native  App  kann  im  Gegensatz  zu  einer 
zusätzlicher Lernaufwand.   Web‐App  ausserdem  Produktdaten, 
  Userdaten  und  Einstellungen  offline 
Hier sind den Webapps erste Grenzen gesetzt:  abspeichern,  sodass  die  Nutzung  auch  ohne 
Die Navigation über den mobilen Webbrowser  Internetverbindung  möglich  ist.  Push‐
kann  nur  bedingt  angepasst  werden,  da  die  Benachrichtigungen,  die  für  die 
Effekte  der  Seitenübergänge  sowie  feste  Kundenbindung eingesetzt werden, sind heute 
Elemente  wie  Kopf‐  und  Fusszeilen  nur  nur mit Native Apps möglich.  
annäherungsweise simulierbar sind.    
  3.  Kostenargument:  Fragmentierung  bleibt 
Schnelligkeit  ist  ein  weiterer  Aspekt,  der  die  eine Herausforderung 
User‐Experience  beeinflusst.  Graphische   
Elemente,  Seitenformate  und  gespeicherte 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    27 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Das  Bereitstellen  einer  Web‐App  klingt  Selbst  wenn  HTML5  ein  enormes  Angebot  an 
günstig:  schnell  eine  plattformübergreifende  interaktiven Möglichkeiten bereitstellen sollte, 
mobile  Webseite  in  einfachem  HTML  bauen.  wird  es  kaum  die  oben  genannten  Probleme 
Leider ist das nur die halbe Wahrheit. Erstens  einer  Web‐App  lösen.  Denn  die 
gibt es inzwischen fast so viele mobile Browser  Gerätehersteller  werden  sich  nicht  auf 
wie  Betriebssysteme,  die  in  vielen  relevanten  Layouts,  Hardwarekomponenten,  Features, 
Details Webseiten unterschiedlich anzeigen.   Benutzerführungen,  mobile  Browser  oder 
  Gerätegrössen  einigen,  sondern  im  Gegenteil 
Zweitens muss häufig ‐ etwa bei Online‐Shops,  versuchen,  sich  stärker  vom  Wettbewerb  zu 
Banking  Apps  oder  Nachrichten‐Apps  eine  unterscheiden.  
Schnittstelle  zu  den  Backendsystemen   
geschaffen werden, was in jedem Fall einfache  5. Zu viele Apps im App Store: so what? 
HTML‐Kenntnisse übersteigt.   
  Wie  sollen  Kunden  unter  300.000  Apps  die 
Drittens  müssen  auch  Webapps  die  eigene  finden?  Dieses  Problem  stellt  sich 
unterschiedlichen  Auflösungen,  Grössen,  sowohl für Webapps wie auch für Native Apps, 
Hardwarekomponenten  und  Möglichkeiten  hält aber manchmal davon ab, Geld in teurere 
mobiler  Endgeräte  berücksichtigen.  Konkret  Native Apps zu investieren.  
heisst  das:  der  Webdesigner  muss  die  Geräte   
und  deren  Software  kennen,  für  jede  Dabei  heisst  das  enorme  Angebot  letztlich 
relevante  Plattform  eine  Web‐App  nichts  anderes,  als  dass  Anbieter  ein 
programmieren,  sie  an  die  Backend‐Systeme  schlüssiges  Vermarktungskonzept  umsetzen 
anbinden,  für  den  Unterhalt  sorgen  und  sich  müssen,  das  im  Gegenzug  eine  vernünftige 
auf rasche Veränderungen vorbereiten, die im  Rendite  abwirft.  Wie  andernorts  auch  gilt  es 
extrem  dynamischen  Mobile‐Markt  zu  Kunden  über  den  Webauftritt,  SEO/SEM, 
erwarten sind.   Schaufenster,  Plakate,  Anzeigen, 
  Fernsehspots,  Social  Networks,  Mobile‐
Es  gibt  inzwischen  Unternehmen  und  Marketing  oder  Direktvertrieb  zu  gewinnen. 
Studienrichtungen,  die  darauf  spezialisiert  Dabei  kann  die  Bewerbung  einer  Native  Apps 
sind,  mehr  oder  weniger  standardisierte  reichhaltig  und  faszinierend  sein,  weil 
Native Apps für Online‐Shops, Bankingsysteme  beispielsweise  Barcodescanner  oder 
oder  Nachrichtenmagazine  zu  günstigen  Augmented  Reality  Technologien  kombiniert 
Preisen herzustellen. Der eigene Webdesigner  mit  integrierten  Gutschein‐  oder 
oder  die  Agentur  kosten  im  Vergleich  mehr  Rabattsysteme  die  Investitionen  in  Offline‐
und  bringen  die  nötige  Erfahrung  eher  selten  Werbung  unmittelbar  refinanzieren.  Die 
mit.  Die  Kosten  einer  Native  App  nähern  sich  geringen Mehrkosten einer Native App führen 
damit zunehmend denjenigen einer Web‐App.  unter  Umständen  also  zu  deutlich  mehr 
  Gewinn. 
4. HTML5: Wunschdenken und Realität   
  6. Wohin die Reise geht: Vielfalt wird bleiben 
Die  Hoffnung  beruht  häufig  auf  den  neuen   
Web‐Standard  HTML5.  Was  HTML5  genau  Für  viele  Anwendungen,  die  nur  geringe 
können  wird,  steht  weitgehend  noch  in  Interaktivität  und  wenig  graphische  Brillanz 
Planung  und  erschliesst  sich  heute  meist  nur  erfordern,  sind  Webapps  ausreichend. 
technisch  versierten  Lesern  der  W3C  Trotzdem  spricht  einiges  dafür,  dass  das 
Spezifikationen..1 prophezeite  Ende  der  Native  Apps  nicht 
  stattfinden  wird  und  durch  massgebliche 
Anbieter wie Apple auch gar nicht gewollt ist. 
                                                        Deshalb  ist  man  in  der  Planung  der  Mobile‐
1
 Quelle: http://dev.w3.org/html5/spec/
Strategie am besten damit beraten, möglichst 

 28    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

viele  Fälle  abzudecken  und  den  Kunden  Einzelhandel  Shopgate.  Als  Vorstand  der  Payment 
entscheiden zu lassen. Alternativ gibt es noch  Network AG war Andrea Anderheggen maßgeblich 
die  Möglichkeit  so  genannter  Hybrid‐Apps,  am  Erfolg  von  sofortüberweisung.de  beteiligt,  das 
welche  die  Vorteile  von  Native  Apps  mit  der  heute  gemäß  EuPD  Studie  das  am  häufigsten 
genutzte E‐Payment System in Deutschland ist. Mit 
Flexibilität einer Web‐App kombinieren, indem 
Shopgate  hat  er  sich  das  Ziel  gesetzt,  Mobile‐
selektiv  die  eine  oder  andere  Methode  Shopping  allen  Shops  zugänglich  zu  machen. 
eingesetzt wird.   Bedeutende  Versand‐  und  Einzelhändler  wie 
  BabyWalz,  Redcoon,  Cyberport,  Gourmondo,  Libri 
Sowohl  Webapps,  wie  auch  Native  Apps  und  oder Hessnatur setzen heute bereits auf Shopgate. 
Hybrid Apps werden weiterhin gedeihen.   Im  Oktober  2010  wurde  die  eigene  Shopgate 
  iPhone App von der Deutschen Telekom AG zur App 
Autor:  Andrea  Anderheggen  ist  Mitbegründer  und  des Monats gekürt.  
Business  Angel  des  führenden  Anbieters  von   
Mobile‐Shopping‐Lösungen  für  den  Versand‐  und 
 

 
 

Warum die Entwicklung von mobilen Lösungen keine 
Bauchentscheidung sein sollte 
Von Dr. André Hollstein
 
Für  Unternehmen  ist  die  Orientierung  an  den   
Bedürfnissen ihrer Kunden stärker denn je ein  Der  Grund  liegt  u.  a.  darin,  dass  für  viele 
zentrales  Kriterium  für  den  Geschäftserfolg.  Unternehmen  M‐Commerce  ‐  ebenso  wie 
Dies  sollte  insbesondere  dort  gelten,  wo  „Social  Marketing“  ‐,  ein  neues  Spielfeld 
Kunden  für  die  Unternehmen  nicht  im  darstellt,  aber  ein  unterschwelliges  Bedürfnis 
direkten  Zugriff  sind,  beispielsweise  in  E‐ besteht,  auf  dieser  Welle  mitzuschwimmen. 
Commerce‐/M‐Commerce‐Szenarien.   Daher  existieren  häufig  keine 
  Vorgehensmodelle  oder  erprobten  Methoden 
Aber gerade in diesem Umfeld – welchem eine  und  auch  ältere  Ansätze  lassen  sich  nicht  so 
gewisse  Goldgräber‐Stimmung  obliegt  –  einfach  adaptieren.  Dennoch  hallt  der  Ruf 
scheinen  solche  Überlegungen  oftmals  keine  nach  mobilen  Lösungen  durch  die 
Bedeutung  zu  haben.  So  erfolgt  die  Unternehmen  –  nicht  zuletzt  geprägt  durch 
Entwicklung  von  mobilen  Applikationen  nicht  die Omnipräsenz von Apple und Co. sowie der 
selten  ohne  eine  Reflektion  der  Bedeutung,  die  diesem  Thema  zugeschrieben 
Kundenbedürfnisse  oder  einer  adäquaten  wird.  
Zielgruppenanalyse.  Nicht  selten  werden  –   
angetrieben  durch  die  Fachbereiche  –  Jedoch ist die Kenntnis von Entscheidern über 
Lösungen  entwickelt,  die  nicht  den  Kunden‐  den  Markt  von  Smartphone‐Hardware/–
und Marktbedürfnissen entsprechen.   Software  oder  Distributionskanälen  von 
  Applikationen  wenig  ausgeprägt  und 
Somit  laufen  Unternehmen  Gefahr  das  Entscheidungen  werden  oft  auf  Basis  von 
angestrebte Ziel, durch den Einsatz moderner,  subjektiven  Einschätzungen  und  Annahmen 
innovativer  Lösungen  bestehende  Kunden  zu  getroffen.  Doch  letztlich  stellt  ein  bloßes 
halten  oder  neue  Kundengruppen  zu  Bauchgefühl  keine  valide  Entscheidungshilfe 
erschließen, nicht zu erreichen.   für  Umsetzungsansätze  dar,  da  nicht  nur  die 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    29 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
bevorstehenden Investitionen zu rechtfertigen 
sind,  sondern  auch  der  langfristige  Betrieb 
sichergestellt werden muss. 
 
Neben  den  Investitions‐  und  Betriebskosten 
beeinflusst  die  Veröffentlichung  jeder  Lösung 
mit  Kundenzugang  die  Reputation  des 
Unternehmens  und  damit  das  Markenimage. 
Portale,  wie  beispielsweise  der  Apple‐Store 
oder  Googles  Apps  Marketplace,  dienen 
letztlich  nicht  nur  dem  Applikationen‐Erwerb, 
sondern  auch  der  Nutzer‐Community  als 
Sprachrohr.  Auf  diese  Weise  wird  ein 
Feedback  erzeugt,  welches,  unabhängig  von   
der  Qualität,  kanalisiert  werden  sollte.  Mit  Abbildung 1: Vereinfachtes Ebenen‐Modell
jeder  Lösung  entsteht  so  ein  neuer   
Die einzelnen Ebenen können inhaltlich weiter 
Kommunikationskanal in Richtung Kunde.  
detailliert  werden  und  so  analog  einer 
  Checkliste  für  notwendige  Arbeiten  im 
Wie könnte eine Methodik aussehen, die hilft 
Rahmen  der  Analyse,  Konzeption  und 
Ideen  für  mobile  Lösungen  strukturiert  zu 
Umsetzung,  genutzt  werden.  Sie  helfen  dabei 
bearbeiten und umzusetzen? 
die  Komplexität  zu  bündeln  und  unterstützen 
 
auf  diesem  Weg  zielgerichtete  und 
Die  erste  Ebene  für  Richtungsentscheidungen  nachhaltige  Lösungen  zu  entwickeln. 
von  Entwicklungen  in  diesem  Umfeld  wird  ‐ 
Nachfolgend sind exemplarisch einige wichtige 
ausgehend  von  der  Produktidee  ‐  durch  die 
Fragen  zu  den  Themenfeldern  Technik,  Markt 
Themenfelder  Markt,  Wettbewerb  und 
und  Wettbewerb  dargestellt,  die  ausgehend 
Technik  determiniert.  Fallen  diese  Analysen 
von einer bestimmten Produktidee bearbeitet 
positiv  aus,  sollten  sich  die  nächsten  Fragen 
werden sollten: 
auf  Aspekte  wie  Produkt,  Preis  und 
Vermarktungsstrategie  konzentrieren  –  also 
den  Aspekten,  die  im  Marketing  als  die  4Ps 
(Product,  Price,  Place  and  Promotion)  des 
Marketing‐Mix zusammengefasst werden.  
 
Eingebettet  sind  diese  Ebenen  in  einen 
strategischen  Rahmen,  der  die  Basis  für  die 
Verankerung  in  der  Unternehmensstrategie 
(inkl. der IT‐ oder Marketing‐Strategie) auf der 
einen Seite und dem Unternehmenskontext (z. 
B.  Ressourcen,  Prozesse)  auf  der  anderen 
Seite bietet (siehe Abbildung 1: Vereinfachtes 
Ebenen‐Modell). 
 

 30    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

  dienen (z. B. Marktrends und ‐statistiken) oder 
Markt/Kunde  Wer  ist  die  Zielgruppe  für  –  was  die  inhaltlichen  Aspekte  betrifft  – 
das  Produkt  (wichtig  ist  die  Analysen  bestehender  Lösungen  am  Markt 
Differenzierung B2B/B2C)?   durchgeführt werden.  
Welche  Erwartungen  hat  die   
Zielgruppe an die Lösung?   Analysen  müssen  nicht  zwangsläufig 
Für  welchen  Markt  soll  die  aufwendig  sein,  zuweilen  reichen  auch 
Lösungen  entwickelt  werden  einfache  Datenerhebungen  aus  – 
(wichtig  kann  auch  die  beispielsweise  in  Form  von  empirischen 
Berücksichtigung  der  Umfragen  –,  um  ein  valides  Gefühl  für  die 
Internationalisierung sein)?  Bedürfnisse  einer  spezifischen  Zielgruppe  zu 
...  erhalten.  Solche  Analysen  können  als 
    richtungweisende  Entscheidungshilfen 
Wettbewerb  Welche  Strategien  verfolgt  verstanden  werden  und  unterstützen  bei  der 
der die Wettbewerber?  Einschätzung  von  Zielgruppen.  Nicht  selten 
Welche  Lösungen  und  fördern  solche  Analyseinstrumente 
Konzepte  haben  die  unerwartete  Ergebnisse  zu  Tage,  die  eine 
Wettbewerber  bereits  unvermittelte  Perspektive  auf  die  realen 
veröffentlicht?  Bedürfnisse  einer  Zielgruppe  bieten. 
Gibt  es  Konkurrenzlösungen,  Probanden  für  solche  Umfragen  können  aus 
die  nicht  von  direkten  dem  eigenen  Kundenstamm  kommen  oder 
Wettbewerbern stammen?  durch Einbindung von Interessenten rekrutiert 
...  werden. Die Qualität der Ergebnisse ist i. d. R. 
    sehr hoch, da die angesprochenen Probanden 
Technik    Welche  technische  Basis  hat  ein  gewisses  Eigeninteresse  an  den  Inhalten 
den  größten  Nutzen  (u.  a.  besitzen.  
Entscheidung  Native‐  vs.   
Hybrid‐ vs. Web‐App)?  In  diesem  Sinne  wurde  beispielsweise  im 
Wie  können  effiziente  Dezember  2010  eine  Umfrage  unter  Nutzern 
Realisierungsstrategien  für  (Firmenkunden,  n=1870)  einer  bestehenden 
das  Produkt  aussehen  (u.  a.  Portal‐Lösung 1   durchgeführt,  die  um  eine 
Entscheidung  über  mobile  Applikation  erweitert  werden  sollte. 
Entwicklungsplattform)?   Die  Nutzer  wurden  über  einen  Newsletter 
Woher  kommen  die  Daten  gebeten  online  drei  Fragen  zu  diesem  Thema 
für  die  Anwendung  und  sind  zu  beantworten.  Von  Interesse  war  vor  allem 
ggf.  Schnittstellen  in  andere  die  Beurteilung  für  die  täglichen 
interne  oder  externe  Arbeitsprozesse  sowie  funktionale  und 
Systeme notwendig?  technische  Anforderungen  von  Seiten  der 
...  Kunden. Des Weiteren wurde den Nutzern die 
Tabelle  1:  Beispielhafte  Fragen  für  Möglichkeit  gegeben,  ihre  Meinung  und 
ausgewählte Themenfelder.  zusätzliche  Anmerkungen  zum  Thema  zu 
  kommunizieren. 
Zentrale  Fragen,  zum  Beispiel  die  nach  den   
Funktionen  der  Applikation  und  die  nach  der  Insgesamt  nahmen  353  Probanden  an  der 
technischen  Plattform  für  die  Lösung,  Umfrage  teil.  Ohne  ausführlich  auf  die 
bedürfen  fundierten  Überlegungen  und  einzelnen  Ergebnisse  eingehen  zu  wollen, 
Analysen,  die  insbesondere  die 
Außenperspektive  einschließen  sollte.  Als                                                         
Entscheidungshilfe  für  solche  Fragestellungen  1 TEDIS, die Prüfungsmanagement Software der TÜV Rheinland 
Kraftfahrt GmbH für Fahrschulen  
können  –  einfache  Zielgruppenabschätzungen 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    31 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
sollen  nachfolgend  einige  wichtige  Zielgruppe  belegt  werden,  da  mehr  als  95% 
Erkenntnisse  beispielhaft  vorgestellt  werden.  der  Probanden  an  der  Umsetzung  einer 
So  konnte  mit  der  Befragung  der  allgemeine  solchen  Lösung  interessiert  sind  und  darin 
Trend  zu  mobilen  Lösungen  auch  für  diese  einen großen Nutzen sehen. 

Abbildung 2: Ergebnis der Befragung ‐ Smartphone‐Verteilung nach Herstellern. 
   
Die  Antworten  in  Bezug  auf  die  Smartphone‐ Websites  an.  Dies  mag  ‐  in  den  Augen 
Verwendung  zeigten  indessen  kein  mancher  Entscheider  ‐  nicht  unbedingt 
eindeutiges  Bild.  Auch  ist  der  übliche  innovativ  und  modern  sein,  hilft  aber  die 
Verteilungsgrad,  der  sich  etwa  in  Studien  von  Zielgruppenwünsche zu berücksichtigen.  
Gartner 1   widerspiegelt  nicht  vorhanden.  Natürlich  mag  es  auch  strategische  Gründe 
Stattdessen finden wir eine überproportionale  geben,  die  Entscheidung  in  eine  bestimmte 
Nutzung von Apple‐ und HTC‐Smartphones im  Richtung  lenken,  aber  auch  hier  bildet  eine 
Vergleich  zu  anderen  Herstellern.  Außerdem  valide  Analyse  und  strukturierte  Konzeption 
konnte  den  Kommentaren  entnommen  die Basis für den nachhaltigen Erfolg. 
werden,  dass    der  Wunsch  besteht,  für  die   
Zukunft,  eine  plattformunabhängige  Lösung  Autor:  Dr.  André  Hollstein  ist  CIO  des 
bereitgestellt zu bekommen.  Geschäftsbereichs Mobilität bei TÜV Rheinland und 
Auf Basis dieser Resultate lassen sich Schlüsse  beschäftigt  sich  aus  dieser  Funktion  heraus  u.  a. 
mit  der  Entwicklung  mobiler  Lösungen  für  interne 
für  das  eigene  Handeln  ableiten  und 
und  externe  Einsatzzwecke.  Davor  war  er  viele 
Entscheidungen im Hinblick auf die Frage nach  Jahre als Managementberater im IT‐Umfeld tätig.  
Funktion  und  Technik  der  angestrebten 
Lösungen vorbereiten.  
 
Die  Heterogenität  der  vorhandenen 
Smartphone‐Techniken  und  ‐Betriebssysteme 
stellt  für  Unternehmen  immer  ‐  und  das  gilt 
nicht  nur  für  dieses  Beispiel  ‐  ein  großes 
Problem  dar.  Solange  kein  Zugriff  auf  interne 
Gerättechnik  erforderlich  ist,  wie 
beispielsweise  Kamera  und  GPS,  oder  eine 
Offline‐Funktionalität  gegeben  sein  muss, 
bietet sich eher eine spezielle Mobile‐ 
 
 
                                                       
1
 Gartner Press Release: 
http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1466313

 32    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Ab ins Web! – Warum Prozess‐lastige Applikationen besser 
in einer Web‐App abgebildet werden sollten 
Von Matthias Thürling
 
Durch  die  Einführung  des  UMTS‐Nachfolgers   
LTE  ist  zukünftig  auch  in  den  ländlichsten  Gelöst wurde diese Aufgabe mit einer nativen 
Gebieten  die  Nutzung  des  mobilen  Internets  iPhone‐Applikation. Der Grund für eine native 
mit einem schnellen Datenaustausch möglich.  Entwicklung  ist  die  gewünschte  Offline‐
Die Frage, die sich dabei stellt: Wenn ich durch  Fähigkeit.  Wenn  man  bedenkt,  dass  in 
LTE  von  überall  aus  Online  gehen  kann,  Prozessen  oft  Daten  aus  weit  entfernten 
brauche  ich  dann  überhaupt  noch  spezielle  Datenbanken  verarbeitet  werden  müssen, 
Applikationen  für  unternehmensinterne  stellen  sich  Fragen  wie  die  spätere 
Anwendungen?  Synchronisierung  oder  die  Gültigkeit  von 
  Daten.  Zusammen  mit  einer  integrierten 
Durch  die  technologischen  Entwicklungen  der  SQLite‐Datenbank ist der Einsatz einer nativen 
letzten  Jahrzehnte  haben  sich  die  Applikation daher hier die optimale Lösung.  
Anwendungs‐Szenarien  aufgrund  der  Geräte   
massiv  verändert,  die  Voraussetzungen  und  Unhandliche Daten, lange Rechenzeiten 
Ziele  aber  sind  gleich  geblieben.  Vor  wenigen   
Jahren  galt  es,  Prozesse  im  Internet  Sobald  man  allerdings  von  Standard‐Layout‐
abzubilden  und  so  beispielsweise  das  Fax  Elementen der iPhone‐Entwicklungsumgebung 
abzulösen.  Mit  Smartphones  können  wir  aber  abweicht,  muss  man  viele 
heute  endlich  Prozesse  genau  da  bearbeiten,  Interaktionselemente  neu  entwickeln  und 
wo sie gebraucht werden: Direkt beim Kunden  nachbauen. Ein simpler Button, der statt grau 
vor  Ort  und  an  der  Stelle,  an  der  die  Arbeit  nun rot sein soll, bedeutet Handarbeit für den 
passiert.  Sei  es  bei  einem  Handwerker  Entwickler.  Damit  kommen  neue 
während  einer  Reparatur  oder  bei  einem  Fehlerquellen  und  Abhängigkeiten  hinzu,  die 
Vertriebs‐Mitarbeiter,  der  Musterexemplare  bei der Planung berücksichtig werden müssen. 
für  den  neuen  Kunden  anfordern  möchte.  Der  wichtigste  Punkt  allerdings,  gerade  auch 
Auch  wenn  sich  die  Geräte  ändern,  allen  ist  mit  Blick  auf  die  Performance,  sind  aber  die 
eins  gemein:  Am  Ende  steht  irgendwo  eine  Daten.  Bei  der  Entwicklung  der  App  für  das 
Datenbank, in der diese Informationen weiter  Immobilien‐Unternehmen  lagen  nicht  nur 
bearbeitet werden müssen.  viele  Datenbank‐Einträge  vor,  sondern  diese 
  auch  noch  im  XML‐Format.  Jede  einzelne 
Praxis: Eine native Applikation für das iPhone  Information musste daher erst abgerufen und 
  auseinander  genommen  werden,  bis  die 
Für  ein  Unternehmen  aus  der  Essenz der Informationen aus der Schnittstelle 
Immobilienwirtschaft  musste  eine  App  darstellbar  war.  Die  Folge:  Während  dieses 
entwickelt  werden,  die  einen  im  Grunde  Prozesses  war  viel  Rechenpower  vom 
einfachen  Prozess  zur  Verwaltung  von  Smartphone notwendig und die App nur noch 
Aufträgen  abbilden  sollte.  Dabei  waren  aber  schwer bis kaum bedienbar. 
jede Menge Abhängigkeiten zu Auftraggebern,   
Auftragsinhalten  und  Auftragsempfängern  zu  Auch  wenn  schon  nach  kurzer  Zeit  das 
berücksichtigen sowie die Live‐Anbindung und  Grundgerüst  der  Applikation  feststand,  war 
Echtzeit‐Übertragung  des  Auftragsstatus  an  schnell  klar,  dass  die  Bedienung  und  Praxis‐
die  Auftragsdatenbank.  Gleichzeitig  sollte  die  Tauglichkeit  der  App  optimiert  werden  muss. 
App  auch  funktionieren,  wenn  man  keinen  Denn  während  das  iPhone  gerade  die  Daten 
Datenempfang hat.  zur  Verarbeitung  aufbereitet,  konnte  der 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    33 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Nutzer  doppelte  Datenabfragen  starten  und  iPhone‐Elemente  hinaus  geht.  Letztendlich 
so  eine  ganze  Datenbank  lahm  legen.  Die  wäre  das  die  richtige  Vorgehensweise  für 
einzige  Lösung:  An  vielen  Stellen  wurden  diese Aufgabenstellung gewesen.  
Abdecker  eingebaut,  die  die  Bedienelemente   
des  aktuellen  Screens  sperren.  So  können  Einen  Tod  hätten  wir  aber  sterben  müssen: 
zwar  keine  Fehler  mehr  auftreten,  allerdings  Eine  Web‐Applikation  ist  bei  diesem  Daten‐
auf Kosten der Nutzerfreundlichkeit.  Aufkommen  nicht  mehr  offlinefähig.  Aber 
  dank LTE und dem weiteren Ausbau der Netze 
Prozesse gehören ins Web!  spielt  hier  zum  Glück  die  Zeit  für  uns  und 
  künftige  Anwendungen  werden  so 
Hätten  wir  doch  gleich  auf  eine  Web‐ leistungsfähig  als  Web‐Applikation  realisiert 
Applikation  gesetzt!  So  lassen  sich  werden können. 
beispielsweise  in  einer  Web‐Applikation   
Zwischenebenen  auf  dem  Server  einbauen,  Autor:  Matthias  Thürling  ist  Projektmanager 
die  die  gesamte  Logik  der  Datenverarbeitung  PMP®und  Social  Media  Consultant  beim  Internet‐
übernimmt.  Dadurch  werden  schon  auf  dem  Dienstleister  und  Spezialisten  für  Online‐Portale 
Webserver  die  Daten  von  der  Datenbank  New  Identity  AG  in  Mainz.  Das  inhabergeführte 
Unternehmen  arbeitet  mit  71  Spezialisten  in  drei 
gleichzeitig abgerufen und, entsprechend dem 
interdisziplinär  aufgestellten  Bereichen,  die 
Endgerät,  passend  aufbereitet.  Dies  spart  Consulting,  User  Experience,  Systeme  und 
nicht  nur  Rechenzeit  auf  dem  mobilen  Gerät  Projektmanagement  vereinen.  Mit  einem  Umsatz 
sondern auch die Auslieferung der Ergebnisse  von  5,5  Mio.  Euro  in  2009  und  dem  Platz  30  im 
erfolgt  schneller.  Mit  HTML5  und  modernen  Internetagentur‐Ranking  2010  gehört  das 
Frameworks  ist  schließlich  eine  Darstellung  Unternehmen  zur  Spitze  der  deutschen 
möglich,  die  weit  über  die  begrenzten  Interaktivbranche. 
Möglichkeiten  der  vorgegebenen  nativen 

 
 

 34    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Museum‐Apps und mobile Museums‐Websites 
Von Michael Müller
 
In  einer  Online‐Umfrage  haben  wir  unsere  15%  eine  Dominanz  der  Apps,  41%  hielten 
Follower  und  Freunde  um  ihre  Einschätzung  Apps  für  ein  Übergangsphänomen,  das 
gebeten, ob die Zukunft des Mobile Web den  browsergestützten Lösung weichen wird, 44% 
Apps oder den mobilen Websites gehört. Von  glauben  an  eine  friedliche  Koexistenz  der 
den  112  Teilnehmern  prognostizierten  nur  beiden Ansätze. 

   
Dieses  Stimmungsbild  steht  in  deutlichem  Das  andere  Extrem  markiert  die  iPhone‐App 
Kontrast  zur  aktuellen  Situation  bei  Museen  des  Museum  of  Modern  Art  (MoMA)  in  New 
und  Kultureinrichtungen.  Hier  dominieren  York,  über  die  man  Basisdaten  zu  32.000 
eindeutig die Apps. Bei iTunes werden zurzeit  Werken  abrufen  und  Audiotouren  für 
etwas mehr als 100 Apps angeboten, in denen  unterschiedliche  Zielgruppen  anhören  kann. 2  
Museen  Informationen  für  das  iPhone  Inzwischen  ist  auch  eine  Infrastruktur 
aufbereiten – Tendenz stark steigend. 1    entstanden,  die  das  Erstellen  von 
  Smartphone‐Apps  für  Museen  erleichtert. 
Manche Museums‐Apps wollen vor allem Lust  Audioguide‐Produzenten  wie  Linon  Media 3  
auf  den  Besuch  der  Sammlung  machen.  So  oder  Antenna  Audio 4   produzieren  auch 
bietet  die  iPhone‐App  zum  Roof  Garden  des                                                         
2
San  Francisco  Museum  of  Modern  Art  neben   Eine Besprechung zu dieser App unter: http://blog.culture‐to‐
Audio‐Slideshows  zu  elf  Werken  aus  der  go.com/2010/08/19/moma‐geht‐mit‐seiner‐iphone‐app/

Sammlung  Video‐Interviews  und  einen  3


 Vgl. die aktuelle iPhone‐App zur James‐Cook‐Ausstellung: 
Zeitraffer‐Film zu den Bauarbeiten.   http://itunes.apple.com/de/app/james‐cook‐und‐die‐
entdeckung/id396108989?mt=8. 
                                                        4
11  Beispielsweise mit der App zu einer Quilts‐Ausstellung im 
 Vgl. die Übersicht von Dorian Ines Gütt: 
Victoria & Albert Museum: 
http://www.museums‐app.de/index.html. 
http://itunes.apple.com/de/app/id364196267?mt=8. 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    35 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
iPhone‐Apps,  Toura  (New  York  und  London)  Wie  erklärt  sich  dieses  Ungleichgewicht 
und Pausanio (Köln) bieten mehr oder weniger  zwischen  Museums‐Apps  und  mobilen 
generische Lösungen an.  Museumsseiten? 
 
Ein  erster  Unterschied  liegt  in  der  Motivation 
der Verantwortlichen. Eine eigene iPhone App 
gilt  als  prestigeträchtig,  mit  ihr  profiliert  sich 
ein  Museum  als  modern  und  partizipiert  am 
Schick‐Faktor,  der  Apple‐Produkten  anhaftet. 
Die  Aufgabe,  der  zunehmenden  Zahl  von 
mobilen  Nutzern  eine  geeignete 
Internetpräsenz zu bieten, wird hingegen nach 
unserer  Erfahrung  noch  nicht  als  dringlich 
wahrgenommen.  
 
  Wenn  ein  Museum  diese  Aufgabe  doch 
Das  Angebot  an  Museums‐Apps  wächst 
angehen  will,  stößt  es  schnell  auf  ein 
kontinuierlich,  für  die  größeren  Häuser 
wirtschaftliches  Problem:  Museums‐Websites 
gehören sie fast schon zum Pflichtprogramm. 
sind  oft  sehr  umfangreich  und  komplex,  mit 
 
multimedialen  Bestandteilen  und 
Mobile  Museums‐Websites  muss  man 
Datenbankanbindungen. Die Lösung der Wahl 
dagegen immer noch mit der Lupe suchen. Als 
wäre  hier  die  Inanspruchnahme  eines 
Stichprobe  haben  wir  die  Websites  von  91 
spezialisierten  Providers,  der  die  Inhalte  für 
deutschen  Museen 5   mit  dem  Browser  des 
jedes  Endgerät  passend  umwandelt,  was 
iPhones  aufgerufen.  Das  Ergebnis  war 
allerdings jährlich Kosten in vierstelliger Höhe 
ernüchternd.  Nur  das  Oberschlesische 
verursacht.  
Landesmuseum  in  Ratingen  bietet  mobilen 
 
Internetnutzern  eine  für  Smartphones 
Hinzu  kommt  ein  konzeptionelles  Problem: 
optimierte Website. 6   
Für den Aspekt „mobil“ fühlen sich oft Akteure 
 
zuständig,  die  bisher  für  mobile 
International  ist  das  Angebot  an  mobilen 
Führungssysteme  (Audio‐  und  Multimedia‐
Museums‐Websites  ebenfalls  recht  begrenzt. 
Guides) verantwortlich waren. Deshalb geht es 
Der  Prado  in  Madrid  hat  für  Smartphone‐
bei den bislang unternommenen Projekten oft 
Nutzer  eine  umfangreiche  und  sehr 
nicht  darum,  das  mobile  Äquivalent  einer 
komfortable  mobile  Website  geschaffen,  die 
Museumswebsite  zu  schaffen,  sondern  auch 
in  Funktion  und  Gestaltung  stark  an  eine  App 
oder vornehmlich um eine Alternative für den 
erinnert.  Weitere  Beispiele,  vorwiegend  aus 
Audio‐ oder Multimedia‐Guide. Die technische 
den  USA,  haben  wir  in  einer  Liste  auf  Culture 
Umformatierung  der  Inhalte  (Transcodierung) 
to go Blog zusammengestellt. 
kann das natürlich nicht leisten. 
 
 
                                                        Und  schließlich  stellt  sich  die  Frage,  wie  viele 
5
 Als Basis diente die von Roland Wagner erstellte Liste der bei  Interessenten  eine  mobile  Website  erreicht, 
Twitter vertretenen Museen (Januar 2011) auf visitatio.de. Das  denn  ausländische  Besucher  können  sie 
Spektrum reicht von international erstklassigen Museen wie  wegen  der  hohen  Roaming‐Gebühren 
den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bis zu kleinen 
Privatmuseen wie dem Flippermuseum in Neuwied. 
praktisch nicht nutzen. 
 
6
 Ein Sonderfall ist das Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr.  Gehört  somit  die  Zukunft  den  Museums‐
Ruft man die Museumsseite mobil auf, landet man auf der  Apps?  
Startseite des Mobilportals der Stadt. Gut versteckt (Tourismus 
 
> Textlink: Museumsmeile) findet sich eine Liste der Museen 
der Stadt, die zu einer Seite über das Museum führt. 
Ich  halte  diese  Schlussfolgerung  für  voreilig. 
Die  Herstellung  von  Smartphone‐Apps  bleibt 

 36    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

zeitaufwendig  und  kostspielig.  Heute  stehen  statischen  Multimedia‐Contents  (als  Guide) 


fast  nur  Museums‐Apps  für  das  iPhone  zur  und  die  mobile  Website  für  dynamischen 
Verfügung.  Man  wird  aber  bald  nicht  mehr  Content einzusetzen. 
umhin  kommt,  zumindest  auch  eine  Version 
für  Android‐Smartphones  anzubieten.  Jedes 
weitere  Betriebssystem,  das  nennenswerte 
Marktanteile  erobert,  verteuert  und 
verkompliziert  die  App‐Entwicklung.  Bei  sehr 
umfangreichen  Apps  (siehe  MoMA)  und 
immer  dann,  wenn  dynamische  Inhalte 
(Veranstaltungen,  Ausstellungen)  einbezogen 
werden,  ist  eine  Internetverbindung 
unumgänglich,  mit  den  entsprechenden 
Einschränkungen,  v.a.  für  ausländische 
Besucher. 
   
Andererseits wird zurzeit intensiv an Lösungen  Erstaunlicherweise  werden  bislang  auch  die 
für mobile Museumswebsites gearbeitet. Eine  einfachen  und  unaufwendigen  Lösungen  im 
Gruppe  von  Museumsleuten  um  Nancy  Museumsbereich  nicht  genutzt.  Eine  mobile 
Proctor  von  der  Smithsonian  Institution  in  Landing  Page,  auf  die  Smartphone‐Nutzer 
Washington, Ted Forbes 7  vom Dallas Museum  über  eine  Browserweiche  umgeleitet  werden, 
of  Art  und  Rob  Stein 8   vom  Indianapolis  sollte  angesichts  des  minimalen  Aufwands 
Museum  of  Art  entwickeln  zurzeit  (Open‐ eigentlich heute schon Standard sein. Und ein 
Source‐)Lösungen,  mit  denen  Museen  das  WordPress‐Blog  lässt  sich  über  ein  einfaches 
mobile  Web  effizient  nutzen  können.  Ein  Plugin  (z.B.  WPTouch  Pro)  mit  sehr  geringem 
Ansatz,  den  das  Brooklyn  Museum  bereits  Aufwand in eine mobile Website verwandeln. 
umgesetzt hat 9 , sieht vor, primär eine mobile   
Website  zu  entwickeln,  aus  der  eine  Ob Museen sich in nennenswertem Umfang in 
Smartphone‐App  generiert  wird.  Inhalte  und  Bereich des Mobile Web engagieren, wird vor 
Struktur  werden  also  plattformübergreifend  allem  davon  abhängen,  wie  sehr  die 
verwendet.  Das  MoMA  in  New  York  und  das  Untauglichkeit  normaler  Websites  für  mobile 
Dallas  Art  Museum  haben  ihre  Häuser  Browser als Problem empfunden wird. Bei den 
flächendeckend  mit  WLAN  ausgestattet,  Zuwachsraten,  die  bei  der  Nutzung  des 
sodass die mobilen Angebote unabhängig von  mobilen Internets derzeit zu beobachten sind, 
einer Datenflatrate genutzt werden können.  bestehen  gute  Aussichten  für  einen 
  Bewusstseinswandel.  Die  Erfahrungen,  die 
Denkbar  ist  auch,  dass  sich  der  Trend  zur  Museen  bis  dahin  mit  Smartphone‐Apps 
Hybridisierung  (Multimedia‐App  als  Website  gemacht  haben,  werden  dann  sicherlich 
und  mobile  Website  als  Ersatz‐Multimedia‐ hilfreich sein.  
Guide)  als  Sackgasse  erweist.  Einiges  spricht   
Autor:  Der  Kunsthistoriker  Michael  Müller  leitet 
dafür,  Apps  primär  für  die  Distribution 
zusammen mit Jörn Brunotte die Agentur Culture to 
                                                        go.  Das  Berliner  Unternehmen  hat  sich  auf  die 
7
 In einem Video erläutert Forbes das Mobil‐Projekt des DMA: 
Unterstützung  von  Museen  und 
http://wiki.museummobile.info/museums‐to‐
Kultureinrichtungen  beim  Einsatz  digitaler  Medien 
go/projects/dallas‐museum‐of‐art. 
spezialisiert.  Schwerpunkte  sind  mobile  Medien, 
8
 Vgl. Steins Artikel zum Open‐Source‐Projekt TAP:  Social‐Media‐Beratung und digital Publishing.  
http://www.imamuseum.org/blog/2010/04/05/5‐reasons‐why‐
tap‐should‐be‐your‐museums‐next‐mobile‐platform/. 

9
 Vgl. die mobile Website und die iPhone‐App des Brooklyn 
Museum. 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    37 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Native App oder Web‐App im Bankensektor? Beides! 
Von Joerg Schwitalla
 
Zehn  Millionen  Menschen  haben  laut  Finanz‐Apps  täglich  ihren  Kontostand  und 
Hightech‐Verband  BITKOM 1   bereits  kontrollieren  Zahlungseingänge  und  ‐
Applikationen  auf  ihrem  Smartphone  ausgänge.  Mit  der  Verbreitung  und 
installiert.  Mit  der  zunehmenden  Verbreitung  Weiterentwicklung  von  Smartphones 
von  Smartphones  und  günstiger  Internet‐ einerseits  und  neuer  Sicherheitsmedien  für 
Flatrates  für  mobile  Endgeräte  steigt  die  Zahlungsautorisierung  andererseits 
gleichzeitig das Bedürfnis, unabhängig von Ort  werden  damit  zukünftig  auch  die 
und  Zeit  auch  die  persönlichen  Finanzen  im  Transaktionen  über  mobile  Endgeräte 
Blick  zu  haben.  Darüber  hinaus  wird  das  ansteigen.  
mobile  Internet  zunehmend  ein  wichtiger   
Kommunikations‐  und  Absatzkanal  und  damit  Erfolgte  die  Kundenansprache  in  den 
ein wertvolles Medium für Kreditinstitute, die  vergangenen Jahren zumeist „klassisch“ durch 
ihre  Kundengruppen  direkt  in  diesem  Umfeld  den  Berater  der  Bankfiliale,  bestehen  mittels 
ansprechen wollen.   Finanzapplikationen  Ansprachemöglichkeiten 
  über das Smartphone: Banken und Sparkassen 
Im  Zeitalter  von  Mobilität,  Flexibilität  und  bieten  sich  damit  effiziente  Möglichkeiten, 
Individualität  erwarten  die  Kunden  von  ihren  eine  breite  Zielgruppe  persönlich  und  direkt 
Kreditinstituten  ein  ausgeprägtes  Leistungs‐  anzusprechen. Umso wichtiger für Institute ist 
und  Beratungsangebot,  das  ihren  modernen  es  daher,  dass  die  Kundenansprache  den 
Bedürfnissen  und  Lebensstil  gerecht  wird.  mobilen  Nutzungsgewohnheiten  der  Kunden 
Zudem ist der heutige Bankkunde im Umgang  angeglichen  wird,  um  von  ihnen 
mit  Finanzprodukten  selbstständiger  und  wahrgenommen  zu  werden.  Ob  mit  einer 
kritischer. Er fordert von seinem Kreditinstitut  nativen  App  oder  einer  angepassten  mobilen 
ein  entsprechendes  Serviceangebot.  Neben  Website,  hängt  daher  auch  im  Bereich 
der klassischen Bankfiliale sind für die Kunden  Finanzen  von  diversen  Einflussfaktoren  wie  z. 
weitere  mediale  Zugangswege,  wie  B. den Zielgruppenbedürfnissen ab.  
beispielsweise  Online‐Banking  von  enormer   
Wichtigkeit.  Das  mobile  Internet  entwickelt  Eine  hervorragende  Usability  und  sehr  gute 
sich dabei als neuer, innovativer Baustein.   User  Experience  sind  dabei  die  Schlüssel  zum 
  Erfolg  einer  Finanzapplikation.  So  geht  es  bei 
Mobile  Banking‐Applikationen  mit  neuen  Mobile‐Banking‐Apps  nicht  darum,  jede 
Kommunikationswegen  bieten  erdenkliche  Funktion  des  Smartphones  zu 
Kreditinstituten  viel  versprechende  Chancen,  realisieren,  sondern  einen  ausgewählten  und 
mit  ihren  Kunden  verstärkt  in  den  Dialog  zu  dafür  gut  durchdachten  Funktionsumfang 
treten.  Die  Nutzung  von  Mobile‐Banking  anzubieten,  der  dem  Mobile‐Banking‐Kunden 
entwickelt  sich  rasant.  Schließlich  möchten  einen mobilen Mehrwert bietet. Der User soll 
viele Bankkunden ihre Finanzen permanent im  dabei mit wenigen Klicks in kürzester Zeit zum 
Überblick  haben:  Laut  einer  aktuellen  Studie  Ziel zu  gelangen, ohne dabei die Orientierung 
des Markt‐ und Sozialforschungsinstituts IFAK 2   zu  verlieren  oder  auf  adäquates  Design 
aktualisieren  rund  64  Prozent  der  Nutzer  von  verzichten zu müssen.  
                                                         
1
 Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_65314.aspx  Die  innovativen  Technologien  der  nativen 
(11.01.2011)  Apps  überzeugen  insbesondere  beim  Thema 
2
Sicherheit, das für Mobile‐Banking‐Nutzer eine 
 Quelle: http://www.starfinanz.de/index.php?id=3118 
(11.01.2011) 
zentrale  Bedeutung  einnimmt.  Einerseits 
müssen  die  Daten  schnell  verfügbar  sein, 

 38    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

andererseits  erwartet  der  Kunde  einen  Orientierungshilfe  und  helfen,  diejenige 


höchstmöglichen  Sicherheitsstandard,  der  die  Anwendung  zu  finden,  die  am  besten  zu  den 
sensiblen  Daten  vor  dem  unerlaubten  Zugriff  Anforderungen des Kunden passt.  
durch  Dritte  schützt.  So  sollte  den  hohen   
Sicherheitsansprüchen der User beispielsweise  Dank der Integration intelligenter Werbe‐ und 
Rechnung  getragen  werden,  indem  alle  Vertriebskanäle können Kreditinstitute zudem 
Kundendaten  in  der  Hoheit  des  Nutzers  bzw.  ihre  Kunden  über  die  Applikationen  direkt 
seines  Kreditinstituts  bleiben  und  zudem  ansprechen.  So  erhalten  Nutzer  über  den 
offline für den Kunden verfügbar sind. Dies ist  Werbekanal innerhalb der App speziell für die 
ein  zentraler  Vorteil  gegenüber  einer  für  mobile  Endgeräteplattform  aufbereitete 
Smartphones  optimierten  Webanwendung,  Produktinformationen  der  Bank  oder 
deren  Funktionalitäten  grundsätzlich  nur  bei  Sparkasse.  Diese  werden  beispielsweise  um 
einer aktiven Online‐Verbindung nutzbar sind.   Rechenmodule  und  Videos  oder  der  direkten 
  Überleitung zum Kundenberater ergänzt.  
Mit  Blick  auf  das  visuelle  Erscheinungsbild   
punkten die nativen Apps durch eine klare und  Um  darüber  hinaus  Nutzer  auf  weiteren 
einfache  Benutzeroberfläche,  die  an  das  Handy‐  und  Smartphone‐Plattformen 
Standard‐Bedienkonzept  des  Smartphone  anzusprechen,  setzt  z.  B.  die  Sparkassen‐
Betriebssystem  angelehnt  ist.  Übersichtliche  Finanzgruppe  auf  browserbasierte  Mobile‐
Strukturen  in  der  Bedienungsmaske  und  Banking‐Technologien,  welche  die  nativen 
optional  integrierte  Funktionen  leiten  den  Applikationen  ergänzen.  So  wird  den 
Nutzer  intuitiv  durch  die  Anwendung.  unterschiedlichen  kundenspezifischen 
Gleichzeitig  unterstützen  die  nativen  Bedürfnissen Rechnung getragen.  
Technologien,  dass  die  Apps  den   
Anforderungen  des  kleinen  Smartphone‐ Web‐App  oder  native  App?  Idealerweise 
Bildschirms maximal gerecht werden.   ergänzen  sich  beide  Technologien  in  einer 
  Lösung.  Mit  einer  guten  Usability  und 
Weiteren  Vorteil  bietet  der  zentrale  Vertrieb  durchdachten  Funktionen  bietet  die  native 
und  Vermarktung  nativer  Finanzapplikationen  Finanz‐App  ergänzt  um  browserbasierte 
über  einen  App  Store.  Gleichzeitig  sind  die  Elemente  Mobile‐Banking‐Nutzern  somit 
Apps nach dem Kauf über einen App Store und  einen  deutlichen  Mehrwert.  Strategisch 
der  anschließenden  Installation  gut  sichtbar  eingesetzt  kann  sie  für  Kreditinstitute  zum 
auf  dem  Bildschirm  des  Smartphones  Zugpferd  in  der    Ansprache  neuer  und 
positioniert  und  für  den  Anwender  stets  bestehender  Kundensegmente  werden.  Die 
präsent.  Mit  einem  Klick  kann  der  Mobile‐ Chance,  mit  einer  „Bankfiliale  im 
Banking‐Nutzer  damit  schnell  und  Taschenformat“  zum  ständigen  Begleiter  zu 
unkompliziert  einen  Blick  auf  seine  Finanzen  werden,  sollte  daher  für  Banken,  Sparkassen 
werfen.  Für  Anbieter  einer  starken  Marke  und  Finanzdienstleister  nicht  ungenutzt 
besteht  ebenso  die  Möglichkeit,  mit  seinem  bleiben. 
Produkt  trotz  großer  App‐Vielfalt  zu    
überzeugen.  Kategorien  wie  z.  B.  „Finanzen“  Autor:  Joerg  Schwitalla,  Leiter 
bieten  im  App  Store  Kunden  eine  passende  Unternehmenskommunikation Star Finanz GmbH. 
 
 
 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    39 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Die nächsten Events in Mobile 

Es fehlt eine Veranstaltung? Bitte kurze Nachricht an uns. 

Auf mobile zeitgeist finden Sie immer aktuell die wichtigsten Kongresse, Messen und Events rund um 
Mobile.  Diese  Termine  können  Sie  von  dort  auch  in  Ihren  persönlichen  Kalender  importieren  (iCal, 
Outlook, Google).  

Veranstalter  geben  uns  häufig  die  Möglichkeit,  Preisnachlässe  oder  andere  Vergünstigungen  an 
unsere  Leserinnen  und  Leser  weiter  zu  geben.  Also  am  besten  unseren  RSS  Feed  oder  unseren 
Newsletter abonnieren, so verpassen Sie nichts. 

Selbstverständlich ist auch unser Eventkalender  via RSS Feed abonnierbar. Mehr Termine finden Sie 
auf unseren Webseiten.  

 40    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Interessante Links 
 

• .mobi Device Atlas  • MEF ‐ Mobile Entertainment Forum 

• 160Characters Association  • MMA ‐ Mobile Marketing Association 

• Bitkom  • Mobey Forum 

• Bluetooth.org  • Mobile Monday 

• BMCO ‐ Broadcast Mobile Convergence  • Mobile World Congress 

• BVDW  • mobiThinking 

• CTIA ‐ The Wireless Association  • MTLD .mobi 

• eco Verband  • NFC Forum 

• flash4mobile ‐ German Flash Lite  • OMA ‐ Open Mobile Allicance 

Community  • OMTP – Open Mobile Terminal 

• GS1 Germany  Platform 

• GSA ‐ Global Mobile Supplier  • Open Handset Alliance 

Association  • UMTS Forum 

• GSM Association  • W3C ‐ Mobile Web Initiative 

• MDA ‐ The Mobile Data Association  • WURFL ‐ Handy Datenbank 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    41 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Werben und Sponsoring 
 
1. Sponsoring der mobile zeitgeist SPECIALS 
 
1.1. Übersetzung eines oder mehrerer mobile zeitgeist SPECIALS 
 
Überwiegend  werden  die  Fachartikel  in  den  SPECIALS  in  deutscher  Sprache  verfasst.  Sponsoren 
haben die Möglichkeit, eines oder mehrere SPECIALS ins Englische übersetzen zu lassen und in dem 
jeweiligen englischsprachigen Heft exklusiv als Sponsor zu erscheinen. Dies reicht von Kennzeichnung 
jeder  einzelnen  Seite  mit  “sponsored  by…”  bis  hin  zu  exklusiven  Anzeigen  in  dieser  Ausgabe.  Die 
Abwicklung  übernimmt  mobile  zeitgeist,  ebenso  wie  das  erneute  Layouten.  Darüber  hinaus 
distribuiert  mobile  zeitgeist  das  pdf  über  seine  bestehenden  Kanäle  (RSS  Feed,  Email‐Newsletter, 
Twitter,  ISSUU  und  persönliche  Kontakte).  Weitere  Optionen,  wie  zum  Beispiel  exklusive 
Printausgaben, können individuell abgestimmt werden. 
 
1.2. Sponsorship für den deutschsprachigen Jahresband 2009 der mobile zeitgeist SPECIALS 
 
Diese  sollen  in  einer  deutschsprachigen  Gesamtausgabe  zusammen  gefasst  werden.  Insgesamt 
wurden diese SPECIALS von 20.000 Leserinnen und Lesern gelesen. In Abstimmung mit dem Sponsor 
sind weitere Beiträge denkbar, aber auch Artikel aus anderen Medien oder individuelle Ergänzungen 
des Sponsors. Der Jahresband kann mit “sponsored by…” und/oder exklusiven Anzeigen des Sponsors 
ergänzt  werden.  Ebenfalls  möglich  ist  eine  exklusive  Print‐Ausgabe,  sowohl  klassisch  als  auch  im 
Print‐On‐Demand‐Verfahren. 
 
1.3. Sponsorship für den englischsprachigen Jahresband  
 
Selbstverständlich  ist  es  möglich,  sowohl  die  Übersetzung  der  vier  Ausgaben  der  mobile  zeitgeist 
SPECIALS  aus  dem  Jahr  2009  und  die  Erstellung  des  englischsprachigen  Jahresbandes  2009  zu 
sponsern. Die bereits unter 1. und 2. beschriebenen Vorgehensweisen finden selbstverständlich auch 
hier ihre Anwendung. 
 
1.4. Sponsorship für eines der kommenden mobile zeitgeist SPECIALS oder einer Sonderausgabe 
 
Die  Übernahme  eines  der  zukünftigen  mobile  zeitgeist  SPECIALS  oder  die  Erstellung  einer 
Sonderausgabe  ist  eine  weitere  Option.  Hierbei  kann  eines  der  bereits  geplanten  Themen 
übernommen werden, aber auch die Festlegung eines anderen, individuell abzustimmenden Themas 
ist möglich. Der Sponsor erhält exklusiv alle Werbeplätze und wird als Sponsor genannt. 
 
 
2. Anzeigen  
 
In den mobile zeitgeist SPECIALS können Anzeigen in unterschiedlichen Formaten geschaltet werden. 
Die Anzeigepreisliste bitte per Mail anfordern. info@mobile‐zeitgeist.com 

 42    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   
 

Ausblick auf kommende mobile zeitgeist SPECIALS 
 

Ausgabe 2/11 – April 2011: Wie das Handy die Welt verändert 

Das siebte Massenmedium verursacht tief greifende Veränderungen. 

Gesellschaft und Business: 

- mHealth: Wie sieht unser Gesundheitswesen der Zukunft aus? 
- mLearning: Was leistet das Handy bei uns und weltweit? 
- Always‐On und Netcitizen: Wie verändert das Handy unser Verhalten? 

Redaktionsschluss:      08. April 2011 
Anzeigenschluss:     15. April 2011 

Wer  als  Autor  dabei  sein  möchte,  schicke  bitte  eine  Email  an  heikescholz[at]mobile‐zeitgeist.com. 
Themenvorschläge sind sehr willkommen. Redaktionsschluss ist der 7. Januar 2010. 

Natürlich wird auch in dieser Ausgabe Raum für Anzeigenschaltungen sein. Wer sein Unternehmen in 
der Nähe zu Marktexperten präsentieren möchte schreibe bitte eine Email an heikescholz[at]mobile‐
zeitgeist.com. Anzeigenschluss: 14. Januar 2010.

Ausgabe 3/11 – Juli 2011:   Ausgabe 4/11 – Oktober 2011:  
Mobile Commerce  Mobile Unternehmenskommunikation 

Der  Einfluss  der  Smartphones  auf  den  Mobile  Geräte  verändern  auch  die  Prozesse 
stationären und Online‐Handel ist riesig.  zwischen Unternehmen. 

Marketing und Kaufprozesse:  Außendienst und Servicekräfte: 

- Wie  nutzt  der  stationäre  Einzelhandel  - Wie  werden  Smartphones  heute 


die  Möglichkeiten,  die  Smartphones  intelligent im B2B‐Umfeld eingesetzt? 
bieten?  - Geschlossen  vs.  offen:  Sicherheit  vor 
- Sind  alle  Online‐Händler  jetzt  auch  Flexibilität? 
mobil?  - Tablets:  Revolution  der 
- Location, Location, Location! Really?  Präsentationstechnik? 

Redaktionsschluss:      08. Juli 2011  Redaktionsschluss:      07. Oktober 2011 


Anzeigenschluss:     15. Juli 2011  Anzeigenschluss:     14. Oktober 2011 
 

Ausgabe 1/11 – Januar 2011    43 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 

Mobile 2.0 Tag Cloud


 

 44    Ausgabe 1/11 – Januar 2011   

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