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HINWEIS: Folgende Aufzeichnungen wurden weden von Herrn Kähler geprüft noch dienen sie als

Musterlösung! Dieses Mal habe ich keinen einzigen Blick auf die Präsentation geworfen, also bloß
mitgeschrieben. Genaueres bitte dem Protokollversuch vom 14.11 entnehmen!

Methodenlehre 5
Teleologische Auslegung
Auslegung nach Sinn und Zweck

I. Begriff der teleologischen Auslgung

1. Bedeutung und Ursprung


Telos griech. Das Ziel, der Zweck.
Logos griech. Das Wort.
Teleologisch - Die Lehre des Zweckes. Ziele müssen in bestimmter Ordnung (hinter einer Norm) stehen,
Systematik.
Teloslehre von Aristoteles im Christlichen Mittelalter möglicher Ursprung.
Behauptung: Alles hat einen Sinn und (strebt nach) einen(m) Zweck.

II. Idee die der teleologischen Auslegung

1. Gesetzgebung
Gesetzgebung idR immer zweckgerichtet.
Norm ist Ergebnis menschlicher Handlung.
Menschliche Handlungen sind zweckgerichtet.
Normen nur verständlich wenn man ihren Zweck mit einbezieht.

2. Zweck vor Augen führen


Gesetzgebung immer nach Dienlichkeit untersuchen.
Fülle von Normen sind in wenigen Gründen begründet. Bsp GG, viele GR sollen Bürger in Freiheit
schützen.
Faktische Erfassung also nur mit den Grundsätzen genau.
Recht ist kein Selbszweck, es dient bestimmten Zielen. Zb Recht dient der Streitschlichtung.
Paragraphen gibt es nicht der Paragraphen wegen.
Folge: Notwendigkeit der Ergenbniskontrolle. Mögl. Folge ist Abänderung der Normen.

3. Interessenjurispudenz
Recht führt dazu, dass bestimmte Interessen verfolgt werden, verfolgt aber auch selber Interessen.
Interessen wirtschaftlich, politisch etc.
Rudolf von Jehring "Zweck ist der Schöpfer des Rechts", "Auch die Logik fügt sich dem Interesse".
O.g. ist nur juristisches Denken.

III. Mittel der teleologischen Auslegung

1. Auslegung begrenzen / Spielräume


Frage des A, B oder C.
Antwort nur die, die dem Sinn und Zweck entspricht.
Willkür begrenzen.

2. Reduktion
Sinn und Zweck eines Gesetzes geht über den Wortlaut hinaus.
Wo Sinn und Zweck mit dem Wortlaut übereinstimmen ist das Mittelmaß gefunden. Dies ist
ausschlaggebend.

3. Extension
Norm weiter auslegen als es der Wortlaut vermittelt.
Muss gut argumentiert werden.

4. Analogie
Anwendung der Norm A nach Sinn und Zweck.
Anwendung der Norm B nach Wortlaut.
Kann A gleich B gesetzt werden? Ja, wenn der Wortlaut von B dem Sinn und Zweck von A entspricht (und
umgekehrt).
Bsp Pflichten bei der Feuerwehr für Männer. Heute arbeiten dort Frauen. Pflichten wirken analog also
auf für Frauen.
Keine Analogie im Strafrecht, sonst überall.

IV. Grenzen der teleologischen Auslegung

1. Voraussetzung Zweck
Welcher Zweck begründet die Norm.
Es gibt teilweise aber viele Gründe einer Norm.
Bsp Abwrackprämie: Binnenmarkt und Umweltschutz etc.
Problem ist, welches dieser Ziele/Zwecke nun maßgeblich ist.

2. Gewichtung der Zwecke


Binnenmarkt oder Umweltschutz wichtiger?
Rangordnung finden. Gewichtung steht nicht im Gesetz.
Teleologische Auslegung wirft viele Fragen auf die nicht gesetzlich geregelt sind.
Gesetzgeberischer Wille verzerrbar da nichts fest definiert ist.

3. Ziele festlegen
Abstraktions- und Konkretisierungsstufen.
Vor und Nachteile bei beiden Stufen.
Konkret:
a. Nähe zur Norm. Mit Wortlaut vereinbar.
b. Schrenkt zur Verfügung stehende Mittel ein.
c. Keine ideologischen Streitpunkte.
Abstrakt:
a. Nähe zum Endzweck der menschlichen Handlung.
b. Rechteethische Rechtfertigung besser greifbar.
c. Ergebniskontrolle besser.
V. Widerspruch zwischen teleologischer und systematischer Auslegung?!

1. Unterscheidung zwischen innerem (Systematik) und äußeren (Teleologisch) System


Äußeres System: Werte und Prinzipien bestimmter Wortlaute.
Konsequenz: Geht es nur um Begriffe müsste man nur sauber definieren.
Ideal war das widerspruchsfreie System. Jura wie Mathe betreiben. Ideal nun "richtiges Recht", ethische
Kriterien.
Widerspruüche sollte es nicht geben.

2. Kritik
Begriffe enthalten schon Wertungen.
Begriffe unersetzbar.
Ausgangsmaterial der systematischen Auslegung nach bestimmten Zwecken.
Systematisierung führt evtl zur Vereinheitlichung des Gesetzes.
Ziel ist Einfachheit des Rechts.
Widersprüche zwischen Werten und Prinzipien.

3. Rechtsentwicklung
a. Begriffsjurispundenz (Definitionen)
b. Interessenjurispunden (Recht als Interesse)
c. Wertungsjurispundenz (Ausdruck von Werten)

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