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Министерство образования и науки Российской Федерации

Самарский государственный педагогический университет

Методическая разработка
для студентов 3, 4 курсов
института иностранных языков,
изучающих немецкий язык
как вторую специальность

Самара
Издательство СГПУ
2007

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Печатается по разрешению редакционно-издательского совета
Самарского государственного педагогического университета

УДК

Ответственный за выпуск
Доктор филологических наук, профессор О.А. Кострова
(СГПУ)

Рецензенты:
к.ф.н., доцент кафедры немецкого языка Бакина В.И.
(СГПУ)
к.ф.н., старший преподаватель кафедры немецкой
филологии Т.А. Аминева (МИР)

Lesen mit Spaß: Методическая разработка для студентов 3,


4 курсов института иностранных языков, изучающих
немецкий язык как вторую специальность / Сост. к.ф.н.,
доцент кафедры немецкого языка О.В. Адоевская. –
Самара, 2007. – 44 с.

Методическая разработка содержит тексты молодого


немецкого журналиста Уве Цира (г. Штуттгарт) и
задания к ним, направленные на развитие навыков
чтения, говорения и письма. Тексты предназначены как
для работы на уроке, так и для домашнего чтения

В авторской редакции

© СГПУ, 2007

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Welch ein Unglück! Der kleine Nussknacker weint leise vor
sich hin. Morgen ist Weihnachten, sein großer
Tag. Das ganze Jahr über freut er sich schon auf
seinen Auftritt, auf das Lachen der Kinder, auf
die Frage: Wer darf seine Weihnachtsnüsse
zuerst öffnen? Ja, wer wohl? Diese Frage ist
seit heute morgen völlig unwichtig.
Denn ihm ist das Schlimmste
passiert, was einem Nussknacker passieren
kann: Er hat ZAHNSCHMERZEN.
Noch gestern abend hat er sich vorgestellt, wie es
wohl sein wird: Der Duft der Bratäpfel, der durch die
Wohnung zieht, der hell erleuchtete Christbaum, in
dessen roten Kugeln sich die Flammen der Kerzen spiegeln, das
Weihnachtslied, das die ganze Familie singt, etwas falsch zwar,
aber wen stört das schon? Danach kommt dann die Bescherung,
seine große Stunde. Denn bevor es an das Auspacken der
Geschenke geht, bekommen alle Kinder ein paar Nüsse, ein
paar Lebkuchen und einen Bratapfel. Für die beiden Kleinen
hat dieser Augenblick etwas Besonderes. Beide greifen hastig
gleichzeitig nach ihm, dem Nussknacker. Sie zanken sich. Der
Vater beruhigt sie. Wie in jedem Jahr zeigt er ihnen, wie man
eine Nuss in den großen Mund legt und dann...
Das war gestern. Heute weiß er nicht, wie er das machen soll.
Oh, wie stolz sind er und seine Familie immer auf ihren
prächtigen Biss gewesen! Noch nie hat ihm eine Nuss
widerstanden. Auch die härtesten Schalen hat er geknackt. Alle
haben gelacht, weil er so klein ist, doch beim Knacken blieb er
nie hinter den anderen zurück. Und nun: Zahnschmerzen. Wer
hat so etwas schon einmal gehört: Ein Nussknacker mit
Zahnweh. Lächerlich und doch bittere Wahrheit.

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Als die Mutter auf den Dachboden kommt und die
Kugeln für den Weihnachtsbaum heraussucht, will
er rufen, sie aufmerksam machen. Schon glaubt er, dass
sie ihn verstanden hat. Sie nimmt ihn kurz in die Hand. Aber
nach einem fast zärtlichen Blick stellt sie ihn einsam zurück auf
den Schrank. „Bis morgen, kleiner Nussknacker!“
verabschiedet sie sich und lässt ihn im Dunkeln liegen. Eine
ganze Nacht soll er die Schmerzen aushalten. Was wird
geschehen, wenn alle merken, dass es mit ihm vorbei ist, dass
er nicht mehr zubeißen kann, dass er nicht mehr knacken kann?
Der Nussknacker beginnt leise zu schluchzen. Keiner hört es.
Endlich schläft er ein.
Am Weihnachtsmorgen wacht er auf. Das Haus erfüllt der Duft
von frischen Plätzchen. Die Wohnzimmertür steht bereits weit
offen. Die Kinder sind nicht da, sie besuchen wie in jedem Jahr
am Heiligen Abend nachmittags ihre Großeltern. Schon kurze
Zeit später hört er, wie der Vater mit schweren Schritten die
Treppe heraufsteigt. Das Licht geht an. Als erstes greift der
Vater nach der Krippe, überlegt es sich aber noch einmal anders
und – nimmt ihn vom Schrank herunter. Mit den
Krippenfiguren in der anderen Hand geht der Vater in seine
Werkstatt.
Er stellt ihn vorsichtig neben die Krippenfiguren. Dann beginnt
er, mit einem Pinsel behutsam den Staub zu entfernen, der sich
das ganze Jahr über auf den Figuren gesammelt hat. Schließlich
greift der Vater auch nach ihm. Auch ihn streichelt der Pinsel.
Dann nimmt der Vater einen Lappen und – putzt ihm die
Zähne. An einer Stelle reibt und schrubbt er. Der kleine
Nussknacker ist beinahe ohnmächtig vor Schmerzen. Doch der
Vater macht weiter. Erschrocken sieht der kleine Nussknacker,
wie der Vater eine Zange und eine Feile aus einer Schublade
nimmt. Was passiert jetzt? Er möchte rufen. Doch seine
Stimme verharrt schweigend.

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Was hat der Vater vor? – Er nimmt die Zange, winzig klein ist
sie, und fährt damit in die Zähne des kleinen Nussknackers.
Vorsichtig drückt er die Zange zu. Au! Au! Der Schmerz wird
noch schlimmer. Der Vater greift härter zu und – legt die
Zange beiseite. Dann nimmt er ein Stück Stoff und putzt und
scheuert, schaut immer wieder in den Mund des kleinen
Nussknackers und – stellt ihn endlich zur Seite.
Die Mutter kommt herein: „Was machst du denn so lange? Die
Kinder sind gleich wieder da!“ – Stolz zeigt er ihr die geputzten
Krippenfiguren und den kleinen Nussknacker. „Bei ihm hat es
etwas länger gedauert. Wahrscheinlich hat er letztes Jahr zu fest
zugebissen. Ich musste eine kleine Nussschale
zwischen seinen Zähnen entfernen.“ –
„Wie beim Zahnarzt!“ lacht die Mutter beim
Hinausgehen.
Der kleine Nussknacker beißt
fest zu. Er fletscht seine Zähne.
Nichts. Der Schmerz ist weg,
verschwunden. Wie freut er sich
auf einmal! Der Baum glänzt und
leuchtet. Das gefällt dem kleinen Nussknacker. Der
Duft von süßen Bratäpfeln steigt in seine Nase. Er liebt diesen
Duft.
Stimmengemurmel auf dem Flur. Die Kinder sind wieder da. Er
wird für sie beißen und knacken, knacken und beißen, wie er es
noch nie in seinem Leben gemacht hat. Schritte nähern sich der
Türe. Der Vater bittet alle leise zu sein. Vielleicht ist ja der
Weihnachtsmann noch im Zimmer.
Der kleine Nussknacker lacht. Wer glaubt denn an den
Weihnachtsmann? Aufgeregt sieht er zu, wie sich die Tür
langsam öffnet. Es wird wie in jedem Jahr.... „Fröhliche
Weihnachten alle miteinander!“ ruft der Vater und stößt die
Türe ganz auf.
Uwe Czier, Weihnachten 2004

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1. Was gehört zu Weihnachten? Kreuzen Sie an!
o Bratäpfel
o der Arzt o Nüsse
o der Nussknacker o die Bescherung
o das Ei o Kerzen
o Besuch der o die Krippe
Groβeltern o der Staub
o Lieder o Krippenfiguren
o der Christbaum o Kugel
o die Katze o Geschenke
o Plätzchen o der Weihnachtsmann

2. Was passt in die Reihe nicht? Streichen Sie das falsche


Wort aus!

weinen - sich zanken – entfernen - lachen


Kinder – Vater – Mutter - Nussknacker
Wohnungstür - der Heilige Abend - der Christbaum -die Krippe

3. Was gehört zu wem? Füllen Sie die Tabelle aus!

Vater Mutter Nussknacker

vor sich hin weinen, sich ausmalen, sich verabschieden,


schluchzen, die Treppe heraufsteigen, den Staub entfernen,
eine Zange nehmen, lachen, fest zubeiβen, die Tür ganz
aufstoßen

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4. Bringen Sie die Sätze in die richtige Reihenfolge. Notieren
Sie (1-10).

Aber sie merkt nichts und stellt ihn zurück auf den Schrank.
Als die Mutter auf den Dachboden kommt, will er rufen.
Am nächsten Morgen kommt der Vater.
Das ganze Jahr über hat sich der Nussknacker auf
Weihnachten gefreut.
Der Schmerz ist weg, und der Nussknacker ist sehr froh.
Mit einem Pinsel beginnt er den Staub von Figuren zu
entfernen.
Diesmal aber ist ihm das Schlimmste passiert.
Er hat Zahnschmerzen.
Er nimmt die Krippenfiguren und den Nussknacker in die
Werkstatt.
Mit einer Zange zieht er eine kleine Schale aus dem Mund
des Nussknackers heraus.

5.+ Stellen Sie sich vor, was passieren könnte, wenn


der Vater den Nussknacker nicht repariert hätte?

6. — Der stumme Zeuge dieser Geschichte ist der


Weihnachtsbaum. Zu Weihnachten passiert manchmal aber
etwas Ungewöhnliches. Der Weihnachtsbaum kann jetzt
sprechen! Was und wie erzählt er über diese Geschichte?

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1. Nennen Sie die 2. Grundform der Verben:
wundern verschwinden
sein folgen
wollen gehen
stehen schauen
schütteln kommen
brummen sehen
können wissen
kennen antworten

2. Welche Verben sind die Verben des Sprechens und welche der
Bewegung?
Die Verben der Bewegung: gehen
Die Verben des Sprechens:

brummen, fordern, sagen, murmeln, folgen, gehen, rufen, kommen,


fragen, beharren, antworten, behaupten

3. $Lesen Sie die ersten 3 Absätze des Textes. Kreuzen Sie die
richtige Antwort an:

1) Denis wollte ....


o den Eltern ein Geschenk machen
o die Eltern wecken
o den Eltern „Guten Morgen!“ sagen.

2) Die Eltern haben den Sohn im .... gefunden.


o Wohnzimmer
o Kinderzimmer
o Badezimmer
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3) Im Adventskalender waren die Türchen ...
o geöffnet, aber die Schokolade war da.
o geschlossen, aber die Schokolade war nicht da.
o geöffnet, und die Schokolade war aufgegessen.

Seine Eltern wunderten sich. So früh wie heute morgen war er noch
nie aufgestanden. Sie wollten sich gerade noch einmal umdrehen,
da stand er schon neben ihrem Bett, rüttelte und schüttelte sie. Dabei
lächelte Denis erwartungsvoll. „Lass mich schlafen!“ brummte sein
Vater. Doch Denis kannte kein Erbarmen. Er zog erst ihm, dann
auch seiner Mutter die Bettdecke weg. „Kommt endlich!“ forderte
er, ohne dass seine Eltern verstanden, was los ist.
Langsam und nicht gerade fröhlich folgte der Vater der
Aufforderung. „Was will er bloß?“ murmelte er vor sich hin. Die
Antwort der Mutter wartete er gar nicht ab. Irgendwie ahnte er, dass
Denis etwas angestellt hatte. Er ging hinaus auf den Flur. Doch
Denis sah er dort nicht. Er schaute ins Kinderzimmer, ins
Badezimmer. Denis war auch dort nicht. Langsam wurde der Vater
unruhig. „Denis!“ rief er. Keine Antwort. „Denis!“ rief er wieder.
Keine Antwort. Stattdessen kam die Mutter, die verschlafen aussah,
und wollte wissen, warum er so laut ist.
Gemeinsam suchten sie weiter, bis sie leise Musik aus dem
Wohnzimmer hörten. Was hatte das zu bedeuten? – Sie öffneten die
Tür und sahen – ihren lachenden Sohn auf dem Sofa sitzen. Sein
Adventskalender lag neben ihm, alle Türchen geöffnet, die gesamte
Schokolade aufgegessen. Die letzten Spuren davon waren noch in
das Gesicht von Denis gezeichnet.

4. + Antworten Sie auf die Fragen:


• Zu welcher Zeit ist die Geschichte passiert?
• Wie reagierten die Eltern darauf, dass der Sohn sie
geweckt hat?

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• Was hatte es damit auf sich, dass Denis die Eltern geweckt
hat? Was meinen Sie?

5. $ Nun lesen Sie die Geschichte bis zum Ende!

„Wann bekomme ich meine Geschenke?“ fragte da die


Kinderstimme erwartungsvoll. „Geschenke?“ – Seine Eltern
begriffen nicht. „Ich will meine Geschenke!“ beharrte Denis trotzig.
„Die bekommst du erst an Weihnachten!“ antwortete ihm seine
Mutter etwas erstaunt.
„Aber heute ist Weihnachten!“ behauptete da ihr Sohn, „du hast
gesagt, wenn ich das letzte Türchen an meinem Adventskalender
aufgemacht habe, ist Weihnachten. Nun habe ich alle Türchen
geöffnet und die Schokolade gegessen. Also ist heute Weihnachten,
und ich bekomme meine Geschenke!“
Uwe Czier 2002
6. Wie finden Sie diese Geschichte?
langweilig ??? lesenswert ??? grausam ???
interessant ??? lustig ??? humorvoll ???
...

7. + Was denken Sie, wie haben die Eltern von Denis auf
sein Benehmen reagiert? Was würden Sie an ihrer Stelle machen?

„Gestatten, Kater Mikesch! Vielleicht kennst du mich ja schon. Ich


kann ohne Übertreibung behaupten, dass ich die bekannteste Katze
in Deutschland bin. Schließlich bin ich einmal ein Fernsehstar
gewesen. Aber das ist lange her. Und ich will nicht damit prahlen.
Heute will ich dir von meinem kleinen Freund, von Sammy
erzählen, dem Kätzchen, das von einem Abenteuer ins andere

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stolpert. Ach, der Kleine ist einflach herzig. Kaum hat er sich von
einem Erlebnis erholt, wartet schon wieder das nächste auf ihn.
So lernte ich Sammy kennen. Eines Tages war ich bei einem
Geburtstag. Ein paar kleine Kätzchen spielten in einer Ecke,
darunter auch Sammy. Sie rannten hintereinander her oder sprangen
auf die Couch. Wer abrutschte, wurde ganz ausgelacht. Mit der Zeit
achteten wir nicht mehr auf unsere kleinen
Wirbelwinde, bis auf einmal die Frau des Hauses schimpfte: „Du
Biest! Du Lümmel!“ Wir rannten ins andere Zimmer und - sahen die
Bescherung. Unschuldig saßen Kätzchen in der Ecke, alle
miteinander. Alle? – Nein, der arme Sammy hatte sich in einem
Knäuel von Wolle verheddert. Der Wollkorb lag umgeworfen
daneben. Er versuchte sich zu befreien und zog immer noch mehr
Fäden aus den Wollbällen heraus. Er maunzte kläglich, aber keiner
half ihm. Alle hatten Angst vor der schimpfenden Frau. Ich half ihm
heraus. Das war eine Arbeit, bis ich alles entwirrt hatte. Als die Frau
des Hauses sah, dass ihre Wolle verknotet war, packte sie den
Kleinen und warf ihn hinaus. Ich nahm meinen heimatlosen Freund
erst mal zu mir. Seither lebt er bei mir, nicht immer zur Freude
meines Hausherrn. Doch das ist meine Geschichte für dich.
Es gibt einen Ort, der Sammy fasziniert. Das ist der Kühlschrank.
Sobald es ums Fressen geht, findet er immer Mittel und Wege zu
seinem Ziel. Er scheint seine Leckereien durch Wände und Türen zu
riechen. Kaum habe ich etwas versteckt, damit er nicht wieder
alles auf einmal isst, schon schmatzt es aus irgendeiner Ecke, und
Sammy erklärt unschuldig: „Ich habe ein paar Leckerbissen
gefunden, die du wohl vergessen hast. Damit sie nicht schlecht
werden, esse ich sie eben gleich!“ Was soll ich dagegen -
Schimpfen? Du müsstest mal seinen harmlosen Gesichtsausdruck
sehen. „Ach, bin ich lieb!“ sagen seine Augen und ich werde
schwach.
Noch schlimmer ist es, wenn Sammy unbedingt etwas essen will.
Warten, bis die Gäste kommen? - Das fällt ihm in der Regel nicht
ein. Er holt sich einfach, was er will. Sein liebstes Stück in der

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Küche ist der Kühlschrank. Ich kann Sachen ganz nach oben in die
hinterste Ecke verstecken, er findet alles. Er baut sich Türme, um
auf den Kühlschrank zu steigen und von oben herauszufischen, was
er unbedingt haben will. Oder er steigt einfach in den Kühlschrank
ein, wie ein Verbrecher. Vorsichtig, um keinen Lärm zu machen,
räumt er alles zur Seite, was ihm auf dem Weg steht. Ich habe
probiert, schwere Gegenstände vor den Kühlschrank zu stellen, ich
habe die Küche abgeschlossen. Alles war vergeblich. Sammy
öffnete immer die Tür des Kühlschranks: Allein oder mit Hilfe der
Freunde, die er zu Schmaus einlädt, wenn er nicht allein an
Leckerbissen herankommt.
An einem Tag, das war vor einer Geburtstagsfeier, war Sammy
ganz aufgeregt. Er hat gesehen, welche Köstlichkeiten aus dem
Kofferraum in den Kühlschrank wanderten. Und er wurde böse, als
er erfuhr, dass davon nichts für ihn und alles für die Gäste sein
sollte. Sein Plan sah so aus: Sobald jemand die Kühlschranktür
öffnet, wollte er irgendetwas packen und sich damit aus dem Staub
machen. Eine Wurst zum Beispiel oder etwas von dem leckeren
Braten.
Gesagt, getan. - Getan? – Die Kühlschranktür ging auf, er stürzte
aus seinem Versteck hervor und: Nichts war in seiner Pfotenweite.
So leicht wollte er nicht aufgeben. Er sprang auf und landete im
zweiten Kühlfach von unten. Das war das Paradies. Hier lag alles:
Fisch, Krabben, Pizza. Er konnte sich nicht entscheiden. Er zögerte
und überlegte. Da machte der Hausherr die Tür zu. Das Licht ging
aus und - Sammy war gefangen. Er dachte nicht mehr an die
Leckereien, er triumphierte nicht mehr, er hatte Angst im Dunkeln
und fror. „Miau", klagte er leise, „miau!" schon etwas lauter. Aber
die Tür blieb zu. Ich machte mir Mut und schlich zum
Kühlschrank, um meinem kleinen Freund zu helfen. Wie ich es in
all den Jahren gelernt hatte, sprang ich hoch, einmal, zweimal,
dreimal und öffnete die Tür. Auf mich fiel der zitternde, frierende
Sammy. Schnell holte ich ein Tuch und rieb damit solange, bis
Sammy wieder einigermaßen warm wurde.

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Was soll ich noch sagen? Dass ich zur Belohnung für meine
Rettungsaktion eine lange Kette mit Würsten bekam? Dass ich sie
mit Sammy teilte? - Nein, sage ich nicht, das wäre zuviel des
Eigenlobs.
Uwe Czier 2002

1. Streichen Sie ein Wort aus, das in die Reihe nicht passt:
Leckerei – Köstlichkeit – Mittel
Wurst – Kette – Huhn
finden – aufschreien – schimpfen
2. " Was sagt der Autor? Bilden Sie Sätze und schreiben
Sie sie nach dem Muster.

Muster: Die bekannteste Katze in Deutschland sein - Der Autor


behauptet, dass er die bekannteste Katze in Deutschland ist.

Der Autor d S die bekannteste Katze in Deutschland


sagt a a sein; von einem Abenteuer ins andere
behauptet s m stolpern; kläglich maunzen;
meint s m Leckereien durch Wände und Türen
erzählt y riechen; ganz aufgeregt sein; einen
harmlosen Gesichtsausdruck haben;
gefangen sein

3. Was bedeuten folgende Wörter und Wendungen? Finden Sie


Beispiele damit im Text und bilden Sie Ihre eigenen Beispiele:

prahlen, das Abenteuer, sich erholen, achten auf Akk., jmdm steht
etw. auf dem Weg, scheinen, aufgeregt sein, zur Belohnung, etw. mit
jmdm teilen, die Leckerei, sich mit Dat. aus dem Staub machen, etw.
fällt jmdm ein.

4. Bringen Sie die Sätze in die richtige Reihenfolge! Notieren Sie


(1-9)
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o Das war der arme Sammy
o Die Frau des Hauses packte den Kleinen und warf ihn
hinaus.

o Dort sahen wir ein Kätzchen, das sich in einem Knäuel von
Wolle verheddert hatte.

o Eines Tages war ich bei einem Geburtstag.


o Ich half ihm aus der Wolle heraus.
o Plötzlich hörte ich, wie die Frau des Hauses schimpfte.
o Seit diesem Tag wohnt er bei mir.
o So lernte ich Sammy kennen.
o Wir rannten in das andere Zimmer.
5. Sind Sie neugierig?
a) Wie heiβen die Fragen richtig?
a. der Autor / warum / die Leckereien / verstecken?
b. am liebsten / was / Sammy/ in der Küche / haben?
c. Sammy / sich bauen / Türme / wozu?
d. Schmaus / seine / wann / Sammy/ Freunde / einladen
/ zu?
b) Wie kann man diese Fragen beantworten?
c) Welche neugierige Fragen fallen Ihnen ein? Schreiben Sie
sie auf!
"________________________________________________
____________________________________________________
____________________________________________________
____________________________________________________

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d) Geben Sie das Heft dem Nachbarn. Bitten Sie ihn die Fragen
zu beantworten!
8. Wie berichtet die „Katzenzeitung“ über diesen Vorfall?
Schreiben Sie einen Artikel!
" Gestern passierte in unserer Stadt etwas Ungewöhnliches.
_______________________________________________________
_______________________________________________________
_______________________________________________________

1. Was wünschen Sie sich und Ihren Nächsten im neuen Jahr?


Schreiben Sie Ihre Gedanken auf! (Siehe Absatz 4)
"___________________________________________
_______________________________________________

2. $ Lesen Sie nun die Geschichte. Was erwarten die Leute vom
kommenden Jahr? Füllen Sie die Tabelle aus!

Wünsche, Erwartungen
Pfarrer
Landwirt
Wissenschaftler
Mutter
Unternehmer
Lehrerin
Politiker
Meteorologe
Rentnerin

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Es ist wie in jedem Jahr. Die Menschen schimpfen über das Jahr,
über das Wetter. Ist es heiß, jammern die einen, regnet es, maulen
die anderen. Fällt Schnee, klagen die einen, ist es ein milder Winter,
lamentieren die anderen. Gott kann es nicht mehr hören. Nie konnte
er es den Menschen recht machen. Das fängt beim Wetter an, aber
auch alles andere gefällt ihnen nicht. So beschließt der Herr, die
Planung des nächsten Jahres den Menschen selbst zu überlassen,
ganz nach ihrem eigenen Willen und ihrer eigenen Gewohnheit. So
beruft er, wie es immer geschieht, wenn Menschen ein Problem
lösen sollen, eine Kommission.
Doch wer soll Mitglied werden? – Ein Pfarrer, denn er steht Gott am
nächsten. Ein Landwirt, denn er ist es, der am lautesten über das
Wetter klagt. Ein Wissenschaftler, der sowieso immer alles erklären
kann. Eine junge Mutter mit ihrem Kind, weil sie es besonders
schwer hat, zu ihrem Recht zu kommen. Den Unternehmer darf Gott
nicht vergessen, weil Zeit bekanntlich sein Geld ist. Eine Lehrerin,
für die das Jahr immer zu kurz ist, um alles zu schaffen, was sie
ihren Schülern beibringen soll. Nicht zu vergessen den Politiker, der
verspricht, was er nicht halten kann. Auch ein Meteorologe gehört
dazu, weil er vorher weiß, was sich nachher oft, allzu oft als falsch
herausstellt. Die Rentnerin, die ihren Tag so voll packt wie nie zuvor
in ihrem langen Arbeitsleben. Fünfzig Personen sucht Gott aus. Sie
kommen aus allen Weltgegenden, sie sind arm und reich, Studierte
neben Arbeitern, alt neben jung.
Doch schon in der ersten Sitzung fängt der Streit an: Wer führt den
Vorsitz? – Fast alle wollen es tun, kaum einer verzichten.
Schließlich entscheidet das Los. Über was spricht man? Darauf
muss man sich einigen. Gott lässt ihnen nicht ewig Zeit. Das neue
Jahr kommt bald.
Der Landwirt fordert, zuerst über das Wetter zu sprechen. Viele
stimmen ihm zu. Doch im Zank über Wolken und Sonne verlieren
sie sich und bald schon stellt man das schwierige Thema zurück.
Mühsam kehrt etwas Ruhe ein. Der Pfarrer fordert Spiritualität, was

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der Unternehmer brüsk zurückweist: Das kostet zu viel Geld, sein
Geld. Er will stattdessen die Tage verlängern, damit alle länger
arbeiten können und sich Arbeit auch lohnt. Als Kompromiss
schlägt der Politiker vor, die Tage zu verkürzen, dafür aber das Jahr
zu verlängern. Wütende Proteste. „Widersinnig!“ kritisiert der
Wissenschaftler, „wir können doch die Naturgesetze nicht
verändern!“ – „Gott wird es tun!“ sind sich der Unternehmer und der
Politiker einig, „schließlich machen wir seine Arbeit!“ – Doch die
meisten haben Zweifel, ob Gott wegen ihnen seine Schöpfung
verändern wird. „Mehr Sonnentage!“ ruft die Rentnerin. Sie will
ihre Ausflüge machen. Die Mutter stimmt ihr zu: Dann kann ihr
Kind draußen spielen. „Mehr Regentage!“ ruft die Lehrerin. „Dann
werden die Kinder nicht verführt, nach draußen zu gehen und
machen ihre Hausaufgaben!“ – „Pah!“, ruft der Landwirt, „was wir
brauchen, ist ein gleichmäßiger Wechsel und eine trockene
Erntezeit!“ – „Wollten wir die Diskussion über das Wetter nicht
zurückstellen?“ fragt der Politiker und schlägt vor,
Unterarbeitsgruppen einzurichten. Er selbst könne mit Gott über die
genauen Modalitäten der Umsetzung der Vorschläge verhandeln und
die Menschen auf das gerechteste Jahr seit Menschengedenken
vorzubereiten! „Ich verspreche nichts, aber niemand als ich kann
den Menschen besser klar machen, was wir gerade für sie leisten!“
Es wird Oktober. Es wird November. Der erste Advent naht, der
zweite geht vorbei, der dritte und vierte ebenfalls. Gott wird
langsam ungeduldig. „Was machen die so lange?“ fragt er sich und
erscheint schließlich pünktlich zum Weihnachtsfest in der
Kommission: „Wie soll das neue Jahr aussehen?“ fragt er neugierig.
„Das wissen wir noch nicht!“ erklärt der Politiker, „wir haben uns
bisher aber darauf geeinigt, dass es besser werden wird als die
anderen davor. Nach den Feiertagen werden wir an der Verfeinerung
des Ziels arbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir bis Silvester eine
Lösung finden!“
Darauf wollte sich der liebe Gott doch nicht verlassen und
beschloss, das Jahr und alles was es bietet, im Guten wie im

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Schlechten, wieder dem göttlichen Ratschluss und sich selbst zu
überlassen.
Die Kommission aber, sie tagt noch immer und wird wohl auf
Ewigkeit tagen.

Uwe Czier Silvester 2004

3. Was passt zusammen? Ordnen Sie zu!

Pfarrer hat wie nie zuvor viel zu tun


Landwirt steht Gott am nächsten
Wissenschaftler legt viel Wert auf Zeit
Mutter schafft nicht, alles beizubringen
Unternehmer kann alles erklären
Lehrerin verspricht viel
Politiker hat oft nicht recht
Meteorologe hat es besonders schwer
Rentnerin klagt über das Wetter

4. Antworten Sie auf die Fragen. Gebrauchen Sie die in Ihrer


Antwort die Konjunktionen weil oder denn.
a. Aus welchen Gründen will Gott diese Kommission berufen?
b. Nach welchem Prinzip wählt Gott die Mitglieder der
Kommission? (Siehe Ü 3)

5. + Gott hat 50 Personen eingeladen. Wen könnte er noch


berufen? Setzen Sie die Aufzählung fort und nennen Sie auch
Gründe für solche Entscheidung!

6. Wie steht es im Text? Füllen Sie die Lücken aus.


a. Der liebe Gott wollte sich ... nicht verlassen.
b. Wir haben uns ... geeinigt, dass es besser werden wird als die
anderen davor.

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c. Gott beschließt die Planung des nächsten Jahres den
Menschen selbst zu ...
d. Das Los ..., wer den ... führt.
e. Die Kommission ... noch immer und wird auf Ewigkeit ...

7. + Wenn Sie Mitglied dieser Kommission wären, was


würden Sie der Kommission zur Diskussion vorschlagen? Fallen
Ihre Vorschläge mit Ihren Gedanken zu Ü 1 (S.15) zusammen?

Die Tage werden kürzer. Graue Wolken


hängen schwer am Himmel. Regen
peitscht gegen die Scheiben. Mit jedem
Tag wird es kälter. Die Sonne lässt sich
kaum noch sehen. Der Winter naht.
Erste Eisblumen blühen morgens schon
an den Fenstern. Die Luft riecht nach
Schnee. Die Nächte sind lang und kalt. Der Dezemberwind weht
frostig. Weihnachten naht.
Der Weihnachtsmann bekommt von Tag zu Tag mehr Post.
Stapelweise liegen die Briefe und Wunschzettel in seinem
Arbeitszimmer. Seine Wichtel bauen die Berge immer höher und
wundern sich: Der Weihnachtsmann ist noch
immer nicht da. Seit Wochen verspricht er,
seinen Urlaub endlich zu beenden und nach
Hause zu kommen. Aber von Tag zu Tag
verschiebt er seine Rückkehr und genießt
stattdessen die Sonne im fernen Australien. Er
berichtet wie er im Meer surft. Er berichtet
von den Cocktails, die er trinkt. Er berichtet, wie er sich im

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Liegestuhl sonnt und sich verwöhnen lässt. Fast euphorisch klingt er
dann. Missmutig und zögernd aber, wenn jemand ihn fragt, wann er
endlich zurückkehrt.
Doch irgendwann reicht es seinen Wichteln. Sie sind schon
unzufrieden: Warum sollen sie länger seine Arbeit tun, während er
dem süßen Nichtstun frönt? Sie mahnen: „Komm zurück. Du wirst
sonst nicht mehr fertig!" Sie drohen offen mit Streik.
Was erwartet den Weihnachtsmann zu Hause? - Arbeit, ja. Das
macht ihm nichts aus. Er arbeitet ja gerne. Er freut sich schon
irgendwie auf das Lachen der Kinder, wenn sie die Geschenke
auspacken. Aber diese Kälte, Schnee, Eis! Und er muss hinaus. Die
Wichtel bleiben drinnen. Die Menschen warten auf ihn am
wärmenden Feuer. Und er? – Er kann anziehen, was er will. Er kann
noch so viel Tee und Kaffee trinken. Es bringt nichts. Er FRIERT.
Der Weihnachtsmann wirft den letzten
Blick auf seinen Liegestuhl zurück.
Adieu, der schöne Sonnenschein!
Der Weihnachtsmann ist zurück. Er
sieht den Papierstapel und beginnt zu
arbeiten. Er liest. Er schreibt. Er gibt
seinen Wichteln mit kräftiger Stimme
Anweisungen. Die Einkaufslisten wachsen. Die Werkstatt in
Wichtelhausen bekommt Auftrag nach Auftrag. Die Wichtel können
die Post nicht so schnell zu ihm bringen, wie er sie öffnet und
bearbeitet. Er lacht. Er scherzt. Er scheint bester Laune. Aber am
Abend ist er unzufrieden. Nicht einmal erkundigt er sich nach seinen
Rentieren. Selbst das Feuer im Kamin kann ihn nicht trösten. Den
Punsch, den ihm seine Wichtel liebevoll zubereiten oder den
Glühwein, lässt er stehen. Lebkuchen. Mandeln. Alle Leckereien,
auf die er sich immer gefreut hat, schiebt er beiseite. Stattdessen
setzt sich der Weihnachtsmann in seinen Sessel, schließt die Augen
und träumt. Ja, er träumt sich zurück an den Strand, in die Wärme.
Und es wird schlimmer, mit jedem Tag schlimmer, je näher
Weihnachten kommt. Er phantasiert. Er will einen Gehilfen

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einstellen, der die Geschenke in alle Welt bringt. Er will die
Geschenke mit der Post verschicken. Weihnachten im Norden im
Sommer und im Winter im Süden. Weihnachten zweigeteilt. Das
wünscht er sich. Das wäre die Lösung. Dann müsste er nicht hinaus
in die Kälte. Dann hätte er nicht diesen Stress, alle Kinder in der
ganzen Welt an einem Tag zu besuchen. Doch seine Wichtel lachen
ihn aus. Was soll er bloß tun?
Der große Abend ist da. Weihnachten. Der Weihnachtsmann öffnet
die Tür, geht zum Schlitten. Seine Rentiere sehen ihm gespannt und
erwartungsvoll entgegen. Sie freuen sich schon auf die Reise nach
der langen Zeit der Ruhe. Der Weihnachtsmann wirft seinen Sack
auf den Schlitten. Er spürt, wie die Kälte so langsam durch seinen
Mantel dringt. Er setzt sich auf den Schlitten, nimmt die Zügel in die
Hand und macht sich auf den Weg. Die Rentiere wehren sich, als er
gleich nach Süden lenken will. Sie folgen dem alten, traditionellen
Weg.
Als der Weihnachtsmann an den Kaminen steht, um die Geschenke
in die Wohnungen zu bringen, vergisst er fast die Kälte. Er hört die
Stimmen der Kinder: „Wann kommt denn endlich der
Weihnachtsmann?" -„Oh, seht euch an, was mir der
Weihnachtsmann gebracht hat!“ Er spürt, wie es ihm warm ums
Herz wird. Obwohl der kalte Nordwind weht, fühlt er nicht den
Schnee, den dieser Wind ihm ins Gesicht treibt. Er spürt - das
Wunder der Weihnacht, das ihn alles andere vergessen lässt.

1. Wie ist das Wetter vor Weihnachten? Finden Sie passende


Wörter im Text!

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Die Tage werden .... Die Luft riecht nach .... Der Dezemberwind
weht .... Graue Wolken hängen ... am Himmel. Mit jedem Tag wird
es .... Die Nächte sind ... und ....

2. " Der Weihnachtsmann sitzt im Liegestuhl und sonnt


sich. Woran denkt er? Schreiben Sie seine Gedanken auf!

...

3. " Der Weihnachtsmann schreibt an seine Wichtel eine


Grußkarte. Was steht da drin? Schreiben Sie eine!

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4. — Der Weihnachtsmann ist vom Urlaub zurück. Was
macht er alles zu Hause? Berichten Sie darüber! Gebrauchen Sie
auch folgende Wörter und Wendungen:
arbeiten, Anweisungen geben, die Post bearbeiten, sich
zurückträumen, phantasieren

5. Antworten Sie auf die Fragen!


a. Warum will der Weihnachtsmann nicht nach Hause zurück?
b. Wie versuchen seine Wichtel ihm zu helfen?
c. Warum spürt der Weihnachtsmann keine Kälte mehr, als er
vor den Kaminen steht?

6. — Die Wichtel machen sich Sorgen um ihren


Weihnachtsmann. Schreiben Sie zuerst einen Dialog zwischen
einem Wichtel und dem Weihnachtsmann. Inszenieren Sie diesen
Dialog!

Lieber ...!
Was fehlt denn dir?
Ach, ich bin schon so alt.
Ich möchte... oder mit der Post
Aber die Kinder glauben...

Stimmt schon.
Ach, ich kenne eine Lösung!

Unsinn! Soll ich dir vielleicht


...
Nein, danke.
Ich mag keinen Glühwein mehr.

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Das gab es noch nie. Noch fünf Tage bis Ostern und
kein einziges Ei liegt in den Regalen der
Supermärkte. Die Kunden rebellieren. Doch was sollen
die Geschäfte tun? – Seit Wochen mahnen sie die
Lieferungen an. Bei der Firma „Osterhas und Co.“
vertröstet man sie oder geht gar nicht mehr ans Telefon. Doch auch
dort ist man verzweifelt: Wie sollen sie liefern, wenn sie selbst kein
Ei bekommen haben? – Die leeren Verpackungen stapeln sich auf
dem Hof, die Lkws stehen seit Wochen wartend vor dem Haus. Aber
der Hauslieferant, die Firma „Lampe und Farbe“, die immer
zuverlässig war, schickt in diesem Jahr einfach nichts. Die
Sekretärin der Firma antwortet immer: Der Chef ist nicht da.
Endlich platzt Meister Hieronymus Bunny der Kragen. Er lässt sich
sein Geschäft doch nicht kaputt machen! Wütend fährt er zu
seinem Geschäftsfreund und findet nichts vor als ein
Schild: „Geschlossen bis zum nächsten Ostern.“
Unverschämtheit! Er rüttelt an der Tür, springt
dagegen, doch sie bleibt zu.
„Da ist niemand! Ich habe seit Wochen außer der
Sekretärin niemanden gesehen!“ erzählt eine
Nachbarin. Und: „Sie sind nicht der erste, der
vergeblich anklopft. Die ganzen Hasen mit den
Eiern und den Farbkübeln sind auch wieder gegangen!“
Meister Hieronymus tobt. Ostern ohne Ostereier! Eine Katastrophe!
Dieser unnütze Cornelius Kumulus Lampe verdirbt das Fest. Meister
Hieronymus begibt sich auf die Suche. Er geht um das Haus herum
und findet keine Spur von Cornelius Lampe. Endlich schleicht er
sich zur Kellertüre. Vorsichtig schaut er sich um. Niemand kommt.
Meister Hieronymus will hinuntersteigen und einen kleinen Snack,
nur ein paar Karotten, als Ausgleich für den Ärger holen. Stufe für

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Stufe ist er seinem Ziel näher. Oh, dieser Duft! Er ist fast benebelt
davon.
Und plötzlich merkt er, dass mitten auf dem Karottenberg Cornelius
Kumulus Lampe den Schlaf des Gerechten schläft. Meister
Hieronymus wurde böse. Meister Lampe schläft und – er verliert
einen Kunden nach dem anderen! Er ruft wütend: „Lampe, wach
auf!“ Doch der schläft weiter. Ein gutes Gewissen ist schließlich ein
sanftes Ruhekissen. Ein paar Karotten rollen den Berg hinunter und
erschüttern das Ruhekissen, auf dem Meister Lampe liegt. Doch
auch das stört ihn nicht, er schläft weiter.
Hieronymus stößt und rüttelt seinen Freund. Er brüllt, soweit ein
Hase brüllen kann. Doch all das macht auf den Schlafenden keinen
Eindruck. Er scheint im Schlaf zu lächeln. Hieronymus überlegt:
Wie weckt man einen Hasen, der auf einem Karottenberg schläft? –
Er hoppelt die Stufen hinauf, schaut sich um und
findet schnell, was er sucht: Frühlingsblumen. Diesem
Duft kann kein Hase widerstehen! Er
pflückt Tulpen und Narzissen, ein paar
Krokusse und Hyazinthen. Mit einem
groβen Strauβ geht er zurück zum Schläfer.
Und da geschieht das Wunder: Meister
Lampe öffnet seine Augen und merkt, dass er nicht allein ist. „Weck
mich, wenn Ostern ist!“ murmelt er und will weiterschlafen.
Hieronymus wirft die Blumen weg und boxt dem Schläfer so in
seine Seite, dass er endlich richtig wach wird.
„Warum störst du mich?“ fragt er schläfrig und vorwurfsvoll.
Hieronymus schweigt und zeigt auf den Kalender. „Ostern!“ steht
dort in großen Buchstaben geschrieben. „Das haben wir doch jedes
Jahr.“ Sagt es – und will sich schon wieder hinlegen. „OSTERN IST
IN FÜNF TAGEN!“ schreit ihn Hieronymus Bunny an. Meister
Lampe springt auf, schaut seinen Besucher an, überlegt und – macht
es sich wieder bequem: „Dann musst du im nächsten Jahr wieder
kommen. Jetzt ist es für die Eier sowieso zu spät!“ Hieronymus
Bunny bleibt zuerst stumm, dann droht er: „Ich bin gekommen, um

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deine Karotten mitzunehmen.“ – Meister Lampe ist sofort hell wach.
„Mei..Mei...Meine Karo...Karot...Karotten?“ mümmelt er. – „Ja,
deine Karotten. Als Entschädigung für mich!“
„Meine Karotten?“ – Er hüpft auf dem Berg hin und her, bis er
endlich beschließt: „Du bekommst deine Eier, heute noch, morgen!“
Meister Hieronymus lacht in sich hinein. Genussvoll beißt er in eine
Karotte, bevor er loshoppelt. „Morgen früh also!“
Am nächsten Morgen staunen die Menschen. In den Regalen
glänzen bunt die lange vermissten Ostereier. Wie Meister Lampe es
geschafft hat, willst du wissen? – Er hat es geschafft, das ist so
sicher, wie es den Osterhasen gibt. Den Beweis dafür bekommst du
spätestens am Ostermorgen, wenn du seine Eier findest.
Ich aber wünsche dir nicht einfach viele Eier, sondern auch sonst:

Uwe Czier 2005

1. Was steht im Text zu folgenden Punkten?


Jahreszeit: _____________________________________________
Handelnde Personen______________________________________
Ort:___________________________________________________

2. Wer macht was? Ordnen Sie zu und bilden Sie mit jedem Wort
einen Satz zum Inhalt des Textes!
Die Wörter finden Sie im Kasten unten.

Die die Firma „Osterhas Meister Meister


Kunden und Co.“ Hieronymus Lampe

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in die Seite boxen, rebellieren, beschließen, vertrösten
schlafen, toben, verzweifelt sein, sich auf die Suche
begeben, sich umschauen, stumm bleiben, schaffen,
es sich bequem machen, staunen

3. " Was passiert nach einander? Schreiben Sie die


Handlung kurz in das Heft!
In den Geschäften gab es zu Ostern keine Eier → Der
Geschäftsführer Meister Hieronymus ging zu seinem
Hauptlieferanten Meister Lampe. → im Keller schlafen → ______
→ _______ →Frühlingsblumen bringen → _______ → _______ →
____ → _____ → Am nächsten Morgen verkaufte man überall Eier.

4. Was passt zu Meister Hieronymus und zu Meister Lampe?

stumm, verzweifelt, zuverlässig, wütend, böse, schläfrig,


vorwurfsvoll

5. Haben Sie den Text verstanden? Verbinden Sie die Sätze.

Meister Hieronymus er will eine Karotte essen


platzt der Kragen
Meister Hieronymus sie hat seit Wochen außer der
wurde böse Sekretärin niemanden gesehen
Meister Hieronymus weil er schläft den Schlaf des
schleicht Gerechten
sich zur Kellertür dass
Am nächsten Morgen er verliert einen Kunden nach
staunen die Menschen dem anderen

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Eine Nachbarin Ostern ist in 5 Tagen
erzählt
Hieronymus Bunny er will sich sein Geschäft doch
nicht kaputt machen lassen
Meister Hieronymus in den Regalen glänzen die
lacht in sich hinein lange vermissten Ostereier.
Meister Lampe hört er weiβ, dass er morgen seine
nichts Eier bekommt

6. Die Kunden toben, sie schreiben Anmahnungen. Schreiben Sie


auch eine Anmahnung an die Firma „Osterhas und Co.“, in der sie
sich beschweren, dass die Eier noch nicht geliefert sind.
a. Lesen Sie zuerst die folgenden Sätze und bringen Sie sie in
die richtige Reihenfolge

( ) Am 16.02.2007 haben wir bei Ihnen 2 500 Kasten Eier


bestellt.
( ) Stuttgart, den 20.03.07
( ) Wir hoffen, dass Sie alles unternehmen werden, um unsere
guten Geschäftsbeziehungen nicht zu gefährden
( ) Bis heute haben wir nichts erhalten.
( ) An den / Osterhas und Co. / Friedensstr. 4 / 71 636 Ludwigsburg
( ) Wir setzen Ihnen eine Nachfrist bis zum 20.03.2007
( ) Die Mehrkosten werden wir Ihnen in Rechnung stellen
( ) Pincus-Versand GmbH / Sonnengerder Str. 34 / 70 530 Stuttgart
( ) Da wir einigen Geschäften die Lieferung zugesagt haben,
bringen Sie uns in groβe Schwierigkeiten
( ) Sollten Sie bis dahin nicht liefern, werden wir die Annahme
verweigern und auf einen anderen Lieferanten zurückgreifen.
( ) Sie haben uns die Lieferung bis zum 25.02.2007 zugesagt
( ) Unsere Bestellung vom 16.02.2007

b. " Schreiben Sie jetzt den Brief.

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Absender Pincus-Versand GmbH
Sonnengerder Str. 34
70 530 Stuttgart
Geschäftsführer: ____________
Datum (Ort)
Stuttgart, den 10.03.07
Adresse des Empfängers An den
Osterhas und Co.
Friedensstr. 45
71 636 Ludwigsburg

Betreff Unsere Bestellung vom


16.02.2007

Anrede

Inhalt Warum Sie schreiben

Was Sie vorhaben

Grußformel Mit freundlichen Grüβen

Unterschrift

Anlage(nicht obligatorisch)
Kopie der Bestellung

5. — Meister Hieronymus erzählt die Geschichte abends


seiner Frau. Was berichtet er?

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1

„Mein Gott, ist das heiß“ – denkt Helmut Müller. August ist der
Monat mit den höchsten Temperaturen in Berlin. Müller steht auf
der Wilmersdorfer Straße1 und wartet auf ein Taxi. Er hat einen
kleinen Koffer in der Hand. Er muss zum Flughafen. Es ist
Samstagmittag, und es fahren kaum Autos auf den Straßen. Viele
Berliner sind im Urlaub. Wer nicht verreist ist, ist am Wannsee2
beim Baden.
Endlich kommt ein Taxi. Müller steigt ein.
„Zum Flughafen Tegel, bitte, Pan Am nach München“. Der Fahrer
ist ein alter Berliner Taxifahrer. Er hat Lust, sich zu unterhalten.
Müller spricht eigentlich gerne mit Taxifahrer, aber heute nicht. Er
denkt an den Flug. Müller hasst Flugzeuge. Er hat Angst vorm
Fliegen. Er muss nach München, weil er einen guten Auftrag
bekommen hat. Ein Textilfabrikant hat gestern angerufen. Ein
Routinefall. Und er arbeitet gerne in München. Er hat dort studiert,
an der Ludwig-Maximilians-Universität. Es war eine lustige Zeit
damals. Müller ist heute 42 Jahre alt. Damals war er 20. Danach,
Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre3, hatte er seine politische
Phase. Die Studenten haben oft gestreikt, er auch. Er war mit Maria
zusammen. Maria...
„12 Euro, mein Herr“.
„Wie bitte?“ Müller träumt von München und von Maria.
„12 Euro, sach ick! Is war?“4

1
die Strasse im Zentrum Berlins
2
der größte See in Berlin
3
Ende der 60er Jahre gab es in Deutschland die Studentenbewegung. Die
Studenten protestierten gegen das Establishment, gegen den Krieg der USA in
Vietnam, gegen die alten Strukturen an den Universitäten
4
„Sag ich! Ist was?“ (Berliner Dialekt)

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„Nein, nein, schon gut, hier bitte“.

Müller steigt aus und geht zum Pan Am-Schalter. Seine Sekretärin,
Bea Braun, hat gestern abend den Flugschein im Reisebüro neben
seinem Büro besorgt: Bea Braun ist die einzige Mitarbeiterin in
Müllers Büro. Ein Privatdetektiv braucht nicht viel. Ein kleines
Büro, ein Telefon, eine Sekretärin. Man verdient nicht viel, aber
man braucht auch nicht viel.
Müller gibt seinen Flugschein einer jungen Frau am Schalter.
„Raucher oder Nichtraucher?“
„Egal, ich möchte einen Platz ganz vorne, bitte.“
„Fenster oder Gang?“
„Gang bitte.“
Am Fenster hat Müller noch mehr Angst vorm Fliegen. Wenn man
aus dem Fenster schaut, ist alles so schrecklich tief unten. Furchtbar!
„Geben Sie Gepäck auf?“
„Nein.“
„Bitte gehen Sie gleich zur Passkontrolle! Der Flug ist schon
angesagt.“
Die junge Frau gibt ihm die Bordkarte und den Flugschein. Der
Beamte an der Passkontrolle sieht nur kurz in den Ausweis. Dann
die Sicherheitskontrolle5. Kein Problem.
In der Wanderhalle sitzen schon viele Leute.
„Ob die auch alle Angst haben?“ denkt Müller. Er sucht sich einen
Platz und zieht seine Jacke aus. Er setzt sich und betrachtet die
Leute.
„Aber... das ist doch..., Mensch, na so was! Maria!“
„Helmut! Das gibt´s doch gar nicht, Mensch! Helmut!“
„Maria! Ich werde verrückt. Mensch, siehst du gut aus! Wie geht´s
dir? Was machst du hier? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht
gesehen!“6
5
контроль безопасности

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„Na und du! Ein bisschen älter, ein bisschen runder, aber charmant
wie immer! Warum fliegst du nach München?“
„Ich muss einen Kunden besuchen.“
„Was tust du denn so?“
„Du wirst es nicht glauben, ich bin Privatdetektiv.“
„Nein, nein, im Krimi trinken Privatdetektive Whisky und lieben
schöne Frauen.“
„Ich trinke Bier und liebe niemand.“
„Na komm, aber ernsthaft, wie geht es dir?“
„Na ja, nicht so toll. Und du? Wie geht es dir?“
„Ich, ach...“ Maria zögert einen Moment. „Ich, ich habe eine
Boutique.“
Jetzt sieht Müller auch, dass Maria sehr gut gekleidet ist. Elegante
Bluse, enger schwarzer Rock aus gutem Stoff, feine Lederschuhe.
Früher hatte Maria immer Jeans und Pulli an, und Turnschuhe.

Pensum 1

1) Lesen Sie die ersten 2 Kapitel der Geschichte. Übersetzen Sie die
folgenden Wörter und Wendungen und
bilden Sie Ihre eigenen Beispiele damit:
der Urlaub (im Urlaub sein), verreist
sein, Lust haben, sich unterhalten,
denken an Akk., das Flugzeug, Angst
haben vor Dat., träumen von Dat., der
Flugschein, verdienen, der Schalter, das
Gepäck, ausziehen, sich setzen,
betrachten, gut gekleidet sein, die Bluse,
der Rock, die Jeans, der Pulli=der
Pullover, anhaben, zögern, einen
Auftrag bekommen, der Gang; Wir
haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen!
Du wirst es nicht glauben.
6
Мы уже не виделись целую вечность!

32

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2) Finden Sie Synonyme im Buch zu folgenden Wörtern: machen,
der Pass, kaufen, schlecht, sehen, telefonieren mit Dat.
3) Antworten Sie auf die Fragen:
a) Wohin muss Helmut Müller?
b) Womit möchte er dorthin fahren? Warum?
c) Warum hat Müller keine Lust sich mit dem Taxifahrer zu
unterhalten? Woran und an wen denkt er?
d) Wer hat für ihn den Flugschein besorgt? Wozu?
e) Wen trifft Helmut in der Wartehalle?
f) Wie ist Maria gekleidet? Warum?
4)— Erzählen Sie, was Sie alles über Müller und Maria
erfahren haben.
5)— Inszenieren Sie das Gespräch zwischen Müller und Maria
im Flugzeug.
6)— Schreiben Sie alle Wörter und Wendungen zum Thema
„Die Flugreise“ heraus. Erzählen Sie über die Flugreise von Müller
mit der Hilfe dieses Wortschatzes.
7) Geben Sie den Inhalt der gelesenen Seiten wieder.

Im Flugzeug fragt Müller seinen Nachbarn, einen jungen


Amerikaner, ob er mit Maria Platz tauscht. Er ist einverstanden.
Jetzt sitzt Maria neben ihm, und Müller hat weniger Angst. Er
bestellt ein Bier, zahlt der Stewardess ein Euro.
„Wo wohnst du in München?“ fragt Maria.
„Im Pentan-Hotel. Das ist beim Deutschen Museum. Ich gehe immer
dorthin. Ich habe doch damals in Heidhausen gewohnt, weißt du
noch? Ich mag die Kneipen dort. Immer, wenn ich dort bin, denke
ich an dich!..“

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„Ach du alter Charmeur7. Und wie lange bleibst du?“
„Wahrscheinlich zwei Tage. Das kommt darauf an. Und du?“
„Ich weiß nicht genau, einige Tage.“

Während des Fluges wird Maria immer ernster und nervöser.


Jedenfalls glaubt Müller das. „Aber vielleicht ist es auch nur eine
berufliche Krankheit, ich sehe immer irgend etwas Merkwürdiges“,
denkt er.
„Maria, wollen wir zusammen essen gehen, heute abend oder
morgen?“
„Ich möchte gerne, aber...“
„Ach komm, wir haben uns so lange nicht gesehen...“
„Ja, ich möchte wirklich, aber ich weiß nicht, ob ich kann.“
Maria ist sehr ernst, ihre Stimme klingt nervös.
„Ich rufe dich im Hotel an, wenn ich kommen kann.“
„Ruf mich auf jeden Fall heute abend an. Hier ist die Nummer vom
Hotel. Um acht, o.k.?“
Müller schreibt die Telefonnummer des Hotels auf ein Stück
Serviette. Nach der Landung in München verabschieden sie sich.
„Wo fährst du hin? Wir können in die Stadt fahren. Ich nehme ein
Taxi. Ich begleite dich bis ans Ende der Welt.“
„Ach Helmut! Nein, ich komme nicht mit in die Stadt. Man erwartet
mich. Danke. Mach´s gut!“
„Also, bis heute abend. Tschüss!“
„Tschüss, Helmut“, sagt Maria, wieder mit ernster Stimme.

„Warum war sie plötzlich wieder so ernst und nervös?“ denkt


Müller, als er ins Taxi einsteigt. “Warum hat sie keine Zeit? Wir
haben uns fast zwanzig Jahre nicht gesehen, und sie hat keine Zeit!“
7
искуситель

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Im Hotel nimmt er eine Dusche, zieht sich um und geht dann zu
seinem Kunden. Der Textilfabrikant Peter von Hacker ist ein großer,
schlanker Mann um die fünfzig. Er hat einen beigen Sommeranzug
an, sein Gesicht ist von der Sonne gebräunt.
„Guten Tag, Herr Müller. Schön, dass Sie schon da sind. Setzen Sie
sich bitte.“
Peter von Hacker erklärt Müller sein Problem. Er soll seine Tochter
finden, ein Mädchen von 20 Jahren, das mit einem italienischen
Schlagersänger verschwunden ist. Offensichtlich mag Herr von
Hacker keine italienischen Schlagersänger. Herr von Hacker gibt
Müller noch einige Informationen und Adressen
von Freunden seiner Tochter. Sie sprechen über
Honorar, dann muss Herr von Hacker zu seiner
Modeschau in den „Bayerischen Hof“, das beste
und eleganteste Hotel in München. Helmut
Müller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten. Er
möchte lieber ein bisschen spazieren gehen und
nimmt die U-Bahn zum Odeonplatz. Von dort
aus geht er an der Universität vorbei zum
Englischen Garten. Überall liegen dort die
Münchner im Rasen und genießen die Sonne.
Einige erfrischen sich im Eisbach. Müller geht
weiter zum Chinesischen Turm. Dort gibt es einen wunderschönen,
riesengroßen Biergarten. Hier war er oft mit seinen Freunden und
natürlich mit Maria. Er holt sich ein Maß Bier und eine Brezel und
betrachtet die vielen Menschen um ihn herum. Touristen aus
Amerika, aus Japan, aus allen europäischen Ländern und natürlich
auch viele aus München, die wie er auch den Samstag hier genießen.
Gegen 19.00 Uhr geht er an die Isar entlang zurück zu seinem Hotel.

Pensum 2

1) Lesen Sie Kapitel 3, 4, 5 der Geschichte. Übersetzen Sie die


folgenden Wörter und Wendungen und bilden Sie Ihre eigenen

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Beispiele damit: der Nachbar, tauschen Akk. gegen Akk.,
bestellen Akk., damals, die Kneipe, auf jeden Fall, sich
verabschieden von Dat., begleiten Akk., Mach´s gut! ernst, sich
umziehen, verschwunden sein, offensichtlich, die Modeschau, die
U-Bahn=die Metro, vorbei gehen an Dat., das kommt darauf an,
genießen Akk., sich erfrischen, die/der Brezel, einverstanden
sein mit Dat.
2) Bilden Sie Ihre eigene Situation, in der folgende Wörter und
Wendungen vorkommen: die Modeschau, vorbeigehen, sich
umziehen, die U-Bahn, auf jeden Fall, sich verabschieden.
3) Antworten Sie auf die Fragen:
a) Wer ist der Nachbar von Müller?
b) Wo wohnt Müller in München?
c) Wovon unterhalten sich Müller und Maria im Flugzeug?
d) Was macht Müller im Hotel?
e) Wohin geht er dann?
f) Welchen Auftrag hat Helmut bekommen?
4) Stellen Sie weitere Fragen zum gelesenen Teil der Geschichte.
5) — Spielen Sie die Szene zwischen Müller und Maria aus
Kapitel 4.
6) — Sprechen Sie zu folgenden Themen:
a) Helmut hat schon weniger Angst.
b) Maria bekommt die Einladung, mit Helmut essen zu gehen.
c) Der erste Tag in München.

Müller ist in seinem Zimmer im Hotel und wartet. Es ist inzwischen


20.00 Uhr. Gleich wird Maria anrufen. Er freut sich auf den Abend
mit ihr. Doch um 20.00 Uhr klingelt kein Telefon. Um 21.00 Uhr
auch nicht. Er wartet bis 22.00 Uhr. Dann geht er traurig in die
Hotelhalle. Er fragt den Empfangschef:

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„Entschuldigen Sie, ich warte auf einen Anruf von einer Freundin.
Können Sie mir sagen, ob ...“
„Welche Zimmernummer haben Sie?“
„Zimmer 25, mein Name ist Müller.“
„Ja, ich habe seine Nachricht. Eine junge Dame gab mir diesen
Brief. Ich sagte ihr, dass Sie im Zimmer sind, aber sie wollte nicht
stören.“
Müller nimmt den Brief und öffnet ihn.

Mein lieber Helmut,


ich kann mit dir nicht essen gehen. Vielleicht ein anderes Mal...
Deine Maria

An diesem Abend hat Helmut keine Lust mehr, essen zu gehen.


Seine Trauer ist größer als Hunger. Er bleibt im Hotel, bestellt ein
Bier und noch ein Bier und noch ein Bier, dann geht er schlafen.

Am Sonntag fährt er mit der S-Bahn an den Starnberger See. Eine


der Adressen, die er vom Textilfabrikanten bekommen hat, ist in
Starnberg. Helmut Müller besucht eine Familie in der Nähe des
Bahnhofs. Er fragt nach der Tochter des Fabrikanten und nach dem
italienischen Schlagersänger. Die Leute sind nicht sehr hilfsbereit.
Sie sagen, dass ein Mädchen mit 20 Jahren machen kann, was es
will, und dass es lieben kann, wen es will.
Müller besucht noch eine andere Familie, die das Mädchen kennt.
Auch hier die gleiche Antwort. „Na ja, eigentlich haben die Leute ja
recht,“ denkt Müller. „Aber das ist nicht meine Angelegenheit. Peter
von Hacker bezahl und Schluss.“

37

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Er hat keine Lust, weiter zu suchen. Er geht auf der Promenade am
See spazieren. Dann kauft er ein Ticket für eine Dampferfahrt.
Früher ist er oft mit Maria und anderen Freunden Dampfer gefahren.
Maria! Jetzt möchte er mit ihr auf dem Dampfer sein.
Am Nachmittag fährt er mit der S-Bahn nach München zurück.

Er hat keine Lust, ins Hotel zu gehen. Er geht durch die Straßen von
Heidhausen8. Am Pariser Platz ist ein Eiscafe. Er setzt sich an einen
der Tische, die auf dem Bürgersteig stehen. Er bestellt ein großes
gemischtes Eis. Müller liebt diese Eisbecher. Früher hat er dort oft
Eis gegessen. Heute muss er ein bisschen aufpassen. Eis macht dick,
und sein Bauch ist schon groß genug.
Auf der anderen Seite vom Pariser Platz ist ein McDonalds. Müller
hasst Hamburger. Er versteht nicht, wie die Menschen so was essen
können. Er betrachtet die Leute, die ins McDonalds gehen. Einige
Jugendliche, einige Kinder. Und eine junge Frau: schwarze
Lederjacke, schwarze Stiefel, enge Jeans, Sonnenbrille.
„Sieht wie eine Rocksängerin aus,“ denkt Müller. Die Haare sind
lang und verstecken das Gesicht. Vor dem Eingang von McDonalds
bleibt sie stehen und sieht nach rechts und links. Jetzt erkennt
Müller die Frau. Es ist Maria! In den Ledersachen konnte er sie
nicht sofort erkennen. Warum hat sie sich so komisch angezogen?
Müller will ihren Namen rufen, aber in diesem Moment fährt ein
Motorrad über den Platz. Der Fahrer hält vor Maria. Er macht seine
Lederjacke auf und nimmt etwas aus der Innentasche. Er gibt es
Maria. Sie versteckt es in ihre Jacke. Der Motorradfahrer gibt Gas
und fährt schnell weg.

8
liegt im östlichen Stadtzentrum von München. Ähnlich wie in Schwabing
wohnen dort auch viele Künstler und Studenten. Dort liegen auch der
Rosenheimer und Pariser Platz.

38

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Müller ist jetzt nicht mehr der alte Freund, der eine alte Liebe sucht,
sondern nur noch Privatdetektiv. Er will Maria folgen. Er steht auf,
geht über den Platz. Maria ist ins McDonalds gegangen. Langsam
nähert er sich dem Hamburger-Laden. Er geht rein. Maria ist nicht
da. „Die Toilette!“ denkt er. “Sie muss gleich wieder da sein.“ Er
holt sich einen dieser schrecklichen Hamburger und wartet. Doch
Maria bleibt auf der Toilette. Oder? Nach fünf Minuten fragt er eine
junge Frau, die gerade aus der Toilette kommt: “Haben Sie eine
junge Frau in einer schwarzen Lederjacke gesehen? Sie muss auf der
Toilette sein!“
Das Mädchen schüttelt den Kopf: “Da ist niemand!“
„Mist, ich Anfänger! Wahrscheinlich hat sie mich gesehen und ist
durch die Hintertür weggegangen.“ Müller ist sauer. Er schenkt
seinen Hamburger dem jungen Mädchen und geht auf die Straße.
Natürlich ist Maria nicht da.

Pensum 3

1) Lesen Sie Kapitel 6 bis 8. Übersetzen Sie die folgenden


Wörter und Wendungen und bilden Sie Ihre eigenen Beispiele
damit: sich freuen auf Akk./über Akk., klingeln (Es klingelt), der
Empfangschef, die Nachricht, stören Akk., die S-Bahn (die
Stadtbahn), hilfsbereit, die Angelegenheit, die Promenade, die
Dampferfahrt, der Bürgersteig, aufpassen auf Akk., der Eingang,
folgen Dat., sich nähern Dat., den Kopf schütteln, Lust haben, das
Eiscafe, verstecken.
2) Was bedeutet das Wort „kriegen“. Arbeiten Sie mit dem
Wörterbuch!
3) Stellen Sie Ihre eigene Situation zusammen, in der Sie
folgende Wörter gebrauchen: sich freuen, die Nachricht, sich
erinnern, hilfsbereit, den Kopf schütteln, verschwinden, sauer sein.
4) Übersetzen Sie:
a. Müller ist sauer.
b. Eine der Adressen ist in Starnberg.

39

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5) Geben Sie den Inhalt der gelesenen Kapitel wieder.

Montag früh ruft Müller in Berlin an. Seine Sekretärin ist im Büro.
„Bea, ich brauche Ihre Hilfe. Ich muss alles über Maria
Hintersberger wissen. Sie ist 38 Jahre alt. Ihre heutige Adresse weiß
ich nicht. Ihre Eltern wohnten vor 20 Jahren in Garmisch in der
Alpspitzstraße. Wenn Sie sie erreichen, sagen sie einen schönen
Gruß von mir. Vielleicht erinnern sie sich an mich. Maria soll
angeblich eine Boutique in Berlin haben.“
„In Ordnung, ich versuche es. Heute ist hier im Büro nichts los.
Rufen Sie mich in ein paar Stunden an.“
Gegen Mittag ruft Müller wieder in Berlin an. „Tja, Herr Müller, ich
habe eine Menge Sachen erfahren.“
„Erzählen Sie!“
„Also, ich habe mit der Mutter telefoniert. Sie sagt, ihre Tochter
macht ihr große Sorgen. Sie war einige Jahre verheiratet, jetzt ist sie
geschieden. Sie ist viel gereist, war in Südamerika, in ganz Europa,
in Asien, was sie genau macht, weiß niemand. Wo sie jetzt ist, weiß
auch niemand. Aber ihre Mutter hat sich sofort an Sie erinnert. Sie
hat auch gefragt, wie es Ihnen geht.“
„Schon gut, schon gut. Was machen sie heute nachmittag, Bea?“
„Na ja, ich wollte eigentlich an den Wannsee, wenn Sie
einverstanden sind.“
„Hören Sie gut zu, Bea. Zuerst gehen Sie zu Kommissar
Schweizer.“
„Was? Zu dem Glatzkopf? Was soll ich da?“
„Er soll Informationen besorgen. Passen Sie auf: in meiner
Wohnung – den Schlüssel finden Sie in meinem Schreibtisch – liegt
ein Foto von Maria Hintersberger. Das Foto ist in einem Regal im
Wohnzimmer.“
„Oh!“

40

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„Sie nehmen das Foto und zeigen es Schweitzer. Vielleicht weiß er
mehr als wir. Ich rufe Sie heute nachmittag wieder an.“

10

Inzwischen arbeitet Müller weiter an dem Fall „Peter von Hackers


Tochter“. Allerdings ohne Erfolg. Überall die gleiche Reaktion. Die
Leute sagen, der Vater soll sich um seine eigenen Angelegenheiten
kümmern und seine Tochter in Ruhe lassen. Langsam hat Müller
keine Lust mehr, die Tochter und den italienischen Schlagersänger
zu suchen.
Am Nachmittag telefoniert er wieder mit Berlin. Aber es meldet
sich niemand.
Auch in München ist das Wetter wunderbar. Zu schön, um noch
weiter einen Schlagersänger und eine Fabrikantentochter zu suchen.
Müller geht ins Hotel, duscht und bummelt dann durch die
Münchner Innenstadt, Marienplatz, Stachus, Lenbachplatz. Er
bummelt weiter bis zur Alten Pinakothek. Dort hängt eine der
schönsten Gemäldesammlungen der klassischen Malerei Europas.
Aber das Wetter ist zu schön für einen Museumsbesuch. Er geht
lieber in einen kleinen Biergarten hinter dem Museum. Hier treffen
sich Künstler, Filmemacher und der Münchner Jet-Set. Er mag
keine Jet-Set-Leute (элита), aber der Biergarten ist einfach
wunderbar.
Am Abend bekommt er Besuch von Peter von Hacker. Herr Hacker
hat einen Scheck dabei.
„Herr Müller, ich danke Ihnen, Sie haben mir sehr geholfen!“
„Aber...“
„Schon gut, meine Tochter ist wieder zu Hause. Wir haben
zusammen gesprochen. Sie war sehr wütend, weil ich einen Detektiv
engagiert habe. Sie meint, in einer Familie muss man solche
Probleme selbst lösen. Sie hat ja auch recht. Ich muss mir mehr Zeit
für meine Familie nehmen. Aber die Arbeit, die Arbeit. Na ja, Sie
wissen ja, wie das so ist. Aber jetzt muss ich leider gehen, ich habe

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einen Termin – ich meine, ich gehe jetzt mit meiner Tochter in die
Philharmonie! Also, nochmals vielen Dank. Hier ist Ihr Honorar. Ich
hoffe, Sie sind zufrieden.“
Helmut Müller nimmt den Scheck. Sehr freundlich, dieser Herr von
Hacker! Müller ist sehr froh.

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Am nächsten Morgen gegen 9 Uhr klingelt das Telefon in seinem


Hotelzimmer. Müller ist noch ganz müde. Gestern abend nach dem
Essen war er in Schwabing in einer Musikkneipe, die bis 3 Uhr
geöffnet hat – eine der wenigen Kneipen in München, die nicht
schon um 1 Uhr schließen müssen.
„Hallo Herr Müller, guten Morgen, es gibt viele Neuigkeiten.“ Bea
Brauns Stimme klingt fröhlich.
„Guten Morgen, erzählen Sie! Was gibt´s? Hat Kommissar
Schweitzer etwas rausgekriegt?“
„Also: Der Kommissar war sehr freundlich. Er hat sehr viel
herausgefunden: Maria Hintersberger, alias (она же) „Mara“, ist
oder war die Chefin einer Diebesbande, die sich auf Diamanten
spezialisiert hat. Die Bande arbeitet in ganz Europa. Vorgestern hat
sie einen besonders großen Coup gelandet (провела акцию). Der
„Blaue Lotus“, einer der schönsten Diamanten aus der Sammlung
der Opernsängerin Thea Colettra in München, ist verschwunden.
Die Polizei glaubt, dass Maria Hintersberger und ihre Bande die
Täter sind. “
„Sie ist Bandenchefin?“
„Jedenfalls sagt das Kommissar Schweitzer. Es kann auch sein,
dass sie jetzt allein arbeitet. Die Polizei sucht sie jedenfalls seit 2
Jahren.“
„Noch etwas?“
„Nein, eigentlich nicht. Doch. Kommissar Schweitzer hat mich zum
Essen eingeladen! Er ist wirklich sehr nett. Er hat übrigens gefragt,

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in welchem Hotel Sie wohnen. Ich habe es ihm gesagt, das ist doch
O.K., oder?“
„Ja, ja, natürlich. Aber Sie gehen doch nicht mit diesem Menschen
essen?“
„Ach, ich weiß noch nicht. Warum nicht...“

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„Auch das noch“, denkt Müller, „jetzt geht meine Sekretärin auch
noch mit diesem Kommissar zum Essen.“ Er steht auf und geht
duschen. Kaum steht er unter der Dusche, klingelt das Telefon schon
wieder. Es ist Kommissar Schweitzer.
„Ich habe von Ihrer Sekretärin erfahren – übrigens eine sehr nette
und sympathische Person – dass Sie mit Maria Hintersberger alias
„Mara“ befreundet sind.“
„Das war mal vor 20 Jahren.“
„Jedenfalls brauche ich Ihre Auskunft. Was wissen Sie vom
Diebstahl des „Blauen Lotus“?“
„Ich? Nichts! Wieso?“
„Wirklich nichts? Interessant! Der Diamant wurde vorgestern aus
dem Hotelzimmer der Sängerin gestohlen. Und wissen Sie, in
welchem Hotel?“
„Nein, keine Ahnung!“
„Aus dem Pentanhotel in München! Also, aus dem Hotel, in dem Sie
seit vorgestern wohnen! Ich bin beauftragt, Sie zu vernehmen. Sie
bleiben im Hotel, bis ich komme! Ich nehme das nächste Flugzeug,
um 12 Uhr bin ich da.“
Müller geht in die Empfangshalle des Hotels. Überall sind
Polizisten, Fotografen, Journalisten. Der Empfangschef ruft ihn:
„Herr Müller, hier ist wieder ein Brief von der jungen Dame!“

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Mein Liebster,
Warum musste es gerade dieses Hotel sein? Es gibt doch so
viele schöne Hotels und Restaurants auf der Welt. Wenn du
diesen Brief liest, bin ich auf dem Weg nach Brasilien. Wie
wär’s mit einem schönen Cocktail an der Copa Cabana?
Kommst du?

Ich küsse dich... M.

Pensum 4

1) Lesen Sie die Geschichte bis zum Ende. Übersetzen Sie die
folgenden Wörter und Wendungen und bilden Sie Ihre eigenen
Beispiele damit: erreichen, sich erinnern an Akk., verheiratet sein,
der Schlüssel, jmdn in Ruhe lassen, sich melden, bummeln,
Probleme lösen, der Termin, die Neuigkeit, verschwinden,
herausfinden, (keine) Ahnung von etw. haben, befreundet sein,
erfahren, geschieden sein, recht haben, einladen, übrigens, die
Auskunft, stehlen, vernehmen, Zeit fűr etw. nehmen.
2) Antworten Sie auf die Fragen:
a) Was erzählt die Sekretärin Helmut über Maria? Was hat der
Kommissar über sie herausgefunden?
b) Wie löst sich der Fall Hackers Tochter?
c) Was ist im Pentanhotel passiert?
d) Wie verabschiedet sich Maria von Helmut?
3) Übersetzen Sie:

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a) Der Diamant wurde vorgestern gestohlen.
b) Kaum steht er unter der Dusche, klingelt das Telefon.
c) Ich habe eine Menge Sachen erfahren.
d) Heute ist hier im Büro sowieso nichts los.
4) Stellen Sie die Gliederung zu den gelesenen Kapiteln zusammen
und erzählen Sie das Gelesene nach.
5) " Phantasieren Sie und schreiben Sie die Fortsetzung dieser
Geschichte!

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Inhaltsverzeichnis

Der kleine Nussknacker........................................................ 3


Advent, Advent .................................................................... 8
Mein bester Freund Sammy ................................................. 10
Das Jahr regieren ................................................................. 15
Der frierende Weihnachtsmann .......................................... 19
Der faule Osterhase ............................................................. 24
Oh, Maria ............................................................................ 30
Inhaltsverzeichnis ............................................................... 45

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