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• Benenne und beschreibe die drei Gründe, die Koller für seine These bezüglich
pädagogischer Handlungskompetenz darlegt.
- 1. Die Umstrittenheit des pädagogischen Wissens: Damit meint Koller, dass es in der
Pädagogik meistens nicht die eine richtige Antwort auf eine bestimmte Frage gibt. Aufgrund
der Vielfalt an unterschiedlichen Positionen, die sich zum Teil sogar widersprechen, ist es
unvorteilhaft sich für eine beliebige zu entscheiden. Daher ist es notwendig, sich
verschiedene Ansichten zu diesem Thema anzusehen, sie zu vergleichen und schlussendlich
ein eigenes Urteil zu fällen. Am besten gelingt dies, wenn man dafür wissenschaftliche
Theorien heranzieht.
- 2. Die Einzigartigkeit der Situationen und der Menschen: Durch die große Vielfalt an
einzigartigen Menschen, an die sich die Pädagogik richtet, sind auch alle Situationen
individuell und gleichen sich nicht immer. Dadurch sind beispielsweise rezeptförmige
Anweisungen keine große Hilfe. Es geht nämlich darum, das allgemein formulierte Fach- und
Methodenwissen in spezifischen Situationen anwenden zu können. Deshalb ist es
notwendig, auf die betreffenden Personen und Situationen einzugehen und die Theorie in die
Praxis umsetzen zu können, sie also auf konkrete Situationen umlegen zu können.
- 3. Der Zukunftsbezug des pädagogischen Handelns: Damit ist gemeint, dass in der
Ausbildung für einen pädagogischen Beruf Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden, die
erst dann angewendet werden können, wenn man sein Studium abgeschlossen hat und noch
weit darüber hinaus bis zur Pension. Bis dahin dauert es allerdings noch sehr lange, weshalb
man noch nicht wissen kann, wie die Bedingungen in der Zukunft aussehen werden, da sie
sich ständig verändern können. Damit müssen also die im Studium vermittelten Fähigkeiten
und Kenntnisse auch noch in weiter Zukunft brauchbar sein, obwohl uns die Bedingungen
noch vollkommen unklar sind. Um dies erzielen zu können, ist es wichtig, dass dieses
pädagogisch relevante Wissen immer wieder aufs Neue kritisch betrachtet wird und dass
gegebenenfalls Änderungen vorgenommen werden, da das Auftreten neuer Problemlagen
durchaus vorkommen kann.
- hermeneutische Kompetenz: Die Fähigkeit, auf Personen und Situationen eingehen und das
allgemein formulierte Fach- und Methodenwissen in die Praxis umsetzen zu können, es also
in konkreten Situationen auf bestimmte Menschen umlegen zu können.
- Fähigkeit zum lebenslangen Weiterdenken: Damit ist gemeint, dass pädagogisch relevantes
Wissen immer wieder aufs Neue kritisch betrachtet werden kann und dass gegebenenfalls
Änderungen vorgenommen werden, da das Auftreten neuer Problemlagen durchaus
vorkommen kann.
• Warum ist für Koller eine Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien und
Methoden unverzichtbar für die Ausübung eines pädagogischen Berufs?
- Unter pädagogischer Handlungskompetenz versteht Koller die „Summe der für eine
Berufstätigkeit als Pädagogin unentbehrlichen Kenntnisse und Fähigkeiten.“ (vgl. Koller)
Diese kann man nicht anhand von rezeptähnlichen Anleitungen erlangen, da es sich um
keinen Vorrat an Wissen handelt, dessen Verhaltensregeln mechanisch gebraucht werden
könnten. Die drei Hauptgründe dafür sind die Umstrittenheit des pädagogischen Wissens,
die Einzigartigkeit der Situationen und der Menschen sowie der Zukunftsbezug des
pädagogischen Handelns.
- Die drei Hauptgründe dafür sind die Umstrittenheit des pädagogischen Wissens, die
Einzigartigkeit der Situationen und der Menschen sowie der Zukunftsbezug des
pädagogischen Handelns.
- Darunter versteht man die Fähigkeit, pädagogische Konzepte kritisch untersuchen und sich
dadurch selbständig ein Urteil bilden zu können.
- Die Fähigkeit, auf Personen und Situationen eingehen und das allgemein formulierte Fach-
und Methodenwissen in die Praxis umsetzen zu können, es also in konkreten Situationen auf
bestimmte Menschen umlegen zu können.
- Damit ist gemeint, dass pädagogisch relevantes Wissen immer wieder aufs Neue kritisch
betrachtet werden kann und dass gegebenenfalls Änderungen vorgenommen werden, da
das Auftreten neuer Problemlagen durchaus vorkommen kann.
- Er beschreibt das Verhältnis, indem er es mit der Lage von Personen vergleicht, die eine
Reise in ein unbekanntes Land machen möchten. Die Reise stellt die pädagogische
Berufstätigkeit dar, auf die die Studierenden vorbereitet werden und ein Reiseführer zur
Vorbereitung entspricht dem verfügbaren Vorrat an pädagogischem Theorie- und
Methodenwissen. Koller meint, dass es einerseits unvorteilhaft ist, ohne jegliche Vorbereitung
in das unbekannte Land zu reisen, aber dass es andererseits genauso ungünstig ist, sich
keinen eigenen Eindruck bilden zu können, da der individuelle Blickwinkel durch Bücher bzw.
den Reiseführer verstellt wird.
- Deshalb schlägt er eine dritte Möglichkeit neben diesen beiden falschen Alternativen vor.
Obwohl nicht immer sofort einleuchtend ist, wofür man bestimmte theoretische Dinge lernen
soll, sollte man offen für die Aneignung von pädagogisch relevantem Theorie- und
Methodenwissen sein. Dieses soll in der Praxis angewendet werden. Dabei ist wichtig, die
Augen nach Neuem bzw. Neuen Handlungsmöglichkeiten offen zu halten, die sich aus den
Blickwinkeln verschiedener Theorien erschlossen werden können. Weiters muss darauf
geachtet werden, ob es Probleme gibt, die beim Umsetzen einer Theorie in die Praxis
auftreten, und wie man diese durch Modifikation oder Weiterentwicklung der Theorie lösen
könnte, damit diese Situation keine Probleme mehr darstellt und sich neue
Handlungsperspektiven ergeben.
- Mit Zeitdruck meint Koller, dass man sich im Berufsleben innerhalb von kürzester Zeit für
eine der verfügbaren Handlungsoptionen entscheiden muss und dass keine Zeit dafür bleibt,
wie im Studium Pro- und Kontra-Argumente abzuwägen oder Gedankenexperimente
durchzuführen oder, um erst danach eine Entscheidung treffen zu können.
- Unter Handlungsdruck versteht er, dass man nicht die Wahl hat ob man entscheiden möchte
oder lieber doch nicht. Denn man muss eine Entscheidung treffen, ob man nun will oder
nicht. Selbst wenn man sich für keine der Handlungsoptionen entscheidet, hat man trotzdem
eine Entscheidung getroffen, die Konsequenzen zur Folge hat.
2. In der pädagogischen Praxis herrscht ein Entscheidungszwang, d.h. die Pädagogin / der
Pädagoge muss sich in der Regel unter Zeitdruck für eine der zur Verfügung stehenden
Handlungsoptionen entscheiden.
3. Kein Kind, kein Schüler und kein lernender Erwachsener gleicht dem anderen, daraus ergibt
sich, dass pädagogisches Handeln nicht einfach rezeptförmiges Anwenden von Wissen sein
kann, sondern Rücksicht nehmen muss auf die Einzigartigkeit der Situationen und der
Menschen.
5. Die Umstrittenheit des pädagogischen Wissens sieht Koller darin, dass es in Bezug auf
pädagogisch relevante Fragestellungen meist mehrere, teilweise sogar sich widersprechende,
Positionen gibt.
6. Die Fähigkeit pädagogisches Fach- und Methodenwissen auf die je individuellen Situationen
und Menschen zu beziehen bezeichnet Koller als hermeneutische Kompetenz.
9. Im Studium bietet sich die Gelegenheit praktische Situationen frei von Zeit- und
Handlungsdruck zu analysieren.
10. Die Fähigkeit pädagogisch relevantes Wissen in Auseinandersetzung mit neuen Problemlagen
immer wieder kritisch zu überprüfen und kreativ weiterzuentwickeln bezeichnet Koller auch als
Fähigkeit zum lebenslangen Weiterdenken.