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KRIEG-FÜ HREN IN DER BRD

 In der BRD gibt es den Parlamentsvorbehalt bei Auslandseinsä tzen der Bundeswehr. Die
Letztentscheidung liegt beim Parlament. (LINK 2001: 51)
 Deutschland ist die einzige Demokratie, die die vö lkerrechtliche Kriminalisierung des
Krieges ins Grundgesetz aufgenommen hat und kennt deshalb keine Kriegserklä rung,
sondern nur den Verteidigungsfall. Der Parlamentsvorbehalt der fü r die Feststellung des
Verteidigungsfalles besteht wird auf die Auslandseinsä tze der Bundeswehr ü bertragen.
(Link 2001: 52).
 Bis Anfang der 1990er Jahre Bestand ein gesellschaftlicher Konsens in der BRD, dass
Auslandeinsä tze der Bundeswehr außer zur Landesverteidigung außerhalb des
Bü ndnisgebietes der Nato nicht mit dem Auftrag des Grundgesetzes zu vereinbaren sind.
Dieser Konsens brach langsam auf zunä chst CDU/CSU dann, auch ab FDP und SPD – zentral
war den die Entscheidung des BVG im Juli 1994, dass Auslandeinsä tze der Bundeswehr im
Rahmen kollektiver Sicherheitssysteme (darin eingeschlossen NATO und WEU) mit dem
Grundgesetz vereinbar sind. (Gabriel / Holtmann 2005: 864f)

Gabriel Holtmann:

http://books.google.de/books?
id=O7vuhEW4xkkC&pg=PA864&dq=Politisches+System+Deutschland+Auslandseins
%C3%A4tze+Bundeswehr&hl=de&ei=-qsmTtW-
McG78gOE94WSCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage
&q&f=false

Werner Link 2001: http://www.kas.de/wf/doc/kas_1095-544-1-30.pdf?040415174407

S.51: Konkret geht es um den vom Bundesverfassungsgericht festgestellten Parlamentsvorbehalt. Er


besagt, dass ein Beschluss der Regierung, Truppen ins Ausland zu entsenden, nur auf Grund einer
entsprechenden „konstitutiven Entscheidung“ des Parlamentes durchgefü hrt werden darf, dass die
Letztentscheidung also beim Parlament liegt. Viele Kommentatoren argumentieren, dass diese
Regelung im Vergleich mit anderen großen Verfassungsstaaten exzeptionell, nicht normal sei,
erklä rbar nur aus der besonderen Befindlichkeit der alten Bundesrepublik.

S.52: Zu einen „Sonderfall“ ganz anderer Art wird die genannte Verfassungsregelung dadurch, dass
das Grundgesetz die vö lkerrechtliche Kriminalisierung des Krieges ü bernommen hat und deshalb
im Unterschied zu allen anderen demokratischen Staaten eine Kriegserklä rung (die dort
selbstverstä ndlich dem jeweiligen Parlament zusteht) nicht kennt. An die Stelle der Kriegserklä rung
tritt im Grundgesetz die Feststellung des Verteidigungsfalles! In der gegenwä rtigen Diskussion ist
dieser Zusammenhang bisher ü bersehen worden, ebenso wie die Tatsache, dass das
Bundesverfassungsgericht ihn als politische Hauptbegrü ndung klar benannt hat
Insgesamt ist der Artikel – nur fü nf Seiten lesenswert – geht auch noch auf die Teilung
Mehrheit/Opposition ein, Mö glichkeit Vertrauensfrage… fü r dich vielleicht relevant.

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