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Kunst

Lernzettel Abitur

Einteilung nach Epochen


Antike Frühes Christentum Vorromanik Romanik

3050 v. Chr. - 500 n. Chr. 300-500 n. Chr. 500 - 1000 1000 - 1200

Gotik Renaissance Barock und Rokoko Klassizismus

1130 - 1500 1400 - 1600 1600 - 1800 1770 - 1840

Romantik Historismus Realismus Impressionismus

1780/90 - 1850 1830 - 1900 1840 - 1870 1870 - 1920

Jugendstil Klassische Moderne Nachkriegsmoderne Postmoderne

1880 - 1920 1905 - 1933/45 1945 - 1970 Nach 1970

Antike: Geografisch vor allem im Mittelmeerraum angesiedelt.

Romanik: Auf römischen Formen basierend (Rundbogen). Prägend sind große aus stereometrischen
Körpern zusammengesetzte, wehrhaft wirkende Kirchenbauten, Altarfiguren aus Holz und Stein, Gold- und
Silberarbeiten, Buch und Wandmalereien.

Gotik: Typisches Merkmal gotischer Architektur ist die aus einem Gerüst tragender Stützen bestehende,
filigran wirkende Skelettbauweise und daraus resultierender Verzicht auf steinerne Wandflächen, zum Teil
durch farbige Glasfenster ersetzt (vom Lichteinfall belebte Räume). Hinzu kommen immer stärker
ausgebildete Bauskulpturen und erste Tafelmalereien.

Frühe Neuzeit:
Renaissance: Aus Italien, an antiken Vorbildern entstehender Stil, der mit hundert Jahren Verzögerung
auch nördlich der Alpen Fuß fasst. Prägend sind die Erfindung der Zentralperspektive, die Druckkunst, der
Bau von Schlössern und Palästen, Porträts von Herrschenden, Adligen und reichen Bürgern und
lebensgroße, allansichtig Figuren in Stein oder Bronze.

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Barock und Rokoko: Charakterisierung als großes Theater mit kulissenartigen Kirchen- und
Schlossfassaden, prächtigen Ausstattungen, großen Gartenanlagen und einer großen Bandbreite an
Bildthemen.

Moderne:
Klassizismus 1770 - 1840: Rückbesinnung auf die Antike und die
italienische Frührenaissance, Betonung auf Vernunft und Pathos, häufiger
Einsatz der Zentralperspektive. Vor allem bei Profanbauten in der Aufklärung
verwendet. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“

Romantik 1780 - 1850: Gefühle wiedergebende, aber auch die Übermacht


der Natur darstellende Figuren- und Landschaftsbilder, häufiger Einsatz der
Luft- und Farbperspektive. (Caspar David Friedrich)

Realismus 1850 - 1900: Aneignung von


Wirklichkeit, ohne diese zu idealisieren (verschönern), in Bildern von
arbeitenden Menschen, in der Natur gemalte Landschaften. Abkehr von
einer illusionistischen Malweise.

Impressionismus 1860 - 1920: Festhalten eines Augenblicks, Umsetzung


von Farbtheorien in das malende Bild, nebeneinandersetzen reiner Farben,
die das Auge mischt und zu Gegenständen zusammensetzt. Es werden keine
Skizzen mehr angefertigt, welche im Atelier umgesetzt werden, sondern die
Künstler malen im Freien. (Inspiriert von Turner; Renoir, Monet)

Jugendstil 1880 - 1920: Alle Gattungen der


bildenden Kunst einbeziehender und zu einem Gesamtkunstwerk
verschmelzen lassender Stil. Äußere Merkmale sind geschwungene Linien,
pflanzliche Ornamente und die Verwendung kostbarer Materialien. (Klimt)

Klassische Moderne:

Expressionismus 1905 - 1925: Darstellung von Gefühlen durch Farben und


Formende nicht der realen Farbigkeit entsprechen müssende ein blaues Pferd (in
Frankreich Fauvismus), dabei Auflösen der Formen zur Abstraktion.

Kubismus 1907 - 1915: Zersplitterung der Formen und


Ansicht der verschiedenen Seiten einer Gegenstandes in
der Fläche. Einführung in die Collage. (Wegbereiter Cézanne,
Picasso)

Konstruktivismus 1913: Überbegriff aller gegenstandslosen


Kunst, auf geometrischen Formen basierend oder dem
alleinigen verwenden von Grundfarben oder deren

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Mischfarben. In der Architektur vor allem in Bauhaus vertreten. (Ähnlich: De Stijl, Mondrian)

Neue Sachlichkeit1918 - 1933: Auf die Abstrakte und gegenstandslose


Malerei reagierende Bewegung, deren figürliche Bilder teils
sozialkritische Inhalte transportierten (Verismus).

Surrealismus 1920- 1930: Traumartige


und fantastische Darstellungen in einem
häufig hyperrealistischen Stil, zum Teil als
Augentäuschungsbilder konzipiert, mit dem Anspruch, das
Unterbewusstsein der Künstler wiederzugeben. (Dalí, Magritte, Kahlo)

Postmoderne: Allgemeiner, nicht nur auf Bildende Kunst bezogener, umstrittener Begriff für die Zeit nach
1970/80, auch als anything goes umschrieben. Die verschiedenen gleichzeitigen Tendenzen in Bildender
Kunst und Architektur können mit verschiedenen Begriffen belegt werden.

Wirkungs-ABC

A abstrakt, ausgewogen, aggressiv

B beruhigend, blockhaft

C chaotisch

D düster, dynamisch

E exprssiv, erdrückend, endlich

F frisch, freundlich, fröhlich

G geordnet

H hell

I intensiv, irritierend, ironisch, inszeniert, intim

J jung

K kontrakariert, kontrastreich, kontrastarm

L laut, leise, langweilig, lebendig

M monoton, mächtig

N natürlich, naturalistisch, neutral

O ordentlich

P privat, profan

Q qualvoll

R ruhig, realistisch, reif

S symmetrisch, statisch, sakral, surreal

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T traurig, trüb, traumhaft

U unheimlich, unruhig, unendlich

W warm, wehrhaft

Z zurückhaltend

Kontrastarten

Hell-Dunkel-Kontrast
-Der Kontrast zwischen Hellen und Dunklen Farben

-Kann das Bild gliedern und zur Komposition beitragen

-Chiaroscuro (vor Allem in der Barock-Malerei zu finden)

Komplementärkontrast
- Zwei Farben, welche sich in Ittens Farbkreis gegenüber
liegen, werden nebeneinander gelegt

- Die beiden Farben heben sich besonders von einander ab

- Rot - Grün; Blau - Orange; Gelb - Violett

Warm-Kalt-Kontrast
-Kalte Farben: mit blau unterlegt

-Warme Farben: mit gelb unterlegt

-Kann zur Komposition des Bildes beitragen

Quantitätskontrast
- Die Menge einer Farbe überwiegt im Gegensatz zu der einer
anderen

Qualitätskontrast
-Der gleiche Farbton wird in
mehreren verschiedenen
Nuancen aufgetragen

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Bildanalyse und Beschreibung
BESCHREIBUNG

- Einleitung (Künstler, Datum, Format, Material, Wo ist es zu finden, Grobe Beschreibung)

- Komposition

- Vom Groben ins Feine

- Wirkung

„KORA BEFABELI“ - WIE WIRD DIE GENANNTE WIRKUNG ERZEUGT?

- Komposition

- Welche Kompositionlinien lassen sich ermitteln und welche Wirkung erzeugen diese?

- Ist das Bild angeschnitten?

- Welche Elemente liegen wo im Bild?

- Gibt es Ballungen, Staffelungen oder Reihungen?

- Raum / Räumlichkeit

- Laufen Fluchtlinien auf einen Bestimmten Punkt zu? -> Horizont!

- Wie tief ist der Raum?

- Wodurch wird eine Räumlichkeit erzeugt?

- Betrachter

- Wird der Betrachter eingebunden oder schaut er von Außen zu (z. B. Rückenfigur)

- Hat der Betrachter eine Draufsicht oder eine Untersicht? (Horizont)

- Wie wird der Blick geführt?

- Farbe / Farbauftrag

- Welche Kontraste gibt es?

- Welche Stimmung erzeugen sie?

- Bewegung (direkt oder indirekt)

- Wirkt das Bild statisch? Wenn ja, warum? (Kompositionslinien)

- Ist ein fruchtbarer Moment zu erkennen?

- Licht (auch zu Farbe)

- Welche Art von Licht? (Tageslicht, Abendsonne, Lampe)

- Von wo kommt das Licht

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NATURALISMUS / ILLUSIONISMUS NACH GEORG SCHMIDT

Die Drei Illusionen


- Räumlichkeit (Zentral-, Farb-, Luftperspektive, Schlagschatten, usw.)

- Körperlichkeit (Linearperspektive, Schattenmodellierung)

- Stofflichkeit (korrekte Darstellung des Stoffes, Materials, etc., haptische Oberflächenbeschaffenheit durch
Lichtreflexion)

Die Drei Richtigkeiten


- zeichnerische Richtigkeit (Schärfegrad des Auges)

- Anatomische Richtigkeit (Einzel- und Gesamtform)

- Farbliche Richtigkeit (Gegenstands- und Lokalfarbe (bei neutralem Licht), Erscheinungsfarbe)

Illusionistische Darstellungsweise -> Naturalismus

Magritte:

- Eine verwirrende oder nicht erschließliche Räumlichkeit ist Teil des wiederkehrenden Bildmotivs Magrittes

- Dennoch ist eine Räumlichkeit gegeben!

- Körperlichkeit ist gegeben, man nimmt die dargestellten Objekte als dreidimensional wahr

- Die Stofflichkeit ist in Magrittes Bildern meist nicht gegeben, weswegen sie etwas comichaft und
plakatives haben

- Die zeichnerische Richtigkeit ist auch nur bedingt gegeben, meistens sind die Motive nicht besonders
detailliert ausgearbeitet, dies ist jedoch stark abhängig vom Motiv

- Die anatomische Richtigkeit ist oft mit Absicht falsch, da Proportionsveränderungen ebenfalls ein
Bildmotiv Magrittes sind

- Die farbliche Richtigkeit ist gegeben

- Nach Schmidt’s Kriterien sind Magrittes Bilder also nicht vollständig dem Naturalismus
zuzuordnen, sie sind jedoch immer eindeutig als der vorgesehene Gegenstand zu erkennen, was
im Surrealismus sehr wichtig ist, da der Gedanke dahinter sonst nicht übermittelt werden kann!

Frida Kahlo:
- Die Räumlichkeit ist manchmal gegeben (biografische Darstellungen), dennoch ist sie oft falsch und
verwirrend

- Auf ihren Ikonendarstellungen fehlt die Räumlichkeit oft durch den dichten Blätterhintergrund

- Körperlichkeit ist gegeben, die dargestellten Gegenstände können als dreidimensional gesehen werden

- Stofflichkeit ist nicht wirklich gegeben

- Zeichnerische Richtigkeit ist bedingt vorhanden, Details sind nicht besonders ausgearbeitet (Was auch
mit der plakativen Malweise zu tun hat)

- Anatomische Richtigkeit ist auch oft nicht komplett gegeben, Anatomien stimmen bei ihren Porträts oft
nicht

- Farbliche Richtigkeit ist nur bedingt richtig, vor allem Incarnate sind nicht immer richtig

- Nach Schmidt’s Kriterien sind Frida Kahlo’s Bilder zwar zu erkennen, weichen aber von der
illusionistischen Darstellungsweise ab.

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Q1 - Malerei
Q1.1 Farbtheorie nach Kandinsky
Als Wegbereiter der abstrakten Malerei, gehört Wassily Kandinsky (1866 - 1944), der sein erstes
abstraktes Bild eigenen angaben zufolge 1910 malte.

Bekannt ist Wassily’s Weg von einer von einer stilisierten, dem Münchener Jugendstil verpflichteten Malerei,
über zahlreiche Entwicklungsstufen hin zu abstrakten Kompositionen, die in der reinen
Gegenstandslosigkeit organischer und geometrischer Formen mündet.

Am Bauhaus beginnt 1921 ein Richtungsstreit. Die Gestaltungslehre soll sich stärker an
wissenschaftlichen Methoden orientieren. Dafür scheint Kandinsky der richtige mann zu sein, da er
strenge Farb- und Formuntersuchungen durchführt und über Lehrerfahrung verfügt. Er tritt 1922 als
Formmeister in das Bauhaus ein. Kandinsky geht von konkreten Gegenständen aus und vereinfacht sie im
analytischen Zeichnen zu abstrakten Darstellungen. Die Farbe untersucht er in Wesen und Wirkung. Da
Farbe und Form nicht existieren, ordnet er sie der Form unter. Die Erkenntnisse gelten für Kandinsky als
Gesetz

Nicht alle sind damit einverstanden. Dennoch werden diese Grundsätze in der Werkstatt für Wandmalerei
und bei der Bauhaus-Lehre praktisch angewandt.

Kandinsky ordnete den Farben tiefere Bedeutungen und Assoziationen zu und stellte sie in
Gegensatzpaaren gegenüber.

- Die Form kann für sich alleine stehen

- Die Farbe dominiert die Farbwirkung, braucht aber andere Formen und Farben zur Abgrenzung und
Wirkung

- Formen können Farbwirkung unterstützen (spitze Form verstärkt Wirkung greller Farben wie im gelben
Dreicek)

Farbwirkung Kandinsky
- Blau: kalt, Himmel, übersinnliches, Unendlichkeit und ruhe

Kontrast
- Geld: warm, irdisch bis zu aufdringlich, aggressiv

- Grün: Ruhe

- Rot/ Orange: Energie, Freude

- Rot - Grün: Komplementärkontrast

- Orange - Violett: Simultankontrast

Formen
- Kreis: Vollkommenheit
Kandinsky versucht den
- Halbkreis: Ruhe
Farben Sinneseindrücke und
- Aufrecht stehendes Dreieck: Energie
Eigenschaften zuzuordnen!
Linie
- horizontal: Ruhe

- aufwärts: Freude

- abwärts: Trauer

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Surrealismus
- Entstehung nach dem ersten Weltkrieg

- ab den 20er Jahren mit André Breton (er schrieb das Manifest)

- Beeinflusst von Futurismus, Symbolismus, Expressionismus, Dada und Freuds Theorien

- Lebenshaltung oder Lebenskunst gegen traditionelle Normen


- Es gibt keinen einheitlichen Stil

- Begegnung mit dem Unbekannten, Begierden, Ängsten

- Auflösung des Konfliktes zwischen Verstand und Gefühl


- Verbindung von Innen und Außen

- Das Einssein von Mensch und Universum

- Außerhalb des Verstandesmäßigen schöpferisch tätig sein

- halbbewusste Zustände, Traum, Trance, Séance, Hypnose, Halluzinogene Drogen

- Psychoanalytisch begründete Theorien werden gegen herrschende Auffassungen verwendet

- Dadurch Abgrenzung zur Dada-Bewegung

- Merkmale: Traumhaftes, Unbewusstes, Absurdes, Phantastisches

- Neue Erfahrungen und Erkenntnisse sollten gewonnen werden

- Surrealisten wollten ein weitergehendes Verständnis der Wirklichkeit erreichen

- Eigene Wirklichkeit des Menschen im Unbewussten (Rausch und Traumerlebnisse als


Quelle der künstlerischen Eingebung)
- Bewusstseinserweiterung, über de Realität hinausgehende Sicht auf die Welt

- Motivfingung im Traum oder durch Zufall

- spontane Umsetzung: psychischer Automatismus


(Malen unter Ausschluss der Vernunft)

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Frida Kahlo
BIOGRAFIE

Die mexikanische Malerin Frida Kahlo de Rivera wird am 07. Juli 1907 in Coyoacán geboren. Ihre Eltern,
Matilde und Guillermo Kahlo, geben ihr bei der Geburt den Namen Magdalena Carmen Frieda Kahlo y
Calderón. Ihr Vater Guillermo, der in Deutschland als Wilhelm Kahlo geboren wurde, geht aus persönlichen
Gründen 1890 nach Mexiko. Guillermo ist die spanische Übersetzung zu Wilhelm und er nimmt diesen
Namen vier Jahre später mit seiner Einbürgerung an.
Den größten Teil ihres Lebens lebt sie in ihrem Familienhaus, das Casa Azul - „Blaues Haus“ - das ihr
Vater gebaut hat. Nach wechselnden Wohnorten kehrt sie
schließlich wieder hierher zurück, um dort mit ihrem Mann
Diego Rivera bis zu ihrem Tod 1954 zu leben. Fünf Jahre
nach ihrem Tod wird Casa Azul zum „Frida Kahlo
Museum“ umgebaut.
Frida wächst zusammen mit ihren drei Schwestern und zwei
Halbschwestern auf. Früh als Kind wird Frida von ihrer Mutter
in die mexikanisch typischen Hausarbeiten eingewiesen,
lernt Nähen und Sticken. Von ihrem Vater lernt sie die
Kunst und Photographie kennen. Überhaupt wächst Frida
mütterlicherseits in einer christlichen und sehr traditionellen Weise auf, wohingegen väterlicherseits
sie von künstlerischen Perspektiven beeinflusst wird.
Als sie 6 Jahre alt ist, erkrankte sie schwer an Kinderlähmung und muss damit verbunden lange Zeit im Bett
legen. In Folge dieser Erkrankung behält sie zeitlebens ein kürzeres und dünneres Bein. Dennoch erholt sie
sich davon und treibt aktiv Sport, sie schwimmt und fährt Rad.
Im Alter von 15 Jahren beginnt Frida ihr Studium an der Escuela Nacional
Preparatoria, eine der besten mexikanischen Schulen.
Am 17. September 1925, als Frida 18 Jahre alte ist, ändert sich ihr Leben
dramatisch. Bei einem Bus-Unfall wird ihr Becken von einer Stahlstange
durchbohrt.
Die Folgen davon sind lebenslange Schmerzen und starke körperliche
Einschränkungen. Nach dem Unfall wird Frida wieder lange Zeit an das Bett
gebunden sein und eigezwängt in Ganzkörpergips und Stahlkorsett. Während
dieser Ruhezeit beginnt sie zu malen, um die Zeit für sich sinnvoll zu füllen und
um ihrer Erlebnisse und die damit einhergehenden Schmerzen zu verarbeiten.
Ein Jahr nach dem Unfall malt sie ihr erstes Selbstbildnis mit Samtkleid, dem
Beginn ihrer künstlerischen Karriere.
Ihr Leben lang leidet sie stark unter den Beschwerden des Unfalls. Außer der
Malerei helfen ihr Alkohol und Drogen mit den Schmerzen umzugehen. Doch sie schaffte es im Laufe der
Zeit wieder gehen zu lernen, obwohl viele der sie behandelnden Ärzte dies für unwahrscheinlich hielten. Sie
wird mehrere Fehlgeburten erleiden und auch diese Erfahrungen in ihrer Malerei verarbeiten.

Nicht nur mit ihren Bilder sorgt Frida für Aufmerksamkeit. Als für ihre Zeit unkonventionelle Frau mit
mehreren Liebesaffären und ihrer leidenschaftlichen Beziehung mit dem weltberühmten mexikanischen
Freskenmaler Diego Rivera, fällt Frida in der südamerikanischen Kunstszene schon sehr auf.
Rivera ist der Mann, der Frida am nahesten steht. Die beiden verbindet nicht nur die Malerei, sondern auch
ihre politischen Interessen. Sie sind beide aktive Kommunisten und Rivera wird recht früh gerade durch
seine großen politisch-revolutionären Wandbilder berühmt. Mit der kommunistischen Partei Mexikos
allerdings überschlagen sie sich und werden beide mehr oder weniger unfreiwillig aus ihr entlassen.
Insbesondere Rivera ist für seine Kritik am sowjetischen Kommunismus und im Speziellen an Josef
Stalin bekannt, was der Hauptgrund für den Ausschluss aus der Partei war.

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1929 heiraten Frida und Rivera zum ersten Mal. 1939 lässt sich Frida scheiden, als Grund dafür gibt sie
an, dass sie seine andauernde Untreue nicht ertragen kann. Ein Jahr später heiraten sie jedoch ein
zweites Mal und bleiben als Ehepaar bis zu Fridas Tod zusammen.
Obwohl Diego Rivera der wichtigste Mensch in ihrem Leben ist und sie ihm seine Untreue zu ihr zum
Vorwurf macht, gibt es an Fridas Seite immer wieder auch andere Männer und Frauen. Am Ende ihres
Lebens ist sie eine starke Verehrerin Josef Stalins.
Schlicht gekleidet, die Frisur häufig hochgesteckt nach der Art der einheimischen mexikanischen
Frauen und Schmuck der mexikanische Ureinwohner tragend - dieses Bild sind typische Merkmale von
Frida Kahlo. Auch die kräftigen und leicht zusammengewachsenen Augenbrauen sind für sie stilistisch
typisch und werden häufi g in ihren eigenen Selbstportraits betont.
Die Malerin stirbt am 13. Juli 1954 an einer Lungenembolie. Nach ihren Tod wird Frida Kahlo als Künstlerin
und charmante Rebellin weltweit geehrt. Mehrere Ausstellungen, Filme und Theaterstücke werden über sie
und ihr Leben inszeniert.

WIEDERKEHRENDE BILDMOTIVE

- Ikonendarstellung
- Merkmale: keine Räumlichkeit, frontal, axial, Beschriften, unmittelbare Beziehung zum Betrachter

- Sie bezieht sich oft auf religiöse Kunst (Märtyrerikonografie)

- Bezugnahme zum Heiligen Sebastian (römischer Soldat, Märtyrer im christlichen Glauben) -> Nägel,
Pfeile

- Dornenkranz Jesu findet in ihren Dornenhalsbändern seine Wiederaufnahme

- Eine Form der Selbstbeschreibung!!!

- Leitmotiv des leidenden, verkannten und sensiblen Künstlers

- Auch noch in aktueller Kunst häufig verwendet

- Anders und Unverstanden sein

- Abweichen der Norm

- Selbststilisierung

- Ihre Werke werden als eine Art Biografie verstanden

- Ihr Tagebuch dient als Schlüssel zu ihren Werken

- Bezug auf die mexikanische Volkskunst (Votivbilder, symbolische Bilder)

- Dennoch: Atheistin

- Ihre Haustiere und der Bezug zur Natur

- Feminismus

- Sie erfüllt nicht immer den Stereotypen der Frau sondern kleidet sich wie ein Mann

- Anspruch auf Selbstbestimmung

- Bisexuell

Vergleich Madonna / Frida


- keine Räumlichkeit

- Heiligenschein - Kranz

- Unmittelbare Beziehung zum


Betrachter

- Frontal / axial

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FRIDA KAHLO-ABC

A Affen, Auserwählte, Anzug, Arzt

B Brauen, Blumen, Blut, Bett, Busunglück, Blätter, Brustbild

C Coyocán, christliche Ikonendarstellung, Chirurg

D Damenbart, Dschungel, Diego Rivera, Dornenhalsband

E Ehe, Ehebruch, Emotionen, Einsamkeit, Eisenstange; Ernst

F Fotografie, Fehlgeburten, Fauna und Flora (Mexiko)

G Gefühle, Ganzkörper-Gips

H Hirsch, Haustiere, Haarschmuck

I Ikone, indianische Tracht, Indien

K Korsett, Kleider, Kränze, Krankheit, Krücken, Kranz, kurze Haare

L Leid, Liebesaffären, Leere Räume

M Mexiko, Monobraue, Märtyrerikonographie, Männerkleidung

N Nägel, Natur, Nationalismus, Narben

P Papagei, Politik, Pfeile, Polio, 3/4-Profil

R Rollstuhl, Revolution

S Selbstportrait, Surrealismus, Schmuck, Schmerzen, Symbolismus

T Tradition, Tiere, Tod, Trennung

U Unglücklich, Unfall

V Vögel, Votiv Bild

W Wirbelsäule, Wald

J Jüdisch

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Werke
IKONENDARSTELLUNG UND BEZÜGE ZUR CHRISTLICHEN KUNST

Selbstbildnis mit Dornenhalsband Der verletzte Hirsch (1946), Durch die Pfeile ein Bezug auf den
1940 (Dornen bringen sie zum bluten, dennoch posiert sie
würdevoll) Heiligen Sebastian

Die zwei Fridas (1939) -> Mexikanische und amerikanische Die gebrochene Säule (1944) Ich und meine Papageien
Frida

- Nach Scheidung von Diego Rivera

- Heiliger Sebastian, der an eine Säule (1941)


- Schneidet Ader durch -> bricht Beziehung zu gefesselt und nur mit einem Tuch
amerikanischer Frida ab bekleidet

BIOGRAFISCHE WERKE

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Frieda und Diego Rivera Das fliegende Bett (1932)


(1931) - Fehlgeburten, Beckenverletzung, Schmerzen
Q1.3 René Magritte (1898 - 1967)
BIOGRAFIE UND MOTIVE
- Malender Philosoph
- Er möchte Gedanken vermitteln
- „Malerei ist für mich lediglich ein Mittel. Dies erlaubt mir, einen Gedanken zu beschreiben, der einzig
durch das gebildet wird, was die Welt an sichtbarem bietet.
- Als er jung ist bringt seine Mutter sich in selbst um (Sie ertränkt sich im Fluss)
- Ihre Leiche wird mit dem Gesicht vom Nachthemd bedeckt angespült
- Verhüllung und der Verlust von Individualität
- Das Haus der Familie wird von einem Heißluftballon zerstört
- Verlust von Schwerkraft und fliegende Motive Das Sichtbare ist nie
- Widerspruch zwischen Innen und Außen das Wirkliche
- Begeisterung von Slapstick Komödien wie Laurel und Hardy
- Lächerlich wirkender Mann mit Melone
- Sein wiederkehrendes alter Ego
- Auch Karikatur seiner Umgebung (Gesellschaftliche Kritik)
- Der denkerische Ansatz unterscheidet ihn von den meisten Surrealisten
- Fenster: Leitmotiv -> steht für die Verbindung zwischen Innen und Außen
- Vergleich zum Auge, mit dem die Außenwelt wahrgenommen wird
- Frage: Ist die Außenwelt nur Einbildung unseres Geistes oder existiert sie wirklich?
- Bezug zum Surrealismus
- Verbindung von Malerei und Philosophie
- Das Sichtbare war für ihn nicht das Wirkliche
- Bild in Bild Bilder -> Auge gibt sich mit einer vorgefertigten Wahrheit zufrieden
- „Der Mensch sieht Dinge niemals, so wie sie sind un der Maler stellt sie nie wo das, wie er sie sieht“
- Meierei kann die Wirklichkeit nicht abbilden, da bei der Übertragung von Bedeutungen zwischen
Sender und Empfänger die Wirklichkeit ein Stück weit verfälscht wird
- Aufhebung der Gesetze der Logik
- Lehnt Bildsymbolik ab!!! Surrealismus: psychischer
- stiftet Verwirrung (durch angeblich „falsche" Bezeichnungen) Automatismus

WIEDERKEHRENDE MOTIVE
- Verwandlung -> Metamorphose

- Wordbilder (ceci n‘est pas une pipe)


Magritte: Frage nach der menschlichen
- Ersatz (von Goya oder Monet -> Särge)
Existenz, Malerei zum Beschreiben von
- Gedanken
Baluster -> Steinerne Formen an Geländern

- Anonymität

- Verlust von Individualität

- Apfel, Auge, Kugel, Himmel, Tag/Nacht, Melone, Regenschirm, Rückenansicht, Maske,


Wasserlandschaft, Anzüge, Heißluftballons, Männer -> Symbol, biografische Bezüge

- Kerze, Flamme, Schatten, Silhouette und Bildausschnitt -> Höhlengleichnis; Ei oder Huhn Frage -> Frage
nach der menschlichen Existenz

- Irritierende Zusammenstellung

- Irritierende Räumlichkeit

- Verdickung, Verschleierung, Gesichtslosigkeit, Vorhang (Legende von Plinius dem Älteren)

- Eingefrorene Bewegungen

- Arkaden, Statuenköpfe, Sphären -> inspiriert von De Chirico, vor allem das Bild „The Song of Love“

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MALWEISE

- reduziert und einfach naturalistisch -> Kontrast

- Comichaft

- Bunt, jedoch oft getrübte Farben

- Surreale Sujets - realistische Malweise

- Bei Surrealismus notwendig, denn nur wenn die Malweise naturalistisch ist, kann ein surreales Bild als
solches identifiziert werden.

- Linear, flächig -> keine Werkspuren

- Schatten

WERKE

Der Sohn des Mannes Golconda (1953)


(1964) - Verlust von
- Verlust von Individualität
Individualität

- Aufheben der - Alter Ego

Schwerkraft
- Aufhebung der
- Mauer
Schwerkraft

- Alter Ego
- Unstimmige
- Irritierende Räumlichkeit
Proportionen
- Gesichtslosigkeut

La Reproduction
interdite (1937)
- Verlust von
Individualität

Die Liebenden (1928)


- Verhüllung und Gesichtslosigkeit

- Verlust von Individualität

- Unerschließlicher Raum

Die persönlichen Werte


(1952)
- Aufhebung von Innen und
Außen

- Sonderbare Proportionen

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Le Jockey perdu
-Schachfiguren

-Eingefrorene Bewegung

-Seltsame Proportionen

-Unerschließlicher, endloser
Raum

Die Stimme der Luft Elective Affinities


(1931) (1933)
- Aufhebung der - Frage nach unserer
Schwerkraft
Existenz

- Sphären - Proportionen

- Raum

The Human Condition


(1935)
- Bild im Bild

- Sphären

- Meer

- Seltsamer Raum

- Arkade/Rundbogen
-> De Chirico
Das doppelte Geheimnis (1927)
- Verlust von Gesicht, Raum, Meer,
Verbindung von Innen und Außen

Decalcomania
(1966)
- Vorhang

- Rückenfigur

- Alter Ego

- Wolkenhimmel und
Meer

- Silhouette

- Vorhang

- Bild in Bild
Der falsche Spiegel (1928)
- Innen und Außen

- Himmel

- Auge als Fenster zwischen Innen und


Außen Seite 15
Q1.5 Abkehr der illusionistisch Darstellungsweise
- Mitte des 19. Jh: durch die Fotografie wurde die mimetische Funktion der Kunst vor neue
Herausforderungen gestellt

- Seit Renaissance: Erlernen der naturalistischen Darstellungsweise

- Seit Romantik: naturalistische Darstellungsweise perfektioniert, neue Herausforderungen für die Kunst

- ständiger Kampf um Freiheit der Kunst

- Befreiung des Individuums aus inneren und äußeren Zwängen

- sehen hinterfragen

Gefühlswelten
- Wiederentdeckung von Form, Flächen Linien, Raum

- Protest und Provokation (z. B. Dada)

=> Experimente und Brechen von Bildsprachlichen Mitteln

Absurd
- neue Methoden: Collage (Picasso), Montage, ready-made (= alltäglicher Gegenstand der von Künstler zu
Kunstwerk erhoben wird), Assemblage (= Collagen mit plastischen Objekten)

- Kombination unterschiedlicher Bildelemente

-> Vereinfachung, vom Abbild zur Idee, mehr Einfluss auf die Gesellschaft

Piet Mondrian
- Abkehr von der illusionistischen Darstellungsweise (der Natur) über den Kubismus zu DeStijl

- Apfelbaumserie

- Calvinistisch-puritanische Naturverneinung

- Aufbau des Universums mit einer Mathematischen Struktur (Ähnlich wie Renaissance)
- Alle Verhältnisse in der Natur werden laut M. Von der Materie verschleiert

- Natürliche Formen auf reine, unveränderliche Verhältnisse zurückführen

- Abstrakte geometrische Formen -> Objektiv


- Gleichgewicht aus Kontrasten

- Kontrast zwischen Senkrechten und Waagerechten

- Kreuzung = Ausgleich

- Primärfarben = Totalität und Harmonie

- Komplementärfarben = Größter Kontrast

- Schwarze Linien = Harmonie

- Senkrechten (männliches Prinzip -> Geist, Ratio); Waagerechten


(weibliches Prinzip -> Materie, Sinne)

- Mondrian’s Aufgabe: Unausgeglichenen Menschen heilen

- Kunst als Mittel zum Zweck

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ROMANTIK

- Zeit der Revolution und Restauration

- Betonung des Emotionalen (Mensch als Teil der Natur)


- Reaktion auf Betonung des Verstandes durch die Aufklärung (Idealisierung des Menschen,
Konzentration auf den Menschen) -> Abgrenzung!

- Subjektivismus, Verbundenheit zur Natur, Interesse an Geschichtlichem und Exotischem, Zuwendung


zur Religion

- Restauration + Revolution halten nicht, was sie versprechen

- Einführung ins Innere, von vergangenen Zeiten träumen


- Italiensehnsucht und heile Welt des Mittelalters

- Fragmentarischer Charakter

- Es geht nicht um das Endprodukt, sondern um den Entstehungsprozess un die Wirkung auf den
Betrachter, welcher zum Denken und Mitfühlen angeregt werden soll

- Psychische Ausnahmezustände wie Traum, Nacht, Rausch und Rache

William Turner
- Farbe als wichtigstes Medium
- Farbe verselbständigt sich in späteren Bildern zunehmend

- Sie verlieren die darstellerische Funktion und gewinnen an Eigenwert


- Rücktritt des Gegenständlichen

- Grenzenlosigkeit -> Gefühl der Romantik

- Neuartiger Umgang mir Farbe -> Inspiriert Impressionisten

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Kultivierung der Skizze und der fragmentarischen
Gestaltung
Besonders ab Anfang und Mitte des 20. Jh

Käthe Kollwitz (1867 - 1945):


- Deutsche Malerin und Bildhauerin

- Bekannteste deutsche Künstlerin des 20. Jh

- Frühe Vertreterin des sozialen Realismus

- Ihre Werke bilden auf mitfühlende Weise menschliches Leid ab und


fangen Schmerz, Not von Armen und Verwundeten ab

- Kollwitz selbst erlitt schwere persönliche Verluste -> darunter den Tod
ihres ersten Sohnes im 1. Weltkrieg

- Pazifistin -> ihre Werke dienen als soziale Kritik

- Nationalsozialisten diffamieren ihre Werke als entartet

George Grosz (1893 - 1959)


-deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker und
Kriegsgegner

-Sozial, gesellschaftskritische Werke und Zeichnungen

-Neue Sachlichkeit

-Typische Themen: Großstadt, Gewalt, Tod, Klassengegensätze

-Skizzen

Pablo Picasso (1881 - 1973)


- spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer

- Gesamtwerk umfasst Zeichnungen, Gemälde, Grafiken und


Collagen

- Begründer des Kubismus

- Viele Skizzen als Vorstudien (fragmentarische Skizzen)

William Turner (1775 - 1851)


- Englischer Maler, Aquarellist

- Teilweise unfertige, skizzenhaft wirkende Aquarelle

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Q1.4 Bildzitate
Unter einem Bildzitat versteht man in bildender Kunst und Architektur die Übernahme eines einzelnen
Formelements aus einem anderen Werk als bewusste Bezugnahme auf dieses fremde Werk (z. B. im Sinne
einer geistreichen symbolhaften oder verfremdenden Anspielung). Das Zitat will als ein solches erkannt
werden und schafft dadurch eine inhaltliche Beziehung zu dem zitierten Werk. Auch bedeutungsvolle Motive
können zitiert werden.

Als eigenständiges Ausdrucksmittel in der Kunst unterscheidet sich das Zitat wesentlich (d. h. inhaltlich) von
der Kopie, von der Wiederaufnahme und von der Weiterentwicklung (z. B. eines Motivs) und graduell von
der formalen Anspielung.

- Stilzitat (Beispiel: Historismus)


- Spezieller Malstil/Handschrift eines Künstlers wird nachgemacht auf eigenen Bildern

- Stilistische Gestaltungsmittel werden übernommen.

- Erkennbar vor allem an der Linien bzw. Pinselführung und Formdarstellung

- Motivzitat (Magritte nach Manet)


- Das gleiche Motiv, Element, Detail des Vorbilds wird übernommen

- Wiedererkennungseffekt liegt im Motiv des zitierten Bildes

- Grundlegende bildsprachliche Mittel werden beibehalten


- Kopie (z. B. zu Studienzwecken)
- Abbild des Original, aber als Kopie gekennzeichnet

- keine Fälschende Absicht

- nicht originalgetreu (Größe/Material)


- Detailgetreu

- Parodie, Satire, Persiflage (Beispiel: kritische Plakate und Werbung) -> sich lustig machen
- Ironisierung eines Bildes, kann Veränderungen haben, kann aber muss nicht humoristisch sein

- Künstlerische Absicht wird auf ironische oder satirisch Art interpretiert

- Hommage, Würdigung (Drei Grazien IKEA-Werbung)


- an jemanden erinnern, würdigen (positiv)

- Appropriation Art
- bewusste und strategische Kopie von Werken anderer Künstler

- Aneignen eines Vorbilds, Nachinszenierung

- wird meist der Konzeptkunst zugewiesen

- Künstler kopieren Kunstwerke bewusst und mit strategischer Überlegung

- Akt des Kopierens und Resultat soll als Kunst verstanden werden (sonst ist es Plagiat oder eine
Fälschung)

- Verfremdung (kann jede der genannten Formen sein)


- Vorbild ist erkennbar, allerdings entstehen im Nachbild durch veränderte Bildsprache Irritationen

- Paraphrase; Umschreibung, Umstellung (Monet nach Manet, Picasso nach Rubens, Les
Demoiselles D’Avignon)
- Kernaussage wird mit Hilfe der Bildsprachlichen Mittel umschrieben, also eine Wiedergabe mit
anderer Bildsprache

Seite 19
Appropriation Art
- Appropriation (Aneignung) ist eine Ausdrucksform des künstlerischen und zeitgenössischen Schaffens

- Zurechnung Konzeptkunst

- Appropriation Art -> Wenn Künstler bewusst und mit strategischer Überlegung die werke anderer
Künstler kopieren, wobei der Akt des Kopierens und das Resultat selbst als Kunst angesehen werden soll

- Anderenfalls spricht man von Fälschung

- Strategien -> Ausleihen, Klauen, Aneignen, Erben, Umgestalten, Interpretation, Hommage

- Jede Kunst, die sich mit vorgefundenem ästhetischem Material beschäftigt

- Exakte, detailgetreue Kopie

- Oft aber auch Manipulationen der Kopie an Größe, Farbe, Material des Originals

- Merkmale: Werke problematisieren durch den Akt der Aneignung

- Grundlegende Kategorien der Kunstwelt (Kreativität, Originalität, Kreativität, geistiges Eigentum,


Signatur, Marktwert, Museumsraum, Geschichte, Gender, Identität)

- Konzentration auf Paradoxien und Selbstwidersprüche und macht diese sichtbar und ästhetisch
erfahrbar

- Individuelle Strategien einzelner Künstler differieren sehr stark

- Kein einheitliches Gesamtprogramm

- Techniken: u. a. Malerei, Fotografie, Collage

- Philosophie: Strategien der Appropriation Art der Intersexualität nahe

- Kunstrichtung, die aktiv die Bedingungen und Grenzen der Kunst ausloten und das Kunstsystem zwingen
können, sich neu zu definieren

Sherrie Levine
- US-Amerikanische Fotografin und Konzeptkünstlerin

- 1981 hat sie ihre erste Ausstellung „After Walker Evans) und zeigt dort Bilder von Walker Evans über die
Zeit der „Great Depression“

- Kritiker interpretieren diese als Kommentar zum Tod der modernen Kunst, eine Infragestellung Ort
Autonomie und Authentizität des Kunstwerkes

- Titel bezieht sich auf ursprünglichen Künstler

- Somit wird der Akt des Kopierens durch die Idee zu Kunst, welche nicht darin besteht, sich das Werk
des des Künstlers zu kopieren

Seite 20
Bildanschnitt

- Kopfstück: Kopf mit Hals

- Schulterstück: Schultern bis Achselhöhle

- Bruststück: bis Brustkorb

- Halbfigur: Bis Taille oder Schritt

- Kniestück: bis Knie

- Ganzkörperfigur

Porträttypen
- Frontalansicht: streng wirkend, Blick direkt auf den Betrachter gerichtet

- Dreiviertel-Ansicht: Proportionen verschieben sich

- Halbprofil: zweites Auge ist noch zu sehen

- Viertelprofil: zweites Auge gerade noch zu erkennen

- Profilansicht: Seitenansicht

- Verlorenes Profil: Ansicht von Hinten

Seite 21
Q2 Fotografie
Fotografieanalyse

Komposition instabil/Stabil, statisch/dynamisch, geballt, gestreut, Betonung der


Diagonalen, Horizontalen,Vertikalen, etc. (Kompositionslinien)

Runde/eckige Formen

Hoch-/Querformat

Größe (Presse/Zeitschrift = Information/Sachlichkeit; Mappe oder großer C-


Print = künstlerischer Anspruch/Präsentationscharakter)

Raum/Räumlichkeit Staffelung/Überlappung …

Schärfentiefe -> Fokussierung oder durchgehende scharfe Abbildung,


abhängig von der Brennweite (s.u.) und der Blendenöffnung

Brennweite -> normal (natürlicher Ausschnitt), Weitwinkel (größere


Schärfentiefe, Verzerrung, Panorama), Tele (geringe Schärfentiefe und
räumliche Stafflung)

Betrachter Horizont/Augenhöhe/Fluchtlinien (s. auch Räumlichkeit) /Untersicht/Aufsicht

Farbe S/W -> Betonung des Kontrastes, stärkere Abstraktion, evtl. Verweis auf das
Entstehungsdatum, höherer künstlerischer Anspruch

Farbig -> u.U. größerer Naturalismus, bei hinterleuchteten Diapositiven

Verweis auf Filmästhetik (z. B. Jeff Wall), Hochglanzästhetik (z. B. Andreas


Gurkst)

Bewegung Indirekte Bewegung: durch Komposition

Direkte Bewegung: eingefrorene Bewegung/Freezing durch kurze


Belichtungszeit, Mitziehen der Kamera

Bewegungsunschärfe durch lange Belichtungszeit

Verwacklungsunschärfe

Licht/Belichtung Tageslicht/Kunstlicht/Blitz/Gegenlicht/Schlaglicht/…
Von wo kommt das Licht?

Belichtungszeit abhängig von äußeren Lichtverhältnissen und


Blendenöffnung (Große Öffnung = Viel Licht dringt ein, kürzere
Belichtungszeit ist notwenig/kleine Öffnung = längere Belichtungszeit

Geschichte/Technik Positiv/Negativverfahren, Zunehmende Übernahme der


Abbildungsanspruchs der Malerei, andererseits Übernahme der Fotografie
als Skizzenersatz
Seite 22
Fotografiegeschichte
- Jahr 1000: Der arabische Forscher Ibn al-Haitham erfindet die Kamera
Obscura
- Das Bild, welches auf die Innenseite der Kamera projiziert wurde, konnte
noch nicht fixiert werden

- 1826: Niépce gelang das erste Foto -> Heliographie


- Kurz danach erfand Talbot die Kalotypie, welche durch ein Negativ-Positiv-
Verfahren mehrere Abzüge erlaubte

- Plattenkameras: Fotografieren ohne Stativ unmöglich, war nur professionellen


Fotografen vorbehalten

- Abzüge so groß wie Negative

- 1900. - 1930 Klappkameras -> Reduzierung der Größe auf 9 x 6 cm

- 1888: erste Kodak-Box mir Rollfilm

- Fotografieren war nicht mehr nur ein Privileg fur chemisch Begeisterte,
sondern wurde allen möglich

- 1924: Leica bringt eine Kamera mit 35-mm-Kinofilm auf den Markt

- Es ließen sich sehr handliche Kameras bauen

- Aus diesen Kameras entwickelten sich Sucherkameras und


Spiegelreflexkameras

- Farbfotografie: 1930 -> Kommerziell

- 1945 -> Fotojournalismus, Modefotografie

- 1970 -> künstlerische Fotografie

Seite 23

Ausleuchtung

Zusammenhänge Blende und Schärfentiefe


Bewegungsunschärfe Mitziehen Verwacklungsunschärfe Schärfentiefe
- Das Motiv bzw. Ein Teil - Die Kamera bewegt sich - Das ganze Bild wird - Ein bestimmter Bildraum
des Motivs bewegt mit (z. B. unscharf, vor allem wenn kann unscharf sein

sich.
Sportfotografien)
die Belichtungszeit so lang - Die Größe / Tiefe dieses
- Nur dieses Teil wird - Das Motiv wird scharf, ist, dass man die Kamera Raumes ist abhängig
unscharf, wenn die der Hintergrund wird nicht ruhig halten kann
von der Brennweite

Belichtungszeit so lang verschwommen - STATIV - Brennweite (Länge des


ist, dass die schnelle Rohrs) -> Je größer,
Bewegung nicht desto geringer TS

„eigefroren“ wird - Blende -> Je größer die


Öffnung, desto geringer
ist die TS

- Um so größer, desto
weniger Grauwerte

- Kürzere
Belichtungszeit

Seite 24
Q2.1 Dokumentarische Fotografie
Henri Cartier-Bresson
- *1908 in Chanteloup-en-Brie, gestorben 2004 in Monjustin;

- Französischer Fotograf, Regisseur, Schauspieler und Maler

- Bekannt für seine Schwarzweißfotografien

- Legte großen Wert auf die perfekte Bildkomposition

- Er verzichtete bei der Vergrößerung auf nachträgliches Zuschneiden -> Schwarzer Rand

- Schätzte die künstlerische Wirkung von Schwarzweißfotografien

- Er verwendete kein Blitzlicht

- Street-Photography, Porträt der Namenlosen

-Reiste viel durch Europa

-Studierte Malerei um die Welt durch die


Augen eines Malers zu sehen

Seite 25
Barbara Klemm
- Barbara Klemm ist Fotografin für die FAZ und somit Chronistin der Zeitgeschichte

- analoge schwarz/weiß Bilder -> Gleichstellung von Text und Bild

- Durchdachtes Konzept und klar gebaut -> keine Schnappschüsse

- inhaltlich vielschichtig, Schlüsselszene

- Wichtige Bildsprachliche Mittel


- sehr gute Bildkomposition

- spiel mit Licht und Schatten

Seite 26
Nan Goldin
- Nan Goldin (* 12. September 1953 in Washington, D.C.) ist eine US-amerikanische Fotografin

- Ihre Schwester stirbt und sie fängt an zu fotografieren um Erinnerungen festzuhalten

- Sie zieht nach Boston -> Transvestitenszene (sie stellt die Menschen als gleichwertig dar und wertet sie
nicht ab)

- Themen ihrer Fotografien sind Sex, Drogen und Gewalt, damit verbunden auch der Tod

- Dabei gewährt sie einen persönlichen Einblick in ihr Leben

- Ihr Durchbruch kam 1986 mit „The Ballad of Sexual Dependency“

- Sie wurde für die Beschönigung von Aids beschuldigt und eines ihrer Fotos wegen Kinderpornographie
eingezogen

- Sie selbst war bereits häufiger drogenabhängig und zeigt Realität, verschönt nicht

- Intimität, Bilder von Verkannten/Freunden (Titel der Bilder: Name, Ort, Zeit -> Dokumentarisch)

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Q2.2 Inszenierte Fotografie
Richard Avedon
- * 15. Mai 1923 in New York City; † 1. Oktober 2004 in San Antonio, Texas

- Richard Avedon war Mode- und Porträtfotograf (Harper’s Bazaar und Vogue)

- Er war wegweisend fur die Modefotografie, da er Models erstmal in der Natur fotografierte

- Er fotografierte auch politische Ereignisse (Bürgerrechtsbewegung) und machte Kriegsfotografien

- Serie zu seinem sterbenden Vater

- Porträtiert Prominente wie normale Menschen

Seite 28
Jeff Wall
- Jeff Wall ist bekannt durch seine farbigen Fotografien, welche in Leuchtkästen zur Schau gestellt werden

- Obwohl seine Fotografien sehr dokumentarisch wirken, sind sie bis ins kleinste Detail durchdacht und
inszeniert

- Wall möchte trotz des Mediums der Fotografie das Prinzip der Malerei beibehalten

- Er hat Kunstgeschichte studiert

- Inspiriert von Manets Bildern

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Annie Leibovitz
- Photojournalistin für das Magazin „The Rolling Stone“ und später Vanity Fair
- Seit 1973 Cheffotografin

- Portraitfotografin

- Reiste im jungen Alter viel um die Welt, da ihr Vater beim Militär war

- Sie begleitet die Menschen die sie fotografiert für ein paar Tage um einen intimen Einblick in ihr Leben zu
geben

- Trotz Nacktfotografien behalten die Personen ihre Würde (intim aber würdevoll)

Seite 30
Q2.3 Kategorisierung in Dokumentarisch und Inszeniert

Annie Leibovitz Nan Goldin

Jeff Wall Richard Avedon H. Cartier-Bresson Barbara Klemm

Inszeniert Dokumentarisch

Seite 31
Q2.4 Montage und Collage
COLLAGE (VON FRZ. COLLER - KLEBEN)
- Bild, das aus verschiedenen Materialien, etwa Zeitungsausschnitten, Fotofragmenten, Tapetenresten,
Stoffresten, Zetteln etc. besteht, die auf einer Unterlage aufgeklebt sind

- Erfinder -> Pablo Picasso und George Braque, die in ihren „papiers colliers“ (1911 / 1912) erstmals
Zeitungsausschnitte und Tapetenstücke integrierten, die Wirklichkeit im Kunstwerk zu erfassen, näher zu
kommen

MONTAGE (VON FRZ. ZUSAMMENFÜGEN, BAUEN)


- Bild -> Zusammenfügen von dreidimensionalen Materialien (Gegenstände werden mit in das Bild
integriert) -> Kurt Schmitters

HANNAH HÖCH (*1889, GESTORBEN 1978)


- deutsche Malerin, Grafikerin und Collagekünstlerin des Dadaismus

- Liebesbeziehung mit Raoul Hausmann (deutscher Künstler des Dadaismus)

- Mit ihm entwickelte sie Fotomontagen

- Themen: Collagen -> Geschlecht, Frau in der modernen Gesellschaft, Politik, Gesellschaft

- Ziel: das Aufrütteln und Infrage stellendeutender Normen und Werte

- Auseinandersetzung mit den politischen Verhältnissen in Deutschland

- Aufzeigen der gesellschaftlichen Widersprüche

- „Schnitt mit Küchenmesser Dada durch die letzte Bierbauchkulturepoche Deutschland“ (1919)

Ausdrucksmittel der Collage


- Proportionen

- Überschneidungen

- Größenunterschiede

- Versatzstücke

- Text und Bild

- Körperteile

Satire / Irritation

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Q2.5 Plakate und Werbung
DEFINITION

Ist ein ein- oder mehrfarbiger, in der Regel mit Text und Bild gestalteter Papierbogen, der an einer
geeigneten Fläche im öffentlichen Raum platziert wird, um eine Botschaft zu übermitteln. Es handelt sich
um eine Mitteilung an eine Gruppe anonymer Empfänger.

ZIEL UND FUNKTION VON PLAKATEN

Ein Plakat soll: - Auffordern

- Mittleinen

- Informieren

- Überzeugen

- Provozieren

- Beeinflussung der Entscheidung eines Betrachters

- Neugierde, beziehungsweise die emotionale Seite, den Verstand des Betrachters ansprechen

- Kommunikationsmittel

- Botschaft eines Einzelnen, einer Gruppe, Institution oder ähnliches wird mit Hilfe des Plakates an
mehrere anonyme Empfänger weitergegeben, um diese zu beeinflussen

- Massenmedium

- Aufgabe: Aufmerksamkeit erregen (optischer Blickfang durch Form und Farbe)

- Einprägsam sein (originelle Texte und Motive)

- Interessant gestaltet sein (originelle Kombination von Schrift und Farbe)

- Klar gegliederte Bitschaft, beziehungsweise Aussage

KONTROLLFRAGEN ZUR PLAKATANALYSE

- Wie deutlich ist die Botschaft auf eine Zielgruppe bezogen?

- Überzeugt die gestalterische Umsetzung in Bezug auf die Kommunikation und die Zielgruppe?

- Wie hoch ist der Grad an Glaubwürdigkeit / Identifikationsmöglichkeit der Botschaft des Plakats für den
Betrachter?

- Aufmerksamkeit des Plakates

BEWERTUNGSGRUNDLAGEN

- Informationsgehalt

- Schrift / Text / Komposition

- Originalität / Gestaltungsidee

- Zusammenhang Bildmaterial und Text

- Format / Raumaufteilung

- Farbauswahl

FAKTOREN, WELCHE AUF DEN BETRACHTER DER WERBUNG BESONDERS AKTIVIEREND WIRKEN

Neuheit
- Die Faszination des Neuen beruht auf der biologisch programmierten Neugierde des Menschen

- Neben neuen Formen der Gestaltung geht es dabei vorrangig um neue Inhalte

- Die Kampagne muss etwas Neues zu sagen haben

Erotik
-Menschliche Sexualität -> Am stärksten ausgeprägtes Grundbedürfnis, übt eine besondere
Faszinationskraft aus

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Abweichung
- Werbung fasziniert wenn sie von Gewohnheiten abweicht

- Wenn sie anders ist als die Norm

Angst
- in der werblichen Ansprache das psychologisch sinnvollste Motiv

- Angst aktiviert und erregt -> instinktiv

- Die angstbeladene Botschaft funktioniert nut, wenn sie zugleich glaubhaft verspricht, das aufgeworfene
Angstpotential auf überzeugende Weise zu bekämpfen / lindern

Provokation
- Möglichkeit aufzufallen

- Dem langfristigen Image-Aufbau kann sie jedoch schaden -> unharmonisch

Einfachheit
- Komplizierte Gedanken -> Einfach darstellen

- Hohe Kunst der Kommunikation

- Was am einfachsten zu verstehen ist, wird unterbewusst bewilligt und vollständig adaptiert

Das AIDA-Prinzip
Werbeplakate: Beschreibt den Ablauf vom Bewerben eines Produktes bis zur Kaufentscheidung der
Kunden

Attention - Aufmerksam werden auf die Werbung

- Werbung muss Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe erregen, damit sich der Werbeadressat überhaupt mit
der Werbebotschaft beschäftigt

- Ziel wird der sogenannte „Eye-catcher“

- Ungewöhnliche Bilder

- Auffällige, überdimensionierte Typographie

- Markante Slogans

- Signalfarben

Interest - Interesse am Produkt wecken

- Das Interesse des Betrachters soll geweckt werden

- Die in der ersten Stufe erzeugte Aufmerksamkeit soll weiter gestaltet werden, sodass Interesse entsteht
sich näher mit dem Plakat zu beschäftigen

- Durch einen Werbeslogan, ein Versprechen

- Die Aussage muss kurz und leicht gehalten sein, damit sie schnell vom Betrachter aufgenommen wird

Desire - Wunsch nach dem Produkt

- Werbung muss den Wunsch nach dem beworbenen Produkt wecken

- Dazu muss die Werbung Informationen hinsichtlich dem Unternehmen sowie Informationen zur
Abgrenzung von Konkurrenzprodukten (Vorteile des eigenen Produktes, Nachteile der Konkurrenz)

- Nutzen von emotionalen oder rationalen Gründen, die für das Produkt sprechen

- Emotionale Ebene -> Erwecken von Hoffnung auf höheres gesellschaftliches Ansehen durchlas Produkt,
Gefühl von mehr Sicherheit

- Rationale Ebene -> Preise, Preissparnisse

Action - Handlung

- Werbung löst den Kauf aus

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Q3 Architektur
Q3.1 Architekturgeschichte
ROMANIK (750 BIS 1250)

- Rundbogen prägendes Stilelement der Zeit (Baustiel der Römer)

- Massive und wuchtige Baukörper

- Pfalzbauten

- Kirchenbauten in Form der Basilika (erhöhtes Mittelschiff, niedrigere Seitenschiffe, Markthalle der Römer)

GOTIK (1130 BIS 1500)

- Spitzbogenfenster

- Glasfenster, welche biblische Ereignisse wiedergeben

- Kathedralen und Kirchenbau

- Fensterrosetten

- Figuren an den Wänden

- Skelettbauweise

- Streben leiten den Druck von oben in das Fundamen -> es kann hoch gebaut werden

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RENAISSANCE (1420 BIS 1600)

- Rückbesinnung auf die Antike

- Der Mensch, so wie Gott ihn geschaffen hat, tritt in den Vordergrund des Weltbildes

- Trotzdem noch religiös

- Humanismus

- Harmonie und Proportionalität

- Zentralperspektive in Wandmalerei (frescos), (Brunelleschi)

- Skulpturen sind nun freistehend

- Neue Ansätze und großer Fortschritt in der Naturwissenschaft

- Heliozentrisches Weltbild (Kopernikus), Entdeckung Amerikas, Anatomische Studien DaVinci’s,


Reformation durch Martin Luther (religiöse Ordnung wird zum Fall gebracht)

- Zentralbau (z. B. Sakristei von San Lorenzo, Villa Rotonda)

- Kuppeln

- Stadtpaläste

- Rustika im Untergeschoss, massiv

- Innenhöfe: Mit Skulpturen geschmückt, Arkadengänge

- Säulenordung: Feiner von Stockwerk zu Stockwerk (dorisch, ionisch, korinthisch)

- Horizontale und Vertikale Gliederung der Fassade -> Harmonisches Gesamtbild

- Abbild der Natur wird idealisiert

- Manierismus (Spätrenaissance): Übertreibung, verzerrte Gesichtsausdrücke, Reaktion auf eine sich tätig
ändernde Welt


Merkmale der Architektur:
- rechtwinklige / symmetrische Grundrisse

- Antike Säulenordung

Palladio Motiv

- Kuppeln

- Tonnen und Kreuzgewölbe

- Arkaden

- Rustikamauerwerk

- Fries und Gesims


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- Tempelportikus
BAROCK (1600 BIS 1780)

- Verschwenderisch und Prachtenfaltung (Absolutismus, z. B. Versailles), Symmetrie

- Wandbemalung bricht Räume auf

- Reliefartige Struktur der Fassaden (Wechselspiel von Formen, Säulen, Nischen,..)

- Geschwungene (konkav / Konvex) Fassaden

- Theatralisch

- Kolossale Säulen (über zwei Geschosse)

- Sakralbauten und Schlösser

- Schlösser

- Symmetrisch angelegt, zur Mitte hin Verdichtung

- Französischer, symmetrischer Garten

- Große Treppenhäuser (Gäste entsprechend der Ranges empfangen)

KLASSIZISMUS (1770 BIS 1830)

- Rückbesinnung auf Antike

- Ausgrabungen von antiker Kunst in Griechenland und Italien

- Prunklose Pracht geprägt durch geometrische Muster

- Aufstrebendes Bürgertum -> Profanbauten (Museen, Parlamentsbauten, Denkmähler)

- Ablehnung des Absolutismus

- Vermischung verschiedener antiken Stile -> Einsetzender Historismus

- Idealisierung des Menschen-> Gegenbewegung Romantik

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HISTORISMUS (1790 BIS 1890)

- Aufgreifen vergangener Stile

- Neo…

JUGENDSTIL (1900 BIS 1940)

- Der Natur entlehnte Ornamente

- Freieres Kunstverständnis

- Abkehr von der Geschichtsbezogenheit des Historismus

- Organische Bauten (Gaudí)

- Klare Formen und florale Ornamentik der Fassade in Wien

- Markmal: Schrift der Jugendstilzeitschrift

BAUHAUS

- Kunsthochschule gegründet von Architekt Walter Gropius

- Verbindung von Kunst und Handwerk

- Nachkriegszeit: Schaffen von günstigem, praktischem und ästhetischem Wohnraum

- z.B. Deutsche Werkbundsiedlung Stuttgart Weissenhof

- Hinter sich lassen des Alten -> Historismus

- „Form follows Function“ -> die Ästhetik wird an die Funktion angepasst

- Weiße, einfache Oberflächen, einfache geometrische Formen, flache Dächer

- Ornamente werden als Verbrechen angesehen

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POSTMODERNE - DEKONSTRUKTIVISMUS
- eine architektonische Stilrichtung, in welcher die Abstraktion der Moderne ins Extreme gesteigert wird,
sie wird auch als „neue Moderne“ bezeichnet.
- unter anderem wird mit der Übertreibung bekannter Motive gearbeitet
- es wird keine Rücksicht auf die Erfüllung funktionaler Erfordernisse genommen
- auffällige, spektakuläre Formen, Dekonstruktion drückt den Widerstand gegen Konstruktions- und
Ornamentnormen aus
- „Form follows fantasy“
- „gestörte Perfektion“, es sieht häufig so aus, als sei man während des Bauens mit Bauklötzen dagegen
gestoßen und habe es so stehen gelassen bzw. das Verrutschte als Modell genutzt
- häufig tauchen zarte, filigrane neben monströs überdimensionierten Elementen, dabei wirkt das
chaotisch anmutende Gebilde labil
- Dekonstruktivisten haben sich zur Aufgabe gemacht, die nicht hinterfragte alltägliche
Wahrnehmung von Architektur aufzustören und als Kunst erlebbar zu machen (Kunst im
öffentlichen Raum)

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Architekturanalyse

ECKDATEN/ Im wesentlichen die Bezeichnung des Gebäudes, Bauzeit


EINLEUTUNGSSATZ und Auftraggeber

BAUBESCHREIBUNG Lage Z. B. Freistehend, einzeln, Ensemble, Baukomplex, in der


Reihe / Reihenhaus, Stadt, Land, Umgebung (Natur, Park,
Straße, etc.)
Baustruktur / Kubus, Würfel, Zylinder, (Halb-) Kugel, kugelförmig, Kegel,
Baukörper und Pyramide, lagernd, aufragend, additiv, geschlossen,
Dachform dynamisch, instabil

Flachdach, Satteldach, Pultdach, Walmdach,


Mansardendach, Kegeldach, Zeltdach, Zwiebeldach,
Scheddach
Fassade / Aufriss i. Anzahl Geschosse, Eingänge (z. B. Tor, Portal), Fenster

ii. Horizontale Gliederung durch Gesimse, Architrav,


Attika, auch durch die Reihung gleicher Fenster

iii. Vertikale Gliederung durch Säulen, Pilaster, Pfeiler,


Lisenen, auch durch die Positionierung von Fenstern
auf einer Achse

iv. Verhältnis Wandfläche zu Wandöffnung, geschlossen,


offen, transparent, Vorhangfassade, Lochfassade

v. Material: Holz, Sandstein, Marmor, Beton, Stahl /


Eisen, Glas,…

vi. Fassadenschmuck: z. B. Figürlich / gegenständlich,


Tugendpersonifikationen, Militaria, Heilige

vii. Wirkung: symmetrisch / asymmetrisch, ausgewogen,


harmonisch, unruhig, unharmonisch, heiter, freundlich
Grundriss Hufeisenförmig, L-förmig, lang gestreckt, (annähernd)
quadratisch, Erschließung der Räume:

i. Um welche Bauaufgabe handelt es sich: profan


(privat/öffentlich) Wohnhaus, Kaufhaus,
Gerichtsgebäude, Schloss; sakral: Kirche, Tempel,
Altar

ii. Wie funktioniert das Gebäude? Eingänge, Zugänge,


Beleuchtung, Funktion der Räume, Blickrichtung,
Bewegungsrichtung

DEUTUNG Welcher soziale Statur / Anspruch wird deutlich?


Architekturgeschichtliche Einordnung, Funktion, …

Unter der Bautypologie versteht man die Zuordnung von Gebäuden zu Gruppen, die sich in ihrer
Architektur oder Nutzung ähneln. Dem Bautypus des Skelettbaus können beispielsweise gotische
Kathedralen als auch der Eiffelturm zugeordnet werden. Aber auch durch die Bauaufgabe können Gebäude
bautypologische Ähnlichkeiten aufweisen. Museen zum Beispiel besitzen immer ein Foyer und
Ausstellungsräume in Form eines Rundganges.

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Architekturvokabeln

Altar

Apsis Altarnische am äußeren Chorende, halbrund oder polygonal

Architrav Waagerecht auf den Säulen aufliegender Balken

Arkade Bogenstellung

Atrium Zentraler, zumeist nach oben geöffneter Raum

Baldachin Prunk“himmel“ über einem Thron oder Altar

Basilika Drei- oder fünfschiffiges Bauwerk, Mittelschiff erhöht

Balustrade Aus einzelnen Balustern (kl. Säulchen) zusammengesetzte Brüstung

Beletage (Piano nobile) Hauptgeschoss, vor allem im Schlossbau

Blend… (-bogen, -fassade, Vorgesetztes Bauelement, z.b. mit gliedernder Funktion


-nische)

Bosse, Bossenwerk Rustika

Brutalismus Unverputzter Beton

Chor In der christlichen Kirche der räum für die Geistlichen (darin z.b.
Chorgestühl für Mönche)

Corps de logis Hauptgebäude des Schlosses

Cour d’honneur Ehrenhof eines Schlosses

Empore

Enfilade Zimmerflucht, dessen Türen auf einer Achse liegen

Erker

Fassade

Fensterformen Rundbogen, Spitzbogen, gekuppelte Fenster, Rundfenster, Ochsenauge,


Blendfenster

Flucht/Fluchtpunkt

Funktionalismus Form follows Funktion - Abkehr vom Historismus

Gaupe / Gaube Dachfenster hinter der Hauflucht

Gewölbe

Giebel Abschluss der Stirnseite eines Satteldaches oder als Ziergiebel über
Fenstern und Portalen

Kapitell Kopf von Säulen oder Pfeilern

Kolossalordnung Säulenordnung, die über mehrere - zumeist zwei- Stockwerke greift

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Konsole Aus der Mauer vorspringender Tragstein (Auflage) für Balkone, Figuren,

Kuppel

Langhaus Langgezogenes Schiff der Kirche

Laube / Laubengang Offener, zumeist gewölbter Bogengang als Teil des Erdgeschosses

Lisene Senkrechter Mauerstreifen ohne Basis und Kapitel, vor allem gliedernde
Funktion der Fassade

Maßwerk Untergliederung der gotischen Fenster

Mezzanin Halb- oder Zwischengeschosse

Obelisk Kleine Türme

Obergaden (Lichtgaden) Fensterreihe am oberen Ende des Mittelschiffes einer Basiliak

Pavillion Freistehender kleiner Bau, als Eckpavillion auch ein Teil des barocken
Schlosses

Pilaster Wandpfeiler mit Basis und Kapitell (glatte Säule an der Wand)

Portal

Portikus Vorbau an der Haupteingangsseite, von Säulen oder Pfeilern getragen,


häufig mit Dreiecksgiebel

Querhaus (Querarme) Quer zum Langhaus

Risalit In seiner ganzen Höhe (inkl. Dach) hervortretender Gebäudeteil

Säule / Säulenordnung Dorisch, Toskanisch, Ionisch, Korinthisch, Komposit

Sims / Gesims Aus der Mauer hervortretender Streifen zur Betonung waagerechter
Bauabschnitte
Skelettbau Bauweise aus einem Gerippe aus Holz, Stein, Stahl oder Stahlbeton, das
Skelett übernimmt die Tragfunktion = Statik, bestimmt die Form

Sockel / Sockelgeschoss

Treppe Treppen… -Lauf, -Arm, -Absatz

Triumphbogen

Zentralbau

Seite 42
Säulenordnung

Toskanisch Dorisch

Ionisch

Korinthisch Komposit
Seite 43
Erschließung von Eingängen

Einladend - (halb)runde Fassade

- Großer Eingang

- Tiefe Fenster -> Transparent

- Vorhangfassade -> Transparenz

- Treppe, Trapezform -> Aufforderung

- Mittig Tür (Positionierung der Tür)

- Erhöhter Eingang (Repräsentation, aufsteigend), sehen und gesehen werden

- Ausschmückung, z.b. Giebel, Mittelrisalit

- Windfang

- Loggia, Tempelmotiv (Repräsentation)

- Symmetrie

- Doppeltür

- Farbe, Material

Abweisend - Wehrhaftigkeit (Steinsichtigkeit, Rustikal, kleine / keine Fenster, Gitter, schwere,


beschlagene Türen

- Geschlossene Wände, extreme Lochfassade

- Asymmetrie

- Blockhaftigkeit

- Proportion

- Farbe

- Material

Einladend

Abweisend

Seite 44
Q3.2 Postmoderne - Skulpturales Bauen und
Dekonstruktivismus
- nach langer Zeit mit funktionaler, monotoner Architektur, herrscht der Wunsch nach etwas neuem

- Robert Venturi greift als erster auf vergangene Baustile zurück

- Von da an verwendet man Elemente verschiedenster Herkunft und setzt sie in spielerischer Weise
zusammen

- Wie nach historistischen Prinzipien (welche bis zu den 60ern verpönt waren) bedient man sich an
vergangenen Stilen

- Man baut jedoch keine ganzen Häuser in einem Stil, sondern setzt sie funktionslos zusammen

- Dekonstruktivismus: Geschlossene Grundform scheint aufgebrochen

- Formen werden schräg aneinander gefügt

- Manche Gebäude scheinen zusammengebrochen und danach wieder zusammengefügt worden zu sein

- Symmetrie spielt keine Rolle mehr -> Unharmonie

- Dynamisch wirkende Diagonalen, jähe Raumöffnungen, Durchbrechenden, optische Überschneidungen,


spitze Winkel, metallische Verkleidungen

- Statik -> Erfordert spezielle Computerprogramme

- Meist bei Museumsbauten (nicht zum Wohnen geeignet und Umgehung bestimmter Bauvorschriften)

COLLAGE ARCHITEKTUR

- Brechen von Konventionen


- Stilelemente aus verschiedenen Epochen werden zusammengefügt

- viele Bauelemente der Vergangenheit ironisch aufgegriffen und funktionslos verwendet

- Bsp.: Säulen (Antike) = keine tragende Funktion, sondern Zierde

- Daher: ein spiel mit Konventionen

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Skulpturales Bauen
ZAHA HADID

- Irakische Architektin, welche in London lebte

- Erstes Bauwerk: Feuerwache auf dem Firmengelände der Firma Vitra

- Ihre Bauwerke galten oft als zu gewagt

- Dennoch gewann sie zahlreiche Wettbewerbe

- Ihre Form des Entwurfs ist mit dem Stift gar nicht mehr zu realisieren, Entwürfe müssen mit dem
Computer erstellt werden

- organische fließende Formen

- rund, kinetisch, dynamisch

- monumental (= große Dimensionen)

- keine rechten Winkel

- keine herkömmlichen Bauformen

- Spiegelung der Umgebung in der Fassade

- => Fenster: Wechselwirkung Umgebung und Gebäude

- keine Wiederholung

- anfangs verwendete sie scharfe, schräge Formen, danach weiche und organische

WIE BESCHREIBT MAN EIN SKULPTURALES ODER DEKONSTRUKTIVISTISCHES BAUWERK?

- Ansichten beschreiben

- Assoziationen finden

- Versuchen, das Gebäude zu gliedern

- Vokabular
- Organisch / anorganisch / amorph / polymorph

- Kantig / geschwungen / konvex / konkav

- Vielschichtig

- Verspiegelt

- Geschlossen / offen

BEISPIELANALYSE

- Langgestrecktes Gebäude in Zickzack bzw. S-Form

- Erinnert in der Draufsicht an einen Ausschnitt eines Flusslaufes mit wellenförmigem Dach

- Die Enden des Gebäudes bilden einen vollverglasten Abschluss, welcher durch senkrechte Stützen und
waagerechte Streben gegliedert ist

- Das Dach und die Seitenwände stehen auf Seiten der Eingangsfront etwa zwei Meter vor, auf der
Rückseite wird der Dachüberstand durch ein diagonal nach oben sich verländerte Seitenwand erzeugt

- Die wellenförmige oder gezackte Dachkante erinnert in der Frontalansicht an eine Dachlandschaft

- Das Café auf der Rückseite und ein kleiner Ausstellungsraum sind erkennbar mit einer Mauer abgegrenzt

- Sowohl der Eingang auf der Vorder- wie Rückseite wird zurückgesetzt, sodass in Bezug zur Glasfassade
eine verglaste Überdachung entsteht

- Das zweigeschossige Gebäude zeigt in den geschwungenen Seitenansichten verschieden große Fenster
und einzelne Türen, die bündig in die Fassade eingelassen sind und damit die Oberfläche einheitlich
gestalten

- Teils sind die Fenster verspiegelt

- Es entsteht in der Seitenansicht eine Traufkante und zur Flussseite hin steigt das Dach an

- Insgesamt wirkt der Bau sehr flach und dynamisch

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- Durch die zentral in die Glasfassaden zurückgesetzten Eingänge wird das Gebäude sinnvoll und
offensichtlich erschlossen

- Die Eingänge sind repräsentativ und durch die Verglasung transparent, sodass der Besucher schon vorab
einen Blick in das Gebäude werfen kann

- Es gibt jeweils einen Windfang und auf beiden Seiten vorgelagerte Plätze

- Der eine mit Parkmöglichkeiten

- Der andere mit Aussicht auf den Fluss

- So kann man die Gesamtfassade in Augenschein nehmen

- Rund um das Gebäude führen Straßen bzw. Weg, um das Gebäude trotz der großen Ausmaße umgehen
oder umfahren zu können

- Zaha Hadid empfand sich als moderne Architektin

- Sie wird in ihren späteren Entwürfen dem skulpturalen Bauen zugeordnet

- Sowohl die Materialität (Glas, beton, Stahl und Aluminium) verweist auf die Moderne wie auch der
zeitgemäße digitale Entwurfsprozess

- Die Bauwerke sollen trotz ihrer expressiven Form funktional sein

- Häufig sind Dachlandschaften begehbar

- Für das Transportmuseum wählte sie eine Form, die sowohl einen Bezug zum Ort (Flussufer) als auch zu
seiner Nutzung Transport (Bewegung, Dynamik) zeigt

- Die durch das Gebäude führenden geschwungenen Straßen verstärken den transitorischen Charakter

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WEITERE GEBÄUDE

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Dekonstruktivismus
- deformieren klassischer Geometrie

- scheinbar instabile Formen

- komplexe ineinander verschachtelte Körper-Raum-gefüge

- => starke optische Dynamik

FRANK O. GEHRY

- erstes Bauwerk in Europa: Design-Vitro Museum der Möbelfirma Vitra

- Als Vorreiter des Dekonstruktivismus baut Gehry in den 70er Jahren sein eigenes Wohnhaus in Kalifornien
um und arbeitet mit vorgefertigten Billigbauteilen

- Charakter des Improvisierten, Gebastelten

- Guggenheim Museum in Bilbao oder Walt Disney Concerthall: geschwungener Baukörper

- Zusammengefügt aus unterschiedlich gekrümmten und gebogenen Elementen

- Mit silbrig glänzender Schuppenhaut aus Titan überzogen

- Nur wenige senkrechte Elemente

- Statik: Computerprogramm, mit dem gekrümmte Teile für Flugzeuge berechnet werden, nötig

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DANIEL LIBESKIND

- Amerikanischer Architekt, der in Berlin wohnt

- Jüdisches Museum in Berlin:

- Aus der Luft betrachtet erinnern seine Zickzack-Form an einen Judenstern

- Rohe Betonwände -> hart und unerbittlich

- 300 Fensterschlitze

- Keile und Betonträger

- Sollte eigentlich Ground Zero neu gestalten, die Aufgabe wurde ihm jedoch abgenommen

- Die Bedeutung seiner Bauwerke spiegelt sich in der Architektur wider

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