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2 Zelldifferenzierung

Nervenzellen sind auf die Informations- Muskelzellen sind auf Kontraktionen Rote Blutzellen sind auf den Transport
weiterleitung spezialisiert. spezialisiert. von Sauerstoff spezialisiert.

Zellmembran Zellmembran Zellmembran


Zellplasma Zellplasma
Zellplasma Zellkern
Zellkern

1 Spezialisierte Zellen beim Menschen

Organismus: Mensch Im Gegensatz Einzellern bestehen Menschen, die meisten Tiere


zu
und Pflanzen aus Milliarden von Zellen.
Diese Zellen nehmen in
Vielzellern die verschiedensten Aufgaben wahr. Der
Tier- und Pflanzenzelle ist Grundtyp der
System: entsprechend seiner Aufgabe verändert
Verdauungs (Abb. 1). Jeder Zelltyp erfüllt eine bestimmte
system Aufgabe, so dass eine
Arbeitsteilung stattfindet. Man spricht in diesem
Zusammenhang von
spezialisierten Zellen oder
Zelldifferenzierung. Sind diese speziali-
sierten Zellen Zellverbänden zusammengeschlossen,
zu
von einem Gewebe. Erfüllen spricht man
wiederum mehrere Gewebe
eine oder mehrere Auigaben, gemeinsam
spricht man von einem Organ. Die Ge-
Organ: samtheit aller Gewebe und Organe
Magen und bilden den Organismus.
ergänzen sich in ihren Funktionen

Drüsenzellen in der
Magenschleimhaut bilden im Verband das Drü-
sengewebe der
Magenschleimhaut (Abb. 2). Der Magen als Organ
besteht wiederum aus verschiedenen
die Aufgabe der Gewebetypen, die gemeinsamn
Gewebe: Verdauung erfüllen. Bei der
Drüsengewebe
der Magen-
Zelle: dings noch andere Organe eine Rolle, wie zumVerdauung spielen aller-
Drüsen- Zähnen und Beispiel der Mund mit
schleimhaut zelle Speicheldrüsen sowie
der Dick- und Dünndarm.
Diese
Organe bilden zusammen ein
Die Gesamtheit aller Organsystem, das
Verdauungssystem.
2 Zelle, Gewebe, Organ, Organe und Organsysteme ergänzen sich mit
ihren einzelnen
Organsystem, Organismus Aufgaben zum Organismus, dem Menschen.

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Sinneszellen der Netzhaut sind auf die Weiße Blutzellen sind auf die Abwehr
Geschlechtszellen sind auf Fortpflanzung
Aufnahme von Lichtreizen spezialisiert. spezialisiert. von Fremdkörpern spezialisiert.

- Zellmembran
Zellmembran Zellplasma
Zellkern -Zellkern
Zellplasma Zellplasma
Zellmembran Zellmembran
Zellkern
Zellplasma-
Zellkern
O
2

1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Betrach


Unter einem System (griech. systema: aus mehreren
te die verschiedenen spezialisierten Zellen in
Teilen zusammengesetztes Ganzes) versteht man
Abbildung 1. Stelle Gemeinsamkeitern und Unter- einen ganzheitlichen Zusammenhang zwischen
schiede bezüglich des Aufbaus und der Funktion
Dingen, Vorgängen und Teilen.
in einer Tabelle heraus.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen offenen

2 Von der Zelle zum Organismus. Ordne die fol- und geschlossenen Systemen. Ein geschlossenes
2 an. zeichnet sich dadurch aus, dass
genden Begriffe vergleichbar der Abbildung
es von
System
der Umgebung stofflich isoliert ist. Das kann man
Beginne mit den drei Zellen: Mensch, Sinneszelle,
näherungsweise mit einer Flüssigkeit in einer ge-
Immunsystem, Muskel, Netzhaut, Nervensystem,
Skelettmuskel, weiße Blutzelle, Auge, Bewegungs- schlossenen Flasche vergleichen. Das System kann

system, Muskelzelle, Blut. lediglich Energie, z. B. in Form von Wärme, mit der
Umgebung austauschen.
des Begriffs
BSystem. Lies dir die Definition In einem offenen System können neben der Energie
aufmerksam durch.
System" in Abbildung 3 auch Stoffe zwischen dem System und der Umge
einem Organsystem
a) Begründe, ob es sich bei bung ausgetauscht werden. So ist z. B. eine Pflanze
um ein offenes oder
ein geschlossenes System ein offenes System, da sie mit ihren Wurzeln Wasser
handelt. aus dem Boden und mit den Blättern Kohlenstoff
anschließend die Definition auf den dioxid aus der Luft aufnimmt sowie durch die
b) Ubertrage
Begriff Organsystem (Abb. 2). Fotosynthese Sauerstoff an die Luft wieder abgibt.

3 Definition: System

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Arbeitsmaterial
1.1 Erkenntnis zum Zellaufbau durch technischen Fortschnt

eines 400 Jahre


ist das Ergebnis
was Blologen heute über Zellen wissen,
Erkenntnisse hängen jeweils
mit
Ent
langen Forschungsprozesses. Neue
wicklungen immer leistungsfähigerer Mikroskope zusammen
wurde durch die
zu Beginn
Ie Entdeckung und Erforschung von Zellen
des 17. Jahrhundert entwickelten einfachen Lichtmikroskope ermoglicht.
Jahr
das 1665 angesehen.
Als eigentlicher Beginn der Zellforschung wird Rinde von Korkeichen.
Er
KOBERT HooKE untersuchte dünne Schnitte der
Kammern in Bienenwa-
entdeckte kästchenförmige Strukturen, die ihn an Der Niederlän-
ben erinnerten. Diese Strukturen nannte er Zellen (Abb. 1). Mikroskope
der ANTONI VAN LEEUWENHOEK baute die leistungsfähigsten
Mit
im 17. Jahrhundert. Diese erreichten eine 270-fache Vergrößerung.
diesen Mikroskopen entdeckte LEEUWENHOEK Einzeller in Wassertropten,
zahlreiche Bakterien im Zahnbelag und Spermazellen bei Säugetieren und
völlig unbe-
Insekten. Die dieser zum damaligen Zeitpunkt
Entdeckung
kannten Mikrowelt war eine wissenschaftliche Sensation.
In der Folgezeit wurden mit leistungsfähigeren Mikroskopen detailliertere
1 Skizze des von HooKE mikroskopierten
Flaschenkorks Beobachtungen möglich. Dabei stellte sich heraus, dass alle pflanzlichen
und tierischen Gewebe aus Zellen aufgebaut sind und dass deren Zellen
einen prinzipiell gleichen Aufbau haben. Die Biologen MATTHIAS SCHLEI-
DEN und THEODOR SCHWANN formulierten aufgrund dieser Beobachtungen
1838/39 die allgemeine Zelltheorie. RoBERT VIRCHOW hatte Zellteilungen
beobachtet. Daraus schlussfolgerte er 1855 ,Omnis cellula e cellula", alle
Zellen gehen aus Zellen hervor
Mit der Entwicklung der ersten synthetischen Farbstoffe
ergaben sich auch
für die Mikroskopie neue Möglichkeiten. Einzelne Zellstrukturen konnten
2 Mitosephasen
gezielt angefärbt werden. Dadurch gelang es WALTER FLEMING 1879 erstmals
Chromosomen und deren Gestaltwandel während der
zu machen (Abb. 2).
Zellteilung
sichtbar

Die Erforschung der Feinstruktur von Zellen und Zellbestandteilen erfor-


derte eine neue Technologie. Mit
Lichtmikroskopen kann man Objekte
sichtbar machen, die mindestens so
grofs sind wie die halbe Wellenlänge des
verwendeten sichtbaren Lichtes. Objekte, die kleiner sind als 200
Viren oder kleine nm, z. B.
Zellorganellen,können so nicht sichtbar
gemacht werden.
3 Elektronenmikroskopisches Bild eines
Seit 1931 gibt es
Elektronenmikroskope. Statt mit Licht werden
mit Elektronen bestrahlt. Damit werden sehr hohe
die Objekte
Chloroplasten, gefärbt und auch sehr kleine Zellstrukturen bis 2u einer Gröfße Auflösungen erreicht
unter 1 nm werden
sichtbar (Abb. 3). Elektronenmikroskope liefern ein
nachträglich gefärbt werden kann (Abb. 3). Mit Schwarzweißbild, das
pen lassen sich Rasterelektronenmikrosko-
Oberflächen mit Elektronenstrahlen sehr fein
der abtasten, Bei
Rasterelektronenmikroskopie (REM) wird das
Untersuchungsobjekt im
Vakuum zunächst mit Schwermetallatomen
bedampft und diese oberfläch-
liche Schwermetallschicht dann mit einenm sehr feinen
bestrahlt. Je nach Oberflächenstruktur sendet die Elektronenstrahl
Elektronen aus, die von einem Detektor
registriert und
Schwermetallschicht
von einem
4 Rasterelektronenmikroskopisches Bild
in ein exaktes, dreidimensionales
Bild mit Giraustuten Computer
von Chromosomen, gefärbt Oft wird dieses Bild nachträglich gefärbt (Abb. 4). verrechnet werden.
.ti
DdfnktoneD VOn Zcllen

1 dm 1 cm mm 100 um 10 um
1m 10 m um 100 nm 10 nm nm 0,1 nm
10 m 10 'm 10 m 10 m 10 m 10 'm 10 m T0 m 10 1 m

Auge

Lichtmikroskop

Elektronenmikroskop

Zellen
Zellorganellen Viren und Moleküle

Höhe Breite Dicke Durchmesser Rotes Bakterium Virus DNA- Zucker Atom
eines einer eines eines Haares Blutkörper- Molekül Molekül
Schafs Hand
Fingers chen

5 Auflösungsvermögen von Mikroskopen


1. Erkenntniszuwachs in der Zell- 2. Mikroskopische Aufnahmen.
biologie Erläutern Sie, mit welcher Methode
a) Beschreiben Sie Abb. 5. Erläutern die Aufnahmen in den Abb. 6 und
Sie mithilfe der Abbildung Zusam- entstanden sein könnten.
menhänge zwischen technischen
Entwicklungen und Erkenntniszu- 3. Lebende Organismen im elek-
wächsen in der Zellbiologie. tronenmikroskopischen Bild?
b) Ordnen Sie die in Abb. 8 genann- Erklären Sie, dass mit einem
ten erstmaligen Erkenntnisse in der Elektronenmikroskop keine leben-
Zellbiologie in der zeitlich richtigen den Organismen untersucht werden
Reihenfolge. Dafür stehen Ihnen fol- können.
gende Jahreszahlen zur Verfügung 6 Mitochondrium m
1675, 1828, 1877, 1931, 1945.

A) Das erste Elektronenmikroskop wird von ERNST RUSKA gebaut.


(B) EDUARD STRASSBURGER und OsKAR HERTWIG erkennen im Mikroskop,
dass bei der Befruchtung Geschlechtszellen verschmelzen und ihre Zellkerne
sich vereinigen; (C) ANTONI VAN LEUWENHOEK erkennt erstmals winzige
Lebewesen im Teichwasser; (D) Das erste elektronenmikroskopische Bild
einer ganzen Zelle wird von KEITH PORTER und Mitarbeitern veröffentlicht; (E)
HuGO vON MOHL beobachtet mithilfe eines Mikroskops erstmals die
Zellteilung bei Pflanzen.

8 Erkenntniszuwachs in der Zellbiologie - zeitlich ungeordnet 7 Pantoffeltierchen 10 um

BSystemebenen" 21

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