Sie sind auf Seite 1von 5

Benjamin, Daniel und Joel Mai 2022

Nervensystem – Handout

Wozu haben wir ein Nervensystem?

«Unser Nervensystem lässt uns mit unserer Umwelt interagieren und steuert innere Mechanismen.»

Wie funktioniert unser Nervensystem?

Nerven leiten elektrische Erregungen nur in eine Richtung. Nerven,


welche Erregungen ans Gehirn oder Rückenmark leiten, werden
sensorische Nerven genannt. Nerven, welche Erregungen von Gehirn
oder Rückenmark an ein Zielorgan senden, werden motorische
Nerven genannt. Sensorische und motorische Nerven werden als
peripheres Nervensystem (PNS) zusammengefasst, während das
Gehirn und Rückenmark als zentrales Nervensystem (ZNS)
zusammengefasst werden.

Sobald unser Körper einen Sinnesreiz erhält, wird dieser vom


Sinnesorgan in eine elektrische Erregung umgewandelt und über
sensorische Nerven an unser ZNS weitergeleitet, wo es verrechnet
wird. Anschliessend wird von unserem ZNS „ein Befehl“ in Form
einer elektrischen Erregung über motorische Nerven an das Zielorgan geschickt. Das führt zum
Beispiel eine Muskelkontraktion durch.

Man kann das EVA-Prinzip auf unser Nervensystem anwenden:

Eingabe = Sinnesreiz; Verarbeitung = Verrechnung im ZNS; Ausgabe = Reaktion


Benjamin, Daniel und Joel Mai 2022

Aufbau eines Nervs

Ein Nerv besteht aus vielen parallel verlaufenden


Nervenbündel. Jedes Nervenbündel ist wiederum
aus mehreren kleineren Nervenfasern aufgebaut.

Eine Nervenfaser ist der Fortsatz einer Nervenzelle.


Dazu gehören das Axon sowie die Myelinscheide, die
es umgibt.

Nervenzellen können elektrische Impulse empfangen


und wieder weiterleiten und sind somit grundlegend
für die Kommunikation zwischen Gehirn und Sinnes-
/Zielorganen.

Aufbau einer Nervenzelle

Eine Nervenzelle hat einen grossen Zellkörper (Soma), in dem sich der Zellkern und zahlreiche
Mitochondrien befinden. Sie sind die «Kraftwerke» der Nervenzelle. Neben dem Soma hat die
Nervenzelle einige Fortsätze. Die Fortsätze lassen sich in die verzweigten Dendriten und langen
Axone einteilen.

Dendriten dienen als Verbindungsstelle mit anderen Nervenzellen und nehmen Erregungen von
anderen Zellen entgegen. Die Erregungen der Dendriten sammeln sich dann im Soma.

Axone setzen beim Axonhügel an. Sie können Erregungen über lange Strecken schnell weiterleiten.
Ein Axon ist von Gliazellen (Hüllzellen) umgeben, welche eine Myelinschicht um das Axon bilden und
dieses isolieren.

Ein Axon verzweigt sich am Schluss. An den Enden befinden sich die Endknöpfchen. Die
Endknöpfchen und die gegenüberliegende Membranschicht bilden zusammen die Synapse. An der
Synapse kommt es zur Erregungsübertragung zwischen zwei Zellen.
Benjamin, Daniel und Joel Mai 2022

Membranpotential

Beim Einstechen einer Messelektrode in das Axon einer


Nervenzelle lässt sich eine Spannung messen. Man nennt
dies das Membranpotential.

Befindet sich das Membranpotential bei -70mV (Millivolt),


spricht man vom Ruhepotential.

Ruhepotential
Jede Nervenzelle hat eine Membranschicht, die
sie umgibt. Im Inneren der Zelle hat es eine hohe
Konzentration von positiv geladenen Kaliumionen
(Ka+) und negativ geladenen Proteinen (A-).

Im Äusseren der Zelle befindet sich eine


Flüssigkeit mit hoher Konzentration von Natrium-
und Chloridionen (Na+ + Cl-).

Somit hat es einen hohen


Konzentrationsunterschied der Ionen zwischen
dem Zellinneren und Zelläusseren. Kaliumionen
wollen nach Aussen strömen und Natrium-
/Chloridionen nach Innen. Eine Erklärung für die
gemessene Spannung ist es jedoch nicht.

Der Grund dafür ist, dass die Membran


durchlässig für Ka+ ist. Es gelangen also
durchgehend Ka+ durch die Membran ins
Zelläussere (Brown‘sche Molekularbewegung).
Das Zelläussere wird dadurch immer positiver und
das Zellinnere entsprechend negativer.

Aber durch Zunahme des Ladungsunterschied (Elektromagnetische Kraft) fliessen auch mehr
Kaliumionen zurück ins Zellinnere. Ab einem Punkt fliessen dann gleichviel Ka+ rein wie raus aus der
Zelle. Man spricht vom Kalium-Gleichgewichtspotential, dies liegt bei -91mV.

Leider hat die Membran auch eine geringe Durchlässigkeit für Na+. Diese sorgen genau für das
Gegenteil. Das Zellinnere wird positiver und das Zelläussere negativer. In der Folge würde dann noch
mehr Kaliumionen raus fliessen. Stück für Stück würde es keinen Konzentrationsunterschied mehr
geben und das Membranpotential würde auf null sinken.
Benjamin, Daniel und Joel Mai 2022

Damit das nicht passiert, gibt es die Natrium-


Kalium-Pumpe. Sie wird mit Hilfe von ATP, dass
sich zu ADP + P spaltet, angetrieben. Sie
transportiert drei Natrium-Ionen raus aus der
Zelle und gleichzeitig zwei Kalium-Ionen wieder
rein. Sie haltet den Konzentrationsunterschied
aufrecht und somit auch das Ruhepotential bei
-70mV.

Die Synapse

An einer Synapse wird eine Erregung von einer Nervenzelle an eine andere Zelle weitergeleitet. Die
Nervenzelle, welche die Erregung übermittelt, wird präsynaptische Zelle genannt. Die Nervenzelle,
welche die Erregung erhaltet, wird postsynaptische Zelle genannt.

Man unterscheidet zwischen der elektrischen Synapse (1) und der chemischen Synapse (2). Bei der
elektrischen Synapse werden Ionen über Kanäle direkt übertragen. Es kommt zu fast keiner
Verzögerung.

Bei der chemischen Synapse ist der Spalt grösser und es werden keine Ionen, sondern Transmitter
übertragen. Die Transmitter steuern dann die Öffnung der Ionen-Kanäle an der postsynaptischen
Zelle.

(1)

(2)
Benjamin, Daniel und Joel Mai 2022

Das Gehirn

Das Gehirn wird in vier Lappen aufgeteilt, welche für


unterschiedliche Aufgaben zuständig sind.

Frontallappen: Bewegungen, Sozialverhalten

Scheitellappen: räumliches Denken, Rechnen/Lesen

Hinterhauptslappen: Sehen

Schläfenlappen: Erkennungen, Merkfähigkeit,


Audioverarbeitung, Sprachzentrum

Das könnte Ihnen auch gefallen