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Grundvorlesung Neurobiologie
Diffusions-
Gaskonstante arbeit
Temperatur
Ladung
Faraday Konstante
[ion]o oder [ion]i = Außen- oder Innenkonzentration des Ions
Für jedes Ion kann der Spannungswert ermittelt werden, bei dem die Ionenflüße
im Gleichgewicht sind (Fließgleichgewicht, d.h. es fließen beim Spannungswert des
Gleichgewichts, genannt Gleichgewichtspotenzial, genau so viele Ionen in die Zelle
wie aus der Zelle; es besteht also keine Nettobewegung von Ionen bzw. Ladungen)
gilt
EK = 58 mV x log ([K+]a ) / ([K+]i )
= - 58 mV
* Spannungsabhängige Na-Kanäle
- Mehrere Typen (welche mit Inaktivierung und welche ohne Inaktivierung)
* Spannungsabhängige Ca-Kanäle
- 10 verschiedene Ca-Kanal Gene bis jetzt identifiziert
* Spannungsabhängige K-Kanäle
- derzeit fast 100 verschiedene K-Kanal Gene bekannt
Liganden-abhängige Kanäle
- Neurotransmitter als Ligand (Ionotroper Rezeptor, z.B. nikot. AChR)
- durch Ca, zyklische Nukleotide oder Protonen gesteuert, z.B. KCa, oder
CNG-Kanäle, oder „Acid-sensing ion channels“, ASICs
I +
+ U
U I R - +
-
-
Kondensator (engl.: capacitor)
I = dQ / dt = C * dU / dt
C = Q / U; Q = C * U
C Fläche
I
{
+
++++++++
U C C 1 / Abstand
- - - - - - - -
-
Biologische Membranen:
Spezifische Kapazität = 1 µF / cm2
Ein elektrisches Äquivalenzschaltbild eines Neurons:
Neurone verhalten sich wie ein RC-Glied
Membranwiderstand
Membrankapazität
Spannung
V (Volt)
Ausgangssignal
des Reizgenerators
V Reizgenerator
Größere kleinere
Kapazität Kapazität
V Kondensator
(1) (2) (3)
Zeit (t)
Wenn es zu einer Abweichung von den
Gleichgewichtsbedingungen kommt fließen Ionen und
damit Ströme
U=R I
(Spannung U (Volt) = Widerstand R (Ohm) x Stromstärke I (Ampère)
nach I aufgelöst:
I=1/R U, und da 1/R = g (Leitfähigkeit) auch I = g U
Beispiel:
INa=gNa(Vm-ENa)
Sollte Vm-ENa nicht null sein, dann fließt ein Na-Strom
Stromelektrode Ableitelektrode
Gleichgewichts-
potenzial
Kurstag 1: Gerätetag 18
Leitfähigkeiten - Kanäle
Alle Neurone, die lange Axone haben, müssen Aktionspotenziale nach dem
„Alles oder Nichts-Prinzip“ erzeugen, um Information ohne Verlust zu übertragen
Bear, Neuroscience: exploring the brain, Lippincott Williams & Wilkins, 2007
Grundbauplan des Regenwurms Lumbricus terrestris im Querschnitt. 1. Hautmuskelschlauch 2. Borsten 3.
Nephridien 4. Gonaden 5. Darm 6. Ringgefäß 7. Rückengefäß 8.Bauchgefäß 9. Bauchmark
Abb. 1: Morphologie des Nervensystems von L. terrestris. A. Übersicht des Bauchmarkquerschnitts. Konnektive des Segments 62, knapp rostral der SN1. B.
Schematische Darstellung der Riesenfasersysteme. MRF, LRF und VRF: Mediane, laterale und ventrale Riesenfasern, RIN: Rieseninterneuron, SLB: sensorische
Längsbündel, HFZ: Hauptfaserzüge, MFB: mediane Faserbündel, eS: elektrische Synapse
Neuronale Informationskodierung
• Aktionspotenzial (AP)
• Aktionspotential (AP)
• Aktionspotential (AP)
Differentielle Ableitung:
uo +
+ U o = U1 - U 2
u1
u2 - - Von Vorteil bei einer Störung S
Uo = U1+ S - (U2 + S)
Störung S wird subtrahiert!
- - - -++++- - - - - - - intrazellulär
++++----++++ extrazellulär
Aktionspotentiale entstehen nach dem Alles-oder-nichts Gesetz
Zunächst schneller
Anstieg der Na+
Membranpotential
Leitfähigkeit
-65 mV
Zeit
Aktionspotentiale entstehen nach dem Alles-oder-nichts Gesetz
Zunächst schneller
Anstieg der Na+
Membranpotential
Leitfähigkeit
Zeit
Aktionspotentiale entstehen nach dem Alles-oder-nichts Gestz
Zunächst schneller
Anstieg der Na+
Membranpotential
Leitfähigkeit
Nettoveränderung des
Membranpotentials
Zeit
Ohm’sches Gesetz: U = R*I = I / g; I = U / R = U * g
+55 ENa
[Ion]a
EIon= 58 log
0 [Ion]i
Ruhepotential
EMKK
-75 EK
Zeit
0
EMKK
-75 EK
Zeit
Alan Lloyd
Hodgkin
Andrew Fielding
Huxley
Nobelpreis 1963
zusammen mit Sir John Eccles
www.tolweb.org
www.mbl.edu
http://www.quarks.de/tintenfisch/
Spannungsklemme
* Der Klemmverstärker erzeugt einen Strom, der genau die gleiche Größe
wie der von der Zelle erzeugte Ionenstrom besitzt, nur mit entgegen
gesetztem Vorzeichen.
(Haltepotential oder Kommandopotential)
Ruhepotential)
AUSSTROM
EINSTROM
Das Kugelfisch Toxin Tetrodotoxin
Tetrodotoxin (TTX) blockiert
TEA TTX die spannungsabhängigen
Na+ Ströme
Tetraethylammonium (TEA)
blockiert K+-Ströme
Erwin Neher, Fred Sigworth, Alain Marty, Bert Sakmann, Owen Hamill -
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, 1981.
Erwin Neher und Bert Sakmann: Nobelpreis für Medizin 1991
Die patch-clamp Technik
Die Struktur des spannungs-
abhängigen Na+-Kanal
Konformationsänderung durch Depolarisation der Membran
Depolarisation öffnet und schließt Na+-Kanäle
Zustände des Na+-Kanals
?
In Ruhe
Pk=PNa
- - - - - - -
+ +
+ + +
- - - - - - -
+ + + + + + +
4. Repolarisation
5. Undershoot: nahe EK = Hyperpolarisation
6. Absolute Refraktärphase
7. Relative Refraktärphase
Einzelkanäle tragen stochastisch zum Aktionspotential bei
Ionenströme während des Aktionspotentials
* Für einen kurzen Moment polarisiert das Membranpotzenzial um, das heisst das
Innere wird positiv.
* Die Spitze des Aktionspotenzials liegt bei Spannungswerten, die in etwa denen
für das Natrium-Gleichgewichtspotenzial entsprechen (ENa).
* Danach repolarisiert das Membranpotenzial sofort und fällt ín etwa auf den Wert des
Ausgangspotenzials (Ruhepotenzials) ab.
* Nach einem Aktionspotenzial kann nicht sofort ein neues ausgelöst werden
(absolute Refraktärperiode).
Ux = U0 (e –x/)
Ux = Spannung am Ort x
U0 = Spannung am Ort 0 (Reizstelle)
= Längskonstante
= √rm/ri
Bei hohem Membranwiderstand kann sich die Potenzialdifferenz über eine grössere
Strecke auswirken als bei niedrigem Membranwiderstand (wenig Stromverlust
nach aussen, grosses ).
U = I R (1 – e –t/ )
* = Zeit nach Beginn des Reizstroms; e = Basis des natürlichen Logarithmus (e = 2,718)
= Zeitkonstante
Auch: = R C oder rm cm
Zeitkonstante
Reize
Zeit- und Längskonstante bestimmen
wie weit und wie schnell
Spannungsänderung im Neuron
weitergeleitet werden
Erregungsleitung erfolgt durch eine
Kombination von passiven
(Membran) und aktiven (Kanäle)
Komponenten
Die Leitungsgeschwindigkeit ist proportional zum Axondurchmesser
Myelinisierung erlaubt bei Vertebraten Leitungsgeschwindigkeiten wie im
Riesenaxon von Loligo
myelinisiertes Axon
unmyelinisiertes Axon
aktiv passiv
Entfernung am Axon
Ranvier‘scher Schnürring
Ranvier‘scher Schnürring
Saltatorische Erregungsleitung
Aktionspotenziale konnten von einem
myelinisierten Axon beim Frosch nur dann
abgeleitet werden, wenn die beiden Elektroden
einen Ranvier‘schen Schnürring einschlossen.
(Stämpfli et al.)
Die Initiationszone für Aktionspotentiale
In den allermeisten Nervenzellen geschieht die Ausbreitung der
Erregung von den Dendriten zum Axonhügel passiv. Erst am
Axonhügel entstehen Aktionspotenziale, die dann von dort
wegen den Refraktäreigenschaften der Membran nur in eine
Richtung fortgeleitet werden.
* Es gibt im ZNS von Wirbellosen Tieren und Wirbeltieren Neurone, welche keine
Aktionspotenziale bilden, sondern rein passive (elektrotonische) Fortleitung be-
nutzen („Non-spiking Interneurone“).
Bei Wirbeltieren:
Saltatorische Erregungsleitung: Aktionspotenziale entstehen
nur im Ranvier‘schen Schnürring, in den dazwischen liegenden
Abschnitten der Myelinhülle geschieht die Fortleitung passiv
(d.h. sehr schnell!).