Sie sind auf Seite 1von 10

Skript zur

Fachberatung
Physik T

Teil 3

Dieses Skript vermittelt einen Überblick über die in der Fachberatung Physik T
behandelten Inhalte. Es erhebt weder Anspruch auf Richtigkeit noch auf Vollständigkeit.

Nur für den Dienstgebrauch


Elektrostatik
Ladung
Es gibt zwei Arten von elektrischer Ladung:
positiv: +
negativ: -

Geladene Körper üben Kräfte aufeinander aus.

Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich


an.

Geladene Körper
Atome:
Kern: Protonen: +, Neutronen: 0

Hülle: Elektronen: -

Atome sind insgesamt elektrisch neutral.

Positiv geladene Körper: Atome haben weniger


Elektronen in der Hülle als Protonen im Kern,
Elektronenmangel

Negativ geladenen Körper: Atome habe mehr Elektronen in der Hülle als Protonen im
Kern, Elektronenüberschuss

Körper aufladen bedeutet, Elektronen zu entziehen oder hinzuzufügen.

Die Summe der Ladung im Universum ist konstant.

In elektrischen Leitern wie Metallen können sich die Elektronen z.T. frei bewegen.

Bei Leitern z.B. Eisen kann Influenz beobachtet werden:


Durch das Vorhandensein einer äußeren Ladung werden die
frei beweglichen Elektronen im Körper verschoben. Positiv
geladenen Atomrümpfe bleiben zurück.

Nur für den Dienstgebrauch


Bei Nichtleitern bzw. Isolatoren z.B. Kunststoff kann
Polarisation beobachtet werden:
Die Elektronen sind fest an ihre Atome gebunden. Durch das
Vorhandensein einer äußeren Ladung werden die Elektronen
lediglich innerhalb der Atome verschoben. Es bilden sich sog.
Dipole.

Die Größe Ladung


Ladung: Q [Q] = 1C Coulomb bzw. [Q] = 1 A s Ampere Sekunde

Es gilt: Δ Q = I ⋅ Δ t I Stromstärke

Fließt ein Strom der Stärke I über eine gewisse Zeit t, so


entspricht die Fläche unter dem Graphen der geflossenen
Ladungsmenge.
t2

Q = ∫ I (t)dt
t1

Elektrisches Feld
Definition
Der Raum, in dem auf elektrische Ladungen eine Kraft ausgeübt wird, besitzt ein
elektrisches Feld.

Feldlinienmodell
Elektrische Felder werden durch Feldlinien symbolisiert.

Eigenschaften:
• von + nach -
• kreuzen sich nicht
• stehen auf Leiteroberflächen senkrecht

Nur für den Dienstgebrauch


Beispiele:

Je dichter die Feldlinien gezeichnet sind, desto stärker ist das elektrische Feld.

Die parallel und in gleichem Abstand zueinander angeordneten Feldlinien des homogenen
elektrischen Feldes symbolisieren, dass in diesem Feld die Feldstärke überall gleich groß
ist.

Elektrische Feldstärke
q Probeladung im E-Feld

F el Kraft auf die Probeladung

Es gilt: F el ∼ q

Proportionalitätsfaktor:
Δ F el N
=E [E] =
Δq C

E: elektrische Feldstärke

⃗ ⃗
F el = q⋅ E

Nur für den Dienstgebrauch


Energie und Arbeit im homogenen E-Feld
W=⃗ F el ⋅⃗s 21 = F el ⋅ s21 ⋅cos(α)

s2 − s1

Arbeit, die das E-Feld am geladenen Körper verrichtet:

W = q⋅ E ⋅s

Elektrisches Potenzial
Potenzial φ

W J
φ= [φ ] = =V Volt
q C

Beispiel:
φ − = 0 V Potenzial
φ1 = 1 V
φ2 = 2 V
φ+ = 3 V

Spannung zwischen 1 und +: U +1 = φ + − φ1 = 3 V − 1 V = 2 V

Spannung =
^ Potenzialdifferenz
U = Δφ [U ] = V

Plattenkondensator
ΔW q⋅ E⋅Δ s
U = Δφ = =
q q
q⋅ E ⋅(s + − s − ) q⋅ E⋅ d
= = = E⋅ d
q q

Es gilt: Q ∼ U

Proportionalitätsfaktor:
ΔQ C
=C [C ] = =F Farad
ΔU V

C: Kapazität des Kondensators

Nur für den Dienstgebrauch


Man stellt fest:

A: Fläche der Platten


C∼ A

d: Abstand der Platten


1
C∼
d

A
Zusammen: C ∼
d

Proportionalitätsfaktor:
C
= ε0
A/d

ε0: elektrische Feldkonstante

A
C = ε0 ⋅
d

Medium zwischen den Platten


Bringt man einen Isolator, ein sog. Dielektrikum zwischen die Platten eines Kondensators
bilden sich Dipole. Durch die Dipole an den Seitenflächen können bei gleicher Spannung
mehr Ladungen auf den Kondensator gelangen - die Kapazität steigt.
A
C = ε r ⋅ε0 ⋅
d

εr: Dielektrizitätszahl, Permittivität

Beispielwerte für εr:

Vakuum: 1
Luft: ca. 1
Keramiken: bis 1000

Nur für den Dienstgebrauch


Im Kondensator gespeicherte Energie
Aufbringen einer weiteren kleinen Ladung Δ Q .

Ist die Ladung klein genug, so ändern sich während des


Vorgangs die aktuelle Ei, Ui und Qi nahezu nicht.

E i ≈ konst .
U i ≈ konst .
Q i ≈ konst .

Die zum Verschieben von Δ Q verrichtete Arbeit berechnet man:


Δ W i ≈ Δ Q⋅ E i ⋅d
Δ W i ≈ Δ Q⋅U i
Q
Δ W i ≈ Δ Q⋅ i
C
W ≈ ∑ ΔWi

In Differenzialschreibweise:
Q Q
dW = dQ⋅ = ⋅dQ ∣ ∫
C C
∫ dW = ∫ QC ⋅ dQ
Q0 Q0 2
Q 1 Q2 1 Q0
W = ∫ ⋅dQ =
0 C
[ ]
2 C 0
=
2 C
Q0: Ladung auf dem Kondensators

bzw.
1
W= C U 02
2
U0: Spannung am Kondensators

Nur für den Dienstgebrauch


Ladungen im elektrischen Feld
Millikan-Versuch
Ein geladenes Öltröpfchen wird in einem homogenen E-Feld zum
schweben gebracht. Es ergibt sich die Gleichgewichtsbedingung:
F el = F G
q⋅ E = m⋅ g
U
q⋅ = m⋅g
d
Es ergibt sich, dass die Ladungen verschiedener Öltröpfchens immer
Vielfache voneinander sind. q = N ⋅e
e: Elementarladung
N: Anzahl der Elementarladungen

Beschleunigte Ladungen im elektrischen Feld



⃗v ∥ E
Elektronen werden durch den Glühelektrischen Effekt aus
der Kathode ausgelöst und dann im homogenen E-Feld
zwischen Kathode und Anode beschleunigt.

UH: Heizspannung
UB: Beschleunigungsspannung

W el = W kin
1
e⋅U B = me v 2
2
e

⇒ v = 2 ⋅U B
me

Abgelenkte Ladungen im elektrischen Feld


⃗v ⊥ ⃗
E
Treten Elektronen in ein senkrecht zu ihrer
Bewegungsrichtung orientiertes E-Feld, so werden
sie auf eine Parabelbahn abgelenkt.

Hinweis: Bei Elementarteilchen z.B. Elektronen spielt


im Gegensatz zum Öltröpfchen die Gewichtskraft
keine Rolle.

Nur für den Dienstgebrauch


x(t ) = v 0 ⋅t (*)
1
y (t) = ⋅ a⋅t 2
2

e e U
a: F el = e⋅ E = m⋅a ⇔ a= ⋅E = ⋅ A
m m d

1 e U
y (t) = ⋅ ⋅ A ⋅t 2 (*) einsetzen
2 m d
1 e U 1
y (x ) = ⋅ ⋅ A ⋅ 2 ⋅ x 2
2 m d v0
Hinweis: Das Vorzeichen kann positiv oder negativ gewählt werden.

Elektrischer Strom
Die Spannung bzw.
Potenzialdifferenz zwischen den
Leiterenden dient als Antrieb für
den elektrischen Strom.

Im Leiter bewegen sich die freien


Elektronen sehr schnell in alle
Richtungen.
Die angelegte Spannung erzeugt
ein E-Feld im Leiter. Dadurch bewegen sich die Elektronen im Mittel Richtung +-Pol.
Dieser sog. Drift ordnet man die Driftgeschwindigkeit v D zu.

Mit der Ladungsmenge Δ Q , die pro Zeit Δ t durch eine gedachte Querschnittsfläche
dringt, wird die Stromstärke definiert.
Δ Q N ⋅e
I= = [I ] = A Ampere
Δt Δt
e: Elementarladungen
N: Anzahl der Elektronen

Die thermischen Schwingungen der


Atome und Fehlstellen im
Festkörper (Kristallgitter) hemmen
die Bewegung der Elektronen.

=> Ohmscher Widerstand R

Nur für den Dienstgebrauch


Es gilt: U = R ⋅ I [R] = Ω Ohm

l
Man stellt fest: R = ρ ⋅
A

l: Länge des Leiters


A: Querschnittsfläche des Leiters
ρ: spezifischer Widerstand (Materialkonstante)

Man schreibt auch:


1
G= Leitwert
R
[G] = S Siemens
[G] = Ω Mho (anglo-amerikanischer Sprachraum)

A
Es gilt: G = γ ⋅
l
1
γ = ρ : Leitfähigkeit (Materialkonstante)

Nur für den Dienstgebrauch

Das könnte Ihnen auch gefallen