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Technische Universität München

TUM School of Natural Sciences


Physik Department

Übungen zur Experimentalphysik 2


Sommersemester 2023
Prof. Dr. Jonathan Finley, Dr. Thomas Maier (exph-uebung@ph.tum.de)

Übungsblatt 2
29. April - 6. Mai 2023

Aufgabe 1 - Van-de-Graaf-Generator

Beim elektrostatischen Van-de-Graaf-Generator wird zur Erzeugung sehr hoher Spannungen mit
einem isolierenden Band Ladung auf eine isoliert aufgehängte Metallhohlkugel (Radius R = 1, 5 m)
gebracht. Die Kugel trage die Ladung Q = 1, 0 · 10−4 C.

(a) Leiten Sie über den Satz von Gauß die Feldstärke E(r) als Funktion des Abstandes r vom
Kugelmittelpunkt her. Unterscheiden Sie dabei die Bereiche innerhalb und außerhalb der
Kugel.

(b) Welche Feldstärke herrscht (außen) direkt an der Kugeloberfläche?


(c) Wie groß ist das elektrostatische Potential φ(r) innerhalb und außerhalb der Kugel?
Hinweis: Das elektrostatische Potential φ an einem Ort ⃗r ist definiert als Wegintegral von
einem Referenzpunkt ⃗r0 (üblicherweise ⃗r0 = ∞ und φ(∞) = 0) über das elektrische Feld:
Z ⃗
r
φ(⃗r) = − ⃗ ◦ d⃗s
E (1)

(d) Skizzieren Sie die Verläufe von E(r) und φ(r).

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Aufgabe 2 - E-Feld Platten

Drei unendlich große, ebene Oberflächen befinden sich bei x = −d, x = 0 und x = +d (siehe
Abbildung). Die Oberfläche bei x = 0 hat eine Flächenladungsdichte von 2σ. Die anderen beiden
Oberflächen haben eine Flächenladungsdichte von −σ.

(a) Berechnen Sie das elektrische Feld in den in der Abbildung gezeigten Regionen I-IV und
zeichnen Sie die x-Komponente Ex des elektrischen Feldes als Funktion von x.
(b) Berechnen Sie die Potentialdifferenz in den in der Abbildung gekennzeichneten Regionen I-IV
für φ(∞) = 0 (Referenzpunkt). Zeichnen Sie das Potential als Funktion von x.
(c) Wie viel Arbeit muss aufgewendet werden, um eine Punktladung mit Ladung +Q von der
Unendlichkeit zum Ursprung x = 0 zu bringen?

Aufgabe 3 - E-Feld homogene Ladungsdichte

Es sei eine nicht-leitende, unendlich ausgedehnte Fläche von vernachlässigbarer Dicke und mit einer
homogenen Flächenladungsdichte −σ gegeben (siehe Abbildung). Direkt daran anschließend gibt
es einen unendlich ausgedehnten Bereich der Dicke D mit homogener Raumladungsdichte ρ. Alle
Ladungen seien ortsfest. Berechnen Sie die Richtung und die Stärke des elektrischen Feldes

(a) für eine Höhe h über der negativ geladenen Fläche (oberhalb im Sinne der Zeichnung).

(b) für einen Abstand H vom unteren Ende des positiv geladenen Bereichs.
(c) innerhalb des positiv geladenen Bereiches mit Abstand d von der negativ geladenen Fläche
(d < D).

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Aufgabe 4 - E-Feld inhomogene Ladungsdichte

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt einer unendlich ausgedehnten Platte der Dicke d = 1 cm.
Die Ladungsdichte der Platte sei inhomogen und steige linear von ρ(x = 0) = 0 C/cm3 auf
ρ(x = d) = 1 C/cm3 an.

(a) Berechnen Sie die elektrische Feldstärke E(x) oberhalb der Platte, also für x > d.
(b) Welche Oberflächenladungsdichte σ müsste eine infinitisimal dünne, aber unendlich ausge-
dehnte Platte bei x = d haben, damit oberhalb der Anordnung (x > d) kein elektrisches Feld
herrscht?

Aufgabe 5 - E-Feld Koaxialkabel

Ein Koaxialkabel, wie es z.B. als Antennenkabel für Fernseher verwendet wird, stellt einen Kon-
densator dar. Dieser besteht aus einem Innendraht mit Radius ri , der von einem Außenleiter, einem
Drahtgeflecht mit Innenradius ra , umgeben ist. Dazwischen befindet sich eine Isolierung aus Gum-
mi der relativen Dielektrizitätskonstanten (Permittivitätszahl) εr . Wir betrachten das Koaxialkabel
näherungsweise als einen Abschnitt eines Zylinders unendlicher Länge.


(a) Berechnen Sie mit Hilfe des Gauß’schen Satzes das E-Feld für einen Abstand r vom Zentrum
des Kabels, wenn das Kabel die Ladung +Q pro Länge l im Innenleiter bzw. −Q pro Länge
l im Außenleiter trägt.
(b) Skizzieren Sie E(r) in den relevanten Bereichen.

Aufgabe 6 - Wassermolekül als Dipol

Das Wassermolekül H2 O ist aufgrund der großen Elektronegativität von Sauerstoff polar. Sein
Dipolmoment beträgt ca. p = 7, 5 · 10−30 Cm.
Hinweis: Wenden Sie die Formeln für Energie, Drehmoment und Kraft auf einen Dipol an.

(a) Berechnen Sie die Energie, die nötig ist, um das Wassermolekül in einem Feld von 104 N/C um
180◦ aus seiner Gleichgewichtslage herauszudrehen. Geben Sie das Ergebnis in Elektronenvolt
(eV) an.
(b) Wie groß ist das Drehmoment auf das Wassermolekül in der neuen Position?
(c) Welche Kraft wirkt auf das Wassermolekül, wenn es sich im Abstand von 10 Å zu einer
Punktladung der Größe 1 nC befindet und sein Dipolmomentvektor parallel bzw. antiparallel
zum Feldvektor ist?

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