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Freie
Ladungsträger in elektrisches und
magnetischen Feldern
Freie Ladungsträger in elektrischen und magnetis.n Feldern
D. Zlrm,er / Gymnaoiun Olhweiler
Fun!l!ionsweise:
Bei genügend hoher Temperatur können Elektronen die Kathode verlassen (glühelektrischer Effekt). Diese werden
durch eine anliegende Anodenspannung zur Anode hin beschleunigt. Durch ein Loch in der Anode können einige
Elektronen hindurch gelangen, es bildet sich ein Elektronenstrahl. Der Wehneltzylinder ist stark negativ geladen, es
bündelt den Elektronenstrahl zusätzlich.
Durch geladene Kondensatoren (jeweils in Horizontal- und in Vertikalrichtung) kann der Elektronenstrahl beliebig
abgelenkt werden. Auf einem Schirm erzeugt der Elektronenstrahl einen Leuchtfleck .
Anwendungen:
• Fernseher
• Oszilloskop (vgl. später)
In der Beschleunigungsphase zwischen Kathode und Anode bewegt sich das Elektron in einem e/ekfrlschen
Llngm/d
Das Elektron wandell zunehmend potentielle Energie in kinetische Energie um. seine Geschwindigkeit wird immer
größer. Berechnung der Endgeschwindigkeit:
_ _ _ _ __ _ __ __ _ _ _ _ _ _ _ __ _ __ _ _ __ _ _ _ _ __ _ __ _ S.lto[1J
Freie Ladungstiger In elektrischen und magnetischen Feldern
0 Zlnvntr / G~ nNilln Otfwello,
Eu, = E,,
<=> ½·m ·vi =e•U.,
<=> v =
m
Bemerkung:
Satt der Energieeinheit 1J verwendet man bei Elektronen auch oft die Einheit 1eV (Elektronenvolt)
Bemerkung:
Diese Formel Ist nur beschränkt gültig. Bel genügend hoher Beschleunigungsspannung wäre es nach dieser Formel
möglich. die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten. Dies Ist aber nicht möglich. Bei höheren
Beschleunigungsapannungen werden wir später relatlvlstlsch rechnen.
e·U 2
s(l) = fa/ 2 = ½-·1 (+v01+s0 )
m·d
e-U
v(t ) = al = - · I {+v0 )
m·d
e·V
a(t ) = a = - -
m·d
Nun senden wir ein Elektron in ein elektrisches Querfeld, d.h. die Feldlinien verlaufen senkrecht zur
Bewegungsrichtung des Elektrons.
_ __ _ _ __ _ __ _ _ _ __ _ _ __ _ __ _ __ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Soltef21
Freie Ladungsträger in elektrischen und magnetiAlen Feldern
O. :zm-ir- I Gym......,, aa-
Parabe~rade
Gccade _____ , v
X
Vermutung:
Die Elektronen bewegen sich auf einer Parabeibahn Im Innern des Kondensators.
y=const ·x 1
Herleitung·
Sobald das Elektron in den Kondensator geffogen ist, übeflagem sich zwei Bewegungen unabhängig voneinander:
eine gleichfOrmige Bewegung in x-Rlchtung und eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung in y- Richtung . Ahnlich
wie beim schiefen Wurf überlagert man diese Bewegungen .
i-+
<=>m·a=e · E=e-
u
d
e-U
<=>a = - -
m·d
Da es sich um eine beschleunigte Bewegung handelt. gilt:
y(t)=½ ·a •t 1
Eingesetzt:
e-U
y(t)=--·I 2
2 -m-d
X
Eliminierung von t: / =- in y(t)
Vo
l
e -U x e-U 2 2
y(x)=---· ( - -x =const•x
2 -m · d )
2-m-d-~1
also: das Elektron bewegt sich auf einer parabelförmigen Bahn mit
e-U 2
y(x) ---2 · X
2·m·d·v0
Wird die Geschwindigkeit vo durch Anlegen einer Anodenspannung u,.. erreicht gilt:
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ s.tte[3)
Freie Ladun&ger in elektrischen und magnetischen Feldern
o.~ , Gimr-.n~
½mv; =e•U.,
.2 _
Vo-
2eu.,
m
Eingesetzt in y(x) folgt:
e-U
y(.x) = ---;;--;-;-. r
..2
2-m ·d-2eU„
m
= LJ
y(r)=---·r
4-d-U„
2
Meistens muss das Elektron noch eine gewisse Strecke zurücklegen, beYol' es auf den Schirm trifft. Deshalb sind oft
auch Ablenkung und Ablenkwlnkel interessant.
} Ablenkung s
___________ ,.-::-..-:: _(J
Breite b Schirm
Schirmabstand
Nach dem Vel1assen des Kondensators, d.h. ab dem Punkt P, fliegt das Elelttron wieder gerade aus weiter. Um
Ablenkung s und Ablenkwinkel a berechnen zu kOnnen, muss man die Tanr,entenglelchung für den Punkt p
bestimmen.
e -U
Im Innern des Kondensators gilt: y(.x) = 1
•r
2
2-m·d·Yo
Für die Steigung an einer beliebigen Stelle dieser Kurve gilt dann:
e-U
m =y'(r) = - - -2 ·x
m·d-v0
Beim Verfassen des Kondensators befindet sich das Elektron an der Stelle b (Kondensalort>reite ).
Punkt-Steigungs-Form :
y= y'(bj-(r-b)+ y(b)
= e-U e-U ,
y-----b-(r-b)+----:-·b
- m-d·v; 2-m·d ·v;
2
e·U e-U
s = y(b+c) = - - - -
2
·b·(b+c-b)+ -b 2
m-d-~ 2-m·d-~2
e-U e-U
d· m· v;
=s=----b-c+-----b 2
2· d · m· v;
1
e-U-b
s= (2c+b)
2-m ·d•v02
-----------------------'---------------------Uta!•!
_____,,,.
Freie Ladungsträger in elektrischen und magnetisch! Feldern
o . ZJmmer / Gymnasium Ottwefler
' 2 U
Einsetzen von v~ = liefert:
m
S= U ·b
4-d ·U (2c'l-b)
A
Für die Berechnung des Ablenkwinkels muss man den Steigungswinkel der Tangentengleichung an der Stelle b
bestimmen. Es gilt:
m = y'(b) = tan(a)
e·U·b
<=>tan(a)=--
m·d · v~
<=>la
e·U-
= arctan ( - · b)
2
m·d·v0
Bemerkung:
Es fällt auf. dass die Ablenkung s proportional zur Ablenkspannung U ist. Diese Eigenschaft nutzt man beispielsweise
bei einem Oszilloskop aus.
. .~ e·B
Freie Ladungsträger
Alle bisherigen Formeln gelten selbstverständlich analog für alle Arten von Ladungsträgern.
Um Ladungsträger aus dem Atomverband zu lösen braucht man Energie. Diese Energie kann man beispielsweise in
Form von thermischer. optischer, elektrischer oder kinetischer Energie zuführen.
Nun kann man die1 Wirkung elektrischer und magnetischer Felder kombinieren . Eine Anwendung ist der
GNchwlndlglcelt.fflter. Ein Geschwindigkeitsfilter hat die Aufgabe, nur Ladungsträger einer bestimmten
Geschwindigkeit hindurch zu lassen. Alle Ladungsträger anderer Geschwindigkeiten werden abgelenkt. Ein
Geschwindigkeitsfilter beruht auf dem Prinzip der gelcrwuztlln elelctrfschen und magnetischen Felder.
0
F, ••,,
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_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __:-=_ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ __ Seite (II]
Freie Ladungsträger in elektrischen und magnetischen Feldern
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~ ~ 11,ayn,tli!id1t,Ftldatwirl(1tu'1t~.-.,_Nu,'f~mitder~ell v=-BE
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Der Geschwindigkeilsfiltar kommt zum Beispiel bei einem lllasunspe«trograph (Massenspektroskop) zum Einsatz.
Geschwind r e~filter
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2. Magnetfeld
Funkllonswelse .
Ein Ionenstrahl aus Teilchen unterschiedlicher Masse , Ladung und Geschwindigkeit triffl zunächst auf einen
Geschwindigkeltsfitter. Es können nur Teilchen gleicher Geschwindigkeit passieren:
E
v=-
8
Diese gleich schnellen Teilchen treffen nun auf ein zweites Magnetfeld, in dem sie aufgrund der Lorentzxrafl auf eine
Kreisbahn gezwungen werden . Dun:h Messung der Redien kann man auf die speZTfische Masse der Teilchen
q
schließen.
Es gilt·
_ _ __ __ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ __ __ _ __ _ _ _ __ 5elte(7]
Freie Ladungsträ!r in elektrischen und magnetischen Feldern
D. Zimmer/ Gymnasicrn 0 -
FL = F,
v'
<=>q ·v -81 =m· -
r
<=>q·r·B, =m·v
m B,
=- =~ -r
q V
<=>~= B, ·r
q §_
B,
<=>~ = B,·B,_ r
q E
Es+wvi11r
·, ~ •;:.••• -~ , ~~ t ~ ~"~ -r ~ ~ ~ ~-Mag~.i ·
11>.Wc}) !!~..
- " ~•=-···. -
R~r,t\am f'!l&n'M:Cile ~ •
</.
Tellc;henbeschleunla•r am Beispiel d!I Zyklotron•
Aufbau :
Funktionsweise :
In einem starken magnetischen Feld befinden sich zwei hohle. O-förmige Elektroden 01 und 02. die durch einen
schmalen Spalt getrerlnt sind . Aus einer Ionenquelle (2) in der Mitte treten Ionen in das Feld ein.
Aufgrund der Lorentzkraft des magnetischen Feldes 'bewegen sich die Ionen nahezu auf einer {Halb}-Kreisbahn Be,
jedem Durchgang durch den Spalt werden sie durch Anlegen ein!lf geeigneten Wechselspannung (1) weiter
beschleunigt. Somit wachsen Geschwindigkeit und Bahnradius d!lf Teilchen.
Durch eine Ablenkplatte (3) werden die beschleunigten Teilchen schließlich aus dem Zyklotron herausgelenkt und
treffen auf das Ziel (Target).
B!lfnerkungen:
( 1) Erfinder· Lawrence und Livingstone (1934)
(2) Damals erreichbare Geschwindigkeiten: bis ca.10% von c {dann ist dynamische Masse zu groß)
(3) Die Richtung des elektrischen Feldes muss nach jedem Durchlauf umgedreht werden . Dies kann durcn e,ne
konstante Wechselspannung erfolgen. das die für einen Umlauf benötigte Zeit T konstant bleibt.
T = 2Jr · "'8
q
_ _ _ _ _ _ _ __ _ __ _ _ _ _ __ _ __ __ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ __ _ _ s.tto!S)