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u12 (t )=u 1 ( t )+ u2 ( t )
^ 1 ⋅sin ( ω t ) + U
u12 (t )=U ^ 2 ⋅ sin2 ( ω t +φ 2)
Vereinfachung
In vielen praktischen Fällen sind die in einem Netzwerk auftretenden Größen mit gleicher
Frequenz, weil z.B.:
1
In diesen Fällen gleicher und sich nicht ändernder Frequenz kann der umlaufende Zeiger in
einen ruhenden Zeiger überführt werden, da dort
- die Amplituden gleichbleiben.
- sich die Phasenverschiebung der einzelnen Größe sowie di Phasenlagen zwischen
den Größen nicht ändert.
Damit kann ausgehend vom Liniendiagramm ein Zeigerbild erstellt werden. Mit Hilfe der
komplexen Rechnung oder grafischer Verfahren können dann nachfolgend alle notwendigen
Berechnungen erfolgen.
In der Abb. ist die Spannung u 1 (t) gegen den Nullpunkt der Zeitachse nicht, die Spannung
u2 (t) dagegen um den Winkel ϕ 2 voreilend verschoben. Dieser Winkel ist damit auch der
Nullphasenwinkel zwischen u 1 und u 2 .
^ ⋅ sin ω t
u1 ( t ) = U ^ ⋅ sin ( ω t+ ϕ )
u2 ( t ) = U 12
Die dazugehörigen Zeigerbilder werden aus dem Liniendiagramm entweder mittels der
^
U
Amplituden oder mit U = mittels der Effektivwerte konstruiert.
√2
Die Augenblickswerte der resultierenden Spannung u(t) erhält man, indem man die
jeweiligen Augenblickswerte von u 1 und u 2 algebraisch addiert. Im Liniendiagramm lässt sich
die Addition grafisch Punkt für Punkt durchführen.
Die Addition zweier phasenverschobener Sinusspannungen ergibt wiederum eine
Sinusspannung.
2
Zeichnet man die dazugehörigen Zeiger zum Zeitpunkt t = 0, so erkennt man, dass die
^ und U
Zeiger der Spannungen U ^ geometrisch zum Zeiger der resultierenden Spannung U
^
1 2
zu addieren sind.
^
U
Da für eine Sinusspannung gilt: U= ergibt sich für die resultierende Größe:
√2
U 2 sin ϕ 12
U =√U 21+U 22+2 U 1 U 2 ⋅cos ϕ 12 ϕ u=tan −1
U 1+U 2 cos ϕ12
Wenn man den Wechselstrom i= ^I ⋅ sin ( ω t+ ϕ ) mit einem Konstante Faktor R multipliziert
(ein Strom fließt durch einen ohmschen Widerstand) dann ergibt sich
i⋅ R= ^I ⋅ R ⋅sin ( ω t +ϕ )
Durch den Strom entsteht am Widerstand R ein Spannungsabfall u=i⋅ R mit der Amplitude
^ =I^ ⋅ R. Dann gilt für die neue Funktion der Ausdruck für die Sinusspannung:
U
u=U^ ⋅ sin ( ω t+ ϕ )
I
Die differenzierte Funktion eilt der Ausgangsspannung um 90°
voraus. Die beiden Zeiger stehen senkrecht aufeinander und haben verschiedene Längen.
( 2)
^
∫ I^ ⋅ sin ( ω t ) dt = −1
ω
^I ⋅cos ( ω t )= I ⋅sin ω t− π
ω I I
90°
Die integrierte Funktion eilt der Ausgangsfunktion um 90° nach und
hat einen anderen Amplitudenwert.
3
12.2 Bestimmung resultierende Wechselgrößen im Zeigerdiagramm
Phasenverschobene Spannungen bzw. Ströme dürfen nur
geometrisch addiert werden. Der Abstand des
Zeigerendpunktes der Gesamtspannung U von der U
Bezugslinie ist gleich der Summe der Augenblickswerte U 2
und U 1 und damit gleich dem Augenblickswert U der U2
U = U1 + U2 - U3 U3
4
12.3 Zusammenfassung
Größen, die sich sinusförmig ändern, lassen sich durch ruhende oder umlaufende Zeiger
darstellen
Die Winkel zwischen den Zeigern geben die Phasenverschiebung an, die zwischen den
jeweiligen Größen auftreten. Diejenige Größe, die gegenüber einer anderen einen
größeren Winkel gegen den Uhrzeigersinn hat, ist voreilend.
Die Frequenz der Sinusfunktion bestimmt die Winkelfrequenz der Zeiger. Da gleiche
Frequenz aller Größen Voraussetzung zum Aufstellen eines Zeigerbildes ist, kommt die
Frequenz in den Bildern nicht zum Ausdruck.
Bedingt durch die Frequenzgleichheit und die Sinusform aller Größen kann der Umlauf
weggelassen werden und es entsteht ein ruhender Zeiger, der die Amplitude und die
Phasenlage beinhaltet. Diese ruhenden Zeiger sind mit Großbuchstaben mit Unterstrich
^ , ^I
zu kennzeichnen U
Da sich Amplitude und Effektivwert nur durch den Faktor √2 unterscheiden, kann im
Zeigerbild auch der Effektivwert dargestellt werden. Für die Darstellung gilt dann U , I .
5
12.4 Berechnung mit Hilfe komplexer Zahlen
12.4.1 Allgemeine Beschreibung und Zeigergleichungen
Wird der Anfangspunkt eines Zeigers in den Ursprung eines rechtwinkligen Koordi -
natensystems gelegt, dann ist der Endpunkt des Zeigers durch zwei Angaben eindeutig
bestimmt. Je nach Art der beiden Bestimmungsstücke ergeben sich drei verschiedene
Darstellungsmöglichkeiten für den Zeiger.
Wird der Zeiger A entsprechend Bild a in Komponenten zerlegt, dann kann er durch folgende
Gleichung beschrieben werden: A=A 1 + A 2
wobei das Pluszeichen vektorielle Addition bedeutet. Der Zeiger A lässt sich jedoch auch
durch seine Länge A und den Winkel α beschreiben (Bild b).
Wenn eine Komponente j vorausgesetzt ist, z. B. j A2 , dann soll das bedeuten, dass A 1 und A2
nicht skalar addiert werden dürfen, sondern A 2 senkrecht zum Zeiger A 1 ohne j anzusetzen ist.
Das Pluszeichen bedeutet jedoch skalare Addition für alle gleichwertigen Größen, also solche
mit j oder ohne j.
Nach Bild d ist die Länge des Zeigers A : A=| A|=√ A 21+ A 22
ℑ a gin ä rteil A2
und der Winkel gegen die reelle Achse: α =arctan =arctan
ℜa lteil A1
Realteil und Imaginärteil sind in bei der Berechnung des Winkels mit ihren Vorzeichen
einzusetzen. Die Winkel werden entgegen dem Uhrzeigersinn positiv gezählt.
Werden die Komponenten A 1 und A, durch den Winkel a ausgedrückt, dann ist mit
ergibt sich schließlich als dritte Form die Exponentialform des Zeigers A=| A|⋅e j α
Der Ausdruck ( cos α + j sin α )=e j α a wird Einheitszeiger genannt, weil seine Länge eins ist. In
verschiedenen Winkellagen ergeben sich für ihn die folgenden Ausdrücke:
j0
α =0 : e =( cos 0+ jsin 0 )=1
( )
π
π j π π
α= : 2
e = cos + jsin = j
2 2 2
−π π
α= : e
j−
2
=¿
2
jπ
α =π : e = ( cos π + j sin π )=−1
( )
π
π j π π 1
α= : 4
e = cos + jsin = ( 1+ j )
4 4 4 √2
( )
π
j π π
Satz: Multiplikation mit e 2 = cos + jsin = j bedeutet Drehung um + 90°.
2 2
Mit dem Einheitszeiger lassen sich auch folgende bekannten Beziehungen ableiten, die in
Berechnungen von Zeigern mit Vorteil anzuwenden sind.
π π jπ
j j
e jπ =e 2 ⋅ e 2 = j 2. Da e = ( cos π + j sin π )=−1 ist, wird
1
2
j =−1 ⇒ j=√−1 ⇒ =− j
j
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12.4.2 Regeln für das Rechnen mit komplexen Zahlen
a) Gleichheit zweier komplexer Zahlen
Zwei komplexe Größen A=A 1 + j A 2 und B=B1 + j B2 sind gleich, wenn sie in Real- und
Imaginärteil übereinstimmen; wenn also A1=B1 und j A2= j B2, haben sie den gleichen Betrag
und die gleiche Phasenlage.
A+ B=( A 1 +B 1) + ( j A 2 + j B 2 )
Daraus ergibt sich für das Zeigerbild. Multiplikation (Division) eines Zeigers mit
Eine komplexe Größe wird mit n potenziert (radiziert), indem man den Betrag potenziert
(radiziert) und den Phasenwinkel mit n multipliziert (durch n dividiert):
8
n A2
n jn arctan
An =| A| e jnα bzw. A =( A + A
n 2
)
2 2
e
A1
1 2
Eine Sinusfunktion kann durch einen Vektor bzw. Zeiger dargestellt und nach a= A ⋅ e j ω t als
komplexe Größe geschrieben werden. Es kann z. B. i = i^ sin ( ω t+ ϕ) durch die komplexe
Funktion i=i^ e j (ω t +ϕ )= ^I e j ωt ersetzt werden.
Dem Übergang vom Augenblickswert als Funktion der Zeit zum Zeiger entspricht der
Transformation einer Sinusfunktion zu einer komplexen Funktion. i(t) → i (t).
Durch die Definition eines komplexen Widerstandes (Impedanz) Z kann aus der in die
komplexe Ebene transformierten Schaltung die komplexe Gleichung abgeleitet werden.
Haben die Spannung u die Phase ϕ u und der Strom i die Phase ϕ i dann gilt:
^ U j ( ϕ −ϕ )
U
= e u
=Z e jϕ=Z
i
mit ϕ =ϕ u−ϕi
^I I
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Scheinwiderstand Z und komplexer Widerstand Z sind keine Widerstände im physikalischen
Sinn, sondern nur Rechengrößen.
Phasenwinkel von Z
U U cos ϕ U sin ϕ
Es ist aber auch Z= ( cos ϕ+ jsin ϕ ) = +j
I I I
U R=U W =U cos ϕ Wirkspannung
U L=U B =U sin ϕ Blindspannung
Die Wirkspannung U R ist jene Komponente der Spannung U, die mit dem Strom I in Phase
liegt, während die Blindspannung U L um 90° vor- bzw. nacheilend phasenverschoben ist.
Der komplexe Leitwert Y ist die zum komplexen Widerstand reziproke Größe
I jϕ
=Y =|Y |( cos ϕ y + j sin ϕ y ) =|Y |e =G+ jB
U
1 1 − jϕ
Y = = e und −ϕ =ϕ i−ϕ u =ϕ y
Z Z
1
G= cos ϕ y Wirkleitwert
Z
1
B= sin ϕ y Blindleitwert
Z
Dem komplexen Widerstand entsprechend sind
I I cos ϕ y I sin ϕ y
Y= ( cos ϕ y + jsin ϕ y ) = +j
U U U
I W =I cos y ϕ Wirkstrom (in Phase mit U)
I B=I sin y ϕ Blindstrom (90° phasenverschoben zu U)
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