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INHALTSVERZEICHNIS KAPITEL 2
U R
+ - Gleichspannungsquelle
(Batterie)
= Gleichspannungsquelle
~ Wechselspannungsquelle
Die Stromstärke ist über die Ladungsmenge pro Zeit definiert und deshalb:
Q
Setzen wir also I = in die Gleichung P = U ⋅ I ein, so erhalten wir folgende Gleichung:
t
Q
P = U⋅
t
mit: P (W): Leistung
U (V): Spannung
Q (As): Ladungsmenge
t (s): Zeiteinheit
Ist die Leistung während des Zeitintervalls Δt konstant, dann gilt für die Arbeit (Energie):
W = P ⋅ Δt
mit: W (Ws oder J): Arbeit (Energie) in Wattsekunde oder Joule
P (W): Leistung in Watt
Δt (s): Zeitintervall in Sekunden
Da für die elektrische Leistung P = U ⋅ I gilt, folgt für die elektrische Arbeit (Energie)
W = U ⋅ I ⋅ Δt . Dies gilt jedoch nur bei konstanter Spannung und konstantem Strom während
des Zeitintervalls Δt.
Ändert sich die elektrische Leistung während des Zeitintervalls Δt, so muss man die Arbeit
(Energie) wie folgt definieren:
t2
W = ∫ P( t )dt
t1
Die von einem Widerstand aufgenommene Energie wird von diesem in eine andere
Energieformen umgewandelt. Besteht der Widerstand zum Beispiel nur aus einem
widerstandsbehafteten Leiter, so wird die aufgenommene Energie in thermische Energie
(Wärme) umgewandelt. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten der Energieumwandlung:
Zum Beispiel wird die elektrische Energie bei einer Glühbirne in Licht (und Wärme) und bei
einem Elektromotor in mechanische Energie (und Wärme) umgesetzt.
Beispiel:
Von einer Glühlampe ist nur bekannt, dass bei einer angelegten Spannung von 12 V ein
konstanter Gleichstrom der Stärke 500 mA fließt.
a) Wie groß ist die Leistung der Glühlampe?
b) Welche elektrische Energie nimmt die Glühlampe in einer Stunde auf?
geg.: U = 12 V
I = 500 mA = 0,5 A
Δt = 1 h = 60 min = 3600 s
ges.: a) Leistung P
b) Energie W
Lösung: P = U ⋅ I = 12 V ⋅ 0 ,5 A = 6 W
W = P ⋅ Δ t = 6 W ⋅ 3600 s = 21600 Ws = 6Wh
Die Leistung der Glühlampe beträgt 6 Watt und die Lampe nimmt pro Stunde die elektrische
Energie 6 Wh auf.
Leistung P (t)
50 W
t 1
t = 10s
2
Zeit t
ges.: Arbeitsaufnahme W
Lösung: Die Leistung P hängt von der Zeit t ab, ist also eine Funktion der Zeit t: P(t).
Bestimmung der Funktion P(t):
P(t) ist eine Ursprungsgerade; allgemeine Form einer Geradengleichung:
⇒ P( t ) = k ⋅ t
mit: P( 10 s ) = 50 W = k ⋅ 10 s
50 W
⇒k = = 5 Ws ⇒ P( t ) = 5 Ws ⋅ t
10 s
Somit ergibt sich für die Energieaufnahme W im Zeitintervall [t1,t2] mit t1=0s und t2=10s
folgender Ausdruck:
10 s
10 s 10 s
⎡1 ⎤ ⎡1 1 2⎤
W= ⋅ t ⋅ dt = ⋅ ∫ t ⋅ dt = ⋅ ⎢ ⋅ t 2 ⎥ = 5 Ws ⋅ ⎢ ⋅ ( 10 s) − ⋅ ( 0 s) ⎥
2
∫ 5 Ws 5 Ws 5 Ws
0s 0s ⎣ 2 ⎦0 s ⎣2 2 ⎦
[ ]
W = 5 Ws ⋅ 50s 2 = 250 Ws = Ws
Wird eine Spannung an einen elektrischen Widerstand gelegt, so fließt elektrischer Strom
durch den geschlossenen Stromkreis, d.h. eine gewisse Menge an Ladungsträgern pro
Zeiteinheit durchfließt den Widerstand. Diese Menge an Q/t bzw. dieser Strom I wird nur
durch den elektrischen Widerstand begrenzt (ohmsches Gesetz, Vergleiche Kapitel 1,
Leiter/Halbleiter/Nichtleiter).
Beim Stromfluss im Inneren eines Leiters, z.B. eines Drahtes aus Kupfer, stoßen die
Ladungsträger immer wieder an Störstellen des Kristallgitters. Die Hauptursachen dieser
Störstellen sind Verunreinigungen, Gitterbaufehler und thermisch verursachte
Gitterschwingungen. Der Stromdurchgang wird dadurch erschwert. Diese Eigenschaft des
Leitermaterials wird als elektrischer Widerstand bezeichnet. [2]
Zwischen Widerstand, Strom und Spannung besteht eine enge Beziehung, die man - nach
seinem Entdecker Georg Simon Ohm - Ohmsches Gesetz nennt:
U
U = R⋅I oder R=
I
mit: R (Ω): Widerstand
U (V): Spannung
I (A): Strom
Der elektrische Widerstand hat die Einheit Ohm (Ω).
Die Spannung U und der Strom I haben am ohmschen Widerstand einen linearen
Zusammenhang.
Dieses Diagramm wird Widerstandkennlinie genannt. Ist der Widerstand ein (linearer)
ohmscher Widerstand, ist die Widerstandkennlinie eine Gerade.
Unter dem Leitwert G versteht man den Kehrwert des ohmschen Widerstandes R:
1
G=
R
mit: G (S): Leitwert
R (Ω): ohmscher Widerstand
Die Einheit des Leitwertes ist Siemens (S).
Durch einen Lötkolben, der mit 230 V betrieben wird, fließen 270 mA. Wie groß ist
der ohmsche Widerstand und der Leitwert des Lötkolben-Heizkörpers?
geg.: U = 230 V
I = 270 mA = 0,27 A
ges.: Widerstand R; Leitwert G
U 230 V
Lösung: R = = = 852 VA = 852 Ω
I 0 ,27 A
1 1
G= = = 0 ,00117 S = 1,17 mS
R 852Ω
Der Widerstand des Lötkolben-Heizkörpers beträgt 852 Ω und dessen Leitwert 1,17 mS.
Die Atomdichte und die Zahl der freien Elektronen sind entscheidend für das
Widerstandsverhalten eines Stoffes, das mit dem spezifischen Widerstand ρ ausgedrückt wird.
Dabei geht man bei Leitermaterialien üblicherweise von 1m Länge und einem Querschnitt von
1mm2 bei einer Temperatur von 20°C aus. [2]
Man verwendet in der Elektrotechnik metallische Leiter, meist Kupfer, da dieser Werkstoff
viele freie Elektronen enthält und damit einen geringen spezifischen Widerstand ρ
beziehungsweise eine hohe Leitfähigkeit γ besitzt (die Leitfähigkeit γ ist der Kehrwert des
spezifischen Widerstands ρ: ρ = γ1 ).
Jedoch ist jeder Leiter je nach Werkstoff mehr oder weniger widerstandsbehaftet.
ρ ( Ω mm 2
m ) spezifischer Widerstand des Leiters
Beispiel:
Ein Kupferdraht mit einer Querschnittsfläche von 1,5 mm2 hat eine Länge von 10 m. Der
m
in Ω⋅ mm2
von Kupfer sowie der ohmsche Widerstand und der Leitwert des beschriebenen
A = 1,5 mm2
ρ = 0 ,01786 Ω mm
2
ges.: γ in Ω⋅mm
m
; R; G
2
1 1
Lösung: γ = = 2 = 56,0
m
ρ 0,01786 Ω⋅mm
m
Ω ⋅ mm 2
Der Widerstand R des Kupferdrahtes beträgt 119 mΩ und dessen Leitwert G 8,40 Siemens.
Metallische Leiter haben einen geringen spezifischen Widerstand, das bestleitende Metall ist
Silber (Ag). Kupfer und Aluminium sind die wichtigen Leiterwerkstoffe in der Technik.
Aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Widerstände von Kupfer und Aluminium
benötigt man für Leitungen mit dem gleichen elektrischen Widerstand bei Aluminium
ungefähr den 1,7-fachen Leiterquerschnitt. Betrachtet man aber zusätzlich die unterschiedliche
Dichte der beiden Materialien (die Dichte von Aluminium beträgt nur das 0,304-fache von
Kupfer), so ergibt sich für Leitungen mit dem gleichen elektrischen Widerstand, dass
Aluminiumleitungen trotz schlechterer Leitfähigkeit nur zirka die halbe Masse und damit auch
nur das halbe Gewicht im Vergleich zu Kupferleitungen aufweisen. Diese Tatsache ist
besonders im Freileitungsbau von Bedeutung, weil dadurch einfachere Mastkonstruktionen
möglich sind. [2]
Widerstandswerkstoffe stellen dem Stromfluss ein Hindernis entgegen und besitzen eine
geringe Leitfähigkeit. Bei Stromdurchgang kommt es zu einer Erwärmung, wie dies z.B. in
einem Haarfön mit der Heizwicklung bezweckt wird. Die Werkstoffe werden mit WM und
einer Zahl bezeichnet, die dem spezifischen Widerstand multipliziert mit 100 entspricht:
Konstantan hat beispielsweise einen spezifischen Widerstand von 0,5 Ωmm2/m, woraus sich
die Bezeichnung WM50 ergibt. Für Heizwiderstände (wie z.B. in Waschmaschinen,
Bügeleisen usw.) muss bei der Materialauswahl auf eine hohe thermische Belastbarkeit
geachtet werden. Dazu werden temperaturbeständige Materialien wie Cekas oder Ferropyr
verwendet. Bei Präzisionswiderständen die z.B. in der Messtechnik verwendet werden, soll
der elektrische Widerstandwert unabhängig von der Temperatur gleich bleiben. Dazu werden
Materialien mit einem kleinen Temperaturkoeffizienten α verwendet, wie z.B. Manganin oder
Konstantan.[2]
Beispiel:
Wie groß ist der Drahtwiderstand der Kupferwicklung eines Transformators bei 80 °C, wenn
bei einer Temperatur von 20 °C ein Widerstand von 30 Ω gemessen wird?
geg.: ϑ2 = 80 °C ϑ1 = 20 °C R20 = 30 Ω α 20 = 0,0039 K1
ges.: R
Lösung: Δϑ20 = ϑ2 - ϑ1 = 80 °C - 20 °C = 60 °C=60 K
R = R20 ⋅ (1 + α 20 ⋅ Δϑ20 ) = 30 Ω ⋅ (1 + 0,0039 K1 ⋅ 60 K ) = 37 Ω
Anwendung: Temperaturmessung
Hierbei wird der Widerstand eines Materials bei 20 °C gemessen (=R20) und später bei der
eigentlichen Temperaturmessung erneut (=R). Damit kann man die Widerstandsänderung ΔR
= R-R20 berechnen. Durch Umstellen der Gleichung ΔR = R 20 ⋅ α 20 ⋅ Δϑ 20 nach Δϑ20 erhält
Beispiel:
Ein Kupferdraht hat bei 20 °C einen Widerstand von 50 mΩ, bei der zu messenden
Temperatur 60 mΩ . Wie groß ist die zu messende Temperatur?
geg.: R20 = 50 mΩ = 50 ⋅ 10 −3 Ω
R = 60 mΩ = 60 ⋅ 10 −3 Ω
α 20 = 3 ,92 ⋅ 10 −3 K −1
ges.: Temperatur ϑ
Lösung: Δ R = R − R20 = 60 mΩ - 50 mΩ = 10 mΩ = 10 ⋅ 10 -3 Ω
Δ R = R20 ⋅ α20 ⋅ Δ ϑ20
ΔR 10 ⋅ 10 −3 Ω 10000
⇒ Δ ϑ 20 = = −1 = K = 51 K
R20 ⋅ α 20 50 ⋅ 10 Ω ⋅ 3,92 ⋅ 10 K
−3 −3
196
⇒ ϑ = Δ ϑ20 + 20 °C = 51 °C + 20 °C = 71 °C
Die zu messende Temperatur beträgt 71 °C.
Wir haben an der Beispielaufgabe des Kupferdrahtes gesehen, dass der Widerstand bei
Temperaturerhöhung zunimmt. Diese Eigenschaft zeigt ein sogenannter Kaltleiter.
Der Widerstand von Kaltleitern, z. B. von Metallen, nimmt bei der Temperaturerhöhung also
zu, während der Widerstand von Heißleitern, Kohle und den meisten Halbleitern bei
Temperaturerhöhung abnimmt. Dies äußert sich am Temperaturkoeffizienten α20. Dieser ist
bei Kaltleitern positiv (PTC: positive temperature coefficient), bei Heißleitern negativ (NTC:
negative temperature coefficient).
Heißleiter
ϑ
0
2.3 Zählpfeilsysteme
Elektrischer Strom ist als Bewegung von Ladungsträgern definiert. Im Falle des Stromflusses
in Metallen sind diese Ladungsträge Elektronen, die von negativem Pol der Quelle (z.B.
Batterie) zum positiven Pol wandern. Die physikalische Stromrichtung verläuft damit
außerhalb der Quelle vom Minuspol zu Pluspol. Die technische Stromrichtung hingegen
verläuft (historisch begründet) vom Pluspol zum Minuspol!
1. Verbrauchzählpfeilsystem
Das Verbraucherzählpfeilsystem ist über die positive Leistung am Verbraucher
definiert. Die Leistung des Erzeugers ergibt sich damit als negative Leistung. Dieses
System ist das gebräuchlichste System.
2. Erzeugerzählpfeilsystem
Das Erzeugerzählpfeilsystem ist über die negative Leistung am Verbraucher und die
positive Erzeugerleistung definiert und wird kaum verwendet!
2.3.1 Verbraucherzählpfeilsystem
(BFE-Grlg.ET1-Verbraucherzählpfeilsysteme)
R1 U1
U =
R2 U2
Bei der Serienschaltung werden die einzelnen Widerstände so geschaltet, dass durch jeden
Widerstand der selbe Strom fließt.
Bei der Serienschaltung liegt an jedem Widerstand ein gewisser Teil der Quellenspannung,
z.B. der Spannungsabfall U1 am Widerstand R1. Die Quellenspannung U unterteilt sich also in
die Teilspannungen U1 und U2, die an den einzelnen Widerständen anliegen bzw. abfallen.
Die Teilspannungen an den Widerständen (Spannungsabfälle) können mit dem Ohmschen
Gesetz errechnet werden.
Wichtig ist: Bei der Serienschaltung muss sich die Quellenspannung aus der Summe der
Spannungsabfälle an den Widerständen ergeben (siehe auch später: 2. Kirchhoffscher Satz).
U1 = I ⋅ R 1 U2 = I ⋅ R 2
--------------------------------------------
U = U1 + U 2 = I ⋅ ( R 1 + R 2 ) = I ⋅ R ges ⇒ Rges = R1 + R2
n
R ges = ∑ R i
i=1
R1
R2 R ges
R3
I
I1 I2
U = R1 R2
Bei einer Parallelschaltung sind sowohl alle Stromeintrittsklemmen als auch die
Stromaustrittsklemmen der Widerstände miteinander verbunden.
An allen Widerständen in Parallelschaltung liegt dieselbe Spannung.
⇒ U = I1 ⋅ R 1 = I 2 ⋅ R 2
mehrere HiFi-Geräte an eine Steckdose anschließen möchte. Hier sind alle Steckdosen parallel
geschaltet, da an jedem Gerät die Spannung 230 V anliegen muss.
Der Strom in der Zuleitung teilt sich auf die einzelnen Widerstand auf (siehe auch später:
1. Kirchhoffscher Satz).
Bei der Parallelschaltung ist der Gesamtstrom gleich der Summe der Teilströme.
2
⇒ I ges = I 1 + I 2 = ∑ I i
i =1
U = I1 ⋅ R 1 = I 2 ⋅ R 2
U U ⎛ 1 1 ⎞ 1
I ges = I 1 + I 2 = + = U ⋅⎜ + ⎟ beziehungsweise: I ges = U ⋅
R1 R 2 ⎝ R1 R 2 ⎠ R ges
1 1 1
⇒ = +
R ges R 1 R 2
1 n 1
= ∑
R ges i = 1 R i
R1 R2 R3 R ges
Bild: Zusammenfassen
von parallelgeschalteten Widerständen
Ri
Hinweis: Bei n gleichen Widerständen gilt: R ges =
n
1 1 1
Spezialfall: Bei zwei Widerständen gilt: = +
R ges R 1 R 2
(Hauptnenner ist R1 ⋅ R 2 , d.h. wir erweitern den ersten Bruch mit R2 und den zweiten mit R1):
1 R2 R1 R1 + R 2 R1 ⋅ R 2
= + = ⇒ R ges =
R ges R1 ⋅ R 2 R 2 ⋅ R1 R1 ⋅ R 2 R1 + R 2
Beispiel:
U
=
R2=
15 Ω
R5 = R1 =
10 Ω 20 Ω
R3 =
5Ω
R4 =
5Ω
⇒ R23 = R2 + R3 = 15 Ω + 5 Ω = 20 Ω
Dieser Ersatzwiderstand R23 ist parallel zu R1 geschaltet.
1 1 1 R ⋅R 20 Ω ⋅ 20 Ω
⇒ = + ⇒ R123 = 1 23 = = 10 Ω
R123 R1 R23 R1 + R23 20 Ω + 20 Ω
2.5 Dreieck/-Sternumwandlung
Die Schaltungsart der Dreieckschaltung kann mit den Gesetzen zur Zusammenfassung in
Reihe oder Parallel geschalteter Widerstände nicht berechnet werden. Aus diesem Grund kann
hier folgende Umwandlungsformel angewendet werden.
[4]
Der nach der Umwandlung erhaltene Widerstandsstern kann dann wieder mit den bekannten
Gesetzen der Serien- und Parallelschaltung weiter berechnet werden.
[4]
2.6.1 Begriffsbestimmung
Netzwerk: Im Allgemeinen besteht eine Schaltung aus einer gewissen Anzahl von Elementen,
die untereinander mit Leitungen verbunden sind. Diese Schaltung im gesamten be-
zeichnet man als Netzwerk.
Knoten: Die Verbindungspunkte zweier oder mehrerer Leitungen nennt man Knoten.
Zweig: Der zwischen zwei Knoten liegende Leitungszug heißt Zweig.
Masche: Jeder geschlossene Umlauf von einem Punkt des Netzwerkes auf einem beliebigen
Weg zum Ausgangspunkt zurück heißt Masche.
Beispiel:
Z3
K1 R3
M3
= U1 = U2
Z1 Z2 Z4
R2
R1 M1 M2 R4
K2 R5
mit: Z: Zweig
K: Knoten Z5
M: Masche
Bild: Beispiel eines Netzwerkes mit fünf Zweigen, zwei Knoten, zwei inneren Maschen und
einer äußeren Masche
U
=
R1 I1 I
I2
R2
I3 K1
R3
Bild: Netzwerk mit Knoten
In einem Knotenpunkt können keine Ladungen verschwinden und auch keine Ladungen neu
entstehen. Deshalb ist die Summe aller zufließenden Ströme gleich der Summe aller
abfließenden Ströme.
U2
U1 = M
Beispiel:
Iges I2
I1
M1
R1 U1 R2 U2
U5
Uq 2 = M3
I5
R5
R3 U3 M2 R4 U4
I3
Iges
= I4
Uq 1
gegeben sei: U q1 = 1 V ; U q2 = 4 V ; R1 = 2 Ω; R2 = 5 Ω; R3 = 1 Ω; R4 = 5 Ω; R5 = 2 Ω
gesucht: Iges, I1, I2, I3, I4, I5, U1, U2, U3, U4, U5
Lösung: Aus den drei Maschenumläufen folgt:
M1: U 2 + U 5 − U 1 = 0
M2: U 4 + U q1 − U 3 − U 5 = 0
M3: U 1 + U 3 − U q 2 = 0
In diesen drei Maschengleichungen kann man jede Spannung Ui durch das Produkt aus Ri und
Ii ersetzen (für i = 1...5) und die bekannten Werte für Ri einsetzen:
M1: R2 ⋅ I 2 + R5 ⋅ I 5 − R1 ⋅ I 1 = 0 ⇒ 5 Ω ⋅ I2 + 2 Ω ⋅ I 5 − 2 Ω ⋅ I1 = 0
M2: R4 ⋅ I 4 − R3 ⋅ I 3 − R5 ⋅ I 5 = −U q1 ⇒ 5 Ω ⋅ I 4 − 1 Ω ⋅ I 3 − 2 Ω ⋅ I 5 = −1 V
M3: R1 ⋅ I 1 + R3 ⋅ I 3 = U q2 ⇒ 2 Ω ⋅ I1 + 1 Ω ⋅ I 3 = 4 V
Nun kann man noch in diesen Gleichungen mit der Einheit Ω kürzen (wobei 1V = 1 Ω ⋅1 A ):
M1: − 2 ⋅ I 1 + 5 ⋅ I 2 + 2 ⋅ I 5 = 0
M2: − 1 ⋅ I 3 + 5 ⋅ I 4 − 2 ⋅ I 5 = −1 A
M3: 2 ⋅ I 1 + 1 ⋅ I 3 = 4 A
Außerdem kann man bei vier Knoten drei unabhängige Knotengleichungen aufstellen:
K1: I ges − I 1 − I 2 = 0 ⇒ − I 1 − I 2 + I ges = 0
K2: I 1 + I 5 − I 3 = 0 ⇒ I1 − I 3 + I 5 = 0
K3: I 3 + I 4 − I ges = 0 ⇒ I 3 + I 4 − I ges = 0
(K4: I 2 − I 4 − I 5 = 0 )
Man hat nun sechs unabhängige Gleichungen (M1 bis M3 und K1 bis K3) und sechs
Unbekannte (I1...I5, Iges).
Die Lösung eines solchen linearen Gleichungssystems geschieht am besten durch den
Gaußschen Lösungsalgorithmus: (die Lösung eines Gleichungssystem als Matrix ist für
diese Vorlesung nicht prüfungsrelevant!)
⎛-2 5 0 0 2 0 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜ 0 0 -1 5 - 2 0 - 1⎟
⎜ 2 0 1 0 0 0 4⎟
⎜ ⎟
⎜ -1 − 1 0 0 0 1 0 ⎟
⎜ 1 0 -1 0 1 0 0 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 1 1 0 -1 0 ⎠
Beim Gaußschen Lösungsalgorithmus darf man Zeilen vertauschen und auch Zeilen
miteinander verknüpfen. Um diese Matrix zu lösen, muss man sie auf eine Form bringen, so
dass unterhalb der Diagonalen alle Zahlen null ergeben. Dann kann man das Ergebnis
ablesen.
Um die Rechnungen möglichst einfach zu gestalten, kann man zuerst Spalten vertauschen;
allerdings ist zu beachten, welche Spalten man vertauscht, denn beim Tauschen der ersten mit
der dritten Spalte beispielsweise ist die zum Strom I3 zugehörige Spalte nach dem Tauschen
die erste!
Hier werden nun folgende Spalten vertauscht:
Die sechste Spalte (Iges) wird mit der ersten (I1) vertauscht, außerdem die vierte Spalte (I4) mit
der dritten (I3).
Zur Erinnerung: In der folgenden Matrix ist die zum Strom Iges zugehörige Spalte die erste, zu
I1 die sechste, zu I3 die vierte und zu I4 die dritte; zu I2 gehört weiterhin die zweite und zu I5
die fünfte Spalte:
⎛0 5 0 0 2 -2 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 0 5 - 1 - 2 0 - 1⎟
⎜0 0 0 1 0 2 4⎟
⎜ ⎟ Nun wird die Zeile z4 mit der Zeile z1 getauscht und z2 mit z6:
⎜ 1 −1 0 0 0 -1 0 ⎟
⎜0 0 0 -1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟
⎝-1 0 1 1 0 0 0 ⎟⎠
⎛ 1 −1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜-1 0 1 1 0 0 0⎟
⎜0 0 0 1 0 2 4⎟
⎜ ⎟ z2 + z1 ergibt:
⎜0 5 0 0 2 -2 0 ⎟
⎜0 0 0 -1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟
⎝0 0 5 - 1 - 2 0 - 1⎟⎠
⎛1 − 1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 - 1 0 ⎟
⎜0 0 0 1 0 2 4 ⎟
⎜ ⎟ z4 + 5 ⋅ z2 ergibt:
⎜0 5 0 0 2 - 2 0 ⎟
⎜0 0 0 - 1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 5 - 1 - 2 0 - 1 ⎠
⎛1 − 1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 - 1 0 ⎟
⎜0 0 0 1 0 2 4 ⎟
⎜ ⎟ Das Vertauschen von z4 mit z3 liefert:
⎜ 0 0 5 5 2 -7 0 ⎟
⎜0 0 0 - 1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 5 - 1 - 2 0 - 1⎠
⎛1 − 1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 - 1 0 ⎟
⎜ 0 0 5 5 2 -7 0 ⎟
⎜ ⎟ z6 - z3 ergibt:
⎜0 0 0 1 0 2 4 ⎟
⎜0 0 0 - 1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 5 - 1 - 2 0 - 1 ⎠
⎛1 − 1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 - 1 0 ⎟
⎜ 0 0 5 5 2 -7 0 ⎟
⎜ ⎟ z5 + z4 und z6 + 6 ⋅ z4 liefert:
⎜0 0 0 1 0 2 4 ⎟
⎜0 0 0 - 1 1 1 0 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 0 - 6 - 4 7 - 1⎠
⎛1 −1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 -1 0 ⎟
⎜0 0 5 5 2 -7 0 ⎟
⎜ ⎟ z + 4 ⋅ z5 ergibt:
⎜0 0 0 1 0 2 4⎟ 6
⎜0 0 0 0 1 3 4⎟
⎜⎜ ⎟
⎝0 0 0 0 - 4 19 23⎟⎠
⎛1 − 1 0 0 0 -1 0 ⎞
⎜ ⎟
⎜0 − 1 1 1 0 - 1 0 ⎟
⎜ 0 0 5 5 2 -7 0 ⎟
⎜ ⎟
⎜0 0 0 1 0 2 4 ⎟
⎜0 0 0 0 1 3 4 ⎟
⎜⎜ ⎟⎟
⎝ 0 0 0 0 0 31 39 ⎠
Mit der Reihenfolge Iges, I2, I4, I3, I5, I1 für die Spalten ergibt sich aus dieser Matrix beim
Hocharbeiten der untersten Zeile zur ersten Zeile:
31 ⋅ I 1 = 39 A ⇒ I1 = 39
31 A = 1,258 A
Und schließlich kann man noch die über den Widerständen abfallenden Teilspannungen nach
Gl. (2.5.1) berechnen:
U 1 = R1 ⋅ I 1 = 2Ω ⋅ 1,258 A = 2 ,516 V
U 2 = R2 ⋅ I 2 = 5Ω ⋅ 0 ,413 A = 2 ,065 V
U 3 = R3 ⋅ I 3 = 1Ω ⋅ 1,484 A = 1,484 V
U 4 = R4 ⋅ I 4 = 5Ω ⋅ 0 ,187 A = 0 ,935 V
U 5 = R5 ⋅ I 5 = 2Ω ⋅ 0 ,226 A = 0 ,452 V
2.7.1 Spannungsteiler
Die Spannung U wird an die Gesamtschaltung angelegt; die an den Widerständen R1 und R2
messbaren Spannungen U1 und U2 sind nach dem 2. kirchhoffschen Gesetz in Summe gleich
der gesamten angelegten Spannung, man sagt, die Gesamtspannung teilt sich auf die einzelnen
Widerstände auf.
Dann gilt für den unbelasteten Spannungsteiler (für dieses spezielle Beispiel) die
Spannungsteilerformel:
Bei einem einstellbaren Widerstand (Potentiometer) kann der Abgriff (Schleifer) für U2 auf
einem durchgehenden Widerstandskörper verschoben werden, d. h. das Teilungsverhältnis ist
dann variabel. [3]
2.7.2 Stromteiler
Der Standardaufbau eines Stromteilers besteht aus einer Parallelschaltung zweier Widerstände
R1 und R2.
Laut den Kirchhoffschen Regeln ergeben alle Ströme in einem Knotenpunkt 0. Daher teilt sich
der Strom I1 auf die beiden Zweige auf:
I1 − I2 − I3 = 0 bzw. I2 + I3 − I4 = 0
Mit Iges = I1 = I4 gilt Iges = I2 + I3
Da über den beiden parallel geschalteten Widerständen die gleiche Spannung abfällt, gilt nach
dem Ohmschen Gesetz:
Löst man diese Gleichung nach I2 auf: und setzt sie in die Gleichung: Iges = I2
+ I3 ergibt sich:
Löst man diese Gleichung nach I3 auf, ergibt sich die Stromteilerregel:
[4]
Nach entsprechender Umformung ist jede Schaltung auf eine Spannungsquelle mit
Innenwiderstand und Lastwiderstand zurückzuführen. Diese Schaltungsart ist sehr wesentlich
für das Verständnis sämtlicher in der Praxis auftretender Schaltungen!
Zeichnet man die möglichen Betriebs- oder Arbeitspunkte dieser Schaltung in ein U/I-
Diagramm, erhält man eine Quellenkennlinie und eine Verbraucherkennlinie
(Widerstandskennlinie). Die Quellenkennlinie ist eine Gerade zwischen dem Leerlaufpunkt
U0 (oder Uq) und den Kurzschlusspunkt IK. Entlang dieser Gerade kann sich je nach Größe
des Lastwiderstand RL jeder beliebige Punkt einstellen. Die Extremwerte sind
Der Leerlaufpunkt Punkt UK=Uq und I=0A wird im Leerlauf der Spannungsquelle mit
Innenwiderstand ermittelt. Mit dem zweiten Kirchhoff´schen Gesetz (Maschenregel) kann UK
ermittelt werden.
M1: 0 = -Uq + Ui + UK
Da im LL (Leerlauf) gilt:
U i = I ⋅ Ri = 0 A ⋅ Ri = 0V
U K = I ⋅ RL = I KS ⋅ 0Ω = 0V
Uq
I KS =
Ri
Wird zwischen den Klemmen ein Lastwiderstand RL geschalten, ergibt sich ein
Arbeitspunkt entlang der Quellenkennlinie. Wird der Lastwiderstand RL vergrößert oder
verkleinert, ändert sich der Arbeitspunkt.
Bei Beschaltung der Spannungsquelle mit einem Widerstand zwischen Null und ∞, stellt sich
gem. dem ohmschen Gesetz ein Arbeitspunkt am Schnittpunkt aus Verbraucher- und
Erzeugerkennlinie ein.
Wird eine andere Quellenspannung an das Netzwerk angelegt oder der Innenwiderstand
verändert, stellt sich dies in den Kennlinien wie folgt dar:
Der Aufbau unserer europäischen Verteilnetze kann nach diesem Denkansatz gut verstanden
werden. Aus diesem Grund wird in dieser Vorlesung wird zukünftig immer diese Art der
Quellenbeschaltung angewendet.
Zur Messung des Spannungsabfalls an einem Widerstand R wird ein Voltmeter verwendet.
Ein Voltmeter wird parallel an das zu messende Bauteil geschaltet. Um zu verhindern, dass
große Fehlerströme über das Voltmeter fließen, sollte das Voltmeter einen sehr hohen
Innenwiderstand aufweisen. Nachfolgend ist ein spannungsrichtige Strom-
/Spannungsmessung am Widerstand R dargestellt.
Zur Messung des Stroms durch einem Widerstand R wird ein Amperemeter verwendet. Ein
Amperemeter wird seriell in den Stromkreis geschaltet. Um zu verhindern, dass sich der zu
messende Strom durch das seriell geschaltete Amperemeter zu stark verringert, sollte das
Amperemeter einen sehr geringen Innenwiderstand aufweisen. Nachfolgend ist ein
stromrichtige Strom-/Spannungsmessung am Widerstand R dargestellt.
Merke: Durch jede Art der Messung in einer elektrischen Schaltung wird diese verändert. D.h.
der Messwert am Messgeräte stimmt in zweierlei Hinsicht nicht genau, weil
Das Helmholtzsche Überlagerungsgesetz wird mit Hilfe des folgenden Beispiels erläutert:
I3 I2
mit:
R1 = 5 Ω ;
U1 R1 I1 R4 U4
R 2 = 20 Ω ;
M1 U3 R3 M2 R 3 = 10 Ω ;
Uq 1 = = Uq 2
R 4 = 15 Ω
und
R2
U q1 = 5 V ;
U2
I3 I2 U q 2 = 7,5 V .
Helmholtzsche Regel:
Die Zweigströme und Zweigspannungen eines Netzwerkes lassen sich berechnen, indem man
nacheinander immer nur eine Spannungsquelle betrachtet und die andere(n) durch einen
Kurzschluss ersetzt (beziehungsweise durch ihren Innenwiderstand ersetzt, falls dieser noch
nicht im Netzwerk berücksichtigt ist). Sind auch Stromquellen vorhanden, so werden die
Quellen nacheinander betrachtet und die anderen Stromquellen durch Leerlauf ersetzt. Im
abgebildeten Netzwerk entstehen somit (da zwei Spannungsquellen vorhanden sind) zwei
Sätze von Zweigströmen und -spannungen, die man abschließend vorzeichenrichtig addieren
muss, um die tatsächlichen Zweigströme und -spannungen des Netzwerks zu erhalten.
In vorstehendem Beispiel sei der Strom I1 gesucht, der im Folgenden nach dem
Helmholtzschen Überlagerungsgesetz berechnet wird.
Im Folgenden werden in beiden Teilnetzwerken gleiche Zählpfeilrichtungen beibehalten, was
sehr zu empfehlen ist. Ersetzt man die zweite Spannungsquelle durch einen Kurzschluss, so
erhält man:
I 3´ I2´
U1´ R1 I1´ R4 U 4´
M1 U3´ R3 M2
Uq 1 =
R2
U 2´
I3´ I2´
Bild:
Netzwerkbetrachtung mit der ersten Spannungsquelle
Masche 1: − U q1 + U 1 ′+ U 3 ′+ U 2 ′ = 0
⇔ − U q1 + R 1 ⋅ I 3 ′+ R 3 ⋅ I1 ′+ R 2 ⋅ I 3 ′ = 0
mit I 3 ′+ I 2 ′ = I1 ′ , also I 3 ′ = I1 ′− I 2 ′ :
⇒ − U q1 + R 1 ⋅ I1 ′− R 1 ⋅ I 2 ′+ R 3 ⋅ I1 ′+ R 2 ⋅ I1 ′− R 2 ⋅ I 2 ′ = 0
⇒ ( R 1 + R 2 + R 3 ) ⋅ I1 ′−( R 1 + R 2 ) ⋅ I 2 ′ = U q1 (I)
Masche 2: − U 3 ′− U 4 ′ = 0
⇔ − R 3 ⋅ I1 ′− R 4 ⋅ I 2 ′ = 0
R
⇒ I 2 ′ = − R 43 ⋅ I1 ′ (II)
( )
⇒ ( R 1 + R 2 + R 3 ) ⋅ I1 ′−( R 1 + R 2 ) ⋅ − R 43 ⋅ I1 ′ = U q1
R
(
⇔ I1 ′⋅ R 1 + R 2 + R 3 +
R 1 ⋅R 3
R4 +
R 2 ⋅R 3
R4 )=U q1
U q1 5V 5V
⇒ I1 ′ = = =
(R 1 + R2 + R3 +
R1 ⋅R 3
R4 +
R 2 ⋅R 3
R4 ) 5 Ω + 20 Ω + 10 Ω + 50 Ω 2
15 Ω + 200 Ω 2
15 Ω
51,7 Ω
⇒ I1 ′ = 97 mA
Ersetzt man nun die erste Spannungsquelle durch einen Kurzschluss, so erhält man:
I 3´´ I2´´
M1 U3´´ R3 M2
= Uq 2
R2
U 2´´
I 3´´ I2´´
Bild:
Netzwerkbetrachtung mit der zweiten Spannungsquelle
Masche 1: U 1 ′ ′+ U 3 ′ ′+ U 2 ′ ′ = 0 ⇔ R 1 ⋅ I 3 ′ ′+ R 3 ⋅ I1 ′ ′+ R 2 ⋅ I 3 ′ ′ = 0
mit I 3 ′ ′ = I1 ′ ′− I 2 ′ ′ :
⇒ R 1 ⋅ I1 ′ ′− R 1 ⋅ I 2 ′ ′+ R 3 ⋅ I1 ′ ′+ R 2 ⋅ I1 ′ ′− R 2 ⋅ I 2 ′ ′ = 0
⇔ ( R 1 + R 2 + R 3 ) ⋅ I1 ′ ′−( R 1 + R 2 ) ⋅ I 2 ′ ′ = 0
R1 + R 2 + R 3
⇒ I2 ′ ′ = R1 + R 2 ⋅ I1 ′ ′ (III)
Masche 2: U q 2 − U 3 ′ ′− U 4 ′ ′ = 0
⇒ U q 2 − R 3 ⋅ I1 ′ ′− R 4 ⋅ ( R1 + R 2 + R 3
R1 + R 2 )⋅I ′′= 0
1 (
⇔ R3 + R4 ⋅
R1 + R 2 + R 3
R1 + R 2 )⋅I ′′ = U
1 q2
U q2 7,5 V 7,5 V
⇒ I1 ′ ′ = R1 + R 2 + R 3 = 5 Ω +20 Ω +10 Ω = = 242 mA
R3 + R4 ⋅ R1 + R 2
10 Ω + 15 Ω ⋅ 5 Ω+20 Ω 31 Ω
Es ergibt sich also für den durch den Widerstand R3 fließenden Strom I1 = I1 ′+ I1 ′ ′ = 339 mA .
Der Zweigstrom I2 ergibt sich beispielsweise durch Aufstellen der Maschengleichung der
zweiten Masche nach Bild 2.8.1 und Auflösen nach I2. Den Zweigstrom I3 erhält man durch
I 3 = I1 − I 2 . Die Zweigspannungen ergeben sich durch Einsetzen der bekannten Größen in das
Ohmsche Gesetz, beispielsweise U 1 = R 1 ⋅ I 3 .