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Physik ∙ Kursstufe ∙ 1.4.

Wechselstrom

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Eine Spule mit vernachlässigbarem Ohmschen
Widerstand wird an eine sinusförmige
Wechselspannung U(t) angeschlossen. Der
zeitliche Verlauf der Wechselspannung ist im
folgenden Diagramm dargestellt. Die effektive
Stromstärke in der Spule beträgt 4,8 mA.
a) Bestimme den Effektivwert von U(t).
b) Berechne den induktiven Widerstand XL der
Spule.
c) Zeige, dass die Induktivität L der Spule 7,0
Henry beträgt.

Lösung:
a) Effektivwert von U: 10,6 V
b) XL = Ueff / Ieff = 2,2 kOhm
c) f= 1/T = 50 Hz und ω= 314 s-1
L = XL /ω = 7,04 H

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Ein Kondensator mit der Kapazität C wird an eine sinusförmige Wechselspannung angeschlossen.
a) Wie ist die Phasenlage von Spannung und Stromstärke am Kondensator. Begründe.
b) Nimm Stellung zu der Behauptung: „C und Ieff im Kondensator sind zueinander proportional.“
c) Nimm Stellung zu der Behauptung: „Wird die Frequenz der Wechselspannung verdoppelt, so ist
Ieff im Kondensator vier Mal so groß.“

Lösung:
a) Der Strom eilt um 90° der Spannung voraus, aufgrund der Auf- und Entladevorgänge
beim Kondensator.
b) Es gilt XC ~1/C und ebenso XC ~1/ Ieff . Damit C ~ Ieff
Wenn C steigt, sinkt der kapazitive Widerstand, die Stromstärke steigt proportional.
c) Da XC = 1/(ωC) ist XC ~1/ω. Da XC ~1/ Ieff , ist ω ~ Ieff
Somit ist die Aussage falsch. Steigt die Frequenz, so sinkt der der kapazitive
Widerstand, die Stromstärke steigt proportional.

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a) Warum gibt es bei einem Kondensator im Wechselstromkreis eine Blindleistung,
aber keine messbare Wirkleistung?
b) Ein Lampe wird an eine sinusförmige Wechselspannung mit dem Scheitelwert 31,5 V
angeschlossen. Welche Leistung wird in der Lampe umgesetzt, wenn ihr Widerstand 10Ω
beträgt?
c) Erkläre, warum bei Elektromotoren, die mit Wechselstrom betrieben werden, parallel zum
Motor ein Kondensator geschaltet wird.

Lösung:
a) Es fließt ständig Strom im Stromkreis, daher ist eine Leistung vorhanden. Die Leistung
ist aber mal positiv (beim Aufladen des Kondensators), mal negativ (beim Entladen des
Kondensators). Die mittlere Leistung ist somit Null.
Physik ∙ Kursstufe ∙ 1.4. Wechselstrom

b) mittlere Leistung P = Ueff ∙ Ieff = Ueff ∙ Ueff / R = 0,5∙(31,5 V)² / 10 Ohm = 50 W


c) Kompensation der Phasenverschiebung (Blindstrom-Kompensation)

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In einem Wechselstromkreis liefert die Quelle einen Effektivwert von 230 V bei einer Frequenz
von 50,0 Hz. Im Stromkreis sind ein ohmscher Widerstand (R=100W) und ein Kondensator
(C=15,0 µF) in Reihe geschaltet.
a) Bestimme den Blindwiderstand X der Schaltung. XC=212 Ohm
b) Berechne die Impedanz Z der Schaltung. Z=234 Ohm
c) Gib die Stromstärken I und Ieff an. Ieff=0,98A, I =1,4A
d) Wie groß ist der Phasenwinkel φ? 65°
e) Welche mittlere Wirkleistung wird im Stromkreis umgesetzt? 96 W
f) Wie groß sind die Scheitelwerte der Teilspannungen an R und C? 139V an R, 294V an C
g) Berechne mit der Teilspannung an R die mittlere Leistung in R und vergleiche mit dem Wert
aus e).
Ueff=98V, P=96 W
(damit gleiche Leistung wie in e))
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Ein Kondensator C und ein ohmscher Widerstand R werden in Reihe geschaltet und an eine
sinusförmige Wechselspannung U(t) angeschlossen.
a) Was gilt für den Phasenwinkel φ zwischen den U und I? Skizziere dazu grob das
Zeigerdiagramm.
b) Wann geht der Phasenwinkel gegen Null?
c) Wann nähert sich der Phasenwinkel 90°?
d) Wann beträgt der Phasenwinkel genau 45°?

Lösung:
a) tan φ=XC/R=1/(ωCR)
b) Wenn ω,R oder C gegen unendlich
c) Wenn ω,R oder C gegen 0
d) Wenn 1/ωC=R

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Um die Frequenzabhängigkeit des Widerstands einer realen Spule bei sinusförmiger
Wechselspannung zu untersuchen, betrachtet man die reale Spule als Reihenschaltung eines rein
ohmschen Widerstandes R = 12 W und einer idealen Spule der Induktivität L =
36 mH. Für den Wechselstromwiderstand X einer realen Spule
gilt X = R² 2π⋅f ⋅L  ² (Herleitung nicht erforderlich).
a) Berechne den Wechselstromwiderstand X der realen Spule für die
Frequenzen 0 Hz, 20 Hz, 40Hz, 60 Hz, 80 Hz und 100 Hz. Fertige mit Hilfe
dieser Werte ein f-X-Diagramm für den Bereich 0 ≤ f ≤ 100 Hz an.
b) Trage in das Diagramm von Teilaufgabe a) auch den Graphen für den rein
induktiven Widerstand XL der Spule in Abhängigkeit von f ein. Finde heraus,
ab welcher Frequenz der Wechselstromwiderstand X vom induktiven
Widerstand XL um weniger als 1 % abweicht.
c) Nun schaltet man die reale Spule mit einem Kondensator in Reihe, legt eine Wechselspannung
variabler Frequenz f an und misst die Stromstärke I. Welche der folgenden Diagramme könnten
mit dieser Versuchsanordnung aufgezeichnet worden sein? Begründe an Hand des
Wechselstromverhaltens der verwendeten Bauteile.
Physik ∙ Kursstufe ∙ 1.4. Wechselstrom

Lösung:
a)
f in Hz 0 20 40 60 80 100
X in Ohm 12,0 12,8 15,02 18,1 21,7 25,6
b) XL in Ohm 0 4,5 9,0 13,6 18,1 22,6
Abweichung kleiner als 1% ab 374,2 Hz
c) Bei kleinen Frequenzen ist aufgrund des geringen induktiven Widerstands die
Stromstärke nur vom Kondensator abhängig: I~f (s. Aufgabe 2c). Daher ist das Schaubild
zunächst linear ansteigend.
Bie höheren Frequenzen ist der kapazitive Widerstand vernachlässigbar. Der induktive
Widerstand wächst proportional mit f, somit I~1/f. Das Schaubild hat die Form einer
Hyperbel. Somit ist Diagramm 2 richtig.

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