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12.08.2016 Grundlagen der elektromagnetischen Energiewandlung Prof. Dr.

Ponick

Grundlagen der elektromagnetischen Energiewandlung

12.08.2016

ˆ Alle Antworten sind zu begründen!

ˆ Alle Ergebnisse sind  soweit möglich  als Zahlenwert mit Einheit anzugeben!

ˆ Beachten Sie, dass einige Teilaufgaben auch unabhängig von den anderen lösbar sind!

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12.08.2016 Grundlagen der elektromagnetischen Energiewandlung Prof. Dr. Ponick

Aufgabe 1: Gleichstrommaschine
Fragen

Eine Rangierlokomotive wird von einer 6-poligen Gleichstrom-Reihenschlussmaschine angetrieben. Auf dem Typenschild
der Maschine sind folgende Maschinendaten angegeben:

Bemessungsspannung UN = 360 V
Bemessungsmoment MN = 1370 Nm
Bemessungsdrehzahl nN = 2300 min−1
Widerstand der Erregerwicklung Re = 50 mΩ
Widerstand der Ankerwicklung Ra = 20 mΩ
Hinweis: Das Gegenmoment resultiert aus dem Luftwiderstand und der Lagerreibung der Räder. Das Reibmoment sei
proportional zur Drehzahl. Das zur Überwindung des Luftwiderstands erforderliche Drehmoment steige proportional zum
Quadrat der Drehzahl. Andere mechanische Verluste sollen vernachlässigt werden.

Drehzahl Drehmoment

3000 min−1 1350 Nm


1900 min−1 580 Nm
Tabelle 1: Gemessene Gegenmomente an der Motorwelle

4 1. Berechnen Sie die Bemessungsleistung PN und den Bemessungsstrom IN ! Wie groÿ ist der Wir-
kungsgrad ηN im Bemessungspunkt?
In Tabelle 1 sind an der Motorwelle gemessene Drehmomente bei unterschiedlichen Drehzahlen aufgeführt.
4 2. Geben Sie die Drehmomentgleichung für das Gegenmoment MGegen (n) an!
2 3. Berechnen Sie den Anlaufstrom bei Betrieb an Bemessungsspannung! Wie ändert sich dieser, wenn
nun zum Zeitpunkt des Anlaufs ein konstantes Gegenmoment MGegen = 2740 Nm wirkt?
2 4. Mit welcher Maÿnahme lieÿe sich bei gleichbleibender Spannung der Anlaufstrom auf die Höhe des
doppelten Bemessungsstroms reduzieren?
Für einen speziellen Test soll die Lokomotive eine konstante Geschwindigkeit bei einer Motordrehzahl
von n∗ = 2800 min−1 fahren.
2 5. Berechnen Sie das Drehmoment M und den sich einstellenden Strom I !
6 6. Die Drehzahlstellung wird über einen Parallelwiderstand zur Erregerwicklung ermöglicht. Berech-
nen Sie den zum Erreichen der erhöhten Geschwindigkeit erforderlichen Widerstand RP !
Σ 20

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Aufgabe 2: Wicklungen & Felder


Fragen

Von einem vierpoligen Drehstrommotor sollen die Geometrie- und Betriebsdaten, die nur unvollständig bekannt sind,
rekonstruiert werden. Zur Untersuchung der Ständerwicklung wird der Motor mit oenen Läuferklemmen betrieben. Von
der Ständerwicklung ist bekannt, dass es sich um eine dreisträngige Zweischichtwicklung mit den folgenden Daten
handelt:
Spulenwindungszahl wsp = 12
Sehnung y
y∅ = 5
6
Ständerstreureaktanz Xσ,1 = 1, 58 Ω

Auÿerdem sind die folgenden Daten bekannt bzw. konnten nachträglich ermittelt werden:
Bemessungsfrequenz fN = 50 Hz
Bohrungsdurchmesser Di = 240 mm
Aktivteillänge l = 200 mm
magn. wirksamer Luftspalt δ 00
= 1, 2 mm
Nutzahl im Ständer N = 24

Die Amplitude des Luftspalthauptfelds soll B̂p = 0, 95 T betragen.

Hinweis: Die Spulengruppen der Ständerwicklung sind in Reihe geschaltet. Auftretende Stromwärmeverluste können
vernachlässigt werden.

3 1. Berechnen Sie die Lochzahl q , die spannungshaltende Strangwindungszahl w sowie den resultieren-
den Hauptwellenwicklungsfaktor ξp der Ständerwicklung!
1 2. Welcher Eektivwert des Strangstroms I1 stellt sich in der Ständerwicklung ein?
3 3. Ermitteln Sie den Betrag der Strangspannung U1 , die von der Luftspalthauptwelle induzierte Span-
nung Ui,p und den Wert der Hauptreaktanz Xh !
5 4. Berechnen Sie die Amplituden der zwei niederpoligsten Luftspaltoberfelder!
In Abb. 1 ist der unvollständige Zonenplan sowie ein Ausschnitt aus der Felderregerkurve der Maschine
für die folgenden Momentanwerte der Strangströme gezeigt: ia = I , ib = −I , ic = 0.
4 5. Entwickeln Sie hieraus den vollständigen Zonenplan und kennzeichnen Sie die Polteilung!
4 6. Zeichnen Sie den zugehörigen Strombelag ein und vervollständigen Sie die Felderregerkurve!
Σ 20

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Abbildung 1: Zonenplan, Strombelags- und Felderregerkurve des Ständers eines vierpoligen Drehstrommotors

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Aufgabe 3: Synchronmaschine
Fragen

Von einem zweipoligen dreisträngigen Turbogenerator sind folgende Daten bekannt:


Bemessungsscheinleistung PsN = 4, 5 MVA Bemessungsspannnung UN = 6, 6 kV(Y)
Bemessungsfrequenz fN = 50 Hz Leistungsfaktor cos(ϕN ) = 0, 8 (übererregt)
Ständerstrangwindungszahl w1 = 8 Ständersehnung y
y∅ = 17
21
Eektive Erregerwindungszahl (wξp )fd = 115 Bemessungserregerstrom IfdN = 100 A

Hinweis: Alle Verluste sowie Sättigungserscheinungen sollen vernachlässigt werden.

3 1. Berechnen Sie die Drehzahl nN , den Ständerstrom IN und das Drehmoment MN für den Bemes-
sungspunkt.
3 2. Im Leerlauf bei Bemessungserregung wird eine Spannung von U0 = 12, 1 kV an den Statorklemmen
gemessen. Berechnen Sie die Hauptfeldreaktanz Xh .
7 3. Zeichnen Sie das vollständige Zeigerbild (mI = 100 A/cm , mU = 1000 V/cm) im Verbraucherzähl-
pfeilsystem für den Bemessungspunkt. Bestimmen Sie mit Hilfe des Zeigerbilds die Ständerstreu-
zier σ1 und die synchrone Reaktanz Xd .
2 4. Bestimmen Sie den Lastwinkel δN sowie den Magnetisierungsstrom IµN im Bemessungsbetrieb.
Geben Sie weiterhin die Kippleistung Pkipp bei Bemessungserregung an.
Im Folgenden wird der Generator auf die arabische Halbinsel verkauft. Das dortige Netz hat die Frequenz
fN,neu = 60 Hz.
3 5. Welches Drehmoment MN,neu benötigt der Generator bei dem gleichem Erregerstrom, gleichem
Lastwinkel und gleicher Bemessungsspannung? Wie müsste der Erregerstrom verändert werden,
um das gleiche Drehmoment wie bei 50 Hz zu erhalten? Ist dies dauerhaft möglich?
2 6. Die Sättigung wird nun nicht mehr vernachlässigt. Es werden Leerlauf- und Kurzschlussversuche
mit dem Generator vorgenommen. Wie wirkt sich die neue Frequenz qualitativ (keine Rechnung)
auf die beiden Messungen aus? (Mit Begründung)
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Abbildung 2: Beiblatt 1 zu Aufgabe 3

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Abbildung 3: Beiblatt 2 zu Aufgabe 3

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Aufgabe 4: Induktionsmaschine
Fragen

In einer süddeutschen Produktionsstätte wird ein Lüfter von einer dreisträngigen Induktionsmaschine mit Schleifringläufer
angetrieben. Die Maschine wird bei einer Bemessungsspannung UN = 400 V(Y) am Netz betrieben. Im Bemessungspunkt
stellt sich die Drehzahl nN = 1440 min−1 und ein Leistungsfaktor cos(ϕN ) = 0, 8 ein.

Hinweis: Die Stromwärmeverluste in der Ständerwicklung, alle Ummagnetisierungsverluste sowie die mechanischen Ver-
luste sollen vernachlässigt werden. Die Schleifringe sind zunächst kurzgeschlossen.

3 1. Geben Sie die synchrone Drehzahl n0 , den Bemessungsschlupf sN und die Polpaarzahl p der Ma-
schine an.
3 2. Auf Seite 9 ist die Stromortskurve der Maschine gegeben. Wie groÿ ist das Kippmoment, wenn der
Strommaÿstab mI = 20 A/cm zugrunde gelegt wird.
4 3. Zeichnen Sie eine sinnvolle Schlupfgerade in die SOK ein und ermitteln Sie auf graschem Weg das
Anzugsmoment MA .
5 4. Bestimmen Sie mit Hilfe der SOK die Elemente des K-Ersatzschaltbilds.
5 5. Um die Anlaufzeit zu verkürzen und die Läuferwicklung thermisch zu entlasten, soll im Anlauf ein
Vorwiderstand in der Läuferwicklung eingesetzt werden. Dimensionieren Sie den Vorwiderstand im
Läuferkreis RV2
0
so, dass das Anzugsmoment identisch mit dem Kippmoment wird.
Hinweis: Die Streuzier der Ständerwicklung beträgt σ1 = 5 %.
Σ 20

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Re

Im

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Lösungen

Musterlösung Aufgabe 1: Gleichstrommaschine


Musterlösung Aufgabe 1: Gleichstrommaschine
1. PN = 2πMN nN = 330 kW 0,5P

RA = Re + Ra = 70 mΩ 0,5P

Ui = RA IN − UN 0,5P

Pi = Pmech = −Ui IN 0,5P

Pmech = (−RA IN + UN )IN 0,5P


q
UN UN 2 Pmech
IN1,2 = 2R A
+ − ( 2R A
) − RA 0,5P

IN1 = 3949, 2 A → Pel = 1, 4 MW ⇒ η = 23, 2 % → unrealistisch


IN2 = 1193, 6 A → Pel = 429, 7 kW ⇒ η = 76, 8 % → gesuchter Strom 1P

2. M (n) = an2 + bn + c 1P

I. 0 = a · 0 + b · 0 + c ⇒ c = 0
2
0,5P

II. 1350 Nm = a · (50 s −1 2


) + b · (50 s−1 ) ⇒ b = 1350 Nm
50 s−1 − a · 50 s−1 0,5P

III. 580 Nm = a · (1900/60 s−1 )2 + b · (1900/60 s −1


) ⇒ a = 0, 474 Nms2 0,5P

⇒ b = 3, 316 0,5P

M (n) = 0, 474 Nms2 · n2 + 3, 316 Nms · n 1P

3. IAnlauf = UN
RA = 5, 14 kA 1P

Der Anlaufstrom ändert sich nicht bei einem anderen Gegenmoment. 1P

4. IAnlauf = 2 · IN ⇔ 2 · 700, 6 A = RAU+R


N
V
1P
UN
RV = 2IN − RA = 80, 8 mΩ 1P

5. M ∗ = 0, 474 Nms2 · n2 + 3, 316 Nms · n = 1187, 01 Nm 0,5P

c · cφ = 2πM 2
N
= 0.006042 NmA −2
0,5P
q IN ∗
I ∗ = 2πMc · cφ = 1111, 03 A 1P

M ∗ 2π
6. cΦ∗ = I∗ = 6, 713 Vs 1P
∗ UN · cΦ∗ −n∗ · (cΦ∗ )2
RA = M ∗ 2π = 42, 04 mΩ 2P
∗ ∗
Re = RA − Ra = 22, 04 mΩ 1P
 −1
Re,par = R1∗ − R1e = 39, 41 mΩ 2P
e

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Musterlösung Aufgabe 2: Wicklungen & Felder


1.

N
q= =2 (1 Punkt)
2·p·m
wsp · 2p · q
w= = 96 (1 Punkt)
 a 
y p π
ξsp,p = sin · · = 0, 9659
y∅ p 2
α0
 
sin p · 2ze
ξgr,p = α0
= 0, 9549
p · 2ze
ξp = ξsp,p · ξgr,p = 0, 9224 (1 Punkt)

2. Eektivwert des Strangstroms I1 :

µ0 m √
B̂p = · · (w · ξp ) · 2 · I1
δ π·p
00

δ 00 π·p
I1 = B̂p · ·√ = 15, 17 A (1 Punkt)
µ0 2 · m · (w · ξp )

3. R1 = 0; oene Läuferklemmen → I 02 = 0:
Die von der Luftspalthauptwelle induzierte Spannung Ui,p , Hauptreaktanz Xh und der Betrag der Strangspannung
U1 ergeben sich zu:

2πfN 2π · R · l
Ui,p = Uh = √ · (w · ξp ) · · B̂p = 448, 5 V 1 Punkt
2 π·p
Uh
Xh = = 29, 56 Ω 1 Punkt
I1
U1 = I1 · Xσ,1 + Uh = 15, 17 V · 1, 58 Ω + 448, 5 V = 472, 47 V 1 Punkt

Alternativer Weg:

µ0 2 m · Di · l 2
Xh = 2πfN · · · · (w · ξp ) = 29, 56 Ω 1 Punkt
δ 00 π 2 · p2
Ui,p = Uh = Xh · I1 = 448, 5 V 1 Punkt

U1 = I1 · Xσ,1 + Uh = I1 · Xσ,1 + Xh · I1 = 472, 47 V 1 Punkt

4. Die zwei niederpoligsten Luftspaltoberfelder sind die Felder mit ν 0 = −5p und ν 0 = 7p. (1 Punkt)

Mithilfe der Amplitude des Luftspalthauptfeldes und der entsprechenden Wicklungsfaktoren können die Feldampli-
tuden dieser Oberfelder bestimmt werden:

p ξν 0
B̂ν 0 = Bˆp · 0 ·
ν ξp

In Tab. 2 sind die Ergebnisse zusammengefasst. Es gibt jeweils 1 Punkt pro resultierendem Oberfeld-Wicklungs-
faktor und je 1 Punkt pro Oberfeld-Induktionsamplitude.

5. Siehe Abb. 4: 3 Punkte für den korrekten Zonenplan; 1 Punkt für die Kennzeichnung der Polteilung.

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ν0 ξsp,ν 0 ξgr,ν 0 ξν 0 B̂ν 0


p 0,9659 0,9549 0,9224 0,95 T
-5p -0,2588 0,1910 -0,0494 0,0102 T
7p 0,2588 -0,1364 -0,0353 0,0052 T
Tabelle 2: Wicklungsfaktoren und Feldamplituden für die gesehnte Zweischichtwicklung

6. Siehe Abb. 4: 2 Punkte für die richtige Strombelagskurve; 2 Punkte für die Vervollständigung der Felderregerkurve.

Abbildung 4: Musterlösung zu Zonenplan, Strombelags- und Felderregerkurve des Ständers eines vierpoligen Dreh-

strommotors

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Musterlösung Aufgabe 3: Synchronmaschine


Aufgabenteil 1

fN
nN = p = 3000 / min 1P

MN = SN2πcos(ϕ n)
· nN = 11, 46 kNm 1P

IN = √3S·NU = 393, 64 A 1P
N

Aufgabenteil 2

sin( π
6)
ξgr,p = π = 0, 9549 0,5P
6

ξsp,p = sin( yy∅ π2 ) = 0, 9556 0,5P


(w2 ξ2 )p
0
Ifd,N = 3√ 2
· I
2 (w1 ξgr,p ξsp,p ) fd,N
= 742, 61 A 1P
U0 √
Xh = I 0 · 3 = 9, 41 Ω 1P
fd,N

Aufgabenteil 3

Zur Konstruktion des Zeigerbild: UN auf reelle Achse. ϕ = 143 (übererregt)


Up = U0

3
Kreis mit Durchmesser 7 cm zeichnen
jXh · I N = 3703, 1 Ve−j127 ∼ 3, 7 cm steht senkrecht auf IN
Gerade von Spitze UN bis zum Kreis entspricht jX · I N ∼ 4 cm
4,1 cm−3,7 cm
σ1 = 3,7 cm = 0, 108 1P

X = Xh · (1 + σ1 ) = 10, 42 Ω 1P

Restliche Punkte siehe Zeigerbild 5P

Aufgabenteil 4

Ablesen: δN ∼ −26, 5◦ 0,5P

Ablesen: IµN ∼ 450 A 0,5P


M sin( π )
ü = Mkipp
N
= sin(−δ2 N ) = 2, 24 0,5P

Pkipp = ü · SN · cos(ϕn ) = 8, 06 MW 0,5P

Aufgabenteil 5

m UN · Up
M= 2π · n X · sin(−δ)
Da UN und sin(−δ) konstant und n ∼ f , X ∼ f , Up ∼ f , folgt M ∼ 1
n
MN,neu = MN · nN,neu = 9, 54 kNm
nN
1P

M ∼ Up ∼ Ifd (Keine Sättigung)


MN,neu = MN , wenn Ifd,neu = 65 Ifd,N . Nicht möglich ,da Ifd,neu > Ifd,n 2P

Aufgabenteil 6

Kurzschlussversuch: Es ist kein Einuss der Sättigung festzustellen. In der kurz- 1P

geschlossenen Ständerwicklung wird ein Strom induziert, welcher dem erregen-


de Magnetfeld des Rotors entgegenwirkt. Dementsprechend bleibt die Maschine
- unabhängig von der Frequenz - ungesättigt.
Leerlaufversuch: Bei gleicher Spannung und höherer Frequenz sinkt der Fluss in 1P

der Maschine. Die Leerlaufkennlinie bleibt also bis zu einer höheren Spannung
linear.

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Musterlösung Aufgabe 4: Induktionsmaschine


In einer süddeutschen Produktionsstätte wird ein Lüfter von einer dreisträngigen Induktionsmaschine mit Schleifringläufer
angetrieben. Die Maschine wird bei einer Bemessungsspannung UN = 400 V(Y) am Netz betrieben. Im Bemessungspunkt
stellt sich die Drehzahl nN = 1440 min−1 und ein Leistungsfaktor cos(ϕN ) = 0, 8 ein.

Hinweis: Die Stromwärmeverluste in der Ständerwicklung, alle Ummagnetisierungsverluste sowie die mechanischen Ver-
luste sollen vernachlässigt werden. Die Schleifringe sind zunächst kurzgeschlossen.

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3 1. Geben Sie die synchrone Drehzahl n0 , den Bemessungsschlupf sN und die Polpaarzahl p der Ma-
schine an.

Antwort: f1 = 50 Hz; Bemessungsschlupf idR im geringen Prozentbereich


⇒p=2 1P und n0 = 1500 min−1 1P s= n0 −nN
n0 = 0, 04 1P

3 2. Auf Seite 9 ist die Stromortskurve der Maschine gegeben. Wie groÿ ist das Kippmoment, wenn der
Strommaÿstab mI = 20 A/cm zugrunde gelegt wird.

1P;
mP
Antwort: mP = 3 U1 mI = 13, 86 kW/cm mM = 2 πn0 = 88, 2 Nm/cm 1P

abgelesen RSOK = 9 cm ⇒ Mkipp = 793, 9 Nm 1P

4 3. Zeichnen Sie eine sinnvolle Schlupfgerade in die SOK ein ermitteln Sie auf graschem Weg das
Anzugsmoment MA .

Antwort: Lösung siehe 18


Gerade zwischen sN und s∞ 1P

Schlupfgerade 1P

Gerade zwischen s = 1 und s∞ 1P

abgelesen: Schnittpunkt s = 1 (auf SOK) bis Imaginärachse = 3, 2 cm ⇒ MA = 282, 28 Nm 1P

5 4. Bestimmen Sie mit Hilfe der SOK die Elemente des K-Ersatzschaltbilds.

Antwort:

Variante 1:
U2
XK = m1
2 π n0 · 2 Mkipp
1
= 0, 6415 Ω 1P
I10,s=0 2
σ = I1∞,s=∞ = 20 = 0, 1 1P
(1−σ)
X1 = Xk · σ = Xk · 9 = 5, 7735 Ω 1P
abgelesen: skipp = 0, 18 1P

Rk = skipp · Xk = 0, 1155 Ω 1P

Variante 2:
U1 √400 V = 5, 7735 Ω 1P
X1 = I10 = 3 · 40 A
I10,s=0 2
σ = I1∞,s=∞ = 20 = 0, 1 1P
Xk = X1 · (1−σ) = X1 · 91 = 0, 6415 Ω 1P
σ

abgelesen: skipp = 0, 18 1P

Rk = skipp · Xk = 0, 1155 Ω 1P

5 5. Um die Anlaufzeit zu verkürzen und die Läuferwicklung thermisch zu entlasten, soll im Anlauf ein
Vorwiderstand in der Läuferwicklung eingesetzt werden. Dimensionieren Sie den Vorwiderstand im
Läuferkreis RV2
0
so, dass das Anzugsmoment identisch mit dem Kippmoment wird.
Hinweis: Die Streuzier der Ständerwicklung beträgt σ1 = 5 %.

Antwort: σ1 = XXh1 = 0, 05 1P
σ1

0 RK 0,1155 Ω
R2 = (1+σ1 )2 = (1,05)2 = 0, 1048 Ω 1P
R20 R20 +RV2
0

s = s∗  1P   

0
RV2 = R20 ss − 1 = R20 0,18 1
− 1 1P
0
RV2 = 4, 5̄ R20 = 0, 477 Ω 1P

Σ 20

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~ MA

s=
s=1
s=1

sN
skipp
~ Mkipp
skipp

~ MN
sN
I₁

s=0
ϕ₁
Re

Im

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