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28.

ÖSTERREICHISCHE PHYSIK-OLYMPIADE-2009
Bundeswettbewerb - 2. Teil
Wels, 2. – 17.Juni 20098

Experimentelle Aufgabe aus ELEKTRIZITÄT


Heimo HERGAN BORG 8020 Graz Dreierschützengasse 15

Glimmlampe
In diesem Experiment sollen die Eigenschaften der zur Verfügung gestellten Glimmlampe
näher untersucht und dann bei der Erzeugung von Kippschwingungen angewandt werden.

Materialliste:
1 Glimmlampe
9 9V-Blockbatterien (zur Serienschaltung einfach zusammenstecken)
1 Potentiometer mit Drehstiel 50 kΩ
je 1 Widerstand 220 kΩ (auch als Vorwiderstand in 1.), 1 MΩ und 4,7 MΩ
je 1 Kondensator 2,2 µF , 1µF , 2,2 nF
1 Stoppuhr
1 Digital-Oszilloskop
2 Digitalmultimeter
Verbindungskabel mit Krokoklemmen

1. Zünd- und Löschspannung der Glimmlampe


Ermittle die Zünd- und die Löschspannung der Glimmlampe. Verwende dazu die 9
in Serie geschalteten Batterien und das Potentiometer zur Einstellung der
Spannung und zusätzlich den 220 kΩ -Vorwiderstand zum Schutz der
Glimmlampe. Ermittle dabei außerdem das Leitverhalten der Glimmlampe über
den interessanten Spannungsbereich.
Hinweis: Da die Gesamtspannung der Batterien im Bereich von über 80V liegt,
kann beim Halten des Potentiometers durchaus ein „Kribbeln“ verspürt werden.
Beim „richtigen“ Halten sollte es aber nicht auftreten.

Aufgaben:
1 a. Zeichne das Schaltbild für die Messung
1 b. Ermittle Zünd- und Löschspannung (mehrfach messen und mitteln)
c. Untersuche das Leitverhalten ( I(U)-Kennlinie ) im untersuchten
1
Spannungsbereich (Tabelle und Diagramm)

2. Kippschwingung
Schaltet man parallel zur Glimmlampe einen Kondensator, so wird dieser über den
Widerstand geladen, solange die Glimmlampe sperrt und entlädt sich über die
Glimmlampe, sobald sie zündet. Beim Unterschreiten der Löschspannung sperrt
die Glimmlampe wieder, der Ladevorgang wiederholt sich – eine Kippschwingung
entsteht.
Je nach Kombination wird nun der 220 kΩ -Widerstands durch einen der anderen
Widerstände ersetzt. Ermittle mit den µF -Kondensatoren in verschiedenen
Kombinationen die Schwingungsdauer der Kippschwingung (mittels Stoppuhr).
28. ÖSTERREICHISCHE PHYSIK-OLYMPIADE-2009
Bundeswettbewerb - 2. Teil
Wels, 2. – 17.Juni 20098

Experimentelle Aufgabe aus ELEKTRIZITÄT


Heimo HERGAN BORG 8020 Graz Dreierschützengasse 15

Bei Verwendung des nF-Kondensators ist die Verwendung des Oszilloskops


notwendig. In diesem Fall ist auch die Kippfrequenz zu ermitteln. Folgender
Zusammenhang gilt für die Spannung am Kondensator:
⎛ −
t


U C = U B ⋅ ⎜1 − e R ⋅C ⎟
⎟ . Damit kann aus der Schwingungsdauer die angelegte
⎝ ⎠
Spannung U B ermittelt werden. Die direkte Messung der angelegten Spannung
verändert die Dauer der Kippschwingung dramatisch (überprüfe gegebenenfalls),
daher ist bei genauen Messungen davon Abstand zu nehmen.

Hinweis: Die angelegte Spannung sollte deutlich über der Zündspannung liegen,
da sonst die Schwingungsdauer instabil sein kann. Auf das Potentiometer aus 1.
wird daher verzichtet.

Aufgaben:
2 a. Zeichne ein Schaltbild für diese Messung und ermittle die Schwingungsdauer
für die MΩ - und 1µF -Kombinationen
2 b. Ermittle Schwingungsdauer und Kippfrequenz für die Kombinationen von
1 MΩ , 220 kΩ und 2,2 nF -. Zeichne ein qualitatives Diagramm einer
Kippschwingung und mache darin Zündspannung, Löschspannung, Dauer
einer Kippschwingung ersichtlich. Markiere Lade- und Entladevorgang.
c. Berechne die angelegte Spannung U B für b. aus der Schwingungsdauer des
2
Kippvorgangs zwischen Zünd- und Löschspannung (für zumindest eine
Kombination von R und C).
d. Manche Messgeräte (Voltmeter, Oszilloskop) verhindern das Entstehen der
1 Kippschwingung oder verzögern sie dramatisch. Warum? Was müsste man tun
(Schaltbild), um mit den gleichen Messgeräten trotzdem Kippschwingungen
mit annähernd der richtigen Frequenz entstehen zu lassen und zu messen?

Viel Erfolg!

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