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Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

Prof. Dr.-Ing. W. Rehm

Testprüfung „Energieübertragung und -verteilung“


(Eigene Unterlagen zugelassen, Aufgabenblatt abgeben, Bearbeitungszeit 90 Minuten)

Name:.......................................................................................... Studiengruppe:.............................

1. In einem SF6-gefüllten Rohrleiter ist zur Spannungsmessung zusätzlich ein kurzes Rohrstück als
kapazitive Messelektrode eines Spannungsteilers eingebaut.
Messelektrode
Di = 30 mm
Di
Da = 175 mm
Da
DM

U1 U2

a) Welchen Durchmesser muss die Messelektrode aufweisen, damit ein Teilerverhältnis von
U1/U2 = 100 entsteht?

b) Wie hoch darf die zulässige Spannung Û1 am Leiter sein, damit die Bedingung

Ê max = 0,9·Ed mit Ed = 190 kV/cm bei dem herrschenden Druck p

erfüllt ist? (Randeffekte vernachlässigen!)

c) Warum kann an die Anordnung nicht die volle berechnete Spannung angelegt werden?

2. In einer SF6-Atmosphäre mit 4,2 bar Druck und 25 °C sind 2 parallele Drähte mit einem
Durchmesser von jeweils 15 mm angeordnet. An einem Draht liegt eine Wechselspannung von
Û = 1700 kV an, der andere ist geerdet.

a) Bei welchem Drahtabstand setzt gerade Glimmen ein? Handelt es sich um eine homogene
oder eine inhomogene Elektrodenanordnung?

b) Wie hoch ist der Scheitelwert der Durchschlagsspannung bei diesem Abstand?

c) Welche Durchschlagspannung kann man ansetzen, wenn man annimmt, dass die Drähte in
Luft bei Normalbedingungen angeordnet wären?
3. In dem unten gezeichneten Hochspannungsnetz tritt an der gekennzeichneten Stelle ein 1-poliger
Erdkurzschluss auf.

a) Zeichnen Sie das zusammengesetzte Komponentenersatzschaltbild für die Mit-, Gegen- und
Nullkomponenten ohne Zahlenwerte, sondern nur mit den Bezeichnungen für die einzelnen
Betriebsmittel.

b) Berechnen Sie den 1-poligen Erdkurzschlussstrom unter der Annahme, dass die resultierende
Mitreaktanz 1,51 Ω beträgt und die Gegenreaktanz gleichen Betrag hat.

G1 T1 T3

Δ
3~ Δ Y Y Y
80 km
Q2 Q1

3~ Δ Y

G2 T2

Δ
Y Y 80 km
T4
110 kV 380 kV

G1, G2: SN = 20 MVA; xd“ = 14%; UN = 10,5 kV

T1, T2: SN = 200 MVA; uk = 12,4%; X0/X = 0,8

T3, T4: SN = 350 MVA; uk = 14,5%; X0/X = 2,5

Q1: SkQ” = 13,3 GVA; X0/X = 3,5

Q2 SkQ” = 4,2 GVA; X0/X = 4

Leitung : X' = 0,3 Ω /km; X0/X = 4,5 pro System

4. 110 kV–Kabel
Die Leitungsbeläge eines 50 km langen und bei 50 Hz betriebenen Drehstromkabels der
Nennspannung 110 kV sind:

R’ = 0,06 Ω/km X ' = ωL’ = 0,15 Ω/km C' = 0,3 µF/km G'=0

a) Skizzieren Sie das π-Ersatzschaltbild des Kabels und geben Sie die Werte aller Elemente an!
b) Welche Spannung ergibt sich bei Leerlauf am Kabelende, wenn R´ vernachlässigt wird und am
Anfang eine konstante Spannung von 114 kV ansteht?
c) Die Leitung ist als verlustbehaftet anzusehen. Im Betrieb werden am Ende des Kabels 65 MW und
15 MVar induktiv bei einem Spannungsbetrag von 113 kV abgenommen. Welche komplexe
Spannung muss dazu am Anfang anstehen?
d) Welche Verluste entstehen bei Betrieb unter c) in dem Kabel?

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