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TEIL 1: VERSTÄNDNISFRAGEN
- Ankreuzen, kurze Antworten bzw. Zeichnungen -
a) Kreuzen Sie jeweils an, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage handelt.
Korrekte Kreuze zählen +2 Punkte, fehlerhafte Kreuze -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0
Punkte für diese Teilaufgabe.
„Der Beitrag der Elektronen zur spezifischen Wärme ist groß, da alle
Elektronen bis EF beitragen“
Antwort:____________________
Frage F3 (20 Punkte)
pn-Übergänge
a) Kreuzen Sie jeweils an, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage handelt.
Korrekte Kreuze zählen +2 Punkte, fehlerhafte Kreuze -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0
Punkte für diese Teilaufgabe.
das ______________________-Niveau
der Elektronen.
Hinweise:
• Bei Teilaufgaben mit Lösungskasten wird nur der dort eingetragene Zahlenwert mit der
vorgegebenen Einheit bewertet.
• Der Lösungsweg muss stets nachvollziehbar sein.
• Folgende Annahmen gelten generell: - Raumtemperatur (300 K)
- Vollständige Ionisation der Dotierstoffatome.
Konstanten:
1 As
𝑁Av = 6,0221 ⋅ 1023 (Avogadro-Konstante) 𝑒 = 1,6022 ⋅ 10−19 As 𝜀0 = 8,8542 ⋅ 10−12
mol Vm
eV
𝑘B = 8,6173 ⋅ 10−5 𝑛i (Si) = 9,65 ⋅ 109 cm−3
K
a) Ein Na+-Ion und ein F--Ion werden aus dem Unendlichen zusammengeführt. Welche
Energie 𝐸el (= Coulombenergie) wird dabei frei, wenn Sie die Ionen als starre Kugeln
annehmen, die bis auf die Summe ihrer Radien zusammengeführt werden? Die
Radien sind dabei für Na+: 𝑟Na = 186 pm und für F-: 𝑟F = 64 pm.
𝐸el = eV
b) Wie groß ist betragsmäßig die Bindungsenergie eines NaF-Moleküls 𝐸bind ? Die
Ionisierungsenergie von Na beträgt betragsmäßig 5,14 eV und die Elektronenaffinität
eines F-Atoms beträgt betragsmäßig 3,40 eV. Nehmen Sie an, dass nach dem
Ionisieren die beiden Ionen wieder aus dem Unendlichen bis auf die Summe ihrer
Atomradien zusammengeführt werden.
Hinweis: Verwenden Sie dabei für 𝐸el nicht das Ergebnis aus Teilaufgabe a),
sondern 𝐸el = 5,96 eV
𝐸bind = eV
𝑎= pm
Aufgabe A2 (20 Punkte)
Dotierung von Silizium
𝑚P = µg
𝑝= cm−3 𝐸L − 𝐸F = meV
c) Ein anderes Stück Silizium sei sowohl mit Akzeptoren, als auch mit Donatoren dotiert,
wobei die Akzeptorendichte 𝑁A = 1 ⋅ 1016 cm−3 und die Donatorendichte 𝑁D = 5 ⋅
1016 cm−3 beträgt. Welche Elektronendichte (𝑛) stellt sich im thermodynamischen
Gleichgewicht ein?
𝑛= cm−3
𝑏= µm
MUSTERLÖSUNG
TEIL 1: VERSTÄNDNISFRAGEN
- Ankreuzen, kurze Antworten bzw. Zeichnungen -
a) Kreuzen Sie jeweils an, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage handelt.
Korrekte Kreuze zählen +2 Punkte, fehlerhafte Kreuze -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0
Punkte für diese Teilaufgabe.
„Der Beitrag der Elektronen zur spezifischen Wärme ist groß, da alle
Elektronen bis EF beitragen“ x
a) Kreuzen Sie jeweils an, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage handelt.
Korrekte Kreuze zählen +2 Punkte, fehlerhafte Kreuze -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0
Punkte für diese Teilaufgabe.
das Quasi-Fermi________-Niveau
der Elektronen.
Hinweise:
• Bei Teilaufgaben mit Lösungskasten wird nur der dort eingetragene Zahlenwert mit der
vorgegebenen Einheit bewertet.
• Der Lösungsweg muss stets nachvollziehbar sein.
• Folgende Annahmen gelten generell: - Raumtemperatur (300 K)
- Vollständige Ionisation der Dotierstoffatome.
Konstanten:
1 As
𝑁Av = 6,0221 ⋅ 1023 (Avogadro-Konstante) 𝑒 = 1,6022 ⋅ 10−19 As 𝜀0 = 8,8542 ⋅ 10−12
mol Vm
eV
𝑘B = 8,6173 ⋅ 10−5 𝑛i (Si) = 9,65 ⋅ 109 cm−3
K
d) Ein Na+-Ion und ein F--Ion werden aus dem Unendlichen zusammengeführt. Welche
Energie 𝐸el (= Coulombenergie) wird dabei frei, wenn Sie die Ionen als starre Kugeln
annehmen, die bis auf die Summe ihrer Radien zusammengeführt werden? Die
Radien sind dabei für Na+: 𝑟Na = 186 pm und für F-: 𝑟F = 64 pm.
Lösung:
Die Summe der Radien beträgt
𝑟0 = 𝑟Na + 𝑟F = 186 pm + 64 pm = 250 pm.
Die dabei freiwerdende Energie errechnet sich aus
𝑟0
𝑒2 𝑒2 (1,6022 ⋅ 10−19 As)2
𝐸el = ∫ (− ) d𝑟 = = = 9,2286 ⋅ 10−19 J
4𝜋𝜀0 𝑟 2 4𝜋𝜀0 𝑟0 4𝜋 ⋅ 8,8542 ⋅ 10−12 As ⋅ 250 ⋅ 10−12 m
∞ Vm
= 5,760 eV.
𝐸el = 5,76 eV
e) Wie groß ist betragsmäßig die Bindungsenergie eines NaF-Moleküls 𝐸bind ? Die
Ionisierungsenergie von Na beträgt betragsmäßig 5,14 eV und die Elektronenaffinität
eines F-Atoms beträgt betragsmäßig 3,40 eV. Nehmen Sie an, dass nach dem
Ionisieren die beiden Ionen wieder aus dem Unendlichen bis auf die Summe ihrer
Atomradien zusammengeführt werden.
Hinweis: Verwenden Sie dabei für 𝐸el nicht das Ergebnis aus Teilaufgabe a),
sondern 𝐸el = 5,96 eV!
Lösung:
Zuerst werden die Atome ionisiert und anschließend zusammengeführt. Die Reaktionen
lauten
Na + 5,14 eV → Na+ + e−
F + e− → F − + 3,40 eV
Na+ + F − → NaF + 5,96 eV
und damit
Ebind = −5,14 eV + 3,40 eV + 5,96 eV = 4,22 eV.
𝐸bind = 4,22 eV
Lösung:
Für die Dichte gilt:
𝐴r
𝜌 = 𝜌M ⋅ ,
𝑁Av
Anzahl Moleküle 4
wobei 𝜌M = = die Moleküldichte ist. Daraus ergibt sich
Volumen 𝑎3
g
4 𝐴r 4𝐴r 3 4𝐴r 3 4 ⋅ 42,0
𝜌= 3⋅ 3
⇒𝑎 = ⇒𝑎= √ =√ mol = 464,7 pm.
𝑎 𝑁Av 𝜌𝑁Av 𝜌𝑁Av g 1
2,78 ⋅ 106 3 ⋅ 6,0221 ⋅ 1023
m mol
𝑎= 465 pm
𝑚P = 0,989 µg
Lösung:
Da vollständige Ionisation der Dotierstoff-Atome angenommen werden kann und dieses
Stück Silizium nur n-dotiert ist, gilt
𝑛 ≈ 𝑁D
und damit
𝑛i2 𝑛i2 (9,65 ⋅ 109 cm−3 )2
𝑛 ⋅ 𝑝 = 𝑛i2 ⇒ 𝑝 = ≈ = = 2,07 ⋅ 103 cm−3 .
𝑛 𝑁D 4,5 ⋅ 1016 cm−3
Der Abstand zwischen Fermilevel und Leitungsbandkante lässt sich mit Hilfe der Boltzmann-
Näherung folgendermaßen errechnen:
𝐸 −𝐸 𝑁L 𝑁L
− L F
𝑛 = 𝑁L ⋅ 𝑒 𝑘B 𝑇 ⇒ 𝐸L − 𝐸F = 𝑘B 𝑇 ⋅ ln ( ) ≈ 𝑘B 𝑇 ⋅ ln ( )
𝑛 𝑁D
19
eV 2,92 ⋅ 10 cm−3
= 8,6173 ⋅ 10−5 ⋅ 300 K ⋅ ln ( ) = 167,4 meV.
K 4,5 ⋅ 1016 cm−3
𝐸L − 𝐸F = 167 meV
f) Ein anderes Stück Silizium sei sowohl mit Akzeptoren, als auch mit Donatoren dotiert,
wobei die Akzeptorendichte 𝑁A = 1 ⋅ 1016 cm−3 und die Donatorendichte 𝑁D = 5 ⋅
1016 cm−3 beträgt. Welche Elektronendichte (𝑛) stellt sich im thermodynamischen
Gleichgewicht ein?
Lösung:
Es gilt mit 𝑁 = 𝑁D − 𝑁A = 5 ⋅ 1016 cm−3 − 1 ⋅ 1016 cm−3 = 4 ⋅ 1016 cm−3, 𝑁D+ = 𝑁D , 𝑁A− = 𝑁A
und 𝑛 ⋅ 𝑝 = 𝑛𝑖2:
𝑛i2
𝑁D+ + 𝑝 = 𝑁A− + 𝑛 ⇒ 𝑁D + = 𝑁A + 𝑛 ⇒ 𝑛2 − 𝑁𝑛 − 𝑛𝑖2 = 0
𝑛
𝑁 + √𝑁 2 + 4𝑛i2 4 ⋅ 1016 cm−3 + √(4 ⋅ 1016 cm−3 )2 + 4 ⋅ (9,65 ⋅ 109 cm−3 )2
⇒𝑛= =
2 2
16 −3
≈ 4,00 ⋅ 10 cm = 𝑁
Alternativ: 𝑛 ≈ 𝑁, wegen 𝑁 ≫ 𝑛i .
1 𝑙 𝑙 1
⇒ 𝑅on = ⋅= 𝑅□ ⋅ ⇒ 𝑅□ =
µn ⋅ 𝑐i ⋅ (𝑈gs − 𝑈T ) 𝑏 𝑏 µn ⋅ 𝑐i ⋅ (𝑈gs − 𝑈T )
1
⇒ 𝑈gs = + 𝑈T
𝑅□ ⋅ µn ⋅ 𝑐i
1
⇒ 𝑈gs, min = + 1,4 V = 2,74 V und
cm2 −9 F
12000 Ω ⋅ 230 Vs ⋅ 270 ⋅ 10
cm2
1
𝑈gs, max = + 1,4 V = 4,08 V
cm2 F
6000 Ω ⋅ 230 Vs ⋅ 270 ⋅ 10−9
cm2
Lösung:
𝑏 𝑅□ 𝑅□ 10000 Ω
= ⇒𝑏= ⋅𝑙 = ⋅ 6 µm = 50 µm
𝑙 𝑅on 𝑅on 1200 Ω
𝑏= 50,0 µm
Wiederholungsklausur “Festkörper-, Halbleiter- und
Bauelementephysik” 2.10.2020 – ONLINE – via ZOOM/Moodle
Prof. M. Tornow, TU München
Wichtige Bemerkungen:
Diese Klausur besteht aus insgesamt 7 Seiten
Verwenden Sie ausschließlich weißes Papier (A4) für Ihre Lösungen
Schreiben Sie mit Kugelschreiber o.ä. (nicht Bleistift, nicht in rot)
Schreiben Sie Name, Matrikelnr. und Datum auf jedes Ihrer Blätter
Zeit: 90 min
Erlaubte Hilfsmittel:
handgeschriebene Formelsammlung:
2 Seiten A4: 1 Blatt Vorder- und Rückseite oder 2 Blätter einseitig
Darin erlaubt: beliebige handschriftliche Eintragungen (=mit Stift auf Papier, keine Ausdrucke
oder Kopien)
Anm.: benötigte Naturkonstanten werden auch in den Aufgaben angegeben
Standard wissenschaftlicher Taschenrechner (nicht programmierbar)
Wörterbuch (Dictionary), nicht elektronisch
Nicht erlaubt:
Skripten, Bücher, Mitschriften etc.
weitere elektronische Geräte (Mobiltelefone, Notebooks, Smartwatches etc.)
Computer, Tablet, Mobiltelefon, Internet etc. dürfen ausschließlich zum Download und zur
Ansicht der Klausuraufgaben, für die Kamera (ZOOM) und zum Fotografieren und Hochladen
Ihrer fotografierten Lösungen auf Moodle verwendet werden!
TEIL 1: VERSTÄNDNISFRAGEN
a) Schreiben Sie jeweils auf Ihr Blatt, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage
handelt. Beispiel: „Aussage 6: falsch“. Korrekte Antworten zählen +2 Punkte, fehlerhafte
Antworten -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0 Punkte für diese Teilaufgabe.
Aussage
1) „Die Fermi-Verteilungsfunktion ist für T=0K eine perfekte
Stufenfunktion. Sie erfährt für ansteigende Energie einen abrupten
Übergang von 1 nach 0 bei der Fermi-Energie“
2) „Die Fermienergie von Metallen ist typischerweise etwa so groß wie
die thermische Energie bei Raumtemperatur“
3) „Der Beitrag der Elektronen zur spezifischen Wärme ist groß, da alle
Elektronen bis EF beitragen“
a) Ordnen Sie den unterschiedlichen Frequenzbereichen 1 bis 4 (s. Abbildung) die jeweiligen
Beiträge zum Realteil der dielektrischen Funktion von Isolatoren zu:
• Ionenpolarisation
• Orientierungspolarisation permanenter Dipole
• Vakuum
• elektronische Polarisation
a) Schreiben Sie jeweils auf Ihr Blatt, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage
handelt. Beispiel: „Aussage 6: falsch“. Korrekte Antworten zählen +2 Punkte, fehlerhafte
Antworten -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0 Punkte für diese Teilaufgabe.
Aussage
1) „Indirekte Halbleiter eignen sich gut als Materialien für Lichtquellen“
c) Ergänzen Sie die fehlenden Worte: „Eine weiße LED lässt sich mit Hilfe einer blauen LED
(aktive Schicht: Gallium-Indium- ) realisieren, welche mit einem Fluoreszenzfarbstoff
überdeckt wird. Dieser Fluoreszenzfarbstoff wandelt einen Teil des blau-farbigen Lichts in
-farbiges Licht um.“
TEIL 2: RECHENAUFGABEN
Hinweise:
• Rahmen Sie die in den Lösungskästen der Aufgaben gesuchten Endergebnisse in gleicher
Weise auf Ihrem Blatt ein. Es werden nur die auf Ihrem Blatt eingerahmten Zahlenwerte
mit der jeweils vorgegebenen Einheit bewertet. Beispiel:
m = 200 mg
Konstanten:
As J
𝑒 = 1,6022 ⋅ 10−19 As 𝜀0 = 8,8542 ⋅ 10−12 ℏ = 1,0546 ⋅ 10−34 Js 𝑘B = 1,3806 ⋅ 10−23
Vm K
N J
𝑚0 = 9,1094 ⋅ 10−31 kg 𝑛i (Si) = 9,65 ⋅ 109 cm−3 𝜇0 = 1,2566 ⋅ 10−6 𝜇𝐵 = 9,2740 ⋅ 10−24
A2 T
g) Ein Rb+-Ion und ein I--Ion werden aus dem Unendlichen zusammengeführt. Welche
Energie 𝐸el (= Coulombenergie) wird dabei frei, wenn Sie die Ionen als starre Kugeln
annehmen, die bis auf die Summe ihrer Radien zusammengeführt werden? Nehmen
Sie als Radien dabei für Rb+: 𝑟Rb = 220 pm und für I-: 𝑟I = 140 pm an.
𝐸el = eV
h) Wie groß ist betragsmäßig die Bindungsenergie eines RbI-Moleküls 𝐸bind ? Die
Ionisierungsenergie von Rb beträgt betragsmäßig 4,18 eV und die Elektronenaffinität
eines I-Atoms beträgt betragsmäßig 3,06 eV. Nehmen Sie an, dass nach dem
Ionisieren die beiden Ionen wieder aus dem Unendlichen bis auf die Summe ihrer
Atomradien zusammengeführt werden.
Hinweis: Verwenden Sie dabei für 𝐸el nicht das Ergebnis aus Teilaufgabe a),
sondern 𝐸el = 4,52 eV!
𝐸bind = eV
Aufgabe A2 (25 Punkte)
Eigenschaften von Silber
Silber ist ein einwertiges Metall (jedes Atom gibt ein Elektron ab) mit einer spezifischen
elektrischen Leitfähigkeit von 𝜎Ag = 6,135 ⋅ 107 Ω−1 m−1 und einer atomaren Dichte von
1
𝜌at,Ag = 5,8547 ⋅ 1028 m3
(also 5,8547 ⋅ 1028 Atome pro m³). Es kristallisiert in einer fcc
(kubisch flächenzentrierten) Struktur, wobei jeder Gitterpunkt von einem Silber-Atom besetzt
wird. Die effektive Masse der Elektronen sei gleich deren Ruhemasse.
𝑎= pm
V
b) Berechnen Sie unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes von ℰ = 0,500 m
sowohl
die Drift- (𝑣d ), als auch die Fermi-Geschwindigkeit (𝑣F ) der Elektronen im Silberkristall
(beide nur betragsmäßig).
m
|𝑣d | =
s
m
|𝑣F | =
s
c) Wie hoch ist die rein von den Leitungselektronen stammende, magnetische
m
Suszeptibilität 𝜒el (Summe para- und diamagnetischer Anteile) von Silber?
2
m 𝑛𝜇B
Hinweis: 𝜒el = ⋅ 𝜇0 .
𝑘B 𝑇 F
m
𝜒el =
d) Die Elektronenkonfiguration von Silber lautet [Kr] 4d10 5s1, wobei im Kristall das 5s-
Elektron als Leitungselektron abgegeben wird. Wie groß sind der elektronische
Gesamtbahndrehimpuls 𝐿, der Gesamtspin 𝑆 und der Gesamtdrehimpuls 𝐽 der
Elektronen der Silber-Atomrümpfe Ag+?
𝐿=
𝑆=
𝐽=
a) Bei welcher angelegten Spannung 𝑈eb sind 𝑥1 = 𝑑b0 − 𝑥2 , also die beiden
Raumladungszonen der Basis gleich groß? 𝑈eb werde an den Emitter gegen Basis
und Kollektor gelegt.
𝑈eb = V
b) Wie groß sind die Minoritätsladungsträgerkonzentrationen bei 𝑥1 und 𝑥2 bei einer
angelegten Spannung von 𝑈eb = 0,400 V?
𝑝n (𝑥1 ) = cm−3
𝑝n (𝑥2 ) = cm−3
MUSTERLÖSUNG
Wichtige Bemerkungen:
Diese Klausur besteht aus insgesamt 7 Seiten [Musterlösung: 9 Seiten]
Verwenden Sie ausschließlich weißes Papier (A4) für Ihre Lösungen
Schreiben Sie mit Kugelschreiber o.ä. (nicht Bleistift, nicht in rot)
Schreiben Sie Name, Matrikelnr. und Datum auf jedes Ihrer Blätter
Zeit: 90 min
Erlaubte Hilfsmittel:
handgeschriebene Formelsammlung:
2 Seiten A4: 1 Blatt Vorder- und Rückseite oder 2 Blätter einseitig
Darin erlaubt: beliebige handschriftliche Eintragungen (=mit Stift auf Papier, keine Ausdrucke
oder Kopien)
Anm.: benötigte Naturkonstanten werden auch in den Aufgaben angegeben
Standard wissenschaftlicher Taschenrechner (nicht programmierbar)
Wörterbuch (Dictionary), nicht elektronisch
Nicht erlaubt:
Skripten, Bücher, Mitschriften etc.
weitere elektronische Geräte (Mobiltelefone, Notebooks, Smartwatches etc.)
Computer, Tablet, Mobiltelefon, Internet etc. dürfen ausschließlich zum Download und zur
Ansicht der Klausuraufgaben, für die Kamera (ZOOM) und zum Fotografieren und Hochladen
Ihrer fotografierten Lösungen auf Moodle verwendet werden!
TEIL 1: VERSTÄNDNISFRAGEN
a) Schreiben Sie jeweils auf Ihr Blatt, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage
handelt. Beispiel: „Aussage 6: falsch“. Korrekte Antworten zählen +2 Punkte, fehlerhafte
Antworten -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0 Punkte für diese Teilaufgabe.
Aussage
1) „Die Fermi-Verteilungsfunktion ist für T=0K eine perfekte
Stufenfunktion. Sie erfährt für ansteigende Energie einen abrupten Richtig
Übergang von 1 nach 0 bei der Fermi-Energie“
2) „Die Fermienergie von Metallen ist typischerweise etwa so groß wie
die thermische Energie bei Raumtemperatur“ Falsch
3) „Der Beitrag der Elektronen zur spezifischen Wärme ist groß, da alle
Elektronen bis EF beitragen“ Falsch
a) Ordnen Sie den unterschiedlichen Frequenzbereichen 1 bis 4 (s. Abbildung) die jeweiligen
Beiträge zum Realteil der dielektrischen Funktion von Isolatoren zu:
• Ionenpolarisation
• Orientierungspolarisation permanenter Dipole
• Vakuum
• elektronische Polarisation
a) Schreiben Sie jeweils auf Ihr Blatt, ob es sich um eine richtige oder falsche Aussage
handelt. Beispiel: „Aussage 6: falsch“. Korrekte Antworten zählen +2 Punkte, fehlerhafte
Antworten -2 Punkte. Minimal erhalten Sie 0 Punkte für diese Teilaufgabe.
Aussage
1) „Indirekte Halbleiter eignen sich gut als Materialien für Lichtquellen“
Falsch
c) Ergänzen Sie die fehlenden Worte: „Eine weiße LED lässt sich mit Hilfe einer blauen LED
(aktive Schicht: Gallium-Indium-Nitrid) realisieren, welche mit einem Fluoreszenzfarbstoff
überdeckt wird. Dieser Fluoreszenzfarbstoff wandelt einen Teil des blau-farbigen Lichts in
gelb-farbiges Licht um.“
TEIL 2: RECHENAUFGABEN
Hinweise:
• Rahmen Sie die in den Lösungskästen der Aufgaben gesuchten Endergebnisse in gleicher
Weise auf Ihrem Blatt ein. Es werden nur die auf Ihrem Blatt eingerahmten Zahlenwerte
mit der jeweils vorgegebenen Einheit bewertet. Beispiel:
m = 200 mg
Konstanten:
As J
𝑒 = 1,6022 ⋅ 10−19 As 𝜀0 = 8,8542 ⋅ 10−12 ℏ = 1,0546 ⋅ 10−34 Js 𝑘B = 1,3806 ⋅ 10−23
Vm K
N J
𝑚0 = 9,1094 ⋅ 10−31 kg 𝑛i (Si) = 9,65 ⋅ 109 cm−3 𝜇0 = 1,2566 ⋅ 10−6 𝜇𝐵 = 9,2740 ⋅ 10−24
A2 T
a) Ein Rb+-Ion und ein I--Ion werden aus dem Unendlichen zusammengeführt. Welche
Energie 𝐸el (= Coulombenergie) wird dabei frei, wenn Sie die Ionen als starre Kugeln
annehmen, die bis auf die Summe ihrer Radien zusammengeführt werden? Nehmen
Sie als Radien dabei für Rb+: 𝑟Rb = 220 pm und für I-: 𝑟I = 140 pm an.
Lösung:
Die Summe der Radien beträgt
𝑟0 = 𝑟Rb + 𝑟I = 220 pm + 140 pm = 360 pm.
Die dabei freiwerdende Energie errechnet sich aus
𝑟0
𝑒2 𝑒2 (1,6022 ⋅ 10−19 As)2
𝐸el = ∫ (− ) d𝑟 = = = 6,4087 ⋅ 10−19 J
4𝜋𝜀0 𝑟 2 4𝜋𝜀0 𝑟0 4𝜋 ⋅ 8,8542 ⋅ 10−12 As ⋅ 360 ⋅ 10−12 m
∞ Vm
= 4,000 eV.
𝐸el = 4,00 eV
b) Wie groß ist betragsmäßig die Bindungsenergie eines RbI-Moleküls 𝐸bind ? Die
Ionisierungsenergie von Rb beträgt betragsmäßig 4,18 eV und die Elektronenaffinität
eines I-Atoms beträgt betragsmäßig 3,06 eV. Nehmen Sie an, dass nach dem
Ionisieren die beiden Ionen wieder aus dem Unendlichen bis auf die Summe ihrer
Atomradien zusammengeführt werden.
Hinweis: Verwenden Sie dabei für 𝐸el nicht das Ergebnis aus Teilaufgabe a),
sondern 𝐸el = 4,52 eV!
Lösung:
Zuerst werden die Atome ionisiert und anschließend zusammengeführt. Die Reaktionen
lauten
Rb + 4,18 eV → Rb+ + e−
I + e− → I − + 3,06 eV
Rb+ + I − → RbI + 4,52 eV
und damit
Ebind = −4,18 eV + 3,06 eV + 4,52 eV = 3,40 eV.
𝐸bind = 3,40 eV
Silber ist ein einwertiges Metall (jedes Atom gibt ein Elektron ab) mit einer spezifischen
elektrischen Leitfähigkeit von 𝜎Ag = 6,135 ⋅ 107 Ω−1 m−1 und einer atomaren Dichte von
1
𝜌at,Ag = 5,8547 ⋅ 1028 m3
(also 5,8547 ⋅ 1028 Atome pro m³). Es kristallisiert in einer fcc
(kubisch flächenzentrierten) Struktur, wobei jeder Gitterpunkt von einem Silber-Atom besetzt
wird. Die effektive Masse der Elektronen sei gleich deren Ruhemasse.
Lösung:
Da die fcc-Einheitszelle 4 Gitterpunkte besitzt und jeder davon mit einem Silberatom besetzt
ist, gilt für 𝜌at,Ag
4
𝜌at,Ag = 3
𝑎
und damit
3 4 3 4
𝑎=√ =√ = 408,8 pm.
𝜌at,Ag 1
5,8547 ⋅ 1028 3
m
𝑎= 409 pm
V
b) Berechnen Sie unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes von ℰ = 0,500 sowohl
m
die Drift- (𝑣d ), als auch die Fermi-Geschwindigkeit (𝑣F ) der Elektronen im Silberkristall
(beide nur betragsmäßig).
Lösung:
Die Elektronendichte 𝑛 ist aufgrund der Einwertigkeit von Silber gleich 𝜌at,Ag:
1
𝑛 = 𝜌at,Ag = 5,8547 ⋅ 1028 3 .
m
Die Drift-Geschwindigkeit errechnet sich aus:
V
𝜎Ag ℰ 6,135 ⋅ 107 Ω−1 m−1 ⋅ 0,5 m m
𝑗 = −𝑛𝑒𝑣d = 𝜎Ag ℰ ⇒ |𝑣d | = = = 3,2701 ⋅ 10−3
𝑛𝑒 1 s
5,8547 ⋅ 1028 3 ⋅ 1,6022 ⋅ 10−19 As
m
und die Fermi-Geschwindigkeit aus
ℏ2 2 1
2𝐸F √2 ⋅ 2𝑚∗ (3𝜋 2 𝑛)3 ℏ(3𝜋 2 𝑛)3 ℏ ⋅ √3𝜋 2 𝑛
3
𝑣F = √ ∗ = = =
𝑚 𝑚∗ 𝑚∗ 𝑚0
3 1
1,0546 ⋅ 10−34 Js ⋅ √3𝜋 2 ⋅ 5,8547 ⋅ 1028 m
m3
= = 1,3907 ⋅ 106 .
9,1094 ⋅ 10−31 kg s
m
|𝑣d | = 3,27 ⋅ 10−3
s
m
|𝑣F | = 1,39 ⋅ 106
s
c) Wie hoch ist die rein von den Leitungselektronen stammende, magnetische
m
Suszeptibilität 𝜒el (Summe para- und diamagnetischer Anteile) von Silber?
2
m 𝑛𝜇B
Hinweis: 𝜒el = ⋅ 𝜇0 .
𝑘B 𝑇 F
Lösung:
Die Fermi-Temperatur errechnet sich aus
2
ℏ2 2 3
2
2 1 3
𝐸F 2𝑚0 (3𝜋 𝑛)
−34
ℏ2 (3𝜋 2 𝑛)3 (1,0546 ⋅ 10 Js)2 ⋅ (3𝜋 2 ⋅ 5,8547 ⋅ 1028 3 )
𝑇F = = = = m
𝑘B 𝑘B 2𝑚0 𝑘B J
2 ⋅ 9,1094 ⋅ 10−31 kg ⋅ 1,3806 ⋅ 10−23 K
= 6,3807 ⋅ 104 K,
1
wobei hier wieder 𝑛 = 𝜌at,Ag = 5,8547 ⋅ 1028 m3
und 𝑚∗ = 𝑚0 verwendet wurden.
Aus der Fermi-Temperatur kann sofort der Anteil der Leitungselektronen an der
Suszeptibilität errechnet werden:
1 J 2
𝑛𝜇B2 5,8547 ⋅ 1028 3 ⋅ (9,2740 ⋅ 10−24 T) N
m
𝜒el = ⋅ 𝜇0 = m ⋅ 1,2566 ⋅ 10−6 2 = 7,1829 ⋅ 10−6
𝑘B 𝑇F J A
1,3806 ⋅ 10−23 K ⋅ 6,3807 ⋅ 104 K
m
𝜒el = 7,18 ⋅ 10−6
d) Die Elektronenkonfiguration von Silber lautet [Kr] 4d10 5s1, wobei im Kristall das 5s-
Elektron als Leitungselektron abgegeben wird. Wie groß sind der elektronische
Gesamtbahndrehimpuls 𝐿, der Gesamtspin 𝑆 und der Gesamtdrehimpuls 𝐽 der
Elektronen der Silber-Atomrümpfe Ag+?
Lösung:
Da die Silber-Atomrümpfe die Elektronenkonfiguration [Kr] 4d10 besitzen, sind alle Schalen
vollständig gefüllt. Für das 4d-Orbital gilt folgendes Pauling-Schema:
1 1
Dadurch ist 𝑆 = 5 ⋅ (+ ) + 5 ⋅ (− ) = 0, 𝐿 = 2 ⋅ [(−2) + (−1) + 0 + 1 + 2] = 0 und dadurch
2 2
𝐽 = |𝐿 − 𝑆|, ⋯ , 𝐿 + 𝑆 = |0 − 0|, ⋯ ,0 + 0 = 0.
𝐿= 0
𝑆= 0
𝐽= 0
Aufgabe A3 (15 Punkte)
Bipolartransistoren
c) Bei welcher angelegten Spannung 𝑈eb sind 𝑥1 = 𝑑b0 − 𝑥2 , also die beiden
Raumladungszonen der Basis gleich groß? 𝑈eb werde an den Emitter gegen Basis
und Kollektor gelegt.
Lösung:
Es gilt für die Ausdehnung der Raumladungszonen im n-Gebiet generell die Formel
2𝜀𝜀0 𝑁A 𝑈D
𝑤n = √ .
𝑒𝑁D (𝑁D + 𝑁A )
Setzt man die hier vorliegenden Bezeichnungen für die jeweiligen Raumladungszonen ein
und berücksichtigt die zusätzlich anliegende Spannung, so ergeben sich die Formeln
2𝜀𝜀0 𝑁Ae (𝑈D1 − 𝑈eb ) 2𝜀𝜀0 (𝑈D1 − 𝑈eb )
𝑥1 = √ ≈√ und
𝑒𝑁Db (𝑁Db + 𝑁Ae ) 𝑒𝑁Db
Lösung:
Es gilt allgemein
𝑛i2 𝑘𝑒𝑈𝑇 𝑒𝑈
𝑝n (𝑤n ) = 𝑝n0 𝑒 𝑘B 𝑇 =
𝑒 B ,
𝑁D
wobei gemäß Angabe zu Beginn des Rechenteils die vollständige Ionisation der
𝑛2 𝑛2
Dotierstoffatome (also 𝑝n0 = 𝑛 i = 𝑁i ) angenommen wurde.
n0 D