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zum Versuch B8
Thema:
Bestimmung der spezifischen Ladung e/m
Versuchsdatum: 09.11.2004
Gruppennummer: 107
Teilnehmer: Sebastian Stypka
Marcel Ruth
Eingang:
Assistent(in):
Bemerkung(en):
1. Physikalische Zusammenhänge:
Die spezifische Ladung e/m eines Elektrons ist seine Ladung q = e geteilt durch seine Masse
m. Gemessen wird sie durch die Ablenkung eines Elektronenstrahls durch ein annähernd
homogenes Magnetfeld in einem Fadenstrahlrohr.
Das Fadenstrahlrohr ist ein kugelförmiger Glaskörper, welcher mit einem Gas gefüllt ist. An
einer seitlichen Glühkathode werden durch thermisch induzierte Elektronenemission
(Glühemission durch Heizen der Kathode) Elektronen freigesetzt, welche anschließend von
einer Lochanode (oder einem Wehnelt-Zylinder) angezogen - also zu ihr hin beschleunigt-
werden und durch sie hindurch „fliegen“. Die Geschwindigkeit v der Elektronen im
resultierenden Elektronenstrahl ist abhängig von der zwischen Kathode und Anode
anliegenden Beschleunigungsspannung U. Nach dem Energieerhaltungssatz gilt:
1
m ⋅ v 2 = e ⋅U
2
Durch das Magnetfeld der Flussdichte B wirkt auf die Elektronen die Lorentzkraft FL, welche
eine Ablenkung der Elektronen bewirkt:
ρ ρ ρ
(
FL = −e ⋅ v × B )
ρ ρ ρ
Da FL , v und B stets senkrecht aufeinander stehen, genügt eine Betrachtung der Beträge.
Die ständig mit konstanter Größe FL wirkende Lorenzkraft zwingt die Elektronen auf eine
Kreisbahn, d.h. sie wirkt als Zentripetalkraft:
m ⋅ v2
FL = e ⋅ v ⋅ B = = FZ
r
r ist hierbei der Bahnradius. Löst man die erste Gleichung nun nach v² auf und setzt den
Ausdruck für v² dann in die letzte Gleichung ein, so erhält man:
2 ⋅ e ⋅U 2 ⋅ e ⋅U m ⋅ v 2 2 ⋅ e ⋅U
v2 = ⇒ FL = e ⋅ v ⋅ B = e ⋅ ⋅B = = = FZ
m m r r
2 ⋅ e ⋅U 4 ⋅ e² ⋅ U ² e 2 ⋅U
⇒ e² ⋅ ⋅ B² = ⇔ =
m r² m r ² ⋅ B²
e/m ist die in diesem Versuch zu bestimmende Größe. r und U werden direkt gemessen. Die
magnetische Flussdichte B muss allerdings bestimmt werden. Sie ist abhängig von der
Geometrie des felderzeugenden Spulensystems. Für den Zusammenhang zwischen
magnetischer Induktion B und der magnetischen Feldstärke H gilt im Vakuum:
V ⋅s
B = µ0 ⋅ H mit µ 0 = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7 (Induktionskonstante)
A⋅m
Die Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke einer Ringspule (mit l<<R) von Radius R und
Anzahl der Windungen n beschreibt das Biot-Savart’sche Gesetz:
n⋅I n⋅I
H= ⇒ B = µ0 ⋅
2⋅ R 2⋅R
n⋅I
B = 0,715 ⋅ µ 0 ⋅ mit dem Geometriefaktor 0,715 aus der Spulenanordnung
R
Setzt man dieses in obige Gleichung mit e/m für B ein, so gilt:
e 2 ⋅U 2 ⋅ R² U U
= = ⋅ =C⋅
m n⋅I
2
(0,715 ⋅ µ 0 ⋅ n ) r ² ⋅ I ²
2
r² ⋅ I ²
r ² ⋅ 0,715 ⋅ µ 0 ⋅
R
2
2 ⋅ R² R
mit C = = 2
(0,715 ⋅ µ 0 ⋅ n )2 0,715 ⋅ µ 0 ⋅ n
Mit Kenntnis der Elektronenladung q = e = 1,602 * 10-19 C, welche sich experimentell z.B. im
Millikan-Versuch bestimmen lässt, kann man aus dem Verhältnis e/m auch die Masse eines
Elektrons m = 9,1091 * 10-31 kg errechnen.
2. Darstellung des Versuchsaufbaus:
Aufbau der Fadenstrahlröhre:
da sie zur Berechnung von e/m benötigt wird und sie für alle Messreihen gleich bleibt, weil
sie nur vom Spulenradius R = 0,2m, der Windungszahl n = 154 und der magnetischen
Feldkonstante µ0 = 4 π 10-7 V s A-1 m-1 = 1,256VsA-1m-1 abhängt.
C = 4178464,663 A²m4/(Vs)²
Es gilt dann:
e U 1 n
Mit =C⋅ gilt für die Messreihen: I = ∑ I i .
m r² ⋅ I ² n i =1
e e 1 n e
Die Mittelung der -Werte ergibt: = ∑
m m n i =1 m i
Der Literaturwert beträgt, wenn man die beiden Literaturwerte e = 1,602*10-19 C durch m =
9,1091*10-31 kg teilt: 1,758681*1011 C/kg. Dabei wurde, wie auch im Folgenden, die Art der
Ladung vernachlässigt und lediglich mit ihrem Betrag gerechnet.
(e m) gemessen
( m)
− e
Literatur
Die prozentuale Abweichung wird von uns mit der Formel
(e m) Literatur
berechnet.
gemessene Spulenstromstärke I in A
gemessene Spulenstromstärke I in A
gemessene Spulenstromstärke I in A
Beschleunigungsspannung U in V
Messreihe in C/kg
Messreihe in A
Literaturwert
150 0,02 0,2 3,12000 3,13000 3,12000 3,14000 3,12750 1,601966E+11 1,758681E+11 -8,9109%
150 0,03 0,2 1,98000 2,00000 1,99000 2,00000 1,99250 1,754158E+11 1,758681E+11 -0,2571%
150 0,04 0,2 1,45000 1,44000 1,44000 1,44000 1,44250 1,882593E+11 1,758681E+11 7,0457%
150 0,05 0,2 1,12000 1,12000 1,12000 1,13000 1,12250 1,989735E+11 1,758681E+11 13,1379%
200 0,02 0,2 3,63000 3,64000 3,64000 3,63000 3,63500 1,581168E+11 1,758681E+11 -10,093%
200 0,03 0,2 2,35000 2,34500 2,35000 2,35000 2,34875 1,683180E+11 1,758681E+11 -4,2930%
200 0,04 0,2 1,70000 1,70000 1,70000 1,70000 1,70000 1,807294E+11 1,758681E+11 2,7642%
200 0,05 0,2 1,33000 1,33000 1,33000 1,33500 1,33125 1,886199E+11 1,758681E+11 7,2508%
250 0,02 0,2 4,08000 4,08000 4,08000 4,08000 4,08000 1,568832E+11 1,758681E+11 -10,795%
250 0,03 0,2 2,64000 2,64000 2,64000 2,64000 2,64000 1,665353E+11 1,758681E+11 -5,3067%
250 0,04 0,2 1,93000 1,93000 1,93000 1,93000 1,93000 1,752759E+11 1,758681E+11 -0,3367%
250 0,05 0,2 1,51000 1,51000 1,51000 1,51000 1,51000 1,832580E+11 1,758681E+11 4,2019%
300 0,02 0,2 4,47000 4,47000 4,46000 4,46000 4,46500 1,571937E+11 1,758681E+11 -10,618%
300 0,03 0,2 2,90000 2,90000 2,90000 2,90000 2,90000 1,656149E+11 1,758681E+11 -5,8300%
300 0,04 0,2 2,12000 2,11500 2,12000 2,12000 2,11875 1,745254E+11 1,758681E+11 -0,7635%
300 0,05 0,2 1,67000 1,67000 1,67000 1,67000 1,67000 1,797898E+11 1,758681E+11 2,2299%
Fehlerrechnung:
∑ x² − n (∑ x )
1 2
u= ∀ n >1
n ⋅ (n − 1)
Mit dieser Formel ergeben sich die in der Tabelle errechneten Abweichungen.
e e e e
∂ ∂ ∂ ∂
e
∆ = m ∆R + m ∆r + m ∆U + m ∆I
m max ∂R ∂r ∂U ∂I
Relativer Größtfehler:
e e e e
∂ ∂ ∂ ∂
e m m m
∆ ⋅ = ⋅ ∆R + m ∆r + m ∆U + m ∆I
m max e e ∂R ∂r ∂U ∂I
e m 2 2 1 2
∆ ⋅ = ∆R + − ∆r + ∆U + − ∆I
m max e R r U I
Der relative Größtfehler ist in der Tabelle einmal mit ∆I = 1%I (Angabe des Betreuers für den
Fehler der Messgeräte) und einmal für ∆I = u (die von uns ermittelte Messunsicherheit)
berechnet. Da der relative Größtfehler mit ∆I = 1%I stets größer ist, haben wir mit diesem
weitergerechnet.
Die Abweichung der Beschleunigungsspannung ist ∆U = 1%U.
(∆(e/m)max mit ∆I = 1% Î
relativer Maximalfehler
relativer Maximalfehler
weiligen Messreihe in A
Radius der Elektronen-
Spulenstromstärke I in A
Spulenstromstärke I in A
Spulenstromstärke I in A
Spulenstromstärke I in A
(∆(e/m)max*(m/e) mit ∆I
aus Messunsicherheit
Helmoltzspulen in m
Messunsicherheit ∆I
Mittelwert I der je-
Beschleunigungs-
spannung U in V
Radius der
bahn in m
gemessene
gemessene
gemessene
gemessene
150 0,02 0,2 3,12000 3,13000 3,12000 3,14000 3,12750 0,8292% 10,0000% 8,5281%
150 0,03 0,2 1,98000 2,00000 1,99000 2,00000 1,99250 0,8292% 8,3333% 7,1625%
150 0,04 0,2 1,45000 1,44000 1,44000 1,44000 1,44250 0,4330% 7,5000% 6,1014%
150 0,05 0,2 1,12000 1,12000 1,12000 1,13000 1,12250 0,4330% 7,0000% 5,7664%
200 0,02 0,2 3,63000 3,64000 3,64000 3,63000 3,63500 0,5000% 10,0000% 8,2755%
200 0,03 0,2 2,35000 2,34500 2,35000 2,35000 2,34875 0,2165% 8,3333% 6,5176%
200 0,04 0,2 1,70000 1,70000 1,70000 1,70000 1,70000 0,0000% 7,5000% 5,5000%
200 0,05 0,2 1,33000 1,33000 1,33000 1,33500 1,33125 0,2165% 7,0000% 5,3244%
250 0,02 0,2 4,08000 4,08000 4,08000 4,08000 4,08000 0,0000% 10,0000% 8,0000%
250 0,03 0,2 2,64000 2,64000 2,64000 2,64000 2,64000 0,0000% 8,3333% 6,3333%
250 0,04 0,2 1,93000 1,93000 1,93000 1,93000 1,93000 0,0000% 7,5000% 5,5000%
250 0,05 0,2 1,51000 1,51000 1,51000 1,51000 1,51000 0,0000% 7,0000% 5,0000%
300 0,02 0,2 4,47000 4,47000 4,46000 4,46000 4,46500 0,5000% 10,0000% 8,2242%
300 0,03 0,2 2,90000 2,90000 2,90000 2,90000 2,90000 0,0000% 8,3333% 6,3333%
300 0,04 0,2 2,12000 2,11500 2,12000 2,12000 2,11875 0,2165% 7,5000% 5,7043%
300 0,05 0,2 1,67000 1,67000 1,67000 1,67000 1,67000 0,0000% 7,0000% 5,0000%
Bei unserer Messung fiel zunächst auf, dass der Elektronenstrahl bei einem Radius von 4cm
und 5cm bei geringer werdender Spulenstromstärke I nicht kontinuierlich größer wurde,
sondern einen Sprung von kurz vor der „Leitersprosse“ direkt hinter jene „springt“. Dieses
erschwerte die Messung. Zudem schwankte auch die Beschleunigungsspannung zwar
innerhalb der Genauigkeitstoleranzen um ca. 1V, trotzdem haben wir sie bei jeder Messung
neu eingestellt.
Die mangelnde Schärfe des Elektronenstrahls führt auch zu einem Fehler, da wir trotz des
Gitters einen etwa 2mm breiten Elektronenstrahl hatten, welcher auf ebenfalls ca. 2mm breite
„Leitersprossen“ trifft.
Auch die Fehler der Messgeräte sind sicherlich recht groß.
Unser Mittelwert für e/m weicht vom Literaturwert um 1,2859% nach unten ab, was aufgrund
der oben beschriebenen, recht schwierigen Messverhältnisse durchaus im akzeptablen Bereich
liegt.