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Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

Aufgabe 1
Ein Leiter mit Aussenradius r0 wird durch einen Ring mit dem Innenradius r1 und dem
Aussenradius r2 geführt (siehe Bild 1).
(a) Leiten Sie eine Gleichung für die örtliche Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke
H(r) und der magnetischen Flussdichte B(r) her.
(b) Skizzieren Sie den quantitativen Verlauf der magnetischen Feldstärke H(r) und der
magnetischen Flussdichte B(r).
Vernachlässigen Sie bei Ihren Berechnungen den Bereich innerhalb des Leiters.

r2
r1

Bild 1: Ringkern mit Leiter

(a) H(r) , B(r) = ? r > r0


I ZZ
H ⃗ =
⃗ ds ⃗ = wI
J⃗dA w=1
RvA A

I
⇒ ⃗ s=I
Hd⃗
RvA
Z 2π
H · rdα = I
0
Z 2π
Hr 1dα = I
0

Hr [α]2π
0 = I

Hr2π = I
I
H(r) = , für r > r0
2πr

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 1
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

B = µr µ0 H(r)

⇒ r < r1 und r > r2 : (im Luftspalt)


µ0 I I
B(r) = µ0 H(r) = ; H(r) =
2πr 2πr
r ≥ r1 und r ≤ r2 (im Ringkern, Eisen)
µrF e µ0 I I
B(r) = µrF e µ0 H(r) = ; H(r) =
2πr 2πr

(b) Diagramm:

Bild 2: Quantitativer Verlauf der Feldstärke und Flussdichte

Aufgabe 2
Ein Ersatzschaltbild liefert die Möglichkeit einen Transformator anschaulich zu erklären.
(a) Zeichnen Sie das vollständige Ersatzschaltbild eines Transformators und benennen
Sie die vorhandenen Elemente.
(b) Erklären Sie warum die Strichgröÿen auf der Sekundärseite eingeführt wurden?
(c) Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild eines Transformators mit dem Wirkungsgrad η =
100%.

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 2
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

(a) ESB Transformator vollständig:

Bild 3: vollständiges ESB des Transformators

R1 , R2 ohmscher Widerstand primär/sekundär


Xσ1 , Xσ2 Streureaktanzen primär/sekundär


Xh Hauptreaktanz
RF e ohmscher Eisenwiderstand

(b) Primärseite & Sekundärseite eines Transformators sind zwei galvanisch getrennte
Kreise, welche über den magnetischen Fluss Φh gekoppelt sind. Unter der Annah-
me, dass der Spg- Abfall an den primär- & sekundärseitigen Reaktanzen gleich groÿ
ist, können diese zur Hauptreaktanz und einem galvanisch gekoppelten System zu-
sammengefasst werden. Dies ist nur der Fall für:
w1
ü = =1
w2
Andere Windungsverhältnisse führen zu falschen Ergebnissen, so dass zur Anpas-
sung die Sekundärgröÿen auf die Primärseite bezogen werden (⇒ Strichgröÿen).
Dieses geschieht mit dem Übersetzungsverhältnis ü:
′ ′
U2 = ü · U2 R2 = ü2 · R2
′ 1 ′
I2 = · I2 Xσ2 = ü2 · Xσ2

(c) ESB Transformator η = 100%


⇒ Keine Verluste
PV = PV Cu + PV F e

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 3
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′ ′ ′
PV Cu = R1 I12 + R2 I22 → 0 ⇒ R1 = R2 = 0

Uh2
PV F e = → 0 ⇒ RF e → ∞
RF e
ESB:

Bild 4: ESB Transformator η = 100%

Aufgabe 3
Gegeben ist eine Asynchronmaschine mit Schleifringläufer. Die Maschine wird am Netz
konstanter Spannung und Frequenz betrieben. Skizzieren Sie die Drehzahl/Drehmoment-
Kennlinie (nur motorischer Bereich), wenn die Schleifringe kurzgeschlossen sind. Bezeich-
nen Sie die charakteristischen Punkte. Wie verändert sich die Kennlinie, wenn an die
Schleifringe Widerstände angeschlossen werden. Welchem Zweck dient diese Maÿnahme?
Kennlinie ASM, motorischer Betrieb, charakteristische Punkte:

Bild 5: Drehzahl/Drehmoment-Kennlinie

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 4
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

Stabiler Bereich 0 < s < sK

Die Widerstände vergröÿern den Kippschlupf, die Kennlinnie wird nach links gestreckt.

⇒Erhöhung des Anlaufmoments MA und Verringerung des Anlaufstromes

Aufgabe 4
Betrachtet wird eine Synchronmaschine mit Schenkelpolläufer im Netzbetrieb.
a) Erläutern Sie den Generatorbetrieb?
b) Zeichnen Sie die den Verlauf des Drehmomentes.
c) Welche Gröÿen zum Festellen der Netzsynchronität müssen vor dem Zuschalten eines
Generators auf das Netz mit dem diesem übereinstimmen?
Lösung:
(a) Der Generatorbetrieb liegt vor, wenn der Synchronmaschine an der Welle ein Dreh-
moment zugeführt wird. Im Leerlauf wird der Generator nicht belastet, Strom I1 = 0
und Polradwinkel ϑ = 0, U1 und Up sind in Phase. Wenn der Generator belastet
wird ist der Polradwinkel ̸= 0. Dieser steigt mit zunehmender Belastung und ist vor-
eilend. Die Spannung U1 und Up sind nicht mehr in Phase. Es ieÿt ein Laststrom
in das Netz. Damit die synchrone Drehzahl erhalten bleibt, muss an der Welle ein
entsprechendes Drehmoment anstehen.
(b) Verlauf des Drehmomentes:
a zeigt den Verlauf des Drehmomentes der Schenkelpolmaschine. Dieser bildet sich
aus der Summe von b, dem Drehmoment durch die Lorentzkraft und c, dem Reluk-
tanzmoment.

Bild 6: Verlauf des Drehmomentes

(c) Spannung, Frequenz, Phasenlage

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 5
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Aufgabe 5
Gegeben ist eine Nebenschluss-Gleichstrommaschine mit folgenden Daten:

UR = 440 V nR = 1000 min−1

IR = 400 A PR = 160,6 kW

Ra = 30 mΩ Re = 73 Ω

Vernachlässigen Sie die Eisensättigung und Eisenverluste sowie den Spannungsabfall an


den Bürsten. Die Reibungsverluste können als konstant angenommen werden.
(a) Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild der Maschine und berechnen Sie den Leerlau-
fankerstrom Ia,0 sowie die Leerlaufdrehzahl n0 (bei Bemessungserregung), wenn die
Maschine in diesem Betriebspunkt eine Leistung von Pel,0 = 8 kW aufbringt.
(b) Berechnen Sie das Bemessungsmoment MR der Maschine? Wie groÿ ist das Rei-
bungsmoment MReib in diesem Betriebspunkt? Berechnen Sie den Gesamtwirkungs-
grad η für den Bemessungsbetrieb.
Die Drehzahl der Maschine soll durch einen in die Schaltung zusätzlich eingebauten Wi-
derstand Rzus auf Leerlaufdrehzahl n0 erhöht werden.
(c) Wie nennt man das Prinzip? Zeichnen Sie das entsprechende Ersatzschaltbild mit
dem zusätzlichen Widerstand Rzus . Wie groÿ muss der Erregerstrom Ie,3 und der
Widerstand Rzus sein, wenn im Ankerkreis der Bemessungsstrom Ia,R ieÿen soll?

(a) ESB:

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 6
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

ges.: Ia,0 n0 geg.: Pel,0 = 8kW mit Pel = Ui · Ia



P = Ui,0 · Ia,0
⇒ el,0 Pel,0 = (UR − Ia,0 · Ra ) · Ia,0
Ui,0 = UR − Ia,0 · Ra
2
⇒ Pel,0 = UR · Ia,0 − Ia,0 Ra

2 UR Pel,0
⇔ Ia,0 − I
Ra a,0
+ Ra
=0
q
UR UR 2 P
Ia,01,2 = 2Ra
± ( 2Ra
) − Rel,0 a
q
440V 440V 2 8×103 W
= 2·30×10 −3 W ± ( 2·30×10 −3 W ) − ( 30×10−3 W )

Ia,01 = 14648, 46A = 14, 6kA

Ia,02 = 18, 2A ← Sinnvolle Lösung

n0 = ?

Ui0 K1 
Φe0 ω0
=
UiR K1 
Φe0 ωR


Ui0 n0
⇒ =
UiR nR
Ui0
n0 = · nR
UiR

UiR = UR − IaR · Ra

Ui0 = UR − Ia0 · Ra

UR 440V
IaR = IR − IE = IR − = 400A − = 393, 97A
Re 73W
UR − Ia0 · Ra 440V − 18, 2A · 30 × 10−3 W
n0 = · nR = · 1000min−1
UR − IaR · Ra 440V − 393, 97A · 30 × 10−3 W

n0 = 1026min−1

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 7
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(b) MR , MReib , ηR = ?

PR s 160,6kW s
MR = nR
· 9, 549 min = 1000min−1
· 9, 549 min = 1533, 6N m

PReib s 8kW s
MReib = nR
· 9, 549 min = 1000min−1
· 9, 549 min = 76, 4N m

Pab PR 160,6kW
ηR = Pzu
= UR IR
= 440V 4̇00A
= 0, 91

(c) geg.: n3 = n0 bei Ia3 = IaR ; Ui = UR − Ia · Ra damit ist Ui3 = UiR = konst.

⇒ Feldschwächung (Ui = K1 · Φe · ω ) mit Φe ∼ Ie

⇒ Ie3 < IeR ⇒ zusätzlicher Widerstand in Reihe zum Erregerwiderstand

Ui3 UiR K1 · Φe3 · ω0


= =
UiR UiR K1 · ΦeR · ωR
|{z}
1

⇒ Φe3 = ωR
ω0
· ΦeR mit Φe ∼ Ie und ω ∼ n

nR 1000min−1 440V
Ie3 = I
n0 eR
= 1026min−1
· 73W
= 5, 87A

Rzus = ?

Re3 = Rzus + Re

⇔ Rzus = Re3 − Re = UR
Ie3
− Re = 440V
5,87A
− 73W = 1, 96W

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 8
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Aufgabe 6
Gegeben ist der in Bild 7 dargestellte magnetische Kern. Auf dem mittleren Eisenschenkel
soll eine Wicklung mit w = 96 Windungen und einem Kupferfüllfaktor von k = 0,8
aufgewickelt werden. Die maximale Stromdichte im Leiter soll Jmax = 3 A/mm2 betragen.
Das Kernmaterial besitzt eine relative Permeabilität von µr,Fe = 2500.

(a) Wie groÿ darf der Strom I durch die Wicklung maximal sein?
(b) Wie groÿ sind die Luftspalte 1 und 2, wenn der Kern eine Induktivität von L = 11 mH
besitzt? Gehen Sie bei der Berechnung der Luftspalte davon aus, dass die magneti-
sche Flussdichte B in den beiden äuÿeren Eisenschenkeln gleich groÿ ist.
(c) Aus dem rechten Eisenschenkel bricht am Luftspalt 2 ein Stück des Eisenmaterials
raus. Welche Konsequenzen hat das für die Flussverteilung in den äuÿeren Schen-
keln?

10
40
1

2
d

10

10 15 20 15 10
Kerntiefe: t = 50
alle Maße in mm
Bild 7: Magnetischer Kern

(a) Imax durch Wicklung = ?

AF enster
w= ·k
ALeiter
Imax
Imax = Jmax · ALeiter ⇔ ALeiter =
Jmax
AF enster
⇒w= · Jmax · k
Imax
AF enster 15 · 40mm2 · 3A
⇒ Imax = · Jmax · k = · 0, 8 = 15A
w 96

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 9
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

(b) L ist gegeben und Luftspalte δ1 , δ2 sind gesucht.

Ψ w·Φ w · B · AF e L·I
L= = = ⇒B=
I I I w · AF e

Aus Druchutungsgesetz:

HF e · lF e + Hδ · δ1,2 = wI ; lF e - mittlere Feldlinienlänge im Eisen

lF e = (2 · 50 + 2 · 25)mm − δ1,2 = 150mm − δ1,2

⇒ HF e · (150mm − δ1,2 ) + Hδ · δ1,2 = wI mit H = B


µ0 µr

B B
µ0 µr,F e
(150mm − δ1,2 ) + δ
µ0 1,2
= wI

1 µ0 wI
µr,F e
(150mm − δ1,2 ) + δ1,2 = B

1 µ0 wI 150mm
δ1,2 (1 − µr,F e
) = B
− µr,F e

δ1,2 = ( µ0BwI − 150mm


µr,F e
) · (1 − 1
µr,F e
)−1 mit B = LI
wAF e

µ0 w
I wAF e 150mm 1 −1
⇒ δ1,2 = ( − ) · (1 − )
LI µr,F e µr,F e
4π × 10−7 V s · 962 · 20 × 10−3 m · 50 × 10−3 m 150 × 10−3 m 1 −1
=( −3
− ) · (1 − )
Am 11 × 10 H 2500 2500
= 0, 993mm

(c) Luftspalt δ2 wird gröÿer ⇒ Rm,δ2 > Rm,δ1

⇒ Φlinks > Φrechts

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 10
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

Aufgabe 7
Von einer Asynchronmaschine sind folgende Daten gegeben:
UR = 400 V (Stern); fR = 50 Hz; nR = 1465 min−1

Die Elemente des einphasigen Ersatzschaltbildes haben dabei folgende Werte:


Xh = 16 Ω R′r = 0,2 Ω

Xsσ = 0,58 Ω X′rσ = 0,52 Ω


Der Ständerwiderstand, die Eisenverluste und die Reibung sind zu vernachlässigen.

(a) Berechnen Sie das Bemessungsdrehmoment und den Wirkungsgrad der Maschine.
(b) Bestimmen Sie den Bemessungsstrom IR der Maschine und den Leistungsfaktor
cos(φR ).
(c) Zur Drehzahleinstellung wird die Maschine mit einer Drehspannung gespeist, die in
Amplitude und Frequenz veränderbar ist. Wie groÿ sind die Amplitude und Frequenz
zu wählen, damit die Maschine mit dem Kippmoment anläuft.

(a) ges.: MR , ηR

Kloss'sche Gleichung: M
MK
= s
2
s
+ K
sK s

2MK
⇒ MR = sR
sK
+ ssKR

Rr′
sK = XK
mit XK = Xsσ + Xrσ

0,2W
sK = 1,1W
= 0, 182

3 · p · Us2
MK = mit Us = U
√R
4πfs · XK 3

 2
3 · 2 · 400V

3 s
f ·60 min 50·60
MK = p= = =2
4π50 1s · 1, 1W nsync [min−1 ] 1500

MK = 463N m

nsync − nR 1500 − 1465


sR = = = 0, 023
nsync 1500

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 11
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

2 · 463N m
⇒ MR = 0,023 = 115, 18N m
0,182
+ 0,182
0,023

Da der Ständerverlustwiderstand vernachlässigt werden kann, gilt:


ηR = 1 − sR = 1 − 0, 023 = 0, 977

(b) ESB

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 12
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

(c) Kennlinienverschiebung → Maschine soll mit Kippmonent MK anlaufen.

⇒ Wenn U
f
konst. , dann ist auch MK konst.

fc = fR · sK = 50Hz · 0, 182 = 9, 1Hz

Uc UR fc 9,1Hz
fc
= fR
⇒ Uc = fR
· UR = 50Hz
· 400V

Uc = 72, 8V

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 13
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

Aufgabe 8
In Bild 8 wird ein dreiphasiger Verbraucher im Dreieck an ein symmetrisches Drehstrom-
netz mit U 1 = 230 V angeschlossen.
(a) Geben Sie die Spannungen U 2 und U 3 an.
(b) Berechnen Sie die Ströme I 1 , I 2 und I 3 bei einer Netzfrequenz von f = 50 Hz.
(c) Berechnen Sie die in der Schaltung auftretenden symmetrischen Komponenten.
(d) Wie groÿ ist die gesamte von den drei Verbrauchern aufgenommene Schein-, Blind-
und Wirkleistung?

Bild 8: Dreiphasensystem

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 14
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

(a) U 1 = 230V ej0°

U 2 = 230V e−j120°

U 3 = 230V ej120°

(b) I 1 , I 2 , I 3 = ?

M1 : U 12 + U 2 − U 1 = 0 ⇔ U 12 = U 1 − U 2 = 230V − 230V e−j120°

U 12 = 398, 37V e+j30°

M2 : U 23 = U 2 − U 3 = 230V e−j120° − 230V e+j120°

U 23 = 398, 37V e−j90°

M3 : U 31 = U 3 − U 1 = 230V e+j120° − 230V

U 31 = 398, 37V e+j150°

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 15
Übung Grundlagen der Elektrotechnik III Probeklausur

Strangstöme:

398, 37V e+j30°


= 2, 536Ae−j60°
U 12 U
I 12 = = 12 =
jXL jωL 2π · 50Hz · 0, 5H · e+j90°

= 2, 536Ae−j180°
U 23
I 23 =
jXL

= 2, 536Ae+j60°
U 31
I 31 =
jXL

Auÿenleiterströme über Knotengleichung:

Knoten 1) : I 1 + I 31 − I 12 = 0

⇔ I 1 = I 12 − I 31 = 2, 536Ae−j60° − 2, 536Ae+j60°

I 1 = 4, 39Ae−j90°

Knoten 2) : I 2 + I 12 − I 23 = 0

⇔ I 2 = I 23 − I 12 = 2, 536A(e−j180° − e−j60° )

I 2 = 4, 39Ae+j150°

Knoten 3) : I 3 + I 23 − I 31 = 0

⇔ I 3 = I 31 − I 23 = 2, 536A(e+j60° − e−j180° )

I 3 = 4, 39Ae+j30°

(c) Berechnung der Symmetrischen Komponenten

1
I 1m = (I 1 + a · I 2 + a2 · I 3 )
3
= (4, 39Ae−j90° + e+j120° · 4, 39Ae+j150° + e−j120° · 4, 39Ae+j30° )
1
3
= (4, 39Ae−j90° + 4, 39Ae+j270° + 4, 39Ae−j90° )
1
3
I = 4, 39Ae−j90°
1m

I 2m = a2 · I 1m = 4, 39Ae+j150°

I 3m = a · I 1m = 4, 39Ae+j30°

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 16
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I 1g = 13 (I 1 + a2 · I 2 + a · I 3 ) = 0

I 2g = a · I 1g = 0

I 3g = a2 · I 1g = 0

I 1g = I 2g = I 3g = 0

I 0 = 13 (I 1 + I 2 + I 3 )

I0 = 0

Symmetrischer Verbraucher: Gegen- und Nullsystem = 0

(d) Symmetrischer Verbraucher

⇒ S = 3 · U 12 · I ∗12

= 3 · 398, 37V e+j30° · 2, 536A e+j60°

S = 3030V A e+90° = 0W + j3030var

⇒ P = 0W Q = 3, 03kvar

S = 3, 03kV A

oder alternativ
rein induktiver Verbraucher ⇒ nur Blindleistung

⇒P =0 , S=Q

S = 3 · U12 · I12

= 3 · 398, 37V · 2, 536A = 3, 03kV A

Q = 3, 03kvar

P =0

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Maschinen und Antriebe Seitenzahl 17

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