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Arbeitsbereich Mechanik I

Prof. Dr.-Ing. U. Weltin

Gegeben ist eine aus zylindrischen Stäben gleichen Querschnitts (Radius r)


aufgebaute Brücke, die durch das Eigengewicht der Stäbe belastet wird. Die Stäbe
sind aus einem Material der Dichte ρ gefertigt.

Um ein Einstürzen der Brücke zu verhindern darf die maximal zulässige Spannung
von σzul = 20 N/mm² nicht überschritten werden.

Bestimmen Sie für diese Anordnung die größte Länge a, so dass die zulässige
Zugspannung nicht überschritten wird.

Verwenden Sie dabei die angegebene Stab- und Knotennummerierung.

a a
a
2 2

D E F G

9 10 11
g
a 3 5 7 a
8
2 6 2
4

1 2

A B C

a a

Gegeben: r = 15mm, ρ = 7900 kg/m³, g = 9,81 N/kg, σzul = 20 N/mm².

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BEISPIELLÖSUNG

Zur Bestimmung der maximalen Stablänge a wird die maximal auftretende Zugkraft
benötigt. Diese ist vom Gesamtgewicht der Brücke abhängig, das wiederum in
direktem Zusammenhang zur Stablänge steht.

Das Gesamtgewicht der Brücke errechnet sich aus der Gesamtlänge der
verwendeten Stäbe:

Für die schrägen Stäbe (4, 5, 6 und 7) im Fachwerk ergibt sich aufgrund der
Geometrie jeweils ein Neigungswinkel von α = 45° mit den zugehörigen
trigonometrischen Funktionen sin α = cos α = 22 . Die Stablänge beträgt dabei
l= 2
2
a.

Länge der Stäbe: 1, 2, 10: a → 3a


3, 9, 8, 11: a/2 → 2a
4, 5, 6, 7: 1 2 a → 2 2a
Gesamt: 5a + 2 2a

Da das Fachwerk symmetrisch ist und es auch symmetrisch belastet wird gilt:

A=C
S1 = S 2 AH = 0
S3 = S8 5
Die Lagerreaktionen ergeben sich zu: A= a + 2a
S 4 = S7 2
S5 = S6 5
C = a + 2a
S 9 = S11 2

D 9 E F G

10 11

3 5 7
8
4 GGesamt 6

A
C
AH 1 2
B

A C

Die Verteilung der Gewichtskraft eines Stabes auf seine Knoten ist nachfolgend
beispielhaft für die Stäbe 3 und 9, bzw. die Knoten A, D und E gezeigt:

2
a
a 4
2 a a
4 4

a
2

a
4

Knotengleichgewichte:

Knoten D:
→: ∑F = 0 = S 9

a
↑: ∑ F = 0 = −S 3 −
2
a
⇒ S3 = −
2
Knoten A:
1
→: ∑F = 0 = S 1 +
2
S4

a a 2  1
↑: ∑F = 0 = A + S−  + +
4 2 4
a  +
3
2
S4
 
5 3 
⇒ S4 = − 2 a + 2a 
4 4 
5 3
⇒ S1 = a+ 2a
4 4
Knoten E:
1 1 3 1 
↑: ∑F = 0 = − S4 − S 5 −  a + a 
2 2 4 2 
2 1 
⇒ S5 = 2 a + 2a 
4 4 

1 1
→: ∑F = 0 = S 10 − S9 −
2
S4 +
2
S5

7
⇒ S10 = −
a − 2a
4
Die maximale Zugspannung tritt demnach in den Stäben 1 und 2 auf.

5 3
Fzug max =  +

2  a ⋅ πr 2 ⋅ ρ g( )
4 4 

Fzug max
σ max = ≤ σ zul
πr 2
⇒ a ≤ 111,7m

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