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Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Elektrotechnisches Institut, Professur Leistungselektronik

ÜBUNG LEISTUNGSELEKTRONIK

Lösung – DC/DC-Steller

Aufgabe 1: Tiefsetzsteller (buck converter)


Mittels eines Tiefsetzstellers soll die Spannung eines DC-Busses (lokales Netz) von 24 V
auf 12 V transformiert werden, um sechs 10 W-Halogenlampen zu betreiben.
1.1 Zeichnen Sie die Schaltung mit allen Zählpfeilen.

S uL(t)
iS(t) iL(t) ia(t)
L
uS(t) iD(t)

Ue D uD(t) C R ua(t)

1.2 Skizzieren Sie alle relevanten Strom- und Spannungsverläufe mit der Annahme
einer ideal geglätteten Ausgangsspannung und nicht-lückendem Spulenstrom
(deutliche Schwankungsbreite).

DC/DC-Steller, Seite 1
iL(t)

t
iS(t)

t
iD(t)

uL(t) t
Ue-Ua

TE TA t
-Ua
TS TS

1.3 Bestimmen Sie das Spannungsübersetzungsverhältnis (Steuergesetz), das Tast-


verhältnis sowie den Ein- und Ausgangsstrom.
Für einen stationären Arbeitspunkt gilt
1 𝑇S 1 𝑇E 1 𝑇S
𝑈Lav = ∫ 𝑢L (𝑡)d𝑡 = 0 = ∫ (𝑈e − 𝑈a )d𝑡 + ∫ (−𝑈a )d𝑡
𝑇S 0 𝑇S 0 𝑇S 𝑇E
𝑇E 𝑇S − 𝑇E
= (𝑈e − 𝑈a ) + (−𝑈a ) = (𝑈e − 𝑈a )𝐷 − 𝑈a (1 − 𝐷)
𝑇S 𝑇S
𝑈a 12 V 𝑇E 1
=𝐷= = 0,5, 𝐷= , 𝑇S =
𝑈e 24 V 𝑇S 𝑓S

𝑃a = 𝑃e = 60 W = 𝑈e 𝐼e = 𝑈a 𝐼a
Daraus folgt 𝐼e = 2,5 A sowie 𝐼a = 5 A. Der Lastwiderstand R im Ersatzschaltbild hat bei
Nennlast damit den Wert 𝑅 = 2,4 Ω.

DC/DC-Steller, Seite 2
1.4 Berechnen Sie die Induktivität für eine Schaltfrequenz 𝑓S = 50 kHz, so dass der
Spulenstrom bei der gegebenen Leistung gerade noch nicht lückt (Über-gang
continiuous mode/discontiniuous mode, Abmagnetisierungsverfahren).

Ue-Ua

ILav iL(t) DIL

t
TE TA
uL(t)
-Ua
TS TS

Für einen stationären Arbeitspunkt gilt für den Knoten L – C - R als Ergebnis der Kno-
tengleichung 𝐼Lav = 𝐼a (Selbstkontrolle: Warum?). Damit können die Gleichungen für
den Stromanstieg in den Schaltzuständen aufgestellt
d𝑖L 𝑈 − 𝑈a 0 ≤ 𝑡 < 𝑇E
𝐿 ={ e
d𝑡 −𝑈a 𝑇E ≤ 𝑡 < 𝑇S
und unter Annahme linearer Stromanstiege (Selbstkontrolle: Was wird dadurch implizit
über andere Systemgrößen angenommen?) in Zusammenhang gebracht werden:
𝑈e − 𝑈a 𝑈a
∆𝐼L = 𝑇E = (𝑇 − 𝑇E )
𝐿 𝐿 S
Man erhält für die Induktivität 𝐿G an der Lückgrenze ∆𝐼L = 2𝐼Lavdie Gleichungen
𝑈e − 𝑈a 𝐷 𝑈a (1 − 𝐷)
𝐿G = = = 12 μH
2𝐼a 𝑓S 2𝐼a 𝑓S

1.5 Berechnen Sie näherungsweise die Kapazität des Glättungskondensators für


den Fall, dass die (Spitze-Spitze-)Schwankungsbreite der Ausgangsspannung
5% des Mittelwertes nicht überschreitet.
Für die Berechnung werden nur die Welligkeiten des Spulenstromes (Selbstkontrolle:
Warum?) und der Kondensatorspannung benötigt. Allgemein gilt
𝑢C (𝑡2 ) 𝑡2
d𝑢C (𝑡)
𝑖C (𝑡) = 𝐶 ⟹ 𝐶d𝑢C (𝑡) = 𝑖C (𝑡)d𝑡 ⇒ 𝐶 ∫ d𝑢C (𝑡) = ∫ 𝑖C (𝑡)d𝑡
d𝑡 𝑢C (𝑡1 ) 𝑡1

Für einen stationären Arbeitspunkt, unter Nutzung der in der folgenden Abbildung ge-
zeichneten Zusammenhänge und Annahme linearer Stromanstiege (Selbstkontrolle:
Was wird dadurch implizit über andere Systemgrößen angenommen?), gilt für den mit 𝑄auf
𝑇 𝑇
gekennzeichneten Bereich 𝑡1 = E⁄2 , 𝑡2 = 𝑇E + A⁄2 sowie
𝑇
𝑇E + A⁄2
𝐶(𝑢C (𝑡2 ) − 𝑢C (𝑡1 )) = ∫ 𝑖C (𝑡)d𝑡
𝑇E⁄
2

DC/DC-Steller, Seite 3
iC(t) = iL(t)-ILav

Qauf DIL
0 Qab
TE TA t

TS

uC(t)-UCav

0
DUC t

Daraus folgt für jeweils bei null beginnende lokale Zeiten τ in den Teilintegralen
𝑇E⁄ 𝑇A⁄
2 𝑈e − 𝑈a 2 𝑈a
𝐶∆𝑈C = ∫ ( τ) dτ + ∫ (𝑖C (𝑇E ) − τ) dτ
0 𝐿 0 𝐿
𝑇E⁄ 𝑇A⁄
𝑈e − 𝑈a τ2 2 ∆𝐼L 𝑈a τ2 2
=[ ] +[ τ− ]
𝐿 2 0 2 𝐿 2 0

𝑈e − 𝑈a 1 𝑇E2 ∆𝐼L 𝑇A 𝑈a 1 𝑇A2


=[ ( )] + [ − ( )]
𝐿 2 4 2 2 𝐿 2 4
𝑈a⁄ 𝐷
Daraus folgt unter Nutzung der Zusammenhänge 𝑈e = 𝐷 , ∆𝐼L = 2𝐼a , 𝑇E = ⁄𝑓S ,
(1 − 𝐷)
𝑇A = ⁄𝑓 , ∆𝑈C = 0,05𝑈a das Ergebnis
S

∆𝐼L 𝑈a (2𝐷 − 1) (1 − 𝐷)
𝐶∆𝑈C = ( + )
2 2𝐿 2𝑓S 2𝑓S
𝐼a 1 (2𝐷 − 1) (1 − 𝐷)
𝐶=( + ) = 41,67 μF
0,05𝑈a 0,05 ∙ 2𝐿G 2𝑓S 2𝑓S

Aufgabe 2: Hochsetzsteller (boost converter)


Mittels eines Hochsetzstellers soll die Spannung einer Batterie von 12 V auf 48 V trans-
formiert werden. Die ohmsche Last hat einen Leistungsumsatz von 720 W.
2.1 Zeichnen Sie die Schaltung mit allen Zählpfeilen.

uL(t) uD(t)
iL(t) iD(t) ia(t)
L
iS(t) D
Ue S C R ua(t)
uS(t)

DC/DC-Steller, Seite 4
2.2 Skizzieren Sie alle relevanten Strom- und Spannungsverläufe mit der Annahme
einer ideal geglätteten Ausgangsspannung und nicht-lückendem Spulenstrom
(deutliche Schwankungsbreite).

iL(t)

t
iS(t)

t
iD(t)

uL(t) t

Ue

TE TA t

Ue-Ua
TS TS

2.3 Bestimmen Sie das Übersetzungsverhältnis (auch Steuergesetz), das Tastver-


hältnis sowie den Ein- und Ausgangsstrom.
Für einen stationären Arbeitspunkt gilt
1 𝑇S 1 𝑇E 1 𝑇S
𝑈Lav = ∫ 𝑢L (𝑡)d𝑡 = 0 = ∫ (𝑈e )d𝑡 + ∫ (𝑈e − 𝑈a )d𝑡
𝑇S 0 𝑇S 0 𝑇S 𝑇E
𝑇E 𝑇S − 𝑇E
= (𝑈e ) + (𝑈e − 𝑈a ) = (𝑈e )𝐷 + (𝑈e − 𝑈a )(1 − 𝐷)
𝑇S 𝑇S
𝑈a 1 48 V 𝑈e 3 𝑇E 1
= = = 4, 𝐷 =1− = = , 𝑇S =
𝑈e 1 − 𝐷 12 V 𝑈a 4 𝑇S 𝑓S

DC/DC-Steller, Seite 5
𝑃a = 𝑃e = 720 W = 𝑈e 𝐼e = 𝑈a 𝐼a
Daraus folgt 𝐼e = 60 A sowie 𝐼a = 15 A. Der Lastwiderstand R im Ersatzschaltbild hat bei
Nennlast damit den Wert 𝑅 = 3,2 Ω.

2.4 Berechnen Sie die Induktivität für eine Schaltfrequenz 𝑓S = 100 kHz, so dass der
Spulenstrom bei 10% der oben gegebenen Leistung gerade noch nicht lückt.

Ue iL(t)
ILav DIL

t
uL(t)
TE TA

Ue-Ua TS TS

Für einen stationären Arbeitspunkt gilt 𝐼Lav = 𝐼e. Damit können die Gleichungen für
den Stromanstieg in den Schaltzuständen aufgestellt
d𝑖L 𝑈e 0 ≤ 𝑡 < 𝑇E
𝐿 ={
d𝑡 𝑈e − 𝑈a 𝑇E ≤ 𝑡 < 𝑇S
und unter Annahme linearer Stromanstiege (Selbstkontrolle: Was wird dadurch implizit
über andere Systemgrößen angenommen?) in Zusammenhang gebracht werden:
𝑈e |𝑈e − 𝑈a |
∆𝐼L = 𝑇E = (𝑇S − 𝑇E )
𝐿 𝐿
Man erhält für die Induktivität 𝐿G an der Lückgrenze ∆𝐼L = 2𝐼Lav , mit 𝐼e = 0,1𝑃e /𝑈e = 6 A
die Gleichung
𝑈e 𝐷 |𝑈e − 𝑈a | (1 − 𝐷)
𝐿G = = = 7,5 μH
2𝐼e 𝑓S 2𝐼e 𝑓S

2.5 Berechnen Sie näherungsweise die Kapazität des Glättungskondensators für


den Fall, dass die (Spitze-Spitze-)Schwankungsbreite der Ausgangsspannung
1% des Mittelwertes am Nennarbeitspunkt nicht überschreitet!
Allgemein gilt
𝑢C (𝑡2 ) 𝑡2
d𝑢C (𝑡)
𝑖C (𝑡) = 𝐶 ⟹ 𝐶d𝑢C (𝑡) = 𝑖C (𝑡)d𝑡 ⇒ 𝐶 ∫ d𝑢C (𝑡) = ∫ 𝑖C (𝑡)d𝑡
d𝑡 𝑢C (𝑡1 ) 𝑡1

Für einen stationären Arbeitspunkt, unter Nutzung der in der folgenden Abbildung ge-
zeichneten Zusammenhänge und Annahme linearer Stromanstiege (Selbstkontrolle:
Was wird dadurch implizit über andere Systemgrößen angenommen?), gilt für den mit Ent-
laden gekennzeichneten Bereich 𝑡1 = 0, 𝑡2 = 𝑇E sowie

DC/DC-Steller, Seite 6
iL(t)
ILav

t
uC(t)
DUC

Entladen Laden
TE TA t
TS

𝑇E
𝐶(𝑢C (𝑡2 ) − 𝑢C (𝑡1 )) = ∫ 𝑖C (𝑡)d𝑡 , 𝑖C (𝑡) = −𝑖a (𝑡)
0

Daraus folgt für bei null beginnender lokaler Zeiten τ im Integral


𝑇E 𝑇E
𝐶∆𝑈C = ∫ |−𝑖a (τ)|dτ = ∫ 𝐼a dτ
0 0
𝑇
= 𝐼a [τ]0E = 𝐼a 𝑇E
Daraus folgt bei Nutzung der Zusammenhänge 𝑇E = 𝐷⁄𝑓 , ∆𝑈C = 0,01𝑈a das Ergebnis
S
𝐼a 𝐷
𝐶= = 234,4 μF
0,01𝑈a 𝑓S

DC/DC-Steller, Seite 7

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