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Zusammenfassung der Vorlesung

Elektrotechnik I

Klaus Kleibaumhüter
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrotechnik I: Themenverzeichnis K.Kleibaumhüter

Elektrotechnik I
1. Gleichstromnetzwerke
• Elektrische Grundgrößen
• Leistung, Energie, Wirkungsgrad
• Berechnung einfacher Stromkreise
• Analyseverfahren von Gleichstromnetzwerken
• Kirchhoffsche Gesetze
• Zweipoltheorie
• Überlagerungssatz
• Knotenpotenzialverfahren
2. Wechselstromnetzwerke
• Grundgrößen im Wechselstromkreis
• Zeigerdiagramme und Berechnungen in komplexer Darstellung
• Leistungsberechnung
• 3 Phasen – Wechselstrom
3. Schwingkreise
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.1 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe

In Netzwerken mit Gleichspannungsquellen wurden bisher zeitunabhängige Vorgänge


der Elektrotechnik behandelt.
Diese Betrachtung wird auf zeitabhängige Größen und auf Wechselgrößen erweitert.

Zeitabhängige Ströme und Spannungen:


Strom und Spannung ändert sich in Betrag und Richtung als Funktion der Zeit.
Weiterhin ist zwischen periodischen und nichtperiodischen Größen zu unterscheiden.

u(t) u(t) u(t)

U1

t t t
Beispiel:
Gleichspannung
Beispiel:
nichtperiodische Spannung
Beispiel:
periodische Spannung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.2 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe

u(t) = f(t) Spannung ist eine Funktion in Abhängigkeit der Zeit


(zeitabhängige Größen: kleiner Buchstabe)

u(t1) = u1 Momentanwert (Augenblickswert) der Spannung zum Zeitpunkt t=t1


u(t) u(t2) = u2 Momentanwert (Augenblickswert) der Spannung zum Zeitpunkt t=t2

umax u(t3) = umax Maximalwertwert der Spannung zum Zeitpunkt t=t3


u(t4) = umin Minimalwert der Spannung zum Zeitpunkt t=t4

u2
u1

t1 t2 t3 t4 t

umin

Zeitverlauf einer nichtperiodischen Spannung


Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.3 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe

u(t)
T T T Mathematische Darstellung:
umax (stückweise definierte Funktion)

umax 0  t  DT
u DT  t  T
 min
u (t )  umax T  t  T  DT
u (1  D)T  t  2T
DT T 2T 3T t
 min
...

umin

Zeitverlauf einer periodischen Spannung

Der zeitliche Verlauf einer periodische Spannung wiederholt sich in Größe und Richtung nach Ablauf
einer Periodendauer T.
Allgemein gilt für periodische Vorgänge: x(t )  x(t  T )  x(t  2T )  x(t  nT )

Periodendauer T: Zeitlicher Abstand nach dem sich der Verlauf wiederholt

Frequenz f: Frequenz gibt an wie oft sich der Vorgang innerhalb einer Sekunde wiederholt

f 
1
 f   1  1Hertz  1Hz
T s
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.4 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe
Mittelwerte periodischer Größen:
Die Wechselgröße verändert permanent den aktuellen Wert, somit ist eine Aussage über die Wirkung
anhand der mathematischen Zeitfunktion umständlich und wenig anschaulich.
Daher werden Kenngrößen definiert die die summarische Wirkung der Wechselgröße beschreiben.

Arithmetische Mittelwert:
Periodische Wechselgröße x(t )  f (t )
t1 T
1
Arithmetischer Mittelwert X  X AV 
T  x(t ) dt
t1
AV: average value – Arithmetischer Mittelwert

Beispiel: Akku wird von gleichzeitig geladen und entladen


iAkku iverb
Akku Verbraucher
iverb iAkku
iLade
iLade
Ladegerät
iAV

t t Akkubelastung (Sicht des Ladevorganges)


ist in beiden Schaltungen gleich

iAV Verbraucher
Akku und
Arithmetische Mittelwert des Akkustromes  Akku wird entladen Ladegerät
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.5 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe
t1 T
1
Wechselgrößen: Wechselgrößen sind periodisch und der arithmetische Mittelwert ist Null X  X AV 
T  x(t ) dt
t1

u(t) u(t)
T/2 T/2
T U1 T
U1

t t

-U1 -U1

Beispiel: Wechselspannung Beispiel: Wechselspannung

u(t) u(t)
T T
U1 U1

t
t
-U2 U AV  0

-U2
Beispiel: Wechselspannung Beispiel: Gleichspannung mit überlagerter Wechselspannung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.6 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom - Grundbegriffe

Mittelwerte periodischer Größen:


Die Wechselgröße verändert permanent den aktuellen Wert, somit ist eine Aussage über die Wirkung
anhand der mathematischen Zeitfunktion umständlich und wenig anschaulich.
Daher werden Kenngrößen definiert die die summarische Wirkung der Wechselgröße beschreiben.

Effektivwert (quadratischer Mittelwert):


Ein periodischer zeitabhängiger Strom erzeugt in einem Widerstand eine bestimmte Wärmeenergie.
Gesucht wird ein äquivalenter Gleichstrom der in dem Widerstand die gleicher Wirkung hervorruft.
i(t) I
P P
R R

p(t )  R  i 2 (t ) Leistungsentwicklung ist unabhängig von der Stromrichtung (i²)

Summation aller momentanen Leistungen ergibt den Mittelwert der im Widerstand umgesetzten Leistung
1 t1 T 1 t1 T 2
P     i (t ) dt  R  I RMS
2
p (t ) dt R
T t1 T t1

1 t1 T 2
T t1
I RMS  I eff  i (t ) dt RMS: root mean square – Effektivwert

Der Effektivwert IRMS eines periodischen Stromes entspricht dem Gleichstrom I, der in einem Widerstand
die gleiche Leistung umsetzt.
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.7 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom- Grundbegriffe

Sinusförmige Wechselgrößen  besondere Bedeutung in der Technik (nicht nur E-Technik)

Sinusförmige Spannungen und Ströme haben in der Elektrotechnik eine große Bedeutung:
• Energietechnik (derzeit von überragende Bedeutung)
• Energieerzeugung über Drehstromgeneratoren
• Energietransport über Hochspannungstrassen – Transformatoranwendung
• Umwandlung von elektrischer in mechanische Energie: Drehstrommotoren
• Frequenzen (historisch bedingt)
• Europäisches Energienetz: 50Hz
• Amerika: 60Hz
• Bahnstromversorgung: 16 2/3 Hz
• Nachrichtentechnik – Träger der Information
• Frequenzbereiche
• Sprache und Musik: … 20kHz
• Nachrichtenübertragung: 10kHz …. 10 GHz ….

Einfache mathematische Beschreibung


• umfangreiches mathematisches Fundament zur Berechnung und Beschreibung
elektrotechnischer Aufgaben
• Wechselgrößen können mit Hilfe der Fouriertheorie in eine Summe von sinusförmigen
Wechselgrößen zerlegt werden
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.8 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom- Grundbegriffe
Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen:
u (t )  Uˆ  sin( t ) Funktion

Uˆ Amplitude, Scheitelwert, Maximalwert

  2   f Kreisfrequenz (Winkel der je Sekunde durchlaufen wird)


(t   ) Argument

u(t) 2
T

u( w )
t
t

 Û

w
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.9 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom- Grundbegriffe

Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen:

u (t )  Uˆ  sin( t ) Schwingung ohne Phasenversatz


u (t )  Uˆ  sin( t   )
1 „voreilende“ Schwingung

u2 (t )  Uˆ  sin( t   ) „nacheilende“ Schwingung

t
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.10 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom- Grundbegriffe
Diagramm sinusförmiger Größen  Aufstellen der funktionalen Gleichungen

u (t )  3,75V  sin( t )
i (t )  2 A  sin( t  36)
2  2 
  2   f  
T 160ms
  39,3Hz

Phasenverschiebung Strom : Spannung :


10 Kästchen  160ms  360  1Kästchen  36 4 Kästchen  5V  1Kästchen  5V 4  1,25V
  1Kästchen    36 Uˆ  3Kästchen  Uˆ  3 1,25V  3,75V
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.11 K.Kleibaumhüter

Wechselstrom- Grundbegriffe
Arithmetischer Mittelwert und Effektivwert einer Sinusschwingung:
Der arithmetische Mittelwert einer Wechselspannung eines Wechselstromes ist Null
Es wird häufig der Begriff „Mittelwert der Wechselgröße“ UM, IM verwendet, womit der über eine
halbe Periode gemittelte Wert gemeint ist.

 
T
1
  Uˆ  sin( t ) dt
2
Mittelwert über eine halbe Periode: Effektivwert: U RMS  U eff 
T 2 T 0
1 ˆ
T 0
UM  U  sin( t ) dt

U RMS 
2 u2(t) u(t) 2
UM  Uˆ

u(t)
Û Û
0,707 Û
0,637 Û a ( w)
2
a ( w)

a ( w)
t t

w w
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.12 K.Kleibaumhüter

Zeigerdiagramm
Berechnung von Wechselstromnetzwerken erfordert die Addition und Subtraktion von mehreren Wechselgrößen.
Dies ist bei der Berechnung mit Hilfe von Zeitfunktionen (Additionstheoreme) ein ziemlich aufwendiges und
unübersichtliches Verfahren.
Eine deutliche Vereinfachung ergibt sich, wenn die Sinusschwingung durch einen Zeiger dargestellt wird.

Zeigerdarstellung: Wird ein Zeiger der Länge r um seinen Ausgangspunkt mit der Winkelgeschwindigkeit 
Im mathematischen Drehsinn rotieren, so beschreibt die Projektion auf die Zeitachse eine Sinuskurve r  sin( t )


Zeigerdiagramm Zeitdiagramm

Das Zeigerdiagramm enthält die vollständige Information eines Wechselspannungsvorganges (Zeitdiagramm)


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.13 K.Kleibaumhüter

Zeigerdiagramm


Darstellungsweise des Zeigerdiagramms:


• Rotierender Zeiger: erforderlich zur Bestimmung des Augenblickwertes aus dem Zeigerdiagramm
• Ruhender Zeiger:
• Betrachtung des Zeigerdiagramms für einen bestimmten Zeitpunkt ist meistens ausreichend
• verschiedene Zeiger verändern nicht die Lage zueinander (keine Zeitabhängigkeit)
• Länge der Zeiger und Phasenverschiebung ist von Interesse

Das Zeigerdiagramm enthält die vollständige Information eines Wechselspannungsvorganges (Zeitdiagramm)


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.14 K.Kleibaumhüter

Zeigerdiagramm – Zeitdiagramm
Darstellung von zwei sinusförmigen Größen

  60

Zeitdiagramm Zeigerdiagramm

u (t )  Uˆ  sin( t ) Schwingung ohne Phasenversatz


u (t )  Uˆ  sin( t  60)
1 „voreilende“ Schwingung

u2 (t )  Uˆ  sin( t  60) „nacheilende“ Schwingung


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.15 K.Kleibaumhüter

Zeigerdiagramm – Zeitdiagramm
Addition von zwei sinusförmigen Spannungen

u3
u2
3
u1

u1 (t )  2Uˆ  sin( t ) Geometrische Addition von zwei Zeigern dadurch,


u (t )  Uˆ  sin( t  60)
2
deutlich einfachere Berechnung:
• keine aufwändigen Winkelbeziehungen
u3 (t )  u1 (t )  u2 (t )  Uˆ 3  sin( t  3 ) • „Einfache“ geometrische Rechnungen
• Anschauliche Darstellung
u1 (t )  Uˆ 1  sin( t  1 )
u (t )  Uˆ  sin( t   )
2 2 2

u3 (t )  u1 (t )  u 2 (t )  Uˆ 3  sin( t   3 ) Addition zweier Sinusschwingungen gleicher Frequenz ergibt eine


resultierende Sinusschwingung mit ebenfalls gleicher Frequenz
Uˆ  sin 1  Uˆ 2  sin  2
3  arctan 1
Uˆ  cos   Uˆ  cos 
1 1 2 2

Uˆ 3  Uˆ 12  Uˆ 22  2  Uˆ 1  Uˆ 2  cos(1   2 )
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.16 K.Kleibaumhüter

Zeigerdiagramm
Addition von 3 sinusförmigen Spannungen – geometrische Addition

U1+U2+U3=Uges U3
u1 (t )  Uˆ1  sin( t  1 )  U1  sin( t  1 )
u (t )  Uˆ  sin( t   )  U  sin( t   )
2 2 2 2 2

u3 (t )  Uˆ 3  sin( t  3 )  U 3  sin( t  3 )
u ges (t )  u1 (t )  u2 (t )  u3 (t )  U ges  sin( t   ges )
U3
U2 U1+U2
Uˆ1
Ui 
ges U2 2

U1

Zeigerdiagramm: Zeigerlänge entspricht dem Effektivwert der Größe


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.17 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


Ohmscher Widerstand

i uR
i

u uR R
t
I UR

u (t )  Uˆ  sin t
u (t ) Uˆ
i (t )    sin t  Iˆ  sin t
R R

Iˆ 
R
U Iˆ
I 
R 2

Ohmscher Widerstand an Wechselspannung: Strom und Spannung sind in Phase


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.18 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


Kondensator – Kapazität  Energiespeicher
Die Anordnung von zwei voneinander isolierten Metallflächen (Elektroden) welche die
Ladungen +Q und –Q tragen wird als Kondensator bezeichnet.

Kondensatoraufladung (Ladungsspeicherung) durch Anlegen einer Gleichspannung


(Elektronenentzug, Elektronenanreicherung)
Nach Aufbau des elektrostatischem Feld ist die Aufladung abgeschlossen
Energieerhaltung nach dem Abklemmen der Spannung

E
C
duC (t )
iC
iC (t )  C 
dt
uC t
1
a b uC (t )    iC (t )dt  U C (t  t0 )
C t0
U
U

Kenndaten eines Kondensators: Kapazität


Das Fassungsvermögen an Ladungen bezogen auf die Spannung wird als Kapazität bezeichnet
Q As
C C  F  Farad
U V
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.19 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


Kondensator – Kapazität

Plattenkondensator: einfachste technische Kondensatoranordnung

a b
Kapazität eines Plattenkondensators ist:
proportional zu der Elektrodenfläche
umgekehrt proportional zum Elektrodenabstand
abhängig vom verwendeten Dielektrikum
A
C A = Elektrodenfläche
d d= b-a = Abstand zwischen Elektroden

1
Energieinhalt eines Kondensators: Wel  C U 2
2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.20 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis

Kondensator – Kapazität

Parallelschaltung von Kondensatoren

n
C1 C2 C3 Cn C ges   Ci  C1  C2  Cn Cges
U ……. i 1 U

Reihenschaltung von Kondensatoren

1 1 1 1 1
    Cges
U U1 U2 U3 Un C ges C1 C2 C3 Cn U
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrostatische
Darstellung Wechselgrößen:
Feld: Technische
Zeigerdiagramm
Kondensatoren 2.21 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis

Kondensator – Kapazität

Keramikkondensatoren:

Elektrolytkondensatoren:

Folienkondensatoren:
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.22 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


duC (t )
Kapazität: iC (t )  C 
dt
iC
uC
iC

u uC C
IC
UC

u (t )  uC (t )  Uˆ  sin t
duC (t ) d
iC (t )  C   C  Uˆ  sin t  i C (t )  C    Uˆ  cos t
dt dt
ˆ
ˆI  U I
U

U
XC 
1
BC 
1
  C
1 1 XC  C XC
 C  C
X C : Kapazitive r Blindwider stand 
BC : Kapazitive r Blindleitw ert S

Kapazität an Wechselspannung: Strom eilt der Spannung um 90° voraus


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.23 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


Induktivität  Energiespeicher
Die Anordnung einer gewickelten Drahtspule wird als Induktivität bezeichnet.
Die Induktivität ist speichert Energie im magnetischen Feld.

iL
diL (t )
Induktivitätsdefinition: uL  L 
uL dt
t
1
 iL (t )    u L (t )dt  I L (t  t0 )
L L  Vs  H  Henry L t0
i A
1
Energieinhalt einer Induktivität: Wm  LI2
2

A
Zylinderspule: L  N2  A: Querschnittsfläche der Spule
l
l

  h ra ra = Außenradius der Ringspule


Ringspule: LN  2
 ln ri = Innenradius der Ringspule
2  ri h = Höhe der Ringspule
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.24 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


Induktivität  Energiespeicher

Reihenschaltung von Induktivitäten:


L1 L2 Ln

u u1 u2 un Lges  L1  L2  ..  Ln   LK
k 1

Parallelschaltung von Induktivitäten:


i

n
1 1 1 1 1
u
L1 L2 Ln    ..  
Lges L1 L2 Ln k 1 Lk
i1 i2 in
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.25 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis


t
iL t     uL (t )dt
diL (t ) 1
Induktivität: uL (t )  L 
dt L t0
iL
uL
iL

u uL L

UL

IL

u (t )  u L (t )  Uˆ  sin t

t
1
iL (t )    u L (t )dt  i L (t )   cos t
L t0 L
ˆ
ˆI  U I
U

U
XL L BL 
1
L L XL XL
X L : Induktiver Blindwider stand 
BL : Induktiver Blindleitw ert S

Induktivität an Wechselspannung: Strom eilt der Spannung um 90° nach


Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.26 K.Kleibaumhüter

Elementare Zweipole im Wechselstromkreis - Zusammenfassung


i i i

u u u C
R L

I U
I U I U

1
ZR Z  XL    L Z  XC 
Wechselstromwiderstand Z: Impedanz Wechselstromwiderstand Z: Impedanz  C
Wechselstromwiderstand Z: Impedanz
Z Z Z

  
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.27 K.Kleibaumhüter

Reihenschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Induktivität in Reihenschaltung

uR R
UL U XL Z
u i

uL L  
I UR R

„Startzeiger“: Strom I

UR  R  I
UL  X L  I    L I
U  Z  I  U R2  U L2  ( R  I ) 2  (  L  I ) 2  I  R 2  (  L) 2

Z  R 2  (  L) 2  R 2  X L2 Impedanz der Schaltung - Scheinwiderstand


R UR X L UL
cos    sin   
Z U Z U
X U
tan   L  L
R UR
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.28 K.Kleibaumhüter

Reihenschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Kapazität in Reihenschaltung

I
 UR 
uR R R

u UC XC
i U Z
uC C

„Startzeiger“: Strom I

UR  R I
I
UC  X C  I 
 C
U  Z  I  U R2  U C2  ( R  I ) 2  ( X C  I ) 2  I  R 2  X C2

1
Z  R 2  X C2  R 2  Impedanz der Schaltung
(  C ) 2
R UR X C UC
cos    sin   
Z U Z U
X U
tan   C  C
R UR
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.29 K.Kleibaumhüter

Parallelschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Induktivität in Parallelschaltung
i U
iL iR  IR  G

u L IL BL
R I Y

U
IR   U G
R
„Startzeiger“: Spannung U
U U
IL    U  BL
XL L
2 2
U   U  1  1 
2 2
U
I   I R2  I L2        U       I  U  Y  I R2  I L2  U  G 2  BL2
Z  R   XL   R   XL 

2
1  1 
2
1
      Impedanz der Schaltung
Z  R   XL 
Y  G 2  BL2 Admittanz (Scheinleitwert) der Schaltung

G IR BL I L
cos    sin   
Y I Y I
B I
tan   L  L
G IR
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.30 K.Kleibaumhüter

Parallelschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Kapazität in Parallelschaltung
i

iC iR

u IC I BC Y
C R

 

U U IR G
IR   U G
R
U U „Startzeiger“: Spannung U
IC    U  BC
XC 1
 C
2 2
U   U   1 
2 2

  U     
U 1
I   I R2  I C2       I  U  Y  I R2  I C2  U  G 2  BC2
Z  R   XC   R   XC 

2
 1   1 
2
1
    
 R   X C 
Impedanz der Schaltung
Z

Y  G 2  BC2 Admittanz (Scheinleitwert) der Schaltung

G IR BC I C
cos    sin   
Y I Y I
B I
tan   C  C
G IR
Vorlesung: Elektrotechnik I
Darstellung Wechselgrößen: Zeigerdiagramm 2.31 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Qualitative Entwicklung des Zeigerdiagramms

1: U42
2: I4

3: I5

4: I2 12: I
10: I3 11: I2

I3 9: I1

5: U13
I5
8: U12
1 I I2 2
4
3
I4
I1
6: U34

7: U42
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.32 K.Kleibaumhüter

Grundlagen und Rechenregeln der komplexen Zahlen


Eine besonders leistungfähige Beschreibung sinusförmiger Wechselvorgänge ergibt sich bei der Darstellung
von Zeigern in der komplexen Ebene.
Zusammenfassung der wichtigsten Grundbegriffe:

Darstellung einer komplexen Zahl in der komplexen Ebene:

imaginäre Achse
Im

jb Z  a  jb
a  Re( Z ) Realteil
reelle Achse b  Im( Z ) Imaginärteil
r
r  Z Betrag (Zeigerlänge)
  Phase (oder Argument)
 j  1 imaginäre Einheit
Komplexe Zahlenebene
Jede komplexe Zahl kann eindeutig als Punkt
der komplexen Zahlenebene dargestellt werden a Re

Darstellung einer komplexen Zahl in kartesischer (arithmetischer) Form: Z  a  jb


Darstellung einer komplexen Zahl in polarer (trigonometrischen) Form: Z  r  cos   j  r  sin   r (cos   j  sin  )
b Im( Z )
tan   
a Re( Z )
r  Z  a 2  b2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.33 K.Kleibaumhüter

Grundlagen und Rechenregeln der komplexen Zahlen


Darstellung einer komplexen Zahl in der komplexen Ebene:
Neben der Darstellung in kartesischer und polarer Form ist die Darstellung in exponentieller Form
von besonderer Bedeutung.

Im

jb Z  a  jb

r Z  a  jb
Z  r  cos   j  r  sin   r (cos   j  sin  )

a Re

Eulersche Gleichung: e j  (cos   j  sin  )


r  e j  r  (cos   j  sin  )

Rechte Seite der Gleichung stellt die polare Darstellungsform einer komplexen Zahl dar

Z  a  jb  r (cos   j  sin  )  r  e j  Z  e j
Darstellungsformen Komplexer Zahlen
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.34 K.Kleibaumhüter

Grundlagen und Rechenregeln der komplexen Zahlen

Addition und Subtraktion von komplexen Zahlen lassen sich am einfachsten durchführen,
wenn die komplexen Zahlen in kartesischer Form vorliegen:

Addition von zwei komplexen Zahlen: Z1  a1  jb1 Z 2  a2  jb2


Z  Z1  Z 2  a1  jb1  a2  jb2  (a1  a2 )  j (b1  b2 )

Im
Z  Z1  Z 2

b2

Z1
Z2 a2
b1

a1 Re

Subtraktion von zwei komplexen Zahlen: Z1  a1  jb1 Z 2  a2  jb2


Z  Z1  Z 2  a1  jb1  (a2  jb2 )  (a1  a2 )  j (b1  b2 )
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.35 K.Kleibaumhüter

Grundlagen und Rechenregeln der komplexen Zahlen

Multiplikation von zwei komplexen Zahlen:

Z1  a1  jb1 Z 2  a2  jb2
Z  Z1  Z 2  (a1  jb1 )  (a2  jb2 )  (a1  a2  b1  b2 )  j (a1  b2  a2  b1 )

Z1  a1  jb1  Z1  e j1 Z 2  a2  jb2  Z 2  e j 2

Z  Z1  Z 2  Z1  e j1  Z 2  e j 2  Z1  Z 2  e j (1  2 )

Division von zwei komplexen Zahlen:

Z1  a1  jb1 Z 2  a2  jb2
Z1 (a1  jb1 ) (a1  jb1 )  (a2  jb2 ) a1a2  b1b2 a b ab
Z     j 2 21 12 2
Z2 (a2  jb2 ) (a2  jb2 )  (a2  jb2 ) a2  b2
2 2
a2  b2
Erweiterung mit der konjugiert komplexen Zahl

Z1  a1  jb1  Z1  e j1 Z 2  a2  jb2  Z 2  e j 2

Z1 Z1  e j1 Z1
Z  j 2
 e j (1  2 )
Z2 Z2  e Z2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.36 K.Kleibaumhüter

Grundlagen und Rechenregeln der komplexen Zahlen

Rechenregeln – spezielle komplexe Zahlen

 
Re e j (t  )  cost   
e j0  1 e j   e  j   1
 
j j
e 2
 j e 2
j

Im

jb
z  a  jb
z
z  a  jb
*
Konjugiert Komplexe Zahl

z  z*  a 2  b2
 a Re
z
*
 e j 2 z*
z
-jb
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.37 K.Kleibaumhüter

Komplexer Zeiger
Im
u  Uˆ  e j (t 0 )

t
u  Uˆ  e j0

0
Re

Komplexer umlaufender Zeiger: u(t )  Uˆ  e  Uˆ  cost  0   j  sin t  0 


j (t 0 )

Zerlegung in einen zeitabhängigen und zeitunabhängigen Faktor: u (t )  Uˆ  e  Uˆ  e jt  e j0


j (t  0 )

Aufteilung in komplexe Amplitude: Uˆ  Uˆ  e j0


Zeitfaktor: e jt

Re( u )  Uˆ  cost   0  (Projektion auf die reale Achse)


u(t )  Uˆ  e j (t 0 )  Uˆ  cost  0   j  sin t  0 
Im( u )  Uˆ  sin t   0  (Projektion auf die imaginäre Achse)

Drehzeiger in der komplexen Ebene enthält die Information der Augenblickswert und die für die
Praxis wichtige komplexe Amplitude (Amplitude und Phasenlage).
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.38 K.Kleibaumhüter

Lineare Zweipole an sinusförmiger Spannung

Wird eine sinusförmige Wechselspannung an einen linearen Zweipol (R, L, C) gelegt, so fließt ein sinusförmiger
Strom durch diesen Zweipol.

u Uˆ  e j (t u ) Uˆ  e jt  e ju Uˆ  e ju Uˆ j (u i )


Z     e
i Iˆ  e j (t i ) Iˆ  e jt  e ji Iˆ  e ji Iˆ

Z  Z  e j (u i )  Z  e j Z u U
zeitlich unabhängiger konstante Zeiger Z 
Y  Y  e j (i u )  Y  e jY (komplexer Effektivwertzeiger) i I

Ohmscher Widerstand Induktivität


di d ( Iˆ  e j (t ) )
u Uˆ  e j (t ) u L (t )  L   uL  L   L  j  Iˆ  e j (t )  jL  I
Z  R dt dt
i Uˆ j (t )
e u jL  I
R Z   jL
i I

ZR
Z  jL
1
Y 1 j
R Y 
jL L
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.39 K.Kleibaumhüter

Lineare Zweipole an sinusförmiger Spannung

Induktivität
di d ( Iˆ  e j (t ) )
u L (t )  L   uL  L   L  j  Iˆ  e j (t )  jL  I
dt dt
u jL  I
Z   jL
i I

Z  jL  jX L
1 j
Y    jB L
jL L

Kondensator:
duC d (Uˆ C  e j (t ) )
iC (t )  C   iC  C   C  j  Uˆ C  e j (t )  jC  U C
dt dt
u UC 1
Z  
i j C  U C j C

1 j
Z    jX C
j C C
Y  jC  jBC
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.40 K.Kleibaumhüter

Lineare Zweipole an sinusförmiger Spannung


i i i

u u u C
R L

j
1 Z  jX L  j L  Y   jBL Z   jX C    Y  jBC
ZR Y  G  C
R
U  jX L  I  j L  I j
U  RI U   jX C  I   I
C

Im Im Im
Z=R
Z=jXL Re
Re Z=-jXC
Re
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.41 K.Kleibaumhüter

Reihenschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Induktivität in Reihenschaltung

Im Im
UR R
U Z
U I UL jXL

UL L  
I UR Re R Re

U  U R  U L  R  I  jX L  I  ( R  jX L ) I
Komplexe Ersatzimpedanz: Addition der kompl. Teilimpedanzen
U  Z I  Z  R  jX L  R  j L

Widerstand und Kapazität in Reihenschaltung


Im I Re Im Re
 UR 
UR R R

U UC -jXC
I U Z
UC C

U  U R  U C  R  I  jX C  I  ( R  jX C ) I
1 Komplexe Ersatzimpedanz: Addition der kompl. Teilimpedanzen
U  Z I  Z  R  jX C  R  j
C
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.42 K.Kleibaumhüter

Parallelschaltung von passiven Zweipolen


Widerstand und Induktivität in Parallelschaltung
I
Im U Re Im Re
IL IR  IR 
G

U L R IL -jBL
I Y

I  I R  I L  G U  jBL U  (G  jBL )U
Komplexe Ersatzadmittanz: Addition der kompl. Teiladmittanzen
1 1
I  Y U  Y  G  jX L   j
R L

Widerstand und Kapazität in Parallelschaltung


I Im Im

IC IR
I Y
IC jBC
U C R
 
U IR Re G Re

I  I R  I C  G U  jBC U  (G  jBC )U
1 Komplexe Ersatzimpedanz: Addition der kompl. Teilimpedanzen
I  Y U  Y  G  jX C   j C
R
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.43 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Analog zu Berechnung in Gleichstromnetzwerken


I
I R4  ( R2  R 3 )
R1 Rges  R4 ( R2  R 3 )  R1   R1
R4  ( R2  R 3 )
R2

U R4 U Rges U U
I 
Rges R4  ( R2  R 3 )
R3  R1
R4  ( R2  R 3 )

I I
I
L1 Z1
R1 Z2

U C1 U Z4 U Zges

L2 Z3

Z 4  (Z 2  Z3 )
Z1  j L1  j X L1 Z ges  Z 4 ( Z 2  Z 3 )  Z1   Z1
Z 4  (Z 2  Z3 )
Z 2  R1
Z 3  j L2  jX L 2 U U
I 
1 j Z ges Z 4  (Z 2  Z3 )
Z4     jX C  Z1
j C1  C1 Z 4  (Z 2  Z3 )
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.44 K.Kleibaumhüter

Berechnung der Gesamtimpedanz eines Wechselspannungsnetzwerkes


I
geg: R1=200 L1=0,1H C=10F

L1 R2=30 L2=0,2H U=230V/50Hz

ges: Zges , I

U R2 R1 j j
Z1  R1   200    (200  j 318,47)   376   e  j 57,8
C 314 s 10 F
1
Z2 Z1
Z 2  R2  j L2  30   j 314 1 s  0,2 H  (30  j 62,8)   69,6   e j 64, 4
L2 C

Z1  Z 2 376   e  j 57,8  69,6   e j 64, 4


Z 23  
Z1  Z 2 (200  j 318,47)   (30  j 62,8) 
26169,6   e j 6, 6 26169,6   e j 6, 6
Z 23    j 48
 76,1   e j 54, 6
(230  j 255,67)  343,9   e
Z 23  76,1   e j 54,  (44,1  j 62) 
I Z ges  Z 23  j L  Z 23  j 314 1 s  0,1H  (44,1  j 93,4) 
Z ges  (44,1  j 93,4)   103,3   e j 64, 7

U Zges
U 230V  e j 0
I  j 64, 7
 2,2 A  e  j 64, 7
Z ges 103,3   e
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.45 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - analog zu den Gleichspannungsberechnungen


(Stromteiler- und Spannungsteilerregel, Überlagerungssatz, Zweipoltheorie, Knotenpotenzialverfahren)
Z1  R1  j L1  30   j 314 1 s  0,2 H  (30  j 62,8)   69,6   e j 64, 4
I
Z 2  R2  j L2  50   j 314 1 s  0,4 H  (50  j125,6)   135,2   e j 68,3

R1 R2
Z1  Z 269,6  e j 64, 4 135,2   e j 68,3
U Z1 Z ges  
I1 I2 Z2 Z1  Z 2 (30  j 62,8)  (50  j125,6) 
L1 L2 9409,9   e j132, 7 9409,9   e j132, 7
Z ges    46   e j 65, 7 ,
(80  j188,4)  204,7   e j 67
Z ges  46   e j 65,7  (18,9  j 41,9) 
geg: R1=30 L1=0,2H
R2=50 L2=0,4H
U 230V
U=230V/50Hz I  j 65, 7
 5 A  e  j 65,7  (2,1  j 4,6) A
Z ges 46   e
ges: Zges , I, I1, I2
Z2 135,2   e j 68,3  j 65, 7 135,2   e j 68,3
I1  I  5A e  j 67
 5 A  e  j 65, 7
Z1  Z 2 (30  j 62,8)   (50  j125,6)  204,7   e
135,2   e j 68,3 Stromteilerregel
I1  j 67
 5 A  e  j 65, 7  3,3 A  e  j 64, 4
204,7   e

Z1 69,6   e j 64, 4  j 65, 7 69,6   e j 64, 4


I2  I  5A e  j 67
 5 A  e  j 65, 7
Z1  Z 2 (30  j 62,8)   (50  j125,6)  204,7   e
69,6   e j 64, 4
I2  j 67
 5 A  e  j 65, 7  1,7 A  e  j 68,3 Stromteilerregel
204,7   e
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.46 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Zweipoltheorie I

Zi
geg: R1=10 R3=30 I
R2=20 RA=10
XC=10 R1 R3
RA
U=100V/50Hz I
U Uq RA
ges: I R2 C

Schritt 1: Innenimpedanz Zi

R1 R3
R1  R2 10  20
Z1     6,6 
R1  R2 10  20
R2 C R3  ( jX C ) 30   ( j10) 300  e  j 90
Z2     j18, 4
  9,5   e  j 71, 6
R3  ( jX C ) (30  j10)  31,6  e
Z 2  9,5   e  j 71,6  (3  j 9) 
R1 R3

Z i  Z1  Z 2  6,6   (3  j 9)   (9,6  j 9)   13,2   e  j 43, 2


R2 C

Z1 Z2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.47 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Zweipoltheorie II
Zi I
geg: R1=10 R3=30
R2=20 RA=10
XC=10 R1 R3
RA Uq RA
U=100V/50Hz I
U
ges: I R2 C
Zi  (9,6  j9)   13,2   e j 43, 2
Schritt 2: Quellenspannung Uq

U L  U q  U R 3  U R1

R3 UR3 U  R1 10
R1 UR1 U  100V  33,3V Spannungsteilerregel
R1  R2 10  20
R1

U
UL= Uq R3 30 30
R2 U R3  U  100V   j18, 4
100V  94,9 V  e j18, 4
C R3  jX C 30  j10 31,6  e
Spannungsteilerregel
U R 3  94,9 V  e j18, 4  (90  j 30) V

U L  U q  U R 3  U R1  (90  j 30) V  33,3V  (56,7  j 30) V  64,1V  e j 27,9


Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.48 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Zweipoltheorie III

geg: R1=10 R3=30


R2=20 RA=10
XC=10 R1 R3
RA
U=100V/50Hz I
U
ges: I R2 C

Schritt 3: Stromberechnung I

Zi
I
Uq 64,1V  e j 27,9 64,1V  e j 27,9 64,1V  e j 27,9
I   
Z i  RA (9,6  j 9)   10 (19,6  j 9)  21,6   e  j 24,7
Uq RA
64,1V  e j 27,9
I  j 24, 7
 3 A  e j 52, 6  1,8 A  j 2,4 A
21,6   e

Z i  (9,6  j 9)   13,2   e  j 43, 2


U q  (56,7  j 30) V  64,1V  e j 27,9
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.49 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Überlagerungssatz I
Anwendung des Überlagerungssatzes anlog zur Gleichstromtechnik

 j 
R3   R2  
R1 R2 I   C 
Z ges   ( R1  jL)
j
R3  R2 
C
L C R3
U1 U1
I U1  
Z ges  j 
U1 U2 R3   R2  
  C 
( R1  jL) 
j
R3  R2 
C
j j
Schritt 1: Deaktivierung von U2 R2  R2 
C C U1
I*   IU1  
R3  R2 
j
R3  R2 
j  j 
R3   R2  
C C   C 
R1 R2 I* ( R1  jL) 
j
R3  R2 
C
R3
L C  j 
 R2    U1
  C 
I* 
U1  j   j 
( R1  jL)   R3  R2    R3   R2  
  C    C 
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.50 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Überlagerungssatz II
Anwendung des Überlagerungssatzes anlog zur Gleichstromtechnik

R1 R2 I

R3  R1  j L   j 
Z ges    R2  
L C R3 R3  R1  j L    C 
U2 U2
IU 2  
U1 U2 Z ges R3  R1  j L   j 
  R2  
R3  R1  j L    C 
R1  j L R1  j L U2
I **   IU 2  
R3  R1  j L R3  R1  j L R3  R1  j L   j 
  R2  
R3  R1  j L    C 
Schritt 2: Deaktivierung von U1

R1  j L  U 2
I ** 
  j 
R3  R1  j L    R3  R1  j L    R2 
R1 R2 I**
 
   C 
L C R3

U2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.51 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Überlagerungssatz III


Anwendung des Überlagerungssatzes anlog zur Gleichstromtechnik

R1 R2 I

L C R3

U1 U2

Schritt 3: Überlagerung von I* und I**

I  I *  I **
 j 
 R2   U
  C  1 R1  j L U 2
I 
 j   j    j 
( R1  jL)   R3  R2    R3   R2   R3  R1  j L    R3  R1  j L    R2   
  C    C   
  C 
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.52 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Knotenpotenzialverfahren I
Anwendung des Knotenpotenzialverfahrens anlog zur Gleichstromtechnik

R1 L1 L2 Schritt 2: Umwandlung Impedanzen in Admittanzen


R3
U1 R2 C Y2 Y4
U2
I1 Y1 Y3 Y5 I2

Schritt 1: Umwandlung Spannungsquelle in Stromquelle


1 1 1 j
Y1   Y2  
L1 L2 R1 R2 j L1  L1
1 j
Y3  j C Y4  
I1 R1 R2 C R3 I2 j L2  L2
1
Y5 
R3

U1 U2
I1  I2 
R1 R3
Vorlesung: Elektrotechnik I
Wechselgrößen: Anwendung der komplexen Rechnung 2.53 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk - Knotenpotenzialverfahren II
Anwendung des Knotenpotenzialverfahrens anlog zur Gleichstromtechnik

Schritt 3: Festlegung des Bezugsknotens und Aufstellen der Knotengleichungen

A B C

Y2 Y4 K1 : Y  Y U
1 2 A  Y2  U B  I1
UB
I1 Y1
UA
Y3 Y5 I2  
K 2 :  Y2  U A  Y2  Y3  Y4  U B  Y4  U C  0
UC
 
K 3 :  Y4  U B  Y4  Y5  U C  I 2

0
1 1 1 j
Y1   Y2  
R1 R2 j L1  L1
1 j
Y3  j C Y4  
j L2  L2 3
1
Y5 
R3
U1 U2
I1  I2 
R1 R3
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.54 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistung
Gleichstromnetzwerk:
Strom und Spannung sind zeitlich konstant  Leistung P = U. I ist zeitlich konstant

Wechselspannungsnetzwerk:
Strom und Spannung sind zeitlich veränderliche sinusförmige Größen  Leistung ist zeitlich nicht konstant

i(t)
Ohmscher Widerstand:

u(t)

p(t)
u(t)
i(t) Zeitwert der Leistung
• schwingt mit der doppelten Frequenz
• bleibt immer positiv
• Widerstand nimmt permanent Leistung auf

t
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.55 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistung
i(t)
Ohmscher Widerstand: u (t )  Uˆ  sin( t )
u(t) i (t )  Iˆ  sin( t )
Uˆ  Iˆ
p(t) p (t )  Uˆ  Iˆ  sin 2 (t )  1  cos2t 
u(t) 2
i(t) Uˆ Iˆ
U  U eff  I  I eff 
P 2 2

p (t )  U  I  1  cos2t 
p (t )  U  I  U  I  cos( 2t )
t
Wechselanteil mit doppelter Frequenz
konstanter „Gleichanteil
T T
P   p(t )dt   U  I  1  cos2t  dt  U  I
1 1
T 0 T 0
Mittelwert der Leistung

Wirkleistung P: P  U eff  I eff  U  I


Uˆ Iˆ
U I
2 2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.56 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistung
i(t)
Induktivität:

u(t)
p(t) u (t )  Uˆ  sin( t )
u(t)
i (t )  Iˆ  sin( t  90)
i(t)
p (t )  Uˆ  Iˆ  sin( t )  sin( t  90)

1 1
sin   sin   cos(   )  cos(   )
2 2
t
Uˆ  Iˆ
p (t )  cos(t  (t  90))  cos(t  (t  90))
2
Uˆ  Iˆ Uˆ  Iˆ
p (t )  cos 90  cos( 2t  90)   sin( 2t )
2 2
Uˆ  Iˆ
T T
1 1
P   p (t )dt    sin( 2t )  0
T 0 T 0 2
Induktivität:
• Mittelwert der Leistung P ist 0
• „Energiependelung“ zwischen Quelle und Induktivität mit doppelter Frequenz
• Energieaufnahme Aufbau des magnetischen Feldes Blindenergie
• Energieabgabe durch Abbau des magnetischen Feldes
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.57 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistung
i(t)
Kapazität:

u(t)
p(t) u (t )  Uˆ  sin( t )
u(t)
i (t )  Iˆ  sin( t  90)
i(t)
p(t )  Uˆ  Iˆ  sin( t )  sin( t  90)

1 1
sin   sin   cos(   )  cos(   )
2 2
t
Uˆ  Iˆ
p(t )  cos(t  (t  90))  cos(t  (t  90))
2
Uˆ  Iˆ Uˆ  Iˆ
p(t )  cos(90)  cos(2t  90)  sin( 2t )
2 2
1 Uˆ  Iˆ
T T
1
P   p (t )dt   sin( 2t )  0
T 0 T 0 2
Kapazität:
• Mittelwert der Leistung P ist 0
• „Energiependelung“ zwischen Quelle und Kapazität mit doppelter Frequenz
• Energieaufnahme Aufbau des elektrischen Feldes Blindenergie
• Energieabgabe durch Abbau des elektrischen Feldes
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.58 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistung
i(t)
Wechselspannungsverbraucher mit beliebiger Phasenverschiebung
u(t)
u (t )  Uˆ  sin( t )
p(t)
u(t) i (t )  Iˆ  sin( t   )
i(t)
p (t )  Uˆ  Iˆ  sin( t )  sin( t   )
P
1 1
sin   sin   cos(   )  cos(   )
2 2

t
Uˆ  Iˆ
p (t )  cos(t  (t   ))  cos(t  (t   ))
2
Uˆ Iˆ
U  U eff  I  I eff 
2 2
p (t )  U  I  cos   U  I  cos( 2t   )

Wechselanteil mit doppelter Frequenz

Wirkleistung Wechselspannungsverbrauchers: konstanter „Gleichanteil: Wirkleistung


P  U eff  I eff  cos   U  I  cos  T
1
Uˆ Iˆ P   p (t )dt  U  I  cos 
U I T 0
2 2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.59 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistungsdefinitionen
i(t)

u(t)
Zeitlicher Verlauf der Leistung p(t): p(t )  U  I  cos   U  I  cos(2t   )

T
1
Wirkleistung P (zeitlicher Mittelwert):
(Umwandlung in „nichtelektrische Energie)
P
T  p(t )dt  U  I  cos 
0

Scheinleistung S:
(Rechengröße)
S U  I S   VA

p (t )  U  I  cos   U  I  cos( 2t   )

cos(   )  cos   cos   sin   sin 

p (t )  U  I  cos   U  I  cos( 2t )  cos   sin( 2t )  sin  


p (t )  S  cos   S  cos   cos( 2t )  S  sin   sin( 2t )
      
P P Q

Wechselanteile – Mittelwerte sind Null

Blindleistung Q:
(Energieaufnahme in einer Halbschwingung –
Q  U  I  sin   S  sin  Q  var
Energieabgabe in der nächsten Halbschwingung)
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.60 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistungsdefinitionen

I
 UR 
uR R R

u UC XC
i U Z
uC C


P
Q
S
U2
S U I  I Z 
2

Z
2
U
P  U  I  cos   I  R  R
2

R P
2 Leistungsfaktor: cos  
UC S
Q  U  I  sin   I  X C 
2

XC Verhältnis der Wirkleistung zur Scheinleistung


Energietechnik: cos = 1 wird angestrebt
S 2  P2  Q2

Blindleistung ist meist nicht erwünscht, da sie durch den erhöhten Effektivstrom z.B. in den Netzzuleitungen
zusätzliche Verluste erzeugt. Blindleistungsaufnahme wird normativ begrenzt  Blindleistungskompensation
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.61 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Wechselstromleistung in komplexer Darstellung

U Im P I Re
Im 

S jQ
jQ S


P I Re U

Ohmsch-Induktives Netzwerk  pos. Blindleistung Ohmsch-kapazitives Netzwerk  neg. Blindleistung

S  P  jQ S  P  jQ

S  U  I  U  I  U  e jU  I  e  j I  U  I  e j (U  I )
* *
U
Vorlesung: Elektrotechnik I
Grundbegriffe: Wechselstrom 2.62 K.Kleibaumhüter

Wechselspannungsnetzwerk – Leistungsanpassung
Leistungsanpassung
Wie muss eine reale Wechselspannungsquelle beschaltet werden, damit maximale Wirkleistung umgesetzt wird

I U1
Zi I
Zi  Z a
U1 U Za U1
I I
Ri  Ra 2   X i  X a 2
U12
Pa  I  RA 
2
R
Ri  Ra 2   X i  X a 2 a

Maximale Wirkleistung: Xi = -Xa

Leistungsanpassung: Z i  Z a*

Beispiel: Impedanz der Quelle Z i  10  j 4 ohmsch/induktive Impedanz

Belastungsimpedanz Z a*  10  j 4 ohmsch/kapazitive Impedanz


Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.63 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Die elektrische Energieversorgung von Haushalten und Industrie erfolgt über das Dreiphasenwechselspannungsnetz.
Dieses dreiphasige Drehstromsystem hat in der elektrischen Energietechnik eine überragende Bedeutung.
Die drei Wechselspannungen haben die gleiche Amplitude, gleiche Frequenz jedoch unterscheidet sich der
Phasenverschiebungswinkel um jeweils 120°.

Prinzipieller Aufbau eines Wechselspannungsgenerators:


Die Spule ist entlang einer Spulenachse drehbar gelagert. Die beiden Spulenenden sind mit Schleifringen verbunden.
Zum Abführen der erzeugten Induktionsspannung laufen Schleifkontakte (Kohlebürsten) auf dem Schleifring.
Die Spule befindet sich in einem homogenen Magnetfeld und wird mit konstanter Drehgeschwindigkeit bewegt.

Prinzipieller Aufbau eines Schematischer Aufbau eines Schematischer Aufbau eines


Wechselspannungsgenerators Wechselspannungsgenerators Drehstromgenerators
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.64 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Spannungen Dreiphasenwechselspannungssystem:

Symmetrisches Dreiphasensystem:
Spannungen sind zueinander um u(t)
120° phasenverschoben.
Amplitude und Frequenz der
Spannungen sind gleich
U1  U
U 2  U  e  j120  U cos( 120)  j sin( 120)
U 2  U  0,5  j 0,866
U 3  U  e j120  U cos(120)  j sin( 120)
U 3  U  0,5  j 0,866
t
Im

U3
U1
Re
U2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.65 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Spannungen Dreiphasenwechselspannungssystem:
U1
V1
Nachteile:
W1
• 6 Zuleitungen zu den Wechselspannungsverbrauchern
• Hoher Materialverbrauch: Leitungen, Absicherungen, ..
U1 U2 U3 • oszillierende Momentanleistung in jeder Phase

W2
V2
Drehstromerzeuger: U2
„offene“ Verschaltung

Sternschaltung:
Werden die drei Wicklungsenden U2, V2, W2 eines Drehstromerzeugers (Generator) in einem Knotenpunkt
miteinander verbunden, so ergibt sich die Sternschaltung. Der Knoten wird Sternpunkt bezeichnet

L1
U1 V1
W1
U1 U2 U3
= L2 4 Leitungen:
• 3 Phasen
U2 V2 W2 • 1 Sternpunktleiter
L3
Drehstromerzeuger:
Sternschaltung
N
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.66 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Analyse Sternschaltung:

L1
U12 Bezeichnungen:
U31
L2 • Außenleiter: L1, L2, L3
• Sternpunktleiter: N
U23
• Außenleiterspannung: U12, U23, U31
L3
• Strangspannung: U1N, U2N, U2N
U1 U2 U3 U1N U2N U3N

N
Drehstromerzeuger:
Sternschaltung

Strangspannungen: 4 Leitersystem (3 Phasen und Sternpunkt):


U 1N  U  e  j 0  U • 2 verschiedene Spannungsniveaus nutzbar
U 2 N  U  e  j120  U cos( 120)  j sin( 120)  U  0,5  j 0,866 3 Leitersystem (3 Phasen kein Sternpunkt):
U 3N  U  e j120
 U cos(120)  j sin( 120)  U  0,5  j 0,866 • 1 Spannungsniveau nutzbar

Außenleiterspannungen:
U 12  U 1N  U 2 N  U  U  0,5  j 0,866  U 1,5  j 0,866)  3  U  e j 30 Außenleiterspannung = 3  Strangspannung
U 23  U 2 N  U 3 N  U  0,5  j 0,866  U  0,5  j 0,866  3  U  e  j 90
Außenleiterstrom = Strangstrom

U 31  U 3 N  U 1N  U  0,5  j 0,866  U  U  1,5  j 0,866)  3  U  e j150


Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.67 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz L2
Analyse Sternschaltung:
U12
L1
U12 Im
U31 U2N
L2
L1 U1N
U23
U23
L3 Re
N
U1 U2 U3 U1N U2N U3N U3N
U31
N
Drehstromerzeuger:
Sternschaltung L3
u(t)
U12

Strangspannungen:
U 1N  U  e  j 0  U
U 2 N  U  e  j120
U 3 N  U  e j120
t

Leiterspannungen:
U 12  U 1N  U 2 N  3  U  e j 30
U 23  U 2 N  U 3 N  3  U  e  j 90
U 31  U 3 N  U 1N  3  U  e j150
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.68 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Analyse Dreieckschaltung:

Dreieckschaltung:
Wird jedes Wicklungsende mit dem Anfang der nächsten Wicklung verbunden, ergibt sich die Dreieckschaltung.
Die Dreieckschaltung ist ein 3-Leitersystem.
In einem symmetrischen Drehstromsystem ist die Strangspannung gleich der Leiterspannung.

L1

U3 U1 U12 U 1  U  e  j 0  U 12
U31 U 2  U  e  j120  U 23
U 3  U  e j120  U 31
L2
U23
U2
L3
Drehstromerzeuger:
Dreieckschaltung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.69 K.Kleibaumhüter

Drehstromnetz - symmetrische Belastung


Symmetrische Belastung:
Wenn die Stränge eines Verbrauchers gleiche Impedanzen Z aufweisen, wird von symmetrischer Belastung gesprochen.
Der 3-phasige Verbraucher (Drehstromverbraucher) kann in Stern- oder Dreieckschaltung geschaltet sein.

Symmetrische Last in Sternschaltung:


ILeiter1
L1 Im
L2 U3
L3 I3
I3 I2 I1

U3N U2N U1N U1


I2  Re
IN
N I1
Symmetrische Last in Sternschaltung
U2

U 1 N U 1 N  j
I 1  I Leiter1   e
Z Z
U U U Symmetrischer Drehstromverbraucher:
I 2  I Leiter 2  2 N  2 N  e  j120  e  j  2 N  e  j (120 )
Z Z Z I N  I1  I 2  I 3  0
U U U
I 3  I Leiter 3  3 N  3 N  e j120  e  j  3 N  e j (120 ) Sternpunktleiter kann entfallen
Z Z Z
Außenleiterstrom entspricht dem Strangstrom des Verbrauchers
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.70 K.Kleibaumhüter

Drehstromnetz - symmetrische Belastung

Symmetrische Last in Dreieckschaltung: I1


L1
I1 I31 I12
L1
I2
L2
I3 U31 U12
L3
I31 I23 I12 =
U31 U23 U12
I2
L2
I23
U23 I3
L3

L2
Strangströme:
I 12  I  e j (30 ) U12
Im
I 23  I  e  j (90 ) I23

I 31  I  e j (150 ) L1
I12 U23
Re
Außenleiterströme:
I31
I 1  I 12  I 31  3  I  e  j U31

I 2  I 23  I 12  3  I  e  j (120 )
Außenleiterstrom = 3  Strangstrom L3
I 3  I 31  I 23  3  I  e j (120 ) Außenleiterspannung = Strangspannung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.71 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Leistungsberechnung eines symmetrischen Drehstromverbrauchers

p (t )  Uˆ str  sin( t )  Iˆstr  sin( t   ) 


Ustr: Strangspannung des Verbrauchers
 Uˆ  sin( t  120)  Iˆ  sin( t  120   ) 
str str Istr: Strangstrom des Verbrauchers
 Uˆ str  sin( t  120)  Iˆstr  sin( t  120   )

1 1
sin   sin   cos(   )  cos(   )
2 2

Uˆ str  Iˆstr
p (t )  cos(t  (t   ))  cos(t  (t   )) 
2
Uˆ  Iˆ
 str str cos(t  120  (t  120   ))  cos(t  120  (t  120   )) 
2
Uˆ  Iˆ
 str str cos(t  120  (t  120   ))  cos(t  120  (t  120   )) 
2

p (t )  U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t   ) 


 U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t  240   ) 
 U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t  240   )
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.72 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Leistungsberechnung eines symmetrischen Drehstromverbrauchers

p(t )  U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t   )  Ustr: Strangspannung des Verbrauchers
Istr: Strangstrom des Verbrauchers
 U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t  240   ) 
 U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t  240   ) Im

p2
konstanter „Gleichanteil Wechselanteil mit doppelter Frequenz
(zeitunabhängig) (zeitabhängig) p1 Re

p(t )  3  U str  I str  cos   Pwechsel (t ) p3

Bei symmetrischer Belastung mit einem Drehstromverbraucher ist Zeigerdiagramm: Wechselanteil


die Gesamtleistung zeitlich konstant. (Summe der Wechselanteile: Null)
Diese Tatsache ist bei der Anwendung eines Drehstrommotors von
entscheidender Bedeutung (konstantes Drehmoment)
p(t )  P  3 U str  I str  cos 

Die Leistung jedes einzelnen Stranges ist zeitabhängig!


Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.73 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Leistungsberechnung eines symmetrischen Drehstromverbrauchers:
Analog zur Berechnung im Wechselspannungsnetzwerk ergeben:

pstr (t )  U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t   ) Ustr: Strangspannung des Verbrauchers
Istr: Strangstrom des Verbrauchers

cos(   )  cos   cos   sin   sin 

pstr (t )  U str  I str  cos   U str  I str  cos( 2t )  cos   sin( 2t )  sin  
pstr (t )  S str  cos   S str  cos   cos( 2t )  S str  sin   sin( 2t )
   
Pstr Pstr Qstr

Mittelwert: Strangleistung Pstr  U str  I str  cos  Strangwirkleistung


Qstr  U str  I str  sin  Strangblindleistung
S str  U str  I str Strangscheinleistung

Mittelwert: Gesamtleistung P  3  U str  I str  cos  Gesamtwirkleistung


(symmetrische Belastung)
Q  3  U str  I str  sin  Gesamtblindleistung
S  3  U str  I str Gesamtscheinleistung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.74 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Leistungsberechnung eines symmetrischen Drehstromverbrauchers:
I1
L1 L1
I2
L2 L2
I3
L3 L3
I3 I2 I1 I31 I23 I12

U3N U2N U1N U31 U23 U12


IN
N
Strangleistung:
Symmetrische Last in Sternschaltung
Pstr  U str  I str  cos  Symmetrische Last in Dreieckschaltung
Qstr  U str  I str  sin 
S str  U str  I str

P  3 U str  I str  cos   3 U str  I Leiter  cos  P  3 U str  I str  cos   3 U Leiter  I str  cos 
U Leiter I Leiter
P  3  I Leiter  cos   3 U Leiter  I Leiter  cos  P  3  U Leiter  cos   3 U Leiter  I Leiter  cos 
3 3
Q  3  U str  I str  sin   3  U Leiter  I Leiter  sin  Q  3  U str  I str  sin   3  U Leiter  I Leiter  sin 
S  3 U str  I str  3 U Leiter  I Leiter S  3 U str  I str  3 U Leiter  I Leiter

P  3 U Leiter  I Leiter  cos 


Q  3 U Leiter  I Leiter  sin 
S  3 U Leiter  I Leiter
symmetrische Belastung
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.75 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Drehstromsystem: Unsymmetrische Belastung

Bisher wurde die Leistung für symmetrische 3-Phasenverbraucher (Motor, Heizsysteme, ..) berechnet.

Eine unsymmetrischer Belastung liegt vor, wenn die Impedanz eines Stranges von der Impedanz des anderen
Stranges abweicht.
Diese unsymmetrische Last liegt praktisch immer vor, wenn z.B. die Zuleitung eines Hauses, Fabrik, … betrachtet wird.
An dieser Zuleitung sind sehr viele unterschiedliche Verbraucher (1- und 3-phasige Verbraucher) angeschlossen,
die in Summe eine unsymmetrische Belastung darstellen.
Unsymmetrische Belastung kann in 3 Belastungsarten vorliegen. Im 4 - Leiternetz in Sternschaltung und im
3 - Leiternetz sowohl in Stern- als auch Dreieckschaltung

4 - Leiternetz: Unsymmetrische Last in Sternschaltung

L1 U 1N U 2N U 3N
L2
I1  I2  I3 
Z1 Z2 Z3
L3
I3 I2 I1 Spannungen an den unterschiedlichen
Impedanzen Zi entsprechen
U3N Z3 U2N Z2 U1N Z1 den Netzspannungen UiN

IN i  1 3
N
Pi  U iN  I i  cos i
Qi  U iN  I i  sin i
Si  U iN  I i
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.76 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Drehstromsystem: Unsymmetrische Belastung

3 - Leiternetz: Unsymmetrische Last in Sternschaltung (Sternpunkleiter nicht angeschlossen)

L1 I 1  U 1  Y1  U 1N  U KN   Y1
*

L2
I 2  U 2  Y2  U 2 N  U KN   Y2
*
L3
I3 I2 I1
I 3  U 3  Y3  U 3 N  U KN   Y3
*
U3* U2* U1*
U2N
U1N

U3N

Z3 Z2 Z1

K
I1  I 2  I 3  0
UKN U 1N  U KN   Y1  U 2 N  U KN   Y2  U 3 N  U KN   Y3  0
N

Spannungen an den unterschiedlichen Impedanzen Zi U 1N  Y1  U 2 N  Y2  U 3 N  Y3


U KN 
entsprechen nicht den Netzspannungen UiN !
Zwischen dem Knoten K und dem Sternpunkleiter N tritt die
Y1  Y2  Y3
Spannung UKN auf.

i  1 3 Berechnung: Ii und Ui*

Pi  U i*  I i  cos i
Qi  U i*  I i  sin i
Si  U i*  I i
Vorlesung: Elektrotechnik I
Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.77 K.Kleibaumhüter

Dreiphasenwechselspannungsnetz - Drehstromnetz
Drehstromsystem: Unsymmetrische Belastung

3 - Leiternetz: Unsymmetrische Last in Dreieckschaltung

I1
L1
I2 U 12 U 23 U 31
L2
I3
I 12  I 23  I 31 
L3 Z1 Z2 Z3
I31 I23 I12
Spannungen an den unterschiedlichen
U31 Z3 U23 Z2 U12 Z1 Impedanzen Zi entsprechen
den Netzleiterspannungen Uleiter i
i  1 3
Pi  U Leiter i  I Strang i  cos i
Qi  U Leiter i  I Strang i  sin i
Si  U Leiter i  I Strang i
Vorlesung: Elektrotechnik I
Ein- und Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.78 K.Kleibaumhüter

1 und 3 Phasen - Wechselspannungsnetzwerk – Blindleistungskompensation


Blindleistungskompensation
Enthält ein Wechselspannungsverbraucher neben dem Widerstand R noch Blindwiderstände X, so ist der
zur Übertagung der Wirkleistung P benötigte Strom I größer als bei einem Verbraucher mit reinem
Wirkwiderstand R.
Dieser größere Strom verursacht erhöhte ohmsche Verluste in der Infrastruktur der Stromerzeugung/-verteilung und
ist daher nicht erwünscht.
Die Verminderung der übertragenen Scheinleistung bei gleicher Wirkleistung wird als Blindleistungskompensation
bezeichnet.
Diese Blindleistungskompensation ist normativ vorgeschrieben bzw. dem „industrielle“ Großverbraucher wird vom
Energieversorger neben der Wirkenergieverbrauch auch die Blindenergieverbrauch in Rechnung gestellt.

Beispiele für induktive Blindleistungsverbraucher sind:


• Wechselspannungsmotoren in Teillast
• Leuchtstoffröhren (Vorschaltgerät/Induktivität)

Zur Kompensation induktiver Verbraucher werden Kondensatoren (Kompensationskondensatoren) eingesetzt.


Aus wirtschaftlichen Gründen wird nicht vollständig, sondern auf einen cos  = 0,9 kompensiert.

I IK IC
Im U Re Im U IR Re
IL IR  IR  K
IK
U L R CK IC
I IL I
IL

Verbraucher Kompensations-
kondensator Zeigerdiagramm: Zeigerdiagramm:
nicht kompensierter Verbraucher teilweise kompensierter Verbraucher
Vorlesung: Elektrotechnik I
Ein- und Dreiphasenwechselspannungsnetz 2.79 K.Kleibaumhüter

Übungsaufgabe: Blindleistungskompensation
Zwei Leuchtstofflampen sind parallel an das 230V/50Hz Wechselspannungsnetz angeschlossen. Sie nehmen
(einschließlich der Vorschaltdrosseln) die Leistungen P1 = 72W und P2 = 48W auf. Die Leistungsfaktoren haben
die Werte cos 1 = 0,48 und cos 2 = 0,52.
Welchen Kapazitätswert muss der parallel zu den Leuchten geschaltete Kompensationskondensator haben, damit
der Gesamtleistungsfaktor auf den Wert von 0,9 verbessert wird.

IN
P  U  I  cos  cos 1  0,48  1  61,3
R1 P1 R2 P2
IC
I1 
P1

72W
 0,65 A cos  2  0,52   2  58,7
U  cos 1 230V  0,48
U I1 I2 C U  230V  e  j 0
P2 48W
I2    0,4 A I 1  0,65 A  e  j 61,3
L1 L2 U  cos  2 230V  0,52
I 2  0,4 A  e  j 58, 7
Beschreibung der Teilströme in komplexer Schreibweise
Ersatzschaltbild

Beschreibung des kompensierten Netzstromes:


Pges  P1  P2  U  I N  cos  N I N  I1  I 2  I C  I C  I N  I1  I 2
P1  P2 48W  72W
IN    0,58 A
U  cos  N 230V  0,9 I C  0,58 A  e  j 25,8  0,65 A  e  j 61,3  0,4 A  e  j 58, 7
cos  N  0,9  1  25,8 I C  0,66 A  e j 90  j  0,66 A
I N  0,58 A  e  j 25,8 1 U IN 0,66 A
XC    C   9,1F
C I C U 314 1 s  230V

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