Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Abitur 2022
Malte Graf
Kant-Gymnasium
Weil am Rhein, Deutschland
Januar 2022
i
Vorwort
Bevor es an das eigentliche Dokument geht, möchte ich hier noch die Gelegenheit nutzen, ein
paar Worte zu verlieren.
Diese Zusammenfassung beinhaltet alles, was in den zwei Jahren Physik-LK durchgenommen
wurde. Sie konnte überhaupt nur deswegen so geschrieben werden, weil ich eine super tolle
Lehrerin hatte, die sich genau auf das konzentriert hat, was für das Abitur relevant war.
Auch außerhalb des Unterrichts war sie stets für uns da und konnte die Stunden für mich (als
einer von den 11 wenigen, die Physik LK hatten) immer interessant und lernreich gestalten.
An dieser Stelle also ein Dankeschön an Frau K. Sie sind mitunter der Grund, warum ich mitt-
lerweile Physik studiere!
Diese Zusammenfassung dient nicht dazu, alle Inhalte maximal zu kürzen, sondern ist in erster
Linie dazu gedacht, alle Sachverhalte möglichst anschaulich darzustellen. Ich habe hier ver-
sucht, an den Stellen weiter zu ergänzen, wo die Konzepte auf den ersten Blick vielleicht etwas
abstrakt erscheinen mögen. Daher ist die Zusammenfassung an einigen Stellen eher ausfürlich
gehalten.
Im Inhaltsverzeichnis sind die Überschriften klickbar, sodass man an der entsprechenden Stelle
im Dokument landet. Das Gleiche gilt zum Beispiel für Querverweise auf andere Abschnitte
oder Gleichungsnummern über Gleichzeichen.
Damit man diese besser erkennt, habe ich sie eingefärbt.
Weil die vielen Themen schnell unübersichtlich werden können, habe ich versucht, die Formeln
und Konzepte in zwei Kateogrien aufzuteilen:
• Resultate: dort werden wichtige Gleichungen und Zwischenergebnisse aber auch Sätze
und andere physikalische Spielregeln festgehalten.
Zwischendurch findet man auch einige Bemerkungen, die hoffentlich beim Verständnis helfen.
Diese Zusammenfassung ist hier zu finden. Sollte es in Zukunft eine überarbeitete Version ge-
ben, werde ich sie dort hochladen.
Bei Fragen oder Vorschlägen schreibt mir gerne: maltegraf@outlook.com.
Ich wünsche allen, die auf diese Zusammenfassung gestoßen sind, gute Vorbereitung auf das
Abitur (und/oder Klausuren) und hoffe natürlich auch, dass sie euch weiterhilft!
Malte
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ii
1 Kinematik 1
1.1 Charakteristische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.3 Wichtige Bewegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
2 Dynamik 3
2.1 Charakteristische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.2 Impuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.3 Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.4 Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Elektrisches Feld 5
3.1 Kirchhoff’sche Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3.2 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.3 Das Elektrische Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.4 Geladene Teilchen im elektrischen Längsfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.5 Elektronen im elektrischen Querfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.6 Braun’sche Röhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4 Magnetfeld 19
4.1 Magnete allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.2 Linke-Hand-Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.3 Die magnetische Flussdichte B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4.4 Lorentz-Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
4.5 Hall-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.6 Magnetfeld von langen Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
4.7 Elektronen auf einer Kreisbahn: e/m-Bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
4.8 Wien-Filter (Geschwindigkeitsfilter) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.9 Massenspektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
5 Induktion 27
5.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
5.2 Induktion durch... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
5.3 Elektrische Wirbelfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.4 Der magnetische Fluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
5.5 Induktionsgesetz und Lenz’sche Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
5.6 Thomson’scher Ringversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
5.7 Selbstinduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
5.8 Energie des Magnetfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
5.9 Erzeugung sinusförmiger Wechselspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
ii
INHALTSVERZEICHNIS iii
5.10 Transformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
5.11 Vergleich: Magnetfeld und elektrisches Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
6 Maxwell’sche Gleichungen 41
7 Schwingungen 43
7.1 Mechanische Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
7.2 Elektromagnetische Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
7.3 Vergleich: Mechanische und elektromagnetische Schwingungen . . . . . . . . . . 52
8 Wellen 55
8.1 Mechanische Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
8.2 Interferenz von Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
8.3 Huygens-Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
8.4 Elektromagnetische Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
10 Quantenphysik 83
10.1 Fotoeffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
10.2 Plank’sches Wirkungsquantum und Einstein-Gerade . . . . . . . . . . . . . . . . 84
10.3 Welle-Teilchen-Dualismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
10.4 Masse und Impuls von Photonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
10.5 Entstehung von Röntgenstrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
10.6 Bragg-Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
10.7 Elektronenbeugung und De-Broglie-Wellenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
10.8 Mach-Zehnder-Interferometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
10.9 Quantenobjekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
11 Meine LK-Klausuren 97
11.1 Klausur 1: Elektrisches Feld und Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
11.2 Klausur 2: Elektrisches und magnetisches Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
11.3 Klausur 3: Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
11.4 Klausur 4: Schwingungen und mechanische Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
11.5 Klausur 5: Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
11.6 Klausur 6: Quantenphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
11.7 Klausur 7: Quantenphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Kapitel 1
Kinematik
1.2 Allgemeines
(i) Die Steigung im t-s-Diagramm stellt die Geschwindigkeit v dar.
(ii) Die Fläche unter dem t-v-Diagramm stellt die zurückgelegte Strecke s dar.
Resultat 1.1
1
h(t) = h0 − gt2 . (1.1)
2
1
KAPITEL 1. KINEMATIK Malte Graf
Definition 1.1 Beim waagerechten Wurf überlagern sich zwei Bewegungen - eine gleichför-
mige in x-Richtung und eine gleichförmig beschleunigte in y-Richtung.
Der Körper startet in der Höhe h0 . Die Beschleunigung g ist senkrecht nach unten gerichtet.
Der Körper startet mit einer Geschwindigkeit v0,x , die senkrecht zur Beschleunigungsrichtung
steht.
vy
tan θ = , (1.4)
vx
b
2
v = vx2 + vy2 ⇐⇒ v = vx2 + vy2 . (1.5)
2
Kapitel 2
Dynamik
2.2 Impuls
2.3 Kräfte
Es gelten die Newton’schen Axiome:
(i) Wenn die Summe aller auf einen Körper wirkenden Kräfte 0 ist, bleibt die Geschwindigkeit
konstant.
(iii) Zu jeder wirkenden Kraft wirkt eine ihr vom Betrag her gleich große Kraft entgegen:
Ft1 = −Ft2 (”actio=reactio”).
3
KAPITEL 2. DYNAMIK Malte Graf
2.4 Energie
E1 + E2 + ... + En = E = const.
4
Kapitel 3
Elektrisches Feld
Abbildung 3.1: Knotenregel: In jedem Verzweigungspunkt eines Stromkreises ist die Summe
der hinfließenden Ströme gleich der Summe der abfließenden Ströme.
Bemerkung 3.1 Multipliziert man Gleichung 3.1 mit einem Zeitintervall ∆t, folgt
Q1 = Q2 + Q3 + Q4 . (3.2)
5
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
3.1.2 Maschenregel
Abbildung 3.2: Maschenregel: Verfolgt man einen Stromzweig von einem Pol zum anderen
Pol, so ist die Summe der Teilspannungen gleich der Spannung der anliegenden Quelle.
In Abbildung 3.2:
U = U1 + U2 und U = U1 + U3 + U4 . (3.4)
Bemerkung 3.2 Multipliziert man Gleichung 3.3 mit der Ladung Q, folgt
E0 = E1 + E2 + ... + En . (3.5)
Die Maschenregel beschreibt also die Erhaltung der Energie über den Stromkreis.
3.2 Grundlagen
3.2.1 Ladung
Definition 3.1 Ladungen können positiv oder negativ sein. Elektronen tragen negative Ladun-
gen, Protonen positive Ladungen.
Ladungen sind ganzzahlige Vielfache der Elementarladung e ≈ 1, 6 · 10−19 C.
6
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
3.2.2 Influenz
Definition 3.2 Unter elektrischer Influenz versteht man die räumliche Ladungstrennung unter
Einfluss eines elektrischen Feldes.
Dies ist deshalb möglich, weil die Elektronen in einem leitenden Körper (z.B. einem Metall)
nahezu frei beweglich sind, während die Atomrümpfe fest verankert sind.
Links. Es befindet sich ein neutral geladenes Metallkügelchen zwischen zwei Ladungsträgern.
Mitte. Die Ladungen innerhalb des Metallkügelchens werden getrennt (Influenz). Das Metall-
kügelchen wird vom Pluspol angezogen.
Rechts. Der Pluspol lädt das Metallkügelchen elektrisch auf (Ladungsübertragung). Weil sich
gleichnamige Ladungen abstoßen, wird die Kugel in Richtung Minuspol bewegt.
3.2.3 Polarisation
Auch auf nicht leitende Körper (Isolatoren) wird durch ein elektri-
sches Feld eine Wirkung ausgeübt.
Die relativ unbeweglichen Ladungen richten sich an ihrer Stelle in
Richtung des Außenfeldes aus und bilden Dipole. Dadurch kann sich
Abbildung 3.4: Pola- ihre Oberfläche elektrisch aufladen.
risation eines Isolators.
• Die Richtung der Feldlinien gibt in jedem Punkt die Richtung der Kraft Ftel an, die auf
eine positive Probeladung wirken würde.
• Die Dichte der Feldlinien steht symbolisch für die Stärke E des elektrischen Feldes.
7
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Definition 3.3 Ein Faraday’scher Käfig ist ein allseitig geschlossener Leiter, dessen Inneres
als Folge von Influenz feldfrei ist.
t zeigt für q > 0 in dieselbe Richtung wie Ftel , für q < 0 in die
Der elektrische Feldvektor E
entgegengesetzte Richtung.
Dem Metallkügelchen wird (z.B. durch Berührung mit der linken Kon-
densatorplatte) Ladung zugeführt. Die Auslenkung s wird mit Licht
an die Wand projiziert.
Abbildung 3.6: E-
Bestimmung.
8
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Die resultierende Zugkraft FtS des Seils kann in zwei Komponenten zerlegt werden:
s Fel s mgs
sin θ = tan θ ⇐⇒ = ⇐⇒ Fel = FG · = ; (3.9)
l FG l l
Definition 3.5 Das elektrische Potential φ eines Punktes P ist die Spannung von P gegen ein
Bezugsniveau B.
Resultat 3.4 Die Spannung zwischen zwei Punkten P1 und P2 ist die Potentialdifferenz:
Beim elektrischen Feld legt man die negative Platte als Bezugspunkt mit dem Potential φ0 = 0V
fest. Damit besteht zwischen einem beliebigen Punkte und der negativen Platte die Spannung
U = ∆φ = φP − φ0 = φP − 0V = φP .
9
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Bewegt man eine Ladung senkrecht zu den Feldlinien, also längs der Äquipotentiallinien, so
ändert sich ihre potentielle Energie im elektrischen Feld nicht, damit auch nicht ihr Potential.
Zwischen Punkten, die auf derselben Äquipotentiallinie liegen, besteht keine Spannung, da
U = ∆φ = 0V.
Definition 3.7 Der Plattenkondensator ist ein Bauteil zum Speichern von elektrischen Ladun-
gen und damit auch elektrischer Energie.
Ist er geladen, so ist eine Platte positiv, die andere negativ geladen. Deshalb entsteht ein ho-
mogenes elektrisches Feld dazwischen.
Spannung tritt dann auf, wenn entgegengesetzte Ladungen unter Energieaufwand getrennt wer-
den. Die dafür aufgewandte Energie steckt dann im elektrischen Feld. Zur besseren Vergleich-
barkeit hier eine Betrachtung von Gravitations- und elektrischem Feld.
10
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Die elektrische Spannung ist der Quotient aus der potentiellen Energie Ep und der elektrischen
Ladung q.
Im elektrischen Feld ist (analog zum Gravitationsfeld mit Ep = mgh und m = q):
Ep = qEs. (3.12)
Resultat 3.5 Für die elektrische Feldstärke eines Plattenkondensators mit Plattenabstand d
gilt mit angelegter Spannung U daher
U
E= . (3.14)
d
Definition 3.8 Die Kapazität C eines Kondensators ist der Quotient aus der Ladung Q auf
den Platten und der angelegten elektrischen Spannung U :
Q C
C= mit der Einheit 1 = 1F Farad.
U V
Resultat 3.6 Die Kapazität eines Kondensators mit der Plattenfläche A und dem Plattenab-
stand d ist:
A
C = ε0 ε r · . (3.15)
d
Resultat 3.7 Die Energie im Feld eines mit der Spannung U geladenen Plattenkondensators
der Kapazität C ist:
1
Eel = CU 2 . (3.16)
2
11
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Abbildung 3.9: Zeitlicher Verlauf von Kondensatorspannung und Stromstärke beim Ein- und
Ausschalten des Kondensators.
Ladevorgang.
Beim Ladevorgang nimmt die Spannung zunächst schnell zu und steigt dann immer langsamer.
Das liegt daran, dass das im Kondensator entstehende elektrische Feld dem Ladevorgang ent-
gegenwirkt. Dadurch hemmt es auch die Stromstärke, die sich dann asymptotisch 0 annähert.
Das geschieht solange, bis
Dann ist I = 0.
Entladevorgang.
Nach dem Ladevorgang ist die gesamte Energie als Feldenergie gespeichert. Beim Entladen
wird diese wieder frei. Beim Entladevorgang nimmt die Spannung zunächst schnell ab und
sinkt dann immer langsamer. Das liegt daran, dass die Kondensatorspannung, die den Strom
antreibt, abnimmt, je mehr Ladung abgeflossen ist. Wenn die Spannung sinkt, sinkt auch der
Betrag der Stromstärke (vgl. Abb. 3.9 (b)).
12
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
1
bedeutet proportional zu...
13
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Abbildung 3.11: Geladene Teilchen, die sich parallel zu den elektrischen Feldlinien bewegen.
Die Summe aller auf das Teilchen wirkenden Kräfte ist gleich der beschleunigenden Kraft:
Fel = ma (3.17)
Resultat 3.8 c
1 2qUC
qUc = mv 2 ⇐⇒ v = . (3.23)
2 m
14
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Abbildung 3.12: Elektronen, die sich senkrecht zu einem elektrischen Feld bewegen.
Tritt ein Elektron mit der Ausgangsgeschwindigkeit v0 senkrecht zu den Feldlinien in ein ho-
mogenes elektrisches Feld ein, so wirkt die elektrische Feldkraft Ftel auf das Teilchen.
Diese bewirkt eines Ablenkung des Elektrons gegenüber der ursprünglichen Flugrichtung. Das
Elektron bewegt sich auf einer parabelförmigen Bahn.
sx (t) sx (t)
v0,x = ⇐⇒ t = (3.24)
t v0,x
15
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
Aufgrund des glühelektrischen Effekts treten Elektronen aus der Heizwendel aus, an der die
Spannung UH anliegt.
Diese werden dann durch die Anodenspannung UA von der Kathode zur Anode beschleunigt.
16
KAPITEL 3. ELEKTRISCHES FELD Malte Graf
17
Kapitel 4
Magnetfeld
Definition 4.1 Magnete sind Körper, die andere Körper in ihrer Umgebung magnetisch beein-
flussen können (= Kraft ausüben).
Jeder Magnet besitzt einen Nord- und einen Südpol. Er wird von einem Feld umgeben, das
symbolisch durch Magnetfeldlinien dargestellt werden kann. Diese verlaufen vom Nordpol zum
Südpol.
Definition 4.2 Gleichnamige Polungen stoßen sich ab, ungleichnamige Polungen ziehen sich
an.
4.2 Linke-Hand-Regel
Bei einem stromdurchflossenen Leiter lässt sich die Richtung des Magnetfeldes mithlife der
Linken-Hand-Regel bestimmen.
Der Daumen der linken Hand zeigt in die Richtung des Elektronenflus-
ses (von − nach +). Dann geben die gekrümmten Finger die Richtung
der magnetischen Feldlinien an.
Das so ermittelte Feld besitzt allerdings keinen Nord- oder Südpol,
sondern ist in sich geschlossen. Man spricht auch von magnetischen
Wirbelfeldern.
Abbildung 4.1:
Linke-Hand-Regel
19
KAPITEL 4. MAGNETFELD Malte Graf
Abbildung 4.2: Bestimmung der magnetischen Flussdichte eines Leiterrahmens der Breite s.
Auf den Leiter wirkt auf jeder Seite im Magnetfeld die Lorentzkraft FtL . Die Kräfte, die nach
links und rechts zeigen, heben sich gegenseitig auf, sodass nur die nach unten zeigende Kraft
übrig bleibt.
Diese wird mit einem Kraftmesser gemessen. Dabei wird...
Bemerkung 4.1 Sind zwei Größen proportional zueinander, ist ihr Quotient konstant.
1
Dieses Zeichen bedeutet proportional zu
20
KAPITEL 4. MAGNETFELD Malte Graf
Die magnetische Flussdichte besitzt die Einheit 1N A−1 m−1 = 1T (Tesla). Umstellen von Glei-
chung 4.1 nach FL liefert einen Ausruck für die Lorentzkraft auf einen Leiter mit n Windungen
der Breite s, der von einem Strom der Stärke I durchflossen wird:
Resultat 4.1
FL = nBIs (4.2)
4.4 Lorentz-Kraft
Definition 4.4 Auf Ladungsträger, die sich senkrecht im Magnetfeld bewegen, wirkt die
Lorentz-Kraft. Sie ist senkrecht zur Bewegungsrichtung und zum Magnetfeld gerichtet.
4.4.1 Drei-Finger-Regel
Mithilfe der Drei-Finger-Regel kann man ihre Richtung für bewegte Ladungsträger ermitteln.
Abbildung 4.3: Drei-Fingerregel: Der Daumen zeigt in die Bewegungsrichtung des Ladungs-
trägers, der Zeigefinger zeigt in die Richtung des Magnetfeldes, der Mittelfinger zeigt in Rich-
tung der Lorentz-Kraft.
Umgekehrt lässt sich die Richtung der Lorentzkraft auf positive Ladungsträger mit der rechten
Hand bestimmen.
Q = Ne (4.3)
∆Q (4.3) N e (4.4) N ev
I= = = (4.5)
∆t ∆t s
Einsetzen in Gleichung 4.2 liefert:
N ev
FL = BIs = B · · s = N Bev. (4.6)
s
Resultat 4.2 Diese Formel gilt analog für Teilchen beliebiger Ladung q:
FL = N Bqv. (4.7)
4.5 Hall-Effekt
Wird ein stromdurchflossener Leiter senkrecht von einem Magnetfeld durchsetzt, so wirkt auf
die bewegten Elektronen die Lorentzkraft FtL .
Diese ist in diesem Beispiel nach unten gerichtet und sorgt dafür, dass sich die Elektronen nach
unten bewegen.
In der Folge entsteht an der Unterseite ein Elektronenüberschuss (Punkt B) und an der Ober-
seite ein Elektronenmangel (Punkt A). Zwischen Ober- und Unterseite entsteht eine Potential-
differenz, die als Hallspannung UH messbar ist.
Durch den Elektronenüberschuss bzw. Elektronenmangel entsteht ein elektrisches Feld, wodurch
auf die Elektronen zunehmend die elektrische Feldkraft Ftel wirkt. Das Feld wird gerade so groß,
dass ein Kräftegleichgewicht zwischen FtL und Ftel entsteht. Es gilt:
22
KAPITEL 4. MAGNETFELD Malte Graf
Resultat 4.3 Im Falle von langen Spulen ist die magnetische Flussdichte
n
B = µ0 µr ·· I, (4.10)
l
mit n Windungen, l Länge der Spule, I die Stärke des Stroms, der die Spule durchfließt und
µ0 , µr Konstanten.
FL = FZ (4.13)
me v 2 me v
Bev = ⇐⇒ r = (4.14)
r Be
e
Umstellen nach m
liefert:
23
KAPITEL 4. MAGNETFELD Malte Graf
Damit ein Teilchen (hier ein Elektron) den Geschwindigkeitsfilter passieren kann, muss sich ein
Kräftegleichgewicht zwischen FtL und Ftel einstellen.
FL = Fel (4.16)
E
Bev = eE ⇐⇒ v = . (4.17)
B
Es gelangen also nur Teilchen mit einer spezifischen Geschwindigkeit v durch den Filter. Alle
anderen Teilchen werden nach oben oder unten abgelenkt. Masse oder Ladung spielen dabei
keine Rolle.
24
KAPITEL 4. MAGNETFELD Malte Graf
4.9 Massenspektrometer
Definition 4.6 Das Massenspektrometer besteht aus einem Geschwindigkeitsfilter mit einem
elektrischen Feld der Stärke E und einem magnetischen Feld der Flussdichte B1 , sowie einem
Massentrenner.
Der Massentrenner besteht aus einem homogenen Magnetfeld der Flussdichte B2 und einer
Fotoplatte.
Treten geladene Teilchen in das Magnetfeld B2 ein, werden sie auf einer Kreisbahn abgelenkt.
Analog zu Elektronen auf einer Kreisbahn wirkt auch hier die Lorentzkraft FtL als Zentripetal-
kraft FtZ :
FL = FZ (4.18)
mv 2
B2 qv = (4.19)
r
mv B2 qr
B2 q = ⇐⇒ m = . (4.20)
r v
25
Kapitel 5
Induktion
5.1 Grundlagen
Im Magnetfeld wird ein Leiter mit freien Elektronen senkrecht zu einem Magnetfeld mit ei-
ner Geschwindigkeit v bewegt. Dadurch wirkt auf die Elektronen die Lorentzkraft FtL . Somit
entsteht an einer Seite ein Elektronenüberschuss, an der anderen ein Elektronenmangel. Diese
Potentialdifferenz ist als Induktionsspannung Uind messbar.
Gleichzeitig entsteht auch ein elektrisches Feld, ähnlich wie bei der Hall-Sonde, wodurch auf
die Elektronen im Leiter die elektrische Feldkraft FtL ausgeübt wird, die der Lorentzkraft FtL
entgegengerichtet ist, sodass ein Kräftegleichgewicht entsteht:
Fel = FL (5.1)
eE = nBev (5.2)
Uind
= nBv (5.3)
d
Resultat 5.1 Damit gilt für die Induktionsspannung für eine Leiterschlaufe mit n Windungen:
27
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
(a) . (b) .
Eine Leiterschleife der Breite a und Höhe b wird in ein homogenes Magnetfeld senkrecht zu
den Feldlinien eingeschoben. Dabei verändert sich die vom Magnetfeld senkrecht durchsetzte
Fläche A zeitlich, wodurch eine Spannung induziert wird.
Für die Induktionsspannung gilt nach Gleichung 5.4:
Eine andere Möglichkeit, die vom Magnetfeld senkrecht durchsetzte Fläche zu ändern, wäre
eine Rotation der Leiterschleife. Dazu aber mehr in Abschnitt 5.9.
1
Hier bezeichnet Ȧ die zeitliche Änderung der Fläche.
28
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Definition 5.2 Ein sich zeitlich änderndes Magnetfeld (Ḃ) erzeugt ein elektrisches Wirbelfeld.
Die Feldlinien dieses Wirbelfeldes sind kreisförmig und in sich geschlossen.
29
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Definition 5.3 Der magnetische Fluss Φ durch eine Fläche A ist das Produkt von magnetischer
Flussdichte B und der vom Magnetfeld senkrecht durchsetzten Fläche A:
Φ = AB (5.9)
mit der Einheit [Φ] = T m2 = V s = W b (Weber).
Resultat 5.5 Eine Spannung wird induziert, wenn sich der magnetische Fluss eines Leiters
zeitlich ändert:
Uind = −nΦ̇ = −n · (ȦB + AḂ) (5.10)
2
an zwei Fäden
30
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Nachdem der Spulenstromkreis geschlossen wird, nimmt die Stromstärke zu und es baut sich
ein Magnetfeld auf (Ḃ > 0). Ein sich zeitlich änderndes Magnetfeld erzeugt ein elektrisches
Wirbelfeld, was durch die elektrische Feldkraft Ftel die Elektronen im Ring bewegt. Es entsteht
also ein Induktionsstrom.
Dieser ist nach Lenz so gerichtet, dass er seiner Ursache entgegenwirken kann. Die Ursache
ist hier das Magnetfeld der Spule. Durch die bewegte Ladung entsteht ein Magnetfeld, welches
dem Spulenmagnetfeld entgegengerichtet ist.
Somit stoßen sich beide Magnetfelder voneinander ab und der Ring bewegt sich nach rechts.
Die Polung der Magnetfelder ist durch N und S angedeutet.
Nachdem der Spulenstromkreis geöffnet wird, nimmt die Stromstärke ab und so auch das Ma-
gnetfeld (Ḃ < 0). Im Ring wird wieder ein Induktionsstrom erzeugt, der durch seine Richtung
seiner Ursache entgegenwirkt - in diesem Fall der Abnahme des Magnetfeldes.
Dadurch entsteht ein Magnetfeld, das so gepolt ist, dass es vom Spulenmagnetfeld angezogen
wird.
31
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
5.7 Selbstinduktion
5.7.1 Versuchsaufbau und Phänomen
Resultat 5.8 Einschalten. Das Lämpchen 2 leuchtet erst mit Verzögerung gegenüber Lämp-
chen 1
Im Spulenstromkreis steigt die Stromstärke verzögert an.
Schließt man den Schalter, steigt die Stromstärke an und bewirkt den Anstieg des Magnetfeldes
der Spule (Ḃ > 0), was eine Spannung induziert. Diese wirkt nach Lenz ihrer Ursache entgegen
(Anstieg der Stromstärke) und hemmt diesen.
Resultat 5.9 Ausschalten. Das Lämpchen 2 leuchtet nach dem Ausschalten kurz weiter,
während das Lämpchen 1 sofort erlischt
Im Spulenstromkreis fällt die Stromstärke verzögert ab.
Öffnet man den Schalter, fällt die Stromstärke ab. Das bewirkt den Abfall des Magnetfeldes der
Spule (Ḃ < 0), was eine Spannung induziert. Diese wirkt nach Lenz ihrer Ursache entgegen
(Abfall der Stromstärke) und lässt diese somit weiterfließen.
32
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Resultat 5.10
n
Uind = − n · A · µ0 · µr · ·I˙ = −L · I.
˙ (5.12)
l
looooooooomooooooooon
L
Definition 5.4 Es handelt sich bei der Induktivität L um eine spulenspezifische Größe, die nur
von der Geometrie der Spule abhängt:
n2
L = µ0 · µr · A · . (5.13)
l
Die Einheit ist [L] = H Henry.
33
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Die Lösung der Differentialgleichung erfolgt durch durch Trennung der Variablen:
ż ż
dI 1 1
I˙ = = α − βI ⇐⇒ dI = dt ⇐⇒ dI = dt
dt α − βI α − βI
1
⇐⇒ − ln (α − βI) = t + c
β
⇐⇒ ln (α − βI) = −β (t + c)
⇐⇒ α − βI = e−βt−βc = e−βt · loeomo
−βc
on = γe
−βt
γ
−βt
⇐⇒ −βI = γe −α
I(0) = α − γ = 0 ⇐⇒ α = γ (5.17)
Einsetzen von γ = α in Gleichung 5.16, liefert:
1 α
I(t) = α − αe−βt = 1 − e−βt (5.18)
β β
und mit den Werten für α und β von oben:
Resultat 5.13
U0 R
I(t) = 1 − e− L ·t . (5.19)
R
Um eine Gleichung für die Induktionsspannung Uind (t) zu ermitteln, wird Gleichung 5.14 um-
gestellt:
Resultat 5.14
U0 R
R
Uind (t) = U (t) − U0 = RI(t) − U0 = R · 1 − e− L ·t − U0 = −U0 · e− L ·t (5.22)
R
34
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Betrachtet man die in Reihe geschalteten Widerstände R1 und Rsp als Gesamtwiderstand R,
gilt:
˙
RI(t) = Uind = −LI. (5.23)
dI R 1 R
I˙ = = − · I ⇐⇒ dI = − dt
dt L żI żL
1 R
⇐⇒ dI = − dt
I L
R
⇐⇒ ln(I) = − t + c
L
35
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Resultat 5.17
U0 R
I(t) = ·e− L ·t (5.25)
looRmo
spon
I0
Resultat 5.18
˙ = L · U0 · R · e− RL ·t = U0 · R · e− RL ·t .
Uind (t) = −LI(t) (5.27)
Rsp L Rsp
36
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
Definition 5.5 Durch Drehung einer Leiterschlaufe in einem Magnetfeld kommt es zu einer
Änderung der vom Magnetfeld senkrecht durchsetzten Fläche As . Dadurch wird eine sinusför-
mige Induktionsspannung erzeugt ( Generatorprinzip).
Resultat 5.20
d(As B) dAs d (A · sin(ωt + φ))
Uind = −n·Φ̇ = −n· = −n·B· = −n·B· = − nAωB
loomoon · cos(ωt+φ).
dt dt dt
Û
(5.34)
37
KAPITEL 5. INDUKTION Malte Graf
5.10 Transformator
Definition 5.6 Transformatoren bestehen aus zwei gegeneinander isolierten Spulen, die sich
auf einem geschlossenen Eisenkern befinden. Mit ihrer Hilfe kann man die Höhe von Wechsel-
spannungen verändern.
39
Kapitel 6
Maxwell’sche Gleichungen
Die Gleichungen beschreiben das Gebiet von Elektrodynamik und Magnetfeldern vollständig.
Zwar sind sie vom Bildungsplan nicht zwingend vorgeschrieben, für Interessierte aber sicher
spannend.
∇ t= ρ
t ·E (6.1)
ε0
Elektrische Feldlinien divergieren voneinander unter Anwesenheit elektrischer Ladungen. Ins-
besondere ist die elektrische Ladung die Quelle des elektrischen Feldes.
∇
t ·B
t=0 (6.2)
Magnetische Feldlinien divergieren nicht, sie sind insbesondere quellenfrei. Es gibt keine ma-
gnetischen Monopole.
t = − ∂B
t
∇t ×E (6.3)
∂t
Änderungen in der magnetischen Flussdichte haben ein elektrisches Wirbelfeld zurfolge. Das
Minuszeichen entstammt der Lenz’schen Regel.
t = µ0 Jt + µ0 ε0 ∂ E
t
∇
t ×B (6.4)
∂t
Elektrische Ströme haben ein magnetisches Wirbelfeld zurfolge.
Durch diese Gleichungen konnte die Existenz von elektromagnetischen Wellen lange vor der
experimentellen Verifizierung bereits vorhergesagt werden.
Für eine Funktion f , die die Gleichung
1 ∂ 2f
∇2 f = · (6.5)
v 2 ∂t2
erfüllt, gilt: f beschreibt eine Welle.
∂2f
Dabei ist ∇2 f die zweite Ableitung nach dem Ort, ∂t2
die zweite Ableitung nach der Zeit und
v die Geschwindigkeit der Welle.
41
KAPITEL 6. MAXWELL’SCHE GLEICHUNGEN Malte Graf
Im freien Raum gilt ρ = 0 (Ladungsdichte) und Jt = 0 (Stromdichte). Damit wird aus obenste-
henden Gleichungen
2t
t = ε0 µ 0 · ∂ E
∇2 E (6.6)
∂t2
2t
t = ε0 µ 0 · ∂ B
∇2 B (6.7)
∂t2
Das bedeutet: Sowohl das elektrische Feld als auch das magnetische Feld ist eine Welle! Aus-
serdem gilt für beide Felder:
1 1
2
= ε0 µ0 =⇒ c0 = ‘ (6.8)
v ε0 µ 0
Das ist die Lichtgeschwindigkeit!
42
Kapitel 7
Schwingungen
Definition 7.1 Beim Federpendel wirkt eine Kraft auf den Schwingkörper, die stets zur Ru-
helage (auch Gleichgewichtslage) gerichtet ist - die Rückstellkraft Ftrück .
wobei s die Auslenkung aus der Ruhelage ist. D ist die Federkonstante.
Eine mechanische Schwingung, die das lineare Kraftgesetz erfüllt, heißt harmonische Schwin-
gung. Die aufgezeichneten Schwingungen sind dann sinusförmig.
43
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
7.1.2.2 Zeit-Elongation-Gesetz
Wir suchen eine Funktion, die die Auslenkung s in Abhängigkeit von t angibt.
Resultat 7.2 Beim Zeigerdiagramm rotiert der Zeiger mit fester Winkelgeschwindigkeit ω und
es gilt
s(t) = ŝ · sin (ωt + φ) . (7.3)
44
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
Resultat 7.3
ds
v(t) = = ŝω · cos(ωt + φ) = v̂ · cos(ωt + φ). (7.4)
dt
Resultat 7.4
dv
a(t) = = −ŝω 2 · sin(ωt + φ) = −â · sin(ωt + φ). (7.5)
dt
Frück = ma (7.6)
2
ds
−Ds = m · (7.7)
dt2
−Dŝ · sin (ωt + φ) = −mŝω 2 · sin(ωt + φ) (7.8)
D = mω 2 (7.9)
2π 2
D =m· (7.10)
T
45
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
7.1.4 Flüssigkeitspendel
Definition 7.2 Bei einem Flüssigkeitspendel schwingt eine Wassersäule der Länge L und einer
Gesamtmasse M periodisch hin und her.
−FG = M a (7.12)
Abbildung 7.3:
−mg = M a. (7.13)
Flüssigkeitspendel.
Die jeweiligen Massen können mithilfe der Dichte ρ des Wassers und dem Volumen ausgedrückt
werden:
m
ρ= ⇐⇒ m = ρV
V
Damit ergibt sich für obenstehende Gleichung:
d2 δ
−2g · δ = L · . (7.16)
dt2
46
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
2g = L · ω 2 (7.17)
2π 2
2g = L · . (7.18)
T
Resultat 7.7 Damit erhält man einen Ausdruck für die Periodendauer der Schwingung.
d
L
T = 2π · (7.19)
2g
Bemerkung 7.1 Die Rückstellkraft Ftrück ist durch die Gewichtskraft FtG der überstehenden
Wassersäule gegeben:
und ist proportional zur Auslenkung δ. Die Schwingung ist also harmonisch.
7.1.5 Fadenpendel
Definition 7.3 Bei einem Fadenpendel wird ein Pendelkörper der Masse m an einem Faden
aufgehängt, zur Seite angehoben und sich selbst überlassen.
Dann ist Frück proportional zu s und es gilt das lineare Kraftgesetz Frück = −Ds.
Also ist die Schwingung für θ ≤ 5◦ harmonisch.
Definition 7.4 Der Pendelkörper wird zunächst aus der Gleichgewichtslage ausgelenkt. Dabei
wird dem Körper die Elongationsenergie Ep = 12 Ds2 zugeführt.
Im oberen und unteren Umkehrpunkt besitzt der Körper jeweils die Geschwindigkeit v = 0.
Seine kinetische Energie ist also 0, während die Elongationsenergie maximal ist.
In der Gleichgewichtslage ist die Elongationsenergie 0, während die kinetische Energie maximal
ist.
48
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
Die beiden Energieformen wandeln sich periodisch ineinander um. Dabei bleibt nach dem Ener-
gieerhaltungssatz die Summe aus Elongations- und Bewegungsenergie - also die Gesamtenergie
der Schwingung - erhalten. Sie ist gleich der zu Beginn zugeführten Elongationsenergie Ep,max .
Resultat 7.9 Bei einer ungedämpften harmonischen Schwingung ist die Summe aus Elonga-
tionsenergie Ep und der kinetischen Energie Ekin konstant.
Damit gilt für die Gesamtenergie der Schwingung:
7.2.1.1 Aufbau
Es handelt sich um zwei Stromkreise.
Beim Aufladevorgang wird der Kondensator aufgeladen, bis die Spannung UC am Kondensator
der äußeren Spannung U0 entspricht.
49
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
Definition 7.6 Ansatz. Schwingkreis ist eine Parallelschaltung =⇒ An Spule und Konden-
sator liegt zu jedem Zeitpunkt dieselbe Spannung an.
˙ = 1 · Q(t)
Uind (t) = UC (t) ⇐⇒ −LI(t) (7.28)
C
mit I = dQ
dt
= Q̇ =⇒ I˙ = Q̈.
50
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
Resultat 7.11 Da es sich um eine Schwingung handelt, ist die allgemeine Lösungsfunktion
Thomson’sche Schwingungsgleichung.
Mit der Lösungsfunktion erhalten wir ebenfalls Funktionen für I(t) und UC (t):
Resultat 7.13
Q(t) Q̂
UC (t) = = · cos (ωt) = Û · cos (ωt) . (7.32)
C C
I(t) = Q̇(t) = −Q̂ω · sin (ωt) = −Iˆ · sin (ωt) . (7.33)
π
Diese Funktionen werden durch Messungen bestätigt! UC und I sind um φ = 2
phasenverscho-
ben.
Abbildung 7.7: Schwingkreis: Zeitlicher Verlauf. Es handelt sich hier um eine gedämpfte
Schwingung, weshalb die Amplitude mit der Zeit abnimmt.
51
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
52
KAPITEL 7. SCHWINGUNGEN Malte Graf
Federschwinger Schwingkreis
(a) Der Körper ist ausgelenkt. Der Kondensator ist aufgeladen.
Die Elongationsenergie ist im Federsystem Die Energie steckt im elektrischen Feld.
gespeichert.
Nach dem Loslassen wird der Körper zur Nach dem Verbinden des Kondensators
Gleichgewichtslage hin beschleunigt. mit der Spule setzt der Strom ein.
Er bleibt wegen seiner Trägheit jedoch Er entlädt den Kondensator wegen der In-
nicht dort stehen. duktivität der Spule jedoch nicht schlag-
artig.
Die Geschwindigkeitsänderung v̇ erfordert Die Stromstärkenänderung I˙ erzeugt an
nach dem Newton’schen Grundgesetz den Enden der Spule eine Induktionsspan-
die Kraft nung
F = mv̇ = ma. Diese wird in jedem Mo- Uind = −LI. ˙ Sie liegt in jedem Moment
ment von der Rückstellkraft Ftrück = −Ds am Kondensator als Spannung UC = Q C
geliefert. an.
Von (a) nach (b) nimmt die Bewegungs- Von (a) nach (b) nimmt die magnetische
energie zu, die Elongationsenergie ent- Energie zu, die elektrische Energie ent-
sprechend ab. sprechend ab.
(b) Schließlich ist die Auslenkung null. Schließlich ist der Kondensator entladen.
Da keine Energie verloren geht, ist in Da keine Energie verloren geht, muss
diesem Augenblick die Elongationsenergie in diesem Augenblick die im elektrischen
vollständig in Bewegungsenergie überge- Feld gespeicherte Energie ganz im Ma-
gangen. gnetfeld stecken.
Der Geschwindigkeitsbetrag des Körpers Der Betrag der Stromstärke hat nun ein
hat nun ein Maximum erreicht. Maximum erreicht.
Die Federn werden jetzt entgegengesetzt Der Kondensator wird jetzt entgegenge-
zu (a) gespannt. setzt zu (a) geladen.
Die zunehmende Rückstellkraft kann die Die entstehende Kondensatorspannung
Bewegungsrichtung des Körpers nicht so- kann den Ladungsstrom nicht sofort um-
fort umkehren. kehren.
der Körper ist träge und bewegt sich des- Die Änderung der Stromstärke induziert
halb, wenn auch mit abnehmender Ge- in der Spule eine Spannung, die die La-
schwindigkeit, in die gleiche Richtung wei- dungen in gleicher Richtung vorantreibt.
ter.
Es gilt wieder: mv̇ = −Ds Es gilt wieder: −LI˙ = Q
C
.
(c) Die Bewegungsenergie ist wieder ganz in Die magnetische Energie ist wieder ganz
Elongationsenergie übergegangen. in elektrische übergegangen.
Tabelle 7.3: Vergleich der Vorgänge beim Federschwinger und Schwingkreis.
53
Kapitel 8
Wellen
Definition 8.1 Bei einer mechanischen Welle schwingen Oszillatoren, die nacheinander die
Bewegung ausführen, die ihnen vom Erreger vorgeschrieben wird.
Die Oszillatoren geben ihre Energie jeweils an den nächsten weiter. Jeder Oszillator hinkt dem
vorherigen in der Phase hinterher. Dadurch breitet sich die Welle nicht schlagartig überall aus,
sondern mit der Zeit. Je weiter ein Oszillator vom Erreger entfernt ist, desto später wird er von
der Bewegung erfasst.
Mit der Welle wird Energie transportiert, aber keine Materie.
Definition 8.2 Die Auslenkung eines Oszillators heißt Elongation, die maximale Auslenkung
heißt Amplitude
8.1.1 Begrifflichkeiten
Die Welle breitet sich mit der vom Betrag her kon-
stanten Ausbreitungsgeschwindigkeit t
c aus. Die Mo-
mentangeschwindigkeit der Oszillatoren wird Schnel-
le vt genannt (tv ⊥ t c). Diese ändert sich stän-
dig.
Abbildung 8.1: Welle allgemein. Bei der maximalen Elongation ist die Schnelle null.
55
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
• Longitudinalwellen (Längswellen): vt ∥ t
c
• Transversalwellen (Querwellen): vt ⊥ t
c
Resultat 8.1 Während der Periodendauer T ist die Phase der Welle um die Wellenlänge λ
weitergewandert. Dies geschieht mit der konstanten Geschwindigkeit
ds λ
c= = = λf. (8.1)
dt T
56
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Resultat 8.2 Einsetzen in Gleichung 8.3 liefert die Wellengleichung für harmonische Wellen:
2π xT t x
s(x, t) = ŝ · sin · t− = ŝ · sin 2π · − . (8.5)
T λ T λ
57
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Definition 8.4 Wenn Wellen an feste oder lose Enden stoßen, kommt es zu unterschiedlichen
Reflexionen.
• Ist das Ende lose, kann der letzte Oszillator mitschwingen und die Welle wird ohne Pha-
sensprung (φ = 0) reflektiert: Berg bleibt Berg, Tal bleibt Tal.
• Ist das Ende fest, kann der letzte Oszillator nicht mitschwingen und die Welle wird mit
Phasensprung reflektiert (φ = π): Berg wird Tal, Tal wird Berg.
Zeichnerisch erfolgt die Darstellung so, dass die bis über die Reflexionswand hinaus gezeichnet
wird.
• Bei einem losen Ende wird die Welle durch Achsenspiegelung an der y-Achse konstruiert;
• Bei einem festen Ende wird die Welle durch Punktspiegelung am festen Ende konstruiert.
Definition 8.5 Überlagern sich zwei gegenläufige Wellen der gleichen Amplitude und Frequenz,
so treten auf dem Wellenträger ortsfeste Stellen auf, die nicht schwingen - also ständig in Ruhe
sind. Diese Punkte werden als Schwingungsknoten bezeichnet.
Die Punkte, an denen die Amplitude maximal ist, heißen Schwingungsbäuche.
Dieses Phänomen nennt man stehende Welle.
Der Abstand benachbarter Knoten oder Bäuche beträgt d = λ2 . Zwischen den Knoten schwingen
alle Teilchen in Phase, das heißt: Sie erreichen gleichzeitig ihre maximale Auslenkung oder ihren
Nulldurchgang.
58
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Ekin = 0; Ep = max.
t = T /4 Die Wellen besitzen den Gangunter-
schied δ = λ2 . Die Auslenkung der resultierenden
Welle ist 0.
Die Schnellen der Wellen verstärken sich gegensei-
tig, die Schnelle der resultierenden Welle ist maxi-
mal.
Ekin = max.; Ep = 0.
t = T /2 Die Wellen überlagern sich gleich wie
zum Zeitpunkt t = 0. Der Abstand be-
nachbarter Knoten und Bäuche beträgt d =
λ
2
.
Abbildung 8.5: Stehende Welle auf einem
unbegrenzten Wellenträger t = T Die Wellen überlagern sich gleich wie zum
Zeitpunkt t = T4 . Die resultierende Welle hat die
Auslenkung 0.
59
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Definition 8.6 Bei einem an beiden Enden fest eingespannten eindimensionalen Wellenträger
der Länge l kann nur unter ganz bestimmten Frequenzen eine stehende Welle entstehen.
Solche Frequenzen bezeichnet man als Eigenfrequenzen.
Abbildung 8.6: Stehende Welle auf einem Wellenträger mit zwei festen Enden.
λ 2l
l=k· ⇐⇒ λ = . (8.7)
2 k
Ist auf dem Wellenträger nur ein einzelner Schwingungsbauch zu sehen, ist f1 = c
2l
. Diese
Schwingung bezeichnet man als Grundschwingung.
Bei 2 Schwingungsbäuchen wird die Schwingung als 1. Oberschwingung bezeichnet, bei 3 Bäu-
chen als 2. Oberschwingung, usw.
Wird ein zur Eigenschwingung fähiger Wellenträger mit seiner Eigenfrequenz angeregt, so tritt
Resonanz ein: Die Amplitude der stehenden Welle ist größer als die Amplitude der Erregerwelle.
60
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Definition 8.7 Unter Interferenz versteht man die Überlagerung von Wellen. Dabei werden
die Elongationen der Oszillatoren addiert.
Resultat 8.4 Erfolgt die Überlagerung von Wellen konstruktiv, so beträgt der Gangunterschied
der Wellen
δk = kλ mit k = 0, 1, 2, ... (8.9)
Dort liegen die Maxima der Bewegung. Ein solches Maximum wäre beispielsweise P in Abbil-
dung 8.7 mit δ = |d1 − d2 | = λ. Die Amplitude der resultierenden Welle ist dort maximal.
61
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Resultat 8.5 Erfolgt die Überlagerung von Wellen hingegen destruktiv, so beträgt der Gang-
unterschied der Wellen
λ
δk = (2k − 1) · mit k = 0, 1, 2, ... (8.10)
2
Dort liegen die Minima der Bewegung. Die Amplitude der resultierenden Welle it dort null.
8.3 Huygens-Prinzip
Definition 8.8 Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt einer Elementarwelle
aufgefasst werden. Die Elementarwelle besitzt dieselbe Wellenlänge und Ausbreitungsgeschwin-
digkeit wie die ursprüngliche Welle.
Dieses Prinzip gilt für alle Wellenarten. Damit ist eine einfache Erklärung von Beugung, Bre-
chung und Reflexion möglich.
62
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
So kann sich eine Welle auch in Räume ausbreiten, die auf direktem Wege vom Erreger der
Welle nicht zu erreichen wären.
Durch das schräge Auftreffen werden die Oszillatoren des zweiten Mediums zeitlich versetzt zu
Schwingungen angeregt. Jeder dieser Oszillatoren ist dann Ausgangspunkt einer neuen Elemen-
tarwelle. Die neuen Elementarwellen überlagern sich zur neuen Wellenfront.
Es gilt außerdem:
sin α c1
= = n (Brechungszahl). (8.11)
sin β c2
Je nachdem, welches Medium optisch dichter ist, wird die Wellenfront unterschiedlich gebro-
chen:
Dabei werden die Oszillatoren des Hindernisses als Ausgangspunkte neuer Elementarwellen be-
trachtet. Der Radius der neuen Elementarwellen vergrößert sich proportional zur Zeit.
Durch die Überlagerung der einzelnen Elementarwellen bildet sich eine neue Wellenfront. Ein-
fallswinkel und Ausfallswinkel sind gleich. Bei einer Reflesion an einem optisch dichteren Me-
dium erhält die Welle einen Phasensprung von π.
63
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
64
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Definition 8.13 Wie lässt sich die Wellennatur der gesendeten Strahlung bestätigen?
Der Sendedipol wird auf eine Entfernung von 1-2 m vor eine Metallwand gestellt.
Bewegt man nun einen Empfangsdipol mit Lampe von der Wand weg, leuchtet das Lämpchen
in festen Abständen auf, an bestimmten Stellen leuchtet es nicht.
Hin- und rücklaufende Welle überlagern sich zu einer stehenden Welle.
Definition 8.14 Das Lämpchen des Empfangsdipols leuchtet nur bei ganz bestimmten Längen
l des Dipols. Analog zu mechanischen Wellen bilden sich auch auf dem Dipol nur bei ganz
bestimmten Frequenzen (= Eigenfrequenzen) stehende elektromagnetische Wellen aus.
Resultat 8.6 Analog zu stehenden Wellen auf einem beidseitig begrenzten Wellenträger gilt
c
fk = k · mit k = 1, 2, 3, ... (8.12)
2l
65
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Resultat 8.7 Polarisation kann nur bei Transversalwellen erfolgen, nicht mit Longitudinal-
wellen.
Die Metallstäbe werden zu erzwugenen Schwingungen angeregt. Ein Gitterstab stellt nämlich
einen Dipol dar, dessen Eigenfrequenz wegen seiner verhältnismäßig großen Länge wesentlich
kleiner ist als die Frequenz des Wechselfeldes.
Dann gilt: Das E-Feld des Stabes schwingt im Gegentakt zum E-Feld der auftreffenden Welle
(φ = π). Dabei wirken die Stäbe als Sendedipole und strahlen nach allen Seiten eine elektro-
magnetische Welle ab.
(a) kein Empfang hinter dem Gitter. (b) Empfang hinter dem Gitter.
Hinter dem Gitter läuft die von den Stäben abgestrahlte Welle in dieselbe Richtung weiter
wie die Originalwelle, die das Gitter nahezu ungehindert durchläuft. Da die Felder der beiden
Wellen mit der Phasenverschiebung φ = π schwingen, löschen sie sich hinter dem Gitter aus.
Vor dem Gitter hingegen wird die Welle vom Empfänger registriert - so, als sei die ursprüngliche
Welle vom Gitter reflektiert worden (Abbildung 8.12 (a)).
66
KAPITEL 8. WELLEN Malte Graf
Dreht man die Gitterstäbe um 90◦ , so können sie nicht zu Schwingungen angeregt werden
t ⊥ Gitterstab). Es entstehen keine zusätzlichen Wellen und die Originalwelle geht einfach
(E
hindurch.
Der Feldstärkevektor E,
t der in einem Punkt P auf dem Gitter auftrifft, wird in zwei Kompo-
nenten zerlegt:
Das zeigt: An einem Metallgitter wird nur der Teil des elektrischen Feldes durchgelassen, der
senkrecht zu den Gitterstäben schwingt.
Das Gitter polarisiert die elektromagnetischen Wellen (= ändert ihre Schwingungsrichtung).
67
Kapitel 9
Definition 9.1 Licht wird beim Durchgang durch sehr schmale Spalte eines Doppelspaltes ge-
beugt. Bei kleinem Spaltmittenabstand g entsteht das Muster einer Zwei-Sender-Interferenz.
Dieses Muster wird auf einem Schirm sichtbar gemacht.
Resultat 9.1 Das zeigt: Licht verhält sich wie eine Welle.
Beide Spalte können nach dem Huygensprinzip als Ausgangspunkte von Elementarwellen be-
trachtet werden, die dann interferieren1 .
1
sie überlagern sich
69
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Definition 9.2 Voraussetzung für die Interferenz sind koheränte Wellen - Sie haben dieselbe
Wellenlänge λ und Phasenbeziehung φ.
Diese sind auf den Gangunterschied δ in den jeweiligen Punkten auf dem Schirm zurückzu-
führen. Die Maxima entstehen infolge konstruktiver Interferenz, die Minima entstehen infolge
destruktiver Interferenz.
9.1.1 Winkelbetrachtung
Definition 9.3 Auf einen Doppelspalt mit Spaltmittenabstand g wird Licht senkrecht auf einen
Doppelspalt gestrahlt. Im Abstand a ist dahinter ein Schirm aufgestellt, auf dem das Interfe-
renzmuster zu beobachten ist.
Wenn a ≫ g, sind die Strahlen, die vom Doppelspalt ausgehen, annähernd parallel, laufen
aber wegen der großen Entfernung dennoch auf dem Schirm zusammen. Es darf annähernd von
einem rechtwinkligen Dreieck ausgegenangen werden.
70
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Werfen wir zunächst den Blick auf das kleine Dreieck. Es gilt:
δk
sin αk = . (9.1)
g
(2k − 1) · λ
sin αk = mit k = 0, 1, 2, 3, ... (9.3)
2g
Bemerkung 9.1 Der Sinus eines Winkels kann maximal 1 groß werden. Daher ist die Anzahl
der auf dem Schirm sichtbaren Maxima in ihrer Ordnung begrenzt:
kλ g
sin αk = ≤ 1 ⇐⇒ k ≤ . (9.4)
g λ
Wir erhalten also keine Maxima, deren Ordnung g
λ
überschreitet.
71
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Hier bezeichnet a den Schirmabstand und dk den Abstand des Maximums (bzw. Minimums)
k-ter Ordnung vom Maximum 0. Ordnung.
Resultat 9.5 Für den Abstand d zweier beliebigen benachbarten Maxima folgt aus derselben
Näherung
(k + 1)λa kλa λa
d = dk+1 − dk = − = (9.8)
g g g
Der Abstand benachbarter Maxima (bzw. Minima) ist für kleine Winkel unabhängig von ihrer
Ordnung. Die Maxima und Minima sind äquidistant.
Definition 9.4 Interferieren Wellen aus drei oder mehr Spalten miteinander, so ergeben sich
neue Effekte: Es treten sogenannte Nebenmaxima auf.
72
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Die schwarzen Pfeile stellen die rotierenden Zeiger dar - einen für jeden Spalt. Auf dem Schirm
werden sie aneinandergehängt und der grüne Pfeil ergibt die resultierende Helligkeit durch seine
Länge an.
Bemerkung 9.3 Das erste Minimum, das auf das Maximum k-ter Ordnung folgt, hat den
Gangunterschied
λ
δk = kλ +
N
wobei N die Spaltanzahl ist.
73
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Definition 9.6 Ein optisches Gitter besteht aus vielen nebeneinander liegenden Spalten, die
den gleichen Spaltmittenabstand g besitzen.
Die Maxima sind bei einem optischen Gitter viel heller und schärfer als bei einem Doppelspalt.
Man berechnet die Winkel αk , unter denen sie auftreten, mit den gleichen Formeln wie beim
Doppelspalt.
Mit steigender Gitterkonstante nimmt der Abstand der Maxima zu und sie erscheinen schärfer.
Der Spaltmittenabstand g ist der Kehrwert der Spaltanzahl pro Längeneinheit.
Durch die höhere Anzahl an Spalten interferieren beim optischen Gitter mehr Strahlen. Dadurch
wird die Gesamtintensität eines jeden Maximums größer.
74
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
9.4 Gitterspektren
Definition 9.7 Eine Lampe sendet weißes Licht aus, das auf dem Schirm ein Interferenzbild
erzeugt. Dabei entsteht für das Maximum jeder Ordnung jeweils ein kontinuierliches Farbspek-
trum, bei dem das Licht in seine einzelnen Wellenlängen aufgefächert wird.
Bemerkung 9.4 Diese Spektren können sich, inbesondere für Maxima höherer Ordnung, über-
lappen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist dies auf Abbildung 9.7 nicht dargestellt.
Nach
kλ
sin αk = (9.10)
g
ist der Sinus des Ablenkwinkels proportional zur Wellenlänge.
Licht mit einer größeren Wellenlänge wird stärker gebeugt als Licht mit einer kleineren Wel-
lenlänge.
Resultat 9.6 Deshalb wird rotes Licht am stärksten abgelenkt, während blaues/violettes Licht
am wenigsten abgelenkt wird.
Im Hauptmaximum erhält man weißes Licht, weil dort der Gangunterschied δ = 0 beträgt.
75
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Resultat 9.7 Der Einzelspalt ist Ausgangspunkt von unendlich vielen Elementarwellen. Zur
Vereinfachung wurde in Abbildung 9.8 allerdings nur von 100 Elementarwellen ausgegangen.
Werfen wir einen Blick auf die Gegebenheiten beim Minimum 1. Ordnung.
Der auf den Einzelspalt fallende Lichtstrahl wird in zwei Strahlenbündel (I und II) aufgeteilt.
Die Strahlen im Strahlenbündel I besitzen zu ihren entsprechenden Strahlen in II den Gang-
unterschied δ = λ2 . Also hat Strahl 1 gegenüber Strahl 51 den Gangunterschied δ = λ2 (und
auch Strahl 2 mit 52, Strahl 3 mit 53,...).
Somit löschen sich alle Wellenstrahlen in P aus und bilden das Minimum 1. Ordnung.
76
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Für das Minimum 2. Ordnung wird der einfallende Lichtstrahl in 4 Strahlenbündel unterteilt.
Auch deren entsprechende Strahlen besitzen jeweils den Gangunterschied δ = λ2 , sodass sich
Strahl 1 und 26 auslöschen (und auch Strahl 2 mit 27, 3 mit 28,...).
Resultat 9.8 Für den Winkel zum n-ten Minimum gilt also:
nλ
sin βn = mit n = 1, 2, 3, ... (9.11)
b
Auch hier ist die Ordnung der Minima nach oben hin analog zum Doppelspalt nach oben hin
beschränkt durch
b
n≤ (9.12)
λ
77
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
78
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Definition 9.10 Betrachtet man die Intensitätsverteilung eines Doppelspaltes genauer, so fällt
auf, dass Maxima fehlen.
Dies geschieht immer dann, wenn ein Maximum des Doppelspaltes mit einem Minimum des
Einzelspaltes zusammenfällt. Schließlich kann kein Maximum dort sein, wo die einzelnen Spalte
kein Licht liefern.
Resultat 9.10 Fällt ein Maximum des Doppelspaltes mit einem Minimum des Einzelspaltes
zusammen, gilt:
kλ nλ ng
sin αk = sin βn ⇐⇒ = ⇐⇒ k = . (9.14)
g b b
79
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Definition 9.11 Unter Polarisation versteht man die Ebene, in der eine Größe (hier Licht)
schwingt. Beim Licht ist dies der E-Feld-Vektor.
Natürliches Licht ist nicht polarisiert, der E-Feld-Vektor schwingt in alle Richtungen. Schwingt
er allerdings nur in eine Richtung, heißt das Licht linear polarisiert.
Um Licht zu polarisieren, bietet sich eine Apparatur aus Polarisator und Analysator an.
Resultat 9.11 Die Tatsache, dass sich Licht polarisieren lässt, beweist, dass es sich um eine
Querwelle handeln muss. Längswellen lassen sich nämlich nicht polarisieren.
80
KAPITEL 9. LICHT ALS ELEKTROMAGNETISCHE WELLE Malte Graf
Definition 9.12 Mit einem Interferometer lassen sich kleinste Längen sehr genau messen.
Ein Laser sendet koheräntes Licht aus, das an einem Strahlteiler in zwei Lichtbündel aufgeteilt
wird. Diese laufen nach Reflexion an zwei Spiegeln wieder zusammen.
Dabei kommt es zu Interferenz auf dem Schirm. Je nach Gangunterschied δ kommt es dort zu
konstruktiver oder destruktiver Interferenz.
81
Kapitel 10
Quantenphysik
10.1 Fotoeffekt
Dies stellt einen Widerspruch zur klassischen Physik dar. Dort kann die Energie des Licht mit
höherer Intensität erklärt werden, nicht aber mit höheren Frequenzen.
83
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Wird diese mit Licht geeigneter Frequenz bestrahlt, so werden aus ihr Elektronen herausgelöst,
die durch eine angelegte Spannung („Saugspannung“ ) zur Ringanode (links) gezogen werden.
Mithilfe von Messverstärkern lässt sich ein Fotostrom messen.
Misst man den Fotostrom in Abhängigkeit von der „Saugspannung“ U , ergibt sich der in Ab-
bildung 10.2 dargestellte Verlauf.
• U > 0: Vom elektrischen Feld der „Saugspannung“U werden mehr und mehr Elektronen
pro Zeiteinheit angezogen, sodass der Fotostrom zunächst ansteigt.
Die Sättigung ist dann erreicht, wenn die U so groß ist, dass alle pro Zeiteinheit heraus-
gelösten Elektronen abgesaugt werden.
84
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Definition 10.2 Bei der Gegenfeldmethode wird ein Zusammenhang zwischen der Frequenz des
Lichts und der maximalen kinetischen Energie Ekin,max der herausgelösten Elektronen gesucht.
Trägt man nun Ekin,max gegen die Frequenz f des verwendeten Lichts in einem Diagramm auf,
ergibt sich folgende lineare Abhängigkeit:
Die Energie der Fotoelektronen steigt proportional mit der Frequenz des Lichts - und zwar mit
derselben Steigung für jedes Metall der Fotokathode.
85
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
10.2.3 Einstein-Gerade
Die grünen Linien in Abbildung 10.4 lassen sich als Geraden der Vorschrift
y on = loomx
loomo moon + loomo
b on
Ekin,max hf EA
interpretieren.
• Der Term hf ist die Energieportion eines Photons, die Licht der Frequenz f an ein
Elektron abgibt.
• EA ist der Teil der Energie, der als Ablöseenergie bzw. Austrittsarbeit aufgebracht werden
muss, um ein Elektron aus dem Metall zu lösen. EA hängt nur vom Metall ab.
• Es existiert eine Grenzfrequenz fgr , unterhalb welcher keine Elektronen herausgelöst wer-
den können. Dann ist hf < EA .
Ekin,max = hf − EA (10.4)
als maximale kinetische Energie.
86
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
10.3 Welle-Teilchen-Dualismus
Definition 10.3 Eine Reihe von Erscheinungen des Lichts lassen sich nur mit dem Wellen-
modell, andere nur mit dem Teilchenmodell (Photonen) deuten.
Die Tatsache, dass zur vollständigen Beschreibung des Lichts beide Modelle erforderlich sind,
bezeichnet man als Welle-Teilchen-Dualismus
Definition 10.6 Grundgedanke: Handelt es sich bei Photonen um Teilchen, müssen sie auch
Teilcheneigenschaften - wie eine Masse und einen Impuls - haben.
E = mc2 . (10.5)
Photonen haben also eine Masse. Doch haben sie auch eine Ruhemasse?
Nach Einstein ergibt sich für die Masse in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit:
Resultat 10.6
m0
m(v) = b . (10.7)
v2
1− c2
Resultat 10.7
(10.6) h h
pph = mph c = ·c= . (10.10)
cλ λ
88
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
10.6 Bragg-Reflexion
s = d sin θk . (10.12)
89
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Definition 10.8 Beugung und Interferenz treten auch bei Elektronen auf.
Die Elektronen werden durch ein elektrisches Feld beschleunigt und am Graphitkristall gebeugt.
Man erhält ein typisches Interferenzmuster mit Minima und Maxima (in Form von Ringen) auf
dem Schirm. Der Elektronenstrahl muss in der Folge auch Wellencharakter besitzen.
10.7.1 De-Broglie-Wellenlänge
Aus Gleichung 10.10 folgert man, dass auch Materieteilchen wie Elektronen eine Wellenlänge
besitzen könnten.
h h
λB,e = = , (10.16)
p me v
mit v = v0 als Geschwindigkeit nach Verlassen des elektrischen Feldes.
90
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Die Elektronen werden vom elektrischen Feld beschleunigt. Es gilt mit dem Energieerhaltungs-
satz:
Ekin = Eel (10.17)
c
1 2eUA
me v02 = eUA ⇐⇒ v0 = . (10.18)
2 me
h h (10.17) h h
λB,e = = = b =‘ . (10.19)
p me v0 me · 2eUA 2eme UA
me
10.8 Mach-Zehnder-Interferometer
Definition 10.9 Durch einen Strahlteiler wird Licht in A in zwei Teilstrahlen (rot und grün)
aufgeteilt. Diese laufen am Punkt B wieder zusammen.
Bei jeder Reflexion an einer Grenzfläche zu einem optisch dichteren Medium erhält die Welle
einen Phasensprung von π.
• Damit erfährt der rote Strahl bis B zwei Phasensprünge (φ = 2π)
• Der grüne Strahl nur einen (φ = π).
91
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Wird der grüne Strahl am Strahlteiler ST 2 reflektiert, kommt ein weiterer Phasensprung hinzu.
Dann sind beide Strahlen im Detektor D1 phasengleich und interferieren konstruktiv.
Im Detektor D2 kommt allerdings kein weiterer Phasensprung für den grünen Strahl hinzu,
sodass beide Strahlen um ∆φ = π phasenverschoben sind; es kommt also zu destruktiver
Interferenz.
10.9 Quantenobjekte
10.9.1 Stochastisches Verhalten
Resultat 10.12 In der Quantenphysik hat ein Experiment mehrere mögliche Ausgänge, die
vom Zufall bestimmt sind.
Einzelergebnisse können also nicht allgemein vorhergesagt werden. Bei vielen Wiederholungen
ergibt sich allerdings eine statistische Verteilung, die - bis auf wenige stochastische Schwankun-
gen - reproduzierbar ist.
Resultat 10.13 Das Quantenobjekt interferiert mit sich selbst. Die Interferenz entsteht dann
als Überlagerung aller denkbaren gleichberechtigten Möglichkeiten (für das Eintreten desselben
Versuchsergebnisses).
Die Interferenz kann hier analog zum Zeigerdiagramm beim Einzelspalt mit rotierenden Zeigern
der Wellenfunktion Ψ(x) erklärt werden.
Die Zeiger heißen Ψ−Zeiger (Psi). Ihr Betragsquadrat |Ψ|2 gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit
der sich ein Quantenobjekt auf einer bestimmten Stelle auf dem Schirm befindet.
Bei Maxima ist |Ψ|2 maximal Bei Minima ist |Ψ|2 genau 0
Definition 10.10 Am Doppelspalt interferiert jedes Photon mit sich selbst, dort stehen ihm
zwei mögliche gleichberechtigte Pfade zum Ziel offen - durch jeden Spalt ein Pfad.
Für jeden Spalt rotiert ein Ψ−Zeiger. Er dreht sich auf der Strecke λ genau einmal.
Wie bei Wellen werden beide Zeiger im Zielpunkt auf dem Schirm vektoriell addiert.
92
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
An der Stelle x0 befindet sich das Maximum 0. Ordnung. Dort besitzen beide Ψ−Zeiger die
Phase φ1 = 0, weshalb der resultierende Ψ−Zeiger seine maximale Länge hat.
Dort landen die Quantenobjekte mit der größten Wahrscheinlichkeit.
Bei xm,1 ist die Phase der Ψ−Zeiger φ2 = π, weshalb der resultierende Ψ−Zeiger die Länge 0
hat.
Dort landen keine Quantenobjekte, da die Auftreffwahrscheinlichkeit 0 ist.
Bei x 2 = 23 xm,1 ist die Phase φ3 = 23 (φ2 − φ1 ) = 23 π, weshalb die Ψ−Zeiger im Winkel von 120◦
3
zueinander phasenverschoben sind. Die Länge des resultierenden Ψ−Zeigers ist nicht maximal,
aber auch nicht 0
Quantenobjekte treffen dort mit geringerer Wahrscheinlichkeit auf als beim 0. Maximum, die
Intensität ist dort geringer aber dennoch nicht 0.
Resultat 10.14 In der Quantenphysik wird das System durch Messung dazu gezwungen, sich
für einen der möglichen Messwerte zu entscheiden. Ihm wird also die Messgröße als Eigenschaft
zugeschrieben, die es zuvor nicht besaß.
Messergebnisse sind stets eindeutig, auch wenn sich das Quantenobjekt vor der Messung in
einem Zustand befindet, der unbestimmt bezüglich der gemessenen Größe ist.
93
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Definition 10.11 Zur Erinnerung: Die Wellenfunktion Ψ(x) beschreibt die Wahrscheinlich-
keit aller Möglichkeiten der Auftrefforte eines Quantenobjekts. Wird dem Quantenobjekt durch
Messung allerdings die Eigenschaft Ort zugeschrieben, kollabiert die Wellenfunktion.
10.9.4 Komplementarität
Führt man z.B. an den Spalten eines Doppelspaltes eine Ortsmessung durch, so bleibt das
Interferenzmuster auf dem Schirm aus; stattdessen erhält man eine Verteilung als Summe aus
beiden Einzelspaltverteilungen.
Im Beispiel des Doppelspaltes sind die klassisch denkbaren Möglichkeiten das Durchqueren
des linken oder rechten Spaltes. Durch Messung erhält man die eindeutige Information, durch
welchen Spalt das Quantenobjekt gewandert ist.
Damit kann man diese Information exakt einer der beiden denkbaren Möglichkeiten zuordnen
und das Quantenobjekt verliert seine Interferenzfähigkeit.
Definition 10.12 Die Quantenverschränkung ist das Phänomen, dass zwei räumlich vonein-
ander getrennte Teilchen Informationen über ihre Eigenschaften ohne Zeitverzögerung austau-
schen können (z.B. die Polarisation eines Photons).
94
KAPITEL 10. QUANTENPHYSIK Malte Graf
Definition 10.13 Paare von Eigenschaften, so z.B. Ort und Impuls, können nicht gleichzeitig
beliebig genau gemessen werden. Je genauer man die eine Größe misst, desto ungenauer wird
die Messung der anderen.
Resultat 10.17
λ ∆px λ
= ⇐⇒ ∆x · ∆px = h. (10.22)
∆x h
Heisenberg’sche Unschärferelation.
95
Kapitel 11
Meine LK-Klausuren
Um die Zusammenfassung weiter zu vervollständigen, habe ich hier noch meine LK-Klausuren.
Die Lösungen folgen immer im Anschluss an die Klausuren. Zur besseren (Selbst-Einschätzung)
habe ich noch die Punktzahlen ergänzt. Die Bearbeitungszeit der Aufgaben pro Klausur beträgt
maximal 90 Minuten.
Aufgabe 2 (1 Punkt)
Welche Aussagen sind richtig (ohne Begründung)?
(i) Die Kapazität eines Kondensators hängt nur von seiner Geometrie ab.
(ii) Ladungen können nicht nur getrennt, sondern auch erzeugt werden.
(iii) Mit steigendem Plattenabstand steigt die Kapazität.
(iv) Schiebt man ein Dielektrikum in den Kondensator, so steigt die Spannung.
Aufgabe 3 (2 Punkte)
Ein Wattestück schwebt in einem elektrischen Feld. Es hat die Masse 0, 01 g und die Ladung
−0, 1 nC.
Berechne die Stärke des elektrischen Feldes, so dass das Wattestück schwebt. Gib auch die
Richtung des elektrischen Feldes an und begründe sie.
97
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 4 (2 + 3 + 3 Punkte)
Zwischen den vertikal gestellten Platten eines Kondensators mit Plattenflächen von jeweils
900 cm2 und dem Plattenabstand 4, 00 cm liegt eine Spannung von 2, 00 kV. In der MItte
zwischen den Platten hängt an einem Perlonfaden der Läche 60, 0 cm ein Kügelchen der Masse
0, 510 g.
Auf das Kügelchen wird eine Ladung q gebracht. Dadurch erfährt es eine Auslenkung von 1, 20
cm in horizontaler Richtung.
(b) Berechne q.
Die Spannungsquelle wird vom Kondensator abgetrennt und danach wird dessen Plattenabstand
verdoppelt.
(c) Wie wirkt sich dies auf die Auslenkung des Kügelchens aus? Wie groß ist jetzt die Span-
nung zwischen den Platten? Begründe deine Antworten.
Aufgabe 5 (1 + 1 + 2 + 2 Punkte)
Auf einem sogenannten Doppelschichtkondensator befindet sich die Aufschrift „5 V; 1 F“.
(a) Berechne die elektrische Ladung, die unter Beachtung der Herstellerangabe in einem sol-
chen Kondensator maximal gespeichert werden kann.
(b) Berechne die elektrische Energie, die diesem Kondensator maximal entnommen werden
kann.
Der Doppelschichtkondensator entlädt sich mit der Zeit selbst. Der Hersteller hat in einem Lang-
zeitexperiment die in untenstehender Abbildung dargestellte Selbstentladekurve aufgenommen.
u nv
C
'
0 -t. 1000 l'tOO
2tO 18CO 2€00
(c) Bestimme mithilfe dieser Abbildung den Zeitpunkt, zu dem sich die anfangs gespeicherte
Ladung halbiert hat.
(d) Bestimme den Zeitpunkt, zu dem sich die anfangs gespeicherte Elektrische Energie des
Kondensators halbiert hat.
98
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 6 (2 Punkte)
V
Im homogenen Feld eines Plattenkondensators herrscht eine Feldstärke von 7, 0 · 104 m . Der
Plattenabstand beträgt 1, 2 cm.
Bestimme das Potential eines Punktes, der 0, 4 cm von der negativen Platte entfernt ist.
99
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.1.2 Lösung
Aufgabe 1
Hier sind folgende Punkte wichtig:
• Die Feldlinien treten aus den positiven Ladungen aus und enden auf den negativen Ladungen.
• Der Feldstärkevektor zeigt tangential zu den Feldlinien und ist umso länger, je näher man bei
den Ladungen ist.
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Damit das Stück schwebt, muss ein Kräftegleichgewicht zwischen der Gewichtskraft und der elektri-
schen Feldkraft auf das Wattestück herrschen:
FG = −Fel (11.1)
Aufgabe 4
(a) Für die Kapazität eines Kondensators gilt
A
C = ε0 εr · (11.2)
d
und auch
Q
C= (11.3)
U
Setzt man diese Beziehungen gleich, erhält man:
Q A A·U F 0, 09 m2 · 2000 V
= ε0 εr · ⇐⇒ Q = ε0 εr · = 8, 85 · 10−12 ·1· ≈ 0, 0398 µC
U d d m 0, 04 m
100
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) Skizze: Die auf das Kügelchen wirkende Kraft im Seil kann in die Gewichtskraft und die elek-
(c) Nun ist d′ = 2d und Q′ = Q. Es gilt also für die Kapazität des Kondensators:
A A 1 ! Q′ Q Q Q
C ′ = ε0 ε r · = ε ε
0 r · = C = ′ = ′ ⇐⇒ U ′ = 1 = 2 = 2U (11.6)
d ′ 2d 2 U U 2C
C
also hat sich die Spannung verdoppelt. Damit gilt nun für die Feldstärke:
U′ 2U U
E′ = = = =E (11.7)
d′ 2d d
also bleibt die Feldstärke unverändert (es ist ja auch dieselbe Ladung auf den Platten). Die
Ladung des Kügelchens ist unverändert, q ′ = q, und damit gilt auch
Aufgabe 5
(a) Für einen Kondensator gilt:
Q
C= ⇐⇒ Q = C · U = 5 V · 1 F = 5 C
U
101
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Q1 1
Q0 1 Q0 1 Q0
C= = 2 = ⇐⇒ U1 = = 2, 5 V
U1 U1 2 U1 2 C
Durch Ablesen erhält man als Zeitpunkt ungefähr t = 750 h.
(d) Es gilt
1 ! 1 1
CU22 = Eel,2 = Eel,0 = CU02 (11.9)
2 2 4
Wir schauen jetzt, welcher Spannung U2 das entspricht, wobei U2 = k · U0 und (0 < k < 1).
Verwenden wir diesen Ansatz in Gleichung 11.9, erhalten wir:
1 2 2 ! 1 2 1 2
‘
U2 = U0 ⇐⇒ (k · U0 ) = k · U0 = U0 ⇐⇒ k = =⇒ k =
2 2 2 2
2 2 2 2
Damit gilt dann für U2 :
2 2
‘ ‘
U2 = · U0 = · 5 V ≈ 3, 54 V
2 2
Durch Ablesen erhält man als Zeitpunkt ungefähr t2 = 340 h.
Aufgabe 6
Die Spannung zwischen den beiden Platten beträgt:
V
U = E · d = 7 · 104 · 0, 12 m = 840 V = φ0
m
Das Potential der negativen Platte ist per Konvention φ = 0 und nimmt dazwischen linear zu. Deswe-
gen erhalten wir das gesuchte Potential über das Verhältnis von d = 0, 4 cm und dem Gesamtabstand
der Platten, d = 1, 2 cm.
0, 4 cm 1 1
φ(d = 0, 4 cm) = φ0 · = φ0 = U = 280 V.
1, 2 cm 3 3
102
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(a) (i) Erläutere eine Methode, mit der man einen Elektronenstrahl erzeugen kann.
(ii) Berechne die Spannung, die nötig ist, Elektronen aus der Ruhe auf die Geschwindig-
keit v0 zu beschleunigen.
Die Elektronenbewegung beginnt in Q zum Zeitpunkt t0 = 0 s aus der Ruhe heraus. Für
die Elektronengeschwindigkeit ergibt sich in Abhängigkeit von der Zeit:
t in 10−9 s 0 1 3 5 6 7 10 13 17 18, 5 21 26 30 31
v in 107 ms−1 0 0, 8 2, 4 4 4 4 2, 9 1, 9 0, 5 0 −0, 9 −2, 7 −4 −4
(iii) Zeichne das zugehörige v − t−Diagramm und interpretiere es. Nimm dabei Bezug
auf die Versuchsanordnung.
(b) Nun ist im „Black-Box-Würfel“ nur ein magnetisches Feld. Der Elektronenstrahl soll ge-
radlinig von R nach S verlaufen.
103
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(c) Nun ist der „Black-Box-Würfel“ weder von einem elektrischen, noch von einem magneti-
schen Feld, durchsetzt. Die Elektronen verlassen ihn geradlinig in S mit der Geschwindig-
keit v0 . Unmittelbar nach S treten sie in ein homogenes Magnetfeld mit der magnetischen
Flussdichte B2 = 1, 5 mT ein.
Die Elektronen durchlaufen das Magnetfeld B2 entlang der gestrichelten Linie.
(i) Wie muss das Magnetfeld B2 orientiert sein, damit die Elektronen entlang der ge-
strichelten Linie verlaufen?
(ii) Berechne den Radius r der Kreisbahn.
(iii) Berechne die Zeit, die die Elektronen für einen viertel Umlauf (vgl. Abbildung)
benötigen.
104
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.2.2 Lösung
Aufgabe 1
(a) (i) Man erhitzt eine Glühwendel durch Anlegen einer Spannung. Wegen dem glühelektrischen
Effekt treten dann Elektronen aus dem Metall aus. Schaltet man einen Wehnelt-Zylinder
hinter die Glühwendel, werden die Elektronen dort gebündelt (dazu muss dieser negativ
geladen sein). Danach werden sie durch eine Anode beschleunigt.
(ii) Die elektrische Energie eines Elektrons im Feld wird in Bewegungsenergie umgewandelt:
m 2
1 me v02 9, 1 · 10−31 kg · 4, 0 · 107
Ekin,0 = Eel ⇐⇒ me v02 = eU ⇐⇒ U = = s
≈ 4549 V
2 2e 2 · 1, 6 · 10−19 C
Interpretation:
– 0 ≤ t < 5 s: Die Elektronen treten aus der Elektronenquelle aus und werden auf v0
beschleunigt.
– 5 ≤ t < 7 s: Die Elektronen befinden sich zwischen der Elektronenquelle und dem „Black-
Box-Würfel“
– 7 ≤ t < 18 s: Die Elektronen befinden sich im Inneren des „Black-Box-Würfels“ und werden
auf 0 ms−1 abgebremst, da der Würfel in S negativ geladen ist.
– 18 ≤ t < 30 s: Die Elektronen werden im Inneren des „Black-Box-Würfels“ in die Gegen-
richtung (also zurück zu R) beschleunigt.
– 30 ≤ t ≤ 31 s: Die Teilchen befinden sich nun wieder zwischen dem „Black-Box-Würfel“
und der Elektronenquelle.
(b) (i) Das ist der Fall für B = 0 oder für B beliebig, solange B
t parallel zur Elektronenbahn
gerichtet ist.
(ii) Die Geschwindigkeit wird nicht beeinflusst, da keine Kräfte auf die Elektronen wirken
(t
v ∥ B).
t
105
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(c) (i) Nach der Dreifingerregel für die linke Hand (negativ geladene Teilchen) muss das Magnet-
feld B
t2 in die Papierebene hineinzeigen.
(ii) Auf die Elektronen wirkt nun die Lorentz-Kraft, die sie auf eine Kreisbahn zwingt. Daher
wirkt sie als Zentripetalkraft und es gilt:
(iii) In einer Periodendauer T würde das Elektron einen ganzen Kreis mit Radius 2πr zurück-
legen. Die Geschwindigkeit bleibt konstant:
s 2πr 2πr
v = v0 = = ⇐⇒ T = (11.10)
t T v0
Gefragt ist nach einer Viertel Periodendauer:
T πr π · 0, 1516 m
t= = = ≈ 5, 95 ns
4 2v0 2 · 4 · 107 ms
Aufgabe 2
(a) – Es kann sich nicht um Abb. 4a handeln, da die Elektronen zwischen B und C abgebremst
werden und nicht beschleunigt.
– Es kann sich nicht um Abb. 4b handeln, da die Elektronen dort die Anordnung wieder mit
der ursprünglichen Geschwindigkeit v0 verlassen.
– Es kann sich nicht um Abb. 4c handeln, denn für die kinetische Energie in Abhängigkeit
von der zurückgelegten Strecke gilt:
1 1
Wkin (s) = Wkin,0 + Wel (s) = me v02 + eU (s) = me v02 + e · E · s (11.11)
2 2
also müsste die Kurve linear verlaufen, was hier nicht der Fall ist.
– Abbildung 4d beschreibt also den richtigen Verlauf.
(b) Die Elektronen haben in B die maximale Geschwindigkeit. Analog zu Gleichung 11.11 gilt:
1 1
Wkin,B = Wkin,0 + Eel ⇐⇒ me vB
2
= me v02 + eU (11.12)
2 2
Und damit:
d
2eU m 2 · 1, 6 · 10−19 C · 500 V
c 2
vmax = vB = v02 + = 1, 2 · 107 + ≈ 17, 89 · 106 ms−1
me s 9, 1 · 10−31 kg
106
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) Zeichne den zeitlichen Verlauf der induzierten Spannung im Leiterrahmen in ein passendes
Diagramm im Zeitintervall 0 s bis 6 s.
107
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(a) Zeichne den zeitlichen Verlauf der beiden Stromstärken I1 und I2 in ein gemeinsames
Diagramm.
(b) Erkläre, weshalb die Stromstärke I1 nicht von Anfang an konstant ist.
Aufgabe 3 (3 Punkte)
Ein Permanentmagnet und ein nicht-magnetischer Metallzylinder (mit derselben Masse und
Volumen wie der Permanentmagnet) werden zeitgleich durch zwei identische Aluminiumrohre
fallen gelassen.
Der nicht-magnetische Metallzylinder kommt deutlich früher unten an.
Erläutere diesen Sachverhalt. Gehe dabei auch auf die genauen Vorgänge (u.a. Richtung der
Elektronen) im Aluminiumrohr ein.
Aufgabe 4 (3 Punkte)
In der Abbildung unten wird eine Leiterschleife aus einem Magnetfeld der Flussdichte B = 0, 2
mT mit einer Geschwindigkeit von v = 0, 1 ms gezogen. Berechne und skizziere den Verlauf der
Induktionsspannung.
In der Abbildung entspricht ein „Magnetfeldkästchen“ einer Seitenlänge von 0, 5 m.
?-,~lV"\
)( )( X )( X )(
\ I
·X X )( )( )( )(
"
"--.0,5 m
X
X
)(
)(
)(
)(
)(
..............
. . . . . . . tl"IP';ai;~
lt'
)(
X
)(
.,><
•
-+ B
V )( )( )( )( X
'
)(
t
.I
'
108
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.3.2 Lösung
Aufgabe 1
˙ Da das Magnetfeld
(a) Die Stromstärke in der Magnetfeld erzeugenden Spule ändert sich zeitlich, I.
der Spule proportional zur Stromstärke ist (B ∝ I), ändert sich dieses ebenfalls mit der Zeit,
Ḃ. Somit ändert sich der magnetische Fluss Φ des Leiterrahmens ebenfalls mit der Zeit, Φ̇, und
es wird eine Spannung im Leiterrahmen induziert:
(b) Nach Gleichung 11.13 gilt mit Φ = AB (und A konstant, also Ȧ = 0):
Da die Stromstärke in der Abbildung aus der Aufgabe linear zunimmt, ist das auch bei B der
Fall und Ḃ kann über Steigungsdreiecke berechnet werden:
B(t2 ) − B(t1 )
Ḃ = , (11.15)
t2 − t1
wobei
N
B(t) = µ0 µr · · I(t).
L
– B(t = 0 s) = 0
– B(t = 1 s) = 1, 257 · 10−6 A · 1 · 1 m · 1, 0 A = 0, 01 T
Tm 8000
Damit können wir nun die Induktionsspannungen in den jeweiligen Bereichen berechnen:
B(t=1 s)−B(t=0 s)
– 0 s ≤ t < 1 s: Uind = −100 · 0, 0025 m2 · 1 s−0 s = −2, 5 mV
B(t=2 s)−B(t=1 s)
– 1 s ≤ t < 2 s: Uind = −100 · 0, 0025 m2 · 2 s−1 s = 0 mV
B(t=6 s)−B(t=2 s)
– 2 s ≤ t ≤ 6 s: Uind = −100 · 0, 0025 m2 · 6 s−2 s = 1, 25 mV
(c) Man könnte den Leiterrahmen im Magnetfeld rotieren lassen. Dann ändert sich die vom Ma-
gnetfeld senkrecht durchsetzte Fläche zeitlich, Ȧ, und damit auch der magnetische Fluss: Φ̇.
109
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 2
(a) Die Stromstärke I2 erhält man mit dem Ohmschen Gesetz:
U0 30 V
I2 = = = 0, 5 A.
R2 60 Ω
Man erhält folgendes Diagramm (Auf dem Papier natürlich die blaue Kurve sauberer zeichnen
als ich hier, aber auf dem iPad ging das nicht so gut...): Die orangene Gerade brauchen wir für
die (d).
(b) Dass I1 nicht von Anfang an konstant ist, hängt mit der Eigeninduktion der Spule zusammen.
Schließt man den Schalter, baut sich in der Spule ein Magnetfeld auf. Dieses ändert sich zeitlich,
Ḃ, was in der Spule selbst eine Induktionsspannung induziert. Diese ist nach Lenz so gepolt,
dass sie ihrer Ursache durch den Stromfluss entgegenwirkt. In diesem Fall ist die Ursache der
Anstieg des Magnetfeldes, bzw. der Anstieg der Stromstärke. Die Induktionsspannung hemmt
somit den Anstieg der Stromstärke I1 im Stromkreis.
(c) Auf dem Diagramm erkennt man, dass beide Stromstärken I1 und I2 denselben Maximalwert
von 0, 5 A besitzen. Weil dieselbe Spannung von U0 = 30 V an beiden Widerständen anliegt,
müssen also auch beide Widerstände gleich groß sein:
R1 = R2 = 60 Ω
(d) Zum Zeipunkt t = 0 ist I1 (t = 0) = 0. Das ist gleichbedeutend damit, dass die Indukti-
onsspannung zu dem Zeitpunkt genau gleich groß (aber negativ) ist wie die äußere Spannung:
Uind (t = 0) = −30 V. Für die Induktionsspannung in der Spule gilt allgemein
˙ ⇐⇒ L = − Uind (t)
Uind (t) = −LI(t) (11.16)
˙
I(t)
˙ ist genau die Steigung im I − t−Diagramm. I(t
I(t) ˙ = 0) ist die Steigung der orangenen Gerade
(Tangente an die blaue Kurve zum Zeitpunkt t = 0) und man erhält:
˙ 0, 3 A − 0 A A
I(0) = = 0, 075 .
4 s−0 s s
Uind (t = 0) −30 V
L=− =− = 400 H
˙
I(t = 0) 0, 075 As
110
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 3
Es handelt sich beim Magnetfeld des Permanentmagneten um ein homogenes Magnetfeld. Fällt der
Magnet durch das Aluminiumrohr, ändert sich das Magnetfeld, das das Rohr durchsetzt. Somit wer-
den im Aluminiumrohr elektrische Wirbelfelder erzeugt. Daher fließt nun ein Induktionsstrom, der
nach Lenz so gerichtet ist, dass er seiner Entstehungsursache entgegenwirkt. In diesem Fall fließen die
Elektronen also so, dass das entstehende magnetische Feld im Aluminiumrohr dem Magnetfeld des
Permanentmagneten entgegengerichtet ist. Diese stoßen sich ab und das Fallen des Magneten wird
verzögert.
Aufgabe 4
Der Rahmen hat zwei verschieden große Teilflächen, deshalb ist dort auch das Ȧ unterschiedlich.
– Zeit, bis die Fläche vollständig aus dem Magnetfeld ausgetreten ist:
∆s1 1, 5 m
∆t1 = = = 15 s
v 0, 1 ms
∆A1 −∆s1 · h1 1, 5 m · 1, 5 m m
Ȧ1 = = =− = −0, 15 2
∆t1 ∆t1 15 s s
– Induktionsspannung für 0 ≤ t ≤ 15 s:
m2
!
B konstant
Uind,1 = −nΦ̇1 = −nȦ1 B = −1 · −0, 15 · 0, 2 mT = 3 · 10−5 V.
s
– Zeit, bis die Fläche vollständig aus dem Magnetfeld ausgetreten ist:
∆s2 1m
∆t2 = = = 10 s
v 0, 1 ms
∆A2 −∆s2 · h2 1 m · 0, 5 m m
Ȧ2 = = =− = −0, 05 2
∆t2 ∆t2 10 s s
– Induktionsspannung für 15 ≤ t ≤ 25 s:
m2
!
B konstant
Uind,2 = −nΦ̇2 = −nȦ2 B = −1 · −0, 05 · 0, 2 mT = 1 · 10−5 V.
s
• Danach ist die Leiterschleife vollständig aus dem Magnetfeld ausgetreten und die Induktionss-
pannung beträgt 0 für t > 25 s.
111
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
112
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(a) Zeige, dass die Federkonstante einen Wert von 12, 3 Nm−1 hat.
(b) Bestimme den Abstand des Körpers von der Tischplatte, wenn
er sich in der Gleichgewichtslage befindet.
(d) Gib die Länge des Weges an, den der Körper innerhalb der ers-
ten Sekunde zurücklegt.
(e) Gib den Zeitpunkt an, zu dem der Betrag der Geschwindigkeit
des Körpers erstmalig maximal ist.
Aufgabe 2 (1 + 4 + 2 + 3 Punkte)
Am linken Ende eines 10 m langen linearen Wellenträgers erzeugt ein Erreger durch harmonische
Schwingungen eine Welle. Das rechte Ende des Wellenträgers ist lose. Der Erreger schwingt mit
der Frequenz 0, 25 Hz und der Amplitude 5, 0 cm. Zum Zeitpunkt 0 s beginnt der Erreger aus
der Gleichgewichtslage heraus nach oben zu schwingen.
Nach 10 s erreicht die Welle das rechte Ende. Die Dämpfung der Welle wird vernachlässigt.
(d) Erkläre, wie die unterschiedlichen Abschnitte des Schaubildes zustande kommen und be-
stimme den Ort dieses Teilchens.
113
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
F in N 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
s in cm 0 0 0 0, 2 0, 5 1 1, 8 2, 6 3, 4 4, 2 5 5, 5 5, 7 5, 8
Am unteren Ende des vertikal aufgehängten Bandes wird ein Körper befestigt, der in der
Gleichgewichtslage eine Verlängerung von 2, 2 cm bewirkt. Das System schwingt nun mit der
Amplitude 1, 0 cm. Von der Masse des Bandes und der Dämpfung wird abgesehen.
(b) Erläutere mithilfe des Diagramms, dass das System unter diesen Bedingungen harmonisch
schwingt.
Dieser Körper wird nun um 2, 0 cm aus der Gleichgewichtslage nach oben angehoben und dann
losgelassen. Man stellt fest, dass sich die Periodendauer verkleinert hat.
Aufgabe 4 (2 + 2 Punkte)
Die Differentialgleichung für die zeitliche Änderung der Auslenkung eines Federpendels lautet:
114
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.4.2 Lösung
Aufgabe 1
(a) Für die Periodendauer eines Federpendels gilt:
4π 2 · m 4π 2 · 0, 2 kg
c
m
T = 2π · ⇐⇒ D = = 2 ≈ 12, 3 Nm−1
D T2 (0, 8 s)
(b) In der Gleichgewichtslage heben sich die Gewichtskraft und die Rückstellkraft auf den Pendel-
körper genau auf:
mg 0, 2 kg · 9, 81 kg
N
FG = −Fr ⇐⇒ mg = −(−Ds) = Ds ⇐⇒ s = = ≈ 0, 16 m.
D 12, 3 Nm−1
Also befindet sich der Körper
h = 0, 6 m − 0, 16 m = 0, 44 m
(c) Der Körper wird angehoben, bevor er losgelassen wird. Daher ist das Zeit-Auslenkungs-Diagramm
cosinusförmig:
(d) Pro Periode T bewegt sich der Körper einmal hoch und einmal runter, das entspricht der vier-
fachen Amplitude (also dem Vierfachen von ŝ = 0, 16 m). Die gesamte zurückgelegte Strecke
erhält man dann mit
t 1, 0 s 5
stot = 4ŝ · = 4ŝ · = 4ŝ · = 5ŝ = 5 · 0, 16 m = 0, 8 m
T 0, 8 s 4
(e) Die maximale Geschwindigkeit wird jeweils immer in der Gleichgewichtslage erreicht. Im Dia-
gramm aus (c) erkennt man, dass diese nach 0, 2 s erreicht wird.
(f) Es gilt
2π 2π
v̂ = ŝω = ŝ · = 0, 16 m · ≈ 1, 26 ms−1 .
T 0, 8 s
115
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 2
(a) Aus der Aufgabe geht hervor, dass die Welle für die gesamte Seillänge von l = 10 m genau t = 10
s benötigt. Daher ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit
l 10 m
v= = = 1 ms−1
t 10 s
und die Wellenlänge beträgt:
v 1 ms−1
λ= = = 4 m.
f 0, 25 Hz
(b) Die Periodendauer der Welle beträgt
1 1
T = = = 4 s.
f 0, 25 Hz
Drückt man den Zeitpunkt 13 s aus der Aufgabe über diese Periodendauer aus:
1
13 s = 3T + T
4
Da der Erreger zum Zeitpunkt t = 0 nach oben ausschwingt, ist er nach drei vollen Perioden
und einer viertel Periode dann bei der maximalen Auslenkung nach oben und wir können fol-
gendes Diagramm als Vorüberlegung zeichnen (die Amplitude beträgt 5, 0 cm, ich habe das in
der Abbildung vergessen) Da es sich um ein loses Ende handelt, wird die blaue Welle ohne Pha-
sensprung reflektiert (grüne Welle). Dort wo sich die blaue und grüne Welle überlagern, bildet
sich eine stehende Welle mit doppelter Amplitude (also 10, 0 cm). Im Bereich der einlaufenden
Welle sind die Punkte mit maximaler Amplitude in Ruhe, also bei x = 0 m, 2 m, 4 m und 6
m. Im Bereich der stehenden Welle sind alle Punkte in Ruhe, da sie zu diesem Zeitpunkt die
maximale Auslenkung hat.
116
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(c) – 0 s ≤ t < 7 s: Die Welle hat das Teilchen noch nicht erreicht, demnach oszilliert es in
diesem Zeitraum auch noch nicht.
– 7 s ≤ t < 13 s: Das Teilchen führt für 1, 5 Periodendauern eine Schwingung durch. In diesem
Zeitraum läuft die Welle zum Ende des Wellenträgers und wird dann wieder reflektiert,
bis sie schließlich bei t = 13 s das Teilchen erreicht.
– 13 s ≤ t ≤ 15 s: Die rücklaufende Welle hat nun das Teilchen erreicht. Hinlaufende und
rücklaufende Welle intereferieren und bilden eine stehende Welle. Das Teilchen sitzt genau
an einem Bewegungsknoten der stehenden Welle und oszilliert somit nicht mehr.
Da das Teilchen erst nach t = 7 s zu oszillieren beginnt, befindet es sich
x = v · t = 1 ms−1 · 7 s = 7 m
Aufgabe 3
(a) Man erhält folgendes Diagramm:
(b) In der Ruhelage ist das Band um 2, 2 cm verlängert. Mit einer Amplitude von 1, 0 cm schwingt
es also zwischen 1, 2 cm und 3, 2 cm. In diesem Bereich ist der Verlauf des Graphen annähernd
linear, das bedeutet: Das lineare Kraftgesetz gilt. Das ist aber gerade äquivalent dazu, dass der
Körper eine harmonische Schwingung durchführt.
117
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Bereich sind dann aber nur noch etwas über 1 N für jeden weiteren cm nötig. Das bedeutet, das
Band ist in diesem Bereich weicher als davor oder andersherum: bei einer kleineren Ausdehnung
ist das Band härter und damit auch die Federkonstante größer, was die kleinere Schwingungs-
dauer erklärt.
Aufgabe 4
(a) Es handelt sich beim Schwingkreis um eine Parallelschaltung, das bedeutet: An Spule und Kon-
densator liegt zu jedem Zeitpunkt dieselbe Spannung an:
˙ = Q(t)
Uind (t) = UC (t) ⇐⇒ −LI(t) (11.20)
C
˙ = Q̈(t), erhält man die Gleichung:
Verwendet man noch, dass I(t) = Q̇(t), bzw. I(t)
1 1
−LQ̈(t) = · Q(t) =⇐⇒ Q̈(t) = − · Q(t) (11.21)
C LC
118
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Abb.1
Aufgabe 2 (3 Punkte)
Auf einen Doppelspalt fällt senkrecht blaues Licht. Das Beugungsbild hinter dem Spalt wird
auf einem ebenen Schirm betrachtet. Der Schirm ist parallel zur Doppelspaltebene. Wird vor
einem der beiden Spalte ein dünnes Glasplättchen gebracht, so verschiebt sich das Maximum
0. Ordnung.
Begründe, warum eine Verschiebung stattfindet und in welche Richtung das Maximum 0. Ord-
nung verschoben wird.
119
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 3 (2 + 3 + 2 + 1 Punkte)
In drei Experimenten wird ein Gitter mit der Gitterkonstanten 200 µm nacheinander mit La-
serlicht senkrecht beleuchtet. Parallel zum GItter befindet sich in einem festen Abstand von
10, 0 m ein Schirm.
Für die drei Experimente können die Wellenlängen des Lasers und die Anzahl der beleuchteten
Spalte unabhängig voneinander variiert werden.
Man erhält die unten dargestellten Helligkeitsverteilungen. In den Experimenten 1 und 3 erkennt
man zwischen zwei Hauptmaxima 5 Nebenmaxima. In Experiment 2 sind keine Nebenmaxima
zu beobachten.
(a) Gib an, wie viele unterschiedliche Wellenlängen in den drei Experimenten verwendet wur-
den und begründe deine Antwort.
(c) Vergleiche die Experimente hinsichtlich der Anzahl der beleuchteten Spalte und begründe
deine Antwort.
Mit dem Laser aus Experiment 1 wurden in einem weiteren Experiment nun 3 Spalte ausge-
leuchtet. Das entstehende Beugungsbild wird mit demjenigen aus Experiment 1 verglichen.
120
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.5.2 Lösung
Aufgabe 1
(a) (i) Am Doppelspalt wird das Licht gebeugt. Nach Huygens entstehen an den Spalten dann
Elementarwellen, die auf den Schirm zulaufen und dort interferieren. In Abhängigkeit vom
Gangunterschied δ der Wellen entstehen dort helle Stellen (Maxima) und dunkle Stellen
(Minima).
Für Maxima beträgt der Gangunterschied
δk = kλ k = 0, 1, 2, ... (11.25)
Für Minima beträgt der Gangunterschied
λ
δk = (2k − 1) · k = 1, 2, ... (11.26)
2
(ii) Wegen a ≫ g sind die Strahlen, die vom Doppelspalt ausgehen, annähernd parallel und
man geeignete Dreiecke konstruieren: Es gilt:
δk Maxima kλ dk
sin αk = = k = 0, 1, 2, ... tan αk = (11.27)
g g a
Für a ≫ g gilt die Kleinwinkelnäherung, also sin αk ≈ tan αk . Daraus folgt:
kλ dk kλa
sin αk = tan αk ⇐⇒ = ⇐⇒ dk = (11.28)
g a g
und auch
(k + 1)λa
dk+1 = (11.29)
g
Und für den Abstand zweier benachbarter Maxima:
(k + 1)λa kλa a
∆d = dk+1 − dk = − =λ· . (11.30)
g g g
(iii) Aus dem Diagramm erhält man d1 ≈ 0, 7 cm und man erhält den zugehörigen Winkel:
d1 0, 7 cm
α1 = arctan = arctan ≈ 0, 08◦
a 5m
Damit erhält man für g:
λ λ 633 nm
sin α1 = ⇐⇒ g = = ≈ 4, 53 · 10−4 m.
g sin α1 sin(0, 08◦ )
121
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) (i) Fällt ein Maximum des Doppelspalt-Interferenzmusters mit einem Minimum des Einzelspalt-
Interferenzmusters zusammen, befindet sich an dieser Stelle ein Minimum. Das ist bei den
Stellen B1 und B2 der Fall. An dieser Stelle fehlt das Maximum, da von den Einzelspalten
kein Licht kommt, das Intensität bringen könnte.
(ii) Für Minima des Einzelspaltes gilt
nλ
sin βn = , (11.31)
b
wobei b die Spaltbreite ist und n = 1, 2, 3, .... Weiter gilt
dn
tan βn = (11.32)
a
und aus dem Diagramm erhält man d1 ≈ 2, 15 cm. Damit ist dann
d1 2, 15 cm
β1 = arctan = arctan ≈ 0, 25◦
a 5m
Und die Spaltbreite:
λ 633 nm
b= = ≈ 1, 45 · 10−4 m
sin β1 sin(0, 25◦ )
(iii) Wir sehen, dass das dritte Doppelspaltmaximum mit dem ersten Einzelspaltminimum zu-
sammenfällt:
3λ λ
sin α3 = sin β1 ⇐⇒ = ⇐⇒ g = 3b (11.33)
g b
Allgemein:
kλ nλ 11.33 k n k
sin αk = sin βn ⇐⇒ = ⇐⇒ = ⇐⇒ = n ⇐⇒ k = 3n (11.34)
g b 3b b 3
Weil n = 1, 2, 3, ..., fällt also jedes dritte Doppelspaltmaximum mit einem Einzelspaltmi-
nimum zusammen.
(iv) Es handelt sich nun um eine Einzelspaltverteilung. Die Maxima werden also deutlich breiter, die
Minima befinden sich aber noch an denselben Stellen, da die Spaltbreite b unverändert bleibt.
Die Maxima verlieren an Intensität, da weniger Licht auf den Schirm trifft (es ist ja nur noch
einer der beiden Spalte offen).
Übernimmt man die Maße aus der Abbildung der Aufgabe, erhält man, dass das Hauptmaximum
ungefähr 3, 5 cm breit ist. In beide Richtungen befinden sich dann im Abstand von 1 cm die
beiden ersten Maxima der Breite 1, 3 cm. Wieder im Abstand von 1 cm befinden sich die Maxima
zweiter Ordnung mit Breite von 1 cm.
Aufgabe 2
Ohne Glasplättchen befindet sich das Maximum 0. Ordnung genau auf der Mittelachse. Der Gangun-
terschied der beiden von den Spalten ausgehenden Wellen ist null.
Bringt man nun ein Glasplättchen vor einen der Spalte, wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit der
Welle kleiner. Weil die Frequenz konstant bleibt, verkleinert sich wegen c = λf die Wellenlänge. Somit
trifft das Licht an der ursprünglichen Stelle (Mittelachse) nicht mehr phasengleich auf den Schirm und
es liegt ein Gangunterschied vor. Damit der Gangunterschied zwischen den beiden Wellen wieder Null
wird, muss die Welle, die durch das Glasplättchen gewandert ist, einen kürzeren Weg zurücklegen.
Demnach verschiebt sich das Maximum 0. Ordnung auf dem Schirm in Richtung des Spaltes, wo sich
das Glasplättchen befindet.
122
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
Aufgabe 3
(a) In allen drei Experimenten darf man die Kleinwinkelnäherung verwenden, da die Abstände der
Maxima untereinander gleich sind. Dann gilt (siehe Aufgabe 1 der Klausur) für den Abstand
der Maxima zum Maximum 0. Ordnung:
kλa
dk = (11.35)
g
In den Experimenten 1 und 2 liegen die Maxima an denselben Stellen, daher wurde dort dieselbe
Wellenlänge verwendet. In Experiment 3 liegen sie näher beieinander, was auf eine kleinere
Wellenlänge zurückzuführen ist. Insgesamt wurden also 2 verschiedene Wellenlängen verwendet.
(b) In den Experimenten 1 und 2 lässt sich das Maximum dritter Ordnung gut bei d3 = 10 cm
ablesen. Umstellen von Gleichung 11.35 liefert:
d3 g 10 cm · 200 µm
λ1,2 = = = 670 nm
3a 3 · 10 m
In Experiment 3 lässt sich das Maximum 2. Ordnung bei d2 = 5 cm gut ablesen:
d2 g 5 cm · 200 µm
λ3 = = = 500 nm
2a 2 · 10 m
(c) – In Experiment 2 sind scharfe Hauptmaxima zu erkennen. Nebenmaxima fehlen völlig. Hier
wurden sehr viele Spalte beleuchtet.
– In Experimenten 1 und 3 sind relativ breite Hauptmaxima zu erkennen, dazwischen liegen
5 Nebenmaxima. Hier wurden also 7 Spalte beleuchtet.
123
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) Welche Gegenspannung ist nötig, um die Fotoelektronen aus (a) vollständig abzubremsen?
Aufgabe 2 (2 Punkte)
Welche Aussagen sind richtig?
1. Beleuchtet man eine Fotozelle mit Licht ausreichend hoher Intensität, so können aus der
Fotoschicht immer Elektronen herausgelöst werden?
2. Licht mit einer großen Wellenlänge vermag auch bei geringer Intensität Elektronen aus
einer Metallplatte herauszuschlagen.
5. Der Fotoeffekt lässt sich mit den klassischen Vorstellungen der Physik erklären.
6. Ist ein Fotostrom vorhanden, so beeinflusst die Lichtintensität die Größe des Fotostroms.
(a) Unter welchen Winkeln des Arms gegen die ursprüngliche Lichtrichtung entsteht an der
Fotozelle eine Spannung?
(c) Zeichne ein Diagramm der Fotospannung in Abhängigkeit vom Winkel des Armes gegen
die ursprüngliche Lichtrichtung.
124
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(a) Beschreibe anhand eines Experiments, wie man h bestimmen kann. Fertige hierzu auch
eine Skizze des Versuchsaufbaus an.
In einem weiteren Versuch wurde an einer Fotozelle die Spannung U in Abhängigkeit von der
Wellenlänge λ gemessen.
(b) Begründe für jede der drei Kurven, ob sie den Zusammenhang zwischen der Fotospannung
U und der Wellenlänge λ richtig wiedergeben könnte.
125
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.6.2 Lösungen
Aufgabe 1
(a) Die kinetische Energie der schnellsten Elektronen beträgt
c 3 · 108 ms−1
Ekin,max = Ep h − EA = h − EA = 6, 63 · 10−34 Js · − 3, 0 · 10−19 J = 1, 56 · 10−19 J
λ 436 nm
Damit kann man die Geschwindigkeit der schnellsten Elektronen berechnen:
d
1 2E 2 · 1, 56 · 10−19 J
c
kin,max
Ekin,max = me vmax
2
⇐⇒ vmax = = ≈ 0, 6 · 106 ms−1
2 me 9, 1 · 10−31 kg
(b) Die Elektronen werden dann abgebremst, wenn die elektrische Energie gleich groß ist wie die
maximale kinetische Energie:
Ekin,max 1, 56 · 10−19 J
Eel = Ekin,max ⇐⇒ eUg = Ekin,max ⇐⇒ Ug = = = 0, 975 V
e 1, 6 · 10−19 C
EA 3, 0 · 10−19
Eph = EA ⇐⇒ hfgr = EA ⇐⇒ fgr = = ≈ 4, 52 · 1014 Hz
h 6, 63 · 10−34 Js
Aufgabe 2
Aussagen 3, 4, 6 und 8 sind wahr.
Aufgabe 3
(a) + (b) Wir können Teilaufgaben (a) und (b) gemeinsam in einer Tabelle lösen. Dazu verwende ich die
Formel für Maxima bei einem optischen Gitter:
kλ kλ
sin αk = ⇐⇒ αk = arcsin k = 0, 1, 2, ... (11.36)
g g
Die Fotospannung erhält man, indem man die maximale kinetische Energie der Elektronen von
J in eV umrechnet. Dann ist die Zahl genau die Fotospannung. Als Tabelle:
126
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
c Nun zum Diagramm: Man übernimmt alle Werte aus der Tabelle. Wichtig ist, dass das Licht mit
546 nm keinen Fotoeffekt auslösen kann, da dessen Energie nicht ausreicht. Man darf auch das
Maximum 0. Ordnung nicht vergessen. Dort wird die größere Spannung, also 0, 57 V, gemessen:
Aufgabe 3
(a) Zunächst zur Skizze: Trifft Licht geeigneter Frequenz auf die Fotoschicht, kann es dort Elek-
tronen herauslösen (Fotoeffekt). Die herausgelösten Elektronen wandern dann zur Ringanode
und es wird über einen Messverstärker ein Fotostrom gemessen. Nun wird die Gegenspannung
Ug angelegt und solange erhöht, bis der Fotostrom auf Null absinkt. Dann ist die elektrische
Energie genau gleich groß wie die kinetische Energie der schnellsten Elektronen, Eel = Ekin,max ,
da selbst die schnellsten Elektronen nicht mehr gegen dieses Feld anlaufen können.
Wiederholt man diesen Versuch nun für verschiedene Frequenzen des Lichts, kann man ein Dia-
gramm zeichnen, wobei Ekin,max gegen die Lichtfrequenz abgetragen wird. Es ergibt sich ein
linearer Verlauf, dessen Steigung genau h beträgt.
127
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) Die elektrische Energie ist gleich der kinetischen Energie der schnellsten Elektronen:
c ch EA
eU = h − EA ⇐⇒ U = − , (11.38)
λ λe e
also ist U proportional zu λ,
1
U ∝ λ1 .
– Damit kann es sich nicht um einen linearen Zusammenhang handeln und Abb. 2c scheidet
aus.
– Abb. 2a und 2b unterscheiden sich nur darin, dass der Graph einmal eine Nullstelle hat.
Diese Nullstelle entspricht der Grenzwellenlänge. Oberhalb dieser Wellenlänge hat das
Licht zu wenig Energie, um Elektronen herauszulösen. Somit scheidet auch Abb. 2b aus.
128
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(b) Berechne den Abstand des Maximums 1. Ordnung vom Maximum 0. Ordnung.
(c) Erläutere, warum es wichtig ist, dass alle Helium-Atome dieselbe Geschwindigkeit besit-
zen.
Aufgabe 2 (2 + 2 + 3 Punkte)
Über ein Doppelspaltexperiment von Jönsson wird berichtet:
Jönsson entwickelte Techniken zur Herstellung von Kupferfolien mit materiefreien Spalten. Ab
1959 gelang es ihm, Folien mit einem Spaltmittenabstand von 2 µm herzustellen. Eine solche Fo-
lie wurde mit Elektronen beschossen, die durch eine Spannung beschleunigt wurden. Der Abstand
vom Doppelspalt zur Beobachtungsebene betrug 30 cm. Das hier entstehende Interferenzmuster
wurde elektronisch 100-fach vergrößert und anschließend mit einer 10-fach vergrößernden Optik
betrachtet. Der so beobachtete Abstand zweier benachbarter Interferenzstreifen betrug 0, 9 mm.
(a) Berechne, wie groß die Wellenlänge ist, die sich den Elektronen bei diesem Experiment
zuordnen lässt.
(b) Erläutere, ob sich die Interferenzstreifen bei gleicher Vergrößerung durch Erhöhung der
Beschleunigungsspannung weniger gut beobachten lassen.
(c) Vergleiche die Bedeutung, die das Doppelspaltexperiment mit Elektronen für die Modell-
vorstellung von Elektronen hat, mit der Bedeutung, die der Fotoeffekt für die Modellvor-
stellung von Licht hat.
129
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(a) In die beiden Wege werden nun Polarisatoren geschoben, deren Ebenen um +45◦ und
−45◦ gegen die Horizontale gedreht sind. Beschreibe und begründe die Wirkung auf das
Schirmbild.
(b) Ein dritter Polarisator, dessen Ebene um 90◦ gegen die Horizonale gedreht ist, wird in
den gemeinsamen Weg vor den Schirm gebracht. Beschreibe und begründe die Wirkung.
Aufgabe 4 (2 + 3 Punkte)
In einem Experiment treffen im Vakuum nacheinander einzelne Elektronen auf einen Dreifach-
spalt. Der Auftreffort der Elektronen auf einem Schirm hinter dem Dreifachspalt wird mithilfe
eines Computers gespeichert. Es ergibt sich eine Verteilung entsprechend Abb. 4. Dargestellt
ist die ANzahl der Treffer in Abhängigkeit vom Ort.
An einem der drei Spalte wird der Versuchsaufbau so ergänzt, dass an diesem Spalt der Durch-
gang eines Elektrons zuverlässig nachgewiesen werden kann. Es ergibt sich eine Verteilung
gemäß Abb. 5.
130
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
11.7.2 Lösung
Aufgabe 1
(a) Die Heliumatome befanden sich jeweils nur einzeln in der Anordnung, also haben sie mit sich
selbst interferiert. Es handelt sich um Quantenobjekte, denen man die de Broglie Wellenlänge
h h
λ= = (11.39)
p mv
zuordnen kann. Diese Wellen sind also interferenzfähig und bilden daher das beobachtete Inter-
ferenzbild.
(b) Die Wellenlänge der Atome beträgt
h h 6, 63 · 10−34 Js
λ= = = ≈ 5 · 10−11 m
p mv 6, 64 · 10−27 kg · 200 ms−1
Am Doppelspalt gilt für Maxima
kλ dk
sin αk = tan αk = . (11.40)
g a
Da die Wellenlänge sehr klein ist, sind auch die Winkel αk sehr klein und es darf mit der
Kleinwinkelnäherung gerechnet werden:
λ d1 λa 5 · 10−11 m · 1, 95 m
sin α1 = tan α1 ⇐⇒ = ⇐⇒ d1 = = ≈ 1, 22 · 10−5 m
g a g 8 µm
(c) Da die Wellenlänge der Atome nach Gleichung 11.39 von der Geschwindigkeit abhängt, würde sie
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten variieren. Dies hätte wegen Gleichung 11.40 verschiede-
ne Interferenzbilder zur Folge, die sich überlagern und additiv das Gesamtbild auf dem Schirm
ergeben. Sie sind gegenüber einander verschoben, weshalb das Gesamtbild verschwommen er-
scheinen würde und man im Extremfall keine Maxima und Minima mehr erkennen könnte.
Aufgabe 2
Das Interferenzmuster wurde 100·10 = 1000-fach vergrößert. Der Abstand zweier benachbarter Streifen
ist also
1
d = 0, 9 mm · = 900 nm.
1000
(a) Der Abstand ist konstant. Daher gilt die Kleinwinkelnäherung. Daraus folgt die Formel für den
Abstand d benachbarter Maxima:
λa dg 900 nm · 2 µm
d= ⇐⇒ λ = = = 6 · 10−12 m
g a 0, 3 m
(b) Die Elektronen werden durch die Spannung U beschleunigt. Daher gilt:
1 2eU
c
Ekin = Eel ⇐= me v = eU ⇐⇒ v =
2
(11.41)
2 me
Und man erhält für die de Broglie Wellenlänge der Elektronen:
h h h
λ= = =‘ . (11.42)
2eU me
b
me v 2eU
me · me
Es gilt also λ ∝ ‘1U . Die Wellenlänge nimmt daher bei Erhöhung der Beschleunigungsspannung
ab. Wegen Gleichung 11.40 verkleinern sich dann auch die Winkel, unter denen man Maxima
beobachten kann. Dadurch rücken die ohnehin schon nahen Maxima noch näher zusammen und
das Interferenzbild wäre insgesamt schlechter zu beobachten.
131
KAPITEL 11. MEINE LK-KLAUSUREN Malte Graf
(c) Der Fotoeffekt stellt ein Phänomen dar, das nur mit dem Teilchenmodell zu erklären ist. Dies
stellte eine Revolution bei der physikalischen Beschreibung von Licht dar, welches zuvor nur
als Welle beschrieben wurde. Fortan werden beide Modelle zur vollständigen Beschreibung von
Licht benötigt (Welle-Teilchen-Dualismus).
Elektronen wurden zuvor ausschließlich als Teilchen betrachtet. Die Interferenz am Doppelspalt
beweist allerdings ihren Wellencharakter und revolutionierte deren Beschreibung in der Physik.
Auch dem Elektron wird fortan Wellen- und Teilchencharakter zugeschrieben (Welle-Teilchen-
Dualismus).
Aufgabe 3
(a) Die Interferenz von Photonen (Quantenobjekten) ergibt sich als Überlagerung von gleichberech-
tigten Möglichkeiten zur Realisierung gleicher Versuchsergebnisse.
Im Experiment sind diese Möglichkeiten Weg 1 und Weg 2. Im halbdurchlässigen Spiegel laufen
diese Wege zusammen. Ohne Polarisatoren erhält man auf dem Schirm ein Interferenzbild, da
kein Aufschlüss darüber erhalten werden kann, welchen Weg das Photon zurückgelegt hat - die
„Welcher-Weg-Frage“ bleibt unbeantwortet.
Die Antwort dieser Frage und Interferenzerscheinungen schließen sich gegenseitig aus. Das ist
nach Bohr als Komplementaritätsprinzip festgelegt. Durch die Polarisatoren in der Abbildung
sind die Wege nicht mehr gleichberechtigt, im halbdurchlässigen Spiegel liegt Information dar-
über vor, welchen Weg das Photon genommen hat. Daher verliert es seine Interferenzfähigkeit,
denn die „Welcher-Weg-Frage“ ist beantwortbar.
Die Interferenzerscheinung auf dem Schirm bleibt aus.
(b) Der Polarisator bewirkt nun, dass beide Wege wieder gleichberechtigt sind. Die Photonen werden
so polarisiert, dass kein Aufschluss darüber vorliegt, welcher Weg genommen wurde. Daher ist
die „Welcher-Weg-Frage“ nicht beantwortbar und es kommt zu Interferenz auf dem Schirm.
Aufgabe 4
(a) Die Strahlen der drei Spalte interferieren miteinander je nach Phase. Bei Minima beträgt diese
ein ungeradzahliges Vielfaches von 180◦ , bei Maxima ein Vielfaches von 360◦ . Dazwischen kön-
nen sich zwei der drei Wellen auslöschen, während die übrige noch etwas Resthelligkeit bringt
(Nebenmaximum). Anschaulich lässt sich das am Zeigerdiagramm darstellen:
(b) Dadurch, dass an einem der drei Spalte eine Ortsmessung durchgeführt wird, geht die Interfe-
renzfähigkeit dieses Spaltes mit den anderen zwei Spalten verloren.
Die neue Intensitätsverteilung setzt sich nun additiv aus der Intensitätsverteilung eines Doppel-
spaltes und der Intensitätsverteilung eines Einzelspaltes zusammen.
132