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Ausgewählte Beispiele L10 + L11 + L12

Georg Begusch
georg.begusch@bildung.gv.at

Inhaltsverzeichnis

1 Elektrische Felder 1
1.1 Einführungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Modell einer Zündanlage eines Autos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.3 Coulombkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.4 Aufgeladener Ball im homogenen Feld eines Plattenkondensators . . . . . . . . . 6
1.5 Ionenstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

2 Magnetische Induktion 9

3 Rotation 12

4 Kepler Gesetze 15

5 Impulserhaltung 16

6 Schwingungen 19
6.1 Fadenpendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
6.2 Federpendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
6.3 Gedämpfte Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
6.4 Schwebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
6.5 Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
6.6 Akustik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
6.7 Gemischte Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

7 Wellengrundlagen 36
7.1 Überlagerung von Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
7.2 Stehende Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

8 Wellengrundlagen 2 47
8.1 Dünne Linsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
8.2 Dopplereffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

9 Thermodynamik 58
9.1 Messung einer spezifischen Wärmekapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
9.2 Phasenübergänge und latente Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
9.3 Dichteanomalie von Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
9.4 Wärmeleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
9.5 Allgemeine Gasgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
9.6 Erster Hauptsatz der Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
9.7 Kreisprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

I
INHALTSVERZEICHNIS

10 Quantenmechanik 64
10.1 De-Broglie-Wellenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
10.2 Fotoeffekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

11 Informationen und Übungen 68

12 Lösungen 77

II
Elektrische Felder

1 Elektrische Felder
1.1 Einführungsbeispiele

Aufgabe 1
Wie kann man feststellen,

1. ob ein Körper elektrisch geladen ist;

2. ob er positiv oder negativ geladen ist?

Aufgabe 2
Wie kann man prüfen, ob zwei Metallkugeln gleich stark geladen sind?

Aufgabe 3
Einem negativ geladenen Elektroskop nähert man von oben eine positiv geladene Metallku-
gel. Weshalb wird der Ausschlag kleiner? Ist es denkbar, dass der Ausschlag Null erreicht?
Kann es bei diesem Versuch vorkommen, dass das Zeigersystem positiv geladen wird?

Aufgabe 4
Einem isoliert aufgehängten, leitenden neutralen Kügelchen wird eine negativ geladene Ku-
gel genähert. Das Kügelchen wird angezogen, berührt die Kugel und wir dann abgestoßen.
Erkläre dieses Verhalten.

Aufgabe 5
Nenne zwei Beispiele aus dem Alltag, bei denen elektrische Ladungen getrennt werden und
demzufolge Kräfte zwischen elektrisch geladenen Körpern auftreten.

Aufgabe 6
Was verstehst du unter der Elementarladung?

1
1.1 Einführungsbeispiele

Aufgabe 7
Zeichne das Feldlinienbild eines elektrischen Feldes, das zwischen zwei entgegengesetzt ge-
ladenen Platten besteht.

Aufgabe 8

Von einer Ladung q1 = 3 · 10−9 C befindet sich 2 m entfernt eine Ladung q2 = −2 · 10−9 C.
Wie groß ist die elektrische Feldstärke im Mittelpunkt der Verbindungslinie zwischen den
beiden Ladungen? (Lösung: 44,9 N/C)

Aufgabe 9
Das Lametta-Elektroskop (siehe Abbildung 1)
Man bohrt in ein trockenes Brettchen ein Loch, durch das genau ein Nagel passt. In diese
Bohrung steckt man zunächst zwei oder mehr Lamettafäden von ca. 10 cm Länge. Mit dem
Nagel werden die Fäden in der Bohrung festgeklemmt. a) Beschreibe, was passiert, wenn der
Nagel mit einem elektrisch positiv geladenen Körper in Berührung kommt.

1. Erkläre dieses Verhalten.

2. Was würde passieren, wenn der Nagel jetzt mit der Hand berührt wird?

3. Nenne ein Beispiel aus dem Alltag, wo Körper durch Reibung elektrisch aufgeladen
werden.

Abbildung 1: Das Lametta-Elektroskop

2
1.2 Modell einer Zündanlage eines Autos

1.2 Modell einer Zündanlage eines Autos


Bei einem Ottomotor wird die Verbrennung des Benzin-Luft-Gemisches durch den Funken einer
Zündkerze ausgelöst. In der folgenden Abbildung ist das elektrische Feldlinienbild zwischen den
geladenen Elektroden der Zündkerze unvollständig eingezeichnet.

Abbildung 2: Modell einer Zündkerze

Aufgabe 10
(a) Ergänze in der Abbildung 2 die Feldlinienrichtung und die elektrischen Feldlinien durch
die Punkte A, B und C.

(b) Erkläre mithilfe der Abbildung, dass das Potenzial in den Punkten P1 und Q1 bzw. P2
und Q2 bzw. P3 und Q3 jeweils den gleichen Wert besitzt.
Zeichne in die Abbildung die Äquipotentiallinien durch diese Punkte ein.

Aufgabe 11
Der homogene Bereich in der Abbildung 2, in dem die Feldlinien am dichtesten verlaufen,
entspricht näherungsweise dem Feld eines luftgefüllten Plattenkondensators mit dem Plat-
tenabstand 1,2 mm und Plattenfläche 3 mm2 . Besitzt die elektrische Feldstärke in diesem
kV
Feldbereich mindestens den Wert 12 , so schlägt ein Funke zwischen den Elektroden
mm
über.

Die Kapazität CZK der Zündkerze stimmt näherungsweise mit der Kapazität des angespro-
chenen Plattenkondensators überein.
Zeige, dass CZK etwa 2.2 · 1014 F beträgt und dass ein Funke zwischen den Elektroden ent-
steht, wenn an diesen als sogenannte Zündspannung UZ = 15 kV anliegen.

3
1.2 Modell einer Zündanlage eines Autos

Aufgabe 12
Zwei Ladungen q1 und q2 befinden sich in einem Abstand von 10 cm voneinander. Es seien
q1 = 5 nC und q2 = 10 nC.

1. Berechne die Kraft, die auf eine Probeladung q1 = 1 nC in der Mitte zwischen den
Ladungen wirkt. (F = −1,8 × 10−5 N)

2. Bestimme die Position der Probeladung, an der keine Kraft auf sie wirkt. (x = 6 cm)

3. Skizziere aufgrund deiner Ergebnisse das elektrische Feld.

Aufgabe 13

An einen Plattenkondensator mit der Plattenfläche A = 500 cm2 und dem Plattenabstand
d = 4 mm im Vakuum wird die Spannung U = 400 V angelegt.

1. Welche Ladung nimmt der Kondensator auf? (q = 4, 43·10−8 C)

2. Welche Feldstärke hat das elektrische Feld im Kondensator? (E = 100 000 V/m)

3. Wie ändert sich die Ladung und die Feldstärke, wenn der Plattenabstand bei Beibe-
haltung der Verbindung zur Spannungsquelle auf 6 mm mm vergrößert wird? (E =
66 666 V/m und q = 2, 95·10−8 C)

4. Wie ändert sich die Ladung, die Feldstärke und die Spannung, wenn die Vergrößerung
des Plattenabstandes nach Abklemmen der Spannungsquelle erfolgt? (Ladung ändert
sich nicht, E = 100 000 V/m, U = 600 V )

Aufgabe 14
Du hast eine positiv und eine negativ geladene Platte und entlädst diese mit einem Fun-
ken (siehe Abbildung 3). Nun lädst du die Platten noch mal gleich stark auf, ziehst sie aber
vor dem Entladen auseinander. Was passiert nun mit dem Funken und warum? Was würde
passieren, wenn man die Platten zueinander schiebt? Begründe mit der Formel Ep = q · U .

Aufgabe 15
Erkläre mit Hilfe der Abbildung 4 die Funktionsweise eine Defibrillators.

1. Warum müssen die Elektroden großflächig sein?

2. Wieso kann man durch einen Defibrillator das Herz wieder zum Schlagen bringen?

3. Berechne die Leistung eines Defibrillators, wenn seine Ladeenergie von 360 J in 5 ms
abfließt.

4. Berechne die Ladungsmenge in voll aufgeladenem Zustand, wenn die Spannung 2000 V
beträgt. Vergleiche den Wert mit den 4000 C einer AAA-Batterie. Was fällt auf?

4
1.2 Modell einer Zündanlage eines Autos

Abbildung 3: Auseinanderziehen von Kondensatorplatten

Abbildung 4: Funktionsweise eines Defibrillators

Abbildung 5: Finde die vier Fehler!

5
1.3 Coulombkraft

Aufgabe 16
Nenne vier Fehler in der Abbildung 5 und begründe deine Antworten.

1.3 Coulombkraft
Zwei gleich große Kugeln besitzen die Ladungen Q1 und Q2 . Sie ziehen sich im Abstand von
30 cm mit der Kraft vom Betrag |F⃗1 | = 1·10−3 N an. Bringt man sie aber zur Berührung, dann
stoßen sie sich im gleichen Abstand mit der Kraft |F⃗2 | = 15, 625·10−4 N ab.

Aufgabe 17
Wie groß waren die beiden Ladungen?

Lösung:

Q1 1 = −3, 51 · 10−7 C
Q1 2 = 2, 85 · 10−8 C.

1.4 Aufgeladener Ball im homogenen Feld eines Plattenkondensators


Die quadratischen Platten eines Plattenkondensators (Kantenlänge 25 cm) werden im Abstand
von 20 cm zueinander aufgestellt und mit einer Spannungsquelle von 2,0 kV aufgeladen. Nach
dem Aufladevorgang wird der Kondensator von der Spannungsquelle getrennt. An einem Faden
hängt zwischen den Platten ein metallisch überzogener Tischtennisball (m=5,0 g), der die La-
dung Q trägt. Der Tischtennisball wird um den Winkel α = 1.5◦ ausgelenkt.

Aufgabe 18
(a) Fertige eine Skizze des Versuchsaufbaus an. Zeichne alle auf den Ball wirkenden Kräfte
sowie die resultierende Kraft ein.

(b) Berechne die Ladung Q des Balls.

(c) Ändert sich der Auslenkwinkel, wenn man den Plattenabstand verdoppelt? Begründe
deine Antwort.

(d) Nun wird bei verdoppelten Plattenabstand die Spannungsquelle wieder an den Konden-
sator angeschlossen. Wie ändert sich der Auslenkwinkel jetzt?

6
1.5 Ionenstrahl

1.5 Ionenstrahl
Mit einem feinen Strahl energiereicher Ionen kann man Metalloberflächen bearbeiten. Ein hierfür
verwendetes Raster-Ionenstrahlgerät besteht aus einer Ionenkanone und dahinter angeordneten
Ablenkplattenpaaren. Die Ablenkplatten erlauben eine Ablenkung quer zur Flugrichtung mithilfe
elektrischer Felder. Auf diese Art kann man in sehr kurzer Zeitfolge auf ganz bestimmte Stellen
der Metalloberfläche schießen. 2-fach geladene Argon-Ionen fliegen von der Anode A zur Aus-
trittsöffnung K.

Abbildung 6: Raster-Ionenstrahlgerät

Aufgabe 19
(a) Was ist mit der Charakterisierung "2-fach geladen"gemeint? Welches Vorzeichen muss
die Ladung der Ionen besitzen, damit die Apparatur funktioniert? Begründe deine Ent-
scheidung.

(b) Charakterisiere die Bewegung eines Ions im Gebiet zwischen A und K. Nimm dabei an,
dass das Teilchen in horizontaler Bewegungsrichtung durch die Öffnung A in das Gebiet
eintritt. Gib für den Bewegungsablauf eine physikalische Begründung an.

(c) Wie viele Elektronen trägt jedes Ion? Wie viele Ionen treten pro Sekunde aus der Ionen-
kanone aus, wenn bei M eine Stromstärke von 0,1 mA gemessen wird?

(d) Beschreibe den Verlauf der potenziellen und kinetischen Energie eines Ions entlang der
Flugstrecke in Worten.

(e) Welche Spannung wird benötigt, um einem Ion eine maximale kinetische Energie von
10 keV zu verleihen?

(f) Aus welcher Höhe müsste man das Ion fallen lassen, damit es allein aufgrund seiner
Masse dieselbe kinetische Energie erreicht. Nimm an, dass der Vorgang in der Nähe der
Erdoberfläche stattfindet.

(g) Welche Geschwindigkeit besitzt ein Ion, wenn es durch die Öffnung K tritt? Wie viel Mal
schneller ist im Vergleich dazu bei gleicher Spannung ein 4-fach geladenes Ar-Ion, wenn
es die Öffnung erreicht?

7
Magnetische Induktion

2 Magnetische Induktion

Aufgabe 20
In einer 30 cm langen mit Luft gefüllten Spule 1 mit 4500 Windungen befindet sich eine
Spule 2 mit 60 Windungen und der Querschnittsfläche 18 cm2 . Die Längsachsen der Spulen
liegen parallel zueinander. Die Spule 1 ist an einer veränderbaren Spannungsquelle ange-
schlossen und der durch sie fließende Strom kann gemessen werden. Über der Spule 2 wird
die Spannung gemessen. Der Strom durch Spule 1 ist im I(t)-Diagramm (siehe Abbildung 7)
dargestellt. Zeichnen Sie das zugehörige Uind (t)-Diagramm.

Abbildung 7: Verlauf der elektrischen Stromstärke durch die Spule

Aufgabe 21
Beschreiben Sie den Aufbau eines Transformators. Erklären Sie die Wirkungsweise. Nennen
Sie eine Anwendung für den Trafo.

Aufgabe 22
Ein Trafo soll aus der Netzspannung eine Niederspannung von 6V erzeugen. Damit wird ein
Motor betrieben, durch den bei dieser Spannung ein Strom von 100 mA fließt. Der Trafo hat
eine Primärwindungszahl von 500.

(a) Wie groß muss die Sekundärwindungszahl sein?

(b) Welcher Primärstrom fließt?

(c) Welchen Widerstand hat der Motor?

(LÖSUNG: Sekundärspule 13 Windungen | Primärstrom 2,6 mA | Widerstand 60 Ohm)

8
Magnetische Induktion

Aufgabe 23
Mit einem Transformator kann man entweder hohe Spannungen oder hohe Stromstärken
erzeugen.

(a) Wie müssen Transformatoren gebaut sein, damit sie eine hohe Spannung bzw. eine große
Stromstärke liefern?

(b) Warum kann man nur entweder eine hohe Spannung oder eine große Stromstärke er-
halten?

Aufgabe 24
Gute Transformatoren haben heute einen Wirkungsgrad von etwa 99 %. Was bedeutet diese
Angabe?

Aufgabe 25
Beschreiben Sie ein Experiment zur Entstehung einer Induktionsspannung. Welche Ener-
gieumwandlungen treten dabei auf? Wie lautet das Induktionsgesetz? Beschreiben Sie einen
einfachen Versuch, mit dem man das Induktionsgesetz nachweisen kann.

Aufgabe 26
Durch eine kurze Spule, die an einem Ozsilloskop angeschlossen ist, fällt ein Dauermagnet.
Welche der drei Kurven in Abbildung 8 beschreibt den Spannungsverlauf am besten?

9
Magnetische Induktion

Abbildung 8: Spannungsverläufe

10
Rotation

3 Rotation

Aufgabe 27
Eine Achterbahn soll eine Loopingkurve durchfahren. Sie durchfährt den höchsten Punkt des
Kreises mit der Geschwindigkeit 50 km/h. Wie groß darf der Radius der Kreisbahn höchstens
sein?
(LÖSUNG: r ≈ 19, 7m)

Aufgabe 28
Ein Auto mit 800 kg Masse fährt mit der Geschwindigkeit 90 km/h in eine Kurve mit dem
Radius 125 m. Wie groß muss die Reibungskraft sein, damit das Auto nicht geradeaus wei-
terfährt? Wie groß muss dabei die Reibungszahl sein.
(LÖSUNG: Reibungskraft 4 kN und Reibungszahl 0.5)

Aufgabe 29

Ein Mensch (m = 75 kg) befindet sich am Äquator. Wie groß ist die Radialkraft Fr , die
nötig ist, damit er die Rotation der Erde mitmacht? Wie groß ist Fr bei uns (52° Breite,
Erdradius=6371 km, Erde sei eine Kugel)?
(LÖSUNG: Geschwindigkeit 463 m/s
Kraft 2,5 N
Radius bei 52° 3922 km
Geschwindigkeit 285 m/s
Kraft 1,6 N)

11
Rotation

Aufgabe 30
Ein Neutronenstern stellt das Ende der Sternentwicklung eines Sterns von etwa 2-facher
Sonnenmasse dar. Ein solcher Stern hat etwa den Radius von rStern = 1, 0 · 109 m und dreht
sich in 90 Tagen einmal um seine Achse.
Wenn bei einem solchen Stern die Wärme erzeugende Kernfusionen im Inneren erloschen
ist kollabiert er auf Grund der nun überwiegenden Gravitationskräfte zu einem wesentlich
kleineren Neutronenstern, der nun mit sehr großer Winkelgeschwindigkeit rotiert. Diese Ro-
tationsfrequenz kann man beobachten und sie beträgt kurz nach dem Kollaps etwa 500
Umdrehungen pro Sekunde.
Bestimme aus diesen Angaben die ungefähre Größe des Neutronensterns nach dem Kollaps
unter der vereinfachten Annahme, dass sowohl Ursprungsstern als auch Neutronenstern ho-
mogene Kugeln sind.
Anmerkung: In Wirklichkeit nimmt sowohl bei dem Ursprungsstern als auch beim Neutro-
nenstern die Dichte von außen nach innen zu. Hilfe: Die Drehmasse einer homogenen Kugel
berechnet sich mit Hilfe der Gleichung

IKugel = 25 · m · r2 ,

der Drehimpuls einer Körpers durch


L = I · ω.

(LÖSUNG: r=16 km)

Aufgabe 31
Eine Zentrifuge erzielt die 100-fache Erdbeschleunigung. Dabei dreht sie sich in einer Kreis-
bahn mit 5 m Radius. Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich ein Punkt am Rande der
Kreisbahn?
(LÖSUNG: Der Punkt bewegt sich mit 252 km/h.)

Aufgabe 32
Wie oft müsste sich die Erde täglich um ihre Achse drehen, wenn dadurch die Erdanziehung
am Äquator (g = 9,78 ms−2 ) aufgehoben werden soll? (Erdradius 6371 km)
(LÖSUNG: 17 mal.)

12
Rotation

Abbildung 9: Loopingbahn

Aufgabe 33
Die Skizze in Abbildung 9 stellt den Verlauf der Schiene einer Loopingbahn dar. Im Punkt A
hat der Wagen die Geschwindigkeit 6,1 m/s. Im Punkt C soll er einer Zentrifugalkraft vom
1,5fachen Betrag seiner Gewichtskraft ausgesetzt sein. Der Punkt C befindet sich in der Höhe
hC = 22 m über dem Boden. Der Wagen wird als Massepunkt aufgefasst, von der Reibung
ist abzusehen.

(a) Beschreiben Sie die Energiezustände in den Punkten A, B, C und die Energieumwand-
lungen bei der Bewegung des Wagens von A nach C.

(b) Berechnen Sie die Höhe hA des Punktes A über dem Boden.

(c) Berechnen Sie die Geschwindigkeit, mit der dieser Wagen den Punkt B, der sich in Bo-
denhöhe befindet, passiert.

(d) Geben Sie die im Punkt B auf die Schiene wirkende Gesamtkraft als Vielfaches der Ge-
wichtskraft des Wagen an.

(LÖSUNG: a) Energieumwandlungen: Der Wagen kommt vom Punkt an, in dem er bereits ei-
ne Geschwindigkeit besitzt. Damit hat er dort kinetische und potentielle Energie. Der Boden
wird als Bezugslinie angenommen. Damit besitzt er im Punkt B nur noch kinetische Energie,
die genau so groß wie die Summe der Energien im Punkt A ist (Energieerhaltung) Diese
kinetische Energie im Punkt B wird wieder in potenzielle Energie umgewandelt, wenn der
Wagen zum Punkt C fährt. Da nicht alles umgewandelt wird, besitzt er dort wieder kinetische
und potenzielle Energie.
Der Punkt A muss sich 28,35 m über dem Boden befinden. Durch den Punkt B donnert der
Wagen mit 24,4 m/s. Dabei spüren die Insassen das 6,5 fache der eigenen Gewichtskraft.)

13
Kepler Gesetze

4 Kepler Gesetze

Aufgabe 34

Hinweis: Als Hilfe zur Beantwortung der folgenden Fragen, empfehle ich S. 10 im BB6.
Berechnen Sie die Konstante aus dem 3. Keplerschen Gesetz für das System Erde-Mond.
(Umlaufdauer T des Mondes: 27,3 Tage, mittlerer Mondabstand zur Erde: 384 000 km)
(LÖSUNG: c ≈ 9.83 · 10−14 s2 /m3 )

Aufgabe 35
Betrachtet man das System Erde-Sonne, erhält man für die Konstante c aus dem 3. Kepler-
schen Gesetz: c = 2, 95 · 10−19 s2 /m3 . Bestimmen Sie daraus die Umlaufdauer der Planeten
Merkur (Abstand 0,39 AE), Venus (Abstand 0,72 AE) und Mars (Abstand 1,52 AE) in Ta-
gen.(Abstand Erde-Sonne = 1 AE = 150 Mill. km)
(LÖSUNG: Merkur 89 Tage Venus 223 Tage Mars 684 Tage )

Aufgabe 36
In welchem Abstand zur Sonne müsste ein Himmelskörper diese umkreisen, wenn seine
Umlaufdauer 2,0 Jahre betragen würde?(1 AE = 150 Mill. km = Abstand Erde-Sonne)
(LÖSUNG: Abstand 1,59 AE)

Aufgabe 37
1. georg

2. ege

3. naz

14
Impulserhaltung

5 Impulserhaltung

Aufgabe 38
Ein Güterwaggon der Masse m = 25 t rollt ein 50 m langes, unter 2 ° gegen die Horizontale
geneigtes Gleis hinab und stößt dann auf einen dort abgestellten, ruhenden Güterwaggon der
Masse M = 18 t. Beim Anstoßen kuppeln beide Wagen zusammen und bilden eine Einheit.

1. Mit welcher Geschwindigkeit stößt der erste Waggon an den zweiten?

2. Mit welcher Geschwindigkeit rollen beide Waggons weiter?

Lösung: Der erste Waggon stößt mit 5,9 m/s auf den zweiten. Nach dem Koppeln bewegen
sich beide mit 3,5 m/s weiter.

Aufgabe 39
Eine Kugel der Masse 4 kg bewegt sich mit der Geschwindigkeit v = 20 m/s. Bestimmen Sie
ihren Impuls.

Aufgabe 40
Eine Bleikugel (Dichte: 11,35 Gramm pro Kubikzentimeter) besitzt einen Radius von 5 cm.
Sie bewegt sich mit der Geschwindigkeit v und besitzt einen Impuls von 125 Ns. Wie groß
ist v? (Lösung: v = 21 m/s)

Aufgabe 41
Die Kraft F = 225 N übt einen Kraftstoß von 180 Ns auf einen Körper aus. Wie lange wirkt
die Kraft F auf den Körper?

Aufgabe 42
Welche Kraft muss auf einen mit v = 30 m/s heranfliegenden Ball der Masse 20 g wirken,
wenn dieser innerhalb von 10 Millisekunden umkehren und mit derselben Geschwindigkeit
in die entgegengesetzte Richtung fliegen soll? (Lösung: 120 N)

15
Impulserhaltung

Aufgabe 43
Ein nasser Fußball (Masse m = 800 g) fliegt mit der Geschwindigkeit v = 50 km/h waagrecht
auf das Tor zu. Der Torwart (Masse M = 79 kg) springt senkrecht empor und fängt den Ball.
Mit welcher Geschwindigkeit werden Torwart und Ball in Richtung des Tores getrieben?
(Lösung: 0,5 km/h)

Aufgabe 44
Eine Gewehrkugel (m = 12 g) wird mit der Geschwindigkeit v = 420 m/s in einen frei
hängenden Sandsack der Masse M = 5 kg geschossen und bleibt stecken.

1. Mit welcher Geschwindigkeit u bewegen sich beide Körper?

2. Auf welche Höhe wird der Sandsack gehoben, wenn er, einem Fadenpendel gleich,
aufgehängt ist?

(Lösung: v = 1 m/s und h = 5 cm)

Aufgabe 45
Ein Körper der Masse 6 kg trifft vollkommen unelastisch mit der Geschwindigkeit v1 =
18 km/h auf einen zweiten, ruhenden Körper der Masse 8 kg.

1. Mit welcher Geschwindigkeit bewegen sich beide Körper nach dem Stoß weiter?

2. Berechnen Sie den Energieverlust beim Stoß.

(Lösung: Geschwindigkeit 7,7 km/h; Energieverlust 43 J)

Aufgabe 46
Ein Körper mit der Masse m1 stößt mit der Geschwindigkeit v1 gegen einen ruhenden Körper
mit der Masse m2 . Der Stoß wird als elastisch, gerade und zentral angegeben. In diesem Fall
berechnet man die Geschwindigkeiten der Körper nach dem Stoß mit den Gleichungen

(m1 − m2 ) · v1 + 2m2 v2
u1 =
m1 + m2
(m2 − m1 ) · v2 + 2m1 v1
u=
m1 + m2
Leiten Sie aus diesen allgemeinen Gleichungen spezielle Gleichungen für folgende Fälle her:

1. Die Massen der stoßenden Körper sind gleich.

2. Die Masse des Körpers 2 ist sehr klein im Vergleich zur Masse des Körpers 1.

3. Die Masse des Körpers 1 ist sehr klein im Vergleich zur Masse des Körpers 2.

16
Impulserhaltung

Aufgabe 47
Zwei Kugeln mit den Massen m1 = 5 kg und m2 = 10 kg stoßen mit den Geschwindigkeiten
v1 = 5 m/s und v2 = 8 m/s gerade gegeneinander. Wie schnell sind die Kugeln nach dem
Stoß, wenn dieser

1. elastisch

2. unelastisch ist?

3. Wie viel Bewegungsenergie geht in beiden Fällen verloren?

Lösung:
Festlegung: die kleine Kugel kommt von links mit positiver Geschwindigkeit, die große Kugel
kommt von rechts mit negativer Geschwindigkeit. 1. v1’ = -12,3 m/s (Die kleine Kugel rollt
nach dem Stoß nach links zurück)
v2’ = 0,67 m/s (Die große Kugel rollt nach dem Stoß langsam nach rechts zurück)
2. v’ = -3,7 m/s (Beide Kugeln rollen nach links)
3. Die Energiedifferenz ist 280 J.

17
Schwingungen

6 Schwingungen
6.1 Fadenpendel

Aufgabe 48
Du möchtest eine Pendeluhr bauen, die du bei deinem Aufenthalt am Mars ins Wohnzimmer
stellen willst. Welche Pendellänge solltest du sinnvoller Weise wählen? Die Fallbeschleuni-
gung am Mars beträgt 3,69 m/s−2 . Schätze zunächst im Kopf mit Hilfe von Proportionen
und der Abbildung 10 ab und führe dann eine exakte Rechnung durch.

Abbildung 10: Abhängigkeit der Periodendauer von der Pendellänge (g ≈ 9,81 m/s−2 )

18
6.1 Fadenpendel

Aufgabe 49
Ein Pendel führt in 2 Minuten 90 Schwingungen aus. Bestimmen Sie die Frequenz der
Schwingung in Hz.
(LÖSUNG: Abstand f=0,75 Hz)

Aufgabe 50
30 cm unter dem Aufhängpunkt eines 50 cm
langen Fadenpendels befindet sich ein fester
Stift S, an den sich der Faden während des
Schwingens vorübergehend anlegt. Wie viel
Schwingungen führt das Pendel in einer Mi-
nute aus?
(LÖSUNG: f=51,8 min−1 )

Abbildung 11: Pendel mit Stift

Aufgabe 51
Eine Schaukel, die aus einem an zwei dünnen Seilen aufgehängten dicken Brett besteht, hat
eine bestimmte Schwingungsdauer T. Wie ändert sich diese Schwingungsdauer, wenn ein
Mensch auf der Schaukel sitzt und schaukelt? Hilfe: BB6 Seite 31; Bummeltempo

Aufgabe 52
An einem Fadenpendel hängt eine Masse von 1 kg und schwingt. Skizzieren Sie das Pendel
und die Kraftkomponenten der Gewichtskraft. Geben sie außerdem die Rückstellkräfte bei
den folgenden zwei Auslenkwinkeln an.

Hilfe: Auf der Seite LEIFI Physik - Fadenpendel ist FRückstell = FRes =
beschleunigende Kraft. Achte auf die richtige Einstellung deines Taschenrechners
(DEG - RAD)!

(a) α = 5◦

(b) β = 20◦

(LÖSUNG: Die rücktreibenden Kräfte betragen 0,85 N und 3,36 N.)

19
6.1 Fadenpendel

Aufgabe 53
Eine Pendeluhr besitzt auf der Erde die Schwingdauer 1,8 Sekunden. Wie groß ist die Schwing-
dauer der Pendeluhr auf dem Mond (Schwerebeschleunigung auf dem Mond: g = 1,62 m/s2 )?
(LÖSUNG: Auf dem Mond führt das Pendel eine Schwingung in 4,43 s durch. Das ist die
Schwingungsdauer auf der Erde mal der Wurzel aus dem Verhältnis der Schwerebeschleu-
nigungen.)

Aufgabe 54

Experiment

Aufgabe: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Schwingungsdauer T eines Faden-


pendels und

(a) der Masse,

(b) der Länge des Fadenpendels und

(c) dem Auslenkungswinkels.

Versuchsdurchführung: Baue mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln ein Fadenpen-
del. Verwende dabei einen Faden von etwa 1 m Länge. Miss die Schwingungsdauer des Fa-
denpendels in Abhängigkeit von

(a) der Masse für 5 verschiedene Massen,

(b) der Fadenlänge für 10 verschiedene Fadenlängen und

(c) dem Auslenkungswinkels für 5 verschiedene Auslenkungswinkel.

Um die Genauigkeit der Messung zu erhöhen, soll zuerst die Schwingungsdauer für 10
Schwingungen bestimmt und dann der Mittelwert gebildet werden. Achte darauf, dass bei
jeder deiner Messungen alle anderen Parameter sich nicht ändern!

Auswertung:

(1) Stelle die Messwerte in einem Diagramm (z.B.: T (l)) dar und bestimme das zugehörige
physikalische Gesetz.

(2) Informiere dich über den Zusammenhang zwischen Schwingungsdauer und Erdbeschleu-
nigung g. Hilfe: Siehe BB6 S. 30

(3) Bestimme die Erdbeschleunigung mit Hilfe deiner Messwerte und interpretiere das Er-
gebnis!

20
6.1 Fadenpendel

Abbildung 12: t - y - Verlauf

Aufgabe 55
In der Abbildung 12 ist ein Teil einer Pendelschwingung dargestellt.
Bestimme folgende Größen dieser Schwingung so genau wie möglich:

(a) maximale Geschwindigkeit (rechnerisch und zeichnerisch)

(b) Elongation (Auslenkung) zum Zeitpunkt t=0,45 s

Zur Bestimmung von vmax gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Rechnerisch: v = r · ω ⇒ vmax = ymax · ω ⇔ vmax = y0 · ω

2. Zeichnerisch: Die Steigung der Tangente an den Graphen für y(t) = 0

21
6.1 Fadenpendel

Aufgabe 56
Ein Fadenpendel der Länge 1 m macht 100 Schwingungen in 200 s.

(a) Berechne die Periodendauer T

(b) Wie groß ist die Erdbeschleunigung an diesem Ort?

(c) Das Pendel wird um einen Winkel von 37◦ ausgelenkt (Kleinwinkelnäherung nicht an-
wendbar: T (α)). Um wie viel Prozent ändert sich die Schwingungsdauer und wie groß
ist diese? (Verwende dazu die Abbildung 13)

(d) Wie groß wäre die Schwingungsdauer auf dem Mond (gM ond ≈ 1,62 m/s2 )

(e) Skizziere ein y(t) - Diagramm für die Bewegung am Mond.

Abbildung 13: Verlängerung der Schwingungsdauer in Abhängigkeit der Auslenkung in % (un-


gedämpfte Schwingung)

Aufgabe 57
Beantworte für die Abbildung 14 folgende Fragen:

1. Bestimme aus dem Graphen die Schwingungsdauer der Schwingung.

2. Bestimme ebenfalls die Amplitude der Schwingung.

3. Entnehme dem Graphen, zu welchen Zeiten im skizzierten Abschnitt absolute Maxima


und Minima auftreten.

4. Handelt es sich hier um eine gedämpfte oder ungedämpfte Schwingung? Begründe


deiner Antwort.

5. Bestimme die Funktionsgleichung dieser Funktion.

6. Verwende das Programm GeoGebra um deine gefundene Funktionsgleichung zu zeich-


nen und vergleiche mit der Abbildung 14.

22
6.2 Federpendel

Abbildung 14: Daten einer Schwingung

Aufgabe 58
Skizziere die Funktion  0, 5 
y(t) = 3 cm · sin · t − π/2
s

6.2 Federpendel

Aufgabe 59
Eine 20 cm lange Feder hat eine Federkonstante von 0,6 N/cm.

1. Mach eine eine Skizze für die Feder vor und nach der Auslenkung.

2. Wie lang ist die Feder, wenn auf sie eine Kraft von 2,4 N wirkt?

3. Eine andere Feder hat eine Federkonstante von 0,4 N/cm. Vergleiche die beiden Federn
miteinander.

23
6.2 Federpendel

Abbildung 15: parallele Federn

Aufgabe 60
Wird an eine Spiralfeder ein Gewicht von 1 N angehängt, so dehnt sie sich um 15 cm aus.
Eine zweite, gleich lange Feder dehnt sich beim gleichen Gewicht nur um 10 cm.

Nun werden die beiden Federn nebeneinander (siehe Abbildung 15) gehangen und das 1-N-
Gewicht mit einer Stange daran befestigt. Dabei wird das Gewicht auf der Stange so ange-
ordnet, dass sich sie beim Loslassen waagerecht nach unten bewegt.

Um welche Länge bewegt sich das Gewicht jetzt nach unten? (Das Gewicht der Stange kann
vernachlässigt werden.)

Abbildung 16: Federn in Serie

24
6.2 Federpendel

Aufgabe 61
Zwei Federn von je 20 cm Länge werden jeweils mit 6,0 N belastet. Die erste Feder ist dann
26 cm, die zweite 30 cm lang.

1. Berechne die Federkonstanten D1 und D2 der beiden Federn.

2. Berechne die Längen der Federn, wenn sie jeweils mit 8,0 N belastet werden.

3. Die Federn werden aneinander gehängt und mit einem 6,0 N-Stück belastet. Bestimme
die Gesamtlänge beider Federn.

Abbildung 17: Massenmessung im All-Tag

Aufgabe 62
Eine Astronautin wiegt sich in Schwerelosigkeit (siehe Abbildung 17) mit Hilfe eines Ses-
sels, der sich zwischen zwei Schraubenfedern befindet (siehe BB6, S.33). Die Frequenz der
Schwingung beträgt 0,45 s−1 . Der Sessel alleine hat eine Masse von 12 kg, die Astronautin
52 kg.

1. Wie groß ist die Federkonstante einer einzelnen Feder?

2. Wieso kann die Astronautin nicht eine für uns handelsübliche Waage verwenden?

Aufgabe 63
In Abbildung 18 sieht du ein Galilei-Pendel oder Hemmungspendel. Führt das rechte Pendel
eine harmonische Schwingung aus? Begründe deine Antwort ausführlich!

25
6.2 Federpendel

Abbildung 18: Ein Fadenpendel (links) und ein Galilei-Pendel (rechts)

Aufgabe 64
Eine Gelse erzeugt mit ihren Flügeln genau den Kammerton a. Wie lange dauert ein Flügel-
schlag?

Eine Fliege erzeugt einen Ton, der genau eine Oktave darunter liegt. Wie lange dauert der
Flügelschlag bei ihr?

G ˇ
ˇ

Aufgabe 65

Bestimme mit Hilfe des Zusammenhangs Ekin = 12 · m · v 2 den Funktionsterm der Funk-
tion Ekin (t), die den zeitlichen Verlauf der kinetischen Energie des Körpers während der
Bewegung beschreibt.

Antwort
Es sei x(t) = x̂ · cos (ω0 · t), daraus folgt:

1 1 1
Ekin (t) = · m · v(t)2 = · m · (−x̂ · ω0 · sin (ω0 · t))2 = · m · x̂2 · ω02 · sin2 (ω0 · t) =
2 2 2
1 D 1
= · m · x0 2 · · sin2 (ω0 · t) = · D · x0 2 · sin2 (ω0 · t)
2 m 2

Aufgabe 66
An eine Feder mit der Federhärte 8,0 N/m wird ein Gewichtsstück der Masse 200 g gehängt.

1. Wie weit wird die Feder dabei gedehnt (≈ 25 cm)?

2. Welche Spannenergie steckt nun in der gedehnten Feder (0,24 J)?

26
6.3 Gedämpfte Schwingungen

Abbildung 19: Ekin (t)

Aufgabe 67
Eine Stahlfeder der Federhärte 150 N/m wird um
8,0 cm zusammengepresst. Mit dieser Stahlfeder wird
dann eine Glaskugel der Masse 50 g senkrecht nach
oben geschossen (siehe Abbildung 20).

1. Welche Energieumwandlungen finden dabei


statt?

2. Welche maximale Flughöhe erreicht die Glasku-


gel?

3. Mit welcher Geschwindigkeit landet die Kugel


wieder am Boden? Abbildung 20: Energieerhaltung bei ei-
ner vorgespannten Feder

6.3 Gedämpfte Schwingungen

Aufgabe 69
Bei der Lösung der Bewegungsgleichung für ein Federpendel, gibt es drei Fälle:

1. schwache Dämpfung (Schwingfall)

2. starke Dämpfung (aperiodischer Grenzfall)

3. starke Dämpfung (Kriechfall)

Wodurch unterscheiden sich diese drei Fälle? Zeichne einen typischen Verlauf und gib ein
Beispiel aus dem Alltag für jeden dieser Fälle an!

27
6.3 Gedämpfte Schwingungen

Aufgabe 68
Eine Stahlfeder der Härte 120 N/m wird um 6,0 cm
zusammengepresst. Beim Entspannen beschleunigt
diese Feder einen kleinen Wagen der Masse 150 g, der
anschließend einen Hang der Höhe 12 cm hochfährt
(siehe Abbildung 21).

1. Mit welcher Geschwindigkeit v1 startet der Wa- Abbildung 21: Energieerhaltung bei ei-
gen? ner vorgespannten Feder

2. MIt welcher Geschwindigkeit v2 kommt der Wa-


gen oben an?

Aufgabe 70

a) Eine harmonische Schwingung lässt sich durch die Gleichung y(t) = y0 · sin(2π Tt ) ma-
thematisch beschreiben. Dabei ist T die Schwingungsdauer und t die aktuelle Zeit, zu der
man die Auslenkung y(t) berechnen will. Bei welcher Auslenkung beginnt die Schwin-
gung bei t = 0? Welchen Term muss man in der Klammer hinzufügen, damit die Schwin-
gung bei maximaler Auslenkung beginnt?

b) Versuche, die Funktion


y(t) = e−δt
in einem Diagramm zu skizzieren, wobei δ eine Konstante ist. Was passiert bei größerem
und kleinerem δ? Wie könnte man den Ausdruck auch anders anschreiben? Denke an das
Minus im Exponenten.

c) Eine gedämpfte Schwingung, die zur Zeit null bei maximaler Auslenkung beginnt, kann
man mathematisch folgendermaßen beschreiben:
 t π
y(t) = e−δt y0 sin 2π + .
T 2
Im ersten Term steckt quasi die Dämpfung, im zweiten Term die harmonische Schwin-
gung. Der Wert π2 in der Klammer ist notwendig, damit die Schwingung mit einem Ma-
ximum beginnt. δ ist die so genannte Abklingkonstante. Stelle diese Funktion in Excel
oder Geogebra für δ = 0, 5 und 1 für die ersten 10 Sekunden dar. Nimm an, dass die
Schwingungsdauer T in beiden Fällen eine Sekunde beträgt und die Amplitude den Wert
1 hat.

d) Berechne, um wie viel Prozent die Amplitude nach der ersten Schwingung für δ = 0, 5
und 1 abnimmt und vergleiche dein Ergebnis mit der erstellten Grafik aus Aufgabe 45c.

28
6.4 Schwebung

6.4 Schwebung

i
Info: Als Schwebung bezeichnet man die Resultierende der additiven Überlagerung zwei-
er Schwingungen, welche eine ähnliche Frequenz haben. Es entsteht eine Schwingung mit
periodisch veränderlicher Amplitude.

Aufgabe 71
In der Abbildung 22 siehst du den Graph einer Schwebung. Kontrolliere, ob

∆ω =
Ts
gilt.

Hilfe:
Die Schwebungsfrequenz berechnest du mit fSchwebung = |f1 − f2 |.

Abbildung 22: Schwebung. y(t) = sin(20 rad rad


s · t) + sin(21 s · t)

29
6.4 Schwebung

Aufgabe 72
1. In der Abbildung 22 siehst du den Graph einer Schwebung. Wie groß ist die Frequenz
des zu hörenden Tons?

2. Überprüfe mit Hilfe der Abbildung ob die Beziehung der Überlagerungsschwingung


fR = f1 +f
2
2
richtig ist.

Hilfe:
Als Überlagerung von zwei harmonischen Schwingungen ergibt sich eine Überla-
gerungsschwingung, deren Frequenz fR das arithmetische Mittel der beiden Aus-
gangsfrequenzen ist:
f1 + f2
fR = .
2
Dieser Ton ist aber nicht gleich laut, sondern seine Lautstärke schwankt mit der
Schwebungsfrequenz fSchwebung .

Aufgabe 73
Klingen zwei Stimmgabeln gleichzeitig, so hört man 4 Schwebungen pro Sekunde. Die eine
Stimmgabel hat die Frequenz 372 Hz. Klebt man ein kleines Stück Kaugummi an die zweite
Stimmgabel mit unbekannter Frequenz, so wird die Schwebungsfrequenz größer. Berechnen
Sie die Frequenz der zweiten Stimmgabel.

30
6.5 Resonanz

6.5 Resonanz

Aufgabe 74
Was ist Resonanz? Wo kommen Resonanzphänomene im Alltag vor?

Aufgabe 75
Wovon hängt die Form einer Resonanzkurve ab? Wie lassen sich Resonanzkatastrophen ver-
hindern?

Aufgabe 76
Ein Auto besitzt eine Eigenfrequenz von 1,2 Hz. Die Fahrbahn hat im Abstand von 15 m tie-
fe Querfugen (alte Autobahnabschnitte). Berechne, bei welcher Geschwindigkeit die Stoß-
dämpfer des Autos besonders beansprucht werden. Wie nennt man diese Erscheinung? (Lö-
sung: 18 m/s)

Aufgabe 77
Eine Gitarrensaite erzeugt eine gedämpfte Schwingung, ein Keyboard kann eine ungedämpf-
te Schwingung im gleichen Ton erzeugen. Vergleiche die beiden Schwingungen miteinander
(f, y0 ).

Aufgabe 78
Lies den Artikel auf dieser auf Seite 75 durch und beantworte folgende Frage:

1. Nenne drei weitere Gebäude, die mit Hilfe von Tilgern geschützt werden.

2. Erkläre, wie ein Tilger (hohe) Gebäude vor Schäden schützen kann.

3. Beschreibe die Aufgabe der Dämpfer.

4. Was bedeutet der Begriff monofrequent?

5. Wieso befinden sich Tilger im Allgemeinen nicht ganz oben?

6. Wieso mussten Tilger bei einer Brücke in London nachgerüstet werden?

7. Beschreibe die Funktionsweise eines Stockbridge Dämpfers?

31
6.6 Akustik

6.6 Akustik

Aufgabe 79
Was ist der Unterschied zwischen einem Ton, einem Klang und einem Geräusch? Erkläre mit
Hilfe von Diagrammen!

Aufgabe 80
Die FOURIERanalyse (nach JEAN-BAPTISTE-JOSEPH DE FOURIER) ist ein wichtiges Werk-
zeug im Bereich der Signalanalyse und -verarbeitung. Mit ihrer Hilfe kann ausgerechnet
werden, aus welchen harmonischen Signalen (harmonische Schwingung) unterschiedlicher
Amplitude, Frequenz und Phasenlage ein periodisches Signal zusammengesetzt ist. Informie-
re dich über die Fourieranalyse im BB6 (bzw. Klangfarbe und Klanspektrum Duden Physik
S. 152f) und hier. Was bedeutet in diesem Zusammenhang 1. Oberschwingung, 2. Ober-
schwingung, usw.?

Aufgabe 81
Wie schwingt eine Lautsprechermembran, wenn sie mehrere Töne gleichzeitig erzeugt. Kann
sie wirklich mit verschiedenen Frequenzen schwingen?

Aufgabe 82
Alles spricht von *.mp3 Dateien. Aber was ist das eigentlich? Worin liegt der Vorteil des
MP3-Formats gegenüber dem "normalen"Format auf einer CD?

Aufgabe 83
Die Stimmen von Sängern werden in vier Kategorien eingeteilt: Tenor, Bass, Sopran und Alt.
Die Einteilung erfolgt nach den Frequenzbereichen, den diese Stimmlagen abdecken: 85-
320 Hz, 170-640 Hz, 130-430 Hz und 250-1100 Hz. Die Zuordnung erfolgt nach der jeweili-
gen Stimmbandlänge der Sängerin und Sänger: 14-17mm, 18-19 mm, 17-20 mm, 24-25 mm.
Ordne den Stimmlagen jeweils die richtigen Frequenzbereiche und Stimmbandlängen zu.

32
6.6 Akustik

Aufgabe 84
Das menschliche Ohr kann zwei aufeinanderfolgende Töne gerade noch getrennt wahrneh-
men, wenn die Pause zwischen beiden größer als 0,1 s ist.

1. Berechne die Mindestentfernung, so dass man gerade ein Echo hören kann. (Lösung:
17 m)

2. Wäre der Mindestabstand im Winter oder im Sommer größer? Begründe. (Lösung: Im


Sommer wäre er größer.)

3. Wie müsste die Fläche beschaffen sein, an der der Schall zurückgeworfen wird (Lösung:
möglichst senkrecht zur Schallquelle.)?

33
6.7 Gemischte Beispiele

6.7 Gemischte Beispiele

Aufgabe 85
In Tabelle 1 siehst du links oben eine Welle. Welche Eigenschaften hätten die Licht- und
Schallwellen darunter in Bezug auf diese Welle, also etwa lauter, heller, höher, rötlicher und
so weiter? Vervollständige die Tabelle.

Bezugswelle

Licht Schall

Tabelle 1: Vergleich von verschiedenen Wellen

Aufgabe 86
Erkläre ausführlich, wie eine Springtide und eine Nipptide durch Mond und Sonne erzeugt
werden. Als Hilfe verwende die Information auf dieser Seite und den Link.

34
Wellengrundlagen

7 Wellengrundlagen

Aufgabe 87
Die Schallgeschwindigkeit in Luft beträgt unter normalen Bedingungen 331 m/s. Bestimmen
Sie die Wellenlängen für die Musiktöne c (262 Hz), f (349 Hz) und a (440 Hz)

Hilfe:
c
λ=
f
c ... Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle
λ ... Wellenlänge
f ... Frequenz
Weitere Informationen findest du hier.

Aufgabe 88
Ein Radiosender sendet elektromagnetische Wellen der Frequenz 801 kHz aus. Die Wellen
breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit (300000 km/s) aus. Berechnen Sie die Wellenlänge
dieser Wellen. (Lösung: λ = 375 m)

Aufgabe 89
Welche Frequenz besitzt eine Welle mit der Wellenlänge 10 m, die sich mit Lichtgeschwin-
digkeit (300000 km/s) ausbreitet? (Lösung: 30 MHz)

Aufgabe 90
Die Wellen auf einem Ozean bewegen sich mit 2 m/s in eine Richtung. Der Abstand zwischen
zwei Wellenkämmen beträgt 8 m. In welchem zeitlichen Abstand laufen die Wellen gegen
den Strand des Meeres? (Lösung: ∆t = 4 s)

Aufgabe 91
Die in Abbildung 23 sichtbaren Diagramme, beschreiben eine Schallwelle, die von einer
Stimmgabel ausgeht. Ermittle aus den Diagrammen bzw. durch Berechnung ymax , λ, T, f .

35
Wellengrundlagen

Abbildung 23: t-y- und x-y-Diagramm einer Welle

(a) t-y-Diagramm (b) x-y-Diagramm

Abbildung 24: Darstellung einer Welle

Aufgabe 92
Eine Welle hat eine Amplitude von 2 cm, ihre Frequenz beträgt 5 Hz und ihre Wellenlänge
1,0 m. Stelle die Welle in einem t-y-Diagramm und in einem x-y-Diagramm dar. Zeichne in
die Abbildung 24.

Aufgabe 93
Wie entsteht eine

1. Wasserwelle,

2. Erdbebenwelle und

3. Schallwelle?

36
Wellengrundlagen

Aufgabe 94
1. Welche Wellenarten gibt es? Gib jeweils ein Beispiel aus dem Alltag an!

2. Was bedeutet Longitudinal- und Transversalwelle? Gib für beide Wellen zwei Beispiele
an!

3. Wieso breiten sich mechanische Transversalwellen nur in festen Stoffen und an der
Oberfläche von Flüssigkeiten aus, aber nicht in Gasen oder Flüssigkeiten?

Aufgabe 95
Hat eine Wasserwelle Energie? Und besitzt sie einen Impuls? Ist es überhaupt möglich, dass
eine Welle Energie hat, aber keinen Impuls?

Aufgabe 96
Siehe dir Abbildung 25 an. Welcher Zusammenhang zwischen Wellenart, Schwingungsrich-
tung und Wellengeschwindigkeit fällt dir auf?

Abbildung 25: Überblick über die verschiedenen Arten von Wellen

Aufgabe 97
In welche Kategorie sind Erdbebenwellen einzuordnen? Begründe mit Hilfe der Abbildung
26 und deinem Wissen über Primär- und Sekundärwellen, warum man weiß, dass der äußere
Erdkern flüssig ist.

Aufgabe 98
Die Wellengeschwindigkeit hängt von der Art des Mediums ab! Welcher Zusammenhang
besteht zwischen dem Aggregatzustand und der Geschwindigkeit der Longitudinalwellen?
Sieh dir dazu Abbildung 27 an.

37
Wellengrundlagen

Abbildung 26: Vereinfachte Darstellung, wie Bebenwellen durch die Erde laufen.

Aufgabe 99
1. In Festkörpern hängt die Wellengeschwindigkeit von der Schwingungsrichtung ab, al-
so davon, ob die Welle longitudinal oder transversal schwingt. Diesen Umstand nützt
der Sandskorpion aus. Ein krabbelnder Käfer erzeugt Wellen im Sand, quasi ein Mini-
Erdbeben. Diese Wellen dienen dem Skorpion zur Ortung im Dunkeln, denn er hat
„Seismographen“ in den Füßen. Die Richtung zur Beute kann er feststellen, je nach-
dem welches seiner 8 Beine zuerst die Wellen wahrnimmt (siehe Abbildung 28). Woher
weiß er aber die Entfernung? Nimm an, dass sich die Longitudinalwellen mit 150 m/s
bewegen und die Transversalwellen mit 50 m/s. Leite eine allgemeine Formel ab, die
den Zusammenhang zwischen Zeitdifferenz und Entfernung zeigt. Erstelle damit ein
Diagramm, das diesen Zusammenhang bis 1 m darstellt. Welche Zeitdifferenzen muss
der Skorpion unterscheiden können, wenn er die Entfernung ab 30 cm bestimmen will?

2. Auch Seismologen bestimmen die Entfernung eines Bebens im Prinzip wie ein Sands-
korpion. Weil die Longitudinalwellen des Erdbebens zuerst ankommen, nennt man
sie Primärwellen oder P-Wellen. Die Transversalwellen nennt man Sekundär- oder S-
Wellen. In Abbildung 29 siehst du die unterschiedliche Laufzeit der Sund P-Wellen. Wie
viele Minuten vergehen zwischen der Ankunft der Wellen, wenn man sich 10000 km
vom Beben entfernt befindet? Löse grafisch! Überlege vorher, welcher Zusammenhang
zwischen den Winkelgraden und der Entfernung besteht.

Die Lösungen zu dieser Aufgabe findest du auf Seite 77.

Info: Wer sich Für Sandskorpione und ihr Jagdverhalten interessiert, dem empfehle ich
diesen Link.

38
Wellengrundlagen

Abbildung 27: Geschwindigkeit der Longitudinalwellen ausgewählter Stoffe

Aufgabe 100
Die Wellengeschwindigkeit hängt von der Art der Welle ab! Bei einem 100-m-Sprint beob-
achtest du den Starter, der gerade mit einer Startklappe das Startsignal gibt. Mit welcher
Verzögerung kommt das Geräusch in 100 m Entfernung bei dir an (Schallwelle), nachdem
du das Zusammenklappen gesehen hast (elektromagnetische Welle)?√ Nimm an, dass die Luft-
temperatur 25 °C beträgt und verwende die Formel vLuf t = 20 · T (siehe BB6 S. 54). Wie
sinnvoll ist die exakte Berechnung?

39
Wellengrundlagen

Abbildung 28: Ein Skorpion und seine zukünftige Beute

Aufgabe 101
Die Schallgeschwindigkeit der Luft wurde schon im 17. Jahrhundert grob durch eine Lauf-
zeitmessung bestimmt. Dazu stellte man in einer möglichst großen Entfernung eine Kanone
auf und maß die Zeit, die zwischen der Beobachtung des Mündungsfeuers und dem Kano-
nenknall verstrich. Als ungefähren Wert erhielt man für die Schallgeschwindigkeit in Luft
300 m/s. In der Nacht vom 22. Juni 1822 wiederholten ALEXANDER VON HUMBOLDT (sie-
he Abbildung 30), GAY-LUSSAC und ARAGO einen ähnlichen Versuch in der Nähe von Paris.
Auf zwei Hügeln wurde je eine Kanone aufgestellt. Die Entfernung der Kanonenmündungen
war 18622 m. Abwechselnd feuerte Kanone 1 und Kanone 2. Für die Zeit zwischen dem Auf-
blitzen des Mündungsfeuers und dem Eintreffen des Schalls wurde im Durchschnitt 54,6 s
gemessen.

1. Berechne, wie hoch√die Temperatur an diesem Tag gewesen sein muss


(siehe vLuf t = 20 · T , BB6 S. 54).

2. Überlege dir, was der Grund dafür sein könnte, dass man die Kanonenschüsse abwech-
selnd von den Hügeln abgefeuert hat? Wie waren die beiden Kanonen sinnvoller Weise
aufgestellt?

3. Überlege dir, warum die Schallgeschwindigkeit mit der Temperatur zunimmt.

Aufgabe 102
Wovon kann die Geschwindigkeit einer Welle generell abhängen?

40
Wellengrundlagen

Abbildung 29: vom Epizentrum zurückgelegte Entfernung (km)

Abbildung 30: Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (1769 - 1859) war ein deut-
scher Naturforscher mit weit über die Grenzen Europas hinausreichendem Wirkungsfeld. In sei-
nem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten sich entfaltenden Gesamtwerk schuf
er ëinen neuen Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Weltünd wurde zum Mitbe-
gründer der Geographie als empirischer Wissenschaft.

41
7.1 Überlagerung von Wellen

7.1 Überlagerung von Wellen

Aufgabe 103
Wie lautet das Superpositionsprinzip? Nenne mindestens eine Ausnahme!

Aufgabe 104
1. Eine Wasserwelle hat die Form einer umgdrehten Rollkurve (siehe BB6 S. 56). Das
liegt daran, dass sich die Oberfläche des Wassers beim Vorbeiziehen der Welle entlang
einer Kreisbahn bewegt. Nimm an, eine Wasserwelle ist 10 m lang. Wie groß kann der
Unterschied zwischen Berg und Tal maximal werden?

2. Was passiert, wenn eine Welle mit 10 m Länge und 3,2 m Höhe von einer Welle mit
1 m überlagert wird? Gilt dann das Superpositionsprinzip immer noch?

3. Überlege, was mit der kleinen und großen Welle aus 2. passiert, wenn sich diese überla-
gern. Welche der beiden Wellen wird „überleben“? Was bedeutet das für die „Evolution
der Wellenlänge“? Was wird dadurch im Laufe der Zeit passieren? Welche Rolle spielt
die Dispersion?

Die Lösungen zu dieser Aufgabe findest du auf Seite 78.

Aufgabe 105
Wenn eine Welle durch einen so genannten Doppelspalt läuft, also quasi durch eine Wand
mit zwei schmalen Öffnungen, dann entstehen dahinter Zonen, in denen sich die Wellen
verstärken bzw. komplett auslöschen (siehe Abbildung 31). Wie kann man das erklären? Was
würde passieren, wenn man nicht Wasserwellen verwendet, sondern Licht? Welches Muster
würde auf einem Schirm dahinter entstehen?

Aufgabe 106
Von zwei Erregern gehen Wellen aus. Die Wellenberge in der Abbildung auf Seite 45 sind als
durchgehende Linien gezeichnet, die Wellentäler als gestrichelte Linien.

1. Ergänze die vom zweiten Erreger ausgehenden Wellen. Sie haben die gleiche Wellen-
länge und die gleiche Amplitude wie die vom ersten Erreger ausgehenden Wellen.

2. Markiere farbig Gebiete der Verstärkung und der Auslöschung.

42
7.1 Überlagerung von Wellen

Abbildung 31: Eine Welle läuft durch einen Doppelspalt

43
7.1 Überlagerung von Wellen

44
7.2 Stehende Wellen

7.2 Stehende Wellen

Abbildung 32: Grund- und Oberwellen in offenen und gedeckten Orgepfeifen am Beispiel eines
Grundtons mit 440 Hz. Die Schwingungen sind longitudinal, aber zur besseren Übersicht ist auch
die Schwingungsamplitude eingezeichnet.

Aufgabe 107
Warum klinge offene und geschlossene Orgelpfeifen ziemlich unterschiedlich, auch wenn sie
genau dieselbe Tonhöhe haben? Sieh dir dazu die Abbildung 32 an.

Aufgabe 108
Welche Reiter werden springen, wenn du die Saite so wie in Abbildung 33 bei C berührst
und bei B anzupfst?

Abbildung 33: Eingespannte Saite

45
Wellengrundlagen 2

8 Wellengrundlagen 2

Aufgabe 109
Wie lautet das Huygens- und das Fermatprinzip. Gib jeweils ein Beispiel an, in dem diese
Prinzipien hilfreich sind, um die Ausbreitung von z.B. Lichtwellen zu beschreiben.

Abbildung 34: Was passiert mit den Wellen, nachdem sie das Hindernis passiert haben?

Aufgabe 110
1. Versuche in Abbildung 34 einzuzeichnen, wie die Wellen nach den Hindernissen wei-
terlaufen. Überlege mit Hilfe des Prinzips von Huygens. Inwiefern sind diese beiden
Situationen im Alltag von Bedeutung? Denke zum Beispiel an den Schall!

2. Versuche in Abbildung 35 einzuzeichnen, wie die Wellen nach dem Hindernis weiter-
laufen. Was kann man damit begründen?

3. Wenn eine Welle durch einen so genannten Doppelspalt läuft, also durch eine Wand mit
zwei schmalen Öffnungen, dann entstehen dahinter Zonen, in denen sich die Wellen
verstärken bzw. komplett auslöschen (siehe Abbildung 36). Wie kann man das erklä-
ren? Was würde passieren, wenn man nicht Wasserwellen verwendet sondern Licht?
Welches Muster würde auf einem Schirm dahinter entstehen?

46
Wellengrundlagen 2

Abbildung 35 Abbildung 36

Aufgabe 111
Eine ebene Wellenfront nähert sich einem glatten Hindernis, etwa einem Spiegel (Abbildung
37). Wir greifen die Punkte A1 bis D1 heraus. Nacheinander treffen diese auf und erzeugen,
gemäß dem Huygens’schen Prinzip, Kreiswellen. Die reflektierte Wellenfront ist die Einhül-
lende dieser Kreiswellen, eine Tangente an alle Kreise. Du siehst, wie die Wellenfront nach
und nach „umklappt“, bis sie gänzlich in die neue Richtung zeigt. Natürlich passiert das nicht
nur an diesen Punkten, sondern kontinuierlich.
Das Reflexionsgesetz besagt nun, das einfallende und reflektierte Strahlen denselben Win-
kel zum Lot und somit auch zur Reflexionsebene einschließen. In Abbildung 38 siehst du
das erste und das letzte Bild der Filmsequenz übereinandergelegt. Die einfallende Lichtfront
bildet das Dreieck A1 D1 D4 und die reflektierte das Dreieck D4 A4 A1 . Wenn das Reflexions-
gesetz richtig ist, dann müssen Winkel α und β gleich groß sein. Wie kann man geometrisch
beweisen?

Aufgabe 112
Das Fermat-Prinzip lautet: Eine Welle läuft zwischen zwei Punkten auf dem zeitlich kürzesten
Weg. Wenn sich das Medium nicht ändert, dann ist der zeitlich kürzeste auch der räumlich
kürzeste Weg. Die Wellenfront bewegt sich geradlinig. Wenn sich aber das Medium ändert
und somit die Geschwindigkeit der Welle, dann ist der kürzeste Weg nicht gerade. Das kann
man mit dem Weg eines Rettungsschwimmers vergleichen, der eine Person in Seenot retten
will (Abbildung 39): Über B geht es schneller als über A. Die Zeit, die er benötigt, ist eine
Funktion von x und vom Auftreffpunkt an der Grenze zwischen Sand und Wasser abhängig.

Es wurde angenommen, dass der Retter doppelt so schnell läuft wie er schwimmt. Welche
der beiden Kurven in der Abbildung 39 passt zum Bild oben? Um wie viel Prozent braucht
der Retter länger, würde er den geraden Weg nehmen? Bei der relativen Zeit auf der y-Achse
wurde die schnellste Strecke mit 100% angenommmen.

47
Wellengrundlagen 2

Abbildung 37 Abbildung 38

Aufgabe 113
Beugung Brechung Reflexion

Sieh dir das Video an und installiere anschließend dies Anwendung LightWave Studio auf
dein Mobilgerät und experimentiere mit den frei zugänglichen Animationen.

48
Wellengrundlagen 2

Abbildung 39: Die Rettung am Meer ist mit dem Prinzip von Fermat zu vergleichen. Welche Kurve
passt? Die durchgezogene oder die strichlierte?

Aufgabe 114
Die Brechzahl n eines Mediums ist als Quotient der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (c0 )
und in diesem Medium (c) definiert, also
c0
n= .
c
Man kann das Brechungsgesetz daher auch so formulieren:
c0
sinα c1 n1 n2
= = c0 = .
sinβ c2 n2 n1

In der Abbildung 40 siehst du einige Beispiele für absolute und relative Lichtgeschwindig-
keiten und die dazugehörigen Brechzahlen in verschiedenen Materialien.

1. Was passiert mit der Brechkraft einer Lupe, die unter Wasser gehalten wird? Wie siehst
du ohne Taucherbrille unter Wasser? Wie hängen diese beiden Fragen zusammen?
Versuche mit Hilfe des Brechungsgesetzes und Abbildung 40 zu begründen.

2. Nimm an, du tauchst und leuchtest mit einer Taschenlampe aus dem Wasser heraus.
Zeichne ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen den Winkeln α und β zeigt.
Benutze die Abbildung 41 und forme das Brechungsgesetz zunächst so um, dass die
Variable β freistellen kannst. Was fällt im Diagramm auf?

3. Leite aus dem Brechungsgesetz eine allgemeine Formel ab, mit der du den Grenzwinkel
für die Totalreflexion berechnen kannst, und überprüfe diese Formel am Übergang von
Wasser und Luft.

4. Was fällt auf an der Unterwasseraufnahme in Abildung 42 auf und was hat das mit der
Fragge 2 und 3 zu tun?

5. Der Schützenfisch in Abbildung 43 hat eine interessante Jagdmethode: Er ßpucktäuf


seine Beute. Mit dem Wasserstrahl, der etwa eine Geschwindigkeit von 16 km/h er-
reicht, kann er Insekten abschießen, die sich bis einen Meter über der Wasseroberfläche
befinden. Seine Augen bleiben dabei unter Wasser. Was ist daran bemerkenswert?

49
Wellengrundlagen 2

Abbildung 40: Einige Beispiele für Lichtge- Abbildung 41: Ein Lichtstrahl tritt aus
schwindigkeiten in verschiedenen Materialien. n dem Wasser aus.
bezeichnet man als Brechzahl.

Abbildung 42: Schildkröte

Aufgabe 115
Wenn du schon einmal den Himmel in einer klaren Nacht betrachtet hast (das ist in Istan-
bul aufgrund der Lichtverschmutzung unmöglich), ist dir vielleicht das Funkeln der Sterne
aufgefallen: Manche zittern, manche ändern Helligkeit und Farbe.

1. Wodurch kommt das zustande? Planeten funkeln nur sehr schwach. Warum?

2. Warum liefert das Hubble-Teleskop (siehe Abbildung 44) mit seinem Spiegeldurchmes-
ser von bloß 2,5 m wesentlich bessere Bilder als die großen terrestrischen Teleskope mit
Spiegel von über 10 m Größe?

3. Als Hubble-Teleksop Nachfolger, wird das James-Webb-Weltraumteleskop (hoffentlich


bald) in ein Orbit um die Erde geschickt. Was sind die Aufgaben von diesem Teleskop
und wie ist es aufgebaut?

Aufgabe 116
Die Straße in Abbildung 45 sieht nass aus, obwohl sie staubtrocken ist. Das bezeichnet man
als Luftspiegelung oder etwas romantischer auch als Fata Morgana. Wie kommt so etwas zu
Stande? Bedenke, dass im Sommer die Straße sehr heiß wird und somit auch die Luftschich-
ten darüber. Was bedeutet das für den Lichtverlauf? Versuch dazu eine Skizze zu machen!

50
Wellengrundlagen 2

Abbildung 43: Ein Schützenfisch

Aufgabe 117
Versuche qualitativ folgende Frage zu begründen: Warum kannst du jemanden im Neben-
raum sprechen hören, auch wenn du ihn nicht siehst? Warum kannst du dich selbst sprechen
hören? Warum kannst du Geräusche auch mit abgewandten Ohren hören? Welche Eigen-
schaft der Schallwellen ist dafür verantwortlich?

Aufgabe 118
Warum klingt die eigene Stimme so seltsam, wenn man sie in einer Aufzeichnung anhört?
Die Antwort wird dir vielleicht nicht gefallen!

51
Wellengrundlagen 2

Abbildung 44: Hubble-Teleskop

Abbildung 45: Totalreflexion an einer Straße

52
8.1 Dünne Linsen

8.1 Dünne Linsen

Abbildung 46: Strahlenverlauf für bikonkave und bikonvexe Linsen

Aufgabe 119
Ergänze den Strahlenverlauf in der Abbildung 46.

Abbildung 47: Bildkonstruktion bei einer bikonvexen Linse.

Aufgabe 120
Konstruiere das Bild des Gegenstandes in Abbildung 47 ! Beschreibe Richtung, Größe und
Art des Bildes! .

53
8.1 Dünne Linsen

Aufgabe 121
Ein 2,50 cm großer Gegenstand befindet sich 8,50 cm vor einer Sammellinse der Brennweite
3,50 cm. Ermitteln Sie durch Rechnung und Zeichnung die Bildweite sowie die Bildgröße.

Hilfe: Die Bildgröße kann aus der Gleichung für den Abbildungsmaßstab bestimmt
werden.

Aufgabe 122
Anstelle der Abbildungsgleichung
1 1 1
= +
f g b
wird vielfach die Newtonsche Abbildungsgleichung in der Form

f 2 = z · z′ (1)
verwendet.
Hierbei ist z = b − f und z ′ = g − f .
Interpretiere die Größen z und z’. Leite die Gleichung 1 aus der Abbildungsgleichung her.
Trage z’ in Abhängigkeit von z grafisch auf. Diskutieren Sie die Kurve.

Abbildung 48: Menschliches Auge

54
8.1 Dünne Linsen

Aufgabe 123
Betrachte Abbildung 48 und beantworte folgende Fragen:

1. Benenne die Teile des Auges.

2. Welche Funktion hat Teil 3?

55
8.2 Dopplereffekt

8.2 Dopplereffekt

Aufgabe 124
An einem ruhenden Beobachter fährt eine pfeifende Lokomotive (1500 Hz) mit einer Ge-
schwindigkeit von 120 km/h vorbei. Bestimme die Frequenz des Tones, den der
Beobachter ...

1. ... vor dem Vorbeifahren der Lokomotive hört (≈ 1660 Hz),

2. ... nach dem Vorbeifahren der Lokomotive hört (≈ 1370 Hz).

Aufgabe 125
Bewegter Sender, ruhender Empfänger
Ein Sender bewegt sich mit der Geschwindigkeit v auf einen ruhenden Empfänger zu und
sendet einen Ton der Wellenlänge λ (Frequenz f, Periode T) aus.
Wie im Unterricht aufgezeigt wurde, registriert der Empfänger einen Ton der (kleineren)
Wellenlänge
λE = λ − v · T (2)

1. Leite aus der Gleichung 2 eine Beziehung der Frequenz f und der vom Empfänger
registrierten (höheren) Frequenz fE her.

2. Bestimme für den Fall, dass sich der Sender vom Empfänger wegbewegt,

2.1 die zu 2 analoge Beziehung zwischen λ und λE .


2.2 die entsprechende Beziehung zwischen f und fE .

Die Lösungen zu dieser Aufgabe findest du auf Seite 79.

56
Thermodynamik

9 Thermodynamik
9.1 Messung einer spezifischen Wärmekapazität

Aufgabe 126
Es soll die spezifische Wärmekapazität von Blei ermittelt werden. Dazu werden 600 g Bleisch-
rot auf 100 °C erhitzt und in ein Aluminiumgefäß mit der Masse 200 g gegeben, in dem sich
500 g Wasser befinden; die Anfangstemperatur des Kalorimeters beträgt 17,3 °C. Nachdem
Erreichen des thermischen Gleichgewichts wird eine Endtemperatur von 20,0 °C gemessen.
Wie groß ist die spezifische Wärmekapazität von Blei? cAluminium = 0, 900 kgK
kJ

[Lösung: cBlei = 0, 128 kgK


kJ
]

9.2 Phasenübergänge und latente Wärme

Aufgabe 127
Welche Wärme ist nötig, um 1,5 kg Eis der Temperatur -20 °C bei Atmosphärendruck in Was-
serdampf zu überführen? [Lösung: 4,58 MJ]

Aufgabe 128
Ein Stück Blei mit der Masse 830 g wurde exakt bis zum Schmelzpunkt (600 K) erwärmt.
Welche Wärmeenergie muss danach zugeführt werden, um es vollständig zu schmelzen?
[Lösung: 20,5 kJ]

Aufgabe 129
Ein 2-l-Krug mit Limonade stand bei einer Temperatur von 33 °C den ganzen Tag auf einem
Gartentisch in der Sonne. Sie gießen nun 0,24 kg der Limonade in einen Styroporbecher und
geben zwei Eiswürfel hinein, die jeweils 0,025 kg schwer sind und eine Temperatur von 0 °C
haben.

1. Welche Temperatur hat die Limonade im Becher, nachdem sich thermisches Gleichge-
wicht eingestellt hat?

2. Wie hoch wird die Endtemperatur sein, wenn du sechs Eiswürfel in den Becher gibst?

57
9.3 Dichteanomalie von Wasser

Aufgabe 130
Wasser befindet sich in einem Aluminiumgefäß mit der Masse mAl = 1, 5 kg und einer Tem-
peratur von TAl = 15◦ C. Welche Temperatur stellt sich ein, wenn 1 kg geschmolzenes (flüs-
siges) Blei von TP b = 327◦ C in 5 Liter Wasser von TW asser = 15◦ C hineingegossen wird?

Schmelzpunkt von Blei: T = 327◦ C


cAl = 0, 896 kJ/kgK
cP b = 0, 129 kJ/kgK
Schmelzwärme von Blei: cP b = 25, 14 J/g
LÖSUNG: TM ≈ 288, 82 K

9.3 Dichteanomalie von Wasser

Abbildung 49: Volumen von 1 Kilogramm Wasser bei verschiedenen Temperaturen.

Aufgabe 131
Was versteht man unter 1 Liter? Meistens wird die Masse von 1 Liter mit 1 kg gleichge-
setzt. Wie groß ist der Fehler, den man dadurch bei Zimmertemperatur und Siedetemperatur
macht? Warum ist es physikalisch nicht exakt, von einem Liter Mineralwasser zu sprechen?
Verwende für deine Erklärung die Abbildung 49.
[Lösung: 0,5 bzw. zwischen 4 und 5 %.]

9.4 Wärmeleitung

Aufgabe 132

Eine Hauswand habe eine Fläche von 120 m2 und eine Dicke von 40 cm. Die Temperatur
an der Innenfläche betrage 13◦ C und an der Außenwand 5◦ C. Welche Wärmeverluste treten
auf? (= Heizleistung für konstante Temperatur) (Antwort:I=1,2 kW)

58
9.5 Allgemeine Gasgleichung

Aufgabe 133
Eine 50 m2 große Hauswand mit einer Außentemperatur von −5◦ C und einer Innentempera-
tur von 18◦ C besteht aus vier Schichten. Die Schicht 1 besitzt einen Wärmeleitkoeffizienten
von λ1 = 0, 9 W/mK, Schicht 2 einen Wärmeleitkoeffizienten von λ2 = 0, 6 W/mK, Schicht 3
einen Wärmeleitkoeffizienten von λ3 = 0, 12 W/mK und Schicht 4 einen Wärmeleitkoeffizien-
ten λ4 = 0, 3 W/mK. Schicht 1 ist 2 cm, Schicht 2 ist 30 cm, Schicht 3 ist 5 cm und Schicht 4
ist 2 cm dick. Bestimmen Sie den Wärmestrom! (Lösung: I = 1143, 6 W)

Aufgabe 134
Ein heißer Stahlkörper mit der Masse m = 20 kg und der spezifischen Wärmekapazität von
cStahl = 0, 46 kJ/kgK wird in 30 l Wasser von 100 °C geworfen, das sich sodann auf 90 °C
erwärmt. Wie heiß war der Stahlkörper?

9.5 Allgemeine Gasgleichung

Aufgabe 135
Bei welcher Temperatur herrscht in 1,15 mol eines abgeschlossenen idealen Gases vom Vo-
lumen 30, 7 dm3 ein Druck von 980 hPa?(Lösung: T ≈ 42◦ C)

Aufgabe 136

In einem Gefäß mit einem Volumen von 0,05 m3 herrscht ein Druck von 12 MPa. Es herrscht
eine Temperatur von 20 Grad Celsius und das Gefäß ist mit Sauerstoff gefüllt. Wie groß ist
die Masse des Sauerstoffs? (Lösung: m ≈ 7,9 kg)

Aufgabe 137
Um wieviel Prozent ändert sich das Volumen einer Luftmenge, wenn sie bei konstantem
Druck von 20◦ C auf 40◦ C erwärmt wird. (Lösung: 6,8%)

Aufgabe 138
1. Wie ändert sich die Dichte eines Gases, wenn seine Temperatur bei konstantem Druck
erhöht wird? Erläuerung!

2. Zeige, dass die Dichte und die Temperatur einer abgeschlossenen Gasmenge bei kon-
stantem Druck gilt:
ρ · T = konst.

59
9.6 Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Aufgabe 139

400 cm3 Luft von 273 K sollen bei konstantem Druck durch Erwärmen auf 800 cm3 ausge-
dehnt werden. Welche Temperaturerhöhung ist dazu erforderlich? (Lösung: 273 K)

9.6 Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Aufgabe 140

Luft mit einem Volumen von 0,5 m3 hat die Temperatur 20 ◦ C und einen Druck 0,1 MPa.
Welche Arbeit in kJ wird verrichtet, wenn bei gleichbleibendem Druck die Temperatur auf
150 ◦ C erhöht wird? Stellen Sie diesen Vorgang in einem p-V-Diagramm dar. (Lösung: ∆V =
0,22 m3 und W=22 kJ)

Aufgabe 141

Welcher Enddruck wird erreicht, wenn 500 m3 Luft vom Anfangsdruck 1,1 · 10 5 Pa unter Auf-
wand von 20 kWh isotherm verdichtet werden? (Lösung: 4,1 · 1 05 Pa)

Hinweis: Bei der isothermen Zustandsänderung gilt für die Arbeit die folgende
Gleichung:  
V2 a
W = −p1 · V1 · ln
V1
a
Herleitung dieser Gleichung siehe Physik Duden S. 201

Aufgabe 142
Ein Luftkompressor nimmt eine Leistung von 15 kW auf und verdichtet isotherm stündlich
200 m3 Luft vom Anfangsdruck 1,12 · 10 5 Pa. Welcher Enddruck wird bei einem Wirkungs-
grad von 85 % erreicht? (Lösung: 0,87 MPa)

Aufgabe 143
Um welchen Betrag müßte die Wassertemperatur zunehmen, wenn sich die gesamte Energie
eines 15 m hohen Wasserfalls in Wärme umwandeln würde? (Lösung: ∆T = 0,035 K)

Aufgabe 144

Ein Luftvolumen von 1 m3 hat eine Temperatur von 18 ◦ C bei einem Druck von 101,3 kPa.
Welche Arbeit wird abgegeben, wenn die Temperatur bei konstantem Druck auf 200 ◦ C er-
höht wird. (Lösung: 63,3 kJ)

60
9.7 Kreisprozesse

9.7 Kreisprozesse

Aufgabe 145

In einem Ottomotor mit 1600 cm3 Volumen wird ein Benzin-Luft-Gemisch auf den 100. Teil
des ursprünglichen Volumens verdichtet und dann gezündet. Die Verbrennungstemperatur
beträgt 600 ◦ C. Die Abgase kühlen bei der darauf folgenden Expansion auf 80 ◦ C ab und
gelangen zum Auspuff. Welcher maximale Wirkungsgrad ist bei diesem Motor möglich? (Lö-
sung: 0,6)

Aufgabe 146
Das nebenstehende p-V-Diagramm (Abbildung 50
zeigt den in einer speziellen Wärmekraftmaschine ab-
laufenden Kreisprozess. Die Maschine arbeitet mit
0,1 mol eines idealen einatomigen Gases. (Lösung: T
= 300 K und W = 1383 J)

1. Das Volumenverhältnis ist V2


V1 = 4. Berechne T1 .

2. Zeichne ein V-T-Diagramm und ein p-T-


Diagramm.

3. Berechne für den Übergang 2-3 die Volumenar- Abbildung 50: Kreisprozess
beit.

Aufgabe 147
Der im p-V-Diagramm angegebene Kreisprozeß (Ab-
bildung 51) eines idealen Gases soll qualitativ in das
entsprechende V T Diagramm umgezeichnet werden.

Abbildung 51: Kreisprozess

Aufgabe 149
Auf welchen Betrag ist die obere Arbeitstemperatur eines zwischen 40 ◦ C und 120 ◦ C arbei-
tenden Carnotprozesses zu erhöhen, damit sich der Wirkungsgrad verdoppelt? (Lösung: T
= 527,9 K)

61
9.7 Kreisprozesse

Aufgabe 148
Der aus dem V-T-Diagramm ersichtliche Kreisprozeß
eines idealen Gases soll qualitativ in das entsprechen-
de p-V-Diagramm übertragen werden.

Abbildung 52: Kreisprozess

Aufgabe 150

Ein Stirling-Motor (Abbildung 53) arbeite mit 50 g Luft (M = 30 g · mol−1 ) zwischen den
Temperaturen T1 = 350 ◦ C und T1 = 50 ◦ C sowie den Volumina V1 = 2000 cm3 und V2 =
5000 cm3 .

1. Skizziere das V-p-Diagramm des Stirling-Motors. Erkläre seine Arbeitsweise anhand


der Skizze und des Arbeitsdiagramms unter Nutzung des 1. Hauptsatzes der Thermo-
dynamik.

2. Berechne für die vier Zustände die Drücke und stelle den Kreisprozess qualitativ in
einem V-T- sowie einem T-p-Diagramm grafisch dar.

3. Berechne für einen Durchlauf die Änderung der inneren Energie, die mechanische Ar-
beit und die Wärme.

4. Zeige, dass sich für diesen Kreisprozess der thermodynamische Wirkungsgrad nach der
Beziehung
T3
η =1−
T1
ergibt und bestimme ihn.

Abbildung 53: Kreisprozess - Stirling

62
Quantenmechanik

10 Quantenmechanik
10.1 De-Broglie-Wellenlänge

Aufgabe 151
1. Damit man zwei Objekte noch getrennt wahrnehmen kann, muss die verwendete Wel-
lenlänge zumindest so klein sein wie der Objektabstand (siehe Abb. 54 c). Die Elek-
tronen in einem Elektronenmikroskop haben Wellenlängen in der Größenordnung von
10−11 m. Atome liegen in der Größenordnung von 10−10 m. Müsste man daher nicht
mit Elektronenmikroskopen einzelne Atome sehen können?

2. Wie kommen eigentlich die Farben beim Elektronenmikroskop zu Stande (Abb. 55)?
Die verwendeten Elektronen haben doch alle dieselbe Wellenlänge!

Abbildung 54: Schematische Darstellung des


Zusammenhangs zwischen Objektabstand und
Wellenlänge. Das kleine Bild rechts oben ent- Abbildung 55: Ausschnitt aus dem Fa-
spricht dem jeweiligen Blick durch das Mikro- cettenauge von arktischem Krill
skop. Nur bei c und d sind die zwei Objekte auf-
gelöst.

Aufgabe 152
Optische Gitter, auch Beugungsgitter oder Mehrfachspalt genannt, sind periodische Struktu-
ren gung von Licht (siehe Abbildung 56). Für den Abstand der Helligkeitsmaxima am Schirm
in Abhängigkeit von Spaltabstand, Schirmweite und Wellenlänge ergeben sich dieselben Zu-
sammenhänge wie beim Doppelspalt.

In Abb. 57 siehst du das Beugungsbild von „Fußballmolekülen“. Der Schirm befand sich in
diesem Experiment in einer Entfernung von 2 m. Schätze die Größenordnung der Abstände
der Spalte im Beugungsgitter ab. Verwende dazu Tabelle 2. (Lösung: a ≈ 40 nm)

63
10.1 De-Broglie-Wellenlänge

Abbildung 56: Beugung an Licht an ei- Abbildung 57: Beugungsbild von Fuß-
nem optischen Gitter. g in dieser Abbil- ballmolekülen an einem Gitter. Auf der
dung ist mit a und d mit ∆s gleichzu- y-Achse ist die relative Häufigkeit auf-
setzen. getragen, mit der die Moleküle an be-
stimmten Stellen auftrafen.

Wellenlänge
in m
rotes Photon 10−6
UV-B-Photon 10−7
Röntgenlicht-Photon 10−11
Elektron, 108 m/s 10−11
Fußballmolekül, 220 m/s 10−12
Fußballmolekül 30 m/s 10−34

Tabelle 2: Größenordnungsmäßige Beispielwerte für Wellenlängen bei Licht und Materie.

64
10.2 Fotoeffekt

Aufgabe 153
Elektronen werden durch eine Spannung von U =
1, 0 kV beschleunigt.

1. Informiere dich über das TEM auf dieser Seite.

2. Welche Wellenlänge ist diesen Elektronen zuzu-


ordnen? (Antwort: λ = 3, 9 · 10−11 )

3. Vergleiche mit der Wellenlänge von grünem


Licht.

Abbildung 58: Vergleich eines


Transmissions-Elektronenmikroskop
mit einem Lichtmikroskop

10.2 Fotoeffekt

Aufgabe 154
Einstein gab 1905 eine Deutung des lichtelektrischen Effektes, die sich in der nach ihm be-
nannten Gleichung formulieren lässt.

1. Beschreibe den Elementarprozess beim lichtelektrischen Effek.

2. Erläutere den Begriff der Grenzfrequenz.

3. Für Lithium ist die Grenzfrequenz 9,2 · 1 01 4 s−1 . Berechne für dieses Metall die Aus-
trittsarbeit in eV. (Lösung: 3,8 V)

65
10.2 Fotoeffekt

Aufgabe 155
1. Erläutere die Deutung des Fotoeffekts nach Einstein und zeige, wie sich die aufgetre-
tenen Widersprüche zur klassischen Wellenvorstellung lösen.

2. Eine Metallplatte wird mit Licht der Wellenlänge λ = 405 nm beleuchtet. Es werden
Photoelektronen der maximalen kinetischen Engerie 0,81 eV frei gesetzt. Welche Ge-
schwindigkeit haben diese Elektronen? (5,3 · 1 05 ms−1 )

3. Um welches Metall könnte es sich bei der Platte handeln?

4. Wie groß müsste die Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes mindestens sein, damit
Photoelektronen der doppelten Geschwindigkeit auftreten? (226 nm)

66
Informationen und Übungen

11 Informationen und Übungen

67
Die soziokulturelle Vielfalt
charakterisieren

Wie entsteht eine Springflut?


An den Küsten der Meere auf der Er- Besonders hoch sind die Flutberge,
de kann man teils stärker, teils weni- wenn sich die Anziehungskräfte von
ger stark das regelmäßige Schwanken Mond und Sonne addieren. Das ist
des Wasserspiegels beobachten. Die- der Fall, wenn sie mit der Erde zusam-
se Erscheinung nennt man Ebbe und men auf einer gedachten Achse liegen
Flut. Die Ebbe ist der Zeitraum des sin- (Zeichnung 1). Die höhere Flut bei die-
kenden Wasserstandes, also zwischen ser Stellung der drei Himmelskörper
dem höchsten und dem niedrigsten nennt man Springflut.
Wasserstand. Die Flut ist entsprechend
der Zeitraum, in welchem das Wasser
vom niedrigsten Stand wieder auf den
Höchststand steigt. Den dabei gemes-
senen Unterschied im Wasserstand
nennt man Tidenhub.
Die Gezeiten Ebbe und Flut sind Er-
scheinungen, die durch das wechseln-
de Spiel von Anziehungs- und Flieh- # Stellungen des Mondes bei Springflut
kräften zwischen der Erde, der Sonne
und dem Mond entstehen. Dabei ist Wenn Mond und Sonne dagegen recht-
die Stellung des Mondes der entschei- winklig zueinander stehen, dann gibt
dende Faktor. Unter dem Einfluss der es einen besonders niedrigen Wasser-
Anziehungskraft der Erde umkreist er stand bei Flut, die sogenannte Nippflut
unseren Planeten. Gleichzeitig wirkt (Zeichnung 2).
die Fliehkraft des Mondes auf die Erde.
Auch die Sonne übt eine Anziehungs- Da der Mond die Erde in 28 Tagen um-
kraft auf die Erde aus, allerdings nur et- kreist, gibt es in einem Monat jeweils
wa halb so stark wie die des Mondes. zwei Springfluten (bei Neumond und
Die Anziehungskraft des Mondes ist Vollmond) und zwei Nippfluten (bei
also hauptsächlich verantwortlich für zunehmendem und abnehmendem
die Gezeiten. Das Wasser der Welt- Halbmond).
meere wird davon „angehoben“ und
bildet einen Flutberg. Gegenüber, auf
der mondabgewandten Seite, bildet
sich gleichzeitig ein zweiter Flutberg,
weil dort die Fliehkräfte der Erde stär-
ker wirken.
Die Erde dreht sich in 24 Stunden ein-
mal um sich selbst. Daher erlebt jede
Region der Erde zwei Mal einen Flut-
berg und zwei Mal ein Ebbetal, einen
Tiefstand des Wassers.

$ Stellungen des Mondes bei Nippflut

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2014


www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten Online-Link zu TERRA Geographie 8, Mittelschule Sachsen, ISBN: 978-3-12-104207-4 1
Physik * Jahrgangsstufe 8 * Herleitung der Formel für die Spannenergie

Für eine Feder gilt das so genannte Hookesche Gesetz.


Die Dehnung  x einer Feder ist direkt proportional zur
wirkenden Kraft F, d.h.
F
 konstant  D bzw. F  D   x
x
Die für die jeweilige Feder charakteristische Größe D F
wird Federhärte genannt und in der Einheit N/m (oder N/cm) angegeben.

Ruhelage Schwingende Kugel


Versuch:
Hängt man an eine Feder der Federhärte D
eine Kugel der Masse m mit der Gewichtskraft
FG = m·g , so wird die Feder um  s gedehnt
s
und ruht dann in der so genannten Ruhelage.
m 2·s
Es gilt also
(1) FG  D   s also mg  D s

Hebt man nun die Kugel mit der Hand so weit hoch,
dass die Feder wieder ganz entspannt ist, und lässt man dann die Kugel los, so schwingt sie hin und her.
Beobachtung: Der untere Umkehrpunkt ist nun doppelt so weit vom oberen Umkehrpunkt entfernt wie
bei der Ruhelage.
Während des Schwingens der Kugel werden ständig die drei Energieformen potentielle Energie,
kinetische Energie und Spannenergie ineinander umgewandelt.
Ganz oben besitzt die Kugel nur potentielle Energie (zur Höhe h  2   s ), ganz unten dagegen
hat die Kugel nur Spannenergie, die zu einer Dehnung  x  2   s gehört.
1
(2)  x  2s bzw. s  x
2
Nach dem Energieerhaltungssatz gilt:
Eges, ganz oben  Eges, ganz unten und
Eges, ganz oben  Epot  m  g  2  s und Eges, ganz unten  Espann (bei Dehnung  x  2  s) also

(3) m  g  2  s  Espann (bei Dehnung x)

Mit den drei Gleichungen (1), (2) und (3) kann man nun die Formel für die Spannenergie
bestimmen:
(3) (2) (1) (2)
1 1
Espann (bei Dehnung x)  m  g  2  s  m  g   x  D   s   x  D    x   x   D  ( x) 2
2 2
Wir eine Feder also um  x gedehnt, so ist in ihr die Spannenergie
1
Espann   D  ( x)2 gespeichert.
2

1
Merke: Espann   D  ( x)2
2
4.8. Schaubilder der trigonometrischen Funktionen
Aufgabe 1: Schaubilder der trigonometrischen Funktionen
Zeichne die Schaubilder von sin(α), cos(α) und tan(α) im Bereich 0 ≤ α ≤ 2π mit Hilfe des Einheitskreises in das Koordinatensystem. Als
Funktionswerte treten nur die unten rechts angegebenen Zahlen auf. Sie sollen ohne Taschenrechner mit Hilfe der beiden Dreiecke berechnet werden.
y
1,5
y

0,5

α
0 α
0 π 2π

0° 30° 60° 90° 120° 150° 180° 210° 240° 270° 300° 330° 360°
-0,5

y -1

-1,5
Für α = 30° ist das Dreieck ______________ y Für α = 45° ist das Dreieck ______________ 1
0 =0
2
1 60° cos(60°) = sin(30°) = b = sin(45°) = b =
1
b = si
sin(30°)
°) 1 = 0,5
Nach Pythagoras gilr Nach Pythagoras gilt 2
30° a2 + b2 =c2
x a2 + b2 =c2 1
a = cos(30°) 2 ≈ 0,70
1 45° 2
1
1 b = sin(45°)
n(45°) 3 ≈ 0,87
2
45° 1
4 = 1
x 2
a = cos(45°)
sin(60°) = cos(30°) = sin(45°) = cos(45°) =
Winkel α in Grad 0° 30° 45° 60° 90° Aufgabe 2: Eigenschaften der Schaubilder
Skizziere die Schaubilder von sin(α), cos(α) und tan(α) im Bereich −π ≤ α ≤ π
Winkel α in Bogenmaß noch einmal in das untenstehende Koordinatensystem und vervollständige dann
die Tabelle im Hinblick auf die links beschriebenen Eigenschaften:
sin(α)
y
1
cos(α)

tan(α) 0,5

Periodische Funktionen: 0 α
Eine Funktion f heißt periodisch mit der Periode T, wenn
−π − − − − − 0 π
sich ihr Verlauf nach jeweils dieser Periode T wiederholt,
d.h., wenn f(x) = f(x + T) für alle x ∈ D. −180° −150° −120° −90° −60° −30°
-0,5 0° 30° 60° 90° 120° 150° 180°

y
f
-1

T T T

Definitionsbereich Wertebereich Periode


Symmetrische Funktionen: f(α) = Symmetrie
D= W= T=
Eine Funktion f heißt
· gerade, wenn sie symmetrisch zur y-Achse ist, d.h., sin(α)
wenn f(−x) = f(x)
· ungerade, wenn sie symmetrisch zum Ursprung ist, d.h., cos(α)
wenn f(−x) = −f(x)
tan(α)
für alle x ∈ D.
y
f(x)

x
−x x

−f(x)
Das fermatsches Prinzip

Das von dem französischen Mathematiker und Ju- Geht man weiter davon aus, dass man für die Licht-
risten PIERRE DE FERMAT (1601–1665) gefundene geschwindigkeiten
Prinzip ist ein Extremalprinzip für die Ausbreitung 0c 0 c
c1 = ​ }
n  ​   und  c2 = ​ }
n  ​ 
von Licht. Es besagt: 1 2

Licht legt zwischen zwei Punkt immer den zeitlich (c0  ist die Vakuumlichtgeschwindigkeit)
kürzesten Weg zurück.
setzen kann, so erhält man:
Dieser zeitlich kürzeste Weg ist nicht immer der l  · n
1 1 l  · n
t1 = ​ } ​ 2 c  2  
​   bzw.  t2 = }
c    ​ 
geometrisch kürzeste Weg. Das hängt damit zu- 0 0

sammen, dass die Zeit für einen Weg auch von der Gleiche Laufzeiten heißt dann:
jeweiligen Lichtgeschwindigkeit beeinflusst wird.
t1 = t2  oder  l1 · n1 = l2 · n2
Diese Zusammenhänge sollen am Beispiel von Licht
bei Brechung genauer dargestellt werden. Dazu Die Größe n · l wird als optische Weglänge oder
wird der Weg des Lichts zwischen zwei Punkten P auch als Lichtweg bezeichnet. Damit gilt allgemein:
und Q betrachtet (b Abb.). Gleiche optische Weglängen werden in gleichen
Zeiten zurückgelegt.

Stoff 1 mit c1, n1


Optische Weglänge und Brechung
y1 Betrachtet man die optische Weglänge zwischen
P
den Punkten P und Q (b Abb.) so beträgt sie:

L = l1 · n1 + l2 · n2
z Mit
l1
y0
}}
l1 = ​√ (y1 – y0 
)2 + z 2 ​  und  l2 = ​√ (y0 – y2 
}}
)2 + z 2 ​ 
α
erhält man:

L = n1 ​√ (y1 – y0 


}} + n2 ​√ (y0 – y2 
)2 + z 2 ​ 
}}
)2 + z 2 ​ 
β
l2 z Nun kann man diesen Lichtweg mit benachbarten
Lichtwegen vergleichen, indem man die Lage des
Punktes y0 variiert. Mathematisch ergibt sich diese
dl
Variation als erste Ableitung }
​ dy   ​. 
Stoff 2 mit c2, n2 y2 Q 0
Die Ableitung ergibt:
dl n (y – y ) n (y – y )
​ }   ​ = – }} 1 1
​  }}  2 0    ​ 
+ ​ }}
2 0
}}   2    ​ 
dy 0 ​√  (y1 – y0 
2 ) + z   ​  ​√  (y0 – y2 
2 2
) + z   ​ 
Die optische Weglänge
Die geometrisch kürzeste Verbindung zwischen P Mit
und Q wäre eine Gerade. Befindet sich aber eine y –y
1 y –y
​ }   0 
​ = sin
  0
α  und ​ }   2 
​ = sin
  β
Grenzfläche zweier Stoffe zwischen P und Q, dann l1 l2

legt das Licht den in der Abbildung skizzierten Weg erhält man:
zurück. Man kann nun untersuchen, unter welchen dl
​ dy
}   ​ = – n1 · sin α + n2 · sin β
Bedingungen das Licht in zwei verschiedenen Stof- 0

fen für einen Weg die gleiche Zeit benötigt. Die Wegen der Gültigkeit des Brechungsgesetzes wird
Laufzeit ergibt sich in einem optisch homogenen dl
​ dy
}   ​ = 0
Stoff aus der geometrischen Weglänge l und der be- 0

treffenden Lichtgeschwindigkeit c : Das bedeutet:


1l l
2 Bei der Brechung von Licht an einer Grenzfläche ist
t1 = ​ }
c  ​  t2 = ​ }
c  ​ 
1 2 die optische Weglänge im Vergleich mit möglichen

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benachbarten Wege ein Extremwert, genauer: ein
Minimum.
Die Aussage darüber, dass die optische Weglänge
zwischen zwei Punkten ein Minimum ist, gilt all-
gemein und wird dann als fermatsches Prinzip be-
zeichnet. Es lässt sich folgendermaßen formulieren:

Die optische Weglänge zwischen zwei Punkten


ist ein Minimum.

Gleichwertig ist die oben bereits genannte Formu-


lierung:

Licht legt zwischen zwei Punkt immer den zeit-


lich kürzesten Weg zurück.

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P H Y S I K I M A L LTA G

n Wolkenkratzern einen Dämpfer verpassen


Schwingungstilger verhindern, dass hohe Gebäude durch Wind zu sehr ins Schwingen geraten.
Sie bilden mit dem Wolkenkratzer ein gekoppeltes Pendel.

S ie ist Blickfang und Sicherheits­

Armand du Plessis / WikimediaCommons


versprechen in einem. Zwi­
schen dem 87. und 92. Stockwerk
im „Taipei 101“ – einem der höchs­
ten Wolkenkratzer der Welt – hängt
umgeben von einer Balustrade eine
goldfarbene Kugel. Sie besteht aus
41 flachen Stahlscheiben an 42 Me­
ter langen armdicken Stahlseilen
(Abb. 1) und hat einen Durchmesser
von fünfeinhalb Metern und wiegt
660 Tonnen. Dieses gigantische
Pendel verhindert, dass der 508 Me­
ter hohe Taipei 101 in zu starke
Schwingungen gerät. Auslöser
für solche Schwingungen können
zum einen tropische Wirbelstürme
sein, die mit bis zu 300 Kilometer Abb. 1  Viele Schwingungstilger arbeiten stimmt. Die unter der Kugel sichtbaren
pro Stunde über die Insel fegen. passiv: Ihre Eigenfrequenz ist auf die Re- Kolben wandeln die auf den Tilger über-
Zum anderen gibt es fast täglich sonanzfrequenz des Gebäudes abge- tragene Energie in Wärme um.
Erdbeben in Taiwan, vor deren Fol­
gen aber vor allem die Stahl- und hervorrufen. Daher begrenzen und wirtschaftlichen Rahmen­
Betonkonstruktion des Taipei 101 Schwingungstilger, die mit dem bedingungen.
schützen soll. Bauwerk ein gekoppeltes Pendel Für die Anpassung an reale
Wie jedes mechanische Gebilde bilden, die möglichen Amplitu­ Anforderungen gibt es drei Stell­
weist auch ein Gebäude Eigenfre­ den. Bei einer monofrequenten, schrauben: das Verhältnis der
quenzen auf, die sich durch äußere harmonischen Anregung und dem dynamischen Massen von Tilger
Kräfte anregen lassen. Im Taipei 101 Idealfall einer beliebig wählbaren und Bauwerk μ, das Verhältnis
könnten die damit einhergehenden Masse und Amplitude des Tilgers ihrer Eigenfrequenzen κ und die
horizontalen Auslenkungen im stimmen die Eigenfrequenzen von Dämpfung der Tilgermasse. Die
oberen Bereich des Wolkenkratzers Tilger und Bauwerk überein. Dann dynamische Masse des Tilgers ist
Seekrankheit bei den Anwesenden kommt es zur Resonanz und zur identisch mit seiner Nennmasse,
mehr oder minder vollständigen beim Gebäude dagegen hängt die
Übertragung der Bewegungsener­ letztlich schwingende Masse von
gie: Das Bauwerk bleibt somit in der Bauform ab; bei rotationssym­
Maurer AG

Ruhe, während der Tilger maximale metrischen Strukturen macht sie


Resonanz ohne Tilgung
Amplituden erreicht. Bei ihm wird ungefähr ein Viertel der Gesamt­
κ = 1,2 κopt diese Schwingung mechanisch ge­ masse des Bauwerks aus. Meist
κ = 0,8 κopt dämpft, um sie letztlich als Wärme beträgt die Tilgermasse in Wolken­
κ = κopt abzuführen. kratzern nur ein bis zwei Prozent
Amplitude

Da ein Wolkenkratzer in den der dynamischen Gebäudemasse.


oberen Etagen am stärksten Da κopt = 1/(1 + μ) gilt, liegen die Ei­
schwingt, müsste ein Tilger mög­ genfrequenzen von Tilger und Bau­
lichst dort angebracht sein. Aller­ werk also nah beisammen (Abb. 2).
dings sind die oberen Stockwerke Die Dämpfung sorgt dafür, dass die
natürlich sehr gefragt, und ein resultierende Amplitude des Til­
maximaler Pendelausschlag des Til­ gers den vorgegebenen Raum nicht
1 Frequenzverhältnis gers ist dort aus Platzmangel häufig überschreitet. Einfach beliebig groß
nicht möglich. Zudem wäre diese machen kann man die Dämpfung
Abb. 2  Ohne Tilger kann ein Wolkenkratzer stark schwingen, Konfiguration statisch ungünstig, jedoch nicht, weil der Tilger sonst
wenn er mit seiner Eigenfrequenz angeregt wird (rot gepunk- weil das Bauwerk dadurch „kopflas­ wirkungslos wäre. Beim Taipei 101
tet). Ein Schwingungstilger mit dem optimalen Verhältnis κopt
tiger“ wird. Aus diesem Grund ist verringert der Schwingungstilger
der Eigenfrequenzen von Tilger und Bauwerk dämpft diese
Schwingungen weitgehend (rot). Wegen bautechnischen ein Schwingungstilger immer ein die horizontale Auslenkung am
Randbedingungen weicht das Verhältnis κ oft etwas von κopt Kompromiss zwischen technischer oberen Ende um bis zu 40 Prozent
ab (blau, grün). Funktionalität sowie räumlichen – bei einem extremen Taifun wären

78  Physik Journal 14 (2015) Nr. 8/9   © 2015 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
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das 90 statt 150 Zentimeter. Wirk­ kratzer in Philadelphia. Der U-


lich angenehm wäre der Aufenthalt förmige Tank fast 1 100 Kubikmeter
bei solchen Schwingungen wohl Wasser. Tilger mit Flüssigkeiten las­
trotzdem nicht. sen sich prinzipiell auch als Reser­
Bevor Ingenieure einen Schwin­ voir für die Sprinkleranlage nutzen
gungstilger für ein konkretes Bau­ oder als Kühlwasserspeicher für die
werk richtig dimensionieren kön­ Klimatisierung.
nen, sind aufwändige Rechnungen
und Messungen erforderlich. Wider den Wind
Selbst die Frage, ob überhaupt ein Natürlich beschränkt sich der Nut­
Schwingungstilger nötig ist, lässt zen von Schwingungstilgern nicht
sich nicht pauschal beantworten. auf Wolkenkratzer. Brücken sind
Denn die Rahmenbedingungen, ein weiteres Beispiel, weil ohne Ge­
etwa Windverhältnisse und die genmaßnahmen Wind die Eigen­
Wahrscheinlichkeit von Erdbeben schwingungen recht leicht anregen
am Standort oder Höhe, Form kann – oder Menschenmassen, wie
und Steifigkeit des Gebäudes, sind die Erfahrung mit der Millennium
zu unterschiedlich. So besitzt das Bridge in London gezeigt hat: Zur
höchste Gebäude der Erde, der Eröffnung im Jahr 2000 bewegten
828 Meter hohe Burj Khalifa in sich die zahlreichen Spaziergänger
Dubai, gar keinen Schwingungstil­ unbewusst nahezu im Gleichschritt
ger. In der Spitze des Berliner und regten damit die Brücke zu ver­
Fernsehturms befindet sich dage­ tikalen und horizontalen Schwin­
gen ein Tilger mit einer Masse von gungen mit etwa einem Hertz an.
1,5 Tonnen. Und im 2014 eröffneten Die Behörden sperrten daraufhin
DC Tower in Wien hängt zwischen die Brücke, bis sie mit Schwin­
dem 56. und dem 59. Stockwerk gungstilgern nachgerüstet war.
ein Pendel mit einer Masse von Diese kommen heute auch im
300 Tonnen. Fahrzeug-, Maschinen- und Anla­
In seltenen Fällen dienen auch genbau zum Einsatz. Eine weitere,
schwingende Wassersäulen als augenfällige Anwendung sind
Tilger. Die charakteristischen Schwingungstilger für Hochspan­
Dimensionen des Wassertanks nungsleitungen (Abb. 3). Dort schüt­
ergeben sich aus den zu tilgenden zen sie die Isolatoren, mit denen
Frequenzen. Ein solcher Flüssig­ die Freileitungen an den Masten
keitssäulendämpfer befindet sich aufgehängt sind, vor zu hohen me­
beispielsweise im Comcast Center, chanischen Belastungen. Diese so
einem 297 Meter hohen Wolken­ genannten Stockbridge-Dämpfer –
benannt nach ihrem Erfinder, dem
amerikanischen Ingenieur George
Stockbridge – erinnern ein bisschen
an eine schlanke Hantel. Sie tilgen
kleine Amplituden mit Frequenzen
zwischen einigen Hertz und rund
150 Hertz, die entstehen, wenn der
Wind die Leitung umströmt. Op­
tisch geben sie natürlich nicht so
viel her wie das Pendel im Taipei
101 – aber ihr Sicherheitsverspre­
chen lösen sie ein.
Ben Frantz Dale / Wikipedia

Michael Vogel
*
Ich danke Peter Huber von der
Maurer AG, München, und Lukas
Lunczer von der Julius-Maximi­
lians-Universität Würzburg für
Abb. 3  „Stockbridge-Dämpfer“ schützen
hilfreiche Erläuterungen.
die Isolatoren an Hochspannungslei-
tungen. Sie bestehen aus einem kurzen
Stück Stahlseil, an dessen Ende Massen
befestigt sind.

 © 2015 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim   Physik Journal 14 (2015) Nr. 8/9  79
Lösungen

12 Lösungen
1.) Es gilt: v = s/t und daher t = s/v. Für die Zeitdifferenz bis zum Eintreffen der beiden Wellen
ergibt sich dann:
s s svl svt vl − vt
∆t = − = − = s( ).
vt vl vl vt vt vl vl vt
Wenn man die beiden Geschwindigkeiten einsetzt, erhält man ∆t = s · 13, 3 · 10−3 Sekunden.
Wenn man diesen Zusammenhang grafisch darstellt, ergibt sich Abbildung 59. Die y-Achse ist
in Millisekunden dargestellt. Um eine potenzielle Beute in 30 cm Entfernung aufzuspüren, muss
der Skorpion einen Zeitunterschied von etwa 4 ms spüren können. Das ist sehr beachtlich!

Abbildung 59

2.) Der Erdumfang beträgt 40.000 km. Eine Entfernung von 10.000 km entspricht daher einem
Viertel des Erdumfanges oder 90°. In Abbildung 60 sind sowohl die Grad als auch die km einge-
zeichnet. Bei einer Entfernung von 10.000 km oder 90° treffen die Wellen mit einem Laufzeitun-
terschied von etwas über 600 s auf. Die Verzögerung beträgt also mehr als 10 Minuten.

Abbildung 60

76
Lösungen

Lösung Rollkurve

Abbildung 61: gedrehter Ausschnitt

1. Das Verhältnis von Wellenlänge zu Höhe kann maximal 2rπ : 2r = π : 1 betragen (siehe
Abbildung 61). Es gilt also λ : h = π : 1. Die Höhe einer Wasserwelle kann maximal
λ : π betragen, in unserem Fall 10 m/π ≈ 3, 2 m. Ganz grob gesagt kann die Höhe einer
Wasserwelle maximal 1/3 ihrer Länge sein.

2. Das Superpositionsprinzip gilt nur bis zu einer bestimmten Amplitude, die von den Wellen
und dem Medium abhängt. Wird diese überschritten, verhalten sich die Wellen nichtlinear
und überlagern sich daher nicht mehr ungestört. Auch auf Wasserwellen trifft das ab einer
bestimmten Amplitude zu. Nimm an, dass unsere 10-m-Welle bereits ihre maximale Höhe
erreicht hat. Wenn sie sich nun mit der 1-m-Welle überlagert, wird dabei die kritische Höhe
überschritten und die Wellen brechen. Der Bruch der Welle geht natürlich mit dem Bruch
des Superpositionsprinzips einher.

3. Wenn die kleine Welle über die große läuft, dann wird sie irgendwann einmal zur Spitze
kommen. Wenn die große Welle aber schon ihre Grenzhöhe erreicht hat, bricht der „zu-
sätzliche Gupf“. Alle anderen Teilchen der großen Welle werden in diesem Moment aber
nicht beeinflusst. Es handelt sich ja nur um eine örtlich begrenzte Störung. Was bedeu-
tet das nun für die beiden Wellen? Von der großen Welle bricht nur die Spitze, die kleine
Welle bricht jedoch praktisch in ihrer Gesamtheit und wird dadurch ihre Energie an die
große abgeben. Deshalb begünstig die Überlagerung von Wasserwellen die Entstehung im-
mer größerer Wellen, wie das auf den Ozeanen ja tatsächlich der Fall ist. Die Dispersion der
Wasserwellen begünstigt diesen Effekt. Hätte alle Wellen dieselbe Geschwindigkeit, könn-
ten sie einander nicht überholen, sondern nur seitlich kreuzen, und es käme zu wesentlich
weniger Überlagerungen.

77
Lösungen

Lösung Dopplereffekt
f
1. fE = 1− vc

2.1 λE = λ + v · T
f
2.2 fE = 1+ vc

1 Q1 · Q2
F = · (3)
4 · π · ϵ0 r2
Aus der Gleichung 3 folgt: Wenn sich zwei Körper anziehen (ungleichnamige Ladungen) dann ist
die Kraft negativ, beziehungsweise positiv, wenn sich diese abstoßen.

⇒ F1 < 0 und F2 > 0.

Damit können wir ein Gleichungssystem aufstellen. Die erste Gleichung beschreibt den Zustand
vor der Berührung und die zweite Gleichung den Zustand nach der Berührung.
1 Q1 · Q2
F1 = · (4)
4 · π · ϵ0 r2
Q1 +Q2 Q1 +Q2
1 · 2 1 ( Q1 +Q 2 2
)
F2 = · 2
2
= · 2
2
(5)
4 · π · ϵ0 r 4 · π · ϵ0 r

Die Kugeln sind beide gleich groß. Aus diesem Grund ist die Ladung der beiden Kugeln nach der
Berührung gleich groß. Deshalb ist Q1 ‘ = Q2 ‘ = Q1 +Q2
2
(siehe Gleichung 5).
Es liegt eine GLS in zwei Variablen (Q1 , Q2 ) vor. Äquivalenzumformungen führen zu

p
Q1 + Q2 = 2 · F2 · r2 · 4π · ϵ0 (6)
Q1 · Q2 = F1 · 4π · ϵ0 · r .2
(7)

Aus der Gleichung 6 erhält man


p
Q1 = 2 · F2 · r2 · 4π · ϵ0 − Q2 . (8)

Das setzt man in die Gleichung 7 ein und erhält die quadratische Gleichung
p
Q2 2 − 2 · F2 · r2 · 4π · ϵ0 · Q2 + F1 · 4π · ϵ0 · r2 = 0.

Unter Berücksichtigung des Vorzeichens der Kräfte F1 und F2 erhält man für die Ladung Q2 die
zwei Lösungen (gerundet)

Q2 1 = 2, 85 · 10−7 C
Q2 2 = −3, 51 · 10−8 C.

Setzt man diese zwei Lösungen in in Gleichung 8 ein, erhalten wir die zwei Lösungen für Q1

Q1 1 = −3, 51 · 10−7 C
Q1 2 = 2, 85 · 10−8 C.

Überprüfe die Richtigkeit der Ergebnisse durch Einsetzen in die Gleichungen 6 und 7.

78

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