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Wissenschaftliche Prüfungsarbeit für die Erste Staatsprüfung für das

Lehramt an Gymnasien

Teslatransformatoren
Entwicklung und Aufbau für die Lehre

vorgelegt von

Daniel Herber

April 2008

1. Gutachter: Prof. Dr. Lutz Köpke

2. Gutachter: Dr. Frank Fiedler

Fachbereich 08 - Physik, Mathematik und Informatik

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Institut für Physik


i

Meinen Eltern gewidmet


ii

 Teslas geniale Erndung des polyphasen Systems und seine Forschun-

gen im Bereich der hochfrequenten elektrischen Oszillationen bildeten das

Fundament, aus dem sich völlig neue Voraussetzungen für Industrie und

Telekommunikation ergaben, und hatten eine tiefe Wirkung auf unsere

komplette Zivilisation. [1]

Nils Bohr, 1922

Der `Tesla-Transformator'. Dieser Apparat ist ebenso revolutionär in der

Erzeugung elektrischer Schwingungen wie das Schieÿpulver für die Kriegs-

führung. Ströme, vielfach stärker als alle jemals zuvor auf die übliche Wei-

se erzeugten, und Funken von über hundert Fuÿ [30,48m] Länge sind vom

Ernder mit einem Instrument dieser Art erzeugt worden. [2]

Nikola Tesla, 1919


Inhaltsverzeichnis

Einleitung v

1 Nikola Tesla 1

2 Physikalische Grundlagen und Theorie 4


2.1 Das Prinzip des klassischen Transformators . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.2 Schwingkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2.2.1 Gedämpfte elektrische Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . 8

2.2.2 Gütefaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.3 Impuls-Teslatransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2.4 Träger-Teslatransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2.5 Elektrische Entladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

2.5.1 Leuchterscheinung von Gasen in elektrischen Feldern . . . . . 17

2.5.2 Funkenentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.5.3 Koronaentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

2.6 Skineekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.7 Faraday-Käg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2.8 Amplituden- und Frequenzmodulation . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.9 Warnhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.9.1 Hochspannung und gefährliche Ströme . . . . . . . . . . . . . 29

2.9.2 Rechtliche Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

2.10 Technische Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.10.1 RFID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.10.2 Diathermieströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

2.10.3 Plasma-Hochtöner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

2.10.4 Technik der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

3 Mini-Trägerteslatransformator 37
3.1 Bau und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

3.1.1 Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

iii
iv INHALTSVERZEICHNIS

3.1.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3.1.3 Sekundärkapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.1.4 Grundplatte und Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.1.5 Hochfrequenz-Generator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

3.2 Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

3.2.1 Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

3.2.2 Bedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

3.2.3 Frequenzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.2.4 Koronaentladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

3.2.5 Blitze ziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

3.2.6 Gasentladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

3.2.7 Faradaykäg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.2.8 Ionenantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.2.9 Töne aus dem Nichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

3.2.10 Radiometereekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

4 Teslatransformatoren im Schülerversuch 59
4.1 Schülerversuche im Physikunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

4.2 Lehrplanrezeption und Einordnung in den Schulunterricht . . . . . . . 61

4.3 Schülerlabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

4.3.1 Didaktische Intention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

4.3.2 Ablaufplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

4.3.3 Vorversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

4.3.4 Vortrag Auf den Spuren von Nikola Tesla . . . . . . . . . . . 68

4.3.5 Hauptversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

4.3.6 Lernkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.3.7 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.4 Fazit der Schülerversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

5 Groÿ-Impulsteslatrafo 72
5.1 Berechnung und Bau der Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5.1.1 Schaltskizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5.1.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

5.1.3 Sekundärkapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

5.1.4 Bestimmung der Resonanzfrequenz des Sekundärschwingkreises 78

5.1.5 Netztrafo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.1.6 Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

5.1.7 Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
INHALTSVERZEICHNIS v

5.1.8 Bestimmung der Resonanzfrequenz des Primärschwingkreises . 87

5.1.9 Berechnung der Güte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

5.1.10 Funkenstrecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

5.1.11 Drosseln und Sicherheitsfunkenstrecke . . . . . . . . . . . . . . 91

5.1.12 Steuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5.1.13 Verkabelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

5.1.14 Gesamtaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

5.2 Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

5.2.1 Hinweise zur Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

5.2.2 Abstimmung und Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . 97

5.2.3 Koronaentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

5.2.4 Abschätzung der Ausgangsspannung . . . . . . . . . . . . . . 99

5.2.5 Gasentladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

5.2.6 Blitzableiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

5.2.7 Faraday-Käg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

5.2.8 Einsatz in der Hochschullehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

6 Fazit 104

Literaturverzeichnis 106

Abbildungsverzeichnis 108

Tabellenverzeichniss 111

Danksagung 112

A Mini-Trägerteslatransformator 114

B Schülerlabor 121

C Groÿ-Impulsteslatransformator 142

D Formelsammlung 147

Erklärung 156

Impressum 157
vi EINLEITUNG

Einleitung

Gegen Ende des 19.Jh. suchte der Wissenschaftler Nikola Tesla nach einer Möglich-

keit hochfrequente elektrische Schwingungen zu erzeugen. In diesem Zusammenhang


1
machte er viele Erndungen, wie beispielsweise das Radio oder die Fernsteuerung

machte. Sein Ziel war jedoch Energie ohne Leitungen nur mit Hilfe von elektro-

magnetischen Felder zu übertragen. So wollte er mit Hilfe des nach ihm benannten

Teslatransformator den ganzen Erdball mit Energie versorgen. 1891 führte Tesla sei-

ne Erndung erstmals in seiner Vorlesung vor, wo er einen fünf Zoll [12,7cm] langen

Funken erzeugte. Im Jahre 1900 erzielte er mit seiner gröÿten Anlage in Colorado

Springs eine beeindruckende Funkenlänge von 100 Fuÿ [30,48m] [2]. Das Ziel der

kabelosen Energieübertragung fand mit dem Teslatransformator jedoch keine prak-

tische Anwendung.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bau von Teslatransformatoren und

ihrem Einsatz in der Lehre für StudentInnen im Fachbereich Physik und SchülerIn-

nen der Sekundarstufe II. Das Ziel dieser Arbeit war zunächst, einen Teslatransfor-

mator für einen Demonstrationsversuch in der Grundvorlesung Experimentalphysik

II an der Universität Mainz zu bauen. Um einen spektakulären und doch sicheren

Einsatz im Hörsaal zu gewährleisten, sollte ein Blitz von ca. 0,5 m erzeugt werden.

Dies wurde durch den Bau eines mittelgroÿen Impuls-Teslatransformators realisiert.

Darüber hinaus wurde auÿerdem eine Möglichkeit gesucht, mehrere ungefährliche

Teslatransformatoren zu bauen, mit denen Schüler eigenständig experimentieren

können. Um dies Schülern zu ermöglichen und das didaktische Potential des Tes-

latransformators zu nutzen, wurde ein Schülerlabor entwickelt, welches sich mit der

Physik des Teslatransformators beschäftigt. Insgesamt wurden hierfür fünf kleine

Mini-Trägerteslatransformatoren nach einer Vorlage von Harald Chmela gebaut.

Es wurden SchülerInnen für einen Tag an die Universität Mainz eingeladen und

in Kurzvorträgen und mit Experimenten an die Thematik des Teslatransformators

herangeführt. Da es sich bei dem groÿen Impuls-Teslatransformator um ein reines

Vorführgerät handelt und um dem Umfang der im Rahmen zu halten, beschrän-

ken sich die ausführlichen didaktischen Überlegungen auf das Schülerlabor mit den

Mini-Trägerteslatransformatoren.

Die Elektronik aller Träger-Teslatransformatoren wurde im Elektroniklabor der Uni

Mainz entwickelt und aufgebaut. Die Spulen wurden selbst gewickelt. Die Entwick-

lung des groÿen Impuls-Teslatransformators beruht hauptsächlich aus Gesprächen

1 Im Jahre 1915 wurde in einem Gerichtsverfahren eindeutig festgestellt, dass Tesla und nicht
Marconi das Radio erfunden hat. Tesla bekam alle Patente zugesprochen [3].
EINLEITUNG vii

mit anderen Entwicklern und in dem Lesen ihrer Berichte im Internet. Nicht immer

waren die gewonnenen Erkenntnisse eindeutig oder widerspruchsfrei. Eigene theore-

tische Berechnungen, vorbereitende Experimente waren notwenid,um den Teslatrafo

zu entwickeln. Es nden sich einigen Biographien über Nikola Tesla und Werke zu

seiner Forschung, jedoch gibt es nur sehr wenig Literatur über die Technik und den

Bau von Teslatransformatoren. Die vorhandene Literatur bezieht sich hauptsäch-

lich auf den praktischen Aufbau der Transformatoren, in Bezug auf Theorie und

quantitative Erklärungen ist sie stellenweise mangelhaft. An dieser Stelle möchte

ich bereits auf die Danksagung verweisen, wo hoentlich alle Erwähnung nden, die

durch ihre Unterstützung und Beratung zu dieser Arbeit und dem Bau der Tesla-

transformatoren beigetragen haben.

Nach einer kurzen Vorstellung der Person Nikola Teslas wird im ersten Teil dieser

Arbeit Theorie und Funktionsweise von Teslatransformatoren beschrieben. Bei den

Grundlagen zum Verständnis der Experimente mit dem Teslatransformator wurde

darauf geachtet, das diese auch für SchülerInnen verständlich sind. Im zweiten Teil

wird der Bau der Mini-Trägerteslatransformatoren, so wie dessen Einsatz im Schü-

lerlabor und Auswertung der gewonnen Daten dargestellt. Im letzten Teil der Arbeit

wird der Bau des Impuls-Teslatransformators, die nötigen Berechnungen und durch-

geführte Experimente beschrieben. Da der Bau der Transformatoren den gröÿten

Anteil an der Arbeit hatte, wurde auf eine ausführliche Beschreibung Wert gelegt.

Ich hoe, dass dadurch andere von den Erfahrungen beim möglichen Nachbau der

Geräte protieren können. Auch aus diesem Grund und weil die Faszination Tes-

latransformator von den anschaulichen Versuchen lebt, wurden viele Abbildungen

eingefügt. Bei allgemein bekanntem physikalischen Grundlagenwissen wurde auf ei-

ne explizite Literaturangabe verzichtet. Dieses ist in zahlreichen Standardwerken

nachzulesen und leicht aufzunden.

Es sei deutlich darauf hingewiesen, dass die in dieser Arbeit beschriebenen Experi-

mente sehr gefährlich sein können. Bei unsachgemäÿer Durchführung können erheb-

liche Sach- und Personenschäden verursacht werden. Bei einigen der beschriebenen

Experimente besteht Lebensgefahr. Dem Bau und Betrieb der Anlagen ging deshalb

wochenlanges Einarbeiten in die Thematik und Experimentieren voraus. Der Bau

eines Teslatransformators und sein Betrieb erfordern weitgehende Sachkenntnisse im

Bereich der Elektrotechnik und Mechanik, die in dieser Arbeit nicht behandelt wer-

den. Auÿerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass bei unsachgemäÿem Betrieb gegen

geltendes Recht verstoÿen werden kann. Deswegen weise ich ausdrücklich auf die

Sicherheitshinweise und Rechtsbestimmungen im Kapitel Warnhinweise (siehe 2.9)

und die expliziten Schutzmaÿnahmen (siehe 3.2.1 und 5.2.1) zu den entsprechenden
viii EINLEITUNG

Transformatoren hin. Zudem übernimmt ich keinerlei Haftung für Schäden oder Fol-

geschäden, die aus dem Nachbau von in diesem Buch beschriebenen Geräten und

Experimenten oder allgemein aus der Verwertung des Inhalts entstehen.

Die Ermittlung des didaktische Potential des Teslatransformators und die Vermitt-

lung von detaillierte Informationen zum Bau und Betrieb war die Hauptintention

dieser Arbeit. Ich hoe zudem den Lesern nahezubringen, dass die Ergebnisse von

Teslas Arbeit wichtige Grundlagen unserer heutigen Physik und zahlreicher techni-

scher Entwicklungen sind.


1

Kapitel 1

Nikola Tesla

Nikola Tesla (Abb. 2.1) wurde am 10. Juli 1856 in Smiljan im heutigen Kroatien als

Sohn von Milutin und Djuka Tesla mit serbischer Abstammung geboren. Nachdem

sein Vater Ortsgeistlicher von Gospic geworden war, zog die Familie vom Land in die

Stadt. Bereits in seiner frühen Kindheit machte er mit Hilfe seines groÿen Talents

auf sich aufmerksam. Als eines Tages die Feuerwehr in Gospic eine Parade abhielt,

bewies Tesla erstmals sein groÿes technisches Verständnis und seinen Erndergeist.

Nachdem zuvor Brände immer mit Eimerketten gelöscht worden waren, stellte die

Feuerwehr erstmals ihre neue Feuerspritze vor. Doch soviel die Feuerwehrmänner

auch pumpten, die Spritze wollte einfach nicht funktionieren. Der siebenjährige Tes-

la rief zu den Feuerwehrmännern: Ich weiÿ, was zu tun ist [...] bedient weiterhin die

Pumpe. Tesla lief zum Fluss, streifte die Kleidung ab und sprang ins Wasser. Dort

entdeckte er, dass der Ansaugschlauch abgeknickt war und beseitigte das Problem.

Zwei Feuerwehrmänner nahmen ihn auf die Schulter und trugen ihn in einem Umzug

durch die Stadt [5]. Dies war der Beginn einer groÿen wissenschaftlichen Karriere.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gospic und Karlovac studierte er von 1876

bis 1878 an der Technischen Universität von Graz. 1882 ging Tesla nach Paris und

arbeitete dort für den Unternehmer Thomas Edison. Obwohl er praktisch keine -

nanzellen Mittel zur Verfügung hatte, zog er 1884 nach New York, wo er ebenfalls

bei Edison arbeitete. Getrieben von der Idee, Energie mit Hilfe von Wechselstrom

zu übertragen, entwickelte er in Edisons Laboratorien seine berühmten Motoren

und Generatoren. Edison hingegen hatte sich dem Gleichstrom verschrieben. Als

Tesla 1885 die Patentrechte seines zweiphasigen elektrischen Generators an George

Westinghouse verkaufte, entfachte dies einen erbitterten Konkurenzkampf zwischen

Westinghouse und Edison. 1891 wurde Tesla amerikanischer Staatsbürger. Auf der

Weltausstellung in Chicago 1893 bewies Teslas Wechselstromsystem seine Vorteile

gegenüber einem Gleichstromsystem. Auf Grund der Transformierbarkeit des Wech-


2 KAPITEL 1.

selstroms hatte dieser deutlich weniger Leistungsverluste.

Abbildung 1.1: Nikola Tesla [6]

Nach dem Erfolg des Wechselstroms beschäftigte sich Tesla mit Beleuchtungssys-

temen und Hochfrequenzwechselströmen zur drahtlosen Energieübertragung. Dazu

entwickelte Tesla den nach ihm benannten Tesla-Transformator. Auÿerdem wirkte

Tesla bei der Erndung des Starkstroms mit, erfand die erste Fernsteuerung und

entwickelte den ersten Sender. 1899 begann Tesla mit seinen berühmten Colorado

Springs Experimenten. Dort baute er den gröÿten Teslatransformator, mit dem er

angeblich im Umkreis von 20 km Entladungen erzeugen konnte. Zu dieser Zeit be-

schäftige sich Tesla intensiv mit Resonanzen. Sein Ziel war es unter anderem, die

Erde in ihrer Resonanzfrequenz anzuregen. Mit dem Bau des Wardenclye Tower im

Jahre 1900 auf Long Island wollte Tesla freie Energie über die Ionosphäre verteilen.

Als dies seine Geldgeber herausfanden, wurde das Projekt stillgelegt. Tesla hat-

te ihnen einen Hochleistungs-Rundfunksender versprochen, um Radiosignale nach

Europa zu senden. Insgesamt meldete Tesla allein in den USA innerhalb von 50 Be-

rufsjahren 112 Patente an [48]. Abbildung 1.2 zeigt Tesla in einem seiner Labore.
NIKOLA TESLA 3

Abbildung 1.2: Tesla in seinem Labor [7]

1912 wurde Tesla für den Nobelpreis vorgeschlagen. Er hätte diesen sich mit Edison

teilen müssen. Dies lehnte er jedoch strikt ab, da er sich als Entdecker und Wissen-

schaftler, Edison aber nur als als Ernder sah. Der Preis ging schlieÿlich an Gustav

Dalen [5]. Tesla starb in der Nacht des 7. Januar 1943 im Alter von 87 Jahren al-

lein in einem Hotelzimmer. Trotz seiner zahlreichen Patente verstand er es nicht,

groÿen wirtschaftlichen Nutzen aus seinen Erndungen zu ziehen. Nachdem jedoch

in Belgrad das Tesla-Institut gegründet wurde, erhielt Tesla von der jugoslawischen

Regierung eine jährliche Ehrenrente in Höhe von 7200 Dollar. Direkt nach seinem

Tod erschienen mehrere Mitarbeiter des FBI, öneten den Safe in Teslas Zimmer

und entnahmen alle Papiere [5].

Bis heute bestehen Spekulationen und Verschwörungstheorien, die sich mit Teslas

Spätwerken, insbesondere der Idee der Freien Energie, beschäftigen. Zu Teslas Eh-

ren ist die physikalische Einheit für die magnetische Flussdichte nach ihm benannt.

Auÿerdem sollte ein geplanter Teilchenbeschleuniger bei Hamburg seinen Namen

tragen.
4 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Kapitel 2

Physikalische Grundlagen und

Theorie

In diesem Kapitel werden die grundlegende Theorien zum Verständnis des Tesla-

transformators und den dazu gehörigen Experimenten dargestellt. Zunächst wird das

Prinzip des klassischen Transformators behandelt um die Unterschiede zum Tesla-

transformator deutlich zu machen. Das Kapitel Schwingkreise beschäftigt sich mit

elektrischen Schwingkreisen, dabei werden Analogien zu mechanische Schwingungen

herangezogen. Die Themen gekoppelte Schwingungen und erzwungene Schwin-

gungen werden nicht explizit behandelt, um den Umfang der Arbeit im Rahmen

zu halten. Insoweit sie zum Verständnis der Geräte notwendig sind, werden sie im

Rahmen von der Erklärung zum Impuls- so wie zum Träger-Teslatransformator be-

handelt.

2.1 Das Prinzip des klassischen Transformators


Der Teslatransformator unterscheidet sich grundlegend von einem üblichen Netz-

transformator. Ein Netztransformator besteht meist aus mehrlagig gewickelten Spu-

len, welche durch einen Spulenkern verbunden sind. Wird eine der Spulen (Primär-

spule) mit Wechselspannung betrieben, so entsteht ein veränderliches Magnetfeld.

Dieses wird durch einen geschlossenen magnetischen Kreis aus ferromagnetischem

Material geführt und induziert eine Wechselspannung in der zweiten Spule (Sekun-

därspule). Bei unterschiedlicher Wicklungszahl n ist es so möglich, die Spannung U


bzw. den Strom I zu transformieren. Für den unbelasteten idealen Transformator

bzw. für die Leerlauf-Spannungen gilt:

U1 n1
= . (2.1)
U2 n2
2.1. DAS PRINZIP DES KLASSISCHEN TRANSFORMATORS 5

Belastet man die Sekundärspule, so dass ein Sekundärstrom I2 ieÿt, steigt auch der

Primärstrom I1 . Für den stark belasteten bzw. kurzgeschlossenen Transformator gilt:

I2 n1
≈ . (2.2)
I1 n2

Die Leistung bleibt im idealen Transformator gleich. Eine gröÿere Windungszahl

bewirkt also, dass eine höhere Spannung bei kleinerem Strom entsteht, eine kleinere

Windungszahl führt zu einem höheren Strom bei kleinerer Spannung. Die Frequenz

der Ausgangsspannung entspricht der Frequenz der Eingangsspannung. Ein Netz-

transformator, wie er in Abbildung 2.1 zu sehen ist, ist aber nicht auf eine bestimm-

te Frequenz festgelegt. In welchen Frequenzbereichen der Transformator arbeiten

kann, hängt vom eingesetzten Kernmaterial und seinen magnetischen Eigenschaften

ab [46].

Abbildung 2.1: Netztrafo, oben: Primär 230V unten: Sekundär 2 mal 9V [10]

Der Teslatransformator funktioniert grundlegend anders, worauf bereits sein Er-

scheinungsbild hinweist. Er zeichnet sich durch seine groÿe oene Bauform aus (siehe

Abb. 2.2). Im Gegensatz zum Netztrafo kommt der Teslatranformator ohne Eisen-

kern aus. Eine Transformation auf magnetischem Wege über einen Kern ist also nicht

möglich. Vielmehr wirken beim Teslatransformator zwei abgestimmte Schwingkreise,

zwischen denen Energie übertragen werden kann. Damit die Übertragung funktio-

niert, muss der Sekundärschwingkreis mit seiner Resonanzfrequenz durch den Pri-

märschwingkreis angeregt werden. Der Teslatransformator arbeitet also nur bei der

Resonanzfrequenz optimal. Die Transformation der Spannung wird nicht durch die

Windungszahlen, sondern auf Grund von Resonanzgesetzen festgelegt (siehe dazu

Kapitel 2.2) [9].


6 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Abbildung 2.2: Verschiedene Teslatransformatoren [11]

Tabelle 2.1 fasst die Unterschiede zwischen einem gewöhnlichen Netztransformator

und einem Teslatransformator zusammen.

Netztrafo Teslatrafo
kompakte Bauform oene Bauform

hohe Leistungsdichte geringe Leistungsdichte

mehrlagige Spulen einlagige Spulen

Kopplung über Eisenkern Kopplung über Luft

breitbandig feste Resonanzfrequenz

Tabelle 2.1: Transformatoren im Vergleich [9]

2.2 Schwingkreise
Grundsätzlich nden in Schwingungen periodische Umwandlung einer Energieform

in eine andere statt. Dazu betrachten wir zunächst die mechanische Schwingung

eines Federpendels. Nehmen wir an, wir befestigen eine Kugel zwischen zwei Federn

und lenken sie in eine Richtung aus. Lassen wir dann die Kugel los, so wird sie hin-

und herschwingen, bis sie auf Grund der Dämpfung wieder zum Stillstand kommt.

Eine Feder kann durch ihre Auslenkung s Energie aufnehmen. Wir nennen diese

Spannungsenergie ESP :

1
ESP = Ds2 . (2.3)
2
2.2. SCHWINGKREISE 7

D ist hierbei die Federkonstante, die von den Materialeigenschaften und der Form der
Federn abhängt. Die Spannungsenergie wird von den Federn an die Kugel abgegeben,

welche dadurch in Bewegung versetzt wird. Die Kugel besitzt dann die kinetische

Energie Ekin :

1
Ekin = mv 2 (2.4)
2
wobei wir m als die Masse und v als die Geschwindigkeit der Kugel bezeichnen.

Nehmen wir nun an, es gäbe keine Dämpfung, so würde die Energie fortlaufend

ihre Form zwischen Spannungsenergie und kinetischer Energie wechseln. In diesem

idealen Fall bleibt folgende die Gesamtenergie EG erhalten:

1 1
EG = ESP = Ds2 + Ekin = mv 2 = const. (2.5)
2 2
Betrachten wir nun einen elektrischen Schwingkreis. Auch hier wandelt sich Energie

von einer Energieform in eine andere um. Bereits im Jahre 1880 wies Heinrich Hertz

durch die Entladung eines Kondensators über eine Funkenstrecke elektromagnetische

Schwingungen nach [12].

Wird ein Kondensator aufgeladen, so entsteht ein elektrisches Feld, mit der Energie

EC :

1
EC = CU 2 . (2.6)
2
Hat die Ladung keine Möglichkeit vom Kondensator abzuieÿen, ist die magneti-

sche Energie Null, da sich keine Ladung bewegt. Die Energie ist im Kondensator

gespeichert (a). Ermöglichen wir es nun dem Kondensator, sich über eine Spule

zu entladen, so ieÿt durch diese ein ansteigender Strom. Dieser Strom bewirkt,

dass sich ein Magnetfeld um und in der Spule ausbildet. Das Magnetfeld besitzt die

Energie EM :

1
EM = LI 2 . (2.7)
2
Während die Kondensatorenergie abnimmt, wächst die Energie der Spule an. Wie in

unserem mechanischen Beispiel bleibt die Gesamtenergie EG im idealen Fall erhalten:

1 1
EG = EC + EM = CU 2 + LI 2 = const. (2.8)
2 2
Die Graphik 2.3 veranschaulicht die Analogie zwischen mechanischer und elektri-

scher Schwingung. Ist der Kondensator vollständig entladen und speichert keine

Energie mehr, ieÿt der maximale Strom. Damit liegt die Energie nun komplett
8 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

in Form von magnetischer Energie vor (b). Analog dazu wären in unserem mecha-

nischen Beispiel die Geschwindigkeit der Kugel und somit die kinetische Energie

maximal. Obwohl die Ladung am Kondensator nun ausgeglichen ist, bewirkt die In-

duktivität der Spule, dass der Strom weiter ieÿt. Während die Spule so an Energie

verliert, lädt sich der Kondensator entgegengesetzt wieder auf. Dies erfolgt so lange,

bis die magnetische Energie wieder vollständig in das elektrische Feld des Konden-

sators umgewandelt ist. Die Polung ist nun umgekehrt (c). Gab es keine Verluste,

besitzt der Kondensator nun wieder die gleiche Energie wie am Anfang und die

Entladung kann erneut beginnen. Der Vorgang wiederholt sich nun in umgekehrter

Richtung. Der Kondensator entlädt sich über die Spule (d) und wird dann wieder

in der Ursprungspolarisation aufgeladen (e). Eine komplette Schwingungsperiode ist

dann abgeschlossen und der Vorgang beginnt von Neuem [12].

Die Eigenfrequenz f0 eines elektrischen Schwingkreises ist durch die Thomsonschen

Schwingungsgleichung gegeben. Sie gilt sowohl für einen Reihenschwingkreis wie

für einen Parallelschwingkreis und kann über einen Spannungsvergleich hergeleitet

werden. Sie ist abhängig von der Induktivität L und der Kapazität C:

1
f0 = √ . (2.9)
2π LC
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Parallel- und Serienschwingkreisen (sie-

he Abb. 2.4). Beim Parallelschwingkreis sind Induktivität L, Kapazität C und ein

möglicher Widerstand R parallel geschaltet (a). Beim Serienschwingkreis sind die

Komponenten hintereinander geschaltet (b).

Abbildung 2.4: Parallel- und Serienschwingkreis

2.2.1 Gedämpfte elektrische Schwingung

In einem realen Schwingkreis treten immer Verluste auf. Diese können in Form eines

ohmschen Widerstands berücksichtigt werden. Der gröÿte Verlust ist bedingt durch

den Wirkwiderstand der Spule. Bei hohen Frequenzen fällt auch der Widerstand,

welcher durch den Skineekt (siehe Kapitel 2.6) hervorgerufen wird, ins Gewicht.

Die Verluste führen dazu, dass die Schwingung gedämpft wird. Wird der Schwing-

kreis nicht weiter von auÿen angeregt, klingt die Schwingung langsam ab. Bei me-
2.2. SCHWINGKREISE 9

Abbildung 2.3: Zustandekommen mechanischer und elektrischer Schwingungen [14]


10 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

chanischen Schwingungen tritt die Dämpfung in Form von Reibung auf (vgl. z.B.

[13]).

Durch den ohmschen Widerstand wird die Eigenfrequenz des Schwingkreises leicht

gesenkt. Es gilt mit ω = 2πf :


r
1 R2
ω= − 2. (2.10)
LC 4L
Dies führt zu einer Dämpfung der Schwingung mit dem Amplitudenverlauf

Rt
I0 (t) = I0 (0)e− 2L = I0 (0)e−δt . (2.11)

Die folgende Graphik (Abb. 2.5) zeigt die Abnahme der Amplitude einer freien

Schwingung. Aufgrund der Verlustleistung in einem Widerstand nimmt sie expo-

nentiell ab.

Abbildung 2.5: Freie gedämpfte Schwingung [14]

Die Berechnungen zum Bau der in dieser Arbeit beschriebenen Teslatransformatoren

wurden sowohl mit und ohne Berücksichtigung der Dämpfung vorgenommen. Dabei

wurde festgestellt, dass im Rahmen der Messgenauigkeit und theoretischen Nähe-

rungen die Dämpfung zur Berechnung der Resonanzfrequenz der Transformatoren

vernachlässigt werden kann.

2.2.2 Gütefaktor

Ein Maÿ für das Anhalten einer Schwingung, ist der Gütefaktor Q. Er stellt das

Verhältnis zwischen der Resonanzfrequenz f0 und der Bandbreite B dar:


2.3. IMPULS-TESLATRANSFORMATOR 11

f0
Q= ; B = f2 − f1 = ∆f, (2.12)
B
wobei die Frequenzen f2 und f1 so gewählt sind, dass die Leistung Pmax exakt halb

so groÿ wie bei f0 .

Abbildung 2.6: Leistung in Abhängigkeit der Frequenz

Der Gütefaktor für einen Serienschwingkreis aus einer Induktivität L, Kapazität C


und einem Widerstand R berechnet sich nach:

r
L 1 L
Q = 2πf0 = . (2.13)
R R C

Für einen Parallelschwingkreis aus einer Induktivität L, Kapazität C und einem

Widerstand R gilt hingegen:

r
C
Q=R . (2.14)
L

2.3 Impuls-Teslatransformator
Bei dem Impuls-Teslatransformator (oft auch als SGTCs (Spark Gap Tesla Coil)

bezeichnet) handelt es sich um die klassische Form eines Teslatransformators, so wie

ihn Tesla selbst in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts konstruiert hat. Im Grunde

besteht ein Impuls-Teslatransformator aus nur wenigen Bauteilen. Um die Funktion

eines Impuls-Teslatransformators zu verstehen, betrachte man die Prinzipschaltung


12 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

in Abb. 2.7.

Abbildung 2.7: Prinzip eines Impuls-Teslatransformators [15]

Der Versorgungstrafo T r1 liefert die nötige Hochspannung, mit der der Konden-
sator Cp über die Spule Lp aufgeladen wird. Der Kondensator wird so lange auf-

geladen, bis die Funkenstrecke zündet. Die Funkenstrecke wirkt wie ein Schalter

und verursacht nun einen Kurzschluss. Jetzt sind Cp und Lp zu einem Schwingkreis

verbunden. Sie bilden den Primärschwingkreis, in dem die Energie nun mit hoher

Frequenz zwischen Kondensator und Primärspule pendelt. Gleichzeitig wird durch

das abgestrahlte Feld Energie auf den Sekundärschwingkreis übertragen. Dieser be-

steht aus der groÿen Sekundärspule Ls und einem Top. Als Top wird ein metallener

Körper, meist mit der Form eines Torus oder einer Spitze, bezeichnet, welcher am

oberen Ende der Sekundärspule angeschlossen wird. Die Sekundärspule ist deutlich

länger als die Primärspule und hat dementsprechend mehr Windungen. Ihr unteres

Ende ist geerdet. Zusammen mit der Erde bildet das Topdie Kapazität Cs. Aber

auch zwischen Spule und Erde sowie zwischen den einzelnen Spulenwindungen er-

halten wir Kapazitäten (Abb.2.8). Da aufgrund der Funkenstrecke die Schwingung

impulsartig im Primärschwingkreis erzeugt wird, nennt man diese Art von Tesla-

trafo Impuls-Teslatransformator. Da die ersten Sendeanlagen mit Funkenstrecken

arbeiteten, sprechen wir heute noch von Funktechnik.


2.3. IMPULS-TESLATRANSFORMATOR 13

Abbildung 2.8: Nicht nur zwischen dem Top und der Erde besteht eine Kapazität.

Auch zwischen den einzelnen Windungen der Sekundärspule und zwischen ihnen

und der Erde bestehen Kapazitäten die berücksichtigt werden müssen. Vgl. [9]

Damit möglichst viel Energie vom Primärschwingkreis in den Sekundärschwingkreis

übertragen werden kann, müssen die Eigenfrequenzen (2.16) des Primärschwingkrei-

ses fP und des Sekundärschwingkreises fS gleich sein.

fP = fS (2.15)

1 1
⇒ √ = √ . (2.16)
2π LP CP 2π LS CS
Das Produkt aus Kapazität und Induktivität muss also in beiden Schwingkreisen

gleich sein. Durch das Erscheinungsbild wird bereits deutlich, dass die Sekundärspule

eine weitaus höhere Induktivität als die Primärspule besitzt und die kaum sichtbare

Sekundärkapazität entsprechend kleiner als die Primärkapazität sein muss. Es han-

delt sich beim Teslatransformator also um zwei Schwingkreise mit unterschiedlichen

Kapazitäten und Induktivitäten, jedoch mit gleicher Eigenfrequenz.

Die Abstimmung ermöglicht Energie vom Primärschwingkreis auf den Sekundär-

schwingkreis zu übertragen. Aus der Formel für die Energie einer Spule (2.7) wird

deutlich, dass bei hohen Induktivitäten und konstanter Energie nur geringe Strö-

me ieÿen. Der Strom wird also nach unten transformiert. Nimmt nun die Se-

kundärkapazität die Energie auf, erhöht sich aufgrund der geringen Kapazität die

Spannung am Sekundärkondensator (nach Umstellung der Formel 2.6 ergibt sich


p
UC = 2EC /C ). Die Spannung wird nach oben transformiert.

Die Energie wird nie vollständig auf den Sekundärschwingkreis übertragen. Wir
14 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

erhalten aufgrund der deutlich gröÿeren Induktivität und deutlich kleineren Kapa-

zität einen geringeren Strom im Sekundärschwingkreis und eine höhere Spannung

zwischen Top und Erde. Ist die Spannung groÿ genug, dass der Sekundärkondensator

durchbrochen wird, entstehen spektakuläre Blitze.

Ist die Schwingung im Primärschwingkreis so weit abgeklungen, dass die Spannung

nicht mehr ausreicht, die Funkenstrecke zu zünden, erlöscht diese. Nun kann der

Vorgang von neuem beginnen.

Die Energie pendelt nicht nur innerhalb der Schwingkreise, sondern auch zwischen

den beiden. Allgemein spricht man von gekoppelten Schwingkreisen. In Abb. 2.9

erkennt man den Spannungsverlauf eines optimal abgestimmten Impulsteslatransfor-

mators. Die Schwingkreise schwingen mit der gleichen Frequenz. Lediglich die Span-

nungsmaxima sind um 90 verschoben. Zum Verständnis hilft auch hier ein analoges

Beispiel aus der Mechanik. Beim gekoppelten Pendel (siehe 2.10) wird die Energie

von einem Pendel auf das andere übertragen. Die Energie ist dann vollständig ab-

gegeben, wenn das schwingende Pendel zur Ruhe kommt und das zuvor ruhende

Pendel schwingt. So verhält sich auch die Energie in unseren beiden Schwingkreisen

im Teslatransformator. Die Energie im Primärkreis ist minimal, wenn die Energie im

Sekundärkreis maximal ist. Wir können also beide Schwingkreise als Energiespeicher

für Wechselspannung ansehen.

Abbildung 2.9: Spannungs- und Stromverlauf in gekoppelten Schwingkreisen vgl. [9]


2.3. IMPULS-TESLATRANSFORMATOR 15

An Abb. 2.9 sieht man, dass bei minimaler Spannung im Primärkreis auch der Strom

minimal ist. Somit verschwindet auch die Gesamtenergie (siehe Gleichung 2.8), da

sie vollständig auf den Sekundärkreis übertragen wurde. Damit die Energie nicht

vom Sekundär- in den Primärschwingkreis zurückieÿt, erlöscht die Funkenstrecke

idealerweise genau zu diesem Zeitpunkt t0 .

Abbildung 2.10: Gekoppeltes Pendel vgl. [16]

Wie groÿ die Frequenz der Schwingung zwischen Primärschwingkreis und Sekundär-

schwingkreis ist, hängt unter anderem vom Kopplungsfaktor ab. Der Kopplungsfak-

tor ist ein Maÿ für die Anzahl der Feldlinien, die die Primär- und Sekundärspule

miteinander verkoppeln. Bei Impulsteslatransformatoren liegt dieser erfahrungsge-

mäÿ idealerweise bei 10 bis 20 Prozent. Man spricht von einer losen Kopplung.

Ist die Kopplung gröÿer, hat man weniger Zeit um die Energie vom Primär- auf

den Sekundärschwingkreis zu übertragen. Wenn die Funkenstrecke nicht früh genug

erlöscht, kann die Energie in den Primärschwingkreis zurückieÿen. Niedrige Kopp-

lungsfaktoren hingegen führen zu langen Primärschwingungszeiten bis zum Übertrag

der Primärenergie in den Sekundärkreis, so dass sich die Dämpfung der brennenden

Funkenstrecke negativ auswirken kann [17]. Wird die Sekundärwindungszahl verrin-

gert, wird die Länge der Sekundärspule kleiner. Damit durchdringen mehr Feldlinien

die Primärspule und Sekundärspule. Die Kopplung wird gröÿer. Wird die Anzahl der

Sekundärwindungen pro Längeneinheit jedoch verkleinert, wird die Spule länger und

der Kopplungsfaktor verringert sich.

Der Kopplungsfaktor von Teslatransformatoren lässt sich nicht mit einer einfachen
16 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

1
Formel berechnen. Es gibt jedoch Programme , welche durch eine Routine die ma-

gnetischen Felder der einzelnen Windungen und deren Wechselwirkungen berechnen

[18], [19].

2.4 Träger-Teslatransformator

Beim Träger-Teslatransformator (Abb. 2.11) wird die Eigenfrequenz des Sekundär-

schwingkreises nicht durch eine Kondensatorentladung über eine Funkenstrecke er-

zeugt, sondern direkt über die Primärspule LP in den Sekundärschwingkreis ein-

gekoppelt. Sie wird von einem Hochfrequenzgenerator vorgegeben, welcher auf die

Eigenfrequenz des Sekundärschwingkreises abgestimmt ist. Im Normalfall wird eine

Schwingung mit konstanter Amplitude erzeugt. Wir können hier nicht mehr von

einer losen Kopplung wie beim Impuls-Teslatransformator sprechen, bei der die

Energie zwischen zwei Schwingkreisen hin- und herpendelt. Vielmehr handelt es sich

um eine erzwungene Schwingung. Dies lässt sich wieder gut durch den Vergleich

mit mechanischen Pendel veranschaulichen. Zwei gekoppelte Pendel schwingen mit

der gleichen Frequenz. Ein Pendel wird ständig mit Energie versorgt, so das es in

der richtigen Frequenz schwingt. Die Energie überträgt sich auf das andere Pendel.

Da ständig immer neue Energie zugeführt wird, ieÿt die Energie nicht zurück und

somit nicht zwischen den beiden Pendel hin und her.

Der HF-Generator ist prinzipiell ein Sender. Die erzeugte Schwingung des HF-

Generators entspricht der unmodulierten Trägerfrequenz. Daher stammt auch der

Name Träger-Teslatransformator oder auf englisch CW(Carrier Wave)-Teslatransfor-

mator. Oft werden Träger-Teslatransformatoren auch als SSTCs ( Solid State Tesla

Coil) bezeichnet.

1 Zu empfehlen sind das Javascript von Jens Raacke oder das Programm ACMI. Die entspre-
chenden Internet-Links sind unter den angegebenen Quellen zu nden.
2.5. ELEKTRISCHE ENTLADUNG 17

Abbildung 2.11: Prinzip eines Träger-Teslatransformators [9]; Ein Hochfrequenzge-

nerator erzeugt die Eigenfrequenz des Sekundärschwingkreises (bestehend aus Ls


und Lp ) und koppelt sie über die Spule Lp ein.

2.5 Elektrische Entladung


Bei den Versuchen mit Teslatransformatoren entstehen verschiedene Arten von elek-

trischen Entladungen. Diese sollen im folgenden Kapitel kurz dargestellt werden.

2.5.1 Leuchterscheinung von Gasen in elektrischen Feldern

Wie wir bei Experimente mit dem Teslatransformator zeigen werden (siehe Kapitel

3.2.6 und 5.2.5), kann ein starkes elektrisches Feld E Gase zu ionisieren und zum

Leuchten zu bringen. Man spricht von der Bildung eines Plasmas. Durch das elektri-

sche Feld werden freie Elektronen im Gas beschleunigt. Nimmt ein Elektron mit der

Ladung e auf seiner freien Weglänge l mindestens die Ionisierungsenergie Wi auf,

eEl ≥ Wi (2.17)

kann es weiteren Atomen ein Elektron entreiÿen. Nun entstehen weitere freie

Elektronen und positiv geladene Ionen (Kationen). Diesen Vorgang nennt man Sto-

ÿionisation. Ist die Rekombinationsrate geringer als die Menge gebildeter Elektronen,

bleibt die selbständige Gasentladung erhalten. Ionisiert das Elektron mehr als ein
18 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Atom, so entsteht eine Ionenlawine und das Gas wird vollständig ionisiert (siehe

Abb. 2.12).

Abbildung 2.12: Ionenlawine bei Stoÿionisation vgl.[20]

Durch die Stöÿe zwischen Elektronen und Atomen werden die Atome zudem energe-

tisch angeregt. Nach der Modellvorstellung wird ein Hüllenelektron auf ein höheres

Energieniveau gehoben. Fällt dieses wieder in sein Ursprungniveau zurück, wird

die Energiedierenz ∆E beider Niveaus in Form eines Photons mit der Frequent

f = ∆E/h abgestrahlt. Das Gas fängt an zu leuchten. Die feste Energie des Pho-

tons ist für die charakteristische Farbe des Gases verantwortlich. Die Gröÿe des

elektrischen Feldes ist nur insofern von Bedeutung, dass sie groÿ genug sein muss,

um die Stoÿioniserung zu verursachen.

2.5.2 Funkenentladung

Bei einer Funkenentladung handelt es sich um eine selbständige Gasentladung. Diese

ist wahrnehmbar durch einen Lichtblitz. Durch die Ausdehnung des Blitzes wird die

umliegende Luft verdichtet, was als knallartiger Ton wahrnehmbar wird.

Man spricht auch von einem elektrischen Durchbruch. Die Länge d des Funkens ist

abhänging von der Spannung U und der spezischen Durchbruchfeldstärke ED eines

Mediums.

Die Durchbruchfeldstärke für schwach gekrümmte Leiter in Luft kann mit ca. 1kV/mm

angenommen werden. Gekrümmte Leiter verstärken das elektrische Feld zusätzlich

(siehe Kapitel 2.5.3).

Die gröÿten Entladungen lassen sich in der Natur beobachten. Durch Reibungs-

elektrizität, begünstigt durch Ionisation und hohe Luftfeuchtigkeit, entstehen bei

Gewitter kilometerlange Entladungen in Form von Blitzen (siehe Abb. 2.13).


2.5. ELEKTRISCHE ENTLADUNG 19

Abbildung 2.13: Gewitterblitze [21]

Ein Blitz lässt sich in mancherlei Hinsicht mit einer Funkenentladung vergleichen,

wie man sie beim Berühren eines metallenen Gegenstands erfahren kann, nachdem

man über einen Kunstfaser-Teppichboden gelaufen ist. Durch die Reibung zwischen

Schuhen und Boden lösen wir Elektronen aus dem Teppich. Die angesammelte La-

dung erzeugt ein elektrisches Feld zwischen uns und anderen Gegenständen in unse-

rer Umgebung. Der Isolator Luft wird nur dann durchbrochen, wenn die Feldstärke

lokal erhöht wird, und somit die Durchbruchfeldstärke ED überschritten ist. Dies

ist zum Beispiel der Fall, kurz bevor man eine Türklinke anfassen will. Es ensteht

dann ein kleiner Blitz. Die elektrische Auadung bei einem Gewitter kann ähnlich

erklärt werden. Sogenannte Graupel, verklumpte Schneekristalle übernehmen die

Rolle der Schuhe. Sie fallen im Inneren der Gewitterwolke durch eine Mischung aus

Wassertropfen und Eiskristallen, welche in unserem Analogon der Teppich sind. Bei

Zusammenstöÿen werden Elektronen ausgelöÿt und die Partikel laden sich auf. Durch

Aufwinde und Schwerkraft werden die positive und negative Ladungen getrennt. Es

entstehen geladene Raumzonen, welche sich zur Erde hin in Form von Blitzen ent-

laden können. Messungen an Gewitterwolken ergeben selten Spannungen von über

200000 Volt. Diese liegen deutlich unter dem Wert der Durchbruchfeldstärke der für

kilometerlange Blitze in Luft nötig wäre. Die Entstehung von Blitzen ist deutlich

komplizierter als eine reine Funkenentladung und bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Man geht davon aus, dass durch kosmische Strahlung ausgelöste hochenergetische

Anfangselektronen eine Elektronenlawine in der Gewitterwolke zwischen den La-

dungszonen auslösen. Die schnellen Elektronen (runaway electrons) gewinnen durch

das elektrische Feld mehr Energie, als sie durch Stöÿe mit Luft verlieren. Da sie hoch-

energetisch sind, entsteht Röntgenstrahlung, die experimentell nachgewiesen werden

kann. Die Elektronen werden immer schneller. Sie bahnen sich in Stufen einen Kanal

aus ionisiertern Luftmolekülen, den sogenannten Leitblitz. Die Elektronen sammeln


20 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

sich nach jeder Stufe an und erzeugen so ein starkes lokales Feld, welches wiederum

weitere Elektronen beschleunigt. Sobald der verzweigte Leitblitz den Boden erreicht

hat, ieÿt ein groÿer Stromstoÿ durch den ionisierten Kanal. Die Luft darin erhitzt

sich auf über 30000 Kelvin und bewirkt die Emission sichtbaren Lichts, den Haupt-

blitz [22].

Der Hauptunterschied zwischen einem Gewitterblitz und dem Blitz, welcher von

einem Teslatransformator ausgeht ist das Wechselfeld, mit dem der Teslatransfor-

mator arbeitet. Zudem kommen keine hochenergetischen Elektronen vor. Dennoch

wird auch beim Blitz des Teslatransformators eine Stufenentladung sichtbar, und es

können mit seiner Hilfe Experimente zur Erklärung von Blitzableiter (siehe Kapitel

5.2.6) und Faraday-Käg (siehe Kapitel 3.2.7 und 5.2.7 ) gemacht werden.

2.5.3 Koronaentladung

Bei stark gekrümmten Leiterächen, Spitzen und Kanten treten bei hohen elektri-

schen Feldstärken die sogenannten Koronaentladungen (griechisch die Krone) oder

auch Büschelentladungen auf. Dabei schlagen keine Funken in einen anderen Leiter,

sondern es nden Entladungen in der Luft statt. Dass dabei die Blitze einfach in

der Luft enden, ist mit Hilfe des kapazitären Durchbruchs zu erklären (siehe Kapitel

3.2.5).

Auf einer elektrisch geladenen leitenden Oberäche stehen die Feldlinien stets senk-

recht. Ansonsten würde ein zur Oberäche paralleler Kraftanteil so lange auf die La-

dung wirken, bis selbiger verschwunden und nur noch eine zur Oberäche senkrecht

stehender Anteil verbleibt. Die Feldstärke ist um so gröÿer, je enger die Feldlinien

zusammen stehen. Bei einer gekrümmten Oberäche ist die Feldstärke also an der

Oberäche am gröÿten. Eine Spitze kann als kleine Kugel angenähert werden (siehe

Abbildung 2.14 und 2.15). Die elektrische Feldstärke E ist deniert als die Kraft

F, welche auf eine Probeladung q wirkt. Sie berechnet sich an der Oberäche einer

Kugel mit dem Radius r und der Ladung Q mit dem Coulombschen Gesetz:

F Q
E= = , (2.18)
q 4π0 r2
wobei die Spannung durch

Q
U= (2.19)
4π0 r
gegeben ist. 0 ist die elektrische Feldkonstante. Wird eine konstante Spannung U an

die Spitze angelegt, erhalten wir aus den Gleichungen 2.18 und 2.19 die Feldstärke

E:
2.6. SKINEFFEKT 21

U
E= . (2.20)
r
Befestigen wir nun eine solche Spitze an einem elektrischen Leiter, ist dort die Feld-

stärke deutlich überhöht. Ist das elektrische Feld groÿ genug, wird die Luft an der

Spitze durch das starke elektrische Feld ionisiert und leitend. Bringen wir eine solche

Spitze als Top an unserem Teslatransformator an, entstehen dort bevorzugt selbst-

ständige Entladungen.

Abbildung 2.14: Feldlinien an negativ Abbildung 2.15: Feldlinien an negativ


geladener Kugeln geladener Spitze und Fläche

Wie Abbildung 2.15 zeigt, verdichten sich die Feldvektoren ~


E an einer leitenden

Spitze dichter als an einer Fläche. Abbildung 2.14 zeigt, dass die Feldlinien des

elektrischen Feldes an der Oberäche einer Kugel mit kleinerem Radius r1 dichter

im Bereich X1 sind als an der Oberäche einer Kugel mit dem gröÿeren Radius r2
in dem gleich groÿen Bereich X2 . Entfernt man sich weiter von der Oberäche, wird
deutlich, dass im Bereich X3 die Feldliniendichte weiter abgenommen hat.

2.6 Skineekt
Bei hohen Frequenzen ieÿt der Strom nur auf der Oberäche eines Leiters. Dieser

Eekt wird Skineekt genannt. Es ist ein weit verbreiteter Glaube, das Teslatrans-

formatoren aufgrund des Skineekts ungefährlich sei, da der Strom nicht in den

Körper eindringen könne. Dies ist jedoch falsch, wie die folgenden Berechnungen

belegen sollen. Dennoch tritt das Phänomen des Skin-Eekts bei Frequenzen, wie

sie für Teslatransformatoren üblich sind (100 khz - 1,5 Mhz), auf und eine Berück-

sichtigung ist für eine sinnvolle Berechnung und Materialwahl notwendig.

Nicht nur auÿerhalb von stromdurchossenen Leitern, sondern auch in dessen Inne-
22 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE


ren baut sich ein Magnetfeld B auf. Bei Gleichstrom ist dieses Magnetfeld konstant

und die Stromdichte im Querschnitt des Leiters ist an allen Stellen gleich. Liegt

jedoch eine Wechselspannung an, so wechselt die Polarität des Stromusses. Dies

bewirkt, dass sich auch das Magnetfeld periodisch verändert. Durch die Änderung

des Magnetfeldes werden elektrische Felder E erzeugt, die das Magnetfeld ringför-

mig umschlieÿen. Durch diese Felder wird der Strom im Innern des Leiters nahe der

Mittelachse S geschwächt. Die elektrischen Felder nahe der Oberäche verstärken

jedoch den Strom. So werden durch Wechselströme und die dadurch erzeugten elek-

trischen Wirbelfelder Leitungselektronen vom Leitungsinneren zur Leiteroberäche

verdrängt. Dies nennt man Skineekt (Abb.2.16).

Die Stärke des Skineekt steigt mit der Frequenz. Der Stromuss ist schlieÿlich auf

eine dünne Schicht an den Oberächen des Leiters begrenzt und nimmt exponenti-

ell mit dem Abstand von der Oberäche ab. Durch die Verringerung des genutzten

Leitungsquerschnittes erhöht sich der Widerstand der Leitung frequenzabhängig.

Daher werden in der Hochfrequenztechnik Leiter mit einer möglichst groÿen Ober-

äche eingesetzt.

Abbildung 2.16: links: Ringfelder im langen stromdurchossenen Leiter; Mitte:

Stromdichte über Leiterradius mit Stromverdrängung; rechts: Stromdichte über Lei-

terradius ohne Stromverdrängung

Der frequenzabhängige Widerstand eines Leiters mit kreisförmigem Querschnitt lässt

lässt sich wie folgt berechnen:

r
l µ0 µr f
Rω = , (2.21)
r 2σ
2.6. SKINEFFEKT 23

wobei

l Länge des Leiters

r Radius des Leiters

µ0 magnetische Feldkonstante

µr Permeabilität

σ Leitfähigkeit

f Frequenz des Wechselstroms

bezeichnen.

Die frequenzabhängige Eindringtiefe δ des Strom gibt die Tiefe in einem Rundleiter
2
an, wo die Stromdichte um den Faktor e1 gesunken ist. Die folgende Formel gilt

nur für Leiter, deren Radii gegenüber der Länge klein und deutlich gröÿer als die

Eindringtiefe δ ist:

1
δ=√ . (2.22)
πf µ0 µr σ

Die elektrischen Ladungen dringen also umso tiefer in den Leiter ein je niedriger die

Frequenz f und je höher der spezische Widerstand σ ist. Betrachten wir nun die

Eindringtiefen beim Fettgewebe, Muskelgewebe sowie bei Kupfer, dem am häugs-

ten verwendeten Leiter für Teslatransformatoren. Die Graphik in Abbildung 2.17

zeigt die Eindringtiefen zwischen 100 khz und 1,5 Mhz in Abhängigkeit vom spe-

zischen Widerstand des Leiters. Dabei ist die Leitfähigkeit σ der reziproke Wert

des spezischen Widerstands ρ. Die Permeabilität wurde für alle drei Stoe mit 1

angenähert.

2 Die Stromdichte beschreibt das Verhältnis von Stromsärke zur Fläche


24 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Abbildung 2.17: Eindringtiefe des Stroms in Abhängigkeit der Frequenz; Der rechte

Graph stellt eine Vergröÿerung des Graphs für Kupfer aus der linken Abbildung dar.

spezischer Widerstand σ [Ωm] Leitfähigkeit ρ [1/Ωm]

Fettgewebe 33 ≈ 0,03

Muskelgewebe 2 0,5

Kupfer 1, 78 · 10−8 ≈ 56 · 106

Tabelle 2.2: Widerstand verschiedener Stoe

Abbildung 2.17 zeigt, dass die Hochfrequenzströme sowohl über das Fettgewebe

so wie über das Muskelgewebe in den gesamten menschlichen Körper eindringen

können. Der Skineekt ist also keineswegs der Grund, warum Hochfrequenz für den

menschlichen Körper ungefährlich ist. Der Grund, warum wir bei kleinen Leistungen

trotzdem keinen Schlag erhalten, ist, dass die Nerven auf die schnellen Frequenzen

nicht reagieren können bzw. die Ionen in den Zellen zu träge sind und nicht stark

genug in Schwingung versetzt werden, um selbige zu zerstören. Dennoch gelangt die

Energie in Form von Wärme in den Körper. Daher nden Hochfrequenzströme auch

Anwendung in der Medizin (siehe Kapitel 2.10.2). Die Gefahr von Verbrennungen ist

also bei allen Teslatransformatoren gegeben. Bei groÿen Anlagen (ab ca. 100 Watt)

bestehen daher auch erhebliche Gefahren für die Gesundheit (siehe dazu 2.9) [24],

auch wenn der Funke nicht direkt auf die Haut trit. Zudem geht bei Impulstesla-

transformatoren eine Gefahr von 50 Hz-Anteilen aus, mit denen die Hochfrequenz

moduliert ist (siehe dazu Kapitel 2.8).

Bei Kupferleitungen hat der Skineekt jedoch deutliche Auswirkungen. Um diese so

klein wie möglich zu halten, benutzt man Leiter mit möglichst groÿen Flächen. Auf
2.7. FARADAY-KÄFIG 25

Vollmaterial kann dabei verzichtet werden. Dies wurde auch beim Bau der Primär-

spule des groÿen Impuls-Teslatransformator berücksichtigt (siehe Kapitel (5.1.7).

2.7 Faraday-Käg

Als Faraday-Käg (nach M. Faraday) wird eine allseitig geschlossene Hülle aus einem

leitfähigen Material bezeichnet, in welche kein elektrisches Feld von Auÿen eindrin-

gen kann. Auch wenn von Auÿen Ladung auf die Oberäche gegeben oder induziert

werden, bleibt das Innere des Kägs feldfrei.

Ein elektrischer Leiter besitzt frei bewegliche Elektronen. Wird nun von Aussen ein

elektrisches Feld angelegt, richten sich die Elektronen mit Ladung e so lange aus, bis
keine Kraft F mehr auf sie wirkt, d.h. im Inneren des elektrische Leiters besteht kein

elektrisches Feld E (E = F/e). Dies ist auch dann der Fall wenn zusätzlich Elek-

tronen auf den Leiter gebracht werden. Diese sammeln sich an der Oberäche des

Leiters wo sie aufgrund der abstoÿenden Coulombkraft den gröÿtmöglichen Abstand

voneinander einnehmen. An der Aussage, das das Innere eines Leiters im statischen

Fall immer Feldfrei ist, ändert sich auch nichts, wenn man ein Stück aus dem Inneren

des Leiters herausschneidet. In diesem Fall betrachten wir dann einen Hohlkörper,

den wir als Faradaykäg bezeichnen [4].

Mit Hilfe der Maxwell-Gleichungen kann gezeigt werden, das ein leitender Holkörper

jeglicher Form im Inneren immer feldfrei ist. Dies soll an dieser Stelle jedoch aus

didaktischen Gründen nicht geschehen. Da sich die physikalischen Erklärungen in

dieser Arbeit auch an Schüler richtet, sollen hier nur zwei einfache Möglichkeiten

gezeigt werden, wie der Faradaykäg quantitativ erklärt werden kann.

Dazu betrachten wir eine symetrische Hohlkugel (siehe Abb. 2.18) auf die wir Elek-

tronen aufbringen. Aufgrund der Symetrie verteilen sich die Elektronen gleichmäÿig,

wodurch sie überall die gleiche Flächenladungsdichte σ besitzen. Nun zerlegt man
2
die Oberäche in kleine Flächen s . Auf ihnen bendet sich die Ladungsmenge σs2 .
Betrachten wir nun eine Probeladung q mit dem Abstand r von der Kugeloberäche.
26 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Abbildung 2.18: Kugeloberäche zerlegt in kleine Ladungselemente

Aus Abb. 2.18 ergibt sich der Zusammenhang:

s1 s2
= (2.23)
r1 r2
bzw.

s21 s22
= . (2.24)
r12 r22
Nach dem Coulombgesetz (Formel 2.18) erhalten wir für die Kräfte, die auf die

Probeladung e wirken:

qσs21
F1 = (2.25)
4π0 r12
und

qσs22
F2 = − . (2.26)
4π0 r22
Beide Kräfte wirken entgegengesetzt. Für die Gesamtkraft FG ergibt sich:

FG = F1 + F2 . (2.27)
2.7. FARADAY-KÄFIG 27

qσs21 qσs22
= − . (2.28)
4π0 r12 4π0 r22

s2 s22
qσ( r12 − r22
)
=− 1
. (2.29)
4π0
Aus Gleichung 2.26 ergibt sich:

FG = 0. (2.30)

Da sich für jedes beliebige Flächenelement s21 ein passendes Element s22 konstruieren

lässt, verschwindet die Gesamtkraft in jeden Punkt und das Innere im Hohlkörper

ist feldfrei [43]. Dieser leicht verständliche Beweis eignet sich gut für den Schulun-

terricht.

Im folgenden soll der Spezialfall symetrische Hohlkugel noch einmal mit Hilfe des

Satz von Gauÿ betrachtet werden. Diese Erklärung eignet sich für leistungsstarke

Leistungskurse und StudentInnen in den Anfangssemestern an der Universität.

Nach dem Satz von Gauÿ sind Ladungen die Quellen des elektrischen Feldes. Das

Integral des elektrisches Feldes über eine beliebig geformte geschlossene Fläche ist

proportional zur eingeschlossenen Ladung Q:

~ = Q.
I
~ · dA
E (2.31)
A 0
Nun integrieren wir über den Hohlraum im Inneren der Kugel und nehmen an, dass

sich keine Ladungen im Inneren benden. Daher gilt:

I
~ · dA
E ~ = 0. (2.32)
A

Da wir von einer Kugel ausgehen, müssten mögliche Feldlinien ~ aus Symmetrie-
E
gründen parallel zu den Flächennormalen ~
dA und der Betrag von E überall auf der

Kugeloberäche gleich sein. Es gilt also:

~ A
Ekd ~ (2.33)

also

I
~ · dA
E ~=E ·dA (2.34)
A

und
28 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

E = const. (2.35)

Daraus folgt direkt:

I I
E · dA = E ·dA = 0. (2.36)
A A
H
Da die Oberäche
A
dA endlich ist, muss das elektrische Feld überall verschwinden

(E=0). Die Feldfreiheit im Inneren der Hohlkugel ist somit bewiesen.

Auch wenn man kleine Teile aus einem metallen Hohlkörper herausschneidet, funk-

tioniert er immer noch als Faraday-Käg. Allerdings wird die Wirkung immer schlech-

ter, je gröÿer die Löcher sind. Möchte man beispielsweise mit einem Gitternetz eine

elektromagnetische Welle abschirmen, so muss daher die Gitternetzweite kleiner als

die Wellenlänge der abzuschirmenden Welle sein. Um so kleiner sie ist, um so besser

ist die Abschirmung. So ist es beispielsweise möglich, mit einem passenden Faraday-

Gitter Schwingkreise vor Störsignalen zu schützen.

Wie jeder weiÿ ist man vor Blitzen am besten im Auto, einem ungeerdeten Fara-

daykäg, geschützt.

2.8 Amplituden- und Frequenzmodulation


In der Nachrichtentechnik wird eine Trägerwelle mit einem Nutzsignal kleinerer Fre-

quenz überlagert. Bei den analogen Modulationsverfahren unterscheidet man zwi-

schen Amplitudenmodulation (AM) und Frequenzmodulation (FM). Bei der Ampli-

tudenmodulation (siehe 2.19 links) wird die Amplitude der Trägerwelle durch das

zu übertragende Nutzsignal moduliert. Es entsteht eine Schwebung. Amplituden-

modulationen kommen beim Radio bei Kurz-, Mittel- und Langwellen sowie beim

Fernsehen zum Einsatz.

Abbildung 2.19: links: Amplitudenmodulation rechts: Frequenzmodulation vgl.[25]


2.9. WARNHINWEISE 29

Bei der Frequenzmodulation (siehe 2.19 rechts) wird die Frequenz der Trägerwelle im

Takt des Nutzsignals verkleinert oder vergröÿert. Frequenzmodulationen werden bei

Ultrakurzwellen (UKW) eingesetzt. Die Modulation von Funksignalen verhindert,

dass sich die Signale gegenseitig stören, da jedem Sender ein Frequenzband zuge-

ordnet wird. Zudem lassen sich für hohe Trägerfrequenzen aufgrund der geringeren

Wellenlänge kurze Antennen bauen. Um digitale Signale zu übertragen, werden digi-

tale Modulationsverfahren eingesetzt, auf welche an dieser Stelle jedoch nicht weiter

eingegangen werden soll.

2.9 Warnhinweise
Jeder, der Experimente durchführt, sollte sich immer über die Gefahren und Ri-

siken, die dabei für sich selber und seine Umwelt entstehen, bewusst sein. Beim

Umgang mit hohen Spannungen und Strömen besteht Lebensgefahr. Beim Bauen

von Sendeanlagen sind die rechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes

zu beachten. Darum ist es unbedingt notwendig, die folgenden Hinweise ernst zu

nehmen.

2.9.1 Hochspannung und gefährliche Ströme

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist die Spannung nicht das alleinige Maÿ

für die Gefährlichkeit von Elektrizität. Zu beachten sind die folgenden Gröÿen:

Spannung U [V]
Stromstärke I [A]
Einwirkdauer t [s]
Frequenz (bei Wechselstrom) f [Hz]
Widerstand des Leiters R [Ω]

Der menschliche Körper ist im Stande elektrische Ströme in Form von Stromschlä-

gen wahrzunehmen. Bei einer Wechselspannung von 50 Hz (Netzfrequenz)geht man

ab einer Stromstärke von 20 mA von einer Gefahr für den Menschen aus. Bereits eine

Stromstärke von 50 mA kann bei einer Einwirkzeit von wenigen Sekunden tödliche

Folgen haben. Lebensgefahr besteht besonders dann, wenn der Strom die Möglich-

keit bekommt, über das Herz zu ieÿen. Die Gefährlichkeit hängt stark von der

Einwirkdauer und der Frequenz ab. Gleichspannung ist nicht ganz so gefährlich wie
30 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

eine vergleichbare Wechselspannung bei Netzfrequenz. Hier können bis zu 300 mA

überlebt werden. Vor allem bei niedrigen Frequenzen kann es zu Herzkammerim-

mern bzw. Muskelkrämpfen kommen, die von alleine nicht mehr aufhören. Zudem

besteht die Gefahr des Verkrampfens und Festklebens an der Stromquelle [26].

Bei hochfrequenten Wechselströmen, wie sie bei Teslatransformatoren vorliegen,

sinkt die Gefährlichkeit aufgrund der bereits beschriebenen Phänome in Kapitel

2.6.

Bei Hochspannung führt Gleichstrom zu ausgeprägteren Schäden als Wechselstrom,

bei Niederspannung ist dies umgekehrt. Es gibt oensichtlich keine eindeutig de-

nierte Grenze zwischen Hoch- und Niederspannung. Sie ist jedoch meistens zu 1000

V (in der Medizin oft auch zu 500 V) festgelegt. Bei einem Unfall mit Hochspannung

entstehen überwiegend thermische Schädigungen des Gewebes, also äuÿere Verbren-

nungen durch die heiÿen Lichtbögen, die mit den hohen Stromstärken verbunden

sind. Die gefährlichen Einwirkzeiten bei Hochspannungsunfällen betragen nur we-

nige Millisekunden. Bei Niederspannungsunfällen reichen sie bis in den Bereich von

Sekunden.

Wie stark ein Strom ist, hängt bei gegebener Spannung von dem Widerstand ab,

durch den der Strom ieÿt. Je nach Feuchtigkeitsgrad, Stromeintrittsstelle und Über-

gangswiderstand (z.B. Standäche) kann ein Widerstand von ca. 1 kΩ bis 5 Ω für

den menschlichen Körper angenommen werden. Bei einer Netzspannung von 230 V

und einem angenommenen Körperwiderstand von 1kΩ ieÿt ein Strom von 230 mA,

der bereits tödlich sein kann. Bei einer Hochspannung von beispielsweise 6kV ieÿt

dann ein Strom von 6 A. Flieÿt dieser Strom über das Herz, ist mit dem sicheren

Tod zu rechnen [27].

Doch nicht nur die hohen Ströme machen die Hochspannung bei Berührung so ge-

fährlich. Es besteht immer die Gefahr von Funkenüberschlägen. Es muss immer ein

Mindestabstand zu den stromführenden Leitern eingehalten werden. Der beste Iso-

lator für Hochspannung ist der Sicherheitsabstand.

Die Durchbruchfeldstärke ED 1 ≈ kV/mm in Luft gilt nur für schwach gekrümm-

te Leiter. Solche Leiter werden eingesetzt, um die Bildung von Koronaentladungen

(siehe 2.5.3) und Überschläge möglichst zu vermeiden. Jochen Kronjäger empelt

in seinem Buch Experimente mit Hochspannung die folgende Faustformel für die

Sicherheitsabstände d zwischen Hochspannungsaufbauten und Geräten:

1
d [cm] ≈ U [kV]. (2.37)
4

Dies bedeutet pro 1 kV einen Sicherheitsabstand von 2,5 mm. Dies ist jedoch nicht

der Sicherheitsabstand, der für Personen gilt. Hier gelten nach Kronjäger die folgen-
2.9. WARNHINWEISE 31

den Richtwerte:

max. Spannung [kV] Abstand[cm]

10 5

30 15

100 60

300 200

Tabelle 2.3: Sicherheitsabstände für Personen nach Kronjäger [28]

Daneben besteht die gefahr von Gehörschäden durch laute Entladungen und Au-

genschäden durch UV-Licht. Bei jeder Entladung eines Teslatransformators wird

die Luft ionisiert. Dabei entsteht ultraviolettes Licht (UV-Licht) das aus dem Sau-

ersto in der Luft (O2 ) das Radikal Ozon (O3 ) erzeugt. Radikale sind besonders

reaktionsfreudig. Ozon kann viele Stoe oxidieren und ist daher in gröÿeren Men-

gen giftig. Selbst kleine Mengen können als unangenehmer Geruch wahrgenommen

werden [29].

Zudem können durch Funkenüberschlag und Überhitzung einzelner Geräte Brände

und giftige Dämpfe entstehen. Durch starke elektromagnetische Felder oder Rück-

kopplungen in das Versorgungsnetz können andere elektrische Geräte gestört oder

beschäftigt werden [28].

Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten die Funken eines Teslatransformators nie-

mals mit nackter Haut in Berührung kommen. Bei leistungsstarken Teslatrafos ist

es unbedingt notwendig, den nötigen Sicherheitsabstand zu den Entladungen ein-

zuhalten. Welche konkreten Gefahren von den vorgestellten Tesla-Transformatoren

ausgehen und welche Sicherheitsmaÿnahmen einzuhalten sind, ist den jeweiligen Si-

cherheitskapiteln (siehe 3.2.1 und 5.2.1) zu entnehmen.

2.9.2 Rechtliche Bestimmungen

Da ein elektrischer Schwingkreis nichts anderes als ein Sender ist, gelten auch hier

die entsprechenden gesetzlichen Regelungen. In den landesspezischen Fernmelde-

gesetzen und Mediengesetzen ist dies geregelt.

Grundsätzlich steht es unter Strafe, ohne Lizenz Rundfunk zu betreiben und/oder

andere Sender zu stören. Wer in Rheinland-Pfalz Rundfunk betreiben will, braucht


3
eine Lizenz durch die LMK . Daher ist es unbedingt notwendig, die entsprechende

3 Landesmedien-Komission
32 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Leistung anzupassen und Abschirmungen einzurichten, um Störungen anderer An-

lagen zu vermeiden [30].

2.10 Technische Anwendungen

Manchmal wird der Teslatransformator als nutzloses Gerät dargestellt wird, da es

seinen Zweck der kabellosen Energie oensichtlich nicht erfüllt hat. Dies ist jedoch

eine Betrachtungsweise, die den Erndungen von Nikola Tesla rund um den Tes-

latransformator nicht gerecht wird. Der Hochfrequenzoszillator, die Fernsteuerung


4
und das Radio sind Erndungen, die Tesla im Rahmen seiner Experimente ge-

macht und sich patentieren lies. Sie beruhen auf den gleichen Grundlagen wie der

Teslatransformator und lassen sich mit ihm eindrucksvoll demonstrieren. Und auch

heute noch greift die moderne Wissenschaft immer wieder auf die Erkenntnisse von

Nikola Tesla zurück, die er der Welt auf spektakuläre Art und Weise mit seinem

Teslatransformator demonstriert hat.

4 Das Buch Nikola Tesla: Der Ernder des Radios aus der Edition Tesla dokumentiert den
groÿen Prozess zwischen Tesla und Marconi. 1915 wurde bereits einwandfrei festgestellt: Tesla ist
der alleinige Ernder des Radios. Ihm wurden alle zugehörigen Patente zugesprochen [3].
2.10. TECHNISCHE ANWENDUNGEN 33

Abbildung 2.20: Patente von N.Tesla zur Energieübertragung mit Teslaspulen; links:

groÿer Teslatransformator zur Übertragung von elektrischer Energie; rechts: Sender

und Empfänger zur Übertragung von elektrischer Energie [11]

2.10.1 RFID

Die Abkürzung RFID steht für Radio Frequency Identication. Bei RFID-Chips

handelt es sich Transponder. Transponder sind Funk-Kommunikationsgeräte, wel-

che sowohl Datensignale empfangen als auch automatisch beantworten, also auch

senden können. Vor allem die besonders kleinen RFID-Chips beziehen die dazu nö-

tige Energie aus dem elektromagnetischen Feld, welches ihm auch die Datensignale

sendet. Solche Chips werden als passive RFID-Transponder bezeichnet [32]. RFID-

Chips wurden zur Etikettierung und Erkennung von Waren entwickelt. Sie eignen

sich aber auch als Erkennungs- und Überwachungsmechanismus [8].

Der RFID-Chip verwirklicht die Vision von Nikola Tesla, Energie kabelos über ein

elektromagnetisches Feld zu übertragen.


34 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Abbildung 2.21: Passiver RFID-Transponder [32]

2.10.2 Diathermieströme

Wird die Sekundärspule eines Teslatransformators durch eine Spule mit dickerem

Draht und weniger Windungen ausgetauscht, so wird in dieser ein groÿer Strom

niedriger Spannung induziert. Diesen kann man beispielsweise an den menschlichen

Körper anlegen. Man nennt diese Hochfrequenzströme Diathermieströme. Sie nden

in der medizinischen Therapie eine wichtige Anwendung. Während niederfrequente

Wechselströme mit vergleichbarer Stromstärke für den Menschen gefährlich sind

(sieheKapitel 2.9), können Hochfrequenzströme über 100 kHz bis über 10 A den

menschlichen Körper durchieÿen, ohne Schäden anzurichten. Während von auÿen

zugeführte Wärme die Haut nur wenige Millimeter tief erwärmt, erreicht die Joulsche

Wärme der Diathermieströme tief liegende Organe im Inneren des Körpers [33].

2.10.3 Plasma-Hochtöner

Moduliert man die Eigenfrequenz eines Träger-Teslatransformators mit einem Au-

diosignal, so kann man diese über den Funken hörbar machen (siehe dazu den Ver-

such Töne aus dem Nichts 3.2.9). Der Physiker Dr. Siegfried Klein stellte im Jahre

1978 auf der CES (Consumer Electronic Show) erstmals einen Plasma-Lautsprecher

vor. Drei Jahre später ging der TRANSPULS MP-X-101 in Serie [29].
2.10. TECHNISCHE ANWENDUNGEN 35

Abbildung 2.22: Plasma-Hochtöner mit kugelförmiger Funkenabschirmung [29]

Die Elektrode, an der der Funke entsteht, beinhaltet einen Kupferkern, um das

Abbrennen der Elektrode zu reduzieren: Die Elektrode leitet die Wärme so gut ab,

dass die Herstellerrma Magnat eine Betriebsdauer von 500 Stunden garantierte. Die

Zündvorrichtung besteht aus einem Relais, welches nach dem Einschalten mit Hilfe

eines Zündbolzen den Funken von der Elektrode zieht. Um Störungen zu vermeiden

wurde das Gehäuse komplett elektromagnetisch abgeschirmt. Der Funken selbst ist

von einem kugelförmigen Drahtnetz umgeben. Um die Ozonabgabe zu reduzieren,

wurde ein zweites Gitternetz um die Elektrode gebaut. Zwischen den beiden Gittern
5
staut sich die Wärme. Da Ozon bei hohen Temperaturen schneller zerfällt , konnte

auch diesem Problem begegnet werden. Da der Plasmahochtöner so gut wie keine
6
Einschwingzeit braucht und auch sehr hohe Frequenzen bis zu 150000 erzeugen

kann, gilt seine Tonqualität unter vielen Experten als ungeschlagen. Aufgrund der

Anfälligkeit gegenüber technischen Defekten und des hohen Preises konnten sich die

Plasmahochtöner jedoch nicht durchsetzen [29].

2.10.4 Technik der Zukunft

7
Im Jahr 2007 veröentlichen Forscher des MIT einen Bericht zur drahtlosen Über-

tragung von Energie. Mit Hilfe zweier Spulen brachten sie eine 60 Watt Glühbirne

über eine Entfernung von zwei Metern zum Leuchten. Diese sogenannte WiTricity,

abgekürzt für Wireless Electricy, soll über kurze Entfernungen 80 Prozent der Ef-

zienz von Kabelverbindungen erreichen. WiTricity arbeitet mit 10 Mhz. Es bleibt

abzuwarten, ob es in ferner Zukunft gelingt, Geräte, wie beispielsweise Laptops oder

5 Ozon zerfällt spontan mit einer Halbwertszeit von 3 Tagen bei Raumtemperatur (20◦ C)
6 Die Luft, welche den Schall erzeugt hat ein Volumen von etwa einem Kubikzentimeter und
somit eine Masse von ca. 1,3 Milligramm. Die Kalotte eines Hochtöners aus Titan wiegt etwa das
fünfzehnfache
7 Massachusetts Institute of Technology
36 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE

Handys, kabellos mit Energie zu versorgen. Es wird jedoch deutlich, dass die mo-

derne Forschung Teslas Traum von der freien Energie noch weiter verfolgt [34].

Abbildung 2.23: Kabellose Energieübertragung am MIT [35]


37

Kapitel 3

Mini-Trägerteslatransformator

Bei den beschriebenen Mini-Trägerteslatransformatoren handelt es sich um einen

Nachbau, von einem Gerät, welches Harald Chmela in seinem Buch Experimente

mit Hochfrequenz beschreibt [36].

An dieser Stelle sei bereits schon einmal ein herzlicher Dank für die Beantwortung

vieler Fragen per E-Mail an ihn ausgesprochen. Einige Verbesserungen wurden im

Elektroniklabor der ETAP durch Herrn Degele eingeführt. Dieses Kapitel dient dazu,

Erfahrungen beim Bau an Interessenten weiterzugeben. Vor dem Betrieb ist es not-

wendig, die Betriebsanleitung (siehe Kapitel 3.2.2) und die Sicherheitsanweisungen

(3.2.1) sorgfältig zu lesen.

3.1 Bau und Entwicklung


Aufgrund der Tatsache, dass sich bei diesem Gerät weitgehend auf vorgegebene

Angaben berufen wurde, war die gewünschte Resonanzfrequenz für den Sekun-

därschwingkreises bereits in etwa bekannt. So konnten die Spulen zeitlich paral-

lel zum Sender gebaut werden. Abbildung 3.1 zeigt den ersten Bauplan für den

Mini-Trägerteslatransformator nach einer leicht modizierten Anleitung von Harald

Chmela. Um Kabel verschiedener Länge anschlieÿen und die Spulen leicht trans-

portieren zu können, wurde zusätzlich eine Buchse in einem Plexiglasblock ange-

bracht. Zudem wurde die Befestigung der Sekundäspule mit Hilfe eines Kunststo-

zylinders entwickelt und die Kabel unterhalb der Grundplatte verlegt. Damit die

Möglichkeit besteht verschiedene Tops anzuschlieÿen, wurde das obere Ende der

Sekundärspule mit einem Messinggewinde versehen. Der in Abb.3.1 zeigt den Mini-

Trägerteslatransformator wie er an der Uni Mainz gebaut wurde.


38 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Abbildung 3.1: Modizierter Bauplan nach Harald Chmela vgl. [9]

Die folgenden Beschreibungen der einzelnen Komponenten soll die einzelnen Ar-

beitsschritte beim Bau des Teslatransformators verständlich machen.

3.1.1 Primärspule

Der Spulenkorpus, auf den die Primärspule gewickelt ist, wurde aus PVC gedreht.
1
PVC hat den Vorteil, dass es einen relativ geringen Verlustfaktor besitzt und güns-

tig in der Anschaung ist. Als Abschluss wurde oben und unten ein Rand überstehen

gelassen. Dies hat den Vorteil, dass das Abrutschen des Drahtes vom Spulenkorpus

verhindert wird. Zudem bietet er auch noch einen zusätzlichen Abschirmungseekt

gegen Überschläge aus der Primärspule. Die Spule besitzt 20 Windungen. Es wur-

de ein einfach gelackter Draht mit einem Durchmesser von 0,9mm verwendet. Die

1 Der Verlustfaktor beschreibt den Verlust, welchen das elektromagnetische Feld erfährt
3.1. BAU UND ENTWICKLUNG 39

Kabel wurden nach innen geführt, um dann durch ein Loch an der Unterseite der

Grundplatte zur Anschlussbuchse geführt werden zu können. Aufgrund der geringen

Windungsanzahl konnte die Spule problemlos per Hand gewickelt werden. Anschlie-

ÿend wurde die Spule mit hochisolierendem Plastik-Schutzlack xiert. Neben der

isolierenden Wirkung wird so verhindert, dass sich die Wicklungen nachträglich lö-

sen bzw. überlappen. Die Primärspule wurde mit transparentem Kleber auf der

Grundplatte befestigt.

Abbildung 3.2: Primärspule

3.1.2 Sekundärspule

Für die Teslatransformatoren wurden verschiedene Sekundärspulen gewickelt. Sie

variieren leicht in der Induktivität und ermöglichten somit eine experimentelle Op-

timierung der Geräte. Die Spulen wurden auf ein PVC-Standardabussrohr mit

einem Auÿendurchmesser von 40 mm und einer Wandstärke von 1,8 mm gewickelt.

Es wurde einfach sowie doppelt gelackter Draht mit einer Stärke von 0,3 mm ver-

wendet.

Die Spulen wurden mit Hilfe einer Wickelmaschine produziert. Diese wird mit einem

Fuÿpedal gesteuert und ist mit einem automatischen Zähler ausgestattet, welcher die

Anzahl der gewickelten Windungen zählt. Mit Hilfe der Maschine war es nach etwas

Übung möglich, die Spulen in einem kurzen Zeitraum herzustellen. Dennoch koste-

te die Produktion Geduld und Konzentration. Der Draht musste sinnvoll geführt,

gespannt und mit einem stumpfen Gegenstand oder Fingernagel an die vorherige

Windung gepresst werden. Bei Fehlern oder am Anfang bzw. am Ende der Spule

war es gelegentlich sinnvoll, einige Windungen mit der Hand zu drehen. Dies ist

sicherlich die einfachste aber auch zeitraubenste Möglichkeit, die Spule zu wickeln.
40 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Auch bei der Sekundärspule wurden die Enden in das Innere der Spule geführt.

Das Wicklungsende der Spule wurde dann mit Isolierband abgeklebt. Dies verhin-

derte ein Abrutschen der Wicklungen und sorgte für eine bessere Optik. Bei der

Sekundärspule ist ein Fixierung mit Hilfe des Plastiksprays besonders wichtig, da

ein Überlappen der Windungen auf jeden Fall verhindert werden sollte. Da die Po-

tentialdierenz zwischen den einzelnen Windungen um so gröÿer ist, je weiter sie

voneinander wegliegen, besteht hier ansonsten die Gefahr eines Durchschlags.

Abbildung 3.3: Sekundärspulen mit verschiedenen Drähten in unterschiedlichen Grö-

ÿen

Die Induktivität L der Spule lässt sich theoretisch bestimmen. Die Formel für eine

lange Spule in Luft lautet:

µ0 A
L = N2 (3.1)
l
mit

l Wicklungslänge

N Anzahl der Windungen

A Querschnittsäche

µ0 magnetische Feldkonstante.

Die folgende Tabelle zeigt die Eigenschaften verschiedenen Spulen. E steht für ein-

fach, D für doppelt gelackten Draht. Die Induktivität L wurde mit Hilfe der Formel
3.1. BAU UND ENTWICKLUNG 41

3.1 bestimmt. Der Widerstand R wurde mit einem Multimeter gemessen.

Nr. l[cm] N L [mH] R [Ω] Lack

1 26,0 750 3,40 22,4 D

2 29,5 840 3,80 26,5 D

3 30,0 850 3,85 27,1 D

4 27,5 840 4,07 24,5 E

5 28,0 850 4,10 26,8 E

6 28,5 860 4,13 28,2 E

7 31,0 925 4,39 29,5 E

Tabelle 3.1: verschiedene Sekundärspulen

3.1.3 Sekundärkapazität

Für den oberen Abschluss der Spule wurde ein Deckel aus PVC gedreht. Darin ben-

det sich ein Messinggewinde, welches es ermöglicht, verschiedene Tops aufzusetzen.

Hierfür wurden ca. 30 mm lange aufschraubbare Messingspitzen gefertigt. Sie eig-

nen sich am Besten für Koronaentladungen (siehe Kapiel 2.5.3) Die Verbindung im

Inneren erfolgt über eine Lötfahne, welche über eine Schraube und eine Mutter aus

Kunststo mit dem Gewinde verbunden ist. Somit sind Kanten und Spitzen aus

leitendem Material weitgehend ausgeschlossen, um ungewollte Entladungen zu ver-

hindern.

Abbildung 3.4: Deckelunterseite Abbildung 3.5: Deckeloberseite

3.1.4 Grundplatte und Anschluss

Die Grundplatte besteht aus einer quadratischen Plexiglasplatte mit Kantenlänge

von 120 mm und einer Dicke von 8 mm. Auf der Unterseite benden sich vier auf-
42 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

geklebte Filzfüÿe. Die Kabel wurden durch entsprechend gebohrte Löcher auf der

Unterseite der Platte zur Buchse geführt. Die Buchse ermöglicht es, Kabel von ver-

schiedener Länge anzuschlieÿen, und wurde in einem aufgesetzten Plexiglasquader

auf der Oberseite der Platte eingesetzt. Beim Anschluÿkabel handelt es sich um ein

RG58 Koaxialkabel mit einem Widerstand von 50Ω. Um die Spule auf der Platte zu
befestigen, wurde ein Zylinder aus PVC auf die Platte geschraubt. Er besitzt eine

Aussparung, um die Kabel an ihm vorbeizuführen. Die Spule konnte dann einfach

aufgesteckt werden. Damit die Primärspule genau im Zentrum der Sekundärspule

sitzt, wurde ein weiteren PVC-Rohr als Abstandshalter und zur Befestigung benutzt.

Abbildung 3.7: Buchse für Mini-


Abbildung 3.6: Befestigung
Trägerteslatransformatoren

3.1.5 Hochfrequenz-Generator

Abbildung 3.8: Hochfrequenzgenerator, Bezeichnungen A-H: siehe Text


3.1. BAU UND ENTWICKLUNG 43

Bei dem im Folgenden beschriebenen HF-Generator (siehe Abb. 3.9) handelt es sich

um einen 40W-Transistor-Mittelwellensender. Er liefert Frequenzen von 800 kHz

bis 1,5 MHz. Frequenz und Leistung sind stufenlos verstellbar (Regler A vgl. Abb.

3.8). Dies ist notwendig, da sich je nach angeschlossenem Top und Umgebung die

Sekundärkapazität und somit die Eigenfrequenz der Teslaspule verändern. Zudem

kann ein eingespeistes NF-Signal sowohl amplituden- als auch frequenzmoduliert

werden (Schalter G und Regler B). Bei Überhitzung schaltet das Gerät automatisch

ab. Hierfür und für das HF-Signal ist eine Kontrolllampe eingebaut. Die Schaltskizze

3.9 zeigt den Gesamtaufbau des MW-Senders.

Abbildung 3.9: HF-Generator [9]

Der Versorgungstrafo liefert die nötige Spannung von 2x18 V, welche durch SKB25/02

gleichgerichtet wird. Dem ist ein Netzlter vorgeschaltet, welcher Rückkopplungen

vermeiden soll. Im Modulator wird das eigentliche HF-Signal erzeugt und auf 1 Watt

vorverstärkt. Die Endstufe verstärkt das Signal dann noch einmal auf maximal 40

Watt. Beim Hochfrequenzgenerator handelt es sich ebenfalls um einen Nachbau nach

Plänen von Harald Chmela. Diese benden sich im Anhang. In den ersten Testläu-

fen der HF-Generatoren wurden die Transistoren der Endstufe zerstört. Durch eine
2
Verbesserung des Basisstrom-Regelkreises konnte das Problem behoben werden.

2 Da der Arbeitspunkt der Transistoren in der Enstufe nicht optimal gewählt ist, kam es mehr-
fach zu einer Stromerhöhung, welche die Transistoren zerstörten. Daher wurde der Basisstrom-
Regelkreis durch Dimensionierung der Widerstände so optimiert, dass der Basisstrom begrenzt
wird.
44 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

3.2 Experimente
Im folgenden Kapitel wird eine Einführung in die Nutzung beschrieben und eini-

ge Experimente vorgestellt werden, welche mit dem Mini-Trägerteslatransformator

durchgeführt wurden.

3.2.1 Sicherheit

Aufgrund der relativ geringen Leistung und der Hochfrequenz ist die Gefahr eines

tödlichen Stromschlags beim Mini-Teslagenerator nicht gegeben. Trotzdem sollte

der Funke nicht mit der nackten Haut in Berührung kommen. Starke und tief in

die Haut eindringende Verbrennungen sowie schmerzhafte Stromschläge wären die

Folge. Grundsätzlich sollten auch die Anschlussbereiche am HF-Generator, an der

Teslaspule sowie die Spulen selbst nicht berührt und von metallischen Leitern und

Elektrogeräten fern gehalten werden. Mit einem metallischen Leiter, beispielswei-

se einem Schraubenzieher oder einem Schlüssel, kann der Funke jedoch gefahrlos

berührt und von der Messingspitze gezogen werden. Brennbare und hitzeempnd-

liche Materialien können sich schnell im Funken entzünden oder schmelzen. Die

Kühlkörper auf der Rückseite des HF-Generators können sich bis über 70 erhitzen.

Sie sollten also nicht leichtsinnig angefasst und dürfen nicht abgedeckt oder mit ent-

zündlichem Material in Berührung gebracht werden. Zudem ist für eine ausreichende

Lüftung zu sorgen, da bei der Funkenentladung Stickoxide entstehen. Aufgrund des

starken elektromagnetischen Feldes sollten empndliche elektronische Geräte, wie

Laptops, Handys oder Uhren, nicht in die Nähe des Teslatransformators gebracht

werden. Zudem ist für die nötige Abschirmung zu sorgen, um niemanden zu stören.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Touchpads von Notebooks oder MP3-Player, wel-

che sich in einer Entfernung von wenigen Metern benden, kurzfristig ihre Funktion

verlieren.

3.2.2 Bedienung

Der Mini-Teslagenerator sollte auf einer übersichtlichen und trockenen Unterlage

aufgebaut werden. Eine Steckerleiste mit einem Netzschalter ist zu empfehlen. Zu-

nächst werden der Teslatrafo und der HF-Generator mit Hilfe des Koaxialkabels

verbunden. Der Anschluss am HF-Generator bendet sich auf der Rückseite. Der

Anschluss auf der Vorderseite (Anschluss E) ist für ein externes NF-Signal gedacht.

Der Regler für die Leistung (Regler C) sollte komplett nach links gedreht und ein-

gerastet sein. Nun kann der HF-Generator eingeschaltet werden (Schalter D). Die

Leistung kann dann aufgedreht werden. Je nachdem, welches Experiment (siehe z.B.
3.2. EXPERIMENTE 45

Kapitel 3.2.4, 3.2.5 oder 3.2.7) durchgeführt wird, muss jetzt die Frequenz angepasst

werden. Dazu gibt es zwei Frequenzbereiche, welche durch einen Schalter (Schalter

F) eingestellt werden können. Die Feinabstimmung erfolgt über einen Regler (Reg-

ler A). Wird die Leistung wieder heruntergedreht, sollte der Schalter immer ganz

zurückgedreht werden und einrasten. Sollte sich der Generator überhitzen, schaltet

er automatisch ab. In diesem Fall leuchtet eine Kontrolllampe (Lampe H).

3.2.3 Frequenzmessung

Zur Messung der Eigenfrequenz der Spule wurde ein digitales Oszilloskop verwendet.

Ein ca. 20 cm langer Draht diente als Sonde und wurde an einem Pol am Oszilloskop-

eingang angeschlossen. Die Sonde wurde parallel zur Spule mit konstantem Abstand

aufgestellt. So lieÿ sich eine Potenzialdierenz im elektrischen Feld messen. Auf dem

Oszilloskop wurde eine Sinusschwingung sichtbar.

Abbildung 3.10: Frequenzbestimmung Abbildung 3.11: Spannungsverlauf

Nun wurde die genaue Eigenfrequenz der Spule mit Hilfe des Frequenzreglers am

HF-Generator eingestellt. Sie ist dann gefunden, wenn das Oszilloskop die maximale

Amplitude anzeigt. Nun ist die Frequenz erreicht, bei der die maximale Energie vom

HF-Generator auf den Sekundärschwingkreis übertragen wird. Das es sich hierbei

um die Eigenfrequenz der Sonde (Antenne) handelt kann ausgeschlossen werden.

Die passende Wellenlänge zur Eigenfrequenz müsste dem vierfachen der Länge der

Sonde entsprechen. Die nachfolgenden Berechnungen in Kapitel 3.2.6 zeigen, dass die

Wellenlängen, welche der HF-Generator aussenden kann ca. zwei Gröÿenordnungen

gröÿer sind. Nachdem die Amplitudendauer T der Schwingung abgelesen worden

war, konnte die Frequenz fmax bestimmt werden. Es gilt:

1
fmax = . (3.2)
T
46 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Für die Sekundärspule Nr.7 (siehe Kapitel 3.1.2) wurde T = 0,8 µs und somit eine

Eigenfrequenz von 1,25 Mhz bestimmt. Dies entspricht dem erwarteten Wert. Mit

Hilfe der theoretisch bestimmten Induktivität (4,39 mH) konnte man nun über die

Thomsonsche Schwingungsgleichung (siehe Formel 2.9) die Kapazität bestimmen.

Für Spule Nr.7 erhielten wir eine Kapazität von ca 3,7 pf. Auch dieser Wert ent-

spricht der Erwartung.

Entfernen wir nun die Sonde von der Spule im Abstand r, ist zu beobachten, wie

die maximale Spannung am Oszilloskop abnimmt. Im Fernfeld kann die Messing-

spitze des Teslatrafos als Punktladung angesehen werden. Nach Formel 2.19 muss

die gemessene Spannung mit 1/r abnehmen. Im folgenden Graph wurde die gemes-

sene Spannung gegen 1/r aufgetragen um den Zusammenhang eindeutig zeigen zu

können. Im Rahmen der Messgenauigkeit ergibt sich ein deutlich linearer Zusam-

menhang. . Bei einem Abstand von 15 cm beträgt die Amplitude 18 Volt. Bei einem

halben Meter werden noch 2,5 Volt gemessen.

Abbildung 3.12: elektrisches Feld

Für die Spannung auf der x-Achse wurde ein Ablesefehler ∆U von 0,5 Volt abge-

schätzt, da die Anzeige leicht schwankte. Für den Abstand r wurde ein Fehler ∆r von
1 cm angenommen, da die Sonde selbst eine gewisse Breite hat und nicht absolut ge-

rade ist. Der Fehler für 1/r wurde dann mit Hilfe der Gauÿschen Fehlerfortpanzung

wie folgt für jeden Wert bestimmt:


3.2. EXPERIMENTE 47

r
1 d 1
∆ = ( ∆r)2 (3.3)
r dr r

3.2.4 Koronaentladungen

Für diesen Versuch wird die Messingspitze auf die Sekundärspule geschraubt. Der

Frequenzbereich wird auf 1,5 Mhz ein gestellt und die Leistung voll aufgedreht. Nun

kann die passende Frequenz mit der Feinabstimmung gesucht werden. Es ist möglich,

dass es einige Sekunden dauert, bis die Koronaentladung sichtbar wird. Durch das

Aufsetzen verschiedener Spitzen lassen sich die unterschiedlichsten Eekte erzielen.

Ein Drahtbüschel lässt an seinem Ende viele kleine Funken entstehen, während ein

dünner Drahtring in alle Richtungen Funken freisetzt. Teilweise ist es nötig die

Koronaentladung durch das Ziehen eines Funkens und gleichzeitige Nachregeln der

Frequenz auszulösen.

Abbildung 3.13: Koronaentladung an Messingspitze

3.2.5 Blitze ziehen

Blitze lassen sich am besten an einer stark gekrümmten bzw. spitzen Sekundärkapa-

zität, wie beispielsweise der Messingspitze, ziehen. An einem Ring oder einer Kugel

werden die Blitze besonders breit. Zum ziehen des Blitzes eignet sich ein metallischer

Leiter, wie beispielsweise ein Schlüssel oder ein Schraubenzieher. Da sich der Funke

in der Regel den kürzesten Weg sucht, ist darauf zu achten, dass dies der Weg zwi-
48 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

schen metallischem Leiter und Entladungsspitze ist. Auch hier muss die Frequenz

über die Feinabstimmung entsprechend nachgeregelt werden. Mit hier besprochenen

Träger-Teslatransformator lassen sich Funken bis zu drei Zentimeter ziehen (siehe

Abb. 3.14).

Abbildung 3.14: Ca. 3cm Funken aus ringförmigen Top gezogen

Wie der folgende Versuch zeigt (siehe Abbildung 3.15), können die Funken eines

Teslatrafos aufgrund der Hochfrequenz einen Isolator kapazitiv durchdringen und

dabei stark erhitzen.

Abbildung 3.15: Kapazitiver Durchbruch einer Glasplatte

Es wurde eine 0,5 cm dicke Glasplatte in den Funken des Mini-Teslatrafos gebracht.

Der Funken fächert sich leicht auf und bündelt sich hinter der Platte wieder zur
3.2. EXPERIMENTE 49

Elektrode hin zusammen. Die Glasplatte wurde zunächst nicht beschädigt. Durch die

groÿe Hitzeentwicklung ng sie nach einer gewissen Zeit an zu schmelzen, bis sie dann

letztendlich sprang. Diese Erkenntnis war auch entscheidend für die Entwicklung der

Verkabelung des Groÿ-Teslatransformators (siehe Kapitel 5.1.13). Zudem ist dies

auch der Grund dafür, warum die Entladungen bei den Koronaentladungen in der

Luft aufhören oder auch von einer metallenen Spitze zur Spitze der Sekundärspule

ausgehen können. Entläd sich die Sekundärkapazität wird das Dielektrikum Luft

kapazitiv durchdrungen. Die Spannung reicht nur aus um in einem kurzen Teil der

Luft einen Elektronenuss in Form eines Blitzes zu erzeugen.

3.2.6 Gasentladungen

Hält man eine Leuchtstoröhre in die Nähe der Teslaspule im Betrieb, leuchtet

diese hell auf. Grund dafür ist das starke elektromagnetische Feld, welches für die

Zündung der Röhre sorgt. In der Röhre werden helle und dunkle Stellen sichtbar.

Die Abstände zwischen einem Maximum und einen Minimum betragen nur wenige

Zentimeter. Daher kann diese Art der Knotenbildung nicht durch die Eigenfrequenz

der Teslaspule hervorgerufen werden. Dies wird sofort klar, wenn man sich die Gröÿe

λT verdeutlich. Sie berechnet sich mit Hilfe der Lichtgeschwindigkeit


der Wellenlänge

c ≈ 300000000m/s und der Frequenz fT (hier berechnet für 1,2 MHz)) zu:

c
= λT = 250 m. (3.4)
fT
Die tatsächliche Wellenlänge ist also um ca. zwei Gröÿenordnungen gröÿer als der

Abstand der Knoten und kann diese daher nicht verursachen. Die Knoten sind viel-

mehr auf die Laufzeiteekte der Ladungsträger, wie sie auch bei Geiÿler-Röhren oder

beim Frank-Hertz-Versuch zu beobachten sind, zurückzuführen [9]. Freie Elektronen

im Gas müssen zunächst eine gewisse Potenzialdierenz durchlaufen, um ausreichend

Energie für die Anregung der Gasmoleküle zu erhalten so das diese zum Leuchten

gebracht werden können (siehe Kapitel 2.5.1).

Für die weiteren Versuche wurden fünf Spektralröhren verwendet. Es handelte sich

um mit Edelgasen gefüllte Glasröhren. Die Röhren sind etwa 20 cm lang und wurden

für die folgenden Versuche von der Firma Historische Glasapparate und Lehrmittel

- Lutz Neumann angefertigt. Sie enthalten die Gase Helium, Neon, Xenon, Krypton

und Argon. Desweiteren wurden fünf weitere Glasröhren in verschiedenen Formen

gefertigt. Sie enthalten die gleichen fünf Gase. In einer ist ein Uranglas eingearbeitet,

welches bei der Gasentladung uoresziert.

Die Röhren wurden in das elektromagnetische Feld des Teslatransfomators gebracht.


50 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Bei ca. 2-3 cm Abstand zwischen Röhre und Sekundärspule zündet die Röhre auf-

grund des starken elektrischen Feldes. Kommt es nicht zur Zündung muss die Fre-

quenz am HF-Generator nachgestimmt werden. Danach kann die Röhre wieder et-

was von der Spule entfernt werden, da das Gas durch Ionisation leitfähiger geworden

ist. Xe-, Ar- und Kr-Röhren erhitzen aufgrund der hohen Infrarot-Anteile im aus-

gestrahlten Licht stark. Daher sollten bei Messungen ein Stativ benutzt und die

Röhren nicht übermäÿig lang betrieben werden. Es sollte auf jeden Fall verhindert

werden, die Röhre direkt an die Funkenentladung zu halten. Der Funkenblitz schlägt

ansonsten durch das Glas und es besteht die Gefahr, dass die Röhren zerspringen.

Abbildung 3.16: Neon- und Kryptonröhre im EM-Feld des Teslatrafos

Mit Hilfe eines Spektrometers und der dazugehörigen Software können die verschie-

denen Spektren der Röhren vermessen werden. Hier wurde das Gerät USB2000 und

die Software OOIBase32 der Firma Ocean Optics verwendet. Über eine Glasfaserlei-

tung gelang das Licht in das Gerät. Direkt an einen Computer angeschlossen erhält

man ein Spektrum zwischen 200 nm und 1000 nm in Echtzeit. Das Spektrometer

zeigt die Wellenlänge mit einer Genauigkeit von einem Pikometer an. Laut Anlei-

tung kann der Fehler jedoch bei bis zu 0,3 Nanometer liegen.
3.2. EXPERIMENTE 51

Abbildung 3.17: Versuchsaufbau zur Spektralanalyse der Edelgasröhren

Der Versuchsraum wurde so abgedunkelt, dass kein Hintergrund mehr gemessen

werden konnte. Auch die Funkenentladung hatte keinen Einuss auf das gemessene

Spektrum. Da die vertikale Achse für die Intensität beliebig normierbar ist, kann das

Oset vernachlässigt werden. Zunächst wurde das Spektrum des Lichts einer Flamme

eines Gasfeuerzeugs aufgenommen. Das menschliche Auge, mit einer Empndlichkeit

zwischen 400 nm und 750 nm, nimmt dieses Spektrum als gelblich-weiÿ wahr. Man

beobachtet ein kontinuierliche Verteilung zwischen 550 nm und 950 nm (siehe Abb.

3.18).

Abbildung 3.18: Spektrum einer Gasamme


52 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

In der zweiten Messung wurde das Licht eines roten Lasers der Klasse II aufgenom-

men. Die Intensität des Lasers war so stark, dass es nur indirekt gemessen werden

konnte. Dazu wurden das eine Ende der Glasfaserleitung und der Laser unter ein

schwarzes Tuch gehalten. Nach der Spezikation des Laser sollte dessen Wellenlänge

zwischen 630 nm und 680 nm liegen. Die Messung zeigte einen deutlichen Peak bei

660 nm (siehe Abb. 3.19) und bestätigt damit diese Angabe. Somit war sichergestellt,

dass das Spektrometer einwandfrei arbeitete und geeicht war.

Abbildung 3.19: Spektrum eines roten Lasers (630 - 650 nm)

Bei Gasentladungen in Xenon-Röhren sind deutliche Peaks zwischen 450 nm und

500 nm zu erkennen (siehe Abbildung 3.20). Dies erklärt die blaue Farbe des Lichts.

Die hohe Intensität bei ca. 825 nm liegt im infrarotes Bereich, auÿerhalb der Emp-

ndlichkeit des Auges. Der starke infrarote Anteil heizt das Glas aus, so dass sich

dieses warm anfühlt.


3.2. EXPERIMENTE 53

Abbildung 3.20: Xenon-Spektrum

Das Spektrum der Gasentladung bei Neon zeigt deutliche Intensitätsmaxima zwi-

schen 580 nm und 720 nm. Der gröÿte Peak liegt bei ca. 640 nm. Die Neonröhre

leuchtete mit orange-roter Farbe.

Abbildung 3.21: Neon-Spektrum

Des weiteren wurden Spektren von einer handelsüblichen Leuchtstoröhre, Krypton,

Helium und Argon aufgenommen (siehe Anhang). Neben teilweise starken Anteilen
54 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

im infraroten Bereich sind verschiedene Peaks bei den entsprechenden Wellenlängen

den unterschielich leuchtenden Gase zuzuordnen.

3.2.7 Faradaykäg

Mit dem Teslatransformator kann man sehr gut die Funktionsweise des Faradaykä-

gs demonstrieren. In unserem Fall wurde dazu eine kleine Leuchstoröhre in die

Nähe des Teslatransformators gebracht. Um zu verhindern, dass im zweiten Teil des

Versuchs die Röhre nur deswegen nicht leuchtet, weil der Faradykäg die Sekundär-

kapazität verändert, wurde dieser im selben Abstand wie die Röhre, versucht vom

Teslatrafo aufgestellt. Dann wurde die Röhre zum Leuchten gebracht (siehe Abb.

3.22).

Abbildung 3.22: Röhre im EM-Feld Abbildung 3.23: Röhre im Faraday Käg

Im zweiten Teil des Versuchs wurde dann die Röhre unter den Faradaykäg gestellt.

Sie leuchtete nicht mehr (siehe Abb. 3.23). Selbst wenn man den gesamten Frequenz-

bereich des HF-Generators abfuhr, brachte man sie nicht zum Leuchten. Die Wellen

können das grobe Maschennetz nicht durchdringen, da die Wellenlänge λT = 250 m

2 · 104 tausend malso groÿ wie der Gitterabstand dG = 15 cm ist.

3.2.8 Ionenantrieb

Das folgende Experiment wird häug als Ionenantrieb bezeichnet. Es wird eine leich-

te drehbare Vorrichtung am Top des Teslatransformators befestigt. Die Vorrichtung

muss mindestens zwei entgegengesetzte Spitzen besitzen, an denen eine Koronaentla-

dung stattnden kann. Sind diese Spitzen richtig positioniert, fängt die Vorrichtung

an sich zu drehen.
3.2. EXPERIMENTE 55

Wichtig dabei ist, dass die Vorrichtung leicht ist und sich ohne groÿe Reibung dre-

hen lässt. Daher setzt man sie am besten auf die Messingspitze, um die Auage-

äche möglichst klein zu halten. Es wurden Versuche mit Kupfer, Aluminium- und

Eisendrähten sowie Lötzinn gemacht. Das beste Ergebnis wurde mit Vorrichtun-

gen aus Aluminiumfolie erreicht. Diese ist sehr leicht und einfach zu bearbeiten.

Dazu wurde ein Aluminiumstreifen zurechtgeschnitten (siehe Abbildung 3.25, zwei-

te Vorrichtung von rechts). An den Enden wurde jeweils eine Spitze einmal nach

links und einmal nach rechts stehen gelassen. Danach wurde der Streifen je einmal

horizontal und einmal vertikal geknickt. Die Stelle, an der sich die beiden Falten

schneiden, war der Auagepunkt, mit der die Vorrichtung auf die Messingspitze

des Mini-Trägerteslatransformators gesetzt wurde. Nun musste nur noch die Fre-

quenz am HF-Generator richtig eingestellt werden. Sobald die Koronaentladungen

an den Spitzen entstanden, ng die Vorrichtung an zu rotieren. Durch die Trägheit

des menschlichen Sehens wurde für den Betrachter ein leuchtender Ring erkennbar

(siehe Abb. 3.24). Gegebenenfalls muss bei gleichzeitigem Nachjustieren des HF-

Generators zunächst der Funke aus den Spitzen gezogen werden.

Abbildung 3.24: Ionic-Drive aus Aluminiumfolie in Aktion

Eine eindeutige Erklärung für diesen Versuch konnte nicht gefunden werden. Oen-

sichtlich werden durch die hohe Spannung Teilchen aus der Spitze emittiert. Jedoch

liegt am Teslatransformator eine Wechselspannung an, welche geladene Teilchen so-

wohl anzieht und wie auch abstöÿt. Aufgrund des inhomogenen elektrischen Feldes

(siehe Kapiel 2.5.3) müssten Dipole angezogen und Monopole abgestoÿen werden.
56 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Abbildung 3.25: Verschiedene Vorrichtungen zum Ionenantrieb-Versuch

Eine mögliche Erklärung wurde nach dem Versuch Töne aus dem Nichts gefunden.

Der Funke aus dem Mini-Teslatransformator besitzt eine sehr hohe Temperatur. Die-

se führt dazu, dass die Messingspitze mit der Zeit abbrennt. Die Luft vor der Spitze

wird stark erwärmt und dehnt sich aus, wie der Versuch Töne aus dem Nichts (sie-

he Kapitel 3.2.9) beweist. Diese Luftausdehnung sorgt für einen Rückstoÿ, welcher

die Vorrichtung in Rotation versetzt. Zudem ist die elektrische Feldstärke in der

Nähe der Spitze stärker als bei gröÿerem Abstand. Eine qualitativ und quantitativ

eindeutige Erklärung konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit leider nicht gefun-

den werden. Unabhängig davon, welcher Eekt bei diesem Versuch der dominiert,

müssen Teilchen aufgrund der Impulserhaltung von der Spitze wegbeschleunigt wer-

den.

3.2.9 Töne aus dem Nichts

Einer der beeindruckensten Versuche ist der Einsatz des Träger-Teslatransformators

als Lautsprecher. Wie aus dem Nichts ertönt die Musik im Rythmus der Funkenent-

ladung.

An den vorderen Koaxialanschluss kann ein NF-Signal angeschlossen werden. Mit

Hilfe eines Kippschalters hat man nun die Möglichkeit, zwischen einer Frequenz-

(FM) oder Amplitudenmodulation (AM) zu wählen. Durch einen Drehschalter lässt


3.2. EXPERIMENTE 57

sich die Stärke der Modulation einstellen. Sowohl bei FM als auch bei AM wird ein

deutlicher Ton hörbar. Der Teslatransformator wird zum Lautsprecher.

Durch die Amplitudenmodulation ändern sich die Ausgangsspannung des Teslatrafos

und somit die Funkenlänge. Dadurch werden Druckunterschiede in der Luft erzeugt,

welche als Ton hörbar sind. Bei der Frequenzmodulation wird die Erregerfrequenz

leicht verstimmt. Dadurch ändert sich auch die Ausgangsspanung, da die Resonanz-

frequenz nicht mehr genau getroen wird. Das führt wiederum zu einer Amplitu-

denmodulation. Auch hier ist also wieder ein Ton zu hören.

In den 1980er Jahren war diese Art der Tonerzeugung durch sogenannte Plasmalaut-

sprecher (siehe Kapitel 2.10.3) beliebt.

3.2.10 Radiometereekt

Ein Radiometer ist ein Detektor zur Messung von Strahlung. Das hier beschriebene

Gerät wird oft auch Lichtmühle genannt. Es wandelt Wärmestrahlung in mechani-

sche Bewegung um und macht sie so sichtbar. Die Lichtmühle besteht aus einem

Glaskolben, in dessen Innerem ein leichtes Flügelrad gelagert ist. Die Flügel sind

jeweils auf einer Seite schwarz und auf der anderen Seite reektierend. Im folgenden

Versuch wurde ein Radiometer in das EM-Feld des Mini-Trägerteslatransformators

gestellt. Zwischen Radiometer und Kupferspitze wurde eine Abschirmung aus Pappe

aufgebaut, um das Radiometer gegenüber dem Licht, welches von der Koronaentla-

dung ausgeht, abzuschirmen. Wie auf Abb. 3.26 zu erkennen, leuchtete das Innere

des Radiometers bläulich. Zudem drehte sich das Schaufelrad in Richtung der re-

ektierenden Flächen, sobald der Teslatransformator betrieben wird.

Abbildung 3.26: Radiometer im EM-Felde des Teslatransformators

Fälschlicherweise wird oft behauptet, dass sich das Flügelrad durch den Lichtdruck
58 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

bewegt, sobald es mit einer Lichtquelle bestrahlt wird. Dieser Eekt ist jedoch zu

gering und kann als dominanter Eekt durch den Versuchs mit dem Teslatransforma-

tor widerlegt werden. Wird die Lichtmühle in das EM-Feld des Teslatransformators
3
gebracht, wird die stark verdünnte Luft ionisiert und fängt an bläulich zu leuch-

ten. Dieses Licht strahlt nun ungerichtet von allen Seiten im gleichen Maÿe auf die

Flügelräder. Daher kann dieser Strahlungsdruck nicht die Ursache für die Drehbewe-

gung des Flügelrades sein. Vielmehr erwärmen sich die dunkle Fläche und somit die

Gasmoleküle an dieser Seite des Flügelrades stärker. Durch thermische Molekular-

bewegung wird dann die Lichtmühle angetrieben. Die schwarze Seite der Flügelräder

ist bei vielen Lichtmühlen mit Ruÿ überzogen, um die wirksame Oberäche noch zu

vergröÿern und die Absorption zu maximieren [9].

Wird die Lichtquelle nach längerem Betrieb ausgeschaltet, bleibt das Flügelrad zu-

nächst stehen. Nach einiger Zeit fängt es jedoch an, sich langsam in die entgegen-

gesetzte Richtung, also in die Richtung der dunklen Flügelseiten zu drehen. Dies ist

dadurch zu erklären, dass sich das gesamte Flügelrad nach längerer Zeit erwärmt

hat. Da die schwarze Seite mehr Wärme abstrahlt, ist die reektierende Seite ir-

gendwann die wärmere. Folglich ist auch die Luft an dieser Seite des Flügelrades

wärmer und es fängt an sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen [9].

3 Der Kolben ist auf einen Restgasdruck von wenigen Pascal evakuiert, damit sich das Flügelrad
leichter dreht.
59

Kapitel 4

Teslatransformatoren im

Schülerversuch

Das folgenden Kapitel beschreibt den Einsatz der Mini-Trägerteslatransformatoren

im Schülerlabor und die Untersuchung seiner didaktische Möglichkeiten als Lehr-

mittel für Schülerinnen und Schüler.

4.1 Schülerversuche im Physikunterricht


Das Lehrerexperiment ist ein wesentlicher Bestandteil des Physikunterrichts. Ein

Physikunterricht ohne jeglichen Versuch ist mangelhaft. Dies liegt in der Natur der

Physik selbst, die ihre Theorien mindestens seit Galilei Galileo durch Versuche ge-

winnt oder veriziert.

Beim üblichen Lehrerversuch besitzt der Schüler jedoch nur eine Beobachterrolle.

Er nimmt nur passiv am Geschehen teil. Hier stellt sich die Frage, wie eektiv solch

ein Lehrerexperiment ist oder ob es für die Stovermittlung nicht sinnvoller ist, dass

Schülerinnen und Schüler die Versuche selber durchführen. So dass er gezwungen ist,

sich mit der Materie sinnvoll auseinanderzusetzen. Der Schüler ist im idealen Fall

in einer aktiven Rolle und bemerkt konkret an seinem Tun, ob er die physikalischen

Vorgänge versteht. Die moderne Physikdidaktik hat erkannt, dass ein gut vorbe-

reiteter Schülerversuch die eektivste Lernform ist. Die folgende Lernpyramide in

Abbildung 4.1, welche auf einer Studie der National Traning Laboratories (USA)

beruht, stellt verschiedene Lernmethoden dar und ordnet sie nach ihrer Eektivität.

Dabei zeigt sich, dass vor allem die Lernformen, bei denen mehrere Sinnesorgane

angesprochen werden und bei denen Schülerinen und Schüler eigenständig und ak-

tiv mitarbeiten, die gröÿte kognitive Beanspruchung hervorrufen. Daraus lässt sich

schlieÿen, dass am meisten gelernt wird, wenn selber Versuche durchführt und er-
60 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

lerntes Wissen anderen erklärt und direkt angewendet wird. Der Wissenschaftler

Geo Petty berichtet zudem, dass die Vorlieben der Schülerinnen und Schüler stark

mit der Lernpyramide korrelieren. So sind Experimente und Gruppenarbeit deutlich

beliebter als Theorie und Vorlesungen [37].

Abbildung 4.1: Lernpyramide vgl. [37]

Der Physikdidaktiker Peter Labudde stellt fest, dass im heutigen Schulunterricht

Schülerinnen und Schüler zu selten die Gelegenheit bekommen, selbständig Versuche

zu planen, durchzuführen und auszuwerten, obwohl das Experimentieren, Beobach-

ten, Vergleichen und Systematisieren für ihn eine herausragende Rolle im Physikun-

terricht darstellt. Günstige Vorausetzungen wären nach ihm dann erfüllt, wenn der

übliche 45'-Rhythmus beispielsweise durch Projekttage ersetzt würden [38].

Im Frühjahr 1997 zeigte ein internationaler Vergleich von Schülerarbeiten im mathe-


1
matisch-naturwissenschaftlichen Unterricht (TIMS-Studie ), dass ein Grund für die

schwachen Leistungen der deutschen Schüler auf der traditionellen Art der Unter-

richtsführung beruht, die den klassische Wissenserwerb und die Beherrschung von

Verfahren zur Lösung von Aufgaben in den Vordergrund stellt. Im Gegensatz dazu

weisen die Methoden in Ländern mit besseren Ergebnissen oene Aufgaben, ver-

stärkte Wechsel der verwendeten Kommunikationsformen und eigene Tätigkeit auf.

Die Berliner Arbeitsgruppe Experimenteller Unterricht im Fach Physik konnte in


2
ihrem Langzeit-Modellversuch Sinus zeigen, dass das Ausweichen, von Schüle-

rinnen und Schüler im Gymnasium aus dem Fach Physik in andere Kurse, in ih-

ren Projektklassen weniger zu beobachten war. Die Ursache dafür sehen sie in der

verstärkten praktischen Tätigkeit der Schüler [39]. Die Erkenntnis, dass Schülerex-

perimente dazu beitragen, physikalische Inhalte und Methoden gut zu erlernen, ist

1 Third International Mathematics and Science Study


2 Steigerung der Ezienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts
4.2. LEHRPLANREZEPTION UND EINORDNUNG IN DEN SCHULUNTERRICHT61

empirisch belegt und in der Fachwelt weitgehend anerkannt. Dennoch gibt es Kriti-

ker, welche im Schülerexperiment kein Allheilmittel sehen, sondern vielmehr einen

methodisch abwechslungsreichen Unterricht fordern. So sollen die Aufmerksamkeit

der Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten wer-

den und die verschiedenen Lerntypen angesprochen werden. Die Erkenntnis, dass im

heutigen Physikunterricht noch zu wenig bis gar keine Schülerexperimente durch-

geführt werden, bleibt jedoch in der Wissenschaft unumstritten. Dies macht sich

mittlerweile auch bei den groÿen Lehrmittelrmen bemerkbar, welche ihr Angebot

immer mehr durch Schülerversuche erweitern.

Die Erfolge von Schülerversuchen als Lernmethode war Hauptmotivation zum Bau

der Mini-Trägerteslatransformatoren und Entwicklung des Schülerlabors.

4.2 Lehrplanrezeption und Einordnung in den Schul-


unterricht
Um den Teslatranformator erfolgreich als Schülerexperiment einzusetzen, ist eine

sinnvolle Einordnung in den Lehrplan erforderlich. Der Teslatransformator wird im

Lehrplan nicht explizit erwähnt. Auch in den meisten Schulbüchern ndet er keine

Beachtung. In weiterführenden Büchern und Standardwerken für das Physikgrund-

studium wird er oft, zumindest am Rande, erwähnt. Als Experiment für Schüler

sollte der Teslatransformator im Rahmen des Themenbereichs 'Elektromagnetische

Schwingungen' behandelt werden. Er eignet sich aber auch sehr gut als Projektarbeit

oder Praktikumsversuch. Der Themenbereich 'Elektromagnetische Schwingungen'

gehört mit zehn Unterrichtsstunden zu den Pichtbausteinen in der Qualikations-

phase im Leistungskurs Physik am Gymnasium in Rheinland-Pfalz. Der Baustein

ist in die folgenden vier Bereiche unterteilt:

1. elektromagnetischer Schwingkreis; Analogie zum mechanischen Oszillator

2. Thomson-Formel

3. Energie des elektrischen Schwingkreises

4. gedämpfte Schwingungen.

Dabei beinhaltet der Baustein folgende Ziele:

• ein strukturierendes Grundwissen vermitteln


62 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

• Mathematisieren, Formelinterpretation und Analogiedenken im Sinne des Me-

thodenlernens fördern. Im Gegensatz zum Grundkurs sind im Leistungkurs Her-

leitungen aus der Dierentialgleichung angebracht.

Der Baustein Elektromagnetische Schwingungen folgt direkt auf den Baustein Me-

chanische Schwingungen I. Mit dem Grundwissen aus diesem dem Baustein er-

laubt der Baustein Elektromagnetische Wechselwirkungen I eine Verbindung zwi-

schen der klassischen Mechanik und dem Elektromagnetismus herzustellen. Auch im

Grundkurs wird nicht auf den elektromagnetischen Schwingkreis in Analogie zum

mechanischen Oszillator als Pichtteil des Bausteins Schwingungen verzichtet.

Die Themen

1. Schwingungsphänomene und beschreibende Gröÿen

2. harmonische Schwingung; Schwingungsdauerformel

3. elektromagnetischer Schwingkreis in Analogie zum mechanischen Oszillator.

stellen sich lediglich etwas weniger mathematisch dar:

• Formelinterpretationen und qualitative Analogiebetrachtungen haben Vorrang

vor umfangreichen Herleitungen. Beabsichtigte Vertiefungen und Ergänzungen

sind nur in Verbindung mit dem Wahlbaustein Schwingungen und Wellen mög-

lich.

Aus der Betrachtung des Lehrplans ergibt sich, dass die Behandlung des elektri-

schen Schwingkreises sowohl im Grund- als auch im Leistungskurs Pichtsto der

zwölften Klasse am Gymnasium ist [40]. Wenn sich der Teslatransformator als sinn-

voller Lehrinhalt beweisen sollte, wäre es sinnvoll ihn in diesem Zusammenhang zu

behandeln.

4.3 Schülerlabor
Dieses Kapitel stellt nun die didaktischen Aspekte, Planung des Ablauf, Ausgestal-

tung und Auswertung des Schülerlabors dar.


4.3. SCHÜLERLABOR 63

4.3.1 Didaktische Intention

Aufgrund der inhaltlichen Einordnung in den Lehrplan wurde ein Kurs der Klasse

12 für das Schülerlabor ausgewählt. Es handelte sich um einen Leistungskurs mit

sieben Schülern. In einem Vorgespräch mit dem Lehrer wurde der Kenntnisstand

der Schüler in Erfahrung gebracht, um das Schülerlabor auf den Kurs abzustimmen.

Der ausgewählte Kurs behandelte bereits mechanische Schwingungen, die Funkti-

onsweise von Kondensatoren sowie die Selbstinduktion von Spulen. Den elektrischen

Schwingkreis hatte er noch nicht durchgenommen. Daher wurde das Schülerlabor als

Einführung in die elektrischen Schwingungen konzipiert. Ziel des Schülerlabors sollte

es sein, die beeindruckenden Experimente mit dem Teslatransformator zu nutzen,

um eine möglichst hohe Motivation bei den Schülern zu erreichen und ezient und

nachhaltig Sto zu vermitteln. Dabei wurde ein Schwerpunkt darauf gesetzt, die

Schüler die Experimente selbstständig durchführen zu lassen, ohne dabei auf die

Vermittlung des nötigen Fachwissen durch Assistenten und mit Hilfe von Literatur

zu verzichten.

Bevor die Experimente mit den Teslatransformatoren begonnen werden konnten,

galt es, die nötigen Grundkenntnisse und Theorie zu vermitteln. Dazu wurden vier

verschiedene Vorversuche entwickelt, die es parallel in Gruppenarbeit durchzuführen

galt. Die nötigen Geräte wurden in der Vorbereitung bereits zusammengestellt. Den

Aufbau mussten die Schüler jedoch selber vornehmen. Es ist davon auszugehen, dass

die Schüler die Schaltung besser verstehen, wenn sie den Versuch selber aufbauen.

Die nötige Theorie, Schaltskizze sowie Versuchsanleitung und Aufgaben wurden in

Form eines Arbeitsblatts gestellt. Zudem wurde jeder Versuch durch einen studen-

tischen Assistenten betreut, welcher für Fragen und Hilfestellungen zu Verfügung

stand. Die Ergebnisse des Versuches und die dazugehörigen theoretischen Grundla-

gen sollten dann durch die Schüler auf einem Plakat dargestellt werden. Die Aufgabe

der Schüler war es dann, mit Hilfe ihres Plakats ihren Versuch den anderen Gruppen

vorzustellen und zu erklären. Durch die getrennte Gruppenarbeit war es möglich,

eine umfangreiche Menge an Sto zu behandeln. Durch die Präsentation sollte eine

aktive Auseinandersetzung mit dem Sto durch die Referenten erzielt werden, um

so ein besseres Verständnis zu fördern. Ziel war es aber auch, den Schülern den Sto

durch einen Referenten mit gleichem Vorwissen zu vermitteln, um somit mögliche

Verständnisprobleme zu minimieren und die Motivation zum Zuhören zu erhöhen.

Im Anschluss erfolgte ein Vortrag, an dem alle Schüler teilnahmen. Dieser hatte zum

Ziel, die nötige Theorie zu ergänzen und zu verfestigen sowie Sicherheitsvorschriften

für die Hauptversuche zu vermitteln. Auÿerdem sollten die Themen und Experi-

mente in einen historischen Kontext gestellt werden, um die Bedeutung von Teslas
64 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

Erndungen für die heutige Physik und Technik zu verdeutlichen. Zusammen mit

den Vorversuchen diente der Vortrag als Vorbereitung und als theoretische Grund-

lage für die Hauptversuche. Beim Vortrag wurde auf eine multimediale Präsentation

(Versuch, Tafel, Beamer und Folie) und Interaktion mit den Schülern in Form von

Fragen Wert gelegt, um eine möglichst groÿe Aufmerksamkeit zu garantieren und

die verschiedenen Inhalte bestmöglich zu vermitteln.

Nach einer Pause erfolgten dann die Hauptversuche. Auch hier arbeiteten die Schüler

wieder in Gruppen zwischen zwei und drei Personen an einem Versuch und wurden

von einem Assistenten betreut. Neben einer konstruktiv beratenden Funktion war

hier eine Hauptaufgabe der Assistenten, für die Einhaltung der Sicherheitsvorschrif-

ten zu sorgen. Auÿerdem waren die Assistenten im Besitz eines Lösungsbogens.

In den Hauptversuchen wurden von allen Gruppen die gleichen Versuche durch-

geführt. Anhand von Arbeitsblättern sollten verschiedene Experimente mit dem

Mini-Trägerteslatransformator durchgeführt werden. Um das Interesse der Schü-

ler zu fördern und verschiedene Fähigkeiten zu schulen, wurden verschiedene Arten

von Arbeitsaufträgen gestellt. Sie bestanden aus Fragen zur Theorie, Rechenaufga-

ben und experimentellen Messungen. Zudem wurde aber auch Zeit eingeplant, um

den Schülern die Gelegenheit zu geben, spielerisch den Teslatransformator und die

dazugehörigen Experimente zu entdecken. Hier wurde bewusst auf die Faszinations-

kraft, welche die Experimente mit dem Teslatransformator haben können, gesetzt,

um die Schüler zu motivieren und erfolgreich Sto vermitteln zu können.

Um testen zu können, ob dies geliungen ist, wurde nach den Hauptversuchen eine

Lernkontrolle durchgeführt. Diese sollte den Wissensstand der Schüler überprüfen.

Desweiteren wurde mit Hilfe von Fragebögen eine Evaluation durchgeführt, um so

das Schülerlabor aus Sicht der Schüler bewerten zu können. Um brauchbare Daten

zu erhalten, wurde darauf geachtet, dass sowohl die Lernkontrolle als auch die Eva-

luation streng anonym und in Einzelbearbeitung erfolgte.

Der gesamte Zeitplan des Schülerlabors wurde an den normalen Tagesablauf der

Schüler angepasst. Das Programm von 9:00 Uhr bis 14:30 Uhr entsprach somit zeit-

lich einem normalen Schulaltag der Versuchsklasse. Dies hatte den Vorteil, dass die

Schüler das Labor nicht als zusätzlichen Aufwand, sondern im besten Fall als will-

kommene Abwechslung ansahen.

4.3.2 Ablaufplan

Die Tabelle 4.1 zeigt den Ablauf des Schülerlabors. Die Zeitangaben sind gerundet

und als Richtwerte zu begreifen. Die letzten beiden Spalten zeigen die verschiedenen
4.3. SCHÜLERLABOR 65

Verfahrensweisen und die dabei eingesetzten Medien.

Zeit Phase Inhalt Dauer [min] Verfahren Medien


9:05 Einleitung Begrüÿung 5 V mündlich

Tagesablauf 5 V LateX Beamer

9:15 Vorversuche Arbeitsauftrag und 5 V mündlich

Gruppeneinteilung PL Losverfahren

9:20 Grundlagenversuche 55 GA verschiedene


mit A Experimente,
Arbeitsblätter
10:15 Versuchsaus- Präsentation 15 GA Plakate
wertung erstellen mit A
10:30 Präsentation 30 SV
vorstellen
11:00 Tesla-Vortrag Grundlagen, Historie 30 V LateX Beamer,
und Sicherheit Folien, Tafel,
Experiment
11:30 Pause Mittagessen 45 - -
12:15 Hauptversuche Versuche mit dem 75 GA gleiche
Mini-Teslatrafo mit A Experimente,
Arbeitsblätter
13:45 Sicherungs- Fragebögen 25 PL mündlich mit
phase besprechen Arbeitsblättern
14:10 Lernkontrolle und 15 EA Fragebögen
Evaluation (anonym)
14:25 Abschluss Verabschiedung 5 V mündlich
und Feedback PL

Tabelle 4.1: Ablaufplan; Abkürzungen: V = Vortrag/ EA = Einzelarbeit/ PL =


Plenum/ GA = Gruppenarbeit/ SV = Schülervortrag/ A = Assistenten

4.3.3 Vorversuche

Für das Schülerlabor wurden die vier folgenden Vorversuche eingeplant:

Gruppe A Der elektrische Schwingkreis I

Gruppe B Der elektrische Schwingkreis II

Gruppe C Gasentladungen

Gruppe D Radiotechnik

Für den Versuch Der elektrische Schwingkreis I sollte die Gruppe A eine Spule mit

geschlossenem Eisenjoch und hoher Induktivität (L = 600H) mit einem Kondensator

(C = µF) zu einem Parallelschwingkreis zusammenschlieÿen. Der Kondensator wird


66 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

zunächst über einer 30 V-Gleichstromquelle aufgeladen und dann mit Hilfe eines

Umschalters über die Spule entladen. Es wurden sowohl die Spannung am Konden-

sator sowie der Strom im Schwingkreis gemessen. An den beiden Messinstrumenten

wird eine abklingende Schwingung beobachtet. Die Spannung eilt dem Strom um

eine Viertel Periode voraus.

Dieser Versuch sollte den Schülern vermitteln, dass in einem Kreis aus Kondensator

und Spule (gedämpfte) elektrische Schwingungen stattnden können. Dies wurde

deutlich sichtbar mit Hilfe der groÿen Demonstrationsmessgeräte, angezeigt. Zudem

wurde auf die Phasenbeziehung von Spannung und Strom eingegangen, welches maÿ-

geblich zum Verständnis eines Schwingkreises beiträgt.

Da ein Schüler nicht zum Schülerlabor erschien, kam Gruppe A nicht zu Stande. Der

Versuch wurde daher am Anfang des Vortrags durch die Praktikumsleitung vorge-

führt, anhand eines Tafelbildes erläutert und zusammen mit den Schülern diskutiert.

Im Versuch Der elektrische Schwingkreis II wurde durch die Gruppe B ebenfalls ein

Parallelschwingkreis aufgebaut. Hier wurden jedoch eine kleinere Induktivität und

eine gröÿere Kapazität (C=1nF) verwendet. Der Kondensator wurde nun durch eine

Rechteckspannung von etwa 100Hz aufgeladen. Mit Hilfe eines Oszillos-kops konnte

die Spannung an der Spule sichtbar gemacht werden. Die Aufgabe der Gruppe war es

nun, die Schwingungsdauer am Oszilloskop abzulesen und daraus die Eigenfrequenz

des Schwingkreises zu bestimmen. Anhand der Thomsonschen Schwingungsgleichung

galt es dann, die bis dahin unbekannte Induktivität der Spule zu bestimmen. Die

Erkenntnis, dass die Erregerfrequenz nicht der Eigenfrequenz entspricht, sondern

deutlich kleiner ist, ist an dieser Stelle entscheidend für das Verständnis der Schüler

und wird deutlich sichtbar. Zudem wurde hier erstmals die Thomsonsche Gleichung

eingeführt. Auf die Herleitung wurde in diesem Rahmen verzichtet. Abbildung 4.2

zeigt die Plakate, welche von den Schülern erstellt wurden.


4.3. SCHÜLERLABOR 67

Abbildung 4.2: Schülerplakate zur Präsentation der Vorversuche

Der Versuch Gasentladungen, welche Gruppe C durchführte, diente explizit zur

Vorbereitung und zum Verständnis für den Versuch mit den Leuchtsto- und Spek-

tralröhren in den Hauptversuchen. In diesem Versuch sollten verschiedene Spektral-

röhren spektroskopisch untersucht werden. Dazu wurden diese mit einer Hochspan-

nungsquelle gezündet und mit Hilfe eines USB-Spektrometers und einem PC ver-

messen. Als Vergleichswerte sollten das Tageslicht und das Licht eines roten Lasers

untersucht werden. Ziel dieses Versuchs war es, die Plasmabildung, die selbständige

Gasentladung und die damit verbundene Entstehung charakteristischer Leuchter-

scheinungen zu verstehen. Auÿerdem konnte anhand der Spektren die starke Wär-

meentwicklung mancher Röhren mit Hilfe der gemessenen, nicht sichtbaren infraro-

ten Lichtanteile erklärt werden. Für manche Schüler war dies die erste Berührung

mit der Quantenphysik.

Gruppe D führte den Versuch Rundfunktechnik durch. Dabei galt es, einen ein-

fachen Diodenempfänger aufzubauen. Der Diodenempfänger besteht lediglich aus

einer Spule, einem Kondensator, einer Diode und einem Lautsprecher. Der einfache

Aufbau unterstützt das Verständnis und den Blick auf die zentralen Bauteile in der
68 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

Rundfunktechnik. Mit Hilfe eines Kristalllautsprechers war es bei richtiger Abstim-

mung des Schwingkreises möglich, ohne weitere Stromquelle einen Radiosender zu

empfangen und hörbar zu machen. So konnte deutlich gemacht werden, dass die elek-

tromagnetische Welle Energie überträgt. Zur Präsentation wurde dann zusätzlich ein

aktiver Lautsprecher angeschlossen. Die Gruppe hatte die Aufgabe, den Empfänger

vorzustellen und die Modulationsarten AM und FM zu erklären. Auf diesem Wege

wurde die theoretische Grundlage für den Versuch Töne aus dem Nichts geschaen.

4.3.4 Vortrag Auf den Spuren von Nikola Tesla

Der Vortrag begann mit der Erläuterung des elektrischen Schwingkreises anhand

eines Vergleichs zur mechanischen Schwingung, wie ihn auch der Lernplan vorsieht.

Hier wurde insbesondere auf den Strom- und Spannungsverlauf sowie auf die Ener-

gie in einem elektrischen Schwingkreis eingegangen. Im Anschluss wurden kurz die

Person Nikola Teslas und seine Erndungen sowie seine Absicht, Energie kabellos

zu übertragen, vorgestellt.

Im Hauptteil des Vortrags wurden die Prinzipien des Impuls- und des Trägertes-

latransformators erläutert und die Spannungsüberhöhung am Teslatransformator

mathematisch begründet. Nach einer Gegenüberstellung des Teslatransformator mit

einem üblichen Netztrafo, welche die fundamentalen Unterschiede deutlich machen

sollte, wurden die Gefahren des elektrischem Stroms diskutiert. Hier wurde beson-

ders Wert darauf gelegt, dass die Schüler verstehen sollten, warum sie in den Haupt-

versuchen den Funken mit einem Schraubenzieher berühren konnten, obwohl eine

Hochspannung anliegt. Daher wurde auf die Kriterien Stromstärke, Spannung, Fre-

quenz, Widerstand und Einwirkdauer eingegangen. So konnte geklärt werden, wann

Elektrizität für den Menschen gefährlich ist. Es stellte sich heraus, dass die Schü-

ler überwiegend die Stromstärke oder die Spannung als wichtig angeshen hatten.

In diesem Zusammenhang wurde dann konkret auf den Umgang mit dem Mini-

Trägerteslatransformator eingegangen. Auch die Durchbruchfeldstärke in Luft sowie

die Entstehung von Ozon und Stickoxiden durch die Ionisation der Luft wurden be-

sprochen.

Um einen Bezug des Teslatransformators zur heutigen technischen Entwicklung her-

zustellen, wurde als Abschluss auf die heutige Bedeutung der Erndungen von Nikola

Tesla eingegangen. Neben der groÿen Bedeutung für die Radio- und Rundfunktech-

nik wurden die Entwicklung des RFID-Chips sowie die Forschungsergebnisse des

MIT vorgestellt.
4.3. SCHÜLERLABOR 69

4.3.5 Hauptversuche

Die Hauptversuche bestanden aus fünf Unterversuchen. Zunächst galt es, mit dem

Umgang von HF-Generator und Teslaspule vertraut zu werden. Die Schüler sollten

einen Schraubenzieher in die Nähe der Koronaentladung bringen und die Verände-

rung der Entladung erläutern. Auÿerdem sollten sie Funken ziehen und erklären,

warum sie den Schraubenzieher anfassen können. Zuletzt sollte die Ausgangsspan-

nung an der Sekundärkapazität anhand der Koronaentladung bestimmt werden.

Mit Hilfe eines Oszilloskops und einer Sonde (siehe Kapitel 3.2.3) sollten die Schüler

im zweiten Versuch die Funktion und Wirkung von Leistungsregler und Frequenz-

regler untersuchen und erklären. Zudem sollten sie den Generator so einstellen, dass

sie bei maximaler Amplitude die Resonanzfrequenz der Teslaspule bestimmen konn-

ten. Mit Hilfe der Angabe von der Sekundärkapazität konnte dann die Induktivität

der Sekundärspule berechnet werden. Diese sollte dann nochmals theoretisch mit

der Formel für die Induktivität einer lange Spule berechnet und die Ergebnisse ver-

glichen und mögliche Fehlerquellen diskutiert werden.

Der dritte Versuch beschäftigte sich mit dem sogenannten Ionenantrieb. Die Schüler

sollten ihre Beobachtungen beschreiben und mögliche Ursachen diskutieren, welche

dieses Phänomen erklären können.

Der nächste Versuch beschäftigte sich mit dem Thema der kabellosen Energieüber-

tragung und Gasentladungen im elektromagnetischen Feld. In Teil a) sollten die

Schüler eine lange Leuchtstoröhre zum Leuchten bringen und diesen Versuch er-

läutern. Hierbei sollten sie auch darauf eingehen, warum die Röhre, wenn sie einmal

leuchtet, wieder ein Stück von der Spule entfernt werden kann, ohne dass ihr Licht

wieder erlischt. In Teil b) des Versuchs sollten die Schüler nun mit Edelgas gefüllte

Spektralröhren untersuchen. Anhand der Farbe des Gases sollten sie das Edelgas

identizieren. Mit Hilfe eines beiliegenden Farbspektrums sollten sie die verschie-

denen spektralen Intensitätsmaxima erklären und dabei auch auf die Wärmeent-

wicklung der Röhren eingehen. Zuletzt sollte der Einsatz von Gasentladungsröhren

diskutiert werden.

Der letzte und vermutlich spektakulärste Versuch beschäftigte sich mit der Modula-

tion des HF-Signals. Dazu wurde eine Musikquelle an den HF-Generator angschlos-

sen. Sowohl durch AM als auch durch FM sollte nun die Musik hörbar gemacht

werden. Die Schüler sollten erklären, warum beide Modulationsarten funktionieren

und warum die Musik durch die Koronaentladung hörbar gemacht wird. Mit Hilfe

des Oszilloskops sollte dies dann auch sichtbar gemacht werden. Zuletzt sollte die

Anwendung solcher Modulationen diskutiert werden.

In jeder einzelnen Versuchsbeschreibung wurde explizit darauf hingewiesen, den HF-


70 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH

Generator nach dem Versuch auszuschalten, um Störungen, ungewollte Entladun-

gen und die Entstehung von Ozon und Stickoxiden so gering wie möglich zu halten.

Der Versuchsraum verfügte über eine Belüftunganlage. Ein weiterer Versuch zum

Faradaykäg musste leider aus Zeitgründen bereits in der Vorbereitung gestrichen

werden.

4.3.6 Lernkontrolle

Die Lernkontrolle erfolgte mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests. Dieser bestand aus

sieben Fragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten. Bei der Frage zur Funktion des

Teslatransformators kreuzten zwei Schüler eine falsche Antwort an. Bei den Fragen

zur Formel des Eigenschwingkreises, zu den Modulationsarten AM und FM sowie

zur Wärmestrahlung machte jeweils ein Schüler einen Fehler. Es ist bemerkenswert,

wie viele Schüler die Fragen richtig beantworteten. Bei drei Fragen haben sogar alle

Schüler richtig geantwortet. Auch wenn der Kurs mit sieben Schülern relativ klein

und daher nur bedingt repräsentativ war, lassen diese Ergebnisse die Vermutung zu,

dass im Schülerlabor der zu behandelte Sto verhältnismäÿig gut vermittelt werden

konnte. Hier ist anzumerken, dass es sich rein quantitativ um den Sto von mehreren

Schulstunden teilweise aus verschiedenen Themenblöcken handelte. Die Assistenten

konnten jedoch ebenfalls bestätigen, dass der Sto von den Schülern gut bewältigt

und verstanden wurde.

4.3.7 Evaluation

Die Evaluation wurde ebenfalls mit Hilfe eines Multiple-Choice-Verfahrens durch-

geführt. Diese zeigt, dass die Schüler den Sto tatsächlich erstmals im Schülerlabor

behandelt haben. Alle Schüler gaben entweder an, viel oder sehr viel Neues gelernt zu

haben. Die Vorversuche wurden ausnahmslos als hilfreich und die Gröÿe des Theo-

rieanteils als richtig bis hoch (ein Schüler) eingestuft. Während für die Vorversuche

mittel bis wenig Zeit war, gaben die Schüler an, für die Hauptversuche mittel bis

viel Zeit gehabt zu haben. Dies war durchaus im Sinne der Zeitplanung, da bei den

Hauptversuchen Zeit und Raum für ein spielerisches Entdecken der Experimente

gewährleistet sein sollte.

Obwohl der Schwierigkeitsgrad von drei Schülern als schwer und von den restlichen

vier Schülern als mittel eingestuft wurde, die Schüler dennoch alle angaben, viel oder

sehr viel Spaÿ bei den Versuchen gehabt zu haben. Bei den Hauptversuchen gaben
4.4. FAZIT DER SCHÜLERVERSUCHE 71

alle Schüler an, sehr viel Spaÿ gehabt zu haben. Die Evaluation kann im Anhang

dieser Arbeit eingesehen werden.

4.4 Fazit der Schülerversuche


Die Evaluation bestätigt das Ergebnis der Lernkontrolle. Die Schüler scheinen eine

groÿe Menge an neuem Sto gelernt zu haben, wobei der Schwierigkeitsgrad keines-

wegs zu gering, sondern eher hoch war. Sucht man nach möglichen Ursachen, so fällt

auf, dass die Versuche den Schülern viel Spaÿ bereitet haben.

Dies lässt den Schluss zu, dass die Form des Schülerlabors und der Teslatransfor-

mator als zentrales Thema für eine überdurchschnittliche Stovermittlung und Be-

geisterung bei den Schülern gesorgt haben. Durch die faszinierenden Eekte und

die Tatsache, dass die Schüler die Versuche selber durchführen als auch präsentieren

konnten, war es so möglich, qualitativ und quantitativ anspruchsvollen Sto zu ver-

mitteln, ohne die Schüler zu frustrieren bzw. ihre Motivation oder Aufmerksamkeit

zu verlieren. Somit lässt sich feststellen, dass sich der Teslatransformator hervorra-

gend eignet, um Schüler für Physik zu begeistern und den entsprechenden Sto an

sie heranzutragen. Es ist also abschlieÿend festzustellen, dass die Methode Schü-

lerversuch, vermutlich auch der Methodenwechsel sowie der Teslatranformator als

solcher positiv zum Gelingen und der erfolgreichen Wissenvermittlung im Schüler-

labor beigetragen haben.


72 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Kapitel 5

Groÿ-Impulsteslatrafo

Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung und das Experimentieren mit einem mit-

telgroÿen Impuls-Teslatransformator. Das Ziel des Baus war es, einen Teslatrans-

formator herzustellen, welcher eindrucksvolle Blitze erzeugen und sinnvoll für De-

monstrationszwecke in Vorlesungen und Präsentationen an der Universität eingesetzt

werden kann. Daher sollte er möglichst mobil sein. Als Ziel, sollte der Teslatransfor-

mator einen Blitz von ca. 50 cm erzeugen kann.

5.1 Berechnung und Bau der Komponenten


Dem Bau des groÿen Impuls-Teslatransformator gingen eine Reihe von Berechnun-

gen und technischen Überlegungen voraus. Sollte sich der Leser für den Bau eines

Teslatransformators entscheiden, sei an dieser Stelle nochmals auf die allgemeinen

(siehe Kapitel 2.9) und spezischen (siehe Kapitel 5.2.1) Sicherheits- und Warn-

hinweise hingewiesen. Zudem ist neben den richtigen Materialien und Werkzeugen

ein gewisses Maÿ an technischem und mathematischem Verständnis notwendig. Dies

sollte bei einem Nachbau beachtet werden. Im Anhang bendet sich dazu eine For-

melsammlung.

5.1.1 Schaltskizze

Die Schaltskizze in Abb. 5.1 zeigt den prinzipiellen Aufbau des Impuls-Teslatrans-

formators, wie er im Rahmen dieser Arbeit umgesetzt wurde. Es handelt sich also

bereits um das Endprodukt, dem viele Entwürfe vorausgegangen waren. Die ent-

sprechenden Überlegungen werden in den folgenden Ausführungen zu den einzelnen

Bauteilen erläutert.
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 73

Abbildung 5.1: Schaltskizze des Impuls-Teslatransformators

Steuergerät und Hochspannungstransformator werden durch den Schutzleiter des

Hausnetzes geerdet. Die Sekundärspule wird separat, zum Beispiel durch einen Blitz-

ableiter, geerdet

5.1.2 Sekundärspule

Theoretische Überlegungen

Damit es bei Blitzen von 0,5 m Länge nicht zu Überschlägen zwischen Top und

Primärschwingkreis kommt, muss die Spule über 0,6 m lang sein. Nach Erfahrungs-

werten liegt ein gutes Verhältnis von Länge zu Durchmesser (Aspektverhältnis) bei

vier zu eins bis fünf zu eins. Bei gröÿeren Aspektverhältnissen ndet die Anregung

nur im unteren Spulenteil statt und führt leicht zur Bildung von Oberwellen und

Überschlägen innerhalb der Wicklung. Da die Sekundärspule auf ein handelsübli-

ches Abussrohr mit einem Durchmesser von dS = 0,16 m gewickelt werden sollte,

wurde die Wicklungslänge auf lS = 0,64 m festgelegt. Damit berechnet sich das

Aspektverhältnis der Spule zu:

lS
A= = 4. (5.1)
dS
Der Draht mit einer Dicke von 0,533 mm ist zur besseren Isolierung doppelt gelackt.

Daher wurde eine Gesamtdicke von dD = 0,558 mm angenommen. Daraus errechnet

sich die ungefähre Windungsanzahl der Spule zu:

lS
N= ≈ 1150. (5.2)
dD
Der Spulendraht kann näherungsweise als Hertzscher Dipol angesehen werden. Die-
74 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

ser ist am unteren Ende geerdet. Am oberen Ende liegt die maximale Amplitude

der Spannung vor. Die entsprechende Frequenz dazu kann über die Drahtlänge LD
abgeschätzt werden. Diese berechnet sich über den Umfang USP der Spule und der

Windungsanzahl N ([9]):

USP = πdS ; USP N = LD ≈ 578 m (5.3)

Die Drahtlänge muss nun in etwa einem Viertel der Periodendauer entsprechen. Wir

erhalten für die Frequenz fD :

c
fD = ≈ 130 kHz. (5.4)

Für c wurde die Lichtgeschwindigkeit eingesetzt. Diese Berechnung berücksichtigt

nicht den Top und stellt nur eine ungefähre Abschätzung dar. Nach einer voraus-

gehenden Abschätzung wurde ein Frequenzbereich zwischen 100 kHz und 200 kHz

angestrebt. Daher wurde der Wert für fD als geeignet betrachtet.

Mit Hilfe der Formel für eine lange Spule kann auch die theoretische Induktivität

der Sekundärspule LST bestimmt werden mitA = πr2 :

µ0 A
LST = N 2 ≈ 52 mH (5.5)
l

Bau und Umsetzung

Zunächst wurde das Rohr mit Aceton gesäubert, danach wurde mit Hilfe einer Dreh-

bank der Draht aufgewickelt. Um den Spulenkörper mit einer Gesamtlänge von

LS = 0, 72m, 0,64 m (ls ) lang zu bewickeln wurde, wie zuvor mit Formel 5.3 berech-
net, etwa 600 m Draht benötigt. Die Wicklung der Spule erfordert etwas Geduld und

Übung. Es empehlt sich, die Wicklung zwischendurch mit Klebeband abzukleben,

da es immer wieder vorkommen kann, dass sich Windungen abrollen. Zudem sollte

zu zweit gearbeitet werden. Dabei arbeitet man besser zu zweit, eine Person führt

den Draht und die andere drückt ihn an die vorherigen Wicklungen.

Die eng aneinander liegenden Wicklungen beginnen direkt am Fuÿ der Spule und

enden ca. 8cm vor ihrem oberen Ende. In zwei weiten Wicklungen wird der Draht

an das Spulenende geführt. Eine gute Abschirmung erreicht man erfahrungsgemäÿ

wenn der Abstand zwischen Top und letzter Spulenwindung der Hälfte des Spulen-

durchmessers entspricht. Die Enden der Wicklungen wurden mit breitem Isolierband

angeklebt. Damit sich sich die Windungen nicht lösen und überlappen, wurden sie

mit mehreren Schichten Plastiklack xiert. Dies bietet einen zusätzlichen, wenn auch
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 75

Abbildung 5.2: Sekundärspule

einen kleinen, isolierenden Eekt. Zudem sollte sich herausstellen, dass der Plas-

tiklack gegen Kratzer auf dem Lackdraht schützt.

Als Aufsatz für die verschiedenen Tops wurde eine Spitze aus PVC gedreht (siehe

Abb. 5.3 und Abb. 5.4). Sie wurde aus Gründen der Optik schwarz lackiert. An ih-

rer Spitze bendet sich eine Messinghalterung, an dessen oberen Ende ein Gewinde

eingelassen ist, um verschiedene Tops zu installieren. Der Draht der Sekundärspule

wurde durch ein seitliches Loch in die Spitze und durch die Hauptönung nach oben

geführt. Am unteren Ende der Messinghalterung bendet sich ein weiteres kleines

Gewinde, um den Draht mit Hilfe einer Lötfahne und einer Schraube an der Mes-

singhalterung zu befestigen.

Um Überschläge und Entladungen im Inneren der Spule zu verhindern, wurde der

Draht durch einem Schrumpfschlauch isoliert durch die Spitze geführt. Auÿerdem

wurde versucht, den Draht mit möglichst kleinem Krümmungsradius verlegt. Die

Hauptönung wurde von unten mit einer Schutzkappe verschlossen (die Önung

wurde so gewählt, dass hier eine handelsübliche Schutzkappe für Abussrohre aus

PVC eingesetzt werden konnte). Nachdem der Draht mit der Messinghalterung ver-

bunden war, wurde diese in die Spitze gesteckt und mit zwei Schrauben xiert. Durch

die etwa 0,1 m hohe Spitze wurde weiterer Abstand zwischen Primärschwingkreis

und Top gewonnen.


76 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Abbildung 5.3: Einzelteile der Spitze Abbildung 5.4: Komplette Spitze

5.1.3 Sekundärkapazität

Theoretische Überlegungen

Damit ein Funken leicht aus der Oberäche austreten kann, sollte diese stark ge-

krümmt sein (siehe Kapitel 2.5.3). Trotzdem darf die Oberäche nicht zu klein sein.

Eine groÿe Oberäche verringert zwar die Resonanzfrequenz des Sekundärschwing-

kreises, verursacht jedoch ein räumlich weit ausgedehntes E-Feld und wegen der

gröÿeren Kapazität eine gröÿere Ladung (Q = C * U), die dem Funkenkanal zur

Verfügung steht. Dadurch werden die Blitze besonders intensiv. Wegen des guten

Verhältnises von Krümmungsradius und Oberäche eignet sich ein Toroid besonders

gut als Top [18].

Der Aluexschlauch, welcher zu einem Torus geformt wurde, besitzt einen Durch-

messer von D2 = 0, 3m. Er bietet neben seinem niedrigen Preis und leichter Ver-

formbarkeit den Vorteil, dass er eine gerielte Oberäche besitzt, so dass der Funke

leichter auszubrechen kann. Die Rielung wurde bei der Berechnung der Kapazi-

tät vernachlässigt. Der Gesamttorus hat einen Durchmesser von D1 = 0, 3m. Die

Kapazität lässt sich mit der folgenden Formel in Einheiten von pF berechnen:

1, 2781 − D2 p
CS1 = 55, 58 πD2 (D1 − D2 ) ≈ 13, 1 pF (5.6)
D1
Wie in Kapitel 2.3 beschrieben wurde, stellt die Sekundärspule an sich berets eine

Kapazität dar. Diese kann mit Hilfe der sogenannten Medhurst-Formel näherungs-

weise direkt berechnet werden:

s
(0, 5d)3
CS2 = 11, 51ls + 8, 14d + 77, 02 ≈ 10, 8 pF (5.7)
ls
Durch Addition der beiden Kapazitäten erhalten wir die Gesamtkapazität CSG für
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 77

den Sekundärschwingkreis:

CS1 + CS2 = CSG ≈ 23, 9 pF (5.8)

Auf die Sekundärspule können verschiedene Tops aufgesetzt werden. So wurde zu-

sätzlich eine polierte Kugel mit einem Durchmesser von dK = 0, 3 m als Top ein-

gesetzt. Diese Gröÿe besitzt eine ähnliche Kapazität wie der Toroid. Sie berechnet

sich wie folgt:

504, 2dk
CK ≈ ≈ 16, 8 pF (5.9)
9
Setzen wir die Kugel als Top ein, so erhalten wir für die Sekundärkapazität einen

theoretischen Wert von CSG = 27, 6 pF.

Bau und Umsetzung

Die Halterung des Toroids besteht aus einer Metallscheibe mit einem Durchmesser

von ca. 12 cm. In ihrer Mitte ist ein Loch, durch das der Toroid mit einer Schraube

an der Messinghalterung befestigt werden kann. Am Rand der Scheibe wurden vier

starre Metallbänder fest geschweiÿt. Sie sind jeweils zu einem Viertelkreis mit einem

Radius von 0,5cm gebogen. So kann der Aluminium-Flex-Schlauch durch Löcher in

den Halterungen von auÿen mit selbigen verschraubt werden (siehe Abb. 5.5).

Abbildung 5.5: Toroid

Der Aluminium-Flex-Schlauch lässt sich problemlos mit einer Schere bearbeiten.

Nachdem er mit der Halterung verschraubt war, wurden die beiden Enden mit Hilfe

von zwei Drahtringen zusammengefügt und mit Aluminiumklebeband verbunden.

Dieses ist leitend und lieÿ sich leicht in die Rillen des Schlauchs kleben.

Die Kugel (siehe Abb. 5.6) liefert zweifellos die beste Optik. Sie hat jedoch bei

gleicher Kapazität wie der Toroid eine schwächere Krümmung. Die Kugel ist aus

Edelstahl und wurde käuich erworben. Lediglich die Schraube zur Befestigung an
78 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

der Messinghalterung wurde an die Kugel angeschweiÿt.

Abbildung 5.6: Edelstahlkugel

Die Kugel kann auch zusätzlich auf den Toroid aufgesetzt werden.

5.1.4 Bestimmung der Resonanzfrequenz des Sekundärschwing-

kreises

Die theoretischen Bestimmung der Resonanzfrequenz der Teslaspule ist fehlerbe-

haftet. Da die berechneten Werte für C (siehe Kapitel 5.1.3) und L ohnehin nur

Näherungen sind, wurde die Windungszahl der Spule nur geschätzt bzw. hochge-

rechnet (siehe Kapitel 5.1.2). Daher ist es sinnvoll, die Resonanzfrequenz auch expe-

rimentell zu bestimmen. Für die Bestimmung werden ein Frequenzgenerator und ein

Oszilloskop verwendet. Der Frequenzgenerator wird direkt an die Primärspule an-

geschlossen. Die Sekundärspule wird wie im Betrieb geerdet. Nun wird ein Tastkopf

in etwa einem Meter Entfernung vom Torus aufgehängt. Die Masse des Tastkopfs

bleibt dabei unbeschaltet. Nun wird die Frequenz der Sinusspannung am Frequenz-

generator so eingestellt, dass das Oszilloskop die maximale Amplitude anzeigt. Jetzt

kann die Schwingungsdauer am Oszilloskop abgelesen und daraus die Resonanzfre-

quenz bestimmt werden [9].

Bei der Messung sollte man sich einige Meter vom Teslatransformator entfernen, da

der eigene Körper die Kapazität stark beeinusst und somit die Resonazfrequenz

verändert. Dies ist auch der Grund, warum die Messung idealerweise genau so an

dem Ort durchgeführt werden sollte, wo der Teslatransformator betrieben wird. Die

Feinabstimmung kann durch verschiedenes Abgreifen der Primärspule erfolgen.

Die Messungen wurden mit beiden Tops durchgeführt. Die gemessene Periodendau-

er TSE und die daraus bestimmte Eigenfrequenz fSE wurde mit dem theoretischen
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 79

Abbildung 5.7: Schematischer Aufbau der Resonanzfrequenzmessung

Wert für die Eigenfrequenz fST verglichen, die mit Hilfe der Thomsonschen Schwin-

gungsformel, der theoretisch bestimmten Sekundärinduktivität LST so wie der theo-

retisch bestimmten Sekundärkapazitäten CST errechnet wurde. Aufgrund leichter

Schwankungen am Oszilloskop wurde ein Ablesefehler für die Periodendauer von

∆T = 0, 2µs angenommen. Der Fehler für Eigenfrequenz fSE wurd mit der Gauÿ-

schen Fehlerfortpanzung bestimmt. Die Werte sind in Tabelle 5.1.4 angegeben:

Top TSE [µs] ∆TSE [µs] fSE [kHz] ∆fSE [kHz] CS [pF] fST
Torus 6,0 0,2 167 5,6 23,2 145
Kugel 6,1 0,2 164 5,4 26,9 135

Tabelle 5.1: Bestimmung der sekundären Resonanzfrequenz

Bemerkenswert an den Ergebnissen ist, dass sich die Resonanzfrequenzen für beide

Tops im Rahmen der Messgenauigkeit übereinstimmen. Dies sollte sich auch spä-

ter in den Experimenten bestätigen, da mit beiden Tops eine Funkenentladung bei

gleicher Frequenz möglich war (siehe Kapitel 5.2.3). Die benutzten Formeln schei-

nen die Auswirkungen durch die Umgebung nicht ausreichend zu berücksichtigen,

was die Abweichung vom theoretischen Wert erklären könnte. So wurde die geerdete

und dem Top ziemlich nahe Strike-Rail (siehe Kapitel 5.1.7) nicht berücksichtigt.

Der Torus scheint durch seine gerielte Struktur zufälligerweise fast die gleiche Ka-

pazität wie die Kugel zu besitzen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein abstimmbarer

Primärschwingkreis mit einer Eigenfrequenz um ca. 167 kHz benötigt wird.


80 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

5.1.5 Netztrafo

Theoretische Überlegungen

Um die Netzspannung auf die gewünschte Hochspannung zu transformieren, ist ein

leistungstarker Netztransformator nötig. Impuls-Trägerteslatransformatoren werden

in der Regel mit mindestens einem Hochspannungstrafo betrieben, welche eine Span-

nung zwischen 5 kV und 12 kV liefert. Im Prinzip ist jeder Hochspannungstrafo

geeignet, welcher die gewünschte Leistung besitzt. Oft werden mehrere sogenannte

MOTs (Mikrowellentransformatoren) verwendet. Sie liefern in der Regel eine Span-

nung zwischen 1,8 kV und 2,5 kV und werden zusammengeschaltet. Da MOTs eine

groÿe Leistung haben (800 W -1500 W), wird bei ihrem Einsatz eine zusätzliche

Strombegrenzung notwendig. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz sogenannter

OPITs (Ölbrennertransformatoren). Diese liefern Spannungen zwischen 5 kV und 15

kV. Jedoch besitzen diese einen nur sehr geringen Kurzschlussstrom (max. 34 mA),

sodass für gröÿere Anlagen mehrere Trafos parallel geschaltet werden [42].

Besonders gut eignen sich Neontransformatoren (siehe Abb. 5.8). Diese wurde frü-

her als Spannungsversorgung für Leuchtstoröhren in Neonreklamen eingesetzt. Sie

sind sehr robust und aufgrund ihres groÿen Innenwiderstands relativ kurschlusssi-

cher. Zudem haben sie einen verstellbaren Eisenkern, mit dessen Hilfe die Leistung

reguliert werden kann. Durch den verstellbaren Kern wird das magnetische Feld (in

Abb. 5.9 schematisch durch die gelben Linien dargestellt) des Trafos quasi kurz-

geschlossen. Mit ihm kann reguliert werden, wie groÿ der Anteil des Magnetfeldes

der Primärspulen ist, welcher durch die Sekundärspulen ieÿt. Entfernt man den

Kern vollständig, kann man die Leistung vervielfachen. Dann sollte man den Tes-

latransformator allerdings aufgrund der groÿen Ströme nicht mehr als eine Minute

am Stück betreiben, sonst wird der Netztrafo beschädigt [49].

Bau und Umsetzung

Aufgrund der positiven Eigenschaften (siehe Theoretische Überlegungen) und der

groÿen Leistung wurde ein Neontransformator gewählt. Der verwendete Trafo (sie-

he Abb. 5.8) wurde in doppelter Ausführung gebraucht erworben. Er liefert eine

Spannung von 6 kV bei einer Leistung von 600 W. Damit besitzt er sekundär einen

Kurzschlussstrom von 100 mA besitzt. Bei einer Netzspannung von 230 Volt liegt

der Primärstrom rechnerisch bei ca. 2,7 A (P = U · I ). Nach Messungen mit der

Funkenstrecke zieht der Trafo bei eingefahrenem Kern ca. 3 A, bei ausgefahrenem

Kern ca. 5 A.
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 81

Abbildung 5.8: Neontransformator


Abbildung 5.9: Prinzip des Neontrafos

Die Kappen an den Gewindestangen zum Abgri der Hochspannung wurden durch

Plastikmuttern ersetzt. Hinter die Muttern wurde jeweils zwischen zwei Unterleg-

scheiben eine Lötfahne gesetzt, an der das Hochspannungskabel befestigt wurde. Der

Kern wurde nicht ausgebaut.

5.1.6 Kondensator

Theoretische Überlegungen

Für den Primärschwingkreis benötigt man einen Hochspannungskondensator mit

einer Kapazität im Bereich mehrerer nF. Hierfür eignen sich sogenannte Leidener-

aschen. Diese bestehen aus einem isolierenden Gefäÿ (z.B. einer Glas- oder Plastik-

asche), welches mit Aluminiumfolie beklebt wird. Die Aluminiumfolie bildet einen

Pol des Kondensators. Im Inneren des Gefäÿes benden sich ein Salzwassergemisch

und eine Elektrode, welche den zweiten Pol des Kondensators bilden. Eine Leidener-

asche mit einem Volumen von einem Liter besitzt eine Kapazität von ca. 1 nF. Der

Einsatz von Leideneraschen wurde erfolgreich mit einer kleineren Impuls-Teslaspule

getestet. Werden mehrere nF benötigt, eignen sich die Leideneraschen aufgrund ih-

res Gewichts und des hohen Platzbedarfs nur bedingt.


82 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Einzelne Kondensatoren mit der nötigen Kapazität und Spannungsfestigkeit sind

nur schwer zu erhalten oder sehr teuer. Daher werden für mittlere und groÿe An-

lagen hauptsächlich sogenannte MMC (Multi Mini Cap) verwendet. Dabei handelt

es sich um handelsübliche Kondensatoren, die je nach der gewünschten Spannungs-

festigkeit und Kapazität in Reihe und parallel geschaltet werden. Besonders beliebt

sind FKPs ( Polypropylen-Film/Folien-Kondensatoren). Sie zeichnen sich dadurch

aus, dass sie besonders impulsfest und ausheilfähig sind. Zudem besitzen sie keine

Lebensdauerbegrenzung [44].

Damit die Energie optimal vom Netztransformator auf den Kondensator übertragen

wird, sollte eine Leistungsanpassung vorgenommen werden. Der kapazitive Wider-

stand des Kondensators XC sollte der Ausgangsimpedanz des Netztransformators

XN entsprechen. Für den Neontransformator mit einer Ausgangsspannung UN von

6kV und einem Kurzschlussstrom IN von 100mA ergibt sich bei einer Netzfrequenz

von f = 50 Hz:

UN ! 1 1
XN = = XC = = (5.10)
IN ωC 2πf C

IN
⇒C= ≈ 53 nF. (5.11)
2πf UN
Die theoretisch optimale Primärkapazität von 53 nF ist die maximale Kapazität,

welche bei einer Spannung von 6 kV vollständig vom Netztrafo aufgeladen werden

kann.

Grundsätzlich machen Trafos mit hoher Leistung (also hoher Spannung und hohen

Strömen) nur dann Sinn, wenn die Primärkapazität für die hohe Spannung ausgelegt

ist und diese aufgrund ihrer Kapazität die Ladung in der durch die Netzfrequenz

vorgegebenen Zeit aufnehmen kann.

Bau und Umsetzung

Für den hier besprochenen Teslatrafo wurde aus Gewichts-, Platz- und Kosten-

gründen ein MMC gebaut. Dazu wurden jeweils vier mal zwanzig WIMA FKP1

Kondenstoren (siehe Abb. 5.10) mit einer Kapazität von je 0, 22 µF und einer Span-
nungsfestigkeit von 600Volt AC in Serie geschaltet. Eine der vier Serienschaltungen

besitzt also eine Spannungsfestigkeit von 12000 Volt AC.

Die Gesamtkapazität CGEsamt der Serienschaltung berechnet sich wie folgt:

1 X 1
= . (5.12)
CGesamt Cn
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 83

Abbildung 5.10: FKP1 Abbildung 5.11: MMC

Da wir zwanzig baugleiche Kondensatoren haben, vereinfacht sich die Formel zu:

1 1 Cn
= 20 ⇒ CGesamt = = 11 nF. (5.13)
CGesamt Cn 20
Wir erhalten also für eine der Serienschaltungen eine Kapazität von 11nF. Schalten

wir nun die vier Serienschaltungen parallel, addieren sich die Kapazitäten.

X
CGesamt = Cn = 44 nF. (5.14)

Wir erhalten eine Gesamtkapazität von 44 nF. Die Spannungsfestigkeit von 12000

Volt (AC) bleibt aufgrund der Parallelschaltung bestehen. Damit liegt die Primärka-

pazität leicht unter der theoretisch optimalen Kapazität. Dies geschah aus Gründen

der technischen Machbarkeit, vor allem aber um zusammen mit der Primärindukti-

vität (siehe Kapitel 5.1.7) die richtige Resonanzfrequenz und gleichzeitig noch genug

Anpassungsspielraum zu erhalten.

Die vier Serienschaltungen wurden jeweils auf eine Platine gelötet. Um Spannungs-

überschläge zu verhindern, besitzen die Lötstellen einen Mindestabstand von einem


1
Zentimeter und wurden zusätzlich mit Isolierband abgeklebt. Die vier Platinen

wurden dann übereinander in ein Plexiglasgehäuse (siehe Abb. 5.11) eingebaut, wel-

ches hierfür angefertigt worden war. So ist der MMC vollständig isoliert. Lediglich

über der Bodenplatte und unter der Deckenplatte des Gehäuses wurde ein ca. 5mm

breiter Spalt ein gelassen, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen, sollten sich die

Kondensatoren erwärmen. Sämtliche Verbindungschrauben des Gehäuses sind aus

Kunssto. Der MMC wurde über Hochspannungsstecker und -kabel (siehe Kapitel

1 Dies garantiert eine Spannungsfestigkeit > 10 kV


84 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

5.1.13) mit den restlichen Komponenten verbunden.

Eine Messung mit Hilfe eines digitalen Multimeters ergab nach vollständigen Zusam-

menbau des Gehäuses inkl. aller Stecker und Kabel einen Wert von CE ≈ 45, 5 nF
für die Primärkapazität.

5.1.7 Primärspule

Theoretische Überlegungen

Um Überschläge in die Primärspule zu verhindert, sollte diese entsprechend von der

Sekundärspule isoliert sein. Am wirksamsten wird dies durch einen möglichst groÿen

Abstand zwischen beiden erreicht. Da die Potentialdierenz zwischen den einzelnen

Windungen der Sekundärspule zur Erde nach oben immer weiter zunimmt, eignen

sich besonders gut ache oder auch konische Spulen. Konische Spulen haben den

Vorteil, dass die Windungen bei aussreichendem Winkel immer seitlich abgegrien

werden können. Daher wurde aus den genannten Gründen eine konische Spule mit ei-

nem Winkel von α = 30◦ geplant. Die einzelnen Windungen sollten einen ausreichen-
den Abstand voneinander besitzen, damit sie problemlos abgegrien werden können

und ausreichend voneinander isoliert sind. Der Abstand wurde daher auf m = 1 cm
festgelegt. Um einen ausreichenden horizontalen Abstand zur Sekundärspule zu er-

halten, wurde ein Durchmesser von d = 0, 3 m für die erste Windung gewählt. Als

Draht sollte ein Material eingesetzt werden, welches leicht biegbar und gut leitend

ist. Hier eignet sich Kupfer. Um dem Skineekt entgegenzuwirken, sollte der Leiter

einen hinreichenden Durchmesser besitzen (siehe Kapitel 2.6). Da sich die Ladungen

nur auf der Oberäche des Leiters bewegen, können Hohlleiter eingesetzt werden.

Dies spart unnötige Materialkosten. Aus diesen Gründen wurde ein Kupferrohr mit

einem Durchmesser von D = 0, 5 cm eingesetzt. Um genügend Anpassungspielraum

zu erreichen, sollten eine ausreichende Anzahl von Windungen gewählt werden, mit

der Primärkapazität sollte sich die gewünschte Resonanzfrequenz für eine mittlere

Windung ergeben. Zur Orientierung wurde zunächst die theoretisch errechneten und

experimentell bestätigte Resonanzfreqeunz von ca. 140khz angenommen.

Zur Berechnung einer Primärspule mit n = 6 Windungen, muss die Höhe h und

die Länge x der Primärspule über die Länge l und den Winkel α bestimmt werden.
Die Länge l wird aus den Windungsabständen m und dem Drahtdurchmesser D

berechnet:
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 85

l = 7D + 6, 5m = 0, 1 m (5.15)

h = sin(α)l = 0, 05 m (5.16)

x = cos(α)l = 0, 087 m (5.17)

d
r = = 0, 15 m (5.18)
2
R = r + x = 0, 237 m (5.19)

Abbildung 5.12: Skizze zur Berechnung der Primärspule

Mit Hilfe der Längen R, x und h so wie der Windungsanzahl N können nun der

Helixfaktor L1 und der Spiralfaktor L2 , und somit die Induktivität LP T (siehe For-

mel 5.20) der Primärspule in Einheiten von µH berechnet werden. Der Helixfaktor

L1 berücksichtigt, dass die einzelnen Windungen in der Höhe übereinander liegen.

Der Spiralfaktor L2 berücksichtigt, dass die einzelnen Windungen in der Horizonta-

len nebeneinander liegen. Je nachdem wie groÿ der Önungswinkel α der konischen

Spule ist, werden die beiden Faktoren in der sogenannten Wheeler-Formel 5.21

gewichtet und miteinander verrechnet:

(N R)2 (N R)2
L1 = ; L2 = . (5.20)
9R + 10h 8R + 11x

p
LP T ≈ 39, 2 (L1 sin(α))2 + (L2 cos(α))2 ≈ 20 µH. (5.21)
86 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Bau und Umsetzung

Um den gewünschten Anpassungsspielraum an die Resonanzfrequenz des Sekundär-

spielraums zu erhalten, wurde die Spule letztendlich mit acht Windungen verwirk-

licht. Zur Konstruktion der Spule selbst und den vier Plexiglashalterungen (siehe

5.2) mussten zunächst die Gröÿen n, y und x (siehe Abb. 5.13) bestimmt werden:

n = m + D = 1, 5 cm (5.22)

x = cos(α)n ≈ 1, 3 cm (5.23)

y = sin(α)n ≈ 0, 75 cm (5.24)

Abbildung 5.13: Skizze zur Primärspule

Um die Spule bauen zu können, wurden zwei Stifte so miteinander verbunden, dass

ihre Spitzen einen Abstand der Länge x besaÿen. Damit konnten dann die Abmes-

sungen aus der Sicht von oben vorgezeichnet werden (siehe Anhang). Anhand dieser

Vorlage wurde die Spule dann per Hand gebogen. Dann wurden die Löcher in die

Plexiglashalterungen gebohrt. Dabei musste berücksichtigt werden, dass die Löcher

in den vier verschiedenen Halterungen jeweils um 0,25 y nach oben und 0,25 x nach

auÿen wandern. Zuletzt wurden die Halterungen von innen nach auÿen in die vor-

gebogene Spule gedreht.

Auf die Halterungen wurde eine Plexiglasplatte mit Kunsstoschrauben befestigt

(siehe Abb. 5.14). In ihrer Mitte bendet sich ein Loch, um die Primärspule in die

Sekundärspule zu stellen. Beide sind durch eine schwarz lackiertes Stück Kunst-

storohr auf der horizontalen Ebene zusätzlich voneinander isoliert. Am Rand der

Plexiglasplatte wurde eine sogenannte Strike-Rail angebracht. Sie besteht aus ei-

nem Kupferrohr, welches mit der Erde der Sekundärspule verbunden wird. Sie dient
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 87

Abbildung 5.14: Primärspule mit Abdeckung und Strike-Rail

dazu, die Blitze auf sich zu lenken und einen gezielten Einschlag zu provozieren, be-

vor dieser in die Primärspule oder in die unteren Aufbauten stattndet. Der Abstand

zwischen Strike-Rail und Top sollte daher immer über der angestrebten Blitzlänge

liegen. Ansonsten schlagen die Blitze nur in die Strike-Rail und es ndet keine Ent-

ladung in die Luft statt. Die Strike-Rail wurde quadratisch ausgeführt und hatte

eine Seitenlänge von 75 cm. Somit passt der Aufbau problemlos durch jede Tür.

5.1.8 Bestimmung der Resonanzfrequenz des Primärschwing-

kreises

Aus der Primärkapazität LP T (siehe Formel 5.21) ergibt sich die theoretische Eigen-

frequenz des Primärschwingkreises fP T :

1
fP T ≈ √ ≈ 167 kHz (5.25)
2π LP CP

Experimentell lässt sich die Eigenfrequenz wie in der folgenden Abbildung (5.15) mit

Hilfe eines parallel geschaltenden Oszilloskops und Frequenzgenerators bestimmen.

Beim Abgri der sechs Windungen wurde die gewünschte Resonanzfrequenz von

ca. 143 kHz getroen. Die Messung wurde am vollständigen Aufbau vorgenommen.

Auf dem Bildschirm des Oszilloskop wird die gedämpfte Schwingung des Primär-

schwingkreises sichtbar (siehe Abb. 5.16). Über die Periodendauer TP E lieÿ sich

nun die Eigenfrequenz berechnen (fP E = 1/TP E ). Deutlich konnte man auch die

gekoppelte Schwingung zwischen den beiden Schwingkreisen erkennen.

Tabelle 5.1.8 zeigt die Ergebnisse der Berechnung und der experimentellen Bestim-

mung für den Abgri von fünf, sechs und sieben Windungen an der Primärspule:

Anhand der Tabelle wird deutlich, wie groÿ die Auswirkung der Windungszahl auf
88 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Abbildung 5.16: Gedämpfte Schwingung


Abbildung 5.15: Frequenzmessung

N CP E [nF] LP T [µH] fP T [kHz] TP E [µs] fP E [kHz]


5 45,5 15,4 190 5,4 185
6 45,5 20 167 6 167
7 45,5 29,7 136,5 6,8 148

Tabelle 5.2: Theoretische und experimentelle Resonanzfrequenz des Primärschwing-


kreises

die Primärinduktivität und somit auf die Resonanzfrequenz des Primärschwingkrei-

ses ist. Obwohl die Abmessungen der Primärspule bewusst so gewählt wurden, dass

die Eigenfrequenz des Primärschwingkreises möglichst nah am gewünschten Wert

von 167kHz (siehe Tabelle 5.1.4) liegt, ist es doch erstaunlich, wie genau sie der

Resonanzfrequenz entsprechen, welcher praktisch durch den Abgri der sechsten

Windung erreicht wird. Hier ist jedoch anzumerken, dass nicht nur ganze Windun-

gen abgegrien werden können und es daher kein Problem darstellt, wenn der Wert

nicht genau getroen wird. Wird der Abgri nur um wenige Zentimeter verschoben,

ändert sich die Induktivität bereits um wenige µH und die Resonanzfrequenz somit

um einige kHz. Im Rahmen der Messgenauigkeit und unter Berücksichtigung der Nä-
herungen bei den theoretischen Berechnungen stimmen die experimentellen Werte

gut mit der theoretischen Bestimmung überein. Bedenkt man die hohe Güte (siehe

nächstes Kapitel 5.1.9), zeigen sie jedoch auch, dass eine experimentelle Bestimmung

der Resonanzfrequenzen und Abstimmung über den Abgri der Sekundärspule un-

verzichtbar für eine optimale Funktion des Teslatransformators ist.

5.1.9 Berechnung der Güte

Der Sekundärschwingkreis kann als Serienschwingkreis betrachtet werden [9]. Um

die Güte berechnen zu können, müssen zunächst der ohmsche Widerstand und der
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 89

Widerstand, welcher aufgrund des Skineekts (siehe Kapitel 2.6) vorliegt, bestimmt

werden. Den ohmschen Widerstand können wir mit Hilfe der Länge l und dem Radius
r = 0, 5mm des Spulendrahtes sowie dem spezischen Widerstand von Kupfer ρ =
2
0,0178 Ω ∗ mm /m berechnen:

l l
RO = ρ = ρ 2 ≈ 50Ω (5.26)
A πr
Dieser theoretische Wert deckt sich mit der Messung durch ein Multimeter gemes-

senen Wert. Der Widerstand durch den Skineekt RS wurde nach Formel 2.21 be-

rechnet. Als Frequenz wurde hier der Wert f0 145 kHz angenommen. In diesem Fall

erhalten wir für den Gesamtwiderstand RG :

RO + RS = RG ≈ 68Ω. (5.27)

Mit einer Sekundärkapazität von LS T ≈ 52 mH erhalten wir dann den Gütefaktor

ω0 LS T 2πf0
Q= = ≈ 700. (5.28)
RG RG
Daraus folgt die Bandbreite ∆f

f0
∆f = ≈ 210 Hz. (5.29)
Q
Würde man die Resonanzfrequenz nur um 104 Hz verfehlen könnte, nur noch die

Hälfte der Leistung übertragen werden. Die Gröÿenordnung deckt sich mit der Erfah-

rung, eine Energieübertragung und somit die Entstehung eines Blitzes verhindern.

5.1.10 Funkenstrecke

Theoretische Überlegungen

Die Funkenstrecke ist das einzige aktive Bauteil im klassischen Impulsteslatrans-

formator. Es dient als Schalter im Primärschwingkreis und sollte schlieÿen, wenn

die Spannung maximal ist. Die Funkenstrecke schlieÿt nicht, wie oft fälschlicher-

weise behauptet, automatisch, wenn der Kondensator voll aufgeladen ist. Dies ist

wünschenswert, muss jedoch über eine Leistungsanpassung (siehe Kapitel 5.1.6) erst

ermöglicht werden. Grundsätzlich zündet die Funkenstrecke genau dann, wenn die

anliegende Spannung dazu ausreicht.

Dazu werden mindestens zwei Elektroden benötigt. Zwischen den Elektroden ist

ein Luftspalt. Ist die Durchbruchfeldstärke Ed erreicht, entsteht ein Funken. Der
90 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Abstand der Elektroden sollte so eingestellt werden, dass er zündet. Wenn die ma-

ximale Spannung des Netztrafos erreicht ist. Zur Bauplanung kann hier wieder die

Faustformel 1 mm =
b 1kV (siehe Kapitel 2.5.2) angewendet werden.

Der Funken muss rechtzeitig wieder zum Erlöschen gebracht werden. Durch die

Ionisierung der Luft sinkt die Durchbruchfeldstärke und der Funke bleibt lange be-

stehen. Zum Löschen des Funkens wird sollte das Plasma soll also abgekühlt oder

durch neue kalte Luft ersetzt werden. Dies kann zum Beispiel durch die Aufteilung

des Funkens in mehrere einzelne Funken erfolgen. Dazu werden weitere Elektroden

benötigt. Zusätzlich kann auch mit Pressluft oder Ventilatoren gearbeitet werden.

Eine dritte Möglichkeit ist eine rotierende Funkenstrecke, bei der die Elektroden

auf einer rotierenden Scheibe sitzen und somit den Funken quasi abreiÿen. Zudem

werden sie durch die Rotation gekühlt und die Dauer des Funkenüberschlags ist mit

Hilfe einer variablen Drehfrequenz frei wählbar. So sind höhere Kopplungsfaktoren

realisierbar (siehe Kapitel 2.3). Die einfachste Funkenstrecke hingegen sind zwei sich

gegenüberstehende Nägel. Beim Bau einer Funkenstrecke ist zu bedenken, dass sich

die Elektroden mit der Zeit abnutzen.

Bau und Umsetzung

Beim Bau der Funkenstrecke wurde sich aus Gründen der technischen Umsetzung

gegen eine rotierende Lösung entschieden. Stattdessen wurde eine Funkenstrecke mit

sechs Kupferelektroden gebaut. Sie besitzen eine zylindrische Form mit einem Durch-

messer von etwa 1 cm und einer Länge von 10 cm. Diese bestehen aus Vollmaterial

und sollen daher zusammen mit ihrer groÿen Oberäche eine gute Kühlung bieten.

Zusätzlich wurde ein leistungstarker PC-Lüfter angebracht. Er wird mit 220 Volt

betrieben, um weitere Netzteile zu vermeiden. Die Elektroden wurden zusammen

mit dem Lüfter in ein isolierendes Plexiglasgehäuse eingebaut. Dabei wurde darauf

geachtet, dass eine problemlose Ab- und Zuluft möglich ist. Die Schrauben sind wie

bei allen Plexiglasgehäusen aus Kunststo. Der Abstand zwischen zwei Elektroden

ist mit Hilfe kugelförmiger Plastikmuttern jeweils zwischen ca. 0,5 mm und 4 mm

stufenlos einstellbar. Die Elektrodenlassen sich um ihre eigene Achse drehen, um bei

Abnutzungserscheinungen neue Bereiche der Oberäche zu nutzen.

Die Elektroden wurden auf ihren maximal möglichen Abstand von ca. 1,2mm ein-

gestellt. Das Gehäuse wurden mit Hilfe der Hochspannungsstecker und Kabel (siehe

Kapitel 5.1.13) angeschlossen.


5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 91

Abbildung 5.17: Funkenstrecke mit aktiver Funkenlöschung

5.1.11 Drosseln und Sicherheitsfunkenstrecke

Theoretische Überlegungen

Damit Hochfrequenzströme nicht in den Netztransformator zurückieÿen und dort

die Isolation durchschlagen, sollten entsprechende Sicherheitvorrichtungen eingebaut

werden. Dazu eignen sich einfache Tiefpassschaltungen oder Rückschlagdrosseln (sie-

he Abb. 5.18). Ein Tiefpass 1.Ordnung hat den Nachteil, dass am ohmschen Wider-

stand R in jedem Fall Leistung verloren geht. Daher wurden zunächst Berechnungen

für einen Tiefpass 2.Ordnung vorgenommen (vgl. z.B. [45]). Dabei sollte die Aus-

gangsspanung Ua , welche am Netztrafo ankommt, mindestens um den Faktor 10

kleiner sein als die Eingangspannung Ue . Nach der Berechnung der Gröÿen C und L
bestand jedoch die Befürchtung, sie könnten negative Auswirkungen auf die Resonaz-

frequenz des Primärschwingkreises verursachen. Zudem wäre ein weiterer Bau eines

Hochspannnungskondensators notwendig gewesen. Daher wurde sich für den einfa-

cheren Einbau einer Drossel entschieden. Für Drosseln in Teslatransformatoren wird

eine Induktivität von unter 1mH empfohlen [47]. Zunächst wurde die Impedanz ei-

ner langen Luftspule in Abhängigkeit von ihrer Länge, dem Drahtdurchmesser und

ihrem Radius untersucht. Es stellte sich heraus, dass eine sehr groÿe Luft-Spule not-

wendig gewesen wäre. Es sollte jedoch eine möglichst groÿe Induktivität bei einer

möglichst kleinen Bauform erreicht werden.

So wurde sich für den Bau mehrerer Ringkerndrosseln entschieden. Ringkerndros-

seln werden aus Ferrit- oder Pulver-Ringkernen hergestellt. Daher haben sie eine

groÿe Induktivität. Da sie einen geschlossenen magnetischen Kreis bilden, weisen sie

nur geringe magnetische Streufelder auf, was zu einer besseren elektromagnetischen


92 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Verträglichkeit beiträgt.

Abbildung 5.18: Filterschaltungen Abbildung 5.19: Skizze Ringkerndrossel

Die Induktivität einer rechteckförmigen Ringkerndrossel ist abhängig von der Win-

dungszahl N, dem Auÿendurchmesser R, dem Innendurchmesser r, der Breite b


und der Permeabilitätszahl µr des Kernmaterials. Sie lässt sich nach der folgenden

Formel berechnen:

µ0 µr b R
L = N2 ln (5.30)
2π r

Der induktive Widerstand ergibt sich dann aus:

XL = ωL = 2πf L (5.31)

Als weitere Schutzmaÿnahme wurde eine Funkenstrecke eingeplant, welche den Neon-

trafo zusätzlich vor Hochspannung schützt.

Bau und Umsetzung

Die Drossel wurde aus insgesamt vier Ferritkernen aufgebaut. Diese besitzen einen

Innenradius r von 1cm, einen Auÿenradius R von 1,8 cm und eine Breite von b = 1

cm. Die Permeabilität wurde vom Hersteller mit µr = 5000 angegeben. Der Ringkern

wurde mit 20 Windungen Lackdraht bewickelt und mit heiÿkleber xiert. Daraus

ergibt sich nach Formel 5.30 eine Induktivität von L ≈ 2, 35 mH. Es wurden jeweils

zwei solcher Ringkerndrosseln in Reihe geschaltet. So dass die Induktivitäten sich


5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 93

zu jeweils ca. 4,7 mH addieren. Der berechnete induktive Widerstand ist für den

angestrebten Frequenzbereich in Graph 5.21 in Abhängigkeit der Hochfrequenz fH


dargestellt.

Abbildung 5.20: Drosseln und Sicherheits-


Abbildung 5.21: XL in Abhängigkeit von

funkenstrecke
f H

Die Drosseln wurden per Hand gewickelt und zusammen mit der Sicherheitsfunken-

strecke auf einer leiterlosen Platine angebracht.

Die Konstruktion der Sicherheitsfunkenstrecke ist an einen Hörnerblitzableiter, wie

er zur Demonstration von Hochspannung genutzt wird, angelehnt [16]. Sie besteht

aus drei Kupferstäben, in deren unteren Ende ein ca. 1 cm langes Gewinde ge-

dreht wurde. So konnten sie mittels Muttern an die Platine angebracht werden. Der

mittlere Stab wurde geerdet. Sein Abstand zu den beiden äuÿeren Stäben beträgt

jeweils ca. 0,8 cm. Sie sind nach oben aufgebogen und werden vor den Ausgang

des Neontrafos geschaltet. Sollte die Spannung zu groÿ werden (ca. 8 kV zur Erde),

springt ein Funke über, welcher die Luft ionisiert und leitend macht. Die erwärmte

Luft, unterstützt durch die Form der Hörner, steigt solange auf, bis der Blitzkanal

reiÿt. Die Spannung kann dann erneut an der Sicherheitsfunkenstrecke abfallen.

Für die Platine wurde wiederum ein isolierendes Plexiglasgehäuse gebaut. Über die

Funkenstrecke wurden Luftlöcher gebohrt, damit die warme Luft eines möglichen

Blitzkanals nach oben entweichen kann. Das Gehäuse wurde auÿerdem mit vier

Hochspannungbuchsen und einem Erdungkabel versehen (siehe Abb. 5.20).

5.1.12 Steuergerät

Der Teslatransformators wird aus einem sicheren Abstand mit einem Steuergerät

bedient, das über einen Kaltgerätestecker am 230 V Hausnetz betrieben wird. Um

zu vermeiden, dass dabei hochfrequente Störsignale in selbiges gelangen, wurde ein


94 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Netzlter eingebaut. Dieser ist für 16A ausgelegt und wurde so gewählt, dass die

Eigenfrequenz des Teslatransformators von ca. 150 kHz möglichst gut herausgeltert

wird. Wird der Hauptschalter betätigt, leuchtet eine rote Kontrolllampe auf und der

Lüfter der Funkenstrecke wird mit Spannung versorgt. Da der Lüfter eine Anlauf-

zeit von einigen Sekunden hat, werden die Neontransformatoren unabhängig davon

geschaltet. Dies geschieht über einen Taster, welcher nur dann den Stromkreislauf

schlieÿt, wenn er gedrückt gehalten wird. So ist ein unkontrollierter Betrieb des Tes-

latransformators ausgeschlossen. Zusätzlich handelt es sich bei dem Hauptschalter

um einen Sicherheitsschalter, der gleichzeitig als Notaus dient.

Abbildung 5.23: Schaltskizze


Abbildung 5.22: Steuergerät

Im Steuergerät wurden zwei Sicherungen zum Schutz des Neontransformators ein-

gebaut. Es handelte sich um eine 5 A- und eine 10 A-Sicherung, welche über einen

Kippschalter ausgewählt werden können. So war es möglich, den Teslatransformator

wahlweise mit einem oder zwei Transformatoren zu betreiben. Diese müssen dann zu-

nächst parallel geschaltet werden. Über ein Ampèremeter kann der Strom abgelesen

werden. Aus dem Steuergerät führen ein dreiadriges Kabel für die Stromversorgung

der Neontransformatoren und ein zweiadriges für den Lüfter der Funkenstrecke.

Beide Kabel sind ca. fünf Meter lang und werden mit Kaltgerätesteckern mit dem

Teslatransformator verbunden. Dabei ist auf die Beschriftung zu achten. Alle Stecker

und Schalter sind für mindestens zehn Ampère ausgelegt.

5.1.13 Verkabelung

Die Verkabelung des Primärkreises erfolgt über Hochspannungskabel . Sie besitzen

einen Querschnitt von 1mm und sind hochspannungsfest bis 20 kV. Sie sind einadrig
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 95

und besitzen keine Abschirmung. Koaxialkabel sind bewusst nicht gewählt worden,

da die Befürchtung bestand, dass es innerhalb dieser, trotz der hohen Spannungfes-

tigkeit, zu kapazitären Überschlägen (siehe Kapitel 3.2.5) und somit zur Brandge-

fahr kommen könnte. Die Kabel wurden mit Hilfe von Hochspannungssteckern (siehe

Abb. 5.24) an den einzelnen Komponenten des Teslatrafos angebracht. Sie können

so einzeln leicht aus der Anlage ausgebaut werden.

Abbildung 5.24: Hochspannungsteckerverbindungen

Um Hochfrequenzströmen einen möglichst kleinen Widerstand zu liefern, sind Lei-

tungen mit einer groÿen Oberäche gewählt werden. Auf der Einsatz von breiten

Kupferbändern wurde jedoch aufgrund der fehlenden Isolierung und der schlechten

Möglichkeit, Stecker anzubringen, verzichtet. Die Ergebnisse der Tests (siehe Kapi-

tel 5.2.2) zeigen jedoch, dass sich die Hochspannungskabel in dieser Anlage bewährt

haben.

Um die Steuerbox anzuschlieÿen, wurde ein Kaltgerätestecker für die Stromversor-

gung in einem kleinen Gehäuse in den Unterbau eingebaut. Hier wurde auch die

Erde der Sicherheitsfunkenstrecke angeschlossen. Die Stromversorgung des Lüfters

wird über einen Kaltgeräteanschluss an das Gehäuse der Funkenstrecke angeschlos-

sen. Die Erdung der Sekundärspule erfolgt zusammen mit der Strike-Rail über ein

acht Meter langes Erdungskabel. Sie wird mit einer externen Erdung verbunden.

Bewährt haben sich zum Beispiel ein Blitzableiter oder ein Gullydeckel.

5.1.14 Gesamtaufbau

Der Gesamtaufbau (siehe Abb. 5.25) erfolgt auf einem etwa 80 cm hohen Holztisch.

Dieser wurde zusätzlich verleimt und mit Rollen versehen. Im unteren Fach ben-

den sich der Neontrafo, die Anschlussbox und die Funkenstrecke, im oberen Fach der

MMC und die Sicherheitsfunkenstrecke mit den Drosseln. Die Primärspule und die

eigentliche Teslaspule benden sich auf einer zusätzlichen Siebdruckplatte auf dem
96 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Tisch. Der gesamte Aufbau ist etwa 1,60 m hoch. Die Sekundärspule wurde ähnlich

wie beim Mini-Trägerteslatransformator auf einen PVC-Zylinder gesteckt, welcher

auf die Siebdruckplatte geschraubt ist. Er ist etwa 15 cm hoch. Durch ein Bohrloch

wurde das Erdungskabel der Sekundärspule durch die Platte und dann durch eine

Rille an der Unterseite nach auÿen geführt. Dort wurde es mit der Strike-Rail zu-

sammengschlossen und mit dem Erdungskabel über eine Klemme verbunden.

Abbildung 5.25: rechts: Gesamtaufbau; links: Unterbau

Die Sekundärspule lässt sich wie alle Bauteile ohne Werkzeug aus dem Gesamtauf-

bau ausbauen. So ist ein einfacher Transport gewährleistet.

5.2 Experimente
Die Experimente mit Teslatransformatoren gehören mit Sicherheit zu den spektaku-

lärsten Versuchen, welche die Physik der Elektrodynamik zu bieten hat. Sie stellen

jedoch auch eine groÿe Gefahr für Mensch und Geräte dar. Die rechtlichen Be-

stimmungen und Sicherheitsmaÿnahmen (siehe folgendes Kapitel 5.2.1) sind daher

unbedingt zu beachten.
5.2. EXPERIMENTE 97

5.2.1 Hinweise zur Sicherheit

Die Spannungen und Ströme im Primärkreis sind für den Menschen im höchsten

Maÿe lebensgefährlich. Aber auch die Entladungen an der Sekundärspule stellen

aufgrund der hohen Leistung und der 50 Hz-Anteile eine Bedrohung dar. Aus die-

sem Grund sollte man dem Teslatransformator im laufenden Betrieb niemals zu nahe

kommen. Ein Mindestabstand von drei Metern sollte nicht unterschritten werden.

Zudem sollte eine denierte Erde zwischen dem Trafo und den Zuschauern aufgestellt

werden. Alle Einstellungen sowie Ein- und Ausbauten sollten nur vorgenommen wer-

den, wenn die Zuleitung des Steuergeräts des Teslatransformators vorher vom Netz

getrennt wurde. Zudem ist auf eine ausreichende Lüftung zu achten, da ansonsten

gesundheitsgefährliche Gase wie Ozon und Stickoxide entstehen.

Der Funke des Teslatransformators sollte niemals die Möglichkeit haben, in das

Hausnetz oder in elektrische Geräte einzuschlagen, da diese ansonsten beschädigt

werden könnten. Auch das elektromagnetische Feld kann elektrische Gerät stören

oder beschädigen. Daher ist auch hier darauf zu achten, diese möglichst weit entfernt

zu halten. Die Erde der Sekundärspule sollte niemals an den Schutzleiter des Haus-

netzes angeschlossen werde, sondern immer eine separate Erde erhalten. Auÿerdem

ist damit zu rechnen, dass die Entladungen der Teslaspule und der Funkenstrecke

sehr laut sind.

5.2.2 Abstimmung und Inbetriebnahme

Zur ersten Inbetriebnahme wurde ein groÿer Raum gewählt, in dem der Teslatrans-

formator nach allen Seiten etwa vier Meter Platz hatte. Zunächst wurde die Fun-

kenstrecke getestet und so eingestellt, dass sie gerade noch zündet. Das Erdkabel

wurde an einen Blitzableiter angeschlossen. Zudem wurde ein Stativ, welches etwa

20 cm vom Torus entfernt war, mit der Erde verbunden, damit der Blitz dort gezielt

einschlagen kann. Damit der Blitz auch kontrolliert aus dem Torus austritt, wurde

ein zusätzliche Spitze aus einem Draht angebracht. Die Primärspule wurde, wie ex-

perimentell bestimmt, nach sechs Windungen abgegrien. Als Top wurde der Torus

zusammen mit der Kugel eingesetzt, da dieser Aufbau nach der Messung (siehe Ta-

belle 5.1.4) der theoretisch berechneten Resonanzfrequenz am nächsten kommt. Mit

einem Sicherheitsabstand von ca. fünf Metern wurde der Teslatransformator nach

kurzer Lüfteranlaufphase erstmals in Betrieb genommen. Das gewünschte Ergebnis

war ein heller Blitz, welcher aus der zusätzlichen Spitze in die denierte Erde in

Form des Stativs einschlug. Nun wurde das Stativ schrittweise vom Torus entfernt,

bis der Funke abriss und in eine Koronaentladung überging. Dazu wurde nun auch
98 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

der Kern des Neontransformators bis zum Anschlag herausgedreht, um die maximale

Leistung (mit eingebautem) Kern zu erhalten. So konnte ein maximaler Funkenüber-

schlag auf die denierte Erde von 0,5 m erzielt werden.

Abbildung 5.26: Messung der Blitzlänge auf denierte Erde

Als nächstes wurde durch verschiedenes Abgreifen der Primärspule versucht, Primär-

schwingkreis und Sekundärschwingkreis optimal aufeinander abzustimmen. Schon

die Veränderung von einer Wicklung reichte, um keinen Funken mehr zu erzeugen.

Dies ist auf die hohe Güte (siehe Kapitel 5.1.9) zurückzuführen.

5.2.3 Koronaentladung

Nachdem der Teslatransformator gut eingestellt war, wurden nun die denierte Erde

und die zusätzliche Spitze entfernt, damit sich die Blitze in Form von Koronaent-

ladungen zeigen. Dabei wurden die verschiedenen Tops nun einzeln getestet. Beim

Einsatz der Kugel schlugen die Blitze nicht aus dieser, sondern durch das Isolierband

aus der obersten Wicklung der Sekundärspule aus. Beim Torus hingegen entstanden

stark verästelte Entladungen in alle Richtungen mit Längen über einem Meter. Of-

fensichtlich ist die Krümmung der Kugel nicht stark genug ist, so dass der Funken

leichter aus dem Draht der obersten Wicklung austreten kann. Der Torus hingegen

ist stärker gekrümmt und bietet auf Grund seiner gerielten Struktur höhere lokale

Feldstärken. Zudem schirmt er die oberste Wicklung besser ab.


5.2. EXPERIMENTE 99

Abbildung 5.27: Koronaentladungen am Torus

Auf den Bildern 5.27 sind durch die lange Belichtungzeit viele Blitze zu sehen, welche

zeitlich hintereinander erfolgen. Tatsächlich beobachtet man nur maximal zwei bis

drei Blitze gleichzeitig.

5.2.4 Abschätzung der Ausgangsspannung

Vernachlässigt man die Verluste und geht davon aus, dass die Primärkapazität unter

der anliegenden Spannung vollständig geladen wurde, errechnet sich eine Ausgangs-

spannung von:

1 1
CP E UP2 = CST US2 (5.32)
2 2
r
CP E
⇒ Us = UP ≈ 270kV. (5.33)
CST
Diese Berechnung ist allerdings nur als Näherung zu betrachten, da man die Se-

kundärspule nicht als konzentrierte Induktivität mit einer konzentrierten Kapazität

wie in einem klassischen Schwingkreis betrachten kann. Lediglich bei sehr groÿen

Toruskapazitäten wäre die Kapazität der Spule zu vernachlässigen. Zieht man die

Faustformel für die Durchbruchfeldstärke heran (siehe Kapitel 2.5.2), wobei 1 kV ca.

1 mm Blitz entspricht, würde man bei 270 kV eine Blitzlänge von 27 cm erhalten.

Durch die starke Luftionisierung und den schrittweisen Durchbruch der Luftschich-

ten können jedoch gröÿere Entfernungen überwunden werden. Zudem sind die elek-

trischen Feldstärken an den Spitzen, an denen die Blitze austreten, besonders hoch

(siehe Kapitel 2.5.3). Eine genaue quantitative Bestimmung kann hier also aufgrund

der Näherungen und der genannten Gründe nicht durchgeführt werden.


100 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

5.2.5 Gasentladungen

Um zu testen, ob es möglich ist, mit dem Teslatransformator Gasröhren drahtlos zum

Leuchten zu bringen, wurden zwei Leuchtstoröhren parallel zur Spule aufgestellt

und in einem Abstand von ca. einem halben Meter innen gegen die Strike-Rail

gelehnt. Damit der Blitz nicht direkt in die Röhren einschlug, wurde die denierte

Erde auf ca. 30 cm dem Torus genähert. Durch das starke elektromagnetische Feld in

der Nähe der Spule bringt der Teslatransformator beide Röhren stark zum Leuchten.

Abbildung 5.28: Zünden von Leuchtstoröhren im elektromagnetischen Feld

5.2.6 Blitzableiter

Mit dem Blitz des Impuls-Teslatransformators lässt sich die Funktionsweise eines

Blitzableiters anschaulich demonstrieren. Wie auf Abb. 5.29 zu sehen, schlägt der

Blitz in den Blitzableiter des Papierhauses. Der Blitzableiter besteht aus einem geer-

deten Draht, der auf der Auÿenseite des Hauses entlang geführt ist. Der Blitzableiter

zieht den Blitz auf sich und führt die Ladung sicher um das Haus herum ab. In Abb.

5.30 fehlt der Blitzableiter. Da sich im Inneren des Hauses eine Erdung bendet,

durchschlägt der Blitz das Papierhaus. Das Haus fängt an zu brennen.


5.2. EXPERIMENTE 101

Abbildung 5.29: mit Blitzableiter Abbildung 5.30: ohne Blitzableiter

5.2.7 Faraday-Käg

Die folgende Abbildung 5.31 zeigt einen groÿen Faraday-Käg. Er wurde aus drei

Armierungsgittern für Fuÿböden, welche mit Draht verbunden wurden, gebaut und

bietet Platz für einen Erwachsenen. Mit Hilfe des Steuergerätes kann man aus dem

Inneren des Kägs den groÿen Impuls-Teslatransformator bedienen. Es wurde ein

Draht auf den Torus gelegt, um den Blitz gezielt im geerdeten Faraday-Käg ein-

schlagen zu lassen. Der Käg wurde auch für andere Experimente, bei Vorführungen

auf kleinem Raum genutzt um den Experimentator vor den Blitzen zu schützen. Zu-

dem ist auch ein Faraday-Anzug geplant. Dieser soll komplett aus leitfähigem Ma-

terial bestehen und es ermöglichen direkt in den Blitz zu greifen. Der Anzug konnte

jedoch nicht vor der Abgabe der vorliegenden Arbeit fertiggestellt werden.
102 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO

Abbildung 5.31: Versuch mit Faraday-Käg

5.2.8 Einsatz in der Hochschullehre

Der Teslatransformator wurde im Sommersemester 2008 in der Vorlesung Physik

Grundkurs II - Elektrodynamik und Optik mit Experimenten an der Johannes

Gutenberg-Universität vorgeführt. Die Vorlesung wurde von ca. 130 Studenten der

Studiengänge Physik, Physik Lehramt für Gymnasium, Chemie, Mathematik und

Meteorologie besucht.

Inhaltlich beschäftigt sich die Vorlesung zunächst mit dem klassischen Transforma-

tor. Darauf folgt der elektrische Schwingkreis in Analogie zur mechanischen Schwin-

gung. Es werden sowohl ungedämpfte, gedämpfte als auch erzwungene Schwingun-

gen behandelt. In diesem Zusammenhang wurde der Teslatransformator als Beispiel

für zwei gekoppelte Schwingkreise besprochen. Es wurden die Prinzipschaltung des

Impuls-Teslatransformators erläutert und anschlieÿend selbiger vorgeführt. Als ers-

tes wurde die Entladung der Sekundärkapazität durch einen Blitzes auf eine ca. 20

cm entfernte Stativstange gezeigt, und gleichzeitig in einer Entfernung von ca. 30

cm eine groÿe Leuchtstoröhre und ein Glasring gefüllt mit Neon durch das elek-

tromagnetische Feld des Teslatransformators zum Leuchten gebracht. Bereits dieser

Versuch versetzte viele Studenten in Staunen, wie an ihren lautstarken Reaktionen

festzustellen war. Im zweiten Versuch wurden die Röhren und die Stativstange ent-

fernt, um die Entladung in der Luft von ca. 70 cm Länge zu demonstrieren. Lauter
5.2. EXPERIMENTE 103

Beifall und Diskussionen nach der Vorlesung bestätigten, dass dieser Versuch eine

groÿe Faszination auf die Studenten ausübt. Somit zeigte sich auch hier wieder, dass

der Teslatransformator sehr gut geeignet ist, die Aufmerksamkeit und das Interesse

der Studentinnen und Studenten zu gewinnen. Schlieÿlich sind künstliche Blitze im

Hörsaal für die Studenten und Studentinnen der Physik ein besonderes Ereignis.

Der Teslatransformator wurde am Tag vor der Vorlesung im Hörsaal getestet, um

die nötigen Sicherheitsabstände und den einwandfreien Betrieb zu gewährleistet. Die

Erdung der Sekundärspule erfolgte über einen Blitzableiter.

Neben dem Einsatz in der Vorlesung, welcher auch in der Zukunft regelmäÿig statt-

nden wird, wurde der Teslatransformator auch in der Veranstaltung Demonstra-

tionspraktikum für Lehramtskandiaten vorgeführt und besprochen. Zudem wurde

er auf dem Institutstag des Instituts der Physik vorgestellt. Auch hier stieÿ das

Experiment auf groÿes Interesse.


104 KAPITEL 6. FAZIT

Kapitel 6

Fazit

Die vorhandene Literatur befasst sich oft nur mit einzelnen Aspekten oder qualita-

tiven Erklärungen zu der Physik des Teslatransformators. Die vorliegende Staatsex-

amensarbeit versucht daher zunächst vollständige und schülergerechte Erklärungen

zu der Theorie und den physikalischen Prinzipien des Teslatransformators und mög-

licher Experimente zu geben. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die Berech-

nungen zum Skineekt zeigen, dass dieser nicht der Grund für die Ungefährlichkeit

für Hochfrequenzströme aus leistungsschwachen Teslatransformatoren ist. Tatsäch-

lich kann allein die Trägheit von Ladungsträgern im menschlichen Körper dafür ver-

antwortlich gemacht werden. Zudem konnte mit den Berechnungen zu dem Spezial-

fall symmetrische Hohlkugel eine schulgerechte Erklärung für den Faraday-Käg

geliefert werden. Groÿen Wert wurde auch auf die Sicherheitsvorschriften zum Um-

gang mit Teslatransformatoren gelegt, da ein verantwortungsbewusster Umgang mit

Strom und Spannung bei den beschriebenen Experimenten unbedingt notwendig ist.

Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Bau des Mini-Teslatransformators

und seinem Einsatz im Schülerlabor. Neben der Weiterentwicklung des Transforma-

tors nach den Plänen von Harald Chmela werden hier vor allem die didaktischen

Aspekte des Teslatransformators im Schülerexperiment gezeigt und erprobt. Auch

wenn die Experimente bisher nur mit einer geringen Anzahl von Schülern durchge-

führt werden konnten, ist die Auswertung des Schülerlabors eindeutig. Der Tesla-

transformator stellte sich als sinnvolles Lehrmittel heraus, welcher in hohem Maÿe

motiviert und für Schülerexperimente gut geeignet ist. Er ermöglicht es, physikali-

sche Phänomene, wie beispielsweise den elektrischen Schwingkreis, die Funktechnik,

der Skineekt, Gasentladungen oder den Faraday-Käg anschaulich zu erläutern

und zu berechnen.

Der dritte und letzte Teil der Arbeit beschreibt den Bau eines groÿen Impulstesla-

transformators als Demonstrationsexperiment für Lehrveranstaltungen an der Uni-


105

versität Mainz. Die Erfahrungen, die beim Bau des Mini-Teslatransformators ge-

macht wurden, ossen in die Entwicklung des Impulsteslatransformators mit ein.

Der Aufbau der Arbeit entspricht daher diesem zeitlichen Ablauf. Das Ziel, einen

Blitz von ca. 50 Zentimeter Länge zu erzeugen, wurde erreicht. Messungen ergaben

eine Blitzlänge von bis zu 70 Zentimeter. Auch hier wurde viel Wert auf die Sicher-

heitsvorkehrungen gelegt. Mit Hilfe der Sicherheitsfunkenstrecke, der Strike-Rail,

der Filter, der Drossel und einer möglichst guten Isolierung wurde eine maximale

Sicherheit für Mensch und Technik erreicht. Besonders erfreulich war es, als das kom-

plett selbst entwickelte Gerät beim ersten Testlauf bereits optimal funktionierte und

somit die vorausgehenden theoretischen Überlegungen und experimentellen Bestim-

mungen bestätigte. Es zeigte sich jedoch auch, dass die theoretischen Berechnungen

allein nicht ausreichen um den Teslatransformator zu planen. Da die zur Verfügung

stehenden Formeln nur als Näherungen betrachtet werden können, müssen die bei-

den Schwingkreise aufgrund ihrer groÿen Güte mit einer Genauigkeit von wenigen

kHz aufeinander abgestimmt sein.

Die Entwicklung, der Bau als auch das Experimentieren mit den Teslatransformato-

ren stellte sich sowohl handwerklich als auch theoretisch als sehr lehrreich dar. Die

Versuche, die mit Schülern und StudentInnen gemacht wurden, verursachten groÿe

Begeisterung und viel Interesse. Es bleibt festzuhalten, dass neben den spektakulären

Blitzen, die seine Betrachter immer wieder in Staunen versetzen, der Teslatransfor-

mator einen hohen didaktischen Wert besitzt.


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Abbildungsverzeichnis

1.1 Nikola Tesla [6] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1.2 Tesla in seinem Labor [7] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.1 klassischer Netztrafo 2 mal 9V [10] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2.2 Verschiedene Teslatransformatoren [11] . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2.4 Parallel- und Serienschwingkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

2.3 Zustandekommen mechanischer und elektrischer Schwingungen [14] . 9

2.5 Freie gedämpfte Schwingung [14] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.6 Abbildung zur Güte eines Schwingkreises . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2.7 Prinzip eines Impuls-Teslatransformators [15] . . . . . . . . . . . . . . 12

2.8 Kapazitäten an der Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.9 Spannungs- und Stromverlauf in gekoppelten Schwingkreisen vgl. [9] . 14

2.10 Gekoppeltes Pendel vgl. [16] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.11 Prinzip eines Träger-Teslatransformators . . . . . . . . . . . . . . . . 17

2.12 Ionenlawine bei Stoÿionisation vgl.[20] . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.13 Gewitterblitze [21] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2.14 elektrische Feldlinien an negativ geladener Kugeln . . . . . . . . . . . 21

2.15 elektrische Feldlinien an negativ geladener Spitze und Fläche . . . . . 21

2.16 Abbildung zum Skineekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

2.17 Eindringtiefe des Stroms in Abhängigkeit der Frequenz . . . . . . . . 24

2.18 Faradaykäg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.19 Modulationan AM und FM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.20 Patente von Nikola Tesla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.21 Passiver RFID-Transponder [32] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

2.22 Plasma-Hochtöner mit kugelförmiger Funkenabschirmung [29] . . . . 35

2.23 Kabellose Energieübertragung am MIT [35] . . . . . . . . . . . . . . 36

3.1 Bauplan Mini-Trägerteslatransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3.2 Primärspule für Mini-Trägerteslatransformator . . . . . . . . . . . . . 39

3.3 Sekundärspulen für Mini-Trägerteslatransformator . . . . . . . . . . . 40

109
110 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

3.4 Deckeloberseite für Mini-Trägerteslatransformatoren . . . . . . . . . . 41

3.5 Deckeloberseite für Mini-Trägerteslatransformatoren . . . . . . . . . . 41

3.6 Befestigung an der Grundplatte für Mini-Trägerteslatransformatoren . 42

3.7 Buchse für Mini-Trägerteslatransformatoren . . . . . . . . . . . . . . 42

3.8 Hochfrequenzgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

3.9 Schaltplan HF-Generator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

3.10 Aufbau zur Frequenzbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.11 Spannungsverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.12 elektrisches Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

3.13 Koronaentladung an Messingspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

3.14 Ca. 3cm Funken aus ringförmigen Top gezogen . . . . . . . . . . . . . 48

3.15 Kapazitiver Durchbruch einer Glasplatte . . . . . . . . . . . . . . . . 48

3.16 Neon- und Kryptonröhre im EM-Feld des Teslatrafos . . . . . . . . . 50

3.17 Versuchsaufbau zur Spektralanalyse der Edelgasröhren . . . . . . . . 51

3.18 Spektrum einer Gasamme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

3.19 Spektrum eines roten Lasers (630 - 650 nm) . . . . . . . . . . . . . . 52

3.20 Xenon-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

3.21 Neon-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

3.22 Röhre im EM-Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.23 Röhre im Faraday Käg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.24 Ionic-Drive aus Aluminiumfolie in Aktion . . . . . . . . . . . . . . . . 55

3.25 Verschiedene Vorrichtungen zum Ionenantrieb-Versuch . . . . . . . . 56

3.26 Radiometer im EM-Felde des Teslatransformators . . . . . . . . . . . 57

4.1 Lernpyramide vgl. [37] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

4.2 Schülerplakate zum Schülerlabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

5.1 Schaltskizze des Impuls-Teslatransformators . . . . . . . . . . . . . . 73

5.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

5.3 Einzelteile der Spitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

5.4 Komplette Spitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

5.5 Toroid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

5.6 Edelstahlkugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.7 Schematischer Aufbau der Resonanzfrequenzmessung . . . . . . . . . 79

5.8 Neontransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

5.9 Prinzip des Neontrafos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

5.10 FKP1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

5.11 MMC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 111

5.12 Skizze zur Berechnung der Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

5.13 Skizze zur Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

5.14 Primärspule mit Abdeckung und Strike-Rail . . . . . . . . . . . . . . 87

5.15 Frequenzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

5.16 Gedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

5.17 Funkenstrecke mit aktiver Funkenlöschung . . . . . . . . . . . . . . . 91

5.18 Filterschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

5.19 Skizze Ringkerndrossel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

5.20 Drosseln und Sicherheitsfunkenstrecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5.21 XL in Abhängigkeit von fH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5.22 Abbildung Steuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

5.23 Schaltskizze Steuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

5.24 Hochspannungsteckerverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

5.25 Gesamtaufbau Groÿ-Impulsteslatransformator . . . . . . . . . . . . . 96

5.26 Messung der Blitzlänge auf denierte Erde . . . . . . . . . . . . . . . 98

5.27 Koronaentladungen am Torus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

5.28 Zünden von Leuchtstoröhren im elektromagnetischen Feld . . . . . . 100

5.29 Papierhaus mit Blitzableiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

5.30 Papierhaus mit Blitzableiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

5.31 Versuch mit Faraday-Käg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

A.1 Grundplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

A.2 Modulator nach Harald Chmela [9] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

A.3 Endstufe nach Harald Chmela [9] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

A.4 Spektrum einer Leuchtstoröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

A.5 Spektrum Krypton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

A.6 Helium-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

A.7 Neon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

A.8 Krypton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

A.9 Argon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

A.10 Helium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

A.11 Xenon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

A.12 Argon-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

C.1 Frequenzabhängige Dämpfung des Netzlters . . . . . . . . . . . . . . 144

C.2 Abmessungen Hochspannungsbuchse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

C.3 Abmessung Hochspannungsstecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146


Tabellenverzeichnis

2.1 Transformatoren im Vergleich [9] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2.2 Widerstand verschiedener Stoe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

2.3 Sicherheitsabstände bei Hochspannung für Personen . . . . . . . . . . 31

3.1 Sekundärspulen für Mini-Trägerteslatransformatoren . . . . . . . . . 41

4.1 Ablaufplan Schülerlabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

5.1 Bestimmung der sekundären Resonanzfrequenz . . . . . . . . . . . . . 79

5.2 Theoretische und experimentelle Resonanzfrequenz des Primärschwing-

kreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

112
113

Danksagung
Den folgenden Personen möchte ich dafür danken, dass sie auf die eine oder andere

Weise zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben:

Prof. Dr. Lutz Köpke für die Themenstellung und Betreuung der Arbeit,
Dr. Frank Fiedler für die Betreuung der Arbeit,

Karl Geib für die vielen ausserplanmäÿigen Werkstattarbeiten und Einweisungen


in die Geräte,

Reinhold Degele für den Bau der HF-Generatoren sowie für viele Tips und pro-
duktive Diskussionen,

Harald Chmela (Autor des Buches Experimente mit Hochfrequenz) für Tips
und hilfreiche Diskussionen,

Dr. Jens Raacke (Ingenieur und Teslafan) für Tips und hilfreiche Diskussio-
nen,

dem Physikleistungskurs von Karl Neuhäusel der Wiesbadener Humboldschu-


le für die Teilnahme am Schülerlabor,

Jan Zimmerman, Simon Becker und Markus Werth für die Assistenz beim
Schülerlabor,

Simon Becker und Markus Werth für die Assistenz bei Experimenten und Ver-
suchen,

Carina Held, Jürgen Krone und Markus Werth für eine nette Bürogemein-
schaft und viele gute Anregungen für diese Arbeit,

Jürgen Herber und Nadine Heilmaier für die Rechtschreibkorrektur, sowie

allen Bastlern, Freaks, Hobbywissenschaftlern und Erbauern von Tesla-


tranformatoren, die ihre Arbeiten in das Internet und zur Diskussion gestellt ha-
ben.
114 ANHANG A. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Anhang A

Mini-Trägerteslatransformator

Dieser Teil des Anhangs beinhaltet den Bauplan der Grundplatte des Mini-Trägertesla-

tranformators und die Schaltpläne für den Modulator und die Endstufe des Hoch-

frequenzgenerators, so wie Abbildungen und Spektren zu weiteren Versuchen mit

Edelgasröhren.
115

Abbildung A.1: Grundplatte


116 ANHANG A. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Abbildung A.2: Modulator nach Harald Chmela [9]

Abbildung A.3: Endstufe nach Harald Chmela [9]

Neben den im Kapitel 3.2.6 besprochenen Spektren einer Gasamme, eines roten

Lasers einer Xenon- und einer Neon-Gasröhre wurden weitere Spektren aufgenom-

men:

Das Spektrum einer Leuchtstoröhre, wie sie als Deckenbeleuchtung eingesetzt wird,

zeigt deutliche Intensitätsmaxima bei ca. 560 nm, 580 nm, 630 nm, 680 nm und 740

nm, die durch die die Energieniveaus des Leuchtstos erklären werden können. Auf

den Oset wurde in Kapitel 3.2.6 eingegangen.


117

Abbildung A.4: Spektrum einer Leuchtstoröhre

Im Krypton-Spektrum lassen sich Maxima zwischen 425nm und 450nm erkennen,

welche die blaue Farbe erklären. Zum Spektrum trägt auch ein nicht sichtbaren

infraroten Anteil bei.

Abbildung A.5: Spektrum Krypton

Helium leuchtet bläulich. Das Spektrum zeigt Peaks zwischen ca. 450nm und 500nm.

Die höchste Intensität liegt allerdings im Infrarotbereich.


118 ANHANG A. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Abbildung A.6: Helium-Spektrum

Argon leuchtet blau-lila. Auch dieses Spektrum zeigt neben den Maxima zwischen

410 nm und 430 nm einen ausgeprägten Infrarot-Anteil.


119

Abbildung A.7: Neon Abbildung A.8: Krypton

Abbildung A.9: Argon Abbildung A.10: Helium

Abbildung A.11: Xenon


120 ANHANG A. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR

Abbildung A.12: Argon-Spektrum


121

Anhang B

Schülerlabor

In diesem Teil des Anhangs sind Arbeitsblätter zum Schülerlabor für die vier Vor-

versuche, die Arbeitsblätter für den Hauptversuch, die Lösungen, die Lernkontrolle

und die Evaluation, so wie die Auswertung in Form von Histogrammen und Kreis-

diagrammen enthalten.
122 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Arbeitsblatt Vorversuche  Auf den Spuren von Nikola Tesla  Gruppe A


Der elektrische Schwingkreis I
Im Jahre 1880 konnte Heinrich HERTZ durch die schnelle Entladung eines Kon-
densators mit einem Funken nachweisen, dass elektrische und magnetische Felder
zu Schwingungen fähig sind, die sich als Welle im Raum ausbreiten. Mit dem Nach-
weis elektromagnetischer Wellen durch Heinrich HERTZ hatte die Funktechnik
ihren Anfang gefunden, die uns heute als Rundfunk über Radio und Fernse-
her drahtlos mit Informationen versorgt. Vom tragbaren Funksprechgerät bis hin
zur groÿen Sendestation eines Rundfunksenders gibt es eine Vielzahl von Sendern
unterschiedlicher Leistung, die Radiowellen mit bestimmter Frequenz und Wellen-
länge ausstrahlen. Kernstück eines jeden Senders ist ein elektrischer Schwingkreis,
der die abzustrahlende Schwingung erzeugt.

Denition:
Ein Kreis aus Kondensator und Spule heiÿt elektrischer Schwingkreis,
da in ihm (gedämpfte) elektrische Schwingungen stattnden können.

Versuchsbeschreibung:
Eine Spule mit geschlossenem Eisenkern und hoher Induktivität L = 600 H und
ein Kondensator mit der Kapazität C = 40 µF werden zu einem Schwingkreis zu-
sammengeschlossen. Mit einem Umschalter kann man den Kondensator über eine
100-V-Gleichspannungsquelle auaden und dann durch Umschalten über die Spule
entladen.

Versuchsaufbau:

Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Ladet den Kondensator auf und entladet ihn durch Umschalten über die Spule.
3. Was ist mit Hilfe der Messinstrumente zu erkennen?
4. Wie (groÿ) ist die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom?
5. Stellt die Ergebnisse und die Denition eines elektrischen Schwingkreises auf
einem Plakat kurz da.

Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.269f.
123

Arbeitsblatt Vorversuche  Auf den Spuren von Nikola Tesla  Gruppe B


Der elektrische Schwingkreis II
Im Jahre 1880 konnte Heinrich HERTZ durch die schnelle Entladung eines Kon-
densators mit einem Funken nachweisen, dass elektrische und magnetische Felder
zu Schwingungen fähig sind, die sich als Welle im Raum ausbreiten. Mit dem Nach-
weis elektromagnetischer Wellen durch Heinrich HERTZ hatte die Funktechnik
ihren Anfang gefunden, die uns heute als Rundfunk über Radio und Fernse-
her drahtlos mit Informationen versorgt. Vom tragbaren Funksprechgerät bis hin
zur groÿen Sendestation eines Rundfunksenders gibt es eine Vielzahl von Sendern
unterschiedlicher Leistung, die Radiowellen mit bestimmter Frequenz und Wellen-
länge ausstrahlen. Kernstück eines jeden Senders ist ein elektrischer Schwingkreis,
der die abzustrahlende Schwingung erzeugt.

Thomsonsche Gleichung:

f= √1
2π LC
f =Frequenz, L=Induktivität, C=Kapazität

Versuchsbeschreibung:
Eine Spule kleiner Induktivität und ein Kondensator mit der Kapazität C = 1
nF werden zu einem Parallelschwingkreis zusammengeschlossen. Lädt man den
Kondensator periodisch mit einer Rechteckspannung von etwa 100Hz auf, so kann
man die gedämpfte elektrische Schwingung mit einem Oszilloskop beobachten. Die
Dämpfung rührt von den unvermeidlichen Energieverlusten her.

Versuchsaufbau:

Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Bestimmt die Schwingungsdauer am Oszilloskop.
3. Wie groÿ ist die Eigenfrequenz des Schwingkreises?
4. Wie groÿ ist die Induktivität der Spule?
5. Stellt die Ergebnisse und die Thomsonsche Gleichung auf einem Plakat kurz da.

Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.269f.
124 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Arbeitsblatt Vorversuche  Auf den Spuren von Nikola Tesla  Gruppe C


Gasentladungen
Durch ein starkes elektrisches Feld E ist es möglich, Gase zu ionisieren (Plasma-
bildung) und zum Leuchten zu bringen. Das elektrische Feld beschleunigt freie
Elektronen im Gas. Nimmt ein Elektron auf seiner freien Weglänge l mindestens
die Ionisierungsenergie Wi auf, kann es weiteren Atomen ein Elektron entreiÿen.
Nun entstehen weitere freie Elektrone (negativ) und postiv geladene Ione (Katio-
nen). Diesen Vorgang nennt man Stoÿionisation. Die Bedingung ist: Die Elektronen

eEl ≥ Wi

müssen durch das elektrische Feld genügend Energie erhalten, um mindestens ein
neues Elektron frei setzen zu können. So bleibt die Rekombinationsrate geringer als
die Menge an freigesetzten Elektronen und die selbständige Gasentladung bleibt
erhalten. Ionisiert das Elektron mehr als ein Atom, so entsteht eine Ionenlawine
und das Gas wird vollständig ionisiert.

Durch die Stöÿe zwischen Elektronen und Atomen werden die Atome energetisch
angeregt. Nach der Modellvorstellung wird ein Hüllenelektron auf ein höheres Ener-
gieniveau gehoben. Fällt dieses wieder in sein Ursprungniveau zurück, wird die cha-
rakteristische Energiedierenz beider Niveaus in Form eines Photons abgestrahlt.
Das Gas fängt an zu leuchten. Die spezische Energie des Photons ist für die cha-
rakteristische Farbe des Gases verantwortlich. Die Energie des elektrischen Feldes
ist nur insofern von Bedeutung, das sie groÿ genug sein muss, um die Stoÿionisie-
rung zu verursachen.

Versuchsbeschreibung:
Mit Hilfe eines USB-Spektrometers und einem PC sollen Spektren von verschiede-
nem Licht aufgenommen werden. Diese Spektren geben an, welche Wellenlänge(n)
das Licht besitzt. Der Sensor ist sehr empndlich. Daher kann es notwendig sein,
das Licht nabzuschwächen indem man es auf den Sensor treen zu lässt.

Versuchdurchführung:
1. Welche Wellenlängen sind im Tageslicht, im Licht eines roten Lasers, einer Neon-
Gasröhre und einer Xenon-Gasröhre feststellbar?
2. Stellt die Ergebnisse und die Erklärung auf einem Plakat kurz dar.

Quelle:
Gerthsen: Physik, Springer Verlag, 15. Auage, Berlin 1986, S.439f.
125

Arbeitsblatt Vorversuche  Auf den Spuren von Nikola Tesla  Gruppe D


Rundfunktechnik
Mit dem Nachweis elektromagnetischer Wellen durch Heinrich HERTZ hat-
te die Funktechnik 1880 ihren Anfang gefunden. Kernstück eines jeden Senders
und Empfängers ist ein elektrischer Schwingkreis aus einem Kondensator und ei-
ner Spule. Die Informationsübertragung erfolgt dadurch, dass einer hochfrequenten
elektromagnetischen Welle, die man als Trägerwelle bezeichnet, eine niederfrequen-
te Schwingung aufgeprägt wird. Man sagt, die Trägerwelle wird moduliert. Durch
geeignete Schaltungen können Trägerschwingungn durch eine Modulationsschwin-
gung amplituden- (AM) oder frequenzmoduliert (FM) werden. Durch Demodula-
tion im Empfänger wird das gewünschte Signal zurückgewonnen. So lassen sich
Signale verschiedener Sender mit gleichem Frequenzbereich auf unterschiedliche
Trägerfrequenzen aufteilen und stören sich nicht.

Modulationen:

Versuchsbeschreibung:
Der Diodenempfänger wird mit einem Drehkondensator auf die Resonanzfrequenz
der Trägerwelle eingestellt. Die Spannung am Schwingkreis wird mit einer Diode
gleichgerichtet. Die Membran des Lautsprechers ist zu träge, um den hochfrequen-
ten Halbwellen zu folgen. Sie schwingt niederfrequent mit der Amplitudenänderung.

Versuchsaufbau:

Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Stellt den Kondensator so ein, dass ein Radiosignal hörbar wird.
3. Warum ist auch ohne zusätzliche Verstärkung ein Signal hörbar?
4. Stellt die Ergebnisse und Modulationsarten auf einem Plakat kurz dar.

Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.283.
126 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Experimente mit dem


Mini-Trägerteslatransformator
Vor dem Beginn mit den Experimenten sind die

Sicherheitsanweisungen zu beachten!

Für Fragen und Hilfestellungen stehen die Assistenten zur

Verfügung.

Gruppe: ....

1. Funken ziehen:

Versuchsdurchführung:
Verbindet den Teslatransformator mit dem Hochfrequenz(HF)-Generator.
Schliesst diesen an die Stromversorgung und schaltet ihn ein. Nun dreht
den Leistungs-Regler voll auf. Mithilfe des Frequenz-Reglers stellt ihr den
HF-Generator so ein, dass eine Koronaentladung entsteht. Eventuell müsst
ihr einige Sekunden warten.
Haltet nun den Schraubenzieher an die Messingspitze und zieht einen Funken.
Dazu müsst ihr wieder mit dem Frequenzregler den HF-Generator nachstim-
men.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.

Fragen:

1. Warum muss der HF-Generator in seiner Frequenz nachgestimmt wer-


den, wenn ihr den Schraubenzieher in die Nähe der Messingspitze bringt?

2.Wie lang sind die hellen Funken der Koronaentladung? Wie groÿ ist dem-
nach ungefähr die Ausgangsspannung an der Sekundärkapazität?

3. Wie lang ist der längste Funken, den ihr ziehen könnt? Warum können
diese Funken nicht gleich die maximale Länge erreichen, sondern müssen ge-
zogen werden?

1
127

Warum könnt ihr den Schraubenzieher trotz dieser hohen Spannung am


4.
Metall anfassen?

2. Messung der Resonanzfrequenz:

Versuchsdurchführung:
Im folgenden Versuch soll die genaue Resonanzfrequenz des Teslatransforma-
tors bestimmt werden. Dazu wurden ein Oszilloskop und eine Sonde benutzt.
Die Sonde besteht aus einem ca. 20 cm langen Draht, welcher über ein Ka-
bel an das Oszilloskop angeschlossen wird. Stellt die Sonde in einem festen
Abstand von ca. 20 cm zur Spule auf. Der Draht sollte parallel zur Spu-
le ausgerichtet sein. Nun schaltet das Oszilloskop an und wählt eine sinvolle
Einstellung. Bearbeitet nun die Fragen und dreht anschlieÿend den Leistungs-
regler ganz zurück, bis er einrastet, und schaltet das Gerät aus.

Fragen und Aufgaben:

1. Was könnt ihr am Oszilloskop beobachten, wenn ihr am Leistungsregler


dreht? Wie ist die Beobachtung zu erklären?

2. Was könnt ihr am Oszilloskop beobachten, wenn ihr am Frequenzregler


dreht? Wie ist die Beobachtung zu erklären?

3. Stellt nun den Frequenzregler so ein, dass ihr die maximale Amplitude
am Oszilloskop erhaltet. Lest nun die Amplitudendauer der Schwingung ab
und bestimmt die Resonanzfrequenz.

4. Die Sekundärkapazität beträgt ca. 3,9pF. Bestimmt mit Hilfe der Reso-
nanzfrequenz die Induktivität der Sekundärspule.

5. Die Spule besitzt ca. 850 Windungen. Berechnet nun die theoretische In-
duktivität und vergleicht sie mit dem Wert aus der vorherigen Aufgabe. Wo
liegen mögliche Fehlerquellen?

3. Ionenantrieb:

Versuchsdurchführung:
Setzt den Ionenantrieb auf die Messingspitze. Wenn ihr die richtige Frequenz

2
128 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

gefunden habt, entstehen an jedem Ende des Drahtes Koronaentladungen.


Eventuell müsst ihr die Funken zunächst mit dem Schraubenzieher ziehen
und gleichzeitig die Frequenz nachregeln.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.

Fragen:

1. Was könnt ihr beobachten?

2. Wie kann eure Beobachtung erklärt werden?

4. Gasentladungen:

a) Versuchsdurchführung:
Schaltet den Teslatrafo an und erzeugt eine Koronaentladung. Bringt nun die
Leuchtstoröhre in die Nähe der Spule, bis ihr einen Eekt erkennen könnt.
Entfernt dann die Röhre wieder. Es sollte jedoch verhindert werden, dass der
Funken direkt in die Röhre einschlägt.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.

Fragen zu a):

1. Was könnt ihr beobachten?

2. Wie kann eure Beobachtung erklärt werden? Warum kann die Röhre nach
Eintreten des Eekts ein Stück von der Spule entfernt werden, ohne dass der
Eekt verschwindet?

b) Versuchsdurchführung:
Bringt nun eine der Spektralröhren in die Nähe der Messingspitze. Führt sie
senkrecht entlang der Spule. Auch hier sollte jedoch verhindert werden, dass
der Funken direkt in die Röhre einschlägt.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.

Fragen zu b):

3
129

1. In welcher Farbe leuchtet das Gas? Um welches Edelgas handelt es sich?

2. Betrachtet nun das passende Farbspektrum. Welcher der Peaks ist sicht-
barem Licht zuzuordnen? Kann das Licht, welches die anderen Peaks verur-
sacht, auch wahrgenommen werden?

3. Wo werden solche farbigen Gasentladungen eingesetzt?

5. Musik aus dem Nichts:

Versuchsdurchführung:
Am vorderen Eingang des HF-Generators kann ein Musik-Signal eingespeist
werden. Schlieÿt eine Musikquelle an den HF-Generator und schaltet ihn ein.
Mithilfe des Modulationsreglers könnt ihr die Stärke der Modulation verän-
dern. Schlieÿt die Sonde an das Oszilloskop und messt das elektrische Feld.
Ihr könnt zwischen Amplitudenmodulation (AM) und Frequenzmodulation
(FM) wählen. Probiert beide Einstellungen aus. Dreht anschlieÿend den Leis-
tungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und schaltet das Gerät aus.

Fragen:

1. Was könnt ihr wahrnehmen?

2. Was verändert sich, wenn ihr die Leistung verändert?

3. Was könnt ihr am Oszilloskop beobachten, wenn die Einstellung auf AM


steht? Wie ist die Beobachtung zu erklären?

4. Was könnt ihr am Oszilloskop beobachten, wenn die Einstellung auf FM


steht? Wie ist die Beobachtung zu erklären?

5. Wozu benutzt man Modulationen bei der Übertragung von Signalen?

4
130 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Viel Spaÿ!!

5
131

Experimente mit dem


Mini-Trägerteslatransformator

-LÖSUNGEN-

zu 1. Funken ziehen:

zu 1. Durch den Schraubenzieher verändert sich die Sekundärkapazität des


Teslatrafos. Der HF-Generator muss entsprechend nachgestimmt werden.

zu 2. 5 mm - 10 mm ≈ 5 kV - 10 kV

zu 3. 1 cm - 2 cm; Die Luft muss erst ionisiert werden.

zu 4. Wegen der hohen Frequenz und Trägheit der Nerven

zu 2. Messung der Resonanzfrequenz:

zu 1. Die Amplitude verändert sich. Die Spannung verändert sich.

zu 2. Die Amplitude und die Frequenz verändern sich. Die Resonanzfre-


quenz wird nicht mehr genau getroen. Die Energie wird nicht mehr optimal
übertragen und die Spannung an der Sekundärkapazität nimmt ab.

zu 3.
1
fmax = T ≈ 0, 8µs f ≈ 1, 3M Hz (1)
T
.

zu 4.
1 1
f= √ ⇒L= ≈ 4, 3mH. (2)
2π LC (f 2π)2 C

1
132 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

zu 5.
µ0 A
L = N2 ≈ 4, 3mH (3)
l
zu 3. Ionenantrieb:

zu 1. Werden Funken gezogen, dreht sich der Ionenantrieb zum Schraubenzie-


her hin. Finden Koronaentladungen statt, dreht sich der Ionenantrieb selbst-
ständig.

zu 2. Impulserhaltung

zu 4. Gasentladungen:

zu a):
zu 1. Die Lampen leuchten weiÿ.

zu 2. Das starke elektrische Feld ionisiert das Gas. Es ndet eine Gasentla-
dung statt. Ist das Gas einmal ionisiert, erleichtert dies die Gasentladung.

zu b):
zu 1. Die Röhren leuchten in einer spezischen Farbe. Diese gehört zu einem
bestimmten Gas.

Ne = rot
He = lila
Xe = blau
Kr = blau
Ar = lila

zu 2. Infrarot wird als Wärme wahrgenommen. Sichtbar 400 nm -750 nm.

zu 3. In Neonreklamen, UV-Lampen u.a.


zu 5. Musik aus dem Nichts:

zu 1. Man hört Musik

2
133

zu 2. die Lautstärke

zu 3. AM = Amplitude wird verändert = Spannung ändert sich = Fun-


kenlänge ändert sich = Luftdruckveränderung = Schall.

zu 4. FM = Frequenz und Amplitude wird verändert = Teslatrafo wird leicht


verstimmt = keine optimale Energieübertragung = Funken-länge (Amplitude)
wird kleiner = Luftdruckveränderung = Schall

zu 5. Sogenannte Trägerwellen werden mit AM oder FM moduliert, da sich


diese besser zur Übertragung von Signalen geeignet sind.

3
134 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Lernkontrolle

Dieser Fragebogen ist streng anonym und dient nur zur späteren

Auswertung des Schülerlabors. Bitte beantworte die Fragen daher ohne

Hilfen. Es ist immer nur eine Antwort richtig. Danke!

1. Was ist ein Teslatransformator?

2 Ein Gerät zur Erzeugung hoher Wechselspannungen mit einer Frequenz

von ca. 50 Hz.

2 Ein Gerät zur Erzeugung hochfrequenter Wechselströme mit sehr

hoher Spannung.

2 Ein Gerät zur Erzeugung von Gleichspannung mit einigen tausend Volt.

2. Wie funktioniert ein Teslatransformator?

2 Ein Teslatransformator besteht aus zwei Spulen. Durch induktive Kopplung wird

Energie von einer Spule auf die andere übertragen. Allein die Windungszahlen

der Spulen sind für die Transformation des Stroms entscheidend.

2 Ein Teslatransformator besteht aus zwei Schwingkreisen. Durch einen Eisenkern

wird Energie von einer Spule auf die andere übertragen. Unterschiedliche Kapazitäten

und Induktivitäten sorgen für die Transformation des Stroms.

2 Ein Teslatransformator besteht aus zwei Schwingkreisen. Durch induktive Kopplung

wird Energie von einem auf den anderen übertragen. Unterschiedliche Kapazitäten und

Induktivitäten sorgen für die Transformation des Stroms.

1
135

3. Wie groÿ muss die Spannung sein, um in Luft einen 1cm langen
Funken zu erzeugen?

2 100 Volt

2 1000 Volt

2 10.000 Volt

2 100.000 Volt

4. Wofür stehen die Abkürzungen AM und FM?

2 è
Amp remeter und Faradmeter

2 è
Amp remodulation und Frequenzmodulation

2 Amplitudenmodulation und Frequenzmodulation

2 Amplitudenmittelung und Frequenzmittelung

5. Wie berechnet man die Eigenfrequenz eines Schwingkreises?


2 f= 2πLC

1
2 f= √
2π LC


2 f = 2π LC

2 f= √ 1
2πLC

2
136 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

6. Welches Licht kann man als Wärme wahrnehmen?

2 ultraviolettes Licht

2 infrarotes Licht

2 weiÿes Licht

7. Wie berechne ich die Induktivität einer langen Spule?

2 L = N µ0lA

2 L = N 2 µ0lA

2 L = N µA0 l

2 L = N µd0 2lA

3
137

Was ist ein Teslatransformator? Wie funktioniert ein Teslatranformator?

Falsch; 0; 0%

Falsch; 2; 29%

Richtig; 5; 71%

Richtig; 7; 100%

Wie groß muss die Spannung sein, um in Wofür stehen die Abkürzungen AM und FM?
Luft einen 1cm langen Funken zu
erzeugen?
Falsch; 1; 14%

Falsch; 0; 0%

Richtig; 6; 86%
Richtig; 7; 100%

Wie berechnet man die Eigenfrequenz Welches Licht kann man als Wärme
eines Schwingkreises? wahrnehmen?

Falsch; 1; 14% Falsch; 1; 14%

Richtig; 6; 86% Richtig; 6; 86%

Wie berechne ich die Induktivität einer


langen Spule?

Falsch; 0; 0%

Richtig; 7; 100%
138 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Evaluation
Dieser Fragebogen ist streng anonym und dient nur zur späteren Auswertung

des Schülerlabors. Bitte beantworte die Fragen daher ehrlich. Danke!

Schule: Klasse:

1. Ich habe insgesamt Neues gelernt

sehr viel 2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

2. Der Schwierigkeitsgrad war insgesamt

zu schwer 2 schwer 2 mittel 2 leicht 2 zu leicht 2

3. Die Zeit für die Vorversuche war

zu viel 2 viel 2 mittel 2 wenig 2 zu wenig 2

4. Die Vorversuche haben mir Spaÿ gemacht

sehr viel2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

5. Die Vorversuche waren hilfreich

sehr viel2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

6. Der Theorieanteil war

zu hoch 2 hoch 2 richtig 2 wenig 2 zu wenig 2

7. Die Zeit für die Hauptversuche war

sehr viel 2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

8. Die Hauptversuche haben mir Spaÿ gemacht

sehr viel2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

1
139

9. Die Hauptversuche fand ich lehrreich

sehr viel2 viel 2 mittel 2 wenig 2 sehr wenig 2

10. Die Fragen und Aufgaben waren insgesamt

zu schwer 2 schwer 2 mittel 2 leicht 2 zu leicht2

11. Die Hilfe durch die Assistenten war

zu viel 2 viel 2 richtig 2 wenig 2 zu wenig 2

12. Die physikalischen Themen fand ich

sehr spannend 2 spannend 2 mittel 2 langweilig 2 sehr langweilig 2

13. Insgesamt würde ich dem Schülerlabor die Schulnote geben

12 22 32 42 52

- Hier ist Platz für Änderungsvorschläge und Bemerkungen -










Vielen Dank!

2
140 ANHANG B. SCHÜLERLABOR

Ich habe insgesamt Neues gelernt Der Schwierigkeitsgrad war insgesamt


6 5
Anzahl der Schüler

Anzahl der Schüler


5 4

4
3
3
2
2

1 1

0 0

sehr viel viel mittel wenig sehr zu schwer schwer mittel leicht zu leicht
wenig

Die Vorversuche haben mir Spaß gemacht Die Vorversuche waren hilfreich
Anzahl der Schüler

Anzahl der Schüler


5 6

4 5

4
3
3
2
2
1
1

0 0

sehr viel viel mittel wenig sehr sehr viel viel mittel wenig sehr
wenig wenig

Die Zeit für die Vorversuche war Der Theorieanteil war

7
7
Anzahl der Schüler
Anzahl der Schüler

6
6
5 5

4 4

3 3

2 2

1 1

0 0

zu viel viel mittel wenig zu wenig zu hoch hoch richtig wenig zu wenig

Die Zeit für die Hauptversuche war Die Hauptversuche haben mir Spaß gemacht
Anzahl der Schüler

5
Anzahl der Schüler

8
7
4
6

3 5
4
2
3
2
1
1
0 0

sehr viel viel mittel wenig sehr sehr viel viel mittel wenig sehr
wenig wenig
141

Die Hauptversuche fand ich lehrreich Die Fragen und Aufgaben waren insgesamt

5 6
Anzahl der Schüler

Anzahl der Schüler


5
4

4
3

2
2

1
1

0 0

sehr viel viel mittel wenig sehr zu schwer mittel leicht zu leicht
wenig schwer

Die Hilfe durch die Asststenten war Die physikalischen Themen fand ich

8 5
Anzahl der Schüler

7
Anzahl der Schüler

4
6

5 3

4
2
3

2 1

1
0
0
sehr spannend mittel langweilig sehr
zu viel viel richtig wenig zu wenig spannend lengweilig

Insgesamt würde ich dem Schülerlabor die Schulnote


geben

5
Anzahl der Schüler

1 2 3 4 5
142 ANHANG C. GROß-IMPULSTESLATRANSFORMATOR

Anhang C

Groÿ-Impulsteslatransformator

Im folgenden Teil des Anhangs bendet eine Zusammenfassung der Daten des Im-

pulsteslatransformators, ein Datenblatt zum Netzlter, welches im Steuergerät ver-

baut wurde und Pläne zu den Hochspannungsteckern und -buchsen.


143

Datenblatt: Impuls-Teslatransformator
Primärspule Sekundärspule
Induktivität 20µH Windungen ca. 1150
Windungszahl 8 Durchmesser 16 cm
Drahtdurchmesser 0.5 cm Wicklungslänge 64cm
Außendurchmesser ca. 52 cm Aspektverhältnis 4
Innendurchmesser ca. 30 cm Drahtdurchmesser 0.511 mm
Spulenhöhe ca. 6.5 cm Drahtlänge ca. 590 m
Lücke zwischen den Wdg. 1 cm Induktivität ca. 52 mH
Drahtlänge ca. 10 m Eigenkapazität ca. 11 pF
Wicklungswinkel 30° DC-Widerstand ca. 50 Ohm
Widerstand Skineffekt ca. 18 Ohm
Güte ca. 658
Erdung extern

Primärkapazität Sekundärkapazität
theoretische Kapazität 44 nF Torusaußendurchmesser 30 cm
gemessene Kapazität ca. 45.5 nF Torusdicke 10 cm
Toruskapazität ca. 13 pF

Primärschwingkreis Sekundärschwingkreis
Eigenfrequenz ca. 167 kHz Eigenfrequenz ca. 167 kHz
Kopplung ca. 14 %

Hochspannungtrafo Entladungen
(bei eingefahrenem Kern) Länge max. 70 cm
Primärspannung 230 V Spannung ca. 270 kV
Primärstrom ca. 3 A Sicherheitsabstand mind. 3 m
Sekundärspannung ca. 6 kV
Sekundärstrom ca. 100 mA
Leistung ca. 600 W
144 ANHANG C. GROß-IMPULSTESLATRANSFORMATOR

Abbildung C.1: Frequenzabhängige Dämpfung des Netzlters


145

Abbildung C.2: Abmessungen Hochspannungsbuchse


146 ANHANG C. GROß-IMPULSTESLATRANSFORMATOR

Abbildung C.3: Abmessung Hochspannungsstecker


147

Anhang D

Formelsammlung

Der letzte Teil des Anhangs beinhaltet eine Zusammenfassung aller Formeln, welche

zur Berechnung von Teslatransformatoren und den zugehörigen Experimenten die-

nen. Diese soll das Nachschlagen und einen evtl. Nachbau erleichtern. Physikalische

Dentionen sind genauso aufgeführt wie Näherungsformeln und allgemeine Gesetz-

mäÿigkeiten.

Klassischer unbelasteter Transformator

U1 I2 n1
= = (D.1)
U2 I1 n2
U1 = Primärspannung
U2 = Sekundärspannung
n1 = Primärwindungen
n2 = Sekundärwindungen

Klassischer Transformator im Kurzschlussbetrieb

I2 n1
= (D.2)
I1 n2
n1 = Primärwindungen
n2 = Sekundärwindungen
I1 = Primärstrom
I2 = Sekundärstrom

Energie im Kondensator

1
EC = CU 2 (D.3)
2
148 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG

EC = Energie in der Spule


U = Kondensatorspannung
C = Kapazität

Energie in Spule

1
EM = LI 2 (D.4)
2
EM = Energie im Kondensator

I = Spulenstrom
L = Induktivität

Eigenfrequenz des ungedämpften Schwingkreises

1
f= √ . (D.5)
2π LC
f = Eigenfrequenz
C = Kapazität
L = Induktivität

Eigenkreisfrequenz des gedämpften Schwingkreises

r
1 R2
ω0 = − 2 (D.6)
LC 4L
ω0 = Kreisfrequenz
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand

Amplitudenverlauf bei gedämpfter Schwingung

Rt
I0 (t) = I0 (0)e− 2L = I0 (0)e−δt (D.7)

I = Amplitude
L = Induktivität
t = Zeit
R = Widerstand

Gütefaktor, allgemeine Denition


149

f0
Q= ; B = f2 − f1 = ∆f (D.8)
B

Q = Gütefaktor
B = Bandbreite
f0 = Eigenfrequenz
f1 = kleinere Frequenz bei halber Leistung
f2 = gröÿere Frequenz bei halber Leistung

Gütefaktor Serienschwingkreis

r
L 1 L
Q = 2πf0 = (D.9)
R R C
Q = Gütefaktor
f0 = Eigenfrequenz
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand

Gütefaktor Parallelschwingkreis

r
C
Q=R (D.10)
L
Q = Gütefaktor
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand

Bedingung für lawinenartige Stoÿionisation

eEl ≥ Wi (D.11)

e = Elektronenladung
E = Elektrische Feldstärke
l = Weglänge
Wi = Austrittsarbeit

Durchbruchfeldstärke (entspricht Denition des elektrischen Feldes)


150 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG

U
ED = (D.12)
d
ED = Durchbruchfeldstärke
U = Spannung
d = Länge

Coulomb-Gesetz

Q
E= (D.13)
4π0 r2
E = Feldstärke
Q = Ladung
r = Abstand
0 = Elektrische Feldkonstante

Frequenzabhängiger Widerstand (Skineekt)

r
l µ0 µr ω
Rω = (D.14)
r 4πσ
Rω = Widerstand
l = Leiterlänge
r = Leiterradius
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilitätzahl
ω = Kreisfrequenz
σ = Leitwert

Frequenzabhängige Eindringtiefe (Skineekt)

1
δ=√ (D.15)
πf µ0 µr σ
δ = Eindringtiefe
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilitätzahl
f = Frequenz
σ = Leitwert

Sicherheitsabstände zwischen Geräten


151

1
d[cm] ≈ U [kV ] (D.16)
4
d = Abstand
U = Spannung

Induktivität einer langen Spule

µ0 A
L = N2 (D.17)
l
L = Induktivität
µ0 = Magnetische Feldkonstante
A = Querschnitt
l = Länge
N = Windungszahl

Wellenlänge

c
λ= (D.18)
f
λ = Wellenlänge
c =Lichtgeschwindigkeit
f =Frequenz

Frequenz

1
f= (D.19)
T
f = Frequenz

T = Periodendauer

Aspektverhältnis

lS
A= (D.20)
dS
A = Aspektverhältnis
lS =Spulenlänge
ds =Spulendurchmesser

Windungszahl
152 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG

lS
N= (D.21)
dD
N = Windungszahl
lS =Spulenlänge
dD =Drahtdurchmesser

Drahtlänge

LD = πdS N (D.22)

LD = Drahtlänge
N =Wicklungszahl
dS =Spulendurchmesser

Ladung auf Kondensator

Q=C ·U (D.23)

Q = Ladung

C = Kapazität

U = Spannung

Toruskapazität

1, 2781 − D2 p
C = 55, 58 πD2 (D1 − D2 ) (D.24)
D1
C = Kapazität in pF D1 = Auÿendurchmesser
D2 = Torusdicke (Durchmesser)

Kugelkapazität

504, 2R
C= (D.25)
9
C = Kapazität in pF

R = Radius

Kapazität der Sekundärspule (Medhurst-Formel)

r
R)3
C = 11, 5L + 8, 14R + 77, 02 (D.26)
l
153

C = Kapazität in pF L = Länge

R = Radius

Elektrische Leistung

P = U I˙ (D.27)

P = Leistung
U = Spannung
I = Strom

Leistungsanpassung Transformator-Kapazität

XN = XC (D.28)

U 1 1
⇒ = = (D.29)
I ωC 2πf C
XN = Trafo Impedanz
XC = Kondensator Impedanz
I = Strom
C = Kapazität
f = Frequenz
ω = Kreisfrequenz

Kondensator-Reihenschaltung

X
CGesamt = Cn (D.30)

CGesamt = Gesamtkapazität
Cn = einzelne Kapazitäten

Kondensator-Serienschaltung

1 X 1
= . (D.31)
CGesamt Cn
CGesamt = Gesamtkapazität
Cn = einzelne Kapazitäten

Induktivität konische Spule (Wheeler-Formel)


154 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG

(N R)2 (N R)2
L1 = L2 = (D.32)
9R + 10H 8R + 11W

p
LP T = 39, 2 (L1 sin(α))2 + (L2 cos(α))2 (D.33)

L = Induktivität in µH
L1 = Helix-Faktor
L2 = Spiral-Faktor
N = Windungszahl
R = Radius gröÿter Windung
H = Höhe
W = Radiusdierenz von gröÿter und kleinster Windung

X = Winkel

Widerstand eines Leiters

l l
R=ρ =ρ 2 (D.34)
A πr
l = Länge
r = Radius
A = Fläche
ρ = spezischer Widerstand

Induktivität Ringkerndrossel

µ0 µr b R
L = N2 ln (D.35)
2π r

L = Induktivität
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilität
N = Wicklungszahl
R = Auÿenradius
r = Innenradius
b = Breite

Induktiver Widerstand Spule


155

XL = ωL = 2πf L (D.36)

XL = Induktiver Widerstand
f = Frequenz
L = Induktivität
ω = Kreisfrequenz

Sekundärspannung Impuls-Teslatransformator (Abschätzung)

r
CP E 2
US = U (D.37)
CST P
CP = Primärfrequenz

CS = Sekundärfrequenz

UP = Primärspannung

US = Sekundärspannung
156 ERKLÄRUNG

Erklärung

Ich versichere,

dass ich meine Staatsexamensarbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Benutzung ande-

rer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die den benutzten

Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht

habe. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde

vorgelegen.

Mainz, den 24.07.2008


IMPRESSUM 157

Impressum

Daniel Herber

Moritzstraÿe 32

65185 Wiesbaden

E-Mail: Daniel.Herber@web.de

Martrikelnummer: 2602690

Geburtsort: Frankfurt a.M.

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Institut für Physik - WA ETAP

Staudingerweg 7

55099 Mainz

Homepage: www.physik.uni-mainz.de

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