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Lehramt an Gymnasien
Teslatransformatoren
Entwicklung und Aufbau für die Lehre
vorgelegt von
Daniel Herber
April 2008
Fundament, aus dem sich völlig neue Voraussetzungen für Industrie und
führung. Ströme, vielfach stärker als alle jemals zuvor auf die übliche Wei-
se erzeugten, und Funken von über hundert Fuÿ [30,48m] Länge sind vom
Einleitung v
1 Nikola Tesla 1
2.2 Schwingkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.2.2 Gütefaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.3 Impuls-Teslatransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.4 Träger-Teslatransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.5.2 Funkenentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.5.3 Koronaentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2.6 Skineekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.7 Faraday-Käg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.9 Warnhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
2.10.1 RFID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
2.10.2 Diathermieströme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
2.10.3 Plasma-Hochtöner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3 Mini-Trägerteslatransformator 37
3.1 Bau und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3.1.1 Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
iii
iv INHALTSVERZEICHNIS
3.1.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.1.3 Sekundärkapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
3.1.5 Hochfrequenz-Generator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
3.2 Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.2.1 Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.2.2 Bedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.2.3 Frequenzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.2.4 Koronaentladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
3.2.6 Gasentladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
3.2.7 Faradaykäg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
3.2.8 Ionenantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
3.2.10 Radiometereekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
4 Teslatransformatoren im Schülerversuch 59
4.1 Schülerversuche im Physikunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.3 Schülerlabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
4.3.2 Ablaufplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
4.3.3 Vorversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
4.3.5 Hauptversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
4.3.6 Lernkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
4.3.7 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
5 Groÿ-Impulsteslatrafo 72
5.1 Berechnung und Bau der Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.1.1 Schaltskizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.1.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
5.1.3 Sekundärkapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
5.1.5 Netztrafo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
5.1.6 Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
5.1.7 Primärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
INHALTSVERZEICHNIS v
5.1.10 Funkenstrecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
5.1.12 Steuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
5.1.13 Verkabelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
5.1.14 Gesamtaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
5.2 Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
5.2.3 Koronaentladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
6 Fazit 104
Literaturverzeichnis 106
Abbildungsverzeichnis 108
Tabellenverzeichniss 111
Danksagung 112
A Mini-Trägerteslatransformator 114
B Schülerlabor 121
C Groÿ-Impulsteslatransformator 142
D Formelsammlung 147
Erklärung 156
Impressum 157
vi EINLEITUNG
Einleitung
Gegen Ende des 19.Jh. suchte der Wissenschaftler Nikola Tesla nach einer Möglich-
machte. Sein Ziel war jedoch Energie ohne Leitungen nur mit Hilfe von elektro-
magnetischen Felder zu übertragen. So wollte er mit Hilfe des nach ihm benannten
Teslatransformator den ganzen Erdball mit Energie versorgen. 1891 führte Tesla sei-
ne Erndung erstmals in seiner Vorlesung vor, wo er einen fünf Zoll [12,7cm] langen
Funken erzeugte. Im Jahre 1900 erzielte er mit seiner gröÿten Anlage in Colorado
Springs eine beeindruckende Funkenlänge von 100 Fuÿ [30,48m] [2]. Das Ziel der
tische Anwendung.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bau von Teslatransformatoren und
ihrem Einsatz in der Lehre für StudentInnen im Fachbereich Physik und SchülerIn-
nen der Sekundarstufe II. Das Ziel dieser Arbeit war zunächst, einen Teslatransfor-
II an der Universität Mainz zu bauen. Um einen spektakulären und doch sicheren
Einsatz im Hörsaal zu gewährleisten, sollte ein Blitz von ca. 0,5 m erzeugt werden.
können. Um dies Schülern zu ermöglichen und das didaktische Potential des Tes-
latransformators zu nutzen, wurde ein Schülerlabor entwickelt, welches sich mit der
Es wurden SchülerInnen für einen Tag an die Universität Mainz eingeladen und
ken sich die ausführlichen didaktischen Überlegungen auf das Schülerlabor mit den
Mini-Trägerteslatransformatoren.
Mainz entwickelt und aufgebaut. Die Spulen wurden selbst gewickelt. Die Entwick-
1 Im Jahre 1915 wurde in einem Gerichtsverfahren eindeutig festgestellt, dass Tesla und nicht
Marconi das Radio erfunden hat. Tesla bekam alle Patente zugesprochen [3].
EINLEITUNG vii
mit anderen Entwicklern und in dem Lesen ihrer Berichte im Internet. Nicht immer
zu entwickeln. Es nden sich einigen Biographien über Nikola Tesla und Werke zu
seiner Forschung, jedoch gibt es nur sehr wenig Literatur über die Technik und den
lich auf den praktischen Aufbau der Transformatoren, in Bezug auf Theorie und
ich bereits auf die Danksagung verweisen, wo hoentlich alle Erwähnung nden, die
durch ihre Unterstützung und Beratung zu dieser Arbeit und dem Bau der Tesla-
Nach einer kurzen Vorstellung der Person Nikola Teslas wird im ersten Teil dieser
darauf geachtet, das diese auch für SchülerInnen verständlich sind. Im zweiten Teil
lerlabor und Auswertung der gewonnen Daten dargestellt. Im letzten Teil der Arbeit
wird der Bau des Impuls-Teslatransformators, die nötigen Berechnungen und durch-
Anteil an der Arbeit hatte, wurde auf eine ausführliche Beschreibung Wert gelegt.
Ich hoe, dass dadurch andere von den Erfahrungen beim möglichen Nachbau der
Geräte protieren können. Auch aus diesem Grund und weil die Faszination Tes-
Es sei deutlich darauf hingewiesen, dass die in dieser Arbeit beschriebenen Experi-
mente sehr gefährlich sein können. Bei unsachgemäÿer Durchführung können erheb-
liche Sach- und Personenschäden verursacht werden. Bei einigen der beschriebenen
Experimente besteht Lebensgefahr. Dem Bau und Betrieb der Anlagen ging deshalb
Bereich der Elektrotechnik und Mechanik, die in dieser Arbeit nicht behandelt wer-
den. Auÿerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass bei unsachgemäÿem Betrieb gegen
geltendes Recht verstoÿen werden kann. Deswegen weise ich ausdrücklich auf die
und die expliziten Schutzmaÿnahmen (siehe 3.2.1 und 5.2.1) zu den entsprechenden
viii EINLEITUNG
Transformatoren hin. Zudem übernimmt ich keinerlei Haftung für Schäden oder Fol-
geschäden, die aus dem Nachbau von in diesem Buch beschriebenen Geräten und
Die Ermittlung des didaktische Potential des Teslatransformators und die Vermitt-
lung von detaillierte Informationen zum Bau und Betrieb war die Hauptintention
dieser Arbeit. Ich hoe zudem den Lesern nahezubringen, dass die Ergebnisse von
Teslas Arbeit wichtige Grundlagen unserer heutigen Physik und zahlreicher techni-
Kapitel 1
Nikola Tesla
Nikola Tesla (Abb. 2.1) wurde am 10. Juli 1856 in Smiljan im heutigen Kroatien als
Sohn von Milutin und Djuka Tesla mit serbischer Abstammung geboren. Nachdem
sein Vater Ortsgeistlicher von Gospic geworden war, zog die Familie vom Land in die
Stadt. Bereits in seiner frühen Kindheit machte er mit Hilfe seines groÿen Talents
auf sich aufmerksam. Als eines Tages die Feuerwehr in Gospic eine Parade abhielt,
bewies Tesla erstmals sein groÿes technisches Verständnis und seinen Erndergeist.
Nachdem zuvor Brände immer mit Eimerketten gelöscht worden waren, stellte die
Feuerwehr erstmals ihre neue Feuerspritze vor. Doch soviel die Feuerwehrmänner
auch pumpten, die Spritze wollte einfach nicht funktionieren. Der siebenjährige Tes-
la rief zu den Feuerwehrmännern: Ich weiÿ, was zu tun ist [...] bedient weiterhin die
Pumpe. Tesla lief zum Fluss, streifte die Kleidung ab und sprang ins Wasser. Dort
entdeckte er, dass der Ansaugschlauch abgeknickt war und beseitigte das Problem.
Zwei Feuerwehrmänner nahmen ihn auf die Schulter und trugen ihn in einem Umzug
durch die Stadt [5]. Dies war der Beginn einer groÿen wissenschaftlichen Karriere.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gospic und Karlovac studierte er von 1876
bis 1878 an der Technischen Universität von Graz. 1882 ging Tesla nach Paris und
arbeitete dort für den Unternehmer Thomas Edison. Obwohl er praktisch keine -
nanzellen Mittel zur Verfügung hatte, zog er 1884 nach New York, wo er ebenfalls
bei Edison arbeitete. Getrieben von der Idee, Energie mit Hilfe von Wechselstrom
und Generatoren. Edison hingegen hatte sich dem Gleichstrom verschrieben. Als
Westinghouse und Edison. 1891 wurde Tesla amerikanischer Staatsbürger. Auf der
Nach dem Erfolg des Wechselstroms beschäftigte sich Tesla mit Beleuchtungssys-
Tesla bei der Erndung des Starkstroms mit, erfand die erste Fernsteuerung und
entwickelte den ersten Sender. 1899 begann Tesla mit seinen berühmten Colorado
schäftige sich Tesla intensiv mit Resonanzen. Sein Ziel war es unter anderem, die
Erde in ihrer Resonanzfrequenz anzuregen. Mit dem Bau des Wardenclye Tower im
Jahre 1900 auf Long Island wollte Tesla freie Energie über die Ionosphäre verteilen.
Als dies seine Geldgeber herausfanden, wurde das Projekt stillgelegt. Tesla hat-
Europa zu senden. Insgesamt meldete Tesla allein in den USA innerhalb von 50 Be-
rufsjahren 112 Patente an [48]. Abbildung 1.2 zeigt Tesla in einem seiner Labore.
NIKOLA TESLA 3
1912 wurde Tesla für den Nobelpreis vorgeschlagen. Er hätte diesen sich mit Edison
teilen müssen. Dies lehnte er jedoch strikt ab, da er sich als Entdecker und Wissen-
schaftler, Edison aber nur als als Ernder sah. Der Preis ging schlieÿlich an Gustav
Dalen [5]. Tesla starb in der Nacht des 7. Januar 1943 im Alter von 87 Jahren al-
in Belgrad das Tesla-Institut gegründet wurde, erhielt Tesla von der jugoslawischen
Regierung eine jährliche Ehrenrente in Höhe von 7200 Dollar. Direkt nach seinem
Tod erschienen mehrere Mitarbeiter des FBI, öneten den Safe in Teslas Zimmer
Bis heute bestehen Spekulationen und Verschwörungstheorien, die sich mit Teslas
Spätwerken, insbesondere der Idee der Freien Energie, beschäftigen. Zu Teslas Eh-
ren ist die physikalische Einheit für die magnetische Flussdichte nach ihm benannt.
tragen.
4 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
Kapitel 2
Theorie
In diesem Kapitel werden die grundlegende Theorien zum Verständnis des Tesla-
transformators und den dazu gehörigen Experimenten dargestellt. Zunächst wird das
gungen werden nicht explizit behandelt, um den Umfang der Arbeit im Rahmen
zu halten. Insoweit sie zum Verständnis der Geräte notwendig sind, werden sie im
Rahmen von der Erklärung zum Impuls- so wie zum Träger-Teslatransformator be-
handelt.
len, welche durch einen Spulenkern verbunden sind. Wird eine der Spulen (Primär-
Material geführt und induziert eine Wechselspannung in der zweiten Spule (Sekun-
U1 n1
= . (2.1)
U2 n2
2.1. DAS PRINZIP DES KLASSISCHEN TRANSFORMATORS 5
Belastet man die Sekundärspule, so dass ein Sekundärstrom I2 ieÿt, steigt auch der
I2 n1
≈ . (2.2)
I1 n2
bewirkt also, dass eine höhere Spannung bei kleinerem Strom entsteht, eine kleinere
Windungszahl führt zu einem höheren Strom bei kleinerer Spannung. Die Frequenz
transformator, wie er in Abbildung 2.1 zu sehen ist, ist aber nicht auf eine bestimm-
ab [46].
Abbildung 2.1: Netztrafo, oben: Primär 230V unten: Sekundär 2 mal 9V [10]
scheinungsbild hinweist. Er zeichnet sich durch seine groÿe oene Bauform aus (siehe
Abb. 2.2). Im Gegensatz zum Netztrafo kommt der Teslatranformator ohne Eisen-
kern aus. Eine Transformation auf magnetischem Wege über einen Kern ist also nicht
zwischen denen Energie übertragen werden kann. Damit die Übertragung funktio-
niert, muss der Sekundärschwingkreis mit seiner Resonanzfrequenz durch den Pri-
märschwingkreis angeregt werden. Der Teslatransformator arbeitet also nur bei der
Resonanzfrequenz optimal. Die Transformation der Spannung wird nicht durch die
Netztrafo Teslatrafo
kompakte Bauform oene Bauform
2.2 Schwingkreise
Grundsätzlich nden in Schwingungen periodische Umwandlung einer Energieform
in eine andere statt. Dazu betrachten wir zunächst die mechanische Schwingung
eines Federpendels. Nehmen wir an, wir befestigen eine Kugel zwischen zwei Federn
und lenken sie in eine Richtung aus. Lassen wir dann die Kugel los, so wird sie hin-
und herschwingen, bis sie auf Grund der Dämpfung wieder zum Stillstand kommt.
Eine Feder kann durch ihre Auslenkung s Energie aufnehmen. Wir nennen diese
Spannungsenergie ESP :
1
ESP = Ds2 . (2.3)
2
2.2. SCHWINGKREISE 7
D ist hierbei die Federkonstante, die von den Materialeigenschaften und der Form der
Federn abhängt. Die Spannungsenergie wird von den Federn an die Kugel abgegeben,
welche dadurch in Bewegung versetzt wird. Die Kugel besitzt dann die kinetische
Energie Ekin :
1
Ekin = mv 2 (2.4)
2
wobei wir m als die Masse und v als die Geschwindigkeit der Kugel bezeichnen.
Nehmen wir nun an, es gäbe keine Dämpfung, so würde die Energie fortlaufend
1 1
EG = ESP = Ds2 + Ekin = mv 2 = const. (2.5)
2 2
Betrachten wir nun einen elektrischen Schwingkreis. Auch hier wandelt sich Energie
von einer Energieform in eine andere um. Bereits im Jahre 1880 wies Heinrich Hertz
Wird ein Kondensator aufgeladen, so entsteht ein elektrisches Feld, mit der Energie
EC :
1
EC = CU 2 . (2.6)
2
Hat die Ladung keine Möglichkeit vom Kondensator abzuieÿen, ist die magneti-
sche Energie Null, da sich keine Ladung bewegt. Die Energie ist im Kondensator
gespeichert (a). Ermöglichen wir es nun dem Kondensator, sich über eine Spule
zu entladen, so ieÿt durch diese ein ansteigender Strom. Dieser Strom bewirkt,
dass sich ein Magnetfeld um und in der Spule ausbildet. Das Magnetfeld besitzt die
Energie EM :
1
EM = LI 2 . (2.7)
2
Während die Kondensatorenergie abnimmt, wächst die Energie der Spule an. Wie in
1 1
EG = EC + EM = CU 2 + LI 2 = const. (2.8)
2 2
Die Graphik 2.3 veranschaulicht die Analogie zwischen mechanischer und elektri-
scher Schwingung. Ist der Kondensator vollständig entladen und speichert keine
Energie mehr, ieÿt der maximale Strom. Damit liegt die Energie nun komplett
8 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
in Form von magnetischer Energie vor (b). Analog dazu wären in unserem mecha-
nischen Beispiel die Geschwindigkeit der Kugel und somit die kinetische Energie
maximal. Obwohl die Ladung am Kondensator nun ausgeglichen ist, bewirkt die In-
duktivität der Spule, dass der Strom weiter ieÿt. Während die Spule so an Energie
verliert, lädt sich der Kondensator entgegengesetzt wieder auf. Dies erfolgt so lange,
bis die magnetische Energie wieder vollständig in das elektrische Feld des Konden-
sators umgewandelt ist. Die Polung ist nun umgekehrt (c). Gab es keine Verluste,
besitzt der Kondensator nun wieder die gleiche Energie wie am Anfang und die
Entladung kann erneut beginnen. Der Vorgang wiederholt sich nun in umgekehrter
Richtung. Der Kondensator entlädt sich über die Spule (d) und wird dann wieder
werden. Sie ist abhängig von der Induktivität L und der Kapazität C:
1
f0 = √ . (2.9)
2π LC
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Parallel- und Serienschwingkreisen (sie-
In einem realen Schwingkreis treten immer Verluste auf. Diese können in Form eines
ohmschen Widerstands berücksichtigt werden. Der gröÿte Verlust ist bedingt durch
den Wirkwiderstand der Spule. Bei hohen Frequenzen fällt auch der Widerstand,
welcher durch den Skineekt (siehe Kapitel 2.6) hervorgerufen wird, ins Gewicht.
Die Verluste führen dazu, dass die Schwingung gedämpft wird. Wird der Schwing-
kreis nicht weiter von auÿen angeregt, klingt die Schwingung langsam ab. Bei me-
2.2. SCHWINGKREISE 9
chanischen Schwingungen tritt die Dämpfung in Form von Reibung auf (vgl. z.B.
[13]).
Durch den ohmschen Widerstand wird die Eigenfrequenz des Schwingkreises leicht
Rt
I0 (t) = I0 (0)e− 2L = I0 (0)e−δt . (2.11)
Die folgende Graphik (Abb. 2.5) zeigt die Abnahme der Amplitude einer freien
nentiell ab.
wurden sowohl mit und ohne Berücksichtigung der Dämpfung vorgenommen. Dabei
2.2.2 Gütefaktor
Ein Maÿ für das Anhalten einer Schwingung, ist der Gütefaktor Q. Er stellt das
f0
Q= ; B = f2 − f1 = ∆f, (2.12)
B
wobei die Frequenzen f2 und f1 so gewählt sind, dass die Leistung Pmax exakt halb
r
L 1 L
Q = 2πf0 = . (2.13)
R R C
r
C
Q=R . (2.14)
L
2.3 Impuls-Teslatransformator
Bei dem Impuls-Teslatransformator (oft auch als SGTCs (Spark Gap Tesla Coil)
ihn Tesla selbst in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts konstruiert hat. Im Grunde
in Abb. 2.7.
Der Versorgungstrafo T r1 liefert die nötige Hochspannung, mit der der Konden-
sator Cp über die Spule Lp aufgeladen wird. Der Kondensator wird so lange auf-
geladen, bis die Funkenstrecke zündet. Die Funkenstrecke wirkt wie ein Schalter
und verursacht nun einen Kurzschluss. Jetzt sind Cp und Lp zu einem Schwingkreis
verbunden. Sie bilden den Primärschwingkreis, in dem die Energie nun mit hoher
das abgestrahlte Feld Energie auf den Sekundärschwingkreis übertragen. Dieser be-
steht aus der groÿen Sekundärspule Ls und einem Top. Als Top wird ein metallener
Körper, meist mit der Form eines Torus oder einer Spitze, bezeichnet, welcher am
oberen Ende der Sekundärspule angeschlossen wird. Die Sekundärspule ist deutlich
länger als die Primärspule und hat dementsprechend mehr Windungen. Ihr unteres
Ende ist geerdet. Zusammen mit der Erde bildet das Topdie Kapazität Cs. Aber
auch zwischen Spule und Erde sowie zwischen den einzelnen Spulenwindungen er-
impulsartig im Primärschwingkreis erzeugt wird, nennt man diese Art von Tesla-
Abbildung 2.8: Nicht nur zwischen dem Top und der Erde besteht eine Kapazität.
Auch zwischen den einzelnen Windungen der Sekundärspule und zwischen ihnen
und der Erde bestehen Kapazitäten die berücksichtigt werden müssen. Vgl. [9]
fP = fS (2.15)
1 1
⇒ √ = √ . (2.16)
2π LP CP 2π LS CS
Das Produkt aus Kapazität und Induktivität muss also in beiden Schwingkreisen
gleich sein. Durch das Erscheinungsbild wird bereits deutlich, dass die Sekundärspule
eine weitaus höhere Induktivität als die Primärspule besitzt und die kaum sichtbare
schwingkreis zu übertragen. Aus der Formel für die Energie einer Spule (2.7) wird
deutlich, dass bei hohen Induktivitäten und konstanter Energie nur geringe Strö-
me ieÿen. Der Strom wird also nach unten transformiert. Nimmt nun die Se-
kundärkapazität die Energie auf, erhöht sich aufgrund der geringen Kapazität die
Die Energie wird nie vollständig auf den Sekundärschwingkreis übertragen. Wir
14 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
erhalten aufgrund der deutlich gröÿeren Induktivität und deutlich kleineren Kapa-
zwischen Top und Erde. Ist die Spannung groÿ genug, dass der Sekundärkondensator
nicht mehr ausreicht, die Funkenstrecke zu zünden, erlöscht diese. Nun kann der
Die Energie pendelt nicht nur innerhalb der Schwingkreise, sondern auch zwischen
den beiden. Allgemein spricht man von gekoppelten Schwingkreisen. In Abb. 2.9
mators. Die Schwingkreise schwingen mit der gleichen Frequenz. Lediglich die Span-
◦
nungsmaxima sind um 90 verschoben. Zum Verständnis hilft auch hier ein analoges
Beispiel aus der Mechanik. Beim gekoppelten Pendel (siehe 2.10) wird die Energie
von einem Pendel auf das andere übertragen. Die Energie ist dann vollständig ab-
gegeben, wenn das schwingende Pendel zur Ruhe kommt und das zuvor ruhende
Pendel schwingt. So verhält sich auch die Energie in unseren beiden Schwingkreisen
Sekundärkreis maximal ist. Wir können also beide Schwingkreise als Energiespeicher
An Abb. 2.9 sieht man, dass bei minimaler Spannung im Primärkreis auch der Strom
minimal ist. Somit verschwindet auch die Gesamtenergie (siehe Gleichung 2.8), da
sie vollständig auf den Sekundärkreis übertragen wurde. Damit die Energie nicht
Wie groÿ die Frequenz der Schwingung zwischen Primärschwingkreis und Sekundär-
schwingkreis ist, hängt unter anderem vom Kopplungsfaktor ab. Der Kopplungsfak-
tor ist ein Maÿ für die Anzahl der Feldlinien, die die Primär- und Sekundärspule
mäÿ idealerweise bei 10 bis 20 Prozent. Man spricht von einer losen Kopplung.
Ist die Kopplung gröÿer, hat man weniger Zeit um die Energie vom Primär- auf
der Primärenergie in den Sekundärkreis, so dass sich die Dämpfung der brennenden
gert, wird die Länge der Sekundärspule kleiner. Damit durchdringen mehr Feldlinien
die Primärspule und Sekundärspule. Die Kopplung wird gröÿer. Wird die Anzahl der
Sekundärwindungen pro Längeneinheit jedoch verkleinert, wird die Spule länger und
Der Kopplungsfaktor von Teslatransformatoren lässt sich nicht mit einer einfachen
16 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
1
Formel berechnen. Es gibt jedoch Programme , welche durch eine Routine die ma-
[18], [19].
2.4 Träger-Teslatransformator
gekoppelt. Sie wird von einem Hochfrequenzgenerator vorgegeben, welcher auf die
Schwingung mit konstanter Amplitude erzeugt. Wir können hier nicht mehr von
einer losen Kopplung wie beim Impuls-Teslatransformator sprechen, bei der die
Energie zwischen zwei Schwingkreisen hin- und herpendelt. Vielmehr handelt es sich
um eine erzwungene Schwingung. Dies lässt sich wieder gut durch den Vergleich
der gleichen Frequenz. Ein Pendel wird ständig mit Energie versorgt, so das es in
der richtigen Frequenz schwingt. Die Energie überträgt sich auf das andere Pendel.
Da ständig immer neue Energie zugeführt wird, ieÿt die Energie nicht zurück und
Der HF-Generator ist prinzipiell ein Sender. Die erzeugte Schwingung des HF-
mator. Oft werden Träger-Teslatransformatoren auch als SSTCs ( Solid State Tesla
Coil) bezeichnet.
1 Zu empfehlen sind das Javascript von Jens Raacke oder das Programm ACMI. Die entspre-
chenden Internet-Links sind unter den angegebenen Quellen zu nden.
2.5. ELEKTRISCHE ENTLADUNG 17
Wie wir bei Experimente mit dem Teslatransformator zeigen werden (siehe Kapitel
3.2.6 und 5.2.5), kann ein starkes elektrisches Feld E Gase zu ionisieren und zum
Leuchten zu bringen. Man spricht von der Bildung eines Plasmas. Durch das elektri-
sche Feld werden freie Elektronen im Gas beschleunigt. Nimmt ein Elektron mit der
eEl ≥ Wi (2.17)
kann es weiteren Atomen ein Elektron entreiÿen. Nun entstehen weitere freie
Elektronen und positiv geladene Ionen (Kationen). Diesen Vorgang nennt man Sto-
ÿionisation. Ist die Rekombinationsrate geringer als die Menge gebildeter Elektronen,
bleibt die selbständige Gasentladung erhalten. Ionisiert das Elektron mehr als ein
18 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
Atom, so entsteht eine Ionenlawine und das Gas wird vollständig ionisiert (siehe
Abb. 2.12).
Durch die Stöÿe zwischen Elektronen und Atomen werden die Atome zudem energe-
tisch angeregt. Nach der Modellvorstellung wird ein Hüllenelektron auf ein höheres
die Energiedierenz ∆E beider Niveaus in Form eines Photons mit der Frequent
f = ∆E/h abgestrahlt. Das Gas fängt an zu leuchten. Die feste Energie des Pho-
tons ist für die charakteristische Farbe des Gases verantwortlich. Die Gröÿe des
elektrischen Feldes ist nur insofern von Bedeutung, dass sie groÿ genug sein muss,
2.5.2 Funkenentladung
ist wahrnehmbar durch einen Lichtblitz. Durch die Ausdehnung des Blitzes wird die
Man spricht auch von einem elektrischen Durchbruch. Die Länge d des Funkens ist
Mediums.
Die Durchbruchfeldstärke für schwach gekrümmte Leiter in Luft kann mit ca. 1kV/mm
Die gröÿten Entladungen lassen sich in der Natur beobachten. Durch Reibungs-
Ein Blitz lässt sich in mancherlei Hinsicht mit einer Funkenentladung vergleichen,
wie man sie beim Berühren eines metallenen Gegenstands erfahren kann, nachdem
man über einen Kunstfaser-Teppichboden gelaufen ist. Durch die Reibung zwischen
Schuhen und Boden lösen wir Elektronen aus dem Teppich. Die angesammelte La-
dung erzeugt ein elektrisches Feld zwischen uns und anderen Gegenständen in unse-
rer Umgebung. Der Isolator Luft wird nur dann durchbrochen, wenn die Feldstärke
lokal erhöht wird, und somit die Durchbruchfeldstärke ED überschritten ist. Dies
ist zum Beispiel der Fall, kurz bevor man eine Türklinke anfassen will. Es ensteht
dann ein kleiner Blitz. Die elektrische Auadung bei einem Gewitter kann ähnlich
Rolle der Schuhe. Sie fallen im Inneren der Gewitterwolke durch eine Mischung aus
Wassertropfen und Eiskristallen, welche in unserem Analogon der Teppich sind. Bei
Zusammenstöÿen werden Elektronen ausgelöÿt und die Partikel laden sich auf. Durch
Aufwinde und Schwerkraft werden die positive und negative Ladungen getrennt. Es
entstehen geladene Raumzonen, welche sich zur Erde hin in Form von Blitzen ent-
200000 Volt. Diese liegen deutlich unter dem Wert der Durchbruchfeldstärke der für
kilometerlange Blitze in Luft nötig wäre. Die Entstehung von Blitzen ist deutlich
komplizierter als eine reine Funkenentladung und bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.
Man geht davon aus, dass durch kosmische Strahlung ausgelöste hochenergetische
das elektrische Feld mehr Energie, als sie durch Stöÿe mit Luft verlieren. Da sie hoch-
kann. Die Elektronen werden immer schneller. Sie bahnen sich in Stufen einen Kanal
sich nach jeder Stufe an und erzeugen so ein starkes lokales Feld, welches wiederum
weitere Elektronen beschleunigt. Sobald der verzweigte Leitblitz den Boden erreicht
hat, ieÿt ein groÿer Stromstoÿ durch den ionisierten Kanal. Die Luft darin erhitzt
sich auf über 30000 Kelvin und bewirkt die Emission sichtbaren Lichts, den Haupt-
blitz [22].
Der Hauptunterschied zwischen einem Gewitterblitz und dem Blitz, welcher von
einem Teslatransformator ausgeht ist das Wechselfeld, mit dem der Teslatransfor-
wird auch beim Blitz des Teslatransformators eine Stufenentladung sichtbar, und es
können mit seiner Hilfe Experimente zur Erklärung von Blitzableiter (siehe Kapitel
5.2.6) und Faraday-Käg (siehe Kapitel 3.2.7 und 5.2.7 ) gemacht werden.
2.5.3 Koronaentladung
Bei stark gekrümmten Leiterächen, Spitzen und Kanten treten bei hohen elektri-
auch Büschelentladungen auf. Dabei schlagen keine Funken in einen anderen Leiter,
sondern es nden Entladungen in der Luft statt. Dass dabei die Blitze einfach in
der Luft enden, ist mit Hilfe des kapazitären Durchbruchs zu erklären (siehe Kapitel
3.2.5).
Auf einer elektrisch geladenen leitenden Oberäche stehen die Feldlinien stets senk-
recht. Ansonsten würde ein zur Oberäche paralleler Kraftanteil so lange auf die La-
dung wirken, bis selbiger verschwunden und nur noch eine zur Oberäche senkrecht
stehender Anteil verbleibt. Die Feldstärke ist um so gröÿer, je enger die Feldlinien
zusammen stehen. Bei einer gekrümmten Oberäche ist die Feldstärke also an der
Oberäche am gröÿten. Eine Spitze kann als kleine Kugel angenähert werden (siehe
Abbildung 2.14 und 2.15). Die elektrische Feldstärke E ist deniert als die Kraft
F, welche auf eine Probeladung q wirkt. Sie berechnet sich an der Oberäche einer
Kugel mit dem Radius r und der Ladung Q mit dem Coulombschen Gesetz:
F Q
E= = , (2.18)
q 4π0 r2
wobei die Spannung durch
Q
U= (2.19)
4π0 r
gegeben ist. 0 ist die elektrische Feldkonstante. Wird eine konstante Spannung U an
die Spitze angelegt, erhalten wir aus den Gleichungen 2.18 und 2.19 die Feldstärke
E:
2.6. SKINEFFEKT 21
U
E= . (2.20)
r
Befestigen wir nun eine solche Spitze an einem elektrischen Leiter, ist dort die Feld-
stärke deutlich überhöht. Ist das elektrische Feld groÿ genug, wird die Luft an der
Spitze durch das starke elektrische Feld ionisiert und leitend. Bringen wir eine solche
Spitze als Top an unserem Teslatransformator an, entstehen dort bevorzugt selbst-
ständige Entladungen.
Spitze dichter als an einer Fläche. Abbildung 2.14 zeigt, dass die Feldlinien des
elektrischen Feldes an der Oberäche einer Kugel mit kleinerem Radius r1 dichter
im Bereich X1 sind als an der Oberäche einer Kugel mit dem gröÿeren Radius r2
in dem gleich groÿen Bereich X2 . Entfernt man sich weiter von der Oberäche, wird
deutlich, dass im Bereich X3 die Feldliniendichte weiter abgenommen hat.
2.6 Skineekt
Bei hohen Frequenzen ieÿt der Strom nur auf der Oberäche eines Leiters. Dieser
Eekt wird Skineekt genannt. Es ist ein weit verbreiteter Glaube, das Teslatrans-
formatoren aufgrund des Skineekts ungefährlich sei, da der Strom nicht in den
Körper eindringen könne. Dies ist jedoch falsch, wie die folgenden Berechnungen
belegen sollen. Dennoch tritt das Phänomen des Skin-Eekts bei Frequenzen, wie
sie für Teslatransformatoren üblich sind (100 khz - 1,5 Mhz), auf und eine Berück-
Nicht nur auÿerhalb von stromdurchossenen Leitern, sondern auch in dessen Inne-
22 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
→
ren baut sich ein Magnetfeld B auf. Bei Gleichstrom ist dieses Magnetfeld konstant
und die Stromdichte im Querschnitt des Leiters ist an allen Stellen gleich. Liegt
jedoch eine Wechselspannung an, so wechselt die Polarität des Stromusses. Dies
bewirkt, dass sich auch das Magnetfeld periodisch verändert. Durch die Änderung
→
des Magnetfeldes werden elektrische Felder E erzeugt, die das Magnetfeld ringför-
mig umschlieÿen. Durch diese Felder wird der Strom im Innern des Leiters nahe der
jedoch den Strom. So werden durch Wechselströme und die dadurch erzeugten elek-
Die Stärke des Skineekt steigt mit der Frequenz. Der Stromuss ist schlieÿlich auf
eine dünne Schicht an den Oberächen des Leiters begrenzt und nimmt exponenti-
ell mit dem Abstand von der Oberäche ab. Durch die Verringerung des genutzten
Daher werden in der Hochfrequenztechnik Leiter mit einer möglichst groÿen Ober-
äche eingesetzt.
r
l µ0 µr f
Rω = , (2.21)
r 2σ
2.6. SKINEFFEKT 23
wobei
µ0 magnetische Feldkonstante
µr Permeabilität
σ Leitfähigkeit
bezeichnen.
Die frequenzabhängige Eindringtiefe δ des Strom gibt die Tiefe in einem Rundleiter
2
an, wo die Stromdichte um den Faktor e1 gesunken ist. Die folgende Formel gilt
nur für Leiter, deren Radii gegenüber der Länge klein und deutlich gröÿer als die
Eindringtiefe δ ist:
1
δ=√ . (2.22)
πf µ0 µr σ
Die elektrischen Ladungen dringen also umso tiefer in den Leiter ein je niedriger die
Frequenz f und je höher der spezische Widerstand σ ist. Betrachten wir nun die
zeigt die Eindringtiefen zwischen 100 khz und 1,5 Mhz in Abhängigkeit vom spe-
zischen Widerstand des Leiters. Dabei ist die Leitfähigkeit σ der reziproke Wert
des spezischen Widerstands ρ. Die Permeabilität wurde für alle drei Stoe mit 1
angenähert.
Abbildung 2.17: Eindringtiefe des Stroms in Abhängigkeit der Frequenz; Der rechte
Graph stellt eine Vergröÿerung des Graphs für Kupfer aus der linken Abbildung dar.
Fettgewebe 33 ≈ 0,03
Muskelgewebe 2 0,5
Abbildung 2.17 zeigt, dass die Hochfrequenzströme sowohl über das Fettgewebe
können. Der Skineekt ist also keineswegs der Grund, warum Hochfrequenz für den
menschlichen Körper ungefährlich ist. Der Grund, warum wir bei kleinen Leistungen
trotzdem keinen Schlag erhalten, ist, dass die Nerven auf die schnellen Frequenzen
nicht reagieren können bzw. die Ionen in den Zellen zu träge sind und nicht stark
Energie in Form von Wärme in den Körper. Daher nden Hochfrequenzströme auch
Anwendung in der Medizin (siehe Kapitel 2.10.2). Die Gefahr von Verbrennungen ist
also bei allen Teslatransformatoren gegeben. Bei groÿen Anlagen (ab ca. 100 Watt)
bestehen daher auch erhebliche Gefahren für die Gesundheit (siehe dazu 2.9) [24],
auch wenn der Funke nicht direkt auf die Haut trit. Zudem geht bei Impulstesla-
transformatoren eine Gefahr von 50 Hz-Anteilen aus, mit denen die Hochfrequenz
klein wie möglich zu halten, benutzt man Leiter mit möglichst groÿen Flächen. Auf
2.7. FARADAY-KÄFIG 25
Vollmaterial kann dabei verzichtet werden. Dies wurde auch beim Bau der Primär-
2.7 Faraday-Käg
Als Faraday-Käg (nach M. Faraday) wird eine allseitig geschlossene Hülle aus einem
leitfähigen Material bezeichnet, in welche kein elektrisches Feld von Auÿen eindrin-
gen kann. Auch wenn von Auÿen Ladung auf die Oberäche gegeben oder induziert
Ein elektrischer Leiter besitzt frei bewegliche Elektronen. Wird nun von Aussen ein
elektrisches Feld angelegt, richten sich die Elektronen mit Ladung e so lange aus, bis
keine Kraft F mehr auf sie wirkt, d.h. im Inneren des elektrische Leiters besteht kein
elektrisches Feld E (E = F/e). Dies ist auch dann der Fall wenn zusätzlich Elek-
tronen auf den Leiter gebracht werden. Diese sammeln sich an der Oberäche des
voneinander einnehmen. An der Aussage, das das Innere eines Leiters im statischen
Fall immer Feldfrei ist, ändert sich auch nichts, wenn man ein Stück aus dem Inneren
des Leiters herausschneidet. In diesem Fall betrachten wir dann einen Hohlkörper,
Mit Hilfe der Maxwell-Gleichungen kann gezeigt werden, das ein leitender Holkörper
jeglicher Form im Inneren immer feldfrei ist. Dies soll an dieser Stelle jedoch aus
dieser Arbeit auch an Schüler richtet, sollen hier nur zwei einfache Möglichkeiten
Dazu betrachten wir eine symetrische Hohlkugel (siehe Abb. 2.18) auf die wir Elek-
tronen aufbringen. Aufgrund der Symetrie verteilen sich die Elektronen gleichmäÿig,
wodurch sie überall die gleiche Flächenladungsdichte σ besitzen. Nun zerlegt man
2
die Oberäche in kleine Flächen s . Auf ihnen bendet sich die Ladungsmenge σs2 .
Betrachten wir nun eine Probeladung q mit dem Abstand r von der Kugeloberäche.
26 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
s1 s2
= (2.23)
r1 r2
bzw.
s21 s22
= . (2.24)
r12 r22
Nach dem Coulombgesetz (Formel 2.18) erhalten wir für die Kräfte, die auf die
Probeladung e wirken:
qσs21
F1 = (2.25)
4π0 r12
und
qσs22
F2 = − . (2.26)
4π0 r22
Beide Kräfte wirken entgegengesetzt. Für die Gesamtkraft FG ergibt sich:
FG = F1 + F2 . (2.27)
2.7. FARADAY-KÄFIG 27
qσs21 qσs22
= − . (2.28)
4π0 r12 4π0 r22
s2 s22
qσ( r12 − r22
)
=− 1
. (2.29)
4π0
Aus Gleichung 2.26 ergibt sich:
FG = 0. (2.30)
Da sich für jedes beliebige Flächenelement s21 ein passendes Element s22 konstruieren
lässt, verschwindet die Gesamtkraft in jeden Punkt und das Innere im Hohlkörper
ist feldfrei [43]. Dieser leicht verständliche Beweis eignet sich gut für den Schulun-
terricht.
Im folgenden soll der Spezialfall symetrische Hohlkugel noch einmal mit Hilfe des
Satz von Gauÿ betrachtet werden. Diese Erklärung eignet sich für leistungsstarke
Nach dem Satz von Gauÿ sind Ladungen die Quellen des elektrischen Feldes. Das
Integral des elektrisches Feldes über eine beliebig geformte geschlossene Fläche ist
~ = Q.
I
~ · dA
E (2.31)
A 0
Nun integrieren wir über den Hohlraum im Inneren der Kugel und nehmen an, dass
I
~ · dA
E ~ = 0. (2.32)
A
Da wir von einer Kugel ausgehen, müssten mögliche Feldlinien ~ aus Symmetrie-
E
gründen parallel zu den Flächennormalen ~
dA und der Betrag von E überall auf der
~ A
Ekd ~ (2.33)
also
I
~ · dA
E ~=E ·dA (2.34)
A
und
28 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
E = const. (2.35)
I I
E · dA = E ·dA = 0. (2.36)
A A
H
Da die Oberäche
A
dA endlich ist, muss das elektrische Feld überall verschwinden
Auch wenn man kleine Teile aus einem metallen Hohlkörper herausschneidet, funk-
tioniert er immer noch als Faraday-Käg. Allerdings wird die Wirkung immer schlech-
ter, je gröÿer die Löcher sind. Möchte man beispielsweise mit einem Gitternetz eine
die Wellenlänge der abzuschirmenden Welle sein. Um so kleiner sie ist, um so besser
ist die Abschirmung. So ist es beispielsweise möglich, mit einem passenden Faraday-
Wie jeder weiÿ ist man vor Blitzen am besten im Auto, einem ungeerdeten Fara-
daykäg, geschützt.
tudenmodulation (siehe 2.19 links) wird die Amplitude der Trägerwelle durch das
modulationen kommen beim Radio bei Kurz-, Mittel- und Langwellen sowie beim
Bei der Frequenzmodulation (siehe 2.19 rechts) wird die Frequenz der Trägerwelle im
dass sich die Signale gegenseitig stören, da jedem Sender ein Frequenzband zuge-
ordnet wird. Zudem lassen sich für hohe Trägerfrequenzen aufgrund der geringeren
tale Modulationsverfahren eingesetzt, auf welche an dieser Stelle jedoch nicht weiter
2.9 Warnhinweise
Jeder, der Experimente durchführt, sollte sich immer über die Gefahren und Ri-
siken, die dabei für sich selber und seine Umwelt entstehen, bewusst sein. Beim
Umgang mit hohen Spannungen und Strömen besteht Lebensgefahr. Beim Bauen
nehmen.
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist die Spannung nicht das alleinige Maÿ
für die Gefährlichkeit von Elektrizität. Zu beachten sind die folgenden Gröÿen:
Spannung U [V]
Stromstärke I [A]
Einwirkdauer t [s]
Frequenz (bei Wechselstrom) f [Hz]
Widerstand des Leiters R [Ω]
Der menschliche Körper ist im Stande elektrische Ströme in Form von Stromschlä-
ab einer Stromstärke von 20 mA von einer Gefahr für den Menschen aus. Bereits eine
Stromstärke von 50 mA kann bei einer Einwirkzeit von wenigen Sekunden tödliche
Folgen haben. Lebensgefahr besteht besonders dann, wenn der Strom die Möglich-
keit bekommt, über das Herz zu ieÿen. Die Gefährlichkeit hängt stark von der
Einwirkdauer und der Frequenz ab. Gleichspannung ist nicht ganz so gefährlich wie
30 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
mern bzw. Muskelkrämpfen kommen, die von alleine nicht mehr aufhören. Zudem
besteht die Gefahr des Verkrampfens und Festklebens an der Stromquelle [26].
2.6.
bei Niederspannung ist dies umgekehrt. Es gibt oensichtlich keine eindeutig de-
nierte Grenze zwischen Hoch- und Niederspannung. Sie ist jedoch meistens zu 1000
V (in der Medizin oft auch zu 500 V) festgelegt. Bei einem Unfall mit Hochspannung
nungen durch die heiÿen Lichtbögen, die mit den hohen Stromstärken verbunden
nige Millisekunden. Bei Niederspannungsunfällen reichen sie bis in den Bereich von
Sekunden.
Wie stark ein Strom ist, hängt bei gegebener Spannung von dem Widerstand ab,
durch den der Strom ieÿt. Je nach Feuchtigkeitsgrad, Stromeintrittsstelle und Über-
gangswiderstand (z.B. Standäche) kann ein Widerstand von ca. 1 kΩ bis 5 Ω für
den menschlichen Körper angenommen werden. Bei einer Netzspannung von 230 V
und einem angenommenen Körperwiderstand von 1kΩ ieÿt ein Strom von 230 mA,
der bereits tödlich sein kann. Bei einer Hochspannung von beispielsweise 6kV ieÿt
dann ein Strom von 6 A. Flieÿt dieser Strom über das Herz, ist mit dem sicheren
Doch nicht nur die hohen Ströme machen die Hochspannung bei Berührung so ge-
fährlich. Es besteht immer die Gefahr von Funkenüberschlägen. Es muss immer ein
in seinem Buch Experimente mit Hochspannung die folgende Faustformel für die
1
d [cm] ≈ U [kV]. (2.37)
4
Dies bedeutet pro 1 kV einen Sicherheitsabstand von 2,5 mm. Dies ist jedoch nicht
der Sicherheitsabstand, der für Personen gilt. Hier gelten nach Kronjäger die folgen-
2.9. WARNHINWEISE 31
den Richtwerte:
10 5
30 15
100 60
300 200
Daneben besteht die gefahr von Gehörschäden durch laute Entladungen und Au-
die Luft ionisiert. Dabei entsteht ultraviolettes Licht (UV-Licht) das aus dem Sau-
ersto in der Luft (O2 ) das Radikal Ozon (O3 ) erzeugt. Radikale sind besonders
reaktionsfreudig. Ozon kann viele Stoe oxidieren und ist daher in gröÿeren Men-
gen giftig. Selbst kleine Mengen können als unangenehmer Geruch wahrgenommen
werden [29].
und giftige Dämpfe entstehen. Durch starke elektromagnetische Felder oder Rück-
mals mit nackter Haut in Berührung kommen. Bei leistungsstarken Teslatrafos ist
ausgehen und welche Sicherheitsmaÿnahmen einzuhalten sind, ist den jeweiligen Si-
Da ein elektrischer Schwingkreis nichts anderes als ein Sender ist, gelten auch hier
3 Landesmedien-Komission
32 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
seinen Zweck der kabellosen Energie oensichtlich nicht erfüllt hat. Dies ist jedoch
eine Betrachtungsweise, die den Erndungen von Nikola Tesla rund um den Tes-
macht und sich patentieren lies. Sie beruhen auf den gleichen Grundlagen wie der
Teslatransformator und lassen sich mit ihm eindrucksvoll demonstrieren. Und auch
heute noch greift die moderne Wissenschaft immer wieder auf die Erkenntnisse von
Nikola Tesla zurück, die er der Welt auf spektakuläre Art und Weise mit seinem
4 Das Buch Nikola Tesla: Der Ernder des Radios aus der Edition Tesla dokumentiert den
groÿen Prozess zwischen Tesla und Marconi. 1915 wurde bereits einwandfrei festgestellt: Tesla ist
der alleinige Ernder des Radios. Ihm wurden alle zugehörigen Patente zugesprochen [3].
2.10. TECHNISCHE ANWENDUNGEN 33
Abbildung 2.20: Patente von N.Tesla zur Energieübertragung mit Teslaspulen; links:
2.10.1 RFID
Die Abkürzung RFID steht für Radio Frequency Identication. Bei RFID-Chips
che sowohl Datensignale empfangen als auch automatisch beantworten, also auch
senden können. Vor allem die besonders kleinen RFID-Chips beziehen die dazu nö-
tige Energie aus dem elektromagnetischen Feld, welches ihm auch die Datensignale
sendet. Solche Chips werden als passive RFID-Transponder bezeichnet [32]. RFID-
Chips wurden zur Etikettierung und Erkennung von Waren entwickelt. Sie eignen
Der RFID-Chip verwirklicht die Vision von Nikola Tesla, Energie kabelos über ein
2.10.2 Diathermieströme
Wird die Sekundärspule eines Teslatransformators durch eine Spule mit dickerem
Draht und weniger Windungen ausgetauscht, so wird in dieser ein groÿer Strom
(sieheKapitel 2.9), können Hochfrequenzströme über 100 kHz bis über 10 A den
zugeführte Wärme die Haut nur wenige Millimeter tief erwärmt, erreicht die Joulsche
Wärme der Diathermieströme tief liegende Organe im Inneren des Körpers [33].
2.10.3 Plasma-Hochtöner
diosignal, so kann man diese über den Funken hörbar machen (siehe dazu den Ver-
such Töne aus dem Nichts 3.2.9). Der Physiker Dr. Siegfried Klein stellte im Jahre
1978 auf der CES (Consumer Electronic Show) erstmals einen Plasma-Lautsprecher
vor. Drei Jahre später ging der TRANSPULS MP-X-101 in Serie [29].
2.10. TECHNISCHE ANWENDUNGEN 35
Die Elektrode, an der der Funke entsteht, beinhaltet einen Kupferkern, um das
Abbrennen der Elektrode zu reduzieren: Die Elektrode leitet die Wärme so gut ab,
dass die Herstellerrma Magnat eine Betriebsdauer von 500 Stunden garantierte. Die
Zündvorrichtung besteht aus einem Relais, welches nach dem Einschalten mit Hilfe
eines Zündbolzen den Funken von der Elektrode zieht. Um Störungen zu vermeiden
wurde das Gehäuse komplett elektromagnetisch abgeschirmt. Der Funken selbst ist
wurde ein zweites Gitternetz um die Elektrode gebaut. Zwischen den beiden Gittern
5
staut sich die Wärme. Da Ozon bei hohen Temperaturen schneller zerfällt , konnte
auch diesem Problem begegnet werden. Da der Plasmahochtöner so gut wie keine
6
Einschwingzeit braucht und auch sehr hohe Frequenzen bis zu 150000 erzeugen
kann, gilt seine Tonqualität unter vielen Experten als ungeschlagen. Aufgrund der
Anfälligkeit gegenüber technischen Defekten und des hohen Preises konnten sich die
7
Im Jahr 2007 veröentlichen Forscher des MIT einen Bericht zur drahtlosen Über-
tragung von Energie. Mit Hilfe zweier Spulen brachten sie eine 60 Watt Glühbirne
über eine Entfernung von zwei Metern zum Leuchten. Diese sogenannte WiTricity,
abgekürzt für Wireless Electricy, soll über kurze Entfernungen 80 Prozent der Ef-
5 Ozon zerfällt spontan mit einer Halbwertszeit von 3 Tagen bei Raumtemperatur (20◦ C)
6 Die Luft, welche den Schall erzeugt hat ein Volumen von etwa einem Kubikzentimeter und
somit eine Masse von ca. 1,3 Milligramm. Die Kalotte eines Hochtöners aus Titan wiegt etwa das
fünfzehnfache
7 Massachusetts Institute of Technology
36 KAPITEL 2. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN UND THEORIE
Handys, kabellos mit Energie zu versorgen. Es wird jedoch deutlich, dass die mo-
derne Forschung Teslas Traum von der freien Energie noch weiter verfolgt [34].
Kapitel 3
Mini-Trägerteslatransformator
Nachbau, von einem Gerät, welches Harald Chmela in seinem Buch Experimente
An dieser Stelle sei bereits schon einmal ein herzlicher Dank für die Beantwortung
Elektroniklabor der ETAP durch Herrn Degele eingeführt. Dieses Kapitel dient dazu,
Erfahrungen beim Bau an Interessenten weiterzugeben. Vor dem Betrieb ist es not-
Angaben berufen wurde, war die gewünschte Resonanzfrequenz für den Sekun-
lel zum Sender gebaut werden. Abbildung 3.1 zeigt den ersten Bauplan für den
Chmela. Um Kabel verschiedener Länge anschlieÿen und die Spulen leicht trans-
bracht. Zudem wurde die Befestigung der Sekundäspule mit Hilfe eines Kunststo-
zylinders entwickelt und die Kabel unterhalb der Grundplatte verlegt. Damit die
Möglichkeit besteht verschiedene Tops anzuschlieÿen, wurde das obere Ende der
Sekundärspule mit einem Messinggewinde versehen. Der in Abb.3.1 zeigt den Mini-
Die folgenden Beschreibungen der einzelnen Komponenten soll die einzelnen Ar-
3.1.1 Primärspule
Der Spulenkorpus, auf den die Primärspule gewickelt ist, wurde aus PVC gedreht.
1
PVC hat den Vorteil, dass es einen relativ geringen Verlustfaktor besitzt und güns-
tig in der Anschaung ist. Als Abschluss wurde oben und unten ein Rand überstehen
gelassen. Dies hat den Vorteil, dass das Abrutschen des Drahtes vom Spulenkorpus
gegen Überschläge aus der Primärspule. Die Spule besitzt 20 Windungen. Es wur-
de ein einfach gelackter Draht mit einem Durchmesser von 0,9mm verwendet. Die
1 Der Verlustfaktor beschreibt den Verlust, welchen das elektromagnetische Feld erfährt
3.1. BAU UND ENTWICKLUNG 39
Kabel wurden nach innen geführt, um dann durch ein Loch an der Unterseite der
Windungsanzahl konnte die Spule problemlos per Hand gewickelt werden. Anschlie-
ÿend wurde die Spule mit hochisolierendem Plastik-Schutzlack xiert. Neben der
isolierenden Wirkung wird so verhindert, dass sich die Wicklungen nachträglich lö-
sen bzw. überlappen. Die Primärspule wurde mit transparentem Kleber auf der
Grundplatte befestigt.
3.1.2 Sekundärspule
variieren leicht in der Induktivität und ermöglichten somit eine experimentelle Op-
timierung der Geräte. Die Spulen wurden auf ein PVC-Standardabussrohr mit
Es wurde einfach sowie doppelt gelackter Draht mit einer Stärke von 0,3 mm ver-
wendet.
Die Spulen wurden mit Hilfe einer Wickelmaschine produziert. Diese wird mit einem
Fuÿpedal gesteuert und ist mit einem automatischen Zähler ausgestattet, welcher die
Anzahl der gewickelten Windungen zählt. Mit Hilfe der Maschine war es nach etwas
Übung möglich, die Spulen in einem kurzen Zeitraum herzustellen. Dennoch koste-
te die Produktion Geduld und Konzentration. Der Draht musste sinnvoll geführt,
gespannt und mit einem stumpfen Gegenstand oder Fingernagel an die vorherige
Windung gepresst werden. Bei Fehlern oder am Anfang bzw. am Ende der Spule
war es gelegentlich sinnvoll, einige Windungen mit der Hand zu drehen. Dies ist
sicherlich die einfachste aber auch zeitraubenste Möglichkeit, die Spule zu wickeln.
40 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
Auch bei der Sekundärspule wurden die Enden in das Innere der Spule geführt.
Das Wicklungsende der Spule wurde dann mit Isolierband abgeklebt. Dies verhin-
derte ein Abrutschen der Wicklungen und sorgte für eine bessere Optik. Bei der
Sekundärspule ist ein Fixierung mit Hilfe des Plastiksprays besonders wichtig, da
ein Überlappen der Windungen auf jeden Fall verhindert werden sollte. Da die Po-
ÿen
Die Induktivität L der Spule lässt sich theoretisch bestimmen. Die Formel für eine
µ0 A
L = N2 (3.1)
l
mit
l Wicklungslänge
A Querschnittsäche
µ0 magnetische Feldkonstante.
Die folgende Tabelle zeigt die Eigenschaften verschiedenen Spulen. E steht für ein-
fach, D für doppelt gelackten Draht. Die Induktivität L wurde mit Hilfe der Formel
3.1. BAU UND ENTWICKLUNG 41
3.1.3 Sekundärkapazität
Für den oberen Abschluss der Spule wurde ein Deckel aus PVC gedreht. Darin ben-
nen sich am Besten für Koronaentladungen (siehe Kapiel 2.5.3) Die Verbindung im
Inneren erfolgt über eine Lötfahne, welche über eine Schraube und eine Mutter aus
Kunststo mit dem Gewinde verbunden ist. Somit sind Kanten und Spitzen aus
hindern.
von 120 mm und einer Dicke von 8 mm. Auf der Unterseite benden sich vier auf-
42 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
geklebte Filzfüÿe. Die Kabel wurden durch entsprechend gebohrte Löcher auf der
Unterseite der Platte zur Buchse geführt. Die Buchse ermöglicht es, Kabel von ver-
auf der Oberseite der Platte eingesetzt. Beim Anschluÿkabel handelt es sich um ein
RG58 Koaxialkabel mit einem Widerstand von 50Ω. Um die Spule auf der Platte zu
befestigen, wurde ein Zylinder aus PVC auf die Platte geschraubt. Er besitzt eine
Aussparung, um die Kabel an ihm vorbeizuführen. Die Spule konnte dann einfach
sitzt, wurde ein weiteren PVC-Rohr als Abstandshalter und zur Befestigung benutzt.
3.1.5 Hochfrequenz-Generator
Bei dem im Folgenden beschriebenen HF-Generator (siehe Abb. 3.9) handelt es sich
bis 1,5 MHz. Frequenz und Leistung sind stufenlos verstellbar (Regler A vgl. Abb.
3.8). Dies ist notwendig, da sich je nach angeschlossenem Top und Umgebung die
werden (Schalter G und Regler B). Bei Überhitzung schaltet das Gerät automatisch
ab. Hierfür und für das HF-Signal ist eine Kontrolllampe eingebaut. Die Schaltskizze
Der Versorgungstrafo liefert die nötige Spannung von 2x18 V, welche durch SKB25/02
vermeiden soll. Im Modulator wird das eigentliche HF-Signal erzeugt und auf 1 Watt
vorverstärkt. Die Endstufe verstärkt das Signal dann noch einmal auf maximal 40
Plänen von Harald Chmela. Diese benden sich im Anhang. In den ersten Testläu-
fen der HF-Generatoren wurden die Transistoren der Endstufe zerstört. Durch eine
2
Verbesserung des Basisstrom-Regelkreises konnte das Problem behoben werden.
2 Da der Arbeitspunkt der Transistoren in der Enstufe nicht optimal gewählt ist, kam es mehr-
fach zu einer Stromerhöhung, welche die Transistoren zerstörten. Daher wurde der Basisstrom-
Regelkreis durch Dimensionierung der Widerstände so optimiert, dass der Basisstrom begrenzt
wird.
44 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
3.2 Experimente
Im folgenden Kapitel wird eine Einführung in die Nutzung beschrieben und eini-
durchgeführt wurden.
3.2.1 Sicherheit
Aufgrund der relativ geringen Leistung und der Hochfrequenz ist die Gefahr eines
der Funke nicht mit der nackten Haut in Berührung kommen. Starke und tief in
Teslaspule sowie die Spulen selbst nicht berührt und von metallischen Leitern und
se einem Schraubenzieher oder einem Schlüssel, kann der Funke jedoch gefahrlos
berührt und von der Messingspitze gezogen werden. Brennbare und hitzeempnd-
liche Materialien können sich schnell im Funken entzünden oder schmelzen. Die
◦
Kühlkörper auf der Rückseite des HF-Generators können sich bis über 70 erhitzen.
Sie sollten also nicht leichtsinnig angefasst und dürfen nicht abgedeckt oder mit ent-
zündlichem Material in Berührung gebracht werden. Zudem ist für eine ausreichende
Laptops, Handys oder Uhren, nicht in die Nähe des Teslatransformators gebracht
werden. Zudem ist für die nötige Abschirmung zu sorgen, um niemanden zu stören.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Touchpads von Notebooks oder MP3-Player, wel-
che sich in einer Entfernung von wenigen Metern benden, kurzfristig ihre Funktion
verlieren.
3.2.2 Bedienung
aufgebaut werden. Eine Steckerleiste mit einem Netzschalter ist zu empfehlen. Zu-
nächst werden der Teslatrafo und der HF-Generator mit Hilfe des Koaxialkabels
verbunden. Der Anschluss am HF-Generator bendet sich auf der Rückseite. Der
Anschluss auf der Vorderseite (Anschluss E) ist für ein externes NF-Signal gedacht.
Der Regler für die Leistung (Regler C) sollte komplett nach links gedreht und ein-
gerastet sein. Nun kann der HF-Generator eingeschaltet werden (Schalter D). Die
Leistung kann dann aufgedreht werden. Je nachdem, welches Experiment (siehe z.B.
3.2. EXPERIMENTE 45
Kapitel 3.2.4, 3.2.5 oder 3.2.7) durchgeführt wird, muss jetzt die Frequenz angepasst
werden. Dazu gibt es zwei Frequenzbereiche, welche durch einen Schalter (Schalter
F) eingestellt werden können. Die Feinabstimmung erfolgt über einen Regler (Reg-
ler A). Wird die Leistung wieder heruntergedreht, sollte der Schalter immer ganz
zurückgedreht werden und einrasten. Sollte sich der Generator überhitzen, schaltet
3.2.3 Frequenzmessung
Zur Messung der Eigenfrequenz der Spule wurde ein digitales Oszilloskop verwendet.
Ein ca. 20 cm langer Draht diente als Sonde und wurde an einem Pol am Oszilloskop-
eingang angeschlossen. Die Sonde wurde parallel zur Spule mit konstantem Abstand
aufgestellt. So lieÿ sich eine Potenzialdierenz im elektrischen Feld messen. Auf dem
Nun wurde die genaue Eigenfrequenz der Spule mit Hilfe des Frequenzreglers am
HF-Generator eingestellt. Sie ist dann gefunden, wenn das Oszilloskop die maximale
Amplitude anzeigt. Nun ist die Frequenz erreicht, bei der die maximale Energie vom
Die passende Wellenlänge zur Eigenfrequenz müsste dem vierfachen der Länge der
Sonde entsprechen. Die nachfolgenden Berechnungen in Kapitel 3.2.6 zeigen, dass die
1
fmax = . (3.2)
T
46 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
Für die Sekundärspule Nr.7 (siehe Kapitel 3.1.2) wurde T = 0,8 µs und somit eine
Eigenfrequenz von 1,25 Mhz bestimmt. Dies entspricht dem erwarteten Wert. Mit
Hilfe der theoretisch bestimmten Induktivität (4,39 mH) konnte man nun über die
Für Spule Nr.7 erhielten wir eine Kapazität von ca 3,7 pf. Auch dieser Wert ent-
Entfernen wir nun die Sonde von der Spule im Abstand r, ist zu beobachten, wie
spitze des Teslatrafos als Punktladung angesehen werden. Nach Formel 2.19 muss
die gemessene Spannung mit 1/r abnehmen. Im folgenden Graph wurde die gemes-
können. Im Rahmen der Messgenauigkeit ergibt sich ein deutlich linearer Zusam-
menhang. . Bei einem Abstand von 15 cm beträgt die Amplitude 18 Volt. Bei einem
Für die Spannung auf der x-Achse wurde ein Ablesefehler ∆U von 0,5 Volt abge-
schätzt, da die Anzeige leicht schwankte. Für den Abstand r wurde ein Fehler ∆r von
1 cm angenommen, da die Sonde selbst eine gewisse Breite hat und nicht absolut ge-
rade ist. Der Fehler für 1/r wurde dann mit Hilfe der Gauÿschen Fehlerfortpanzung
r
1 d 1
∆ = ( ∆r)2 (3.3)
r dr r
3.2.4 Koronaentladungen
Für diesen Versuch wird die Messingspitze auf die Sekundärspule geschraubt. Der
Frequenzbereich wird auf 1,5 Mhz ein gestellt und die Leistung voll aufgedreht. Nun
kann die passende Frequenz mit der Feinabstimmung gesucht werden. Es ist möglich,
dass es einige Sekunden dauert, bis die Koronaentladung sichtbar wird. Durch das
Ein Drahtbüschel lässt an seinem Ende viele kleine Funken entstehen, während ein
dünner Drahtring in alle Richtungen Funken freisetzt. Teilweise ist es nötig die
Koronaentladung durch das Ziehen eines Funkens und gleichzeitige Nachregeln der
Frequenz auszulösen.
Blitze lassen sich am besten an einer stark gekrümmten bzw. spitzen Sekundärkapa-
zität, wie beispielsweise der Messingspitze, ziehen. An einem Ring oder einer Kugel
werden die Blitze besonders breit. Zum ziehen des Blitzes eignet sich ein metallischer
Leiter, wie beispielsweise ein Schlüssel oder ein Schraubenzieher. Da sich der Funke
in der Regel den kürzesten Weg sucht, ist darauf zu achten, dass dies der Weg zwi-
48 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
schen metallischem Leiter und Entladungsspitze ist. Auch hier muss die Frequenz
Abb. 3.14).
Wie der folgende Versuch zeigt (siehe Abbildung 3.15), können die Funken eines
Es wurde eine 0,5 cm dicke Glasplatte in den Funken des Mini-Teslatrafos gebracht.
Der Funken fächert sich leicht auf und bündelt sich hinter der Platte wieder zur
3.2. EXPERIMENTE 49
Elektrode hin zusammen. Die Glasplatte wurde zunächst nicht beschädigt. Durch die
groÿe Hitzeentwicklung ng sie nach einer gewissen Zeit an zu schmelzen, bis sie dann
letztendlich sprang. Diese Erkenntnis war auch entscheidend für die Entwicklung der
auch der Grund dafür, warum die Entladungen bei den Koronaentladungen in der
Luft aufhören oder auch von einer metallenen Spitze zur Spitze der Sekundärspule
ausgehen können. Entläd sich die Sekundärkapazität wird das Dielektrikum Luft
kapazitiv durchdrungen. Die Spannung reicht nur aus um in einem kurzen Teil der
3.2.6 Gasentladungen
Hält man eine Leuchtstoröhre in die Nähe der Teslaspule im Betrieb, leuchtet
diese hell auf. Grund dafür ist das starke elektromagnetische Feld, welches für die
Zündung der Röhre sorgt. In der Röhre werden helle und dunkle Stellen sichtbar.
Die Abstände zwischen einem Maximum und einen Minimum betragen nur wenige
Zentimeter. Daher kann diese Art der Knotenbildung nicht durch die Eigenfrequenz
der Teslaspule hervorgerufen werden. Dies wird sofort klar, wenn man sich die Gröÿe
c ≈ 300000000m/s und der Frequenz fT (hier berechnet für 1,2 MHz)) zu:
c
= λT = 250 m. (3.4)
fT
Die tatsächliche Wellenlänge ist also um ca. zwei Gröÿenordnungen gröÿer als der
Abstand der Knoten und kann diese daher nicht verursachen. Die Knoten sind viel-
mehr auf die Laufzeiteekte der Ladungsträger, wie sie auch bei Geiÿler-Röhren oder
Energie für die Anregung der Gasmoleküle zu erhalten so das diese zum Leuchten
Für die weiteren Versuche wurden fünf Spektralröhren verwendet. Es handelte sich
um mit Edelgasen gefüllte Glasröhren. Die Röhren sind etwa 20 cm lang und wurden
für die folgenden Versuche von der Firma Historische Glasapparate und Lehrmittel
- Lutz Neumann angefertigt. Sie enthalten die Gase Helium, Neon, Xenon, Krypton
gefertigt. Sie enthalten die gleichen fünf Gase. In einer ist ein Uranglas eingearbeitet,
Bei ca. 2-3 cm Abstand zwischen Röhre und Sekundärspule zündet die Röhre auf-
grund des starken elektrischen Feldes. Kommt es nicht zur Zündung muss die Fre-
quenz am HF-Generator nachgestimmt werden. Danach kann die Röhre wieder et-
was von der Spule entfernt werden, da das Gas durch Ionisation leitfähiger geworden
ist. Xe-, Ar- und Kr-Röhren erhitzen aufgrund der hohen Infrarot-Anteile im aus-
gestrahlten Licht stark. Daher sollten bei Messungen ein Stativ benutzt und die
Röhren nicht übermäÿig lang betrieben werden. Es sollte auf jeden Fall verhindert
werden, die Röhre direkt an die Funkenentladung zu halten. Der Funkenblitz schlägt
ansonsten durch das Glas und es besteht die Gefahr, dass die Röhren zerspringen.
Mit Hilfe eines Spektrometers und der dazugehörigen Software können die verschie-
denen Spektren der Röhren vermessen werden. Hier wurde das Gerät USB2000 und
die Software OOIBase32 der Firma Ocean Optics verwendet. Über eine Glasfaserlei-
tung gelang das Licht in das Gerät. Direkt an einen Computer angeschlossen erhält
man ein Spektrum zwischen 200 nm und 1000 nm in Echtzeit. Das Spektrometer
zeigt die Wellenlänge mit einer Genauigkeit von einem Pikometer an. Laut Anlei-
tung kann der Fehler jedoch bei bis zu 0,3 Nanometer liegen.
3.2. EXPERIMENTE 51
werden konnte. Auch die Funkenentladung hatte keinen Einuss auf das gemessene
Spektrum. Da die vertikale Achse für die Intensität beliebig normierbar ist, kann das
Oset vernachlässigt werden. Zunächst wurde das Spektrum des Lichts einer Flamme
zwischen 400 nm und 750 nm, nimmt dieses Spektrum als gelblich-weiÿ wahr. Man
beobachtet ein kontinuierliche Verteilung zwischen 550 nm und 950 nm (siehe Abb.
3.18).
In der zweiten Messung wurde das Licht eines roten Lasers der Klasse II aufgenom-
men. Die Intensität des Lasers war so stark, dass es nur indirekt gemessen werden
konnte. Dazu wurden das eine Ende der Glasfaserleitung und der Laser unter ein
schwarzes Tuch gehalten. Nach der Spezikation des Laser sollte dessen Wellenlänge
zwischen 630 nm und 680 nm liegen. Die Messung zeigte einen deutlichen Peak bei
660 nm (siehe Abb. 3.19) und bestätigt damit diese Angabe. Somit war sichergestellt,
500 nm zu erkennen (siehe Abbildung 3.20). Dies erklärt die blaue Farbe des Lichts.
Die hohe Intensität bei ca. 825 nm liegt im infrarotes Bereich, auÿerhalb der Emp-
ndlichkeit des Auges. Der starke infrarote Anteil heizt das Glas aus, so dass sich
Das Spektrum der Gasentladung bei Neon zeigt deutliche Intensitätsmaxima zwi-
schen 580 nm und 720 nm. Der gröÿte Peak liegt bei ca. 640 nm. Die Neonröhre
Helium und Argon aufgenommen (siehe Anhang). Neben teilweise starken Anteilen
54 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
3.2.7 Faradaykäg
Mit dem Teslatransformator kann man sehr gut die Funktionsweise des Faradaykä-
gs demonstrieren. In unserem Fall wurde dazu eine kleine Leuchstoröhre in die
Versuchs die Röhre nur deswegen nicht leuchtet, weil der Faradykäg die Sekundär-
kapazität verändert, wurde dieser im selben Abstand wie die Röhre, versucht vom
Teslatrafo aufgestellt. Dann wurde die Röhre zum Leuchten gebracht (siehe Abb.
3.22).
Im zweiten Teil des Versuchs wurde dann die Röhre unter den Faradaykäg gestellt.
Sie leuchtete nicht mehr (siehe Abb. 3.23). Selbst wenn man den gesamten Frequenz-
bereich des HF-Generators abfuhr, brachte man sie nicht zum Leuchten. Die Wellen
3.2.8 Ionenantrieb
Das folgende Experiment wird häug als Ionenantrieb bezeichnet. Es wird eine leich-
dung stattnden kann. Sind diese Spitzen richtig positioniert, fängt die Vorrichtung
an sich zu drehen.
3.2. EXPERIMENTE 55
Wichtig dabei ist, dass die Vorrichtung leicht ist und sich ohne groÿe Reibung dre-
hen lässt. Daher setzt man sie am besten auf die Messingspitze, um die Auage-
äche möglichst klein zu halten. Es wurden Versuche mit Kupfer, Aluminium- und
Eisendrähten sowie Lötzinn gemacht. Das beste Ergebnis wurde mit Vorrichtun-
gen aus Aluminiumfolie erreicht. Diese ist sehr leicht und einfach zu bearbeiten.
te Vorrichtung von rechts). An den Enden wurde jeweils eine Spitze einmal nach
links und einmal nach rechts stehen gelassen. Danach wurde der Streifen je einmal
horizontal und einmal vertikal geknickt. Die Stelle, an der sich die beiden Falten
schneiden, war der Auagepunkt, mit der die Vorrichtung auf die Messingspitze
des Mini-Trägerteslatransformators gesetzt wurde. Nun musste nur noch die Fre-
an den Spitzen entstanden, ng die Vorrichtung an zu rotieren. Durch die Trägheit
des menschlichen Sehens wurde für den Betrachter ein leuchtender Ring erkennbar
(siehe Abb. 3.24). Gegebenenfalls muss bei gleichzeitigem Nachjustieren des HF-
Eine eindeutige Erklärung für diesen Versuch konnte nicht gefunden werden. Oen-
sichtlich werden durch die hohe Spannung Teilchen aus der Spitze emittiert. Jedoch
wohl anzieht und wie auch abstöÿt. Aufgrund des inhomogenen elektrischen Feldes
(siehe Kapiel 2.5.3) müssten Dipole angezogen und Monopole abgestoÿen werden.
56 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
Eine mögliche Erklärung wurde nach dem Versuch Töne aus dem Nichts gefunden.
Der Funke aus dem Mini-Teslatransformator besitzt eine sehr hohe Temperatur. Die-
se führt dazu, dass die Messingspitze mit der Zeit abbrennt. Die Luft vor der Spitze
wird stark erwärmt und dehnt sich aus, wie der Versuch Töne aus dem Nichts (sie-
he Kapitel 3.2.9) beweist. Diese Luftausdehnung sorgt für einen Rückstoÿ, welcher
die Vorrichtung in Rotation versetzt. Zudem ist die elektrische Feldstärke in der
Nähe der Spitze stärker als bei gröÿerem Abstand. Eine qualitativ und quantitativ
eindeutige Erklärung konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit leider nicht gefun-
den werden. Unabhängig davon, welcher Eekt bei diesem Versuch der dominiert,
müssen Teilchen aufgrund der Impulserhaltung von der Spitze wegbeschleunigt wer-
den.
als Lautsprecher. Wie aus dem Nichts ertönt die Musik im Rythmus der Funkenent-
ladung.
Hilfe eines Kippschalters hat man nun die Möglichkeit, zwischen einer Frequenz-
sich die Stärke der Modulation einstellen. Sowohl bei FM als auch bei AM wird ein
und somit die Funkenlänge. Dadurch werden Druckunterschiede in der Luft erzeugt,
welche als Ton hörbar sind. Bei der Frequenzmodulation wird die Erregerfrequenz
leicht verstimmt. Dadurch ändert sich auch die Ausgangsspanung, da die Resonanz-
frequenz nicht mehr genau getroen wird. Das führt wiederum zu einer Amplitu-
In den 1980er Jahren war diese Art der Tonerzeugung durch sogenannte Plasmalaut-
3.2.10 Radiometereekt
Ein Radiometer ist ein Detektor zur Messung von Strahlung. Das hier beschriebene
sche Bewegung um und macht sie so sichtbar. Die Lichtmühle besteht aus einem
Glaskolben, in dessen Innerem ein leichtes Flügelrad gelagert ist. Die Flügel sind
jeweils auf einer Seite schwarz und auf der anderen Seite reektierend. Im folgenden
gestellt. Zwischen Radiometer und Kupferspitze wurde eine Abschirmung aus Pappe
aufgebaut, um das Radiometer gegenüber dem Licht, welches von der Koronaentla-
dung ausgeht, abzuschirmen. Wie auf Abb. 3.26 zu erkennen, leuchtete das Innere
des Radiometers bläulich. Zudem drehte sich das Schaufelrad in Richtung der re-
Fälschlicherweise wird oft behauptet, dass sich das Flügelrad durch den Lichtdruck
58 KAPITEL 3. MINI-TRÄGERTESLATRANSFORMATOR
bewegt, sobald es mit einer Lichtquelle bestrahlt wird. Dieser Eekt ist jedoch zu
gering und kann als dominanter Eekt durch den Versuchs mit dem Teslatransforma-
tor widerlegt werden. Wird die Lichtmühle in das EM-Feld des Teslatransformators
3
gebracht, wird die stark verdünnte Luft ionisiert und fängt an bläulich zu leuch-
ten. Dieses Licht strahlt nun ungerichtet von allen Seiten im gleichen Maÿe auf die
Flügelräder. Daher kann dieser Strahlungsdruck nicht die Ursache für die Drehbewe-
gung des Flügelrades sein. Vielmehr erwärmen sich die dunkle Fläche und somit die
bewegung wird dann die Lichtmühle angetrieben. Die schwarze Seite der Flügelräder
ist bei vielen Lichtmühlen mit Ruÿ überzogen, um die wirksame Oberäche noch zu
Wird die Lichtquelle nach längerem Betrieb ausgeschaltet, bleibt das Flügelrad zu-
nächst stehen. Nach einiger Zeit fängt es jedoch an, sich langsam in die entgegen-
gesetzte Richtung, also in die Richtung der dunklen Flügelseiten zu drehen. Dies ist
dadurch zu erklären, dass sich das gesamte Flügelrad nach längerer Zeit erwärmt
hat. Da die schwarze Seite mehr Wärme abstrahlt, ist die reektierende Seite ir-
gendwann die wärmere. Folglich ist auch die Luft an dieser Seite des Flügelrades
3 Der Kolben ist auf einen Restgasdruck von wenigen Pascal evakuiert, damit sich das Flügelrad
leichter dreht.
59
Kapitel 4
Teslatransformatoren im
Schülerversuch
Physikunterricht ohne jeglichen Versuch ist mangelhaft. Dies liegt in der Natur der
Physik selbst, die ihre Theorien mindestens seit Galilei Galileo durch Versuche ge-
Beim üblichen Lehrerversuch besitzt der Schüler jedoch nur eine Beobachterrolle.
Er nimmt nur passiv am Geschehen teil. Hier stellt sich die Frage, wie eektiv solch
ein Lehrerexperiment ist oder ob es für die Stovermittlung nicht sinnvoller ist, dass
Schülerinnen und Schüler die Versuche selber durchführen. So dass er gezwungen ist,
sich mit der Materie sinnvoll auseinanderzusetzen. Der Schüler ist im idealen Fall
in einer aktiven Rolle und bemerkt konkret an seinem Tun, ob er die physikalischen
Vorgänge versteht. Die moderne Physikdidaktik hat erkannt, dass ein gut vorbe-
Abbildung 4.1, welche auf einer Studie der National Traning Laboratories (USA)
beruht, stellt verschiedene Lernmethoden dar und ordnet sie nach ihrer Eektivität.
Dabei zeigt sich, dass vor allem die Lernformen, bei denen mehrere Sinnesorgane
angesprochen werden und bei denen Schülerinen und Schüler eigenständig und ak-
tiv mitarbeiten, die gröÿte kognitive Beanspruchung hervorrufen. Daraus lässt sich
schlieÿen, dass am meisten gelernt wird, wenn selber Versuche durchführt und er-
60 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH
lerntes Wissen anderen erklärt und direkt angewendet wird. Der Wissenschaftler
Geo Petty berichtet zudem, dass die Vorlieben der Schülerinnen und Schüler stark
ten, Vergleichen und Systematisieren für ihn eine herausragende Rolle im Physikun-
terricht darstellt. Günstige Vorausetzungen wären nach ihm dann erfüllt, wenn der
schwachen Leistungen der deutschen Schüler auf der traditionellen Art der Unter-
richtsführung beruht, die den klassische Wissenserwerb und die Beherrschung von
Verfahren zur Lösung von Aufgaben in den Vordergrund stellt. Im Gegensatz dazu
weisen die Methoden in Ländern mit besseren Ergebnissen oene Aufgaben, ver-
rinnen und Schüler im Gymnasium aus dem Fach Physik in andere Kurse, in ih-
ren Projektklassen weniger zu beobachten war. Die Ursache dafür sehen sie in der
verstärkten praktischen Tätigkeit der Schüler [39]. Die Erkenntnis, dass Schülerex-
perimente dazu beitragen, physikalische Inhalte und Methoden gut zu erlernen, ist
empirisch belegt und in der Fachwelt weitgehend anerkannt. Dennoch gibt es Kriti-
der Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten wer-
den und die verschiedenen Lerntypen angesprochen werden. Die Erkenntnis, dass im
geführt werden, bleibt jedoch in der Wissenschaft unumstritten. Dies macht sich
mittlerweile auch bei den groÿen Lehrmittelrmen bemerkbar, welche ihr Angebot
Die Erfolge von Schülerversuchen als Lernmethode war Hauptmotivation zum Bau
Lehrplan nicht explizit erwähnt. Auch in den meisten Schulbüchern ndet er keine
studium wird er oft, zumindest am Rande, erwähnt. Als Experiment für Schüler
Schwingungen' behandelt werden. Er eignet sich aber auch sehr gut als Projektarbeit
2. Thomson-Formel
4. gedämpfte Schwingungen.
Der Baustein Elektromagnetische Schwingungen folgt direkt auf den Baustein Me-
chanische Schwingungen I. Mit dem Grundwissen aus diesem dem Baustein er-
Die Themen
sind nur in Verbindung mit dem Wahlbaustein Schwingungen und Wellen mög-
lich.
Aus der Betrachtung des Lehrplans ergibt sich, dass die Behandlung des elektri-
zwölften Klasse am Gymnasium ist [40]. Wenn sich der Teslatransformator als sinn-
behandeln.
4.3 Schülerlabor
Dieses Kapitel stellt nun die didaktischen Aspekte, Planung des Ablauf, Ausgestal-
Aufgrund der inhaltlichen Einordnung in den Lehrplan wurde ein Kurs der Klasse
sieben Schülern. In einem Vorgespräch mit dem Lehrer wurde der Kenntnisstand
der Schüler in Erfahrung gebracht, um das Schülerlabor auf den Kurs abzustimmen.
onsweise von Kondensatoren sowie die Selbstinduktion von Spulen. Den elektrischen
Schwingkreis hatte er noch nicht durchgenommen. Daher wurde das Schülerlabor als
um eine möglichst hohe Motivation bei den Schülern zu erreichen und ezient und
nachhaltig Sto zu vermitteln. Dabei wurde ein Schwerpunkt darauf gesetzt, die
Schüler die Experimente selbstständig durchführen zu lassen, ohne dabei auf die
Vermittlung des nötigen Fachwissen durch Assistenten und mit Hilfe von Literatur
zu verzichten.
galt es, die nötigen Grundkenntnisse und Theorie zu vermitteln. Dazu wurden vier
galt. Die nötigen Geräte wurden in der Vorbereitung bereits zusammengestellt. Den
Aufbau mussten die Schüler jedoch selber vornehmen. Es ist davon auszugehen, dass
die Schüler die Schaltung besser verstehen, wenn sie den Versuch selber aufbauen.
Form eines Arbeitsblatts gestellt. Zudem wurde jeder Versuch durch einen studen-
stand. Die Ergebnisse des Versuches und die dazugehörigen theoretischen Grundla-
gen sollten dann durch die Schüler auf einem Plakat dargestellt werden. Die Aufgabe
der Schüler war es dann, mit Hilfe ihres Plakats ihren Versuch den anderen Gruppen
eine umfangreiche Menge an Sto zu behandeln. Durch die Präsentation sollte eine
aktive Auseinandersetzung mit dem Sto durch die Referenten erzielt werden, um
so ein besseres Verständnis zu fördern. Ziel war es aber auch, den Schülern den Sto
Im Anschluss erfolgte ein Vortrag, an dem alle Schüler teilnahmen. Dieser hatte zum
für die Hauptversuche zu vermitteln. Auÿerdem sollten die Themen und Experi-
mente in einen historischen Kontext gestellt werden, um die Bedeutung von Teslas
64 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH
Erndungen für die heutige Physik und Technik zu verdeutlichen. Zusammen mit
den Vorversuchen diente der Vortrag als Vorbereitung und als theoretische Grund-
lage für die Hauptversuche. Beim Vortrag wurde auf eine multimediale Präsentation
(Versuch, Tafel, Beamer und Folie) und Interaktion mit den Schülern in Form von
Nach einer Pause erfolgten dann die Hauptversuche. Auch hier arbeiteten die Schüler
wieder in Gruppen zwischen zwei und drei Personen an einem Versuch und wurden
von einem Assistenten betreut. Neben einer konstruktiv beratenden Funktion war
hier eine Hauptaufgabe der Assistenten, für die Einhaltung der Sicherheitsvorschrif-
In den Hauptversuchen wurden von allen Gruppen die gleichen Versuche durch-
von Arbeitsaufträgen gestellt. Sie bestanden aus Fragen zur Theorie, Rechenaufga-
ben und experimentellen Messungen. Zudem wurde aber auch Zeit eingeplant, um
den Schülern die Gelegenheit zu geben, spielerisch den Teslatransformator und die
kraft, welche die Experimente mit dem Teslatransformator haben können, gesetzt,
Um testen zu können, ob dies geliungen ist, wurde nach den Hauptversuchen eine
das Schülerlabor aus Sicht der Schüler bewerten zu können. Um brauchbare Daten
zu erhalten, wurde darauf geachtet, dass sowohl die Lernkontrolle als auch die Eva-
Der gesamte Zeitplan des Schülerlabors wurde an den normalen Tagesablauf der
Schüler angepasst. Das Programm von 9:00 Uhr bis 14:30 Uhr entsprach somit zeit-
lich einem normalen Schulaltag der Versuchsklasse. Dies hatte den Vorteil, dass die
Schüler das Labor nicht als zusätzlichen Aufwand, sondern im besten Fall als will-
4.3.2 Ablaufplan
Die Tabelle 4.1 zeigt den Ablauf des Schülerlabors. Die Zeitangaben sind gerundet
und als Richtwerte zu begreifen. Die letzten beiden Spalten zeigen die verschiedenen
4.3. SCHÜLERLABOR 65
Gruppeneinteilung PL Losverfahren
4.3.3 Vorversuche
Gruppe C Gasentladungen
Gruppe D Radiotechnik
Für den Versuch Der elektrische Schwingkreis I sollte die Gruppe A eine Spule mit
zunächst über einer 30 V-Gleichstromquelle aufgeladen und dann mit Hilfe eines
Umschalters über die Spule entladen. Es wurden sowohl die Spannung am Konden-
wird eine abklingende Schwingung beobachtet. Die Spannung eilt dem Strom um
Dieser Versuch sollte den Schülern vermitteln, dass in einem Kreis aus Kondensator
wurde auf die Phasenbeziehung von Spannung und Strom eingegangen, welches maÿ-
Da ein Schüler nicht zum Schülerlabor erschien, kam Gruppe A nicht zu Stande. Der
Versuch wurde daher am Anfang des Vortrags durch die Praktikumsleitung vorge-
führt, anhand eines Tafelbildes erläutert und zusammen mit den Schülern diskutiert.
Im Versuch Der elektrische Schwingkreis II wurde durch die Gruppe B ebenfalls ein
eine gröÿere Kapazität (C=1nF) verwendet. Der Kondensator wurde nun durch eine
Rechteckspannung von etwa 100Hz aufgeladen. Mit Hilfe eines Oszillos-kops konnte
die Spannung an der Spule sichtbar gemacht werden. Die Aufgabe der Gruppe war es
galt es dann, die bis dahin unbekannte Induktivität der Spule zu bestimmen. Die
deutlich kleiner ist, ist an dieser Stelle entscheidend für das Verständnis der Schüler
und wird deutlich sichtbar. Zudem wurde hier erstmals die Thomsonsche Gleichung
eingeführt. Auf die Herleitung wurde in diesem Rahmen verzichtet. Abbildung 4.2
Vorbereitung und zum Verständnis für den Versuch mit den Leuchtsto- und Spek-
röhren spektroskopisch untersucht werden. Dazu wurden diese mit einer Hochspan-
nungsquelle gezündet und mit Hilfe eines USB-Spektrometers und einem PC ver-
messen. Als Vergleichswerte sollten das Tageslicht und das Licht eines roten Lasers
untersucht werden. Ziel dieses Versuchs war es, die Plasmabildung, die selbständige
scheinungen zu verstehen. Auÿerdem konnte anhand der Spektren die starke Wär-
meentwicklung mancher Röhren mit Hilfe der gemessenen, nicht sichtbaren infraro-
ten Lichtanteile erklärt werden. Für manche Schüler war dies die erste Berührung
Gruppe D führte den Versuch Rundfunktechnik durch. Dabei galt es, einen ein-
einer Spule, einem Kondensator, einer Diode und einem Lautsprecher. Der einfache
Aufbau unterstützt das Verständnis und den Blick auf die zentralen Bauteile in der
68 KAPITEL 4. TESLATRANSFORMATOREN IM SCHÜLERVERSUCH
empfangen und hörbar zu machen. So konnte deutlich gemacht werden, dass die elek-
tromagnetische Welle Energie überträgt. Zur Präsentation wurde dann zusätzlich ein
aktiver Lautsprecher angeschlossen. Die Gruppe hatte die Aufgabe, den Empfänger
wurde die theoretische Grundlage für den Versuch Töne aus dem Nichts geschaen.
Der Vortrag begann mit der Erläuterung des elektrischen Schwingkreises anhand
eines Vergleichs zur mechanischen Schwingung, wie ihn auch der Lernplan vorsieht.
Hier wurde insbesondere auf den Strom- und Spannungsverlauf sowie auf die Ener-
Person Nikola Teslas und seine Erndungen sowie seine Absicht, Energie kabellos
zu übertragen, vorgestellt.
Im Hauptteil des Vortrags wurden die Prinzipien des Impuls- und des Trägertes-
sollte, wurden die Gefahren des elektrischem Stroms diskutiert. Hier wurde beson-
ders Wert darauf gelegt, dass die Schüler verstehen sollten, warum sie in den Haupt-
versuchen den Funken mit einem Schraubenzieher berühren konnten, obwohl eine
Hochspannung anliegt. Daher wurde auf die Kriterien Stromstärke, Spannung, Fre-
Elektrizität für den Menschen gefährlich ist. Es stellte sich heraus, dass die Schü-
ler überwiegend die Stromstärke oder die Spannung als wichtig angeshen hatten.
In diesem Zusammenhang wurde dann konkret auf den Umgang mit dem Mini-
die Entstehung von Ozon und Stickoxiden durch die Ionisation der Luft wurden be-
sprochen.
zustellen, wurde als Abschluss auf die heutige Bedeutung der Erndungen von Nikola
Tesla eingegangen. Neben der groÿen Bedeutung für die Radio- und Rundfunktech-
nik wurden die Entwicklung des RFID-Chips sowie die Forschungsergebnisse des
MIT vorgestellt.
4.3. SCHÜLERLABOR 69
4.3.5 Hauptversuche
Die Hauptversuche bestanden aus fünf Unterversuchen. Zunächst galt es, mit dem
Umgang von HF-Generator und Teslaspule vertraut zu werden. Die Schüler sollten
einen Schraubenzieher in die Nähe der Koronaentladung bringen und die Verände-
rung der Entladung erläutern. Auÿerdem sollten sie Funken ziehen und erklären,
warum sie den Schraubenzieher anfassen können. Zuletzt sollte die Ausgangsspan-
Mit Hilfe eines Oszilloskops und einer Sonde (siehe Kapitel 3.2.3) sollten die Schüler
im zweiten Versuch die Funktion und Wirkung von Leistungsregler und Frequenz-
regler untersuchen und erklären. Zudem sollten sie den Generator so einstellen, dass
sie bei maximaler Amplitude die Resonanzfrequenz der Teslaspule bestimmen konn-
ten. Mit Hilfe der Angabe von der Sekundärkapazität konnte dann die Induktivität
der Sekundärspule berechnet werden. Diese sollte dann nochmals theoretisch mit
der Formel für die Induktivität einer lange Spule berechnet und die Ergebnisse ver-
Der dritte Versuch beschäftigte sich mit dem sogenannten Ionenantrieb. Die Schüler
Der nächste Versuch beschäftigte sich mit dem Thema der kabellosen Energieüber-
Schüler eine lange Leuchtstoröhre zum Leuchten bringen und diesen Versuch er-
läutern. Hierbei sollten sie auch darauf eingehen, warum die Röhre, wenn sie einmal
leuchtet, wieder ein Stück von der Spule entfernt werden kann, ohne dass ihr Licht
wieder erlischt. In Teil b) des Versuchs sollten die Schüler nun mit Edelgas gefüllte
Spektralröhren untersuchen. Anhand der Farbe des Gases sollten sie das Edelgas
identizieren. Mit Hilfe eines beiliegenden Farbspektrums sollten sie die verschie-
denen spektralen Intensitätsmaxima erklären und dabei auch auf die Wärmeent-
wicklung der Röhren eingehen. Zuletzt sollte der Einsatz von Gasentladungsröhren
diskutiert werden.
Der letzte und vermutlich spektakulärste Versuch beschäftigte sich mit der Modula-
tion des HF-Signals. Dazu wurde eine Musikquelle an den HF-Generator angschlos-
sen. Sowohl durch AM als auch durch FM sollte nun die Musik hörbar gemacht
und warum die Musik durch die Koronaentladung hörbar gemacht wird. Mit Hilfe
des Oszilloskops sollte dies dann auch sichtbar gemacht werden. Zuletzt sollte die
gen und die Entstehung von Ozon und Stickoxiden so gering wie möglich zu halten.
Der Versuchsraum verfügte über eine Belüftunganlage. Ein weiterer Versuch zum
werden.
4.3.6 Lernkontrolle
Die Lernkontrolle erfolgte mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests. Dieser bestand aus
sieben Fragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten. Bei der Frage zur Funktion des
Teslatransformators kreuzten zwei Schüler eine falsche Antwort an. Bei den Fragen
zur Wärmestrahlung machte jeweils ein Schüler einen Fehler. Es ist bemerkenswert,
wie viele Schüler die Fragen richtig beantworteten. Bei drei Fragen haben sogar alle
Schüler richtig geantwortet. Auch wenn der Kurs mit sieben Schülern relativ klein
und daher nur bedingt repräsentativ war, lassen diese Ergebnisse die Vermutung zu,
konnte. Hier ist anzumerken, dass es sich rein quantitativ um den Sto von mehreren
konnten jedoch ebenfalls bestätigen, dass der Sto von den Schülern gut bewältigt
4.3.7 Evaluation
geführt. Diese zeigt, dass die Schüler den Sto tatsächlich erstmals im Schülerlabor
behandelt haben. Alle Schüler gaben entweder an, viel oder sehr viel Neues gelernt zu
haben. Die Vorversuche wurden ausnahmslos als hilfreich und die Gröÿe des Theo-
rieanteils als richtig bis hoch (ein Schüler) eingestuft. Während für die Vorversuche
mittel bis wenig Zeit war, gaben die Schüler an, für die Hauptversuche mittel bis
viel Zeit gehabt zu haben. Dies war durchaus im Sinne der Zeitplanung, da bei den
Hauptversuchen Zeit und Raum für ein spielerisches Entdecken der Experimente
Obwohl der Schwierigkeitsgrad von drei Schülern als schwer und von den restlichen
vier Schülern als mittel eingestuft wurde, die Schüler dennoch alle angaben, viel oder
sehr viel Spaÿ bei den Versuchen gehabt zu haben. Bei den Hauptversuchen gaben
4.4. FAZIT DER SCHÜLERVERSUCHE 71
alle Schüler an, sehr viel Spaÿ gehabt zu haben. Die Evaluation kann im Anhang
groÿe Menge an neuem Sto gelernt zu haben, wobei der Schwierigkeitsgrad keines-
wegs zu gering, sondern eher hoch war. Sucht man nach möglichen Ursachen, so fällt
auf, dass die Versuche den Schülern viel Spaÿ bereitet haben.
Dies lässt den Schluss zu, dass die Form des Schülerlabors und der Teslatransfor-
mator als zentrales Thema für eine überdurchschnittliche Stovermittlung und Be-
geisterung bei den Schülern gesorgt haben. Durch die faszinierenden Eekte und
die Tatsache, dass die Schüler die Versuche selber durchführen als auch präsentieren
mitteln, ohne die Schüler zu frustrieren bzw. ihre Motivation oder Aufmerksamkeit
zu verlieren. Somit lässt sich feststellen, dass sich der Teslatransformator hervorra-
gend eignet, um Schüler für Physik zu begeistern und den entsprechenden Sto an
sie heranzutragen. Es ist also abschlieÿend festzustellen, dass die Methode Schü-
Kapitel 5
Groÿ-Impulsteslatrafo
Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung und das Experimentieren mit einem mit-
telgroÿen Impuls-Teslatransformator. Das Ziel des Baus war es, einen Teslatrans-
formator herzustellen, welcher eindrucksvolle Blitze erzeugen und sinnvoll für De-
werden kann. Daher sollte er möglichst mobil sein. Als Ziel, sollte der Teslatransfor-
gen und technischen Überlegungen voraus. Sollte sich der Leser für den Bau eines
(siehe Kapitel 2.9) und spezischen (siehe Kapitel 5.2.1) Sicherheits- und Warn-
hinweise hingewiesen. Zudem ist neben den richtigen Materialien und Werkzeugen
sollte bei einem Nachbau beachtet werden. Im Anhang bendet sich dazu eine For-
melsammlung.
5.1.1 Schaltskizze
Die Schaltskizze in Abb. 5.1 zeigt den prinzipiellen Aufbau des Impuls-Teslatrans-
formators, wie er im Rahmen dieser Arbeit umgesetzt wurde. Es handelt sich also
bereits um das Endprodukt, dem viele Entwürfe vorausgegangen waren. Die ent-
Bauteilen erläutert.
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 73
Hausnetzes geerdet. Die Sekundärspule wird separat, zum Beispiel durch einen Blitz-
ableiter, geerdet
5.1.2 Sekundärspule
Theoretische Überlegungen
Damit es bei Blitzen von 0,5 m Länge nicht zu Überschlägen zwischen Top und
Primärschwingkreis kommt, muss die Spule über 0,6 m lang sein. Nach Erfahrungs-
werten liegt ein gutes Verhältnis von Länge zu Durchmesser (Aspektverhältnis) bei
vier zu eins bis fünf zu eins. Bei gröÿeren Aspektverhältnissen ndet die Anregung
nur im unteren Spulenteil statt und führt leicht zur Bildung von Oberwellen und
ches Abussrohr mit einem Durchmesser von dS = 0,16 m gewickelt werden sollte,
wurde die Wicklungslänge auf lS = 0,64 m festgelegt. Damit berechnet sich das
lS
A= = 4. (5.1)
dS
Der Draht mit einer Dicke von 0,533 mm ist zur besseren Isolierung doppelt gelackt.
lS
N= ≈ 1150. (5.2)
dD
Der Spulendraht kann näherungsweise als Hertzscher Dipol angesehen werden. Die-
74 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
ser ist am unteren Ende geerdet. Am oberen Ende liegt die maximale Amplitude
der Spannung vor. Die entsprechende Frequenz dazu kann über die Drahtlänge LD
abgeschätzt werden. Diese berechnet sich über den Umfang USP der Spule und der
Windungsanzahl N ([9]):
Die Drahtlänge muss nun in etwa einem Viertel der Periodendauer entsprechen. Wir
c
fD = ≈ 130 kHz. (5.4)
4λ
Für c wurde die Lichtgeschwindigkeit eingesetzt. Diese Berechnung berücksichtigt
nicht den Top und stellt nur eine ungefähre Abschätzung dar. Nach einer voraus-
gehenden Abschätzung wurde ein Frequenzbereich zwischen 100 kHz und 200 kHz
Mit Hilfe der Formel für eine lange Spule kann auch die theoretische Induktivität
µ0 A
LST = N 2 ≈ 52 mH (5.5)
l
Zunächst wurde das Rohr mit Aceton gesäubert, danach wurde mit Hilfe einer Dreh-
bank der Draht aufgewickelt. Um den Spulenkörper mit einer Gesamtlänge von
LS = 0, 72m, 0,64 m (ls ) lang zu bewickeln wurde, wie zuvor mit Formel 5.3 berech-
net, etwa 600 m Draht benötigt. Die Wicklung der Spule erfordert etwas Geduld und
da es immer wieder vorkommen kann, dass sich Windungen abrollen. Zudem sollte
zu zweit gearbeitet werden. Dabei arbeitet man besser zu zweit, eine Person führt
den Draht und die andere drückt ihn an die vorherigen Wicklungen.
Die eng aneinander liegenden Wicklungen beginnen direkt am Fuÿ der Spule und
enden ca. 8cm vor ihrem oberen Ende. In zwei weiten Wicklungen wird der Draht
wenn der Abstand zwischen Top und letzter Spulenwindung der Hälfte des Spulen-
durchmessers entspricht. Die Enden der Wicklungen wurden mit breitem Isolierband
angeklebt. Damit sich sich die Windungen nicht lösen und überlappen, wurden sie
mit mehreren Schichten Plastiklack xiert. Dies bietet einen zusätzlichen, wenn auch
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 75
einen kleinen, isolierenden Eekt. Zudem sollte sich herausstellen, dass der Plas-
Als Aufsatz für die verschiedenen Tops wurde eine Spitze aus PVC gedreht (siehe
Abb. 5.3 und Abb. 5.4). Sie wurde aus Gründen der Optik schwarz lackiert. An ih-
rer Spitze bendet sich eine Messinghalterung, an dessen oberen Ende ein Gewinde
wurde durch ein seitliches Loch in die Spitze und durch die Hauptönung nach oben
geführt. Am unteren Ende der Messinghalterung bendet sich ein weiteres kleines
Gewinde, um den Draht mit Hilfe einer Lötfahne und einer Schraube an der Mes-
singhalterung zu befestigen.
Draht durch einem Schrumpfschlauch isoliert durch die Spitze geführt. Auÿerdem
wurde versucht, den Draht mit möglichst kleinem Krümmungsradius verlegt. Die
Hauptönung wurde von unten mit einer Schutzkappe verschlossen (die Önung
wurde so gewählt, dass hier eine handelsübliche Schutzkappe für Abussrohre aus
PVC eingesetzt werden konnte). Nachdem der Draht mit der Messinghalterung ver-
bunden war, wurde diese in die Spitze gesteckt und mit zwei Schrauben xiert. Durch
die etwa 0,1 m hohe Spitze wurde weiterer Abstand zwischen Primärschwingkreis
5.1.3 Sekundärkapazität
Theoretische Überlegungen
Damit ein Funken leicht aus der Oberäche austreten kann, sollte diese stark ge-
krümmt sein (siehe Kapitel 2.5.3). Trotzdem darf die Oberäche nicht zu klein sein.
kreises, verursacht jedoch ein räumlich weit ausgedehntes E-Feld und wegen der
gröÿeren Kapazität eine gröÿere Ladung (Q = C * U), die dem Funkenkanal zur
Verfügung steht. Dadurch werden die Blitze besonders intensiv. Wegen des guten
Verhältnises von Krümmungsradius und Oberäche eignet sich ein Toroid besonders
Der Aluexschlauch, welcher zu einem Torus geformt wurde, besitzt einen Durch-
messer von D2 = 0, 3m. Er bietet neben seinem niedrigen Preis und leichter Ver-
formbarkeit den Vorteil, dass er eine gerielte Oberäche besitzt, so dass der Funke
leichter auszubrechen kann. Die Rielung wurde bei der Berechnung der Kapazi-
tät vernachlässigt. Der Gesamttorus hat einen Durchmesser von D1 = 0, 3m. Die
Kapazität lässt sich mit der folgenden Formel in Einheiten von pF berechnen:
1, 2781 − D2 p
CS1 = 55, 58 πD2 (D1 − D2 ) ≈ 13, 1 pF (5.6)
D1
Wie in Kapitel 2.3 beschrieben wurde, stellt die Sekundärspule an sich berets eine
Kapazität dar. Diese kann mit Hilfe der sogenannten Medhurst-Formel näherungs-
s
(0, 5d)3
CS2 = 11, 51ls + 8, 14d + 77, 02 ≈ 10, 8 pF (5.7)
ls
Durch Addition der beiden Kapazitäten erhalten wir die Gesamtkapazität CSG für
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 77
den Sekundärschwingkreis:
Auf die Sekundärspule können verschiedene Tops aufgesetzt werden. So wurde zu-
sätzlich eine polierte Kugel mit einem Durchmesser von dK = 0, 3 m als Top ein-
gesetzt. Diese Gröÿe besitzt eine ähnliche Kapazität wie der Toroid. Sie berechnet
504, 2dk
CK ≈ ≈ 16, 8 pF (5.9)
9
Setzen wir die Kugel als Top ein, so erhalten wir für die Sekundärkapazität einen
Die Halterung des Toroids besteht aus einer Metallscheibe mit einem Durchmesser
von ca. 12 cm. In ihrer Mitte ist ein Loch, durch das der Toroid mit einer Schraube
an der Messinghalterung befestigt werden kann. Am Rand der Scheibe wurden vier
starre Metallbänder fest geschweiÿt. Sie sind jeweils zu einem Viertelkreis mit einem
den Halterungen von auÿen mit selbigen verschraubt werden (siehe Abb. 5.5).
Nachdem er mit der Halterung verschraubt war, wurden die beiden Enden mit Hilfe
Dieses ist leitend und lieÿ sich leicht in die Rillen des Schlauchs kleben.
Die Kugel (siehe Abb. 5.6) liefert zweifellos die beste Optik. Sie hat jedoch bei
gleicher Kapazität wie der Toroid eine schwächere Krümmung. Die Kugel ist aus
Edelstahl und wurde käuich erworben. Lediglich die Schraube zur Befestigung an
78 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
Die Kugel kann auch zusätzlich auf den Toroid aufgesetzt werden.
kreises
haftet. Da die berechneten Werte für C (siehe Kapitel 5.1.3) und L ohnehin nur
Näherungen sind, wurde die Windungszahl der Spule nur geschätzt bzw. hochge-
rechnet (siehe Kapitel 5.1.2). Daher ist es sinnvoll, die Resonanzfrequenz auch expe-
rimentell zu bestimmen. Für die Bestimmung werden ein Frequenzgenerator und ein
geschlossen. Die Sekundärspule wird wie im Betrieb geerdet. Nun wird ein Tastkopf
in etwa einem Meter Entfernung vom Torus aufgehängt. Die Masse des Tastkopfs
bleibt dabei unbeschaltet. Nun wird die Frequenz der Sinusspannung am Frequenz-
generator so eingestellt, dass das Oszilloskop die maximale Amplitude anzeigt. Jetzt
Bei der Messung sollte man sich einige Meter vom Teslatransformator entfernen, da
der eigene Körper die Kapazität stark beeinusst und somit die Resonazfrequenz
verändert. Dies ist auch der Grund, warum die Messung idealerweise genau so an
dem Ort durchgeführt werden sollte, wo der Teslatransformator betrieben wird. Die
Die Messungen wurden mit beiden Tops durchgeführt. Die gemessene Periodendau-
er TSE und die daraus bestimmte Eigenfrequenz fSE wurde mit dem theoretischen
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 79
Wert für die Eigenfrequenz fST verglichen, die mit Hilfe der Thomsonschen Schwin-
∆T = 0, 2µs angenommen. Der Fehler für Eigenfrequenz fSE wurd mit der Gauÿ-
Top TSE [µs] ∆TSE [µs] fSE [kHz] ∆fSE [kHz] CS [pF] fST
Torus 6,0 0,2 167 5,6 23,2 145
Kugel 6,1 0,2 164 5,4 26,9 135
Bemerkenswert an den Ergebnissen ist, dass sich die Resonanzfrequenzen für beide
Tops im Rahmen der Messgenauigkeit übereinstimmen. Dies sollte sich auch spä-
ter in den Experimenten bestätigen, da mit beiden Tops eine Funkenentladung bei
gleicher Frequenz möglich war (siehe Kapitel 5.2.3). Die benutzten Formeln schei-
was die Abweichung vom theoretischen Wert erklären könnte. So wurde die geerdete
und dem Top ziemlich nahe Strike-Rail (siehe Kapitel 5.1.7) nicht berücksichtigt.
Der Torus scheint durch seine gerielte Struktur zufälligerweise fast die gleiche Ka-
pazität wie die Kugel zu besitzen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein abstimmbarer
5.1.5 Netztrafo
Theoretische Überlegungen
in der Regel mit mindestens einem Hochspannungstrafo betrieben, welche eine Span-
geeignet, welcher die gewünschte Leistung besitzt. Oft werden mehrere sogenannte
nung zwischen 1,8 kV und 2,5 kV und werden zusammengeschaltet. Da MOTs eine
groÿe Leistung haben (800 W -1500 W), wird bei ihrem Einsatz eine zusätzliche
kV. Jedoch besitzen diese einen nur sehr geringen Kurzschlussstrom (max. 34 mA),
sodass für gröÿere Anlagen mehrere Trafos parallel geschaltet werden [42].
Besonders gut eignen sich Neontransformatoren (siehe Abb. 5.8). Diese wurde frü-
sind sehr robust und aufgrund ihres groÿen Innenwiderstands relativ kurschlusssi-
cher. Zudem haben sie einen verstellbaren Eisenkern, mit dessen Hilfe die Leistung
reguliert werden kann. Durch den verstellbaren Kern wird das magnetische Feld (in
Abb. 5.9 schematisch durch die gelben Linien dargestellt) des Trafos quasi kurz-
geschlossen. Mit ihm kann reguliert werden, wie groÿ der Anteil des Magnetfeldes
der Primärspulen ist, welcher durch die Sekundärspulen ieÿt. Entfernt man den
Kern vollständig, kann man die Leistung vervielfachen. Dann sollte man den Tes-
latransformator allerdings aufgrund der groÿen Ströme nicht mehr als eine Minute
groÿen Leistung wurde ein Neontransformator gewählt. Der verwendete Trafo (sie-
Spannung von 6 kV bei einer Leistung von 600 W. Damit besitzt er sekundär einen
Kurzschlussstrom von 100 mA besitzt. Bei einer Netzspannung von 230 Volt liegt
der Primärstrom rechnerisch bei ca. 2,7 A (P = U · I ). Nach Messungen mit der
Funkenstrecke zieht der Trafo bei eingefahrenem Kern ca. 3 A, bei ausgefahrenem
Kern ca. 5 A.
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 81
Die Kappen an den Gewindestangen zum Abgri der Hochspannung wurden durch
Plastikmuttern ersetzt. Hinter die Muttern wurde jeweils zwischen zwei Unterleg-
scheiben eine Lötfahne gesetzt, an der das Hochspannungskabel befestigt wurde. Der
5.1.6 Kondensator
Theoretische Überlegungen
einer Kapazität im Bereich mehrerer nF. Hierfür eignen sich sogenannte Leidener-
aschen. Diese bestehen aus einem isolierenden Gefäÿ (z.B. einer Glas- oder Plastik-
asche), welches mit Aluminiumfolie beklebt wird. Die Aluminiumfolie bildet einen
Pol des Kondensators. Im Inneren des Gefäÿes benden sich ein Salzwassergemisch
und eine Elektrode, welche den zweiten Pol des Kondensators bilden. Eine Leidener-
asche mit einem Volumen von einem Liter besitzt eine Kapazität von ca. 1 nF. Der
getestet. Werden mehrere nF benötigt, eignen sich die Leideneraschen aufgrund ih-
nur schwer zu erhalten oder sehr teuer. Daher werden für mittlere und groÿe An-
lagen hauptsächlich sogenannte MMC (Multi Mini Cap) verwendet. Dabei handelt
festigkeit und Kapazität in Reihe und parallel geschaltet werden. Besonders beliebt
aus, dass sie besonders impulsfest und ausheilfähig sind. Zudem besitzen sie keine
Lebensdauerbegrenzung [44].
Damit die Energie optimal vom Netztransformator auf den Kondensator übertragen
6kV und einem Kurzschlussstrom IN von 100mA ergibt sich bei einer Netzfrequenz
von f = 50 Hz:
UN ! 1 1
XN = = XC = = (5.10)
IN ωC 2πf C
IN
⇒C= ≈ 53 nF. (5.11)
2πf UN
Die theoretisch optimale Primärkapazität von 53 nF ist die maximale Kapazität,
welche bei einer Spannung von 6 kV vollständig vom Netztrafo aufgeladen werden
kann.
Grundsätzlich machen Trafos mit hoher Leistung (also hoher Spannung und hohen
Strömen) nur dann Sinn, wenn die Primärkapazität für die hohe Spannung ausgelegt
ist und diese aufgrund ihrer Kapazität die Ladung in der durch die Netzfrequenz
Für den hier besprochenen Teslatrafo wurde aus Gewichts-, Platz- und Kosten-
gründen ein MMC gebaut. Dazu wurden jeweils vier mal zwanzig WIMA FKP1
Kondenstoren (siehe Abb. 5.10) mit einer Kapazität von je 0, 22 µF und einer Span-
nungsfestigkeit von 600Volt AC in Serie geschaltet. Eine der vier Serienschaltungen
1 X 1
= . (5.12)
CGesamt Cn
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 83
Da wir zwanzig baugleiche Kondensatoren haben, vereinfacht sich die Formel zu:
1 1 Cn
= 20 ⇒ CGesamt = = 11 nF. (5.13)
CGesamt Cn 20
Wir erhalten also für eine der Serienschaltungen eine Kapazität von 11nF. Schalten
wir nun die vier Serienschaltungen parallel, addieren sich die Kapazitäten.
X
CGesamt = Cn = 44 nF. (5.14)
Wir erhalten eine Gesamtkapazität von 44 nF. Die Spannungsfestigkeit von 12000
Volt (AC) bleibt aufgrund der Parallelschaltung bestehen. Damit liegt die Primärka-
pazität leicht unter der theoretisch optimalen Kapazität. Dies geschah aus Gründen
der technischen Machbarkeit, vor allem aber um zusammen mit der Primärindukti-
vität (siehe Kapitel 5.1.7) die richtige Resonanzfrequenz und gleichzeitig noch genug
Anpassungsspielraum zu erhalten.
Die vier Serienschaltungen wurden jeweils auf eine Platine gelötet. Um Spannungs-
wurden dann übereinander in ein Plexiglasgehäuse (siehe Abb. 5.11) eingebaut, wel-
ches hierfür angefertigt worden war. So ist der MMC vollständig isoliert. Lediglich
über der Bodenplatte und unter der Deckenplatte des Gehäuses wurde ein ca. 5mm
breiter Spalt ein gelassen, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen, sollten sich die
Kunssto. Der MMC wurde über Hochspannungsstecker und -kabel (siehe Kapitel
Eine Messung mit Hilfe eines digitalen Multimeters ergab nach vollständigen Zusam-
menbau des Gehäuses inkl. aller Stecker und Kabel einen Wert von CE ≈ 45, 5 nF
für die Primärkapazität.
5.1.7 Primärspule
Theoretische Überlegungen
Sekundärspule isoliert sein. Am wirksamsten wird dies durch einen möglichst groÿen
Windungen der Sekundärspule zur Erde nach oben immer weiter zunimmt, eignen
sich besonders gut ache oder auch konische Spulen. Konische Spulen haben den
Vorteil, dass die Windungen bei aussreichendem Winkel immer seitlich abgegrien
werden können. Daher wurde aus den genannten Gründen eine konische Spule mit ei-
nem Winkel von α = 30◦ geplant. Die einzelnen Windungen sollten einen ausreichen-
den Abstand voneinander besitzen, damit sie problemlos abgegrien werden können
und ausreichend voneinander isoliert sind. Der Abstand wurde daher auf m = 1 cm
festgelegt. Um einen ausreichenden horizontalen Abstand zur Sekundärspule zu er-
halten, wurde ein Durchmesser von d = 0, 3 m für die erste Windung gewählt. Als
Draht sollte ein Material eingesetzt werden, welches leicht biegbar und gut leitend
ist. Hier eignet sich Kupfer. Um dem Skineekt entgegenzuwirken, sollte der Leiter
einen hinreichenden Durchmesser besitzen (siehe Kapitel 2.6). Da sich die Ladungen
nur auf der Oberäche des Leiters bewegen, können Hohlleiter eingesetzt werden.
Dies spart unnötige Materialkosten. Aus diesen Gründen wurde ein Kupferrohr mit
zu erreichen, sollten eine ausreichende Anzahl von Windungen gewählt werden, mit
der Primärkapazität sollte sich die gewünschte Resonanzfrequenz für eine mittlere
Windung ergeben. Zur Orientierung wurde zunächst die theoretisch errechneten und
Zur Berechnung einer Primärspule mit n = 6 Windungen, muss die Höhe h und
die Länge x der Primärspule über die Länge l und den Winkel α bestimmt werden.
Die Länge l wird aus den Windungsabständen m und dem Drahtdurchmesser D
berechnet:
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 85
l = 7D + 6, 5m = 0, 1 m (5.15)
h = sin(α)l = 0, 05 m (5.16)
d
r = = 0, 15 m (5.18)
2
R = r + x = 0, 237 m (5.19)
Mit Hilfe der Längen R, x und h so wie der Windungsanzahl N können nun der
Helixfaktor L1 und der Spiralfaktor L2 , und somit die Induktivität LP T (siehe For-
mel 5.20) der Primärspule in Einheiten von µH berechnet werden. Der Helixfaktor
len nebeneinander liegen. Je nachdem wie groÿ der Önungswinkel α der konischen
Spule ist, werden die beiden Faktoren in der sogenannten Wheeler-Formel 5.21
(N R)2 (N R)2
L1 = ; L2 = . (5.20)
9R + 10h 8R + 11x
p
LP T ≈ 39, 2 (L1 sin(α))2 + (L2 cos(α))2 ≈ 20 µH. (5.21)
86 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
spielraums zu erhalten, wurde die Spule letztendlich mit acht Windungen verwirk-
licht. Zur Konstruktion der Spule selbst und den vier Plexiglashalterungen (siehe
5.2) mussten zunächst die Gröÿen n, y und x (siehe Abb. 5.13) bestimmt werden:
n = m + D = 1, 5 cm (5.22)
x = cos(α)n ≈ 1, 3 cm (5.23)
y = sin(α)n ≈ 0, 75 cm (5.24)
Um die Spule bauen zu können, wurden zwei Stifte so miteinander verbunden, dass
ihre Spitzen einen Abstand der Länge x besaÿen. Damit konnten dann die Abmes-
sungen aus der Sicht von oben vorgezeichnet werden (siehe Anhang). Anhand dieser
Vorlage wurde die Spule dann per Hand gebogen. Dann wurden die Löcher in die
in den vier verschiedenen Halterungen jeweils um 0,25 y nach oben und 0,25 x nach
auÿen wandern. Zuletzt wurden die Halterungen von innen nach auÿen in die vor-
(siehe Abb. 5.14). In ihrer Mitte bendet sich ein Loch, um die Primärspule in die
Sekundärspule zu stellen. Beide sind durch eine schwarz lackiertes Stück Kunst-
storohr auf der horizontalen Ebene zusätzlich voneinander isoliert. Am Rand der
Plexiglasplatte wurde eine sogenannte Strike-Rail angebracht. Sie besteht aus ei-
nem Kupferrohr, welches mit der Erde der Sekundärspule verbunden wird. Sie dient
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 87
dazu, die Blitze auf sich zu lenken und einen gezielten Einschlag zu provozieren, be-
vor dieser in die Primärspule oder in die unteren Aufbauten stattndet. Der Abstand
zwischen Strike-Rail und Top sollte daher immer über der angestrebten Blitzlänge
liegen. Ansonsten schlagen die Blitze nur in die Strike-Rail und es ndet keine Ent-
ladung in die Luft statt. Die Strike-Rail wurde quadratisch ausgeführt und hatte
eine Seitenlänge von 75 cm. Somit passt der Aufbau problemlos durch jede Tür.
kreises
Aus der Primärkapazität LP T (siehe Formel 5.21) ergibt sich die theoretische Eigen-
1
fP T ≈ √ ≈ 167 kHz (5.25)
2π LP CP
Experimentell lässt sich die Eigenfrequenz wie in der folgenden Abbildung (5.15) mit
Beim Abgri der sechs Windungen wurde die gewünschte Resonanzfrequenz von
ca. 143 kHz getroen. Die Messung wurde am vollständigen Aufbau vorgenommen.
Auf dem Bildschirm des Oszilloskop wird die gedämpfte Schwingung des Primär-
schwingkreises sichtbar (siehe Abb. 5.16). Über die Periodendauer TP E lieÿ sich
nun die Eigenfrequenz berechnen (fP E = 1/TP E ). Deutlich konnte man auch die
Tabelle 5.1.8 zeigt die Ergebnisse der Berechnung und der experimentellen Bestim-
mung für den Abgri von fünf, sechs und sieben Windungen an der Primärspule:
Anhand der Tabelle wird deutlich, wie groÿ die Auswirkung der Windungszahl auf
88 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
ses ist. Obwohl die Abmessungen der Primärspule bewusst so gewählt wurden, dass
von 167kHz (siehe Tabelle 5.1.4) liegt, ist es doch erstaunlich, wie genau sie der
Windung erreicht wird. Hier ist jedoch anzumerken, dass nicht nur ganze Windun-
gen abgegrien werden können und es daher kein Problem darstellt, wenn der Wert
nicht genau getroen wird. Wird der Abgri nur um wenige Zentimeter verschoben,
ändert sich die Induktivität bereits um wenige µH und die Resonanzfrequenz somit
um einige kHz. Im Rahmen der Messgenauigkeit und unter Berücksichtigung der Nä-
herungen bei den theoretischen Berechnungen stimmen die experimentellen Werte
gut mit der theoretischen Bestimmung überein. Bedenkt man die hohe Güte (siehe
nächstes Kapitel 5.1.9), zeigen sie jedoch auch, dass eine experimentelle Bestimmung
der Resonanzfrequenzen und Abstimmung über den Abgri der Sekundärspule un-
die Güte berechnen zu können, müssen zunächst der ohmsche Widerstand und der
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 89
Widerstand, welcher aufgrund des Skineekts (siehe Kapitel 2.6) vorliegt, bestimmt
werden. Den ohmschen Widerstand können wir mit Hilfe der Länge l und dem Radius
r = 0, 5mm des Spulendrahtes sowie dem spezischen Widerstand von Kupfer ρ =
2
0,0178 Ω ∗ mm /m berechnen:
l l
RO = ρ = ρ 2 ≈ 50Ω (5.26)
A πr
Dieser theoretische Wert deckt sich mit der Messung durch ein Multimeter gemes-
senen Wert. Der Widerstand durch den Skineekt RS wurde nach Formel 2.21 be-
rechnet. Als Frequenz wurde hier der Wert f0 145 kHz angenommen. In diesem Fall
RO + RS = RG ≈ 68Ω. (5.27)
ω0 LS T 2πf0
Q= = ≈ 700. (5.28)
RG RG
Daraus folgt die Bandbreite ∆f
f0
∆f = ≈ 210 Hz. (5.29)
Q
Würde man die Resonanzfrequenz nur um 104 Hz verfehlen könnte, nur noch die
Hälfte der Leistung übertragen werden. Die Gröÿenordnung deckt sich mit der Erfah-
rung, eine Energieübertragung und somit die Entstehung eines Blitzes verhindern.
5.1.10 Funkenstrecke
Theoretische Überlegungen
die Spannung maximal ist. Die Funkenstrecke schlieÿt nicht, wie oft fälschlicher-
weise behauptet, automatisch, wenn der Kondensator voll aufgeladen ist. Dies ist
wünschenswert, muss jedoch über eine Leistungsanpassung (siehe Kapitel 5.1.6) erst
ermöglicht werden. Grundsätzlich zündet die Funkenstrecke genau dann, wenn die
Dazu werden mindestens zwei Elektroden benötigt. Zwischen den Elektroden ist
ein Luftspalt. Ist die Durchbruchfeldstärke Ed erreicht, entsteht ein Funken. Der
90 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
Abstand der Elektroden sollte so eingestellt werden, dass er zündet. Wenn die ma-
ximale Spannung des Netztrafos erreicht ist. Zur Bauplanung kann hier wieder die
Faustformel 1 mm =
b 1kV (siehe Kapitel 2.5.2) angewendet werden.
Der Funken muss rechtzeitig wieder zum Erlöschen gebracht werden. Durch die
Ionisierung der Luft sinkt die Durchbruchfeldstärke und der Funke bleibt lange be-
stehen. Zum Löschen des Funkens wird sollte das Plasma soll also abgekühlt oder
durch neue kalte Luft ersetzt werden. Dies kann zum Beispiel durch die Aufteilung
des Funkens in mehrere einzelne Funken erfolgen. Dazu werden weitere Elektroden
benötigt. Zusätzlich kann auch mit Pressluft oder Ventilatoren gearbeitet werden.
Eine dritte Möglichkeit ist eine rotierende Funkenstrecke, bei der die Elektroden
auf einer rotierenden Scheibe sitzen und somit den Funken quasi abreiÿen. Zudem
werden sie durch die Rotation gekühlt und die Dauer des Funkenüberschlags ist mit
realisierbar (siehe Kapitel 2.3). Die einfachste Funkenstrecke hingegen sind zwei sich
gegenüberstehende Nägel. Beim Bau einer Funkenstrecke ist zu bedenken, dass sich
Beim Bau der Funkenstrecke wurde sich aus Gründen der technischen Umsetzung
gegen eine rotierende Lösung entschieden. Stattdessen wurde eine Funkenstrecke mit
sechs Kupferelektroden gebaut. Sie besitzen eine zylindrische Form mit einem Durch-
messer von etwa 1 cm und einer Länge von 10 cm. Diese bestehen aus Vollmaterial
und sollen daher zusammen mit ihrer groÿen Oberäche eine gute Kühlung bieten.
Zusätzlich wurde ein leistungstarker PC-Lüfter angebracht. Er wird mit 220 Volt
mit dem Lüfter in ein isolierendes Plexiglasgehäuse eingebaut. Dabei wurde darauf
geachtet, dass eine problemlose Ab- und Zuluft möglich ist. Die Schrauben sind wie
bei allen Plexiglasgehäusen aus Kunststo. Der Abstand zwischen zwei Elektroden
ist mit Hilfe kugelförmiger Plastikmuttern jeweils zwischen ca. 0,5 mm und 4 mm
stufenlos einstellbar. Die Elektrodenlassen sich um ihre eigene Achse drehen, um bei
Die Elektroden wurden auf ihren maximal möglichen Abstand von ca. 1,2mm ein-
gestellt. Das Gehäuse wurden mit Hilfe der Hochspannungsstecker und Kabel (siehe
Theoretische Überlegungen
he Abb. 5.18). Ein Tiefpass 1.Ordnung hat den Nachteil, dass am ohmschen Wider-
stand R in jedem Fall Leistung verloren geht. Daher wurden zunächst Berechnungen
für einen Tiefpass 2.Ordnung vorgenommen (vgl. z.B. [45]). Dabei sollte die Aus-
kleiner sein als die Eingangspannung Ue . Nach der Berechnung der Gröÿen C und L
bestand jedoch die Befürchtung, sie könnten negative Auswirkungen auf die Resonaz-
frequenz des Primärschwingkreises verursachen. Zudem wäre ein weiterer Bau eines
eine Induktivität von unter 1mH empfohlen [47]. Zunächst wurde die Impedanz ei-
ner langen Luftspule in Abhängigkeit von ihrer Länge, dem Drahtdurchmesser und
ihrem Radius untersucht. Es stellte sich heraus, dass eine sehr groÿe Luft-Spule not-
wendig gewesen wäre. Es sollte jedoch eine möglichst groÿe Induktivität bei einer
seln werden aus Ferrit- oder Pulver-Ringkernen hergestellt. Daher haben sie eine
groÿe Induktivität. Da sie einen geschlossenen magnetischen Kreis bilden, weisen sie
Verträglichkeit beiträgt.
Die Induktivität einer rechteckförmigen Ringkerndrossel ist abhängig von der Win-
Formel berechnen:
µ0 µr b R
L = N2 ln (5.30)
2π r
XL = ωL = 2πf L (5.31)
Als weitere Schutzmaÿnahme wurde eine Funkenstrecke eingeplant, welche den Neon-
Die Drossel wurde aus insgesamt vier Ferritkernen aufgebaut. Diese besitzen einen
Innenradius r von 1cm, einen Auÿenradius R von 1,8 cm und eine Breite von b = 1
cm. Die Permeabilität wurde vom Hersteller mit µr = 5000 angegeben. Der Ringkern
wurde mit 20 Windungen Lackdraht bewickelt und mit heiÿkleber xiert. Daraus
ergibt sich nach Formel 5.30 eine Induktivität von L ≈ 2, 35 mH. Es wurden jeweils
zu jeweils ca. 4,7 mH addieren. Der berechnete induktive Widerstand ist für den
funkenstrecke
f H
Die Drosseln wurden per Hand gewickelt und zusammen mit der Sicherheitsfunken-
er zur Demonstration von Hochspannung genutzt wird, angelehnt [16]. Sie besteht
aus drei Kupferstäben, in deren unteren Ende ein ca. 1 cm langes Gewinde ge-
dreht wurde. So konnten sie mittels Muttern an die Platine angebracht werden. Der
mittlere Stab wurde geerdet. Sein Abstand zu den beiden äuÿeren Stäben beträgt
jeweils ca. 0,8 cm. Sie sind nach oben aufgebogen und werden vor den Ausgang
des Neontrafos geschaltet. Sollte die Spannung zu groÿ werden (ca. 8 kV zur Erde),
springt ein Funke über, welcher die Luft ionisiert und leitend macht. Die erwärmte
Luft, unterstützt durch die Form der Hörner, steigt solange auf, bis der Blitzkanal
Für die Platine wurde wiederum ein isolierendes Plexiglasgehäuse gebaut. Über die
Funkenstrecke wurden Luftlöcher gebohrt, damit die warme Luft eines möglichen
Blitzkanals nach oben entweichen kann. Das Gehäuse wurde auÿerdem mit vier
5.1.12 Steuergerät
Der Teslatransformators wird aus einem sicheren Abstand mit einem Steuergerät
Netzlter eingebaut. Dieser ist für 16A ausgelegt und wurde so gewählt, dass die
Eigenfrequenz des Teslatransformators von ca. 150 kHz möglichst gut herausgeltert
wird. Wird der Hauptschalter betätigt, leuchtet eine rote Kontrolllampe auf und der
Lüfter der Funkenstrecke wird mit Spannung versorgt. Da der Lüfter eine Anlauf-
zeit von einigen Sekunden hat, werden die Neontransformatoren unabhängig davon
geschaltet. Dies geschieht über einen Taster, welcher nur dann den Stromkreislauf
schlieÿt, wenn er gedrückt gehalten wird. So ist ein unkontrollierter Betrieb des Tes-
gebaut. Es handelte sich um eine 5 A- und eine 10 A-Sicherung, welche über einen
wahlweise mit einem oder zwei Transformatoren zu betreiben. Diese müssen dann zu-
nächst parallel geschaltet werden. Über ein Ampèremeter kann der Strom abgelesen
werden. Aus dem Steuergerät führen ein dreiadriges Kabel für die Stromversorgung
der Neontransformatoren und ein zweiadriges für den Lüfter der Funkenstrecke.
Beide Kabel sind ca. fünf Meter lang und werden mit Kaltgerätesteckern mit dem
Teslatransformator verbunden. Dabei ist auf die Beschriftung zu achten. Alle Stecker
5.1.13 Verkabelung
einen Querschnitt von 1mm und sind hochspannungsfest bis 20 kV. Sie sind einadrig
5.1. BERECHNUNG UND BAU DER KOMPONENTEN 95
und besitzen keine Abschirmung. Koaxialkabel sind bewusst nicht gewählt worden,
da die Befürchtung bestand, dass es innerhalb dieser, trotz der hohen Spannungfes-
tigkeit, zu kapazitären Überschlägen (siehe Kapitel 3.2.5) und somit zur Brandge-
fahr kommen könnte. Die Kabel wurden mit Hilfe von Hochspannungssteckern (siehe
Abb. 5.24) an den einzelnen Komponenten des Teslatrafos angebracht. Sie können
tungen mit einer groÿen Oberäche gewählt werden. Auf der Einsatz von breiten
Kupferbändern wurde jedoch aufgrund der fehlenden Isolierung und der schlechten
Möglichkeit, Stecker anzubringen, verzichtet. Die Ergebnisse der Tests (siehe Kapi-
tel 5.2.2) zeigen jedoch, dass sich die Hochspannungskabel in dieser Anlage bewährt
haben.
gung in einem kleinen Gehäuse in den Unterbau eingebaut. Hier wurde auch die
sen. Die Erdung der Sekundärspule erfolgt zusammen mit der Strike-Rail über ein
acht Meter langes Erdungskabel. Sie wird mit einer externen Erdung verbunden.
Bewährt haben sich zum Beispiel ein Blitzableiter oder ein Gullydeckel.
5.1.14 Gesamtaufbau
Der Gesamtaufbau (siehe Abb. 5.25) erfolgt auf einem etwa 80 cm hohen Holztisch.
Dieser wurde zusätzlich verleimt und mit Rollen versehen. Im unteren Fach ben-
den sich der Neontrafo, die Anschlussbox und die Funkenstrecke, im oberen Fach der
MMC und die Sicherheitsfunkenstrecke mit den Drosseln. Die Primärspule und die
eigentliche Teslaspule benden sich auf einer zusätzlichen Siebdruckplatte auf dem
96 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
Tisch. Der gesamte Aufbau ist etwa 1,60 m hoch. Die Sekundärspule wurde ähnlich
auf die Siebdruckplatte geschraubt ist. Er ist etwa 15 cm hoch. Durch ein Bohrloch
wurde das Erdungskabel der Sekundärspule durch die Platte und dann durch eine
Rille an der Unterseite nach auÿen geführt. Dort wurde es mit der Strike-Rail zu-
Die Sekundärspule lässt sich wie alle Bauteile ohne Werkzeug aus dem Gesamtauf-
5.2 Experimente
Die Experimente mit Teslatransformatoren gehören mit Sicherheit zu den spektaku-
lärsten Versuchen, welche die Physik der Elektrodynamik zu bieten hat. Sie stellen
jedoch auch eine groÿe Gefahr für Mensch und Geräte dar. Die rechtlichen Be-
unbedingt zu beachten.
5.2. EXPERIMENTE 97
Die Spannungen und Ströme im Primärkreis sind für den Menschen im höchsten
aufgrund der hohen Leistung und der 50 Hz-Anteile eine Bedrohung dar. Aus die-
sem Grund sollte man dem Teslatransformator im laufenden Betrieb niemals zu nahe
kommen. Ein Mindestabstand von drei Metern sollte nicht unterschritten werden.
Zudem sollte eine denierte Erde zwischen dem Trafo und den Zuschauern aufgestellt
werden. Alle Einstellungen sowie Ein- und Ausbauten sollten nur vorgenommen wer-
den, wenn die Zuleitung des Steuergeräts des Teslatransformators vorher vom Netz
getrennt wurde. Zudem ist auf eine ausreichende Lüftung zu achten, da ansonsten
Der Funke des Teslatransformators sollte niemals die Möglichkeit haben, in das
werden könnten. Auch das elektromagnetische Feld kann elektrische Gerät stören
oder beschädigen. Daher ist auch hier darauf zu achten, diese möglichst weit entfernt
zu halten. Die Erde der Sekundärspule sollte niemals an den Schutzleiter des Haus-
netzes angeschlossen werde, sondern immer eine separate Erde erhalten. Auÿerdem
ist damit zu rechnen, dass die Entladungen der Teslaspule und der Funkenstrecke
Zur ersten Inbetriebnahme wurde ein groÿer Raum gewählt, in dem der Teslatrans-
formator nach allen Seiten etwa vier Meter Platz hatte. Zunächst wurde die Fun-
kenstrecke getestet und so eingestellt, dass sie gerade noch zündet. Das Erdkabel
wurde an einen Blitzableiter angeschlossen. Zudem wurde ein Stativ, welches etwa
20 cm vom Torus entfernt war, mit der Erde verbunden, damit der Blitz dort gezielt
einschlagen kann. Damit der Blitz auch kontrolliert aus dem Torus austritt, wurde
ein zusätzliche Spitze aus einem Draht angebracht. Die Primärspule wurde, wie ex-
perimentell bestimmt, nach sechs Windungen abgegrien. Als Top wurde der Torus
zusammen mit der Kugel eingesetzt, da dieser Aufbau nach der Messung (siehe Ta-
einem Sicherheitsabstand von ca. fünf Metern wurde der Teslatransformator nach
war ein heller Blitz, welcher aus der zusätzlichen Spitze in die denierte Erde in
Form des Stativs einschlug. Nun wurde das Stativ schrittweise vom Torus entfernt,
bis der Funke abriss und in eine Koronaentladung überging. Dazu wurde nun auch
98 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
der Kern des Neontransformators bis zum Anschlag herausgedreht, um die maximale
Als nächstes wurde durch verschiedenes Abgreifen der Primärspule versucht, Primär-
die Veränderung von einer Wicklung reichte, um keinen Funken mehr zu erzeugen.
Dies ist auf die hohe Güte (siehe Kapitel 5.1.9) zurückzuführen.
5.2.3 Koronaentladung
Nachdem der Teslatransformator gut eingestellt war, wurden nun die denierte Erde
und die zusätzliche Spitze entfernt, damit sich die Blitze in Form von Koronaent-
ladungen zeigen. Dabei wurden die verschiedenen Tops nun einzeln getestet. Beim
Einsatz der Kugel schlugen die Blitze nicht aus dieser, sondern durch das Isolierband
aus der obersten Wicklung der Sekundärspule aus. Beim Torus hingegen entstanden
stark verästelte Entladungen in alle Richtungen mit Längen über einem Meter. Of-
fensichtlich ist die Krümmung der Kugel nicht stark genug ist, so dass der Funken
leichter aus dem Draht der obersten Wicklung austreten kann. Der Torus hingegen
ist stärker gekrümmt und bietet auf Grund seiner gerielten Struktur höhere lokale
Auf den Bildern 5.27 sind durch die lange Belichtungzeit viele Blitze zu sehen, welche
zeitlich hintereinander erfolgen. Tatsächlich beobachtet man nur maximal zwei bis
Vernachlässigt man die Verluste und geht davon aus, dass die Primärkapazität unter
der anliegenden Spannung vollständig geladen wurde, errechnet sich eine Ausgangs-
spannung von:
1 1
CP E UP2 = CST US2 (5.32)
2 2
r
CP E
⇒ Us = UP ≈ 270kV. (5.33)
CST
Diese Berechnung ist allerdings nur als Näherung zu betrachten, da man die Se-
wie in einem klassischen Schwingkreis betrachten kann. Lediglich bei sehr groÿen
Toruskapazitäten wäre die Kapazität der Spule zu vernachlässigen. Zieht man die
Faustformel für die Durchbruchfeldstärke heran (siehe Kapitel 2.5.2), wobei 1 kV ca.
1 mm Blitz entspricht, würde man bei 270 kV eine Blitzlänge von 27 cm erhalten.
Durch die starke Luftionisierung und den schrittweisen Durchbruch der Luftschich-
ten können jedoch gröÿere Entfernungen überwunden werden. Zudem sind die elek-
trischen Feldstärken an den Spitzen, an denen die Blitze austreten, besonders hoch
(siehe Kapitel 2.5.3). Eine genaue quantitative Bestimmung kann hier also aufgrund
5.2.5 Gasentladungen
und in einem Abstand von ca. einem halben Meter innen gegen die Strike-Rail
gelehnt. Damit der Blitz nicht direkt in die Röhren einschlug, wurde die denierte
Erde auf ca. 30 cm dem Torus genähert. Durch das starke elektromagnetische Feld in
der Nähe der Spule bringt der Teslatransformator beide Röhren stark zum Leuchten.
5.2.6 Blitzableiter
Mit dem Blitz des Impuls-Teslatransformators lässt sich die Funktionsweise eines
Blitzableiters anschaulich demonstrieren. Wie auf Abb. 5.29 zu sehen, schlägt der
Blitz in den Blitzableiter des Papierhauses. Der Blitzableiter besteht aus einem geer-
deten Draht, der auf der Auÿenseite des Hauses entlang geführt ist. Der Blitzableiter
zieht den Blitz auf sich und führt die Ladung sicher um das Haus herum ab. In Abb.
5.30 fehlt der Blitzableiter. Da sich im Inneren des Hauses eine Erdung bendet,
5.2.7 Faraday-Käg
Die folgende Abbildung 5.31 zeigt einen groÿen Faraday-Käg. Er wurde aus drei
Armierungsgittern für Fuÿböden, welche mit Draht verbunden wurden, gebaut und
bietet Platz für einen Erwachsenen. Mit Hilfe des Steuergerätes kann man aus dem
Draht auf den Torus gelegt, um den Blitz gezielt im geerdeten Faraday-Käg ein-
schlagen zu lassen. Der Käg wurde auch für andere Experimente, bei Vorführungen
auf kleinem Raum genutzt um den Experimentator vor den Blitzen zu schützen. Zu-
dem ist auch ein Faraday-Anzug geplant. Dieser soll komplett aus leitfähigem Ma-
terial bestehen und es ermöglichen direkt in den Blitz zu greifen. Der Anzug konnte
jedoch nicht vor der Abgabe der vorliegenden Arbeit fertiggestellt werden.
102 KAPITEL 5. GROß-IMPULSTESLATRAFO
Gutenberg-Universität vorgeführt. Die Vorlesung wurde von ca. 130 Studenten der
Meteorologie besucht.
Inhaltlich beschäftigt sich die Vorlesung zunächst mit dem klassischen Transforma-
tor. Darauf folgt der elektrische Schwingkreis in Analogie zur mechanischen Schwin-
tes wurde die Entladung der Sekundärkapazität durch einen Blitzes auf eine ca. 20
cm eine groÿe Leuchtstoröhre und ein Glasring gefüllt mit Neon durch das elek-
festzustellen war. Im zweiten Versuch wurden die Röhren und die Stativstange ent-
fernt, um die Entladung in der Luft von ca. 70 cm Länge zu demonstrieren. Lauter
5.2. EXPERIMENTE 103
Beifall und Diskussionen nach der Vorlesung bestätigten, dass dieser Versuch eine
groÿe Faszination auf die Studenten ausübt. Somit zeigte sich auch hier wieder, dass
der Teslatransformator sehr gut geeignet ist, die Aufmerksamkeit und das Interesse
Hörsaal für die Studenten und Studentinnen der Physik ein besonderes Ereignis.
Neben dem Einsatz in der Vorlesung, welcher auch in der Zukunft regelmäÿig statt-
er auf dem Institutstag des Instituts der Physik vorgestellt. Auch hier stieÿ das
Kapitel 6
Fazit
Die vorhandene Literatur befasst sich oft nur mit einzelnen Aspekten oder qualita-
zu der Theorie und den physikalischen Prinzipien des Teslatransformators und mög-
licher Experimente zu geben. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die Berech-
nungen zum Skineekt zeigen, dass dieser nicht der Grund für die Ungefährlichkeit
lich kann allein die Trägheit von Ladungsträgern im menschlichen Körper dafür ver-
antwortlich gemacht werden. Zudem konnte mit den Berechnungen zu dem Spezial-
geliefert werden. Groÿen Wert wurde auch auf die Sicherheitsvorschriften zum Um-
Strom und Spannung bei den beschriebenen Experimenten unbedingt notwendig ist.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Bau des Mini-Teslatransformators
tors nach den Plänen von Harald Chmela werden hier vor allem die didaktischen
wenn die Experimente bisher nur mit einer geringen Anzahl von Schülern durchge-
führt werden konnten, ist die Auswertung des Schülerlabors eindeutig. Der Tesla-
transformator stellte sich als sinnvolles Lehrmittel heraus, welcher in hohem Maÿe
motiviert und für Schülerexperimente gut geeignet ist. Er ermöglicht es, physikali-
und zu berechnen.
Der dritte und letzte Teil der Arbeit beschreibt den Bau eines groÿen Impulstesla-
versität Mainz. Die Erfahrungen, die beim Bau des Mini-Teslatransformators ge-
Der Aufbau der Arbeit entspricht daher diesem zeitlichen Ablauf. Das Ziel, einen
Blitz von ca. 50 Zentimeter Länge zu erzeugen, wurde erreicht. Messungen ergaben
eine Blitzlänge von bis zu 70 Zentimeter. Auch hier wurde viel Wert auf die Sicher-
der Filter, der Drossel und einer möglichst guten Isolierung wurde eine maximale
Sicherheit für Mensch und Technik erreicht. Besonders erfreulich war es, als das kom-
plett selbst entwickelte Gerät beim ersten Testlauf bereits optimal funktionierte und
mungen bestätigte. Es zeigte sich jedoch auch, dass die theoretischen Berechnungen
stehenden Formeln nur als Näherungen betrachtet werden können, müssen die bei-
den Schwingkreise aufgrund ihrer groÿen Güte mit einer Genauigkeit von wenigen
Die Entwicklung, der Bau als auch das Experimentieren mit den Teslatransformato-
ren stellte sich sowohl handwerklich als auch theoretisch als sehr lehrreich dar. Die
Versuche, die mit Schülern und StudentInnen gemacht wurden, verursachten groÿe
Begeisterung und viel Interesse. Es bleibt festzuhalten, dass neben den spektakulären
Blitzen, die seine Betrachter immer wieder in Staunen versetzen, der Teslatransfor-
tesla/tesla.html.
[2] Tesla, Nikola: Meine ersten Erndungen. 1. Sternthaler Verlag, Basel, 1995.
[3] Tesla, Nikola: Der Ernder des Radios. Michaels Verlag, Peiting, 2004.
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106
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[22] Dwyer, Joseph: Vom Blitz getroen. In: Spektrum der Wissenschaft 11/2005
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[47] Wahl, Günter: Das groÿe Tesla Experimentier Handbuch. Franzis Verlag,
SPoing, 2004.
[48] Cheney, Margaret: Tesla - Man Out of Time. Prentice-Hall, Poing, 1981.
2.18 Faradaykäg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
109
110 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
3.8 Hochfrequenzgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
3.11 Spannungsverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.20 Xenon-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
3.21 Neon-Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
5.2 Sekundärspule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
5.5 Toroid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
5.6 Edelstahlkugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
5.8 Neontransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
5.10 FKP1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
5.11 MMC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 111
5.15 Frequenzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
5.18 Filterschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
5.24 Hochspannungsteckerverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
kreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
112
113
Danksagung
Den folgenden Personen möchte ich dafür danken, dass sie auf die eine oder andere
Prof. Dr. Lutz Köpke für die Themenstellung und Betreuung der Arbeit,
Dr. Frank Fiedler für die Betreuung der Arbeit,
Reinhold Degele für den Bau der HF-Generatoren sowie für viele Tips und pro-
duktive Diskussionen,
Harald Chmela (Autor des Buches Experimente mit Hochfrequenz) für Tips
und hilfreiche Diskussionen,
Dr. Jens Raacke (Ingenieur und Teslafan) für Tips und hilfreiche Diskussio-
nen,
Jan Zimmerman, Simon Becker und Markus Werth für die Assistenz beim
Schülerlabor,
Simon Becker und Markus Werth für die Assistenz bei Experimenten und Ver-
suchen,
Carina Held, Jürgen Krone und Markus Werth für eine nette Bürogemein-
schaft und viele gute Anregungen für diese Arbeit,
Anhang A
Mini-Trägerteslatransformator
Dieser Teil des Anhangs beinhaltet den Bauplan der Grundplatte des Mini-Trägertesla-
tranformators und die Schaltpläne für den Modulator und die Endstufe des Hoch-
Edelgasröhren.
115
Neben den im Kapitel 3.2.6 besprochenen Spektren einer Gasamme, eines roten
Lasers einer Xenon- und einer Neon-Gasröhre wurden weitere Spektren aufgenom-
men:
Das Spektrum einer Leuchtstoröhre, wie sie als Deckenbeleuchtung eingesetzt wird,
zeigt deutliche Intensitätsmaxima bei ca. 560 nm, 580 nm, 630 nm, 680 nm und 740
nm, die durch die die Energieniveaus des Leuchtstos erklären werden können. Auf
welche die blaue Farbe erklären. Zum Spektrum trägt auch ein nicht sichtbaren
Helium leuchtet bläulich. Das Spektrum zeigt Peaks zwischen ca. 450nm und 500nm.
Argon leuchtet blau-lila. Auch dieses Spektrum zeigt neben den Maxima zwischen
Anhang B
Schülerlabor
In diesem Teil des Anhangs sind Arbeitsblätter zum Schülerlabor für die vier Vor-
versuche, die Arbeitsblätter für den Hauptversuch, die Lösungen, die Lernkontrolle
und die Evaluation, so wie die Auswertung in Form von Histogrammen und Kreis-
diagrammen enthalten.
122 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Denition:
Ein Kreis aus Kondensator und Spule heiÿt elektrischer Schwingkreis,
da in ihm (gedämpfte) elektrische Schwingungen stattnden können.
Versuchsbeschreibung:
Eine Spule mit geschlossenem Eisenkern und hoher Induktivität L = 600 H und
ein Kondensator mit der Kapazität C = 40 µF werden zu einem Schwingkreis zu-
sammengeschlossen. Mit einem Umschalter kann man den Kondensator über eine
100-V-Gleichspannungsquelle auaden und dann durch Umschalten über die Spule
entladen.
Versuchsaufbau:
Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Ladet den Kondensator auf und entladet ihn durch Umschalten über die Spule.
3. Was ist mit Hilfe der Messinstrumente zu erkennen?
4. Wie (groÿ) ist die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom?
5. Stellt die Ergebnisse und die Denition eines elektrischen Schwingkreises auf
einem Plakat kurz da.
Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.269f.
123
Thomsonsche Gleichung:
f= √1
2π LC
f =Frequenz, L=Induktivität, C=Kapazität
Versuchsbeschreibung:
Eine Spule kleiner Induktivität und ein Kondensator mit der Kapazität C = 1
nF werden zu einem Parallelschwingkreis zusammengeschlossen. Lädt man den
Kondensator periodisch mit einer Rechteckspannung von etwa 100Hz auf, so kann
man die gedämpfte elektrische Schwingung mit einem Oszilloskop beobachten. Die
Dämpfung rührt von den unvermeidlichen Energieverlusten her.
Versuchsaufbau:
Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Bestimmt die Schwingungsdauer am Oszilloskop.
3. Wie groÿ ist die Eigenfrequenz des Schwingkreises?
4. Wie groÿ ist die Induktivität der Spule?
5. Stellt die Ergebnisse und die Thomsonsche Gleichung auf einem Plakat kurz da.
Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.269f.
124 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
eEl ≥ Wi
müssen durch das elektrische Feld genügend Energie erhalten, um mindestens ein
neues Elektron frei setzen zu können. So bleibt die Rekombinationsrate geringer als
die Menge an freigesetzten Elektronen und die selbständige Gasentladung bleibt
erhalten. Ionisiert das Elektron mehr als ein Atom, so entsteht eine Ionenlawine
und das Gas wird vollständig ionisiert.
Durch die Stöÿe zwischen Elektronen und Atomen werden die Atome energetisch
angeregt. Nach der Modellvorstellung wird ein Hüllenelektron auf ein höheres Ener-
gieniveau gehoben. Fällt dieses wieder in sein Ursprungniveau zurück, wird die cha-
rakteristische Energiedierenz beider Niveaus in Form eines Photons abgestrahlt.
Das Gas fängt an zu leuchten. Die spezische Energie des Photons ist für die cha-
rakteristische Farbe des Gases verantwortlich. Die Energie des elektrischen Feldes
ist nur insofern von Bedeutung, das sie groÿ genug sein muss, um die Stoÿionisie-
rung zu verursachen.
Versuchsbeschreibung:
Mit Hilfe eines USB-Spektrometers und einem PC sollen Spektren von verschiede-
nem Licht aufgenommen werden. Diese Spektren geben an, welche Wellenlänge(n)
das Licht besitzt. Der Sensor ist sehr empndlich. Daher kann es notwendig sein,
das Licht nabzuschwächen indem man es auf den Sensor treen zu lässt.
Versuchdurchführung:
1. Welche Wellenlängen sind im Tageslicht, im Licht eines roten Lasers, einer Neon-
Gasröhre und einer Xenon-Gasröhre feststellbar?
2. Stellt die Ergebnisse und die Erklärung auf einem Plakat kurz dar.
Quelle:
Gerthsen: Physik, Springer Verlag, 15. Auage, Berlin 1986, S.439f.
125
Modulationen:
Versuchsbeschreibung:
Der Diodenempfänger wird mit einem Drehkondensator auf die Resonanzfrequenz
der Trägerwelle eingestellt. Die Spannung am Schwingkreis wird mit einer Diode
gleichgerichtet. Die Membran des Lautsprechers ist zu träge, um den hochfrequen-
ten Halbwellen zu folgen. Sie schwingt niederfrequent mit der Amplitudenänderung.
Versuchsaufbau:
Versuchdurchführung:
1. Baut den Versuch wie in der Abbildung gezeigt auf.
2. Stellt den Kondensator so ein, dass ein Radiosignal hörbar wird.
3. Warum ist auch ohne zusätzliche Verstärkung ein Signal hörbar?
4. Stellt die Ergebnisse und Modulationsarten auf einem Plakat kurz dar.
Quellen:
Metzler Physik: Herausgeber Joachim Grehn, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 2. Auage, Stuttgart
1979, S.283.
126 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Sicherheitsanweisungen zu beachten!
Verfügung.
Gruppe: ....
1. Funken ziehen:
Versuchsdurchführung:
Verbindet den Teslatransformator mit dem Hochfrequenz(HF)-Generator.
Schliesst diesen an die Stromversorgung und schaltet ihn ein. Nun dreht
den Leistungs-Regler voll auf. Mithilfe des Frequenz-Reglers stellt ihr den
HF-Generator so ein, dass eine Koronaentladung entsteht. Eventuell müsst
ihr einige Sekunden warten.
Haltet nun den Schraubenzieher an die Messingspitze und zieht einen Funken.
Dazu müsst ihr wieder mit dem Frequenzregler den HF-Generator nachstim-
men.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.
Fragen:
2.Wie lang sind die hellen Funken der Koronaentladung? Wie groÿ ist dem-
nach ungefähr die Ausgangsspannung an der Sekundärkapazität?
3. Wie lang ist der längste Funken, den ihr ziehen könnt? Warum können
diese Funken nicht gleich die maximale Länge erreichen, sondern müssen ge-
zogen werden?
1
127
Versuchsdurchführung:
Im folgenden Versuch soll die genaue Resonanzfrequenz des Teslatransforma-
tors bestimmt werden. Dazu wurden ein Oszilloskop und eine Sonde benutzt.
Die Sonde besteht aus einem ca. 20 cm langen Draht, welcher über ein Ka-
bel an das Oszilloskop angeschlossen wird. Stellt die Sonde in einem festen
Abstand von ca. 20 cm zur Spule auf. Der Draht sollte parallel zur Spu-
le ausgerichtet sein. Nun schaltet das Oszilloskop an und wählt eine sinvolle
Einstellung. Bearbeitet nun die Fragen und dreht anschlieÿend den Leistungs-
regler ganz zurück, bis er einrastet, und schaltet das Gerät aus.
3. Stellt nun den Frequenzregler so ein, dass ihr die maximale Amplitude
am Oszilloskop erhaltet. Lest nun die Amplitudendauer der Schwingung ab
und bestimmt die Resonanzfrequenz.
4. Die Sekundärkapazität beträgt ca. 3,9pF. Bestimmt mit Hilfe der Reso-
nanzfrequenz die Induktivität der Sekundärspule.
5. Die Spule besitzt ca. 850 Windungen. Berechnet nun die theoretische In-
duktivität und vergleicht sie mit dem Wert aus der vorherigen Aufgabe. Wo
liegen mögliche Fehlerquellen?
3. Ionenantrieb:
Versuchsdurchführung:
Setzt den Ionenantrieb auf die Messingspitze. Wenn ihr die richtige Frequenz
2
128 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Fragen:
4. Gasentladungen:
a) Versuchsdurchführung:
Schaltet den Teslatrafo an und erzeugt eine Koronaentladung. Bringt nun die
Leuchtstoröhre in die Nähe der Spule, bis ihr einen Eekt erkennen könnt.
Entfernt dann die Röhre wieder. Es sollte jedoch verhindert werden, dass der
Funken direkt in die Röhre einschlägt.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.
Fragen zu a):
2. Wie kann eure Beobachtung erklärt werden? Warum kann die Röhre nach
Eintreten des Eekts ein Stück von der Spule entfernt werden, ohne dass der
Eekt verschwindet?
b) Versuchsdurchführung:
Bringt nun eine der Spektralröhren in die Nähe der Messingspitze. Führt sie
senkrecht entlang der Spule. Auch hier sollte jedoch verhindert werden, dass
der Funken direkt in die Röhre einschlägt.
Dreht anschlieÿend den Leistungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und
schaltet das Gerät aus.
Fragen zu b):
3
129
2. Betrachtet nun das passende Farbspektrum. Welcher der Peaks ist sicht-
barem Licht zuzuordnen? Kann das Licht, welches die anderen Peaks verur-
sacht, auch wahrgenommen werden?
Versuchsdurchführung:
Am vorderen Eingang des HF-Generators kann ein Musik-Signal eingespeist
werden. Schlieÿt eine Musikquelle an den HF-Generator und schaltet ihn ein.
Mithilfe des Modulationsreglers könnt ihr die Stärke der Modulation verän-
dern. Schlieÿt die Sonde an das Oszilloskop und messt das elektrische Feld.
Ihr könnt zwischen Amplitudenmodulation (AM) und Frequenzmodulation
(FM) wählen. Probiert beide Einstellungen aus. Dreht anschlieÿend den Leis-
tungsregler ganz zurück, bis er einrastet, und schaltet das Gerät aus.
Fragen:
4
130 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Viel Spaÿ!!
5
131
-LÖSUNGEN-
zu 1. Funken ziehen:
zu 2. 5 mm - 10 mm ≈ 5 kV - 10 kV
zu 3.
1
fmax = T ≈ 0, 8µs f ≈ 1, 3M Hz (1)
T
.
zu 4.
1 1
f= √ ⇒L= ≈ 4, 3mH. (2)
2π LC (f 2π)2 C
1
132 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
zu 5.
µ0 A
L = N2 ≈ 4, 3mH (3)
l
zu 3. Ionenantrieb:
zu 2. Impulserhaltung
zu 4. Gasentladungen:
zu a):
zu 1. Die Lampen leuchten weiÿ.
zu 2. Das starke elektrische Feld ionisiert das Gas. Es ndet eine Gasentla-
dung statt. Ist das Gas einmal ionisiert, erleichtert dies die Gasentladung.
zu b):
zu 1. Die Röhren leuchten in einer spezischen Farbe. Diese gehört zu einem
bestimmten Gas.
Ne = rot
He = lila
Xe = blau
Kr = blau
Ar = lila
2
133
zu 2. die Lautstärke
3
134 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Lernkontrolle
Dieser Fragebogen ist streng anonym und dient nur zur späteren
hoher Spannung.
2 Ein Gerät zur Erzeugung von Gleichspannung mit einigen tausend Volt.
2 Ein Teslatransformator besteht aus zwei Spulen. Durch induktive Kopplung wird
Energie von einer Spule auf die andere übertragen. Allein die Windungszahlen
wird Energie von einer Spule auf die andere übertragen. Unterschiedliche Kapazitäten
wird Energie von einem auf den anderen übertragen. Unterschiedliche Kapazitäten und
1
135
3. Wie groÿ muss die Spannung sein, um in Luft einen 1cm langen
Funken zu erzeugen?
2 100 Volt
2 1000 Volt
2 10.000 Volt
2 100.000 Volt
2 è
Amp remeter und Faradmeter
2 è
Amp remodulation und Frequenzmodulation
√
2 f= 2πLC
1
2 f= √
2π LC
√
2 f = 2π LC
2 f= √ 1
2πLC
2
136 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
2 ultraviolettes Licht
2 infrarotes Licht
2 weiÿes Licht
2 L = N µ0lA
2 L = N 2 µ0lA
2 L = N µA0 l
2 L = N µd0 2lA
3
137
Falsch; 0; 0%
Falsch; 2; 29%
Richtig; 5; 71%
Richtig; 7; 100%
Wie groß muss die Spannung sein, um in Wofür stehen die Abkürzungen AM und FM?
Luft einen 1cm langen Funken zu
erzeugen?
Falsch; 1; 14%
Falsch; 0; 0%
Richtig; 6; 86%
Richtig; 7; 100%
Wie berechnet man die Eigenfrequenz Welches Licht kann man als Wärme
eines Schwingkreises? wahrnehmen?
Falsch; 0; 0%
Richtig; 7; 100%
138 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
Evaluation
Dieser Fragebogen ist streng anonym und dient nur zur späteren Auswertung
Schule: Klasse:
1
139
12 22 32 42 52
Vielen Dank!
2
140 ANHANG B. SCHÜLERLABOR
4
3
3
2
2
1 1
0 0
sehr viel viel mittel wenig sehr zu schwer schwer mittel leicht zu leicht
wenig
Die Vorversuche haben mir Spaß gemacht Die Vorversuche waren hilfreich
Anzahl der Schüler
4 5
4
3
3
2
2
1
1
0 0
sehr viel viel mittel wenig sehr sehr viel viel mittel wenig sehr
wenig wenig
7
7
Anzahl der Schüler
Anzahl der Schüler
6
6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
0 0
zu viel viel mittel wenig zu wenig zu hoch hoch richtig wenig zu wenig
Die Zeit für die Hauptversuche war Die Hauptversuche haben mir Spaß gemacht
Anzahl der Schüler
5
Anzahl der Schüler
8
7
4
6
3 5
4
2
3
2
1
1
0 0
sehr viel viel mittel wenig sehr sehr viel viel mittel wenig sehr
wenig wenig
141
Die Hauptversuche fand ich lehrreich Die Fragen und Aufgaben waren insgesamt
5 6
Anzahl der Schüler
4
3
2
2
1
1
0 0
sehr viel viel mittel wenig sehr zu schwer mittel leicht zu leicht
wenig schwer
Die Hilfe durch die Asststenten war Die physikalischen Themen fand ich
8 5
Anzahl der Schüler
7
Anzahl der Schüler
4
6
5 3
4
2
3
2 1
1
0
0
sehr spannend mittel langweilig sehr
zu viel viel richtig wenig zu wenig spannend lengweilig
5
Anzahl der Schüler
1 2 3 4 5
142 ANHANG C. GROß-IMPULSTESLATRANSFORMATOR
Anhang C
Groÿ-Impulsteslatransformator
Im folgenden Teil des Anhangs bendet eine Zusammenfassung der Daten des Im-
Datenblatt: Impuls-Teslatransformator
Primärspule Sekundärspule
Induktivität 20µH Windungen ca. 1150
Windungszahl 8 Durchmesser 16 cm
Drahtdurchmesser 0.5 cm Wicklungslänge 64cm
Außendurchmesser ca. 52 cm Aspektverhältnis 4
Innendurchmesser ca. 30 cm Drahtdurchmesser 0.511 mm
Spulenhöhe ca. 6.5 cm Drahtlänge ca. 590 m
Lücke zwischen den Wdg. 1 cm Induktivität ca. 52 mH
Drahtlänge ca. 10 m Eigenkapazität ca. 11 pF
Wicklungswinkel 30° DC-Widerstand ca. 50 Ohm
Widerstand Skineffekt ca. 18 Ohm
Güte ca. 658
Erdung extern
Primärkapazität Sekundärkapazität
theoretische Kapazität 44 nF Torusaußendurchmesser 30 cm
gemessene Kapazität ca. 45.5 nF Torusdicke 10 cm
Toruskapazität ca. 13 pF
Primärschwingkreis Sekundärschwingkreis
Eigenfrequenz ca. 167 kHz Eigenfrequenz ca. 167 kHz
Kopplung ca. 14 %
Hochspannungtrafo Entladungen
(bei eingefahrenem Kern) Länge max. 70 cm
Primärspannung 230 V Spannung ca. 270 kV
Primärstrom ca. 3 A Sicherheitsabstand mind. 3 m
Sekundärspannung ca. 6 kV
Sekundärstrom ca. 100 mA
Leistung ca. 600 W
144 ANHANG C. GROß-IMPULSTESLATRANSFORMATOR
Anhang D
Formelsammlung
Der letzte Teil des Anhangs beinhaltet eine Zusammenfassung aller Formeln, welche
nen. Diese soll das Nachschlagen und einen evtl. Nachbau erleichtern. Physikalische
mäÿigkeiten.
U1 I2 n1
= = (D.1)
U2 I1 n2
U1 = Primärspannung
U2 = Sekundärspannung
n1 = Primärwindungen
n2 = Sekundärwindungen
I2 n1
= (D.2)
I1 n2
n1 = Primärwindungen
n2 = Sekundärwindungen
I1 = Primärstrom
I2 = Sekundärstrom
Energie im Kondensator
1
EC = CU 2 (D.3)
2
148 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG
Energie in Spule
1
EM = LI 2 (D.4)
2
EM = Energie im Kondensator
I = Spulenstrom
L = Induktivität
1
f= √ . (D.5)
2π LC
f = Eigenfrequenz
C = Kapazität
L = Induktivität
r
1 R2
ω0 = − 2 (D.6)
LC 4L
ω0 = Kreisfrequenz
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand
Rt
I0 (t) = I0 (0)e− 2L = I0 (0)e−δt (D.7)
I = Amplitude
L = Induktivität
t = Zeit
R = Widerstand
f0
Q= ; B = f2 − f1 = ∆f (D.8)
B
Q = Gütefaktor
B = Bandbreite
f0 = Eigenfrequenz
f1 = kleinere Frequenz bei halber Leistung
f2 = gröÿere Frequenz bei halber Leistung
Gütefaktor Serienschwingkreis
r
L 1 L
Q = 2πf0 = (D.9)
R R C
Q = Gütefaktor
f0 = Eigenfrequenz
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand
Gütefaktor Parallelschwingkreis
r
C
Q=R (D.10)
L
Q = Gütefaktor
L = Induktivität
C = Kapazität
R = Widerstand
eEl ≥ Wi (D.11)
e = Elektronenladung
E = Elektrische Feldstärke
l = Weglänge
Wi = Austrittsarbeit
U
ED = (D.12)
d
ED = Durchbruchfeldstärke
U = Spannung
d = Länge
Coulomb-Gesetz
Q
E= (D.13)
4π0 r2
E = Feldstärke
Q = Ladung
r = Abstand
0 = Elektrische Feldkonstante
r
l µ0 µr ω
Rω = (D.14)
r 4πσ
Rω = Widerstand
l = Leiterlänge
r = Leiterradius
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilitätzahl
ω = Kreisfrequenz
σ = Leitwert
1
δ=√ (D.15)
πf µ0 µr σ
δ = Eindringtiefe
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilitätzahl
f = Frequenz
σ = Leitwert
1
d[cm] ≈ U [kV ] (D.16)
4
d = Abstand
U = Spannung
µ0 A
L = N2 (D.17)
l
L = Induktivität
µ0 = Magnetische Feldkonstante
A = Querschnitt
l = Länge
N = Windungszahl
Wellenlänge
c
λ= (D.18)
f
λ = Wellenlänge
c =Lichtgeschwindigkeit
f =Frequenz
Frequenz
1
f= (D.19)
T
f = Frequenz
T = Periodendauer
Aspektverhältnis
lS
A= (D.20)
dS
A = Aspektverhältnis
lS =Spulenlänge
ds =Spulendurchmesser
Windungszahl
152 ANHANG D. FORMELSAMMLUNG
lS
N= (D.21)
dD
N = Windungszahl
lS =Spulenlänge
dD =Drahtdurchmesser
Drahtlänge
LD = πdS N (D.22)
LD = Drahtlänge
N =Wicklungszahl
dS =Spulendurchmesser
Q=C ·U (D.23)
Q = Ladung
C = Kapazität
U = Spannung
Toruskapazität
1, 2781 − D2 p
C = 55, 58 πD2 (D1 − D2 ) (D.24)
D1
C = Kapazität in pF D1 = Auÿendurchmesser
D2 = Torusdicke (Durchmesser)
Kugelkapazität
504, 2R
C= (D.25)
9
C = Kapazität in pF
R = Radius
r
R)3
C = 11, 5L + 8, 14R + 77, 02 (D.26)
l
153
C = Kapazität in pF L = Länge
R = Radius
Elektrische Leistung
P = U I˙ (D.27)
P = Leistung
U = Spannung
I = Strom
Leistungsanpassung Transformator-Kapazität
XN = XC (D.28)
U 1 1
⇒ = = (D.29)
I ωC 2πf C
XN = Trafo Impedanz
XC = Kondensator Impedanz
I = Strom
C = Kapazität
f = Frequenz
ω = Kreisfrequenz
Kondensator-Reihenschaltung
X
CGesamt = Cn (D.30)
CGesamt = Gesamtkapazität
Cn = einzelne Kapazitäten
Kondensator-Serienschaltung
1 X 1
= . (D.31)
CGesamt Cn
CGesamt = Gesamtkapazität
Cn = einzelne Kapazitäten
(N R)2 (N R)2
L1 = L2 = (D.32)
9R + 10H 8R + 11W
p
LP T = 39, 2 (L1 sin(α))2 + (L2 cos(α))2 (D.33)
L = Induktivität in µH
L1 = Helix-Faktor
L2 = Spiral-Faktor
N = Windungszahl
R = Radius gröÿter Windung
H = Höhe
W = Radiusdierenz von gröÿter und kleinster Windung
X = Winkel
l l
R=ρ =ρ 2 (D.34)
A πr
l = Länge
r = Radius
A = Fläche
ρ = spezischer Widerstand
Induktivität Ringkerndrossel
µ0 µr b R
L = N2 ln (D.35)
2π r
L = Induktivität
µ0 = Magnetische Feldkonstante
µr = Permeabilität
N = Wicklungszahl
R = Auÿenradius
r = Innenradius
b = Breite
XL = ωL = 2πf L (D.36)
XL = Induktiver Widerstand
f = Frequenz
L = Induktivität
ω = Kreisfrequenz
r
CP E 2
US = U (D.37)
CST P
CP = Primärfrequenz
CS = Sekundärfrequenz
UP = Primärspannung
US = Sekundärspannung
156 ERKLÄRUNG
Erklärung
Ich versichere,
dass ich meine Staatsexamensarbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Benutzung ande-
rer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die den benutzten
Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht
habe. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde
vorgelegen.
Impressum
Daniel Herber
Moritzstraÿe 32
65185 Wiesbaden
E-Mail: Daniel.Herber@web.de
Martrikelnummer: 2602690
Staudingerweg 7
55099 Mainz
Homepage: www.physik.uni-mainz.de