Sie sind auf Seite 1von 19

Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020

Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020


Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

1A - Schwingungslehre

Tamara Bente Wieck (7313830), Binh Minh Hieu Vu (7110948)

1 Aufgabenstellung

1.1. Schwingung eines Federpendels

Ziel der Versuchsreihe 1A - Schwingungslehre war die Untersuchung der sogenannten harmonischen
Schwingung eines Federpendels. Die harmonischen Schwingungen eines Federpendels mit daran
befestigten Gewichten mit einer Masse von jeweils 50 g, 100 g und 150 g sollten aufgezeichnet
werden. Aus den erhaltenen Messwerten sollten der Weg s, die Geschwindigkeit v und die
Beschleunigung a als Funktion der Zeit dargestellt werden. Anschließend sollte es diskutiert werden,
wie sich die Schwingungsdauer T und die Eigenfrequenz ω0 mit der Masse m ändern. Schließlich
sollten die Abklingkonstante δ und die Dämpfungsgrade D bestimmt werden.

1.2. Gekoppelte Pendel

Mit Hilfe des CASSY-Moduls sollten die Schwingungen von zwei über eine Feder gekoppelten
Pendeln jeweils mit gleichphasiger, gegenphasiger und einseitiger Auslenkung aufgenommen
werden. Für die Auswertung sollten die Frequenzen fgleich und fgegen aus den Eigenschwingungen U+
bzw. U- bestimmt werden. Außerdem sollte für die einseitige Auslenkung die neue Schwingungs-
frequenz fn und die Schwebungsfrequenz fs ermittelt werden.

2 Theorie

Schwingungen, auch Oszillationen genannt, werden allgemein als zeitliche Schwankungen von
Zustandsgrößen eines Systems bezeichnet. Ein schwingendes System, welches eine harmonische
Schwingung ausführt, wird auch als harmonischer Oszillator genannt. Die Bewegung eines
schwingenden Körpers kann mit der Projektion einer Kreisbewegung beschrieben werden. Dies
entspricht einer Sinus- bzw. Kosinusfunktion, zum Beispiel:[1]

-1-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

s(t) = A ∙ sin(ω0 ∙ t + φ) (1)

In Gleichung 1 sind: A = Amplitude [m]

ω0 = Kreisfrequenz [Hz]

t = Zeit [s]

φ = Phase der Schwingung [Rad]

Die der Sinusfunktion verwandte Kosinusfunktion lässt sich als um φ = π/2, bzw. 90° verschobene
Sinusschwingung beschreiben:[1]

π
s(t) = A ∙ cos(ω0 ∙ t) = A ∙ sin(ω0 ∙ t + 2 ) (2)

Amplitude ist die maximale Auslenkung aus der Gleichgewichtslage. Die Schwingungsdauer T ist
die Zeit, die ein Körper für eine Hin- und Herbewegung (volle Schwingung) benötigt. Die Frequenz f
ist die Zahl der Schwingungen pro Sekunde. Sie ist der Kehrwert der Schwingungsdauer T und wird
in Hertz (Hz) gemessen.[2]

1
f= T (3)

In Gleichung 3 sind: f = Frequenz [Hz]

T = Schwingungsdauer [s]

2.1. Schwingung eines Federpendels

Ein Federpendel besteht aus einer Schraubenfeder, an der ein Körper mit einer Masse m hängt. Dieser
Körper wird so befestigt, dass sich die Masse frei in der Senkrechten bewegen kann. Auf die Masse
wirkt die Gewichtskraft FG, die durch die Gravitation verursacht wird. Diese Kraft wird in der
Gleichung 4 beschrieben. Zusätzlich gibt es eine zweite Kraft Fk, die diese Gewichtskraft entgegen
gerichtet und proportional zur Auslenkung x der Feder ist. Diese zweite Kraft wird durch das
HOOKE’SCHE Gesetz in Gleichung 5 beschrieben. Die Proportionalitätskonstante k ist dabei die
Federkonstante. Das negative Vorzeichen bedeutet, dass die resultierende Kraft der Auslenkung
entgegenwirkt.[3]
-2-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

FG = m ∙ g (4)

In Gleichung 4 sind: FG = Gewichtskraft [N]

m = Masse [kg]

g = Erdbeschleunigung (9.81 m∙s-2)

Fk = −k ∙ x (5)

In Gleichung 5 sind: Fk = entgegengerichtete Kraft [N]

k = Federkonstante [N/m]

x = Auslenkung [m]

Die Feder wird durch die Gewichtskraft soweit ausgelenkt, bis sich ein Gleichgewicht zwischen
dieser und der entgegengesetzten Kraft einstellt. Dies bedeutet, dass die Summe beider Kräfte „Null“
sein muss. Aus diesem Zusammenhang kann die sich resultierende Gleichgewichtslage berechnet
werden.[3]

Fgesamt = FG + Fk = m ∙ g − k ∙ x = 0 (6)

Für die Schwingungsdauer des Federpendels ergibt sich die Formel:

m
𝑇 = 2π . √ k (7)

In Gleichung 7 sind: 𝑇 = Periodendauer [s]

k = Federkonstante [N/m]

Je größer die Körpermasse und je kleiner die Federkonstante einer Feder ist, desto größer ist der
Schwingungsdauer des Federpendels. Die Schwingungsdauer hängt nicht von der Amplitude ab. Des
Weiteren gilt der in Gleichung 8 gezeigte Zusammenhang zwischen der Periodenlänge T und der
Frequenz ω0:

-3-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

2π k
ω0 = =√ (8)
T m

In Gleichung 8 ist: ω0 = Kreisfrequenz [Hz]

Die Abklingkonstante ist bei linearen Schwingungssystemen mit einem Freiheitsgrad das Produkt
aus der ungedämpften Eigenkreisfrequenz ω0 und Dämpfungsgrad D. Der Dämpfungsgrad D, auch
Dämpfungsmaß ist ein dimensionsloses Maß für die Dämpfung eines schwingfähigen Systems. An
ihm kann abgelesen werden, wie sich das System nach einer Störung/Auslenkung verhält.[4]

δ
D= ω (9)
0

In Gleichung 9 sind: δ = Abklingkonstante [s-1]

D = Dämpfungsgrad

Anhand der charakteristische Gleichung des Eigenwertproblems lässt sich das Verhältnis zwischen
Frequenz und Abklingskonstante erklären:

λ2 + 2δλ + 𝜔02 = 0 (10)

λ1,2 = - δ ± √δ2 - ω0 2 (11)

Abhängend von Frequenz ω0 und Abklingkonstante δ gibt es verschiedene Fälle, die unterschiedlich
behandelt werden müssen. Diese Fälle sind der Kriechfall (δ >ω0), der aperiodische Grenzfall (δ = ω0)
und der Schwingfall (δ < ω0). Hier ist nur der Schwingungfall zu berücksichtigen. Häufig wird in der
Literatur zwischen einem idealisierten, ungedämpften System und einem realen System
unterschieden. Bei ungedämpften Schwingungen ist die Amplitude konstant und treten keine
Reibungen auf, sodass die Schwingung nie zum Stillstand kommt, sondern unendlich weiterschwingt.
Hingegen treten bei der gedämpften Schwingung durch unterschiedliche Arten von Reibung
Energieverluste auf. Dadurch wird die Amplitude ständig kleiner, bis die Schwingung schließlich zur
Ruhe kommt. Die Abklingkonstante kann dann aus der Aufzeichnung einer gedämpften Schwingung
grafisch bestimmt werden.[3]

A(T) = A2 = A0 ∙ e-δT (12)

-4-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Daraus ergibt sich:


A
ln 2
A0
δ= (13)
T

In Gleichung 13 ist: A = Amplitude [m]

In der Gleichung 13 sind A0 und A2 zwei aufeinanderfolgende Maxima der Auslenkung desselben
Vorzeichens, genau ein Periodendauer T.

2.2. Gekoppelte Pendel

Als gekoppelte Pendel bezeichnet man zwei Pendel, die durch eine Schraubenfeder miteinander
verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen, also nicht unabhängig voneinander schwingen
können. Um die rückstellende Kraft eines Stangependels zu bestimmen, muss man wieder die
Gewichtskraft FG vor Augen führen. Die Gewichtskraft kann aufgeteilt werden in die tangential und
radial wirkende Kräfte Fr bzw. Fs. Fr beschreibt die Kraft, die die Pendelmasse auf der Bahn s
beschleunigt. Fs beschreibt die Komponente der Fadenspannkraft.[3]

Abb. 1. Veranschaulichung eines Fadenpendels.[3]

-5-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

m∙g
Die Bewegungsgleichung kann in der Gleichung 14 aufgestellt werden, wobei der Vorfaktor l

zusammengefasst und durch C dargestellt wird, dann sieht es schon wieder aus wie das HOOKE’SCHEN
Gesetz:[3]

m∙g
Fr = − ∙x=−C∙x (14)
l

In Gleichung 14 sind: m = Masse [kg]

g = Erdbeschleunigung (9.81 N/kg)

l = Länge des Pendels [m]

x = Auslenkung [m]

Der Einfluss der Kopplung durch die Feder muss ebenfalls beschrieben werden. Nach dem
HOOKE’SCHEN Gesetz hängt die Kraft, die die Feder auf Pendel A ausübt, von der Auslenkung ab,
das heißt von der Streckung oder Stauchung der Feder. Diese Kopplungskraft ist auch proportional
zu der Federkonstante k. Die Auslenkung der Feder wird durch die Differenz der Auslenkung des
einzelnen Stangenpendels beschrieben.[3]

Fkopplung = k ∙ (xB − xA ) (15)

Damit kann man dann für jedes Pendel Bewegungsgleichungen aufstellen: [3]

FA = m ∙ aA = − C ∙ xA + k ∙ (xB − xA )
(16)
FB = m ∙ aB = − C ∙ xB + k ∙ (xB − xA )

Aus den Bewegungsgleichungen ist ersichtlich, dass beide Pendel A und B mit der gleichen
Eigenfrequenz ω0 schwingen, weil sowohl die Masse als auch die Länge und die Kraft der Feder für
beide Pendel gleich sind. Die Schwingung der gekoppelten Pendel ist jedoch wesentlich von der
Startauslenkung (xB − xA ) abhängt. Für die Schwingungen ergeben sich folgende Möglichkeiten:[5]

1. Gleichphasige Schwingung (xB − xA = 0, xB = xA = x0 ):

Wenn beide Pendel um den gleichen Winkel ψ1(0) = ψ2(0) ausgelenkt werden, werden sie
parallel nebeneinander schwingen. In diesem Fall sind ψ1 und ψ2 die Auslenkwinkel aus der
Ruhelage. Unter Vernachlässigung der Trägheit der Feder übt sie keine Drehmomente auf die
-6-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Pendel aus, schwingen beide Pendel mit der selben Frequenz ω1 = ω2 = ωgl. Die Bewegungs-
gleichung für die gleichphasige Auslenkung wird wie folgt aufgestellt:[5]

Fgleich = m ∙ agleich = − C ∙ x0
(17)
g
→ x(t) = x0 ∙ cos(ωgleich ∙ t) mit ωgleich =√ l

Bei der gleichphasigen Auslenkung trifft immer bei der beiden Wellen ein Wellenberg auf
einen Wellenberg und ein Wellental auf ein Wellental, somit verstärken sich die Amplitude
und tritt eine konstruktive Interferenz U+ auf. Diese wird nach der folgenden Gleichung 18
berechnet:[6]

U+ = UA + UB (18)

In Gleichung 18 ist: U = Spannung [V]

2. Gegenphasige Schwingung (xB − xA = −2x0 , xB = −xA ):

Wenn beide Pendel um den gleichen Auslenkungswinkel ψ1(0) = − ψ2(0) in die entgegen-
gesetzte Richtung ausgelenkt sind, so verformt sich die Feder und erzeugt Drehmoment auf
die Pendel. Der zusätzliche Drehmoment hängt von der Auslenkung des Pendels ab ("je mehr
das Pendel nach außen schwingen, desto mehr wird es von der Feder zurückgezogen"). Die
Bewegungsgleichung für die gegenphasige Auslenkung wird wie folgt aufgestellt: [5]

Fgegen = m ∙ agegen = − C ∙ x0 − 2k ∙ x0
(19)
g + 2k
→ x(t) = x0 ∙ cos(ωgegen ∙ t) mit ωgegen =√ l

Bei der gegenphasigen Auslenkung trifft immer immer Wellenberg auf Wellental und
umgekehrt, daher ist die resultierende Welle kleiner als bei den beiden ursprünglichen
Wellenund und tritt eine destruktive Interferenz Interferenz U auf. Diese wird nach der
folgenden Gleichung 20 berechnet:[6]

U− = UA − UB (20)

-7-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

3. Einseitige Schwingung (xB − xA = −x0 , xB = 0):

Wenn zwei Pendel gekoppelt werden und eines der Pendel beim Anstoßen schwingt, liefert
es seine Schwingungsenergie durch Kopplung mit einem anderen Pendel allmählich bis die
gesamte Energie im anderen Pendel steckt und das erste Pendel zur Ruhe kommt. Die Rollen
werden dann vertauscht: das nun in Ruhe befindende Pendel wird durch das nun schwingende
Pendel angeregt und die Schwingungsenergie wandert wieder zurück. Die Schwingungs-
energie schwankt zwischen den beiden Pendeln hin und her, wobei beide Pendel abwechselnd
in ihren Ruhe- oder maximalen Schwingungszustand erreichen.[7] Im diesem Fall überlappen
sich zwei Grundschwingungen mit leicht unterschiedlichen Frequenzen. Dies führt zum
Phänomen der Schwebung. Dabei wird die Amplitude eines jeden Pendels periodisch mit der
Zeit moduliert. Dabei schwingen die Pendel A und B mit einer neuen Schwingungsfrequenz
ωn = ½ (ωgleich + ωgegen) bzw. fn = ½ (fgleich + fgegen) mit dem Zusammenhang ωn = 2πfn. Die
Amplituden der Kopplungsschwingungen werden dabei mit einer neuen Schwebungs-
frequenz ωs = |ωgleich – ωgegen| bzw. fs = |fgleich - fgegen| moduliert.[3]

3 Versuchsdurchführung

3.1. Schwingung eines Federpendels

Die Feder (k = 3 N/m) wurde an einem Haken eingehängt und durch einen Faden mit einem
Massestück verbunden. Der Faden wurde über eine Umlenkrolle geführt, die über das CASSY-Modul
mit dem PC verbunden war. Der Bewegungsnehmer und der Haltemagnet wurden über ein CASSY-
Modul angesteuert. Die Messzeit betrug 6.25 s, das Intervall betrug 50 ms und der Anzeigebereich
betrug 1.0 m. Das entsprechende Gewicht wurde auf dem Haltemagneten positioniert und die
Messung wurde gestartet. Es wurde für jede Masse (50 g, 100 g und 150 g) eine Dreifachbestimmung
durchgeführt.

-8-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 2. Schematischer Aufbau des harmonischen Federpendels.[3]

3.2. Gekoppelte Pendel

Die Feder wurde an beiden Pendeln in den zweithöchstgelegenen Löchern eingehängt. Beide Pendel
waren mit dem CASSY-Element verbunden, von dem ein Kabel zum PC führte. Die Pendel wurden
von Hand nacheinander gleichphasig, gegenphasig und einseitig ausgelenkt und die Messung wurde
gestartet. Die Messzeit betrug 30 s und das Intervall betrug 100 ms. Die Messungen wurden jeweils
mit der Feder in den Löchern an dritte Stelle der Pendel von oben wiederholt.

Abb. 3. Versuchsaufbau der gekoppelten Pendel.[3]


-9-
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

4 Ergebnisse und Diskussion

4.1. Schwingung eines Federpendels

Die Schwingungsperiode T nimmt mit zunehmender Masse m zu, denn nach Gleichung 4 nimmt die
Gewichtskraft FG proportional zur Masse m zu und nach Gleichung 5 nimmt die Gegenkraft Fk
proportional mit der Auslenkung x zu. Die Strecke s wird umso größer, wenn die Auslenkung x
zunimmt. Mit zunehmendem Gewicht steigt die Auslenkung x an, das führt dazu, dass die
zurückzulegende Strecke s größer wird und es länger dauert, eine Periode zurückzulegen, sodass die
Schwingungsdauer T höher ist. Hingegen nimmt die Eigenfrequenz ω0 bei zunehmender Masse m ab,
denn nach Gleichung 8 ist diese antiproportional zur Schwingungsdauer T.

Wenn die Schwingungsdauer T zunimmt, nimmt die Eigenfrequenz ω0 ab, da aufgrund der
vergrößerten Strecke s pro Zeiteinheit weniger Schwingungen gemessen werden.

Abb. 4. Darstellung der Abhängigkeit vom Weg s zur Zeit t für ein Federpendel mit drei unterschiedlichen Massen.

- 10 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 5. Darstellung der Abhängigkeit der Geschwindigkeit v zur Zeit t für ein Federpendel mit drei unterschiedlichen
Massen.

Die Abbildungen 5 und 6 stellen die Geschwindigkeits- und Beschleunigungsfunktionen der Pendel
für unterschiedliche Massen dar. Mit zunehmender Masse nehmen sowohl die Amplitude der
Geschwindigkeit als auch die Amplitude der Beschleunigung ab.

- 11 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 6. Darstellung der Abhängigkeit der Beschleunigung a zur Zeit t für ein Federpendel mit drei
unterschiedlichen Massen.

In Abbildung 7 sind die Funktionen für Weg s, Geschwindigkeit v und Beschleunigung a in einem
Diagramm als Beispiel für eine Masse von 50 g dargestellt. Der Weg s, die Geschwindigkeit v und
die Beschleunigung a einer Masse verhalten sich untereinander wie folgt: Die erste Ableitung der
Wegfunktion ist die Geschwindigkeit v, also wird aus der ursprünglichen Sinusfunktion eine
Cosinusfunktion, und die Ableitung der Geschwindigkeit v sowie die zweite Ableitung der
Wegfunktion ist die Beschleunigung a, sodass aus der Sinusfunktion eine negative Sinusfunktion
wird. Das Verhältnis der Ableitungen zur Ausgangsfunktionen ist bei allen drei Massen identisch.

- 12 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 7. Darstellung der Weg-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsfunktion des Pendels mit einer Masse von 50 g.

Tab. 1 fasst die Versuchsergebnisse und die daraus berechneten Größen zusammen.

Tab. 1: Zusammenfassung der ermittelten Werte zur Periode T, zur Frequenz ω0, zu den ersten drei Extremwerten der
Graphen, zur Abklingkonstante δ und zum Dämpfungsgrad D.

Masse [g] 50 100 150

Trechnerisch [s] 0.811 1.150 1.400

Tgraphisch [s] 0.884 1.200 1.560

ω0 [Hz] 7.750 5.480 4.470

Extremwert 1 [m] 0.0480 0.0480 0.034

Extremwert 2 [m] 0.0456 0.0460 0.032

Extremwert 3 [m] 0.0430 0.0440 0.030

δ [s-1] -0.0524 -0.0370 -0.0433

D -6.77 ∙ 10-3 -6.75 ∙ 10-3 -9.68 ∙ 10-3

- 13 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Die Schwingungsdauer Trechnerisch wurde nach Gleichung 7 berechnet. Die Frequenz ω0 wurde nach
Gleichung 8 bestimmt. Die Abklingkonstante δ wurde nach Gleichung 13 und der Dämpfungsgrad D
wurde nach Gleichung 9 ermittelt. Mit zunehmender Masse wäre eine Abnahme der Abkling-
konstante δ zu erwaten gewesen, da diese antiproportional zur Schwingungsdauer T ist, welche
wiederum proportional zu der Masse ist. Die erhaltenen Werte aus dem Versuch stimmen damit nicht
überein. Das könnte daran liegen, dass die Maxima der Auslenkung des Pendels mit der Masse 50 g
zu nahe an den Maxima der Auslenkung des Pendels mit 100 g liegen, während die Schwingungs-
dauer des Pendels mit 50 g geringer ist als die des Pendels mit 100 g, was dazu führt, dass die
Abklingkonstante von dem Pendel mit 100 g größer als die mit der Masse 50 g ist. Der Dämpfungs-
grad D verhält sich proportional zur Abklingkonstante δ. Theoretisch sollte dieser mit zunehmender
Masse auch abnehmen, was in der Tabelle 1 aber nicht der Fall ist, weil die Abklingkonstante
zwischen der Masse 50 g und 100 g zunimmt und zwischen 100 g und 150 g wieder abnimmt, steigt
der Dämpfungsgrad D zwischen 50 g und 100 g ebenfalls an und nimmt zwischen 100 g und 150 g
ab. Die Abweichungen zwischen den Schwingungsdauern Trechnerisch und Tgraphisch betragen für die
Masse m = 50 g (8.25 %), für m = 100 g (4.17 %) und für m = 150 g (10.25 %). Dies kann auf die
Ungenauigkeit der Messung zurückzuführen sein, die auftreten konnte, weil das Pendel im
Versuchsaufbau nicht korrekt senkrechte ausgerichtet ist. Auch könnte die verwendete Feder so
abgenutzt sein, dass ihre Federkonstante k nicht mehr auf 3 N/m genau ist und die Rechenergebnisse
dadurch verfälscht werden.

- 14 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

4.2. Gekoppelte Pendel

Abb. 8. Darstellung der Abhängigkeit von der Spannung U zur Zeit t an Position 3 bei gleichphasiger Auslenkung.

Durch die Überlagerung von den Wellen der Eigenschwingung von Pendel A und den Wellen der
Eigenschwingung von Pendel B bei der gleichphasigen Auslenkung verstärken sich die Amplituden,
wobei eine konstruktive Interferenz U+. Diese wird nach der Gleichung 18 berechnet.

Bei der gleichphasigen Auslenkung beträgt die Frequenz fgleich 0.86 Hz und wurde graphisch nach
der Gleichung 3 bestimmt und berechnet.

- 15 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 9. Darstellung der Abhängigkeit von der Spannung U zur Zeit t an Position 3 bei gegenphasiger Auslenkung.

Durch die Überlagerung von den Wellen der Eigenschwingung von Pendel A und B bei der
gegenphasigen Auslenkung entsteht eine destruktive Interferenz U− . Diese destruktive Interferenz
wird nach der Gleichung 20 berechnet. Bei der gleichphasigen Auslenkung beträgt die Frequenz fgegen
0.90 Hz und wurde graphisch nach der Gleichung 3 bestimmt und berechnet.

- 16 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

Abb. 10. Darstellung der Abhängigkeit von der Spannung U zur Zeit t an Position 3 bei einseitiger Auslenkung.

In der Abbildung 10 ist es zu erkennen, dass die Schwebung bei einer einseitigen Auslenkung
entsteht. Die Amplituden sind hier also antiparallel. Dabei wird die Energie des Pendels A auf das
Pendel B übertragen und die Energie des Pendels B wieder auf das Pendel A übertragen werden.

Die neue Schwingungsfrequenz fn beträgt 0.865 Hz. Diese wurde mit Hilfe der Gleichung 21
berechnet, wobei fgleich und fgegen mit der Gleichung 3 aus der Abbildung 10 bestimmt und berechnet
wurden.

fn = 0.5 ∙ ( fgleich + fgegen ) (21)

Die Schwebungsfrequenz fs, die 0.07 Hz beträgt, wurde mit Hilfe der Abbildung 10 mit der
Gleichung 22 berechnet.

fs = | fgleich − fgegen | (22)

Wenn die Schwebungsfrequenz fs und die neue Schwingungsfrequenz fn aus den Frequenzen fgleich
der gleichphasigen Auslenkung aus der Abbildung 8 und fgegen der gegenphasigen Auslenkung aus
der Abbildung 9 berechnet, so beträgt der Wert der neue Schwingungsfrequenz 0.88 Hz und für die
Schwebungsfrequenz ist der Wert von 0.04 Hz. Das ist eine Abweichung von 1.73 % für fn und von

- 17 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

57.1 % für fs. Dies könnte auf die manuelle Auslenkung per Hand und die Verzögerung zwischen
dem Loslassen des Pendels zurückzuführen sein.

Abb. 11. Darstellung der Abhängigkeit von der Spannung U zur Frequenz f im Frequenzspektrum.

Aus dem Frequenzspektrum in der Abbildung 11 könne die Frequenzen fgleich, fgegen und fn unter
Berücksichtigung der Maxima der einzelnen Peaks an der Stelle f abgelesen werden. Dabei beträgt
die Frequenz fgleich 0.84 Hz und weicht somit um 2.3 % von dem graphisch ermitteltem Wert von
0.86 Hz ab. Die Frequenz fgegen ist genauso mit dem Wert 0.90 Hz. Die neue Schwebungsfrequenz fn
liegt mit dem Wert 0.84 Hz unter dem aus der Abbildung 10 ermittelten Wert von 0.865 Hz und dem
Wert 0.88 Hz, der aus den Frequenzen fgleich der gleichphasigen Auslenkung und fgegen der
gegenphasigen Auslenkung berechnet wurde. Die geringen Abweichungen von allen Werten könnten
an den leicht unterschiedlichen Schwingungsdauern T der Abbildungen 8, 9 und 10 liegen.

- 18 -
Universität Hamburg – Grundpraktikum in Physikalischer Chemie – SoSe 2020
Versuchsprotokoll 1A, Version 2 vom 04.08.2020
Assistent: Thomas Tsangas – Gruppe: 22

5 Quellenangabe

[1] Studyflix E-Learning, https://studyflix.de/, Zugriff am 04.08.2020.


[2] Schwingungen und Wellen, http://www.exphys.jku.at/, Zugriff am 24.07.2020.
[3] Praktikumsskript zum Grundpraktikum Physikalische Chemie, Universität Hamburg, 2020.
[4] Physik Cosmos Indirekt, https://physik.cosmos-indirekt.de/, Zugriff am 24.07.2020.
[5] Anleitung zum Physikpraktikum für Chemiker, Universitaet Regensburg, http://www.physik-
.uni-regensburg.de/, Zugriff am 24.07.2020.
[6] Grundlagen Interferenz, Universität Wien, https://www.univie.ac.at/, Zugriff am 04.08.2020.
[7] Duden Learnattack, https://learnattack.de/, Zugriff am 24.07.2020.

6 Erklärung

Hiermit erklären die Verfasser dieses Versuchsprotokolls an Eides statt, dass das vorliegende
Protokoll selbstständig verfasst wurde und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel –
insbesondere keine im Quellenverzeichnis nicht näher benannten Internet-Quellen – benutzt wurden
und die Arbeit von uns nicht vorher in einem anderen Prüfungsverfahren eingereicht wurde. Die
eingereichte schriftliche Version entspricht der digitalen Version.

Den Unterzeichnern ist bewusst, dass mit geleisteter Unterschrift alle als Verfasser gleichsam für
etwaige Fehler haftbar gemacht werden können.

Hamburg, den 9. August 2020

____________________ _____________________

- 19 -

Das könnte Ihnen auch gefallen