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4. Einmassenschwinger
Maschinendynamik und Betriebsfestigkeit Prof. Dr.-Ing. T. Preussler
4. Einmassenschwinger 1
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Maschinendynamik und Betriebsfestigkeit Prof. Dr.-Ing. T. Preussler
F x 0 FT FC System Freikörperbild
x m
Die Trägheitskraft FT = m· ẍ ist der c FC FT
Beschleunigung stets entgegengerich- m S
tet. Mit der Federkraft FC = c·x folgt
m x c x 0
Hierbei ist m die Masse in kg, die Federsteifigkeit c in N/m bzw. kg/s2, der
Federweg in m und die Beschleunigung ẍ in m/s2 einzusetzen
4. Einmassenschwinger 2
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4. Einmassenschwinger 3
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 A 2 B 2 tan 0 A / B
Die Eigenfrequenz ergibt sich aus
ω0 1 c
f0
2π 2π m
und hängt von der Steifigkeit c und der Masse m des Systems ab.
Je größer die Steifigkeit und je kleiner die Masse, umso größer ist die
Frequenz, mit der das System schwingt und umgekehrt.
4. Einmassenschwinger 5
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i 1
c1
Reihenschaltung: c1 c2
1 1 1 1 n
1 m
...
c ges c1 c 2 c n i 1 c i
4. Einmassenschwinger 6
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F x 0 G m x c ( x x stat ) m
G m x c x c x stat 0 ..
Fstat c·(x+xstat) m·x
Einsetzen der Gewichtskraft führt auf
c
x x 0
m G G
Bei linearer Federkennlinie hat die Gewichtskraft keinen Einfluss auf das
Schwingverhalten. Die Masse schwingt um die statisch Gleichgewichtslage.
4. Einmassenschwinger 7
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4.1.1.3 Längsschwingung
Wird bei einem Einmassenschwinger die Feder durch einen homogenen,
masselosen Stab mit linear-elastischem Materialverhalten ersetzt, ergibt sich
dessen die axiale Steifigkeit
EA E, A
c m
L
Für die Masse m folgt die Eigenkreisfrequenz L
c EA
0
m mL
wobei A die Querschnittsfläche, L die Länge und dem E der Elastizitätsmodul
des Stabes ist.
Beispiel : Längsschwingung
Gegeben: Länge L = 500 mm, A = 50 mm2, E = 200000 N/mm2, Masse m = 10 kg
Gesucht: Eigenkreisfrequenz 0 und Eigenfrequenz f0
4. Einmassenschwinger 8
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4.1.1.4 Biegeschwingung
Ist das elastische Element eines Einmassenschwingers ein Biegebalken, ist die
Eigenfrequenz der Biegeschwingung abhängig von der Lagerung.
Einspannung + Doppelein-
Einspannung Gelenklager
Gelenklager spannung
EI EI EI EI
La- m m m m
ger- L a b a b a b
ung L L L
Hierbei wird das Produkt aus dem Elastizitätsmodul E und dem axialen
Flächenträgheitsmoment I als Biegesteifigkeit EI bezeichnet.
4. Einmassenschwinger 9
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4.1.1.5 Torsionsschwingung
Ersetzt man in der dynamischen Grundgleichung des Einmassenschwingers die
translatorischen Größen durch die rotatorischen Größen Drehwinkel , Dreh-
steifigkeit ct und Massenträgheitsmoment , ergibt sich
c
t 0
Θ ct
mit der der Winkelbeschleunigung ̈ der Eigen-
kreisfrequenz
ct
0
Die Differentialgleichung für die Torsionsschwingungen lautet somit
02 0
Sie hat die Lösung
(t) Â cos(ω 0 t 0 )
mit der Drehamplitude  und dem Nullphasenwinkel 0.
4. Einmassenschwinger 10
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4.1.1.6 Pendelschwingung
Ein Pendel ist ein Körper, der an einem Punkt außerhalb seines Schwerpunktes
drehbar gelagert ist und nach Auslenkung unter dem Einfluss der Schwerkraft
um seine Ruheposition schwingt. Die Gewichtskraft wirkt als Rückstellkraft.
9.1.1.6.1 Mathematisches Pendel
Beim mathematischen Pendel wird idealisierend angenommen, dass die
gesamte Masse des Pendels in einem Punkt vereinigt ist, der einen festen
Abstand vom Aufhängepunkt hat.
S
Das dynamische Gleichgewicht liefert:
x
Fx 0 G x m x g L
..
m·x
Mit Gx = m·g·sin und x L
folgt m
G
mL m g sin 0
Es handelt sich hierbei um eine nichtlineare Differentialgleichung, die nur
numerisch gelöst werden kann.
4. Einmassenschwinger 11
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Für kleine Winkel gilt jedoch sin und man erhält damit die linearisierte
Differentialgleichung der Pendelschwingung
g
0
L
mit der Eigenkreisfreqenz
g
0
L
Die Schwingung des mathematischen Pendels im Schwerefeld ist nur von der
Pendellänge abhängig, nicht jedoch von der Masse. Für kleine Auslenkungen
führt das Pendel eine harmonische Bewegung aus.
4. Einmassenschwinger 12
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m
LA
S L
LB
4. Einmassenschwinger 14
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… Fortsetzung
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4. Einmassenschwinger 17
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d d c
2
1, 2
2m 2 m m
4. Einmassenschwinger 18
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und damit die charakteristischen Gleichung in der Form
λ1,2 ω 0 D D 2 1
4. Einmassenschwinger 19
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x(t) C1 e λ1 t C 2 e λ 2 t
Je nach dem Wert von D erhält man verschiedene Lösungen, die unterschied-
liche Bewegungsformen charakterisieren:
a) Starke Dämpfung (D > 1)
Die charakteristische Gleichung besitzt zwei reelle Lösungen (Eigenwerte).
Eine Schwingung kommt nicht zustande. Die ausgelenkte Masse nähert sich
asymptotisch der statischen Ruhelage.
x
v0>0
In Abhängigkeit von der Anfangsge-
schwindigkeit v0 ergeben sich unter- V0=0
schiedliche Abklingkurven. Bei star- V0<0
kem Anstoß in Richtung der Ruhelage V0<<0
kann das System auch über die Ruhe- t
lage hinausschwingen.
4. Einmassenschwinger 20
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b) Kritische Dämpfung (D = 1)
Die charakteristische Gleichung hat eine doppelte Nullstelle. Der Verlauf
entspricht dem starken Dämpfung, führt jedoch zu der schnellst möglichen
Annäherung an die Ausgangslage.
Mit D = 1 ist krit = 0 und damit 1,2 = krit. Der allg. Lösungsansatz für diesen
Fall ist eine Linearkombination zweier Exponentialfunktionen:
x(t) C1 e - krit t C 2 t e - krit t e - krit t (C1 C 2 t )
und damit die Geschwindigkeit als Ableitung des Weges
x ( t ) krit e - krit t (C1 C 2 t ) C 2 e - krit t
Wird das System zum Zeitpunkt t = 0 um x0 ausgelenkt und dann ohne An-
fangsgeschwindigkeit v(t=0) = 0 losgelassen, ergeben sich die Randbeding-
ungen aus
x ( t 0) x 0 C1
und
x ( t 0) 0 krit C1 C 2 C 2 krit x 0
4. Einmassenschwinger 21
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4. Einmassenschwinger 22
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x(t) C1 e ( δ iω)t C 2 e ( δ iω)t e δt C1 e iωt C 2 e iωt
Die Lösung entspricht einer harmonischen Schwingung mit der Eigenfre-
quenz , deren Amplitude mit der Zeit abnimmt. Mit der Eulerschen Relation
e i z cos( z ) i sin( z )
erhält man die Schwingungsgleichung in der trigonometrischen Form
x(t) e δt C1 cos(ω t) i sin(ω t) C 2 cos(ω t) i sin(ω t)
4. Einmassenschwinger 23
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i (C1 C 2 ) i (a i b a i b) 2i 2 b -2b B a b
r
und damit die reelle Form der Schwingungsgleichung C2
4. Einmassenschwinger 24
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und
A
tan α 0 x0
B x0
folgt
0 δ t
x(t) x 0 e sin(ω t α 0 )
4. Einmassenschwinger 25
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Während die Amplitude mit der Zeit abnimmt, bleibt die Eigenkreisfrequenz
konstant. Zwischen der Eigenkreisfrequenz des ungedämpften Systems 0 und
der des gedämpften Systems gilt die Beziehung
0
ω ω 02 δ 2 ω 0 1 D 2
techn.
Trägt man die Eigenkreisfrequenz über dem wichtiger
Dämpfungsgrad auf, entspricht die Beziehung Bereich
der eines Kreises mit dem Radius 0. D
Für den technisch wichtigen Fall sehr schwacher Dämpfung (D < 0,1) stimmt
und 0 praktisch überein. Die Periodendauer des gedämpften Systems ergibt
sich aus
2π 2π
T
ω ω 1 D2
und die Eigenfrequenz
1 ω 1 D2
f
T 2π
4. Einmassenschwinger 26
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1
Λ
Für →∞ strebt der Dämpfungsgrad gegen 1 (krit. Dämpfung)
4. Einmassenschwinger 28
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x11
t
4. Einmassenschwinger 29
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4. Einmassenschwinger 30
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4.1.2.3 Reibungsdämpfung
Bei Coulomb‘scher Festkörperreibung tritt zusätzlich zur Feder- und Träg-
heitskraft eine konstante Reibungskraft FR auf, die nur vom Reibwert und
der Normalkraft N abhängt, deren Orientierung jedoch immer entgegenge-
richtet zur Geschwindigkeit ist. Es gilt
FR N sign ( x ) c
mit m
1 für ẋ >0
sign(ẋ) =
-1 für ẋ <0
Wird das Feder-Masse-System ausgelenkt und losgelassen, verhält sich die
Reibkraft bereichsweise linear, je nach Bewegungsrichtung ergeben sich je-
doch unterschiedliche Schwingungsgleichungen. Für die Hinbewegung (ẋ > 0)
folgt ẍ x, ẋ
F x 0 FT FC FR
FC S Ft
m x c x Fr 0
FR
4. Einmassenschwinger 31
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Bei jeder Bewegungsumkehr kommt der Schwinger kurzzeitig zur Ruhe. Für
die weitere Bewegung muss die Restfederkraft
FC c (x 0 - 2n x R )
die Haftkraft
FH H N c x H
überwinden. Die Schwingung ist beendet, wenn die Restamplitude kleiner als
der Haftungsbereich xH ist.
x 0 - 2m x R x H
Daraus folgt die maximale Anzahl der Schwingungen
x -x
m 0 H
2x R
wobei m die kleinste ganze Zahl ist, die die Ungleichung erfüllt. Im allg. wird
die Endlage des Reibungsschwingers nicht mit seiner Ruhelage überein-
stimmen, d. h. die Geraden, auf denen die Umkehrpunkte liegen, schneiden
sich i. d. R. nicht auf der Zeitachse.
4. Einmassenschwinger 35
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Beispiel : Reibungsschwinger
Gegeben: m = 10 kg, c = 4 N/mm, x0 = 20 mm, = 0,05, H = 0,1
c
Gesucht: 0, f0, xR, x(t=2T0), xH, n,, x(tn) m
4. Einmassenschwinger 36
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F x 0 F(t) m x c x c x
F(t)
m
Für den Falle einer harmonischen Anregung
erhält man
m x c x F0 sin(Ω t) c·x .. F(t)
m·x
mit der Kraftamplitude F0 und der Erreger-
kreisfrequenz
4. Einmassenschwinger 37
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Die Lösung der Differentialgleichung setzt sich aus der homogenen Lösung
xp(t) und einer partikulären Lösung xp(t) zusammen
x(t ) x h (t ) x p (t )
Der homogene Anteil stellt die Lösung der freien, ungedämpften Schwingung
dar
x h (t) A cos(ω 0 t) B sin (ω 0 t)
Den Partikuläranteil erhält man mit dem Ansatz vom Typ der rechten Seite
x p (t) x 0 sin(Ω t)
Setzt man den Ansatz und dessen 2. Ableitung
x p (t) - x 0 Ω 2 sin(Ω t)
in die Differentialgleichung ein und dividiert durch m, erhält man
c F
- x 0 Ω 2 sin(Ω t) x 0 sin (Ω t) 0 sin(Ω t)
m m
4. Einmassenschwinger 38
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als Überlagerung der homogenen und der partikulären Lösung. Der erste Term
stellt die freie (instationäre) Schwingung dar, in der das System mit der Eigen-
kreisfrequenz 0 schwingt und die bei vorhandener Dämpfung mit der Zeit
abklingt. Der zweite Term ist die stationäre Schwingungsantwort auf die har-
monischen Anregung, in der das System mit der Erregerfrequenz schwingt.
4. Einmassenschwinger 39
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4. Einmassenschwinger 40
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Für den Fall eines ideal ungedämpften Systems bleibt die Eigenschwingung
erhalten, die Konstanten A und B müssen aus den Anfangsbedingungen
bestimmt werden. Für x(t=0) = 0 und ẋ(t=0) = 0 ergibt sich mit der Geschwin-
digkeit als Ableitung des Weges
F0
x ( t ) A 0 sin( 0 t ) B 0 cos(0 t ) cos( t )
1 c
2
die Konstanten
A0
und
F0 F0
B
0 (1 ) c
2
1 c
2
und damit
sin( t ) sin( 0 t )
1 F0
x (t )
1 c
2
Der freie und der stationäre Anteil besitzen unterschiedliche Amplituden und
Frequenzen.
4. Einmassenschwinger 41
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Im allgemeinen erhält man aus der Überlagerung der beiden Anteile eine nicht-
harmonische, aber periodische Schwingung, die den Eischwingvorgang eines
Systems beschreibt
x x x
+ =
Liegt die Erregerfrequenz nahe der Eigenfrequenz 0, kommt es zur sog.
Schwebung. x
x
4.2.1.1 Fußpunktanregung
Der in der stationären Lösung auftretende Quotient
u 0 F0 /c x
c
u(t) m
entspricht der Amplitude einer im Auflager
der Feder (Fußpunkt) vorgegebenen harmon-
ischen Verschiebung
u(t) u 0 sin( t )
Damit wird die stationäre Schwingung V
1
1
x p (t) u 0 sin( t ) 1 2
1 2
1
mit der Vergrößerungsfunktion
1 x0
V
1 2 u 0 1 / 0
4. Einmassenschwinger 43
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Für < 1 folgt das System gleichphasig der Bewegung des Fußpunktes. Bei
= 1 werden die Ausschläge unendlich, es liegt Resonanz vor. Für > 1
schwingt das System gegenphasig. Für große Werte von ist das System zu
träge, um der Fußpunkterregung zu folgen.
c x
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn die u(t)
m
harmonische Verschiebungsfunktion u(t) an
der Masse direkt angreift.
Beispiel : Fußpunktanregung
Gegeben: m = 20 kg, c = 1,5 N/mm, u0 = 10 mm, = 8 s-1
Gesucht: 0, , V, x x
m
c c
u(t)
4. Einmassenschwinger 44
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4.2.1.2 Massenkraftanregung
Bei der Massenkraftanregung wird die periodische Erregung durch die Flieh-
kraft F0 einer umlaufenden Masse mr hervorgerufen. Mit der Unwucht U = mr·e
erhält man
e
Fr m r e 2
c mr
Mit ur = Fr/c ist die stationäre Schwingung m
1 mr e 2 x
x p (t) Ω sin(Ω t)
1 η 2
c
und mit = 0 sowie 02 = c/m folgt
V
mr e
2
η 2
x p (t) sin(Ω t) 1 2
1 η 2
m
mit der Vergrößerungsfunktion 1
2 m
V x0
1 2
mr e 1 / 0
4. Einmassenschwinger 45
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4. Einmassenschwinger 46
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Setzt man den Ansatz und seine Ableitungen in die mit u0 = F0/c, = d/(2m) und
02 = c/m umgeformte Schwingungsdifferentialgleichung
x 2 x 02 x u 0 02 sin(Ω t)
ein, erhält man
(ω 02 - Ω 2 ) x 0 sin(Ω t - α 0 ) 2δ Ω x 0 cos(Ω t - α 0 ) u 0 ω 02 sin(Ω t)
Setzt man t0 = /2 und damit t = (0 + /2)/ ein, erhält man unter Be-
rücksichtigung von sin(/2) = 1, cos(/2) = 0 und sin(0 + /2) = cos (0)
(1 - η 2 ) x 0 u 0 cos(α 0 )
Werden beide Gleichungen quadriert und anschließend addiert, erhält man
(2D ) 2
(1 2 ) 2 x 02 u 02 sin 2 ( 0 ) cos 2 ( 0 )
=1
4. Einmassenschwinger 49
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4.2.2.1 Fußpunktanregung
Der Verstärkungsfaktor ergibt sich als Quotient aus der Schwingungsampli-
tude x0 und der Erregeramplitude u0 V
x0 1
D
V
u0 (2D η) 2 (1 η 2 ) 2
Die Phasenverschiebung erhält man
aus der Bedingung
2D η
tanα 0
1 - η2
0 D
4. Einmassenschwinger 50
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4.2.2.2 Massenkraftanregung
Der Verstärkungsfaktor für die Massenkraftanregung lässt sich analog zur
Fußpunktanregung herleiten. Es gilt
m 2
V x0
mr e (2D ) (1 )
D D
V
2 2 2
4. Einmassenschwinger 51
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Beispiel : Massenkraftanregung
Gegeben: m = 8000 kg, mr = 3000 kg, c = 2·104 N/mm, e = 1,5 mm, n = 400 min-1, D = 0,05
Gesucht: , Fr, 0, , , V, x0, FC
mr
x
m
c/2 d c/2
4. Einmassenschwinger 52
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4.2.3.1 Galoppingschwingung
Die Galoppingschwingung, auch Formanregung genannt, tritt vorwiegend bei
schlanken Trägern mit rechteckiger oder quadratischer Querschnittsform auf,
wenn diese durch ein Medium angeströmt werden..
Wird ein Rechteckprofil symmetrisch F0
mit der Geschwindigkeit v angeströmt,
treten auf der Ober- und Unterseite v
gleichgroße Unterdrücke auf, deren u̇=0
resultierende Querkräfte Fo und Fu sich
gegenseitig aufheben. F
u
4. Einmassenschwinger 53
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Wird das Rechteckprofil durch eine Störung senkrecht zur Anströmrichtung be-
wegt, addieren sich die Geschwindigkeitskomponenten v und ẋ vektoriell zur
relativen Geschwindigkeit vrel, mit der das Profil unter dem Anstellwinkel
schräg angeströmt wird.
Fo
Fa
v ẋ Fu
ẋ vrel Fo
Fu
cos(ω t)
2m
2m
aus R. Gasch, K. Knothe: Strukturdynamik
4. Einmassenschwinger 57
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4.2.3.2 Haftgleitung
Der Haftgleitffekt (Stick-Slip-Effekt ) bezeichnet das ruckweise Gleiten von
gegeneinander bewegten Festkörpern. Der Effekt tritt auf, wenn die Haft-
reibung H merklich größer ist als die Gleitreibung .
Der Effekt lässt sich am Beispiel eines x
c
Feder-Masse-Systems darstellen, bei dem m <H g
der Körper reibungsbehaftet auf einem v
Band aufliegt, das mit der konstanten Ge-
schwindigkeit v bewegt wird.
Zunächst haftet der Körper auf dem Band und wird von diesem mitgenommen.
Die Feder dehnt sich, bis die Federkraft die Haftkraft übersteigt. Die Masse
gleitet ab und bewegt sich in Gegenrichtung. Dadurch wird die Feder
entspannt. Aufgrund ihrer Trägheit bewegt sich die Masse ein Stück über den
Punkt hinaus, an dem die Federkraft gleich der Reibkraft ist, und kommt dann
zur Ruhe. Der Körper haftet und wird wieder vom Band mitgenommen, der
Vorgang wiederholt sich.
4. Einmassenschwinger 58
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Fx 0 R A m x R B
h/2 S
h/2
A B
L h
M 0
B
G x N L m x g
2 2
A
L/2
1 x 1 h
N A G m x ..
L/2+x L/2-x
2 L 2 L m·x S
L h RA RB
M A
0 N L G x m x
2 2 G
B
NA NB
1 x 1 h
N B G m x RA RB
2 L 2 L
A B
Coulomb´sche Reibung:
R A NA und R B N B
4. Einmassenschwinger 60
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4. Einmassenschwinger 61
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Die Eigenkreisfrequenz 0 ist nur vom Reibkoeffizient , von der Höhe h des
Balkens und vom Abstand L der Antriebsrollen und abhängig, nicht jedoch von
deren Winkelgeschwindigkeit . Mit 0=2/T0 folgt die Periodendauer
L h
T0 2
2 g
Bei bekannter Periodendauer T0 lässt sich daraus der Reibkoeffizient ermitteln:
2 2 L
g T02 2 2 h
Für h<<L gilt:
2 g L
o und T0 2
L 2 g
Beispiel : Reibschwinger
Gegeben: T = 35 s, h =10 mm, L = 200 mm
Gesucht:
4. Einmassenschwinger 62
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S r
m x
P
Freikörperbild:
c·xc y
..
r S·
..
m·x
G x
H N
4. Einmassenschwinger 64
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Alternative Berechnung 1: y
c·xc
..
r S·
..
m·x x
G
H N
4. Einmassenschwinger 65
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..
A·
A r
..
mK·x Freikörperbild
S
c·x2
x x1 B
. x B
d·x
c·x1 .. x2
B·B
4. Einmassenschwinger 66
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…. Fortsetzung
4. Einmassenschwinger 67
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mK
L
d
..
A·
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4. Einmassenschwinger 68