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Versuch M1

Aufzeichnung von Fadenpendel –


Schwingungen

vom
08.09.2023

Nina Gruber, Anna Ilyagueva, Kristina Sorokina

1
Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen.......................................................................................................................3

2 Versuchsaufbau...............................................................................................................7

3 Durchführung des Versuchs..........................................................................................8

4 Auswertung......................................................................................................................9

4.1 Messwerte..............................................................................................................9

4.2 Untersuchung der Phasenverschiebung................................................................9

4.3 Berechnungen........................................................................................................9

5 Fehlerrechnung..............................................................................................................10

5.1 Angenommene Messunsicherheiten aus dem Diagramm...................................10

5.2 Berechnete Messunsicherheiten.........................................................................10

6 Diskussion der Ergebnisse...........................................................................................11

2
1 Grundlagen

Ein mathematisches Pendel setzt sich aus einem masselosen Faden und einem
Massepunkt zusammen. Streng genommen kann ein solches Pendel gar nicht
existieren, daher verwendet man einen leichten Faden der Länge l. An diesen
hängt man eine kleine, schwere Kugel mit der Masse m.
Dieses Pendel schwingt nun reibungsfrei, unbeeinflusst vom
Strömungswiderstand und der inneren Reibung. Lenkt man die Masse um einen
kleinen Winkel ϴ aus, so schwingt sie harmonisch auf einer Kreisbahn mit dem
Radius R, unter Einfluss der Schwerkraft (Fg). Der maximale Auslenkwinkel darf
höchstens 5° betragen, da die systematische Messabweichung andernfalls zu
groß wird.
Das Kräfteparallelogramm am mathematischen Pendel kann man sich wie folgt
vorstellen:

Abb. 1: Kräfteparallelogramm am mathematischen Pendel

3
Hieraus lässt sich ableiten

F=m⋅ g ⋅sin θ Gl. 1

s Gl. 2
F=m⋅ g ⋅
l

Sin ϴ kann durch ϴ näherungsweise beschrieben werden, da der Winkel ϴ wie


oben bereits genannt, sehr klein ist. Daher gilt:

s Gl. 3
sin θ=θ=
l

Durch diese Vereinfachung ist die rücktreibende Kraft Fr innerhalb der


Messgenauigkeit proportional zur Auslenkung s. Daher führt das Fadenpendel
eine harmonische Schwingung aus.

Aus folgender Beziehung lässt sich die Differenzialgleichung herleiten:

−F R =FT Gl. 4

s Gl. 5
−m ⋅g ⋅ =m ⋅a
l

−g Gl. 6
a= s̈= ⋅ s (t)
l

Mit folgendem Lösungsansatz

(√ )g Gl. 7
s=s m ⋅ sin ⋅t (sM : Maximalauslenkung)
l

4
erhält man die Geschwindigkeits-Zeit-Funktion

√ (√ )
g g Gl. 8
v=s m ⋅ ⋅ cos ⋅t
l l

und folgende Beschleunigungs-Zeit-Funktion

(√ )
g g Gl. 9
a=−sm ⋅ ⋅sin ⋅t
l l

Jede Sinusschwingung hat ihr Maximum bei y=1 (sin()=1), aus dieser Beziehung
ergeben sich diese Maximalwerte für Geschwindigkeit und Beschleunigung:

√ g Gl. 10
v m=sm ⋅
l

g Gl. 11
a m=sm ⋅
l

Wenn sich das Pendel zum Zeitpunkt t=0 in der Nulllage befindet, so erreicht die
Schwingung ihre maximale Auslenkung nach t=T/4. Dieses wird beim Betrachten
einer Sinusfunktion deutlich, die Schwingung fängt in Nulllage an und wird zum
Maximum manuell ausgelenkt. Die Schwingungsdauer berechnet sich dann nach
folgender Formel

(√ )
Gl. 12
g
∗T
l
sm =s m∗sin
4

Das gilt, wenn

5
(√ )
Gl. 13
g
∗T
l π
=
4 2

Für die Schwingungsdauer ergibt sich dann

√ l Gl. 14
T =2 π ⋅
g

Die potentielle und kinetische Energie lassen sich mit Hilfe des
Energieerhaltungssatzes an einem beliebigen Zeitpunkt berechnen

1 Gl. 15
E ges=E pot + E kin= m⋅ v ¿
2

Bei maximaler Auslenkung liegt die Energie vollständig als potenzielle Energie vor.
Während der Bewegung wird diese Energie in kinetische Energie umgewandelt.
Am Nullpunkt der Schwingung erreicht die potentielle Energie ihr Minimum und die
kinetische Energie ein Maximum

Integriert man die Rücktreibende Kraft nach der Auslenkung s, so kann man den
Pendelhub h bestimmen

s s 2 Gl. 16
m⋅ g mg s
∫ Fds=∫ l
sds=
2l
=m⋅ g ⋅h
0 0

Durch Umstellung errechnet sich die Höhe h

s
2 Gl. 17
h=
2l

6
7
2 Versuchsaufbau

Der Versuchsaufbau sieht wie folgt aus:

Abb. 2: Versuchsaufbau zur Aufnahme des s-t, v-t und a-t-Diagramms von
Fadenpendelschwingungen

Das Pendel wird bifilar (an zwei Fäden) aufgehängt, sodass das Pendel seine
Schwingungsebene nicht verändert. Die Pendellänge sollte möglichst klein sein
(ca. 10 cm) um eine hohe Schwingungsfrequenz zu erhalten. Denn wenn die
Schwingungsfrequenz zu gering ist, ist die Aufzeichnung der a-t-Kurve ungenau,
da dieses durch zweimaliges differenzieren errechnet wird. Über einen Faden wird
die Schwingung von der Kugel zu einem äußerst reibungsarmen Speichenrad
übertragen. Dazu werden der Haltemagnet und der Bewegungsaufnehmer so
positioniert, dass die Schnurrille der Rolle des Bewegungsaufnehmers und der
Haltemagnet genau in der Schwingungsebene des Pendels liegen. Am
Speichenrad werden die Bewegungen mithilfe von zwei Lichtschranken registriert
und der Weg in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Die Werte werden über
einen erer, der auch v(t) und a(t) durch Ableiten von s(t) berechnet, zu einem XY-
Schreiber gesendet.

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3 Durchführung des Versuchs

Zu Beginn bestimmt man die Pendellänge l mit dem Messschieber und die
Pendelmasse m durch Wägung.
Für die Aufzeichnung der Diagramme mithilfe des XY-Schreibers sind folgende
Einstellungen zu wählen.

Tab. 1: Einstellungen am XY-Schreiber


Aufzeichnung X-Eingang X-Kalibrierung Y-Eingang Y-Kalibrierung
s 0,1 V/cm 1V≙1s 10 mV/cm 1V=1m
v 0,1 V/cm 1V≙1s 100 mV/cm 1 V = 1 m/s
a 0,1 V/cm 1V≙1s 1 V/cm 1 V = 1 m/s2

Die Kugel wird in Nulllage gebracht um das s(t)-Diagramm aufzuzeichnen.


Anschließend muss die Rücksetztaste betätigt werden. Mit einer Spannung von
etwa 2 Volt wird die Masse am Haltemagneten befestigt. Es ist dringend
notwendig den Schalter zum Starten der Aufzeichnung schnell umzuschalten, da
ansonsten der Haltemagnet stromlos ist, aber die Aufzeichnung noch nicht
begonnen hat. Die Pendelschwingungen werden als s(t)-Diagramm aufgezeichnet.
Nun wird der Schreiber bei maximaler Auslenkung zurückgesetzt um v(t)-, sowie
das a(t)-Diagramm aufzuzeichnen. Dazu werden die Einstellungen laut
Tab. 1: Einstellungen am XY-Schreiber verändert und es wird wie bei der
Aufzeichnung des s(t)-Diagramms verfahren.

Abb. 3: Messdiagramm 9
4 Auswertung

4.1 Messwerte
Masse der Kugel m: 114,28 g = 0,11428 kg
Länge des Pendels l: 9,5 cm= 0,095 m
Periode T (aus der Kurve abgelesen): 0,7 s
sm: 0,04 m
vm: 0,41 m/s
am: 3,5 m/s2

4.2 Untersuchung der Phasenverschiebung


s(t)  v(t) Δϕ=0 , 15 s
s(t)  a(t) Δϕ=0 , 25 s
v(t)  a(t) Δϕ=0 , 2 s
Δϕ 0 ,15 s
v(t) eilt s(t) um weniger als eine halbe Schwingung voraus. ( = =0 ,21 s )
T 0 ,7 s
Δϕ 0 ,25 s
s(t) eilt a(t) um weniger als eine halbe Schwingung voraus. ( = =0 ,35 s)
T 0 ,7 s
Δϕ 0 , 2 s
v(t) eilt a(t) um weniger als eine halbe Schwingung voraus. ( = =0 ,29 s)
T 0 ,7 s

4.3 Berechnungen
Tab. 2: Berechnungen vom Experiment
graphisch rechnerisch Berechnet mit
T 0,7 s 0,62 s Gl. 14
sm 0,04 m Gl. 7
vm 0,41 m/s 0,41 m/s Gl. 10
am 3,5 m/s² 4,13 m/s² Gl. 11
h 0,0084 m Gl. 17
Ekin(max) 7,8*10-3 N 9,60*10-3 N 1 2
E kin= ⋅m⋅ v
2
Epot(max) 9,5*10-3 N 9,42*10-3 N E pot =m⋅ g ⋅h

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Berechnung der Energie bei t=1s

v(1s) = 29 cms-1 = 0,29 ms-1 (siehe Graph)

s(1s) = 2,2 cm = 0,022 m (siehe Graph)

s ² ( 0,022 m) ²
h(1s) = = =0,00255 m
2l 2⋅ 0,095 m

( )
2
1 m −3 −2
E kin(1 s)= ⋅0,11428 kg ⋅ 0 , 26 =3 , 86 ⋅1 0 kgm ² s
2 s

m −3 −2
E pot (1 s)=0,11428 kg ⋅9 , 81 2
⋅ 0,00255 m=2,859 ⋅10 kgm² s
s

−3 −2 −3 −2 −3
E ges(1 s) =Ekin (1 s )+ E pot(1 s) =3 ,86 ⋅ 10 kgm² s +2,859 ⋅1 0 kgm ² s =6,719⋅1 0

5 Fehlerrechnung

5.1 Angenommene Messunsicherheiten aus dem Diagramm


ΔT =± 0 ,01 s
Δ s max
Δ v max
Δ a 2max

von Messschieber und Waage


Δl=± 0 , 05 cm
Δm=± 0 ,01 g

5.2 Berechnete Messunsicherheiten

ΔT ±0 , 01 s
= =± 1, 43%
T 0,7s

Δ sm ± 0 ,1 cm
= =± 2 ,5 %
sm 4 cm

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Δ v m ± 1 ,0 cm/s
= =± 2 , 44 %
vm 41 cm/s

Δ a m ± 10 cm/s 2
= 2
=±2 , 86 %
am 350 cm/s

Δl ± 0 ,05 cm
= =± 0,526 %
l 9 , 5 cm

Δm ± 0 , 01 g
= =± 0,00875%
m 114 , 28 g

T=2 ⋅ π ⋅
√ l
g
ΔT 1 Δl 1
T
= ⋅ = ⋅0,526 %=± 0,263 %
2 l 2

√ g Δ v m Δ s m 1 Δl
v m=sm ⋅ = + ⋅ =± 2 , 5 %+0 ,5 ⋅0,526 %=± 2,763 %
l vm sm 2 l

g Δ a m Δ s m Δl
a m=sm ⋅ = + =±2 , 5 %+ 0,526 %=± 3,026 %
l am sm l

1 2 Δ E kin Δm Δ vm
E kin= m⋅ v = +2 =± 0,00875 %+ 2⋅2 , 44 %=4 ,89 %
2 Ekin m vm
2
mg s
E pot =
2l
Δ E pot Δm Δ s m Δl
= +2 + =± 0,00875 % +2 ⋅2 ,5 % +0,526 %=± 5,535 %
E pot m sm l
6 Diskussion der Ergebnisse

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Die Werte der theoretischen Betrachtung stimmen mit den ermittelten Messwerten
annähernd überein. Die errechneten Messunsicherheiten kommen beispielsweise
zustande, da die Masse der Kugel nicht exakt punktförmig ist, sowie durch die
ungenaue Auswertung des Graphen. Des Weiteren gibt der Versuchsaufbau das
mathematische Pendel nur annähernd wieder. Das liegt daran, dass es sich um
eine gedämpfte Schwingung handelt, da sich die Maxima der Kurve mit der Zeit
verringern (siehe Diagramm). Da t am Anfang der Messung gleich 0 ist, und a(t)
und v(t) als Ableitungen von s(t) bestimmt werden, sind die Aufzeichnungen der
Kurve mit Verzögerungen behaftet. Folglich sollte die erste Periode der
Aufzeichnung bei der Berechnung nicht berücksichtigt werden.

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