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Regelung und Steuerung: Neurobiologie L21c

3. Chemische Weiterleitung des Signals über die Synapse


Lies S. 416 im Biologiebuch.

Merke dir: Acetylcholin ist der häufigste Neurotransmitter im menschlichen Körper.

Aufgabe: Zeichne
- eine Synapse zur Übersicht in die erste Spalte und beschrifte die wichtigsten Teile.
- Stelle den Vorgang der Reizleitung über die Synapse in einer Abfolge von fünf einzelnen Bildern dar.
Beschreibe die Bilder kurz in der Zeile darunter.

Weitere Neurotransmitter:
 Noradrenalin: wirkt v.a. auf Gehirn, regt Herzschlag, Blutdruck und Atmung an. (Mangel:
mögliche Ursache für Depressionen)
 Serotonin: regelt Körpertemperatur, Schlaf, Aspekte des Gefühlslebens und das
Sexualverhalten.
 Dopamin: Wohlbefinden, Harmoniegefühl, Mut (Befreiung von Angst), Feinmotorik (Mangel:
Kraftlosigkeit, Müdigkeit und Desinteresse, mürrisch)
 Endorphine: Unterdrückung der Schmerzgefühle, führt zu Emotionen und Euphorie (wird bei
sportlichen Aktivitäten und energiereichem Essen ausgeschüttet  Ruhe, Wohlbefinden,
Gelassenheit)

Drogen und Genussmittel wirken z.T. ebenfalls als Neurotransmitter oder führen zur Verstärkung von
Neurotransmitter:
 Nikotin erhöht Dopamin, Noradrenalin, Serotonin
 Ecstasy erhöht Serotonin (Appetit , Körpertemperatur , Angst )
 Marihuana, THC (Hasch): Verändert Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn 
Entspannung, Veränderung der Wahrnehmung
 Kokain blockiert die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin
 LSD hat ähnliche Struktur wie Serotonin  Glücksgefühl, Halluzinationen, Verwirrung, Panik,
Herzschlagrisiko. Wirkung bis 12 Jahre!
 Heroin: Dopaminerhöhung

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Regelung und Steuerung: Neurobiologie L21c

Nervengifte können die gleiche Struktur haben wie Neurotransmitter (s. z.B. Curare, Muscarin, Nicotin
und Atropin unten). Sie können so die „Plätze“ der Neurotransmitter besetzen.
Wirkung von Synapsengiften:

Quelle: Biologie Linder

Schau zum Schluss den folgenden Film über die Synapsen: https://www.nanoo.tv/link/v/jsZqCbho

4. Wirkung des Transmitters an der postsynaptischen Membran


Bei erregenden Synapsen bewirkt
der Transmitter das Öffnen von
Natrium-Kanälen. Natrium-Ionen
diffundieren ihrem
Konzentrationsgefälle folgend in die
Zelle und vermindern mit ihrer
positiven Ladung das negative
Potenzial: Das postsynaptische
Potenzial wird schwächer
(Depolarisation).

Bei hemmenden Synapsen bewirkt


der Transmitter das Öffnen von
Chlorid-Kanälen. Da auch die
Chlorid-Ionen ausserhalb der Zelle
höher konzentriert sind, dringen sie
auch in die Zelle ein. Weil sie negativ
geladen sind, erhöhen sie das
negative Membranpotenzial: Das
postsynaptische Potenzial wird
verstärkt (Hyperpolarisation).
Quelle: Compendio Bildungsmedien, Humanbiologie 2

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5. Verrechnung der Potentiale am Zellkörper


Sinn und Raffinesse der synaptischen Erregungsübertragung zeigen sich erst an Neuronen mit vielen
Synapsen. Im Zentralen Nervensystem sind die Zellkörper und Dendriten eines Neurons mit etwa
10'000 Synapsen übersät. Selbst wenn davon nur ein kleiner Teil (z.B. 50) im gleichen Moment feuert,
müssen die gleichzeitig eintreffenden Erregungen sinnvoll verrechnet werden. Das ist nicht einfach,
weil jede dieser Erregungen aus einer Serie von APs mit einer bestimmten Frequenz besteht. Da die
Frequenz der APs limitiert ist, können die Frequenzen der eintreffenden Erregungen nicht einfach
addiert werden.

Abb.: Neuron, das mit vielen anderen Neuronen in Verbindung steht.

Der Zellkörper bildet keine APs (da er keine spannungsgesteuerten Natriumkanäle enthält). Sein
Membranpotential kann in einem bestimmten Bereich variieren. Erst am Axonhügel treten wieder APs
auf. An der aktiven Synapse ändert sich das postsynaptische Potential (PSP). Die lokale Änderung
breitet sich nach allen Seiten über die Membran der Nervenzelle aus und schwächt sich dabei ab.
Entscheidend für die Frage, ob das Neuron die Meldung weiterleitet, ist die Veränderung des
Membranpotentials am Axonhügel. Überschreitet es hier den Schwellenwert, werden APs gebildet und
über das Axon weitergeleitet.
Wenn mehrere Synapsen auf einer Empfängerzelle gleichzeitig „feuern“, summieren sich ihre
Potentialänderungen (räumliche Summation). Auch die an einer Synapse kurz nacheinander
auftretenden Potentialänderungen werden summiert (zeitliche Summation). An erregenden Synapsen
wird das PSP vermindert, an hemmenden erhöht. Hemmende Synapsen können also die Wirkung
erregender Synapsen kompensieren.

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Regelung und Steuerung: Neurobiologie L21c

Quelle: Compendio Bildungsmedien, Humanbiologie 2

Das am Axonhügel resultierende Membranpotential ergibt sich also aus der zeitlichen und räumlichen
Summation aller lokalen Potentialänderungen. Überschreitet das Membranpotential am Axonhügel
den Schwellenwert, werden dort APs gebildet und über das Axon weitergeleitet. Je stärker das
Membranpotential am Axonhügel erniedrigt wird, umso höher ist die Frequenz der APs, die hier
gebildet werden.

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Übersicht: Bildung, Leitung und Verarbeitung nervöser Erregungen

Quelle: Compendio Bildungsmedien, Humanbiologie 2

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