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Biologie Name:

Q1
Neurone kommunizieren über Synapsen Datum:

Kombiniert man die Ergebnisse vieler elektrophysiologischer, elektromikroskopischer und


neurochemischer Untersuchungen, so ergeben sich folgende Modellvorstellungen von der
Erregungsübertragung an der Synapse. Läuft ein Aktionspotential an einem Axon entlang, erreicht
es das Endknöpfchen, die das Neuron mit einer postsynaptischen Zelle verbindet. Ausgelöst
durch das ankommende Aktionspotential öffnen sich im Endknöpfchen spannungsgesteuerte
Calcium - Kanäle. Ca2+- Ionen diffundieren in das Endknöpfchen. Daraufhin verschmelzen dort die
synaptischen Vesikel mit der präsynaptischen Membran und setzen ihren Transmitterinhalt in den
schmalen synaptischen Spalt frei. Die Konzentration der ausgeschütteten Transmittermoleküle
wird durch die Frequenz der Aktionspotentiale bestimmt. Die Transmittermoleküle diffundieren
über den Spalt. Die Membran der postsynaptischen Zelle ist im Bereich der Synapse, d.h. an der
subsynaptischen Membran, von Rezeptormolekülen besetzt, die ihren spezifischen Transmitter
nach dem Schlüssel - Schloss - Prinzip binden.
Die Wechselwirkungen zwischen Transmitter- und Rezeptormolekülen führen auf der
postsynaptischen Membran zu einer Permeabilitätsänderung für Na+ - oder K+ - Ionen:
Ionenkanäle werden hier also nicht spannungsabhängig, sondern abhängig von der Bindung eines
Moleküls geöffnet bzw. geschlossen (ligandenabhängige Kanäle). Ob an der postsynaptischen
Zelle ein Aktionspotential entsteht oder ob das Ruhepotential stabilisiert, d.h. die Erregung nicht
weitergeleitet wird, hängt davon ab, welche postsynaptischen Ionenkanäle geöffnet oder
geschlossen werden. So können Synapsen erregend oder hemmend wirken. Neurotransmitter
können Erregungen an die synaptische Membran nur dann weitergeben, wenn die Zelle passende
Rezeptormoleküle besitzt. Zellen mit vielen Rezeptormolekülen können stärker erregt werden als
solche mit nur wenigen Rezeptormolekülen. Neurotransmitter wirken also streng spezifisch; eine
Erkenntnis, die wichtig ist für das Verständnis der Wirkungen von Psychopharmaka und
Nervengiften.

Die Erregungsübertragung an der postsynaptischen Membran ist ein kurzfristiges Ereignis. Gäbe
es keine Mechanismen, mit denen die Transmitter rasch aus dem synaptischen Spalt entfernt
würden, käme es zu einer Dauererregung. Damit ginge aber das zeitlich begrenzte Muster der
Erregung verloren. Man kennt eine Reihe von Inaktivierungsmechanismen für die Transmitter: so
wird Acetylcholin durch das Enzym Acetylcholinesterase in die unwirksamen Komponenten Acetat
und Cholin gespalten. Das Enzym kann in einer Millisekunde 50 Acetylcholinmoleküle spalten. Die
Spaltprodukte können wieder zur erneuten Synthese in das Neuron aufgenommen werden.
Manche Transmitter diffundieren aus dem Synapsenbereich oder werden von Gliazellen
aufgenommen.

Arbeitsaufträge:
1. Lesen Sie den folgenden Text durch und markieren Sie sich alle neuen Fachbegriffe.

2. Beschreiben Sie die Abläufe an einer chemischen Synapse vom Eintreffen eines
Aktionspotentials an der präsynaptischen Membran bis zur Entstehung eines
postsynaptischen Potential am nachgeschalteten Neuron.

3. Die Abbildung zeigt eine Momentaufnahme am ACh -


Rezeptor. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Membranpotenzial
von -70mV gemessen. Stellen Sie mithilfe einer Zeichnung
dar, welche Situation Sie nach der Bindung des
Acetylcholin an den Rezeptor erwarten und erklären Sie
die Auswirkungen auf das Membranpotenzial, die sich
daraus ergeben.

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