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Biologie Reize führen zu Potentialänderungen Name:

Q1 Das Aktionspotential Datum:

Wenn man in einem Experiment eine Stelle des Axons geringfügig reizt, sodass sich das
Membranpotential kurzzeitig von -70mV zu -50mV verringert, kehrt das Membranpotential rasch
zum Ausgangszustand zurück. Man beobachtet keine weiteren Auswirkungen auf das Axon.
Erreicht das Membranpotential durch einen stärkeren Reiz einen bestimmten Schwellenwert,
beispielsweise -30mV führt dies jedoch zu einer spontanen Reaktion, bei der sich die
Spannungsverhältnisse an der gereizten Stelle der Membran des Axons innerhalb einer
Millisekunde umkehren. Ein Aktionspotential wird ausgelöst.

Ablauf eines Aktionspotentials


1. Wird die Axonmembran so sehr gereizt, dass der Schwellenwert erreicht wird, werden
Spannungssensoren der Natriumkanäle aktiviert und die Kanäle öffnen sich. Der daraus
resultierende Natriumioneneinstrom führt zur Depolarisation der Axonmembran. Da sich auf
einer Membranfläche von einem Mikrometer mehrere Tausend Natriumkanäle befinden, die
sich zeitgleich öffnen, verändert sich das Membranpotential sehr schnell bis zu einem Wert
von etwa +30mV. Das Zellinnere ist gegenüber dem Extrazellularraum positiv geladen, es
kommt zur Spannungsumkehrung. Bereits nach einer Millisekunde werden die Natriumkanäle
wieder geschlossen.

2. Die Depolarisiation der Axonmembran löst mit einer zeitlichen Verzögerung von ungefähr einer
Millisekunde das Öffnen spannungsgesteuerter Kaliumkanäle aus. Da der Extrazellularraum zu
diesem Zeitpunkt negativ geladen ist, ist die elektrostatische Anziehungskraft, die einen
Ausstrom der Kaliumionen aus der Zelle bewirkt, sehr hoch. Die Kaliumionen strömen deshalb
schnell aus dem Axon heraus und führen dazu, dass das Membranpotential innen äußerst
schnell wieder negativ wird. Es findet eine Repolarisation statt.

3. Da für einen sehr kurzen Zeitraum sowohl die spannungsgesteuerten Kaliumkanäle als auch
die Kaliumhintergrundkanäle geöffnet sind, strömen mehr Kaliumionen aus dem Axon als
notwendig sind, um das Ruhepotential wieder zu erreichen. Deshalb sinkt die Kurve des
Aktionspotentials tiefer ab. Es kommt zur Hyperpolarisation.
Verminderte Erregbarkeit
Jeder Natriumkanal hat einen kugelförmigen Proteinteil, der in
das Innere hereinragt. Bei der Inaktivierung des Kanals durch die
Spannungsumkehr klappt die Kugel in die Pore und verschließt
sie wie ein Tor. Dadurch wird verhindert, dass ein weiteres
Aktionspotential ausgelöst wird. Diese Phase nennt man
absolute Refraktärzeit. Wenn das Membranpotential wieder das
Ruhepotential erreicht, löst sich die Proteinkugel vom Kanal und
die spannunggesteuerten Natriumkanäle schließen sich. Jetzt
kann wieder ein Aktionspotential ausgelöst werden. Da die
Kaliumkanäle noch geöffnet sind und die Membran
hyperpolarisiert ist, ist jedoch ein stärkerer depolarisierender
Stromimpuls notwendig, um den Schwellenwert zu erreichen.
Diese Phase wird deshalb als relative Refraktärzeit bezeichnet.
Aufgrund der spezifischen Reaktion der spannungsgesteuerten Ionenkanäle auf einen
überschwelligen Reiz, entstehen immer gleich starke Ionenströme. Das bedeutet, dass ein
Aktionspotential eines jeden Neurontyps immer die gleiche Höhe, also die gleiche Amplitude hat.
Aktionspotentiale funktionieren wie ein Schalter, der ein- oder ausgestaltet ist.

Arbeitsaufträge:

1. Beschreiben Sie den Ablauf des Aktionspotentials mit Ihren eigenen Worten.

2. Erklären Sie, weshalb man sagt, dass es sich beim Aktionspotential um das Alles-oder-nichts-
Prinzip handelt.

3. Erläutern Sie, weshalb während der absoluten Refraktärzeit kein Aktionspotential ausgelöst
werden kann.

4. Beschreiben Sie mit dem folgenden Diagramm, wie mit Hilfe des Aktionspotentials Reize
codiert werden.

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