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Schwingkreise

Die Zusammenschaltung von Spule und Kondensator zu sogenannten Schwingkreisen ist tech-
nisch besonders bedeutsam.

1. Energieaustausch im Schwingkreis:
Gehen wir zunächst einmal davon aus, dass der Kondensator zum Zeitpunkt aufgeladen
ist, d.h. zwischen den Kondensatorbelägen ein elektrisches Feld existiert. Der Spulenstrom ist
zu diesem Zeitpunktnoch Null. Durch das Ausgleichsbestreben der Ladungen steigt aber mit
fortschreitender Zeit der Strom durch die Spule, bis er bei seinen Höchstwert erreicht.
Der Kondensator ist zu diesem Zeitpunkt vollständig entladen, d.h. das elektrische Feld wurde
vollständig abgebaut während in gleichem Maße ein magnetisches Feld aufgebaut wurde.
Zum Zeitpunkt bricht dann aber in Folge der Entladung des Kondensators das
Magnetfeld der Spule zusammen. Die dadurch hervorgerufene Selbstinduktionsspannung (prin-
zipiell eine „Verpolung der Spulenspannung“) ruft einen Strom hervor, der den Kondensator mit
entgegengesetzter Polarität wieder lädt. Zum Zeitpunkt ist der Kondensator wieder
vollständig geladen. D.h. in gleichem Maße wie das magnetische Feld abgebaut wird, steigt das
elektrische Feld an! Dieser Vorgang wiederholt sich fortlaufend.
2. Entstehung einer Schwingung und Schwingungsarten:
Im Kreis pendelt somit die Energie zwischen Kondensator und Spule ständig hin und her. Sie ist
abwechselnd in Form elektrischer Energie im Kondensator und in Form magnetischer Energie in
der Spule gespeichert. Die Energieumwandlung erfolgt in Form einer Schwingung.

Im verlustlosen Stromkreis (ohne ) ver-


ringert sich die hin und her pendelnde Energie
nicht. Somit bleibt die Amplitude des Schwing-
vorganges konstant und man erhält eine
sogenannte:

ungedämpfte Schwingung.

Der verlustlose Stromkreis ist jedoch eine


Idealvorstellung. Sämtliche Verbindungsleitun-
gen sowie die realen Schaltelemente und
sind verlustbehaftet, d.h. ein Teil der
pendelden Energie wird in Wärme umgewan-
delt. Der Energieinhalt des Kreises wird also
zunehmend geringer, die Amplitude nimmt
fortlaufend ab. Einen solchen Schwingungs-
vorgang bezeichnet man als:

gedämpfte Schwingung.

Bei Anschluß einer Wechselstromquelle bestimmt deren Frequenz immer den Schwingungsvor-
gang. Man bezeichnet dies als sogenannte erzwungene Schwingung.

Stimmt die Erregerfrequenz mit der Eigenfrequenz der Anordnung überein, so herrscht
Resonanz. Dieser Fall tritt ein, wenn der kapazitive Blindwiderstand dem induktiven Blind-
widerstand entspricht. Der Energieaustausch zwischen den Blindwiderständen ist in diesem Fall
am größten, d.h. von der Stromquelle muß nur die Energie zugeführt zu werden, die in den
ohmschen Widerständen in Wärme umgewandelt wird. In einem idealen (verlustlosen) Schwing-
kreis wäre hingegen eine ständige Energiezufuhr von außen nicht nötig!

Resonanzbedingung:

Resonanzfrequenz
3. Gegenüberstellung von Reihen- und Parallelschwingkreis:
Die Schwingkreise können sowohl bei der Reihenschaltung als auch der Parallelschaltung von
Spule und Kondensator im Wechselstromkreis entstehen. Um die schaltungsspezifischen Unter-
schiede genauer zu beleuchten, werden im Folgenden der Reihen- uind Parallelschwingkreis
gegenübergestellt.
4. Gütefaktor, Dämpfung und Bandbreite eines Schwingkreises:
Der Gütefaktor ist ein Maß für die im Schwingkreis auftretenden Verluste. Er ist definiert als
Verhältnis aus Blind- und Wirkleistung bei Resonanz:

Dies bedeutet, je geringer die Güte, desto höher die Verluste!

Der Kehrwert des Gütefaktors wird Dämpfung genannt. Es gilt:

Zur Beschreibung von Resonanzkurven dient insbesondere die Angabe der unteren und oberen
Grenzfrequenz und . Die beiden Grenzfrequenzen sind die Frequenzen, bei denen die
Schwingungsamplitude auf der Resonazamplitude (Faktor ) abgefallen ist. Es
gilt:

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