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Elektrotechnik I
Klaus Kleibaumhüter
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrotechnik I: Themenverzeichnis K.Kleibaumhüter
Elektrotechnik I
1. Gleichstromnetzwerke
• Elektrische Grundgrößen
• Leistung, Energie, Wirkungsgrad
• Berechnung einfacher Stromkreise
• Analyseverfahren von Gleichstromnetzwerken
• Kirchhoffsche Gesetze
• Zweipoltheorie
• Überlagerungssatz
• Knotenpotenzialverfahren
2. Wechselstromnetzwerke
• Grundgrößen im Wechselstromkreis
• Zeigerdiagramme und Berechnungen in komplexer Darstellung
• Leistungsberechnung
• 3 Phasen – Wechselstrom
3. Schwingkreise
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.1 K.Kleibaumhüter
Dämpfung
Mit Dämpfung wird dem System, bei jeder periodischen Auslenkung Energie entzogen.
Dadurch wird die Auslenkungsamplitude über die Zeit kleiner, bis die Schwingung
beendet ist (energieloses System).
M M
Elektrisches Schwingungssystem:
„erzwungene“ Schwingungen: periodische Energiezufuhr auf das schwingungsfähige System, es stellt sich nach
Abklingen des Einschwingvorganges eine stationäre Schwingung ein
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.2 K.Kleibaumhüter
Schaltungsanordung: u
t=0 Anfangswerte: i
i
uC (t 0) U 0
i (t 0) 0
C uC=uL L
WC 12 C U 0
2
t
WL (t 0) 0
WC
u (t ) U 0 cos(0t ) WL
W C+WL
C
i (t ) U 0 sin( 0t )
L
1
0
L C
Gesamtenergie in der Schaltung
ist konstant (keine Verluste) und t
Energieabgabe Energieabgabe
pendelt zwischen L und C Energieaufnahme
Induktivität
Energieabgabe
Induktivität
Energieaufnahme
Induktivität Induktivität
Energieaufnahme
Induktivität Induktivität
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.3 K.Kleibaumhüter
R L
U0 C uC
D
uC U 0 U 0 e D0 t (cos t sin t )
1 D 2
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.4 K.Kleibaumhüter
Reihenschwingkreis:
UL jXL -jXC
UR R UC
I
U
UL L U Z
UC C
j j
R
I UR
Induktive und kapazitive Widerstände sind frequenzabhängig. Die Impedanz der Induktivität ( X L 2 f L L)
steigt, die Impedanz der Kapazität ( X C 1( 2 f C ) 1C ) sinkt mit steigender Frequenz. Ab einer bestimmten
Frequenz verhält sich der Reihenschwingkreis nach außen wie ein Ohmscher Widerstand, da sich die Impedanzen
wegen ihrer gegenläufigen Frequenzabhängigkeit aufheben.
Dieser Zustand wird als Resonanz, und die entsprechende Frequenz wird als Resonanzfrequenz bezeichnet
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.5 K.Kleibaumhüter
UL
UR UC
R
I
U
UL L jXL -jXC
UC C
U=UR I Z=R
Resonanz: XC = XL
• Teilspannungen UL und UC sind gleich und können die Größe der angelegten Spannung erheblich überschreiten
• Schaltung verhält sich nach außen wie ein ohmscher Widerstand
• Strom wird nur noch durch Widerstand R begrenzt
j 1 1
Z R jX L jX C R j L 0 L 0
C 0 C LC
0
1
f0 Resonanzfrequenz
2 LC Definition: Dämpfung d Definition: Güte Q
L Kennwiderstand R C 1 1 L
X L ( 0 ) X C ( 0 ) X 0 (Betrag des Blindwiderstandes
d R Q
C im Resonanzfall)
X0 L d R C
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.6 K.Kleibaumhüter
j f
Z R j L
C j
U
I
nacheilende Phase
2
1
voreilende Phase
( R L
2
C
U L L I
UC 1
C I f
U R R I
1
L
j arctan C
R
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.7 K.Kleibaumhüter
UR
UL I
UC
UR R
R 33 U U: konst
I
f: variabel
L 0,4 H UL L
C 40 F
U 320V UC C
f 0 39,8 Hz
f
500 16
Auffälligkeiten bei Widerstandserhöhung
UR
I • Reduzierung: Spannungsüberhöhung UC und UL
UL
• Frequenzen der Spannungsüberhöhungen
UC 375 12 „entfernen“ sich von der Resonanzfrequenz
• Verlauf Stromanstieg – Steilheit - Dämpfung
Uc( f )
U: konst
I
U
f: variabel
UL L
UC C
U U
I (0 ) I max (maximaler Strom)
f
Z R
Maximale Kondensator- und Induktivitätsspannung tritt bei Frequenzen auf,
die nahe bei der Resonanzfrequenz liegen (Widerstandsabhängig)
U dUC 1 R2
UC U Cmax 0 Cmax 2 Kreisfrequenz der maximalen
1
2 d LC 2 L Kondensatorspannung
C ( R 2 L
C
L U dUL 2
UL U Lmax 0 Lmax Kreisfrequenz der maximalen
1
2 d 2 LC R 2C 2 Induktivitätsspannung
( R 2 L
C
R 0 : Cmax Cmax 0 1 LC
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.9 K.Kleibaumhüter
1 1 U
U Cmax I (0 )
0C 0C R 0 C max
Cmax 1 LC 250 1 s
U
U Lmax 0 L I (0 ) 0 L
R 1
U Cmax I (0 ) 970V
0C
U Lmax 0 L I (0 ) 970V
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.10 K.Kleibaumhüter
UC C
QL
QC
QL (0 ) X L I (0 )
2
QC (0 ) X C I (0 )
2
QL (0 ) QC (0 )
PS S=P
Schwingkreise – Kenngrößen
Reihenschwingkreis: Resonanz
Definition: Bandbreite
Der Verlauf des Resonanzstromes ist abhängig von
der Dämpfung bzw. der Güte des Schwingkreises.
UR R Die Differenz der Frequenzen fgu und fgo, bei denen
die Stromkurve auf den 1 2 fachen Teil abgesunken ist,
I Wird als Bandbreite B bezeichnet.
U
UL L f0
B f f go f gu f 0 d
Q
UC C
fgu, fgo: untere, obere Grenzfrequenz
d: Dämpfung
Q: Güte
Definition: Dämpfung d
P( R ) R C Verhältnis der aufgenommenen Wirkleistung
d R
Q( R ) X 0 L zur pendelnden Blindleistung eines Blindelementes
Vorlesung: Elektrotechnik I
Elektrische Schwingkreise 3.12 K.Kleibaumhüter
IL IR IC
U L R C
S=P
I=IR U
Resonanz: YC = YL
• Teilströme IL und IC sind gleich und können die Größe des Gesamtstromes I erheblich überschreiten
• Schaltung verhält sich nach außen wie ein ohmscher Widerstand
• Strom wird nur noch durch Widerstand R begrenzt
1 j 1 1
Y j C 0 L 0
R L 0 C LC
0
1
f0 Resonanzfrequenz Definition: Dämpfung d Definition: Güte Q
2 LC
R C 1 1 L
C Kennleitwert d R Q
BL ( 0 ) BC ( 0 ) B0 (Betrag des Blindleitwertes X0 L d R C
L im Resonanzfall)
Da Induktivität und Kapazität in der Praxis verlustbehaftet sind, ist der obige Parallelschwingkreis
in der Praxis kaum zu realisieren – Berechnungen analog zum Reihenschwingkreis!
Vorlesung: Elektrotechnik I
Verhalten Elektrische Schwingkreise 3.13 K.Kleibaumhüter
Schaltungsanordung: u
t=0 Anfangswerte: i
i
uC (t 0) U 0
i (t 0) 0
C uC=uL L
WC 12 C U 0
2 t
WL (t 0) 0
j 1 1
Z R jX L jX C R j L 0 L 0
j C 0 C LC
0 Energieaufnahme Energieabgabe Energieaufnahme Energieabgabe Energieaufnahme Energieabgabe
t
Induktivität Induktivität Induktivität Induktivität Induktivität Induktivität
1
f0 WC 12 C u 2
2 LC
L
X L ( 0 ) X C ( 0 )
C