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Kapitel 1:
Übersicht und Einführung
u
L1 L2 L3
Drehstromsystem
1
Elektrische Maschinen 2
Generatorbetrieb
n 3
Übertragung elektrischer Energie s 4
n0
s=0 5
Energieversorgungsnetze
sK
6
Motorbetrieb
Hochspannungstechnik - MK
s=1
0 MK M
Elektrische Antriebe
Stromrichter D1 V1
uA
V3 D3
LM
Ud
iA=iM
Elektrosicherheit UM
GS - Motor
D2 V2 V4 D4
Energietechnik – Übersicht 3
Hannover Messe 2018 – Ankündigung der Deutsche Messe AG
4
www.hannovermesse.de
Hannover Messe 2018 – Ankündigung der Deutsche Messe AG
5
www.hannovermesse.de
Hannover Messe 2018 – Ankündigung der Deutsche Messe AG
6
www.hannovermesse.de
Energietechnik
ist die Technik der Verarbeitung und Nutzung von Energie
mit Hilfe von Energieprozessen.
Grundlage ist vor allem die in den Energieträgern der Natur verfügbare Primärenergie.
Energietechnik – Aufgaben 7
Elektrische Energietechnik
Quelle: https://de.wikipedia.org
Quelle: https://de.wikipedia.org
Tragmast
Masthöhe: 106 m
Isolatorenketten: 330 kN; 2 x 40 Stück
(l = 40 x 195 mm = 7,8 m)
Tragmast
Masthöhe: 106 m
Umrechnungsfaktoren:
1 Ws = 1 J = 1 Nm
1 kWh = 3.600 kJ = 860 kcal
1 kJ = 0,278 Wh
Energieäquivalente
1 t SKE = 29,31 GJ (SKE – Steinkohle-Einheit)
1 t SKE = 8.141 kWh
1 t OE = 1,43 t SKE (OE – Öleinheit)
1 m³ Erdgas ≈ 10 kWh
Grundeinheiten, Umrechnungsfaktoren 19
AGEB-Energieeinheiten-Umrechner (Arbeitsgemeinschaften Energiebilanzen e.V.)
Grundeinheiten, Umrechnungsfaktoren 20
1 m³ Wasser wird 10 m hochgehoben:
Energiebedarf E = 0,03 kWh
bei Annahme: 1 kWh kostet 28 ct → Energiekosten KE = 0,84 ct
Beispiel Kraftwerk:
Ein Großkraftwerk hat eine Nennleistung von 1.400 MW.
Bei einer Ausnutzungsdauer von 7.000 h ergibt sich eine Jahresenergieerzeugung von
W = 1.400 MW 7.000 h / a = 9,8109 kWh / a (ca. 10 TWh / a)
Bei Annahme von Strompreisen für Großabnehmer bzw. Verrechnungspreisen von 5 ct/kWh
→ KE = 9,8109 kWh / a 0,05 € / kWh = 490106 € / a
ca. 203 GW
Nur ein Teil davon gilt als gesicherte Leistung (z.B. 2007 ca. 89 GW).
[gesicherte Leistung = gesamte Kraftwerksleistung
- nicht einsetzbare Leistung (z. B. mangelndes Wasser- oder Winddargebot),
Kraftwerksausfälle, Revisionen und Reserve für Systemdienstleistungen.]
Nutzenergie Alle Formen der technischen Energie, welche der Verbraucher für z.B.
Beleuchtung, mechanische Arbeit, Heiz- und Prozesswärme, Nutzelektrizität
für chemische Reaktionen, elektromagnetische Strahlung usw. benötigt.
Die Nutzenergie ergibt sich aus der Endenergie durch Abzug der in den
Verbrauchsgeräten entstehenden Verluste.
- Uran - Dampf
- Thorium - Heißwasser
- Deuterium
- Lithium
Verfügbare Energieträger 24
Primärenergie : Endenergie : Nutzenergie = 3 : 2 : 1
Primär-, Sekundär-, End- und Nutzenergie mit Zahlen für die BRD 1998 25
Primärenergieverbrauch
26
[Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.]
Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch
in Deutschland im Jahr 2010 in Deutschland im Jahr 2017
Quelle: AG Energiebilanzen
Gesamter Bruttostromverbrauch ca. 600 Mrd. kWh (≙ ca. 15% des Primärenergieverbrauchs)
Veranschaulichung Primärenergieverbrauch: 460 Mio t SKE ≙ 322 Mio toe (1 toe = 1,43 t SKE)
322 Mio toe ≙ 378 Mio m³ = 0,378 km³ (ρÖl ≈ 0,85 t/m3)
zum Vergleich:
Königssee (L = 7,2 km,
Tiefe bis 190 m):
V = 512 Mio m3
2017: 14,4%
2017: 33,1%
2017: 22,6%
2017: 11,6%
2017: 13,1%
Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch Anteile der Energieträger zur Brutto-
in Deutschland im Jahr 2010 Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2010
Der Anteil des Verbrauchs elektrischer Energie bezogen auf den Primärenergieverbrauch
liegt in Industrieländern bei ca. 15%
Quelle: AG Energiebilanzen
Veranschaulichung bei Annahme, dass diese Energie ausschließlich aus gespeicherter Wasserkraft
bereitgestellt werden soll (Energiewandlung wird dabei mit 100% Wirkungsgrad angenommen):
zum Vergleich:
Königssee (L = 7,2 km,
Tiefe bis 190 m):
V = 512 Mio m3
Zu Prognosen … 35
Primärenergiebedarf in Deutschland
Weltbevölkerung und -energiebedarf (Quelle: IEA 2002)
(Quelle: PROGNOS/EWI)
Unterschiede im Energieverbrauch
37
[Quelle: IEA Key Energy Statistics 2017]
Tendenzen für die weltweite Entwicklung des Verbrauchs elektrischer Energie am Beispiel China
2000 Biomasse
Kernkraft
1000
Wasserkraft
andere Erneuerbare
0
1980 1990 2000 2010 2020 2030
Reserven: Anteil der Ressourcen, der zum Zeitpunkt der Bewertung nutzbringend gewonnen
werden kann, d.h. abbauwürdig ist.
Reichweite: Zeitdauer, für welche die Reserven bei Annahme der derzeitigen Förderleistung
verfügbar sind
Energiewende 54
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10/11.03.2012
Energiewende 55
Presse-Spiegel:
Energiewende 56
Quelle: Welt am Sonntag, 02.12.2012
Lösungen
• mittelfristig:
- Steigerung der Energieeffizienz
(z.B. Wärmedämmung; modernere Kraftwerke → erfordert Planungssicherheit; …)
- verstärkte Nutzung regenerativer Energien
• langfristig:
- Nutzung regenerativer Energien in Verbindung mit leistungsstarken Energiespeichern
- Kernfusion (ab 2050 ?)
als IR-Strahlung
ins Weltall
Einstrahlung 100%
(1,353 kW/m²)
reflektiert 31 %
17% in Atmosphäre
in Wärme umgewandelt
Wärmestrahlung
Konvektion
Verdunstung
Erde
Prozesswärme
(z.B. für industrielle Schmelz- und Trocknungsprozesse sowie 27,4 %
zum Kochen und Bügeln)
Raumheizwärme 5,1 %
Information und Kommunikation (IuK) 7,4 %
Beleuchtung 10,3 %
Der Markt für die elektrische Energie ist stark geprägt von den physikalischen Besonderheiten:
• einfach in andere Energieformen umwandelbar;
für bestimmte Anwendungen (z.B. Licht, Kommunikation) besteht praktisch ein
Quasimonopol, d.h. eine Substitution durch andere Energieträger ist oft nicht möglich.
• direkte Speicherung in nennenswerten Mengen nicht möglich
Erzeugung muss jederzeit dem Verbrauch entsprechen.
• leitungsgebunden
Elektrische Energie benötigt ein eigenes Transportsystem,
dessen Kapazität für die Spitzenlast einschließlich Reserve angepasst sein muss.
Wechselstromsysteme:
• Einphasen-Wechselstrom 50 Hz
• Einphasen-Wechselstrom 16,7 Hz http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/deutsche-bahn-300-km-h-mit-dem-strom-der-geschichte-14984624.html
Drehstromsysteme:
Vorteile:
• Einsparung des Materials und der Verluste des Rückleiters (Neutralleiter) bei symmetrischem Betrieb
(Summe der Leiterströme ist gleich 0).
• Im NS-Netz die Auswahl zwischen Leiter-Erd-Spannung und Außenleiterspannung
Nachteile:
• Die maximale Länge der Kabel ist durch ihre großen kapazitiven Ladeströme bei Wechselspannung auf
ca. 20 km begrenzt. ( Versorgung von Inseln über lange Seekabel nicht möglich)
• Übertragung über extreme Entfernungen verursacht Stabilitätsprobleme (/4 = 1500 km bei 50 Hz).
• Netze unterschiedlicher Nennfrequenz (50 Hz oder 60 Hz) können nicht unmittelbar gekuppelt werden.
I E1 I A2
U E1 U E2 U A1 U A2
TE TA
S S
- Verteilnetz
- Hochspannungsebene 110 kV
- Verteilnetz
- Mittelspannungsebene 6 / 10 / 20 kV
S S S S
Legende:
S Sondertarifkunden
- Ortsnetz T Tarifkunden
- Niederspannungsebene 0,4 kV
T S T S T S T S T S T S T S T S
Industrie Netz
Haushalte
3 Anbindung
Erzeuger / Speicher
„Kupferplatte“ Supergrid
Fazit
• Geeignete technische Lösung
– Hochspannung
– Gleichstromübertragung (HGÜ)
• Nord-Süd Achsen für Wind/Solar
• West-Ost Achsen für Tagesgang-Ausgleich
Neue Herausforderungen 77
„Grüne Stromflut“ (SZ Nr. 254, 3./4.11.2012) 78
„Ja zum Netzausbau“ (Stern Nr. 15, 4.4.2013) 79
Bürgerprotest bei Fritzlar (Hessen, 20.05.2015)
Bild: deutschlandfunk.de picture alliance dpa Uwe Zucchi
93
Quelle: M. Waldron, Keynote Lecture ISH 2013, Seoul, 26.08.2013
+/- 1100 kV DC
94
India 1200 kV AC
HVDC Grids?
95
Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG)
Das aktuelle Energiewirtschaftsgesetz trat am 07.07.2005 in Kraft (letzte Novelle 29.03.2017)
Zweck:
1. Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche,
effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit
Elektrizität und Gas, die zunehmend auf erneuerbaren Energien beruht.
2. Die Regulierung der Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze dient den Zielen der
Sicherstellung eines wirksamen und unverfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit
Elektrizität und Gas und der Sicherung eines langfristig angelegten leistungsfähigen und
zuverlässigen Betriebs von Energieversorgungsnetzen.
3. Zweck dieses Gesetzes ist ferner die Umsetzung und Durchführung des Europäischen
Gemeinschaftsrechts auf dem Gebiet der leitungsgebundenen Energieversorgung.
Zweck des Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes
1. eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen,
2. die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung
langfristiger externer Effekte zu verringern,
3. fossile Energieressourcen zu schonen und
4. die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren
Energien zu fördern.
Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am
Bruttostromverbrauch stetig, kosteneffizient und netzverträglich zu steigern auf
1. 40 bis 45 Prozent bis zum Jahr 2025,
2. 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2035 und
3. mindestens 80 Prozent bis zum Jahr 2050.
Die Vergütung besteht aus einer Mindestvergütung zuzüglich verschiedene Boni (z.B. für
innovative Anlagentechnik).
Für Anlagen, die nach dem 01.01.2012 in Betrieb genommen werden sind die Vergütungen
zeitlich befristet (Vergütungszeitraum 20 Jahre) und sinken jährlich degressiv wobei die
Höhe der Absenkung für die verschiedenen Energieträger unterschiedlich ist.