Sie sind auf Seite 1von 17

Fragenkatalog GEEV

Toni Wacher, Stand 19.07.2016

1 Eigenschaften der Energie

1.1 Nennen Sie die fünf Elemente entlang des Umwandlungspfades


der elektrischen Energiekette.

1.2 Was versteht man unter dem Wirkungsgrad einer elektrischen


Anlage oder Systems? Geben Sie hierzu die Formelbeziehung an.
Der Wirkungsgrad η stellt das Verhältnis der abgegebenen zu der zugeführten Leistung dar.

𝑃𝑎𝑏 (𝑡)
𝜂(𝑡) =
𝑃𝑧𝑢 (𝑡)

1.3 Was ist Primärenergie und nennen Sie hierfür Beispiele?


Energie, die in der Natur vorkommt und nicht durch technologische Prozesse umgewandelt oder veredelt
ist.

 Fossile Brennstoffe
 Wasserkraft
 Windkraft
 Solarenergie
 Erdwärme
 (Bio-) Abfall
 Kernenergie

1.4 Elektrische Energie ist Sekundärenergie. Was versteht man unter


Tertiärenergie? Nennen Sie hierzu Beispiele.
Tertiärenergie ist Nutzenergie:

 Licht
 Mechanische Energie
 Chemische Energie
 Wärme
 Hilfsenergie

1.5 Wie lautet die Definition des Primärenergiefaktors? Wie groß ist
der Primärenergiefaktor von elektrischer Energie in Deutschland?
Verhältnis aus eingesetzter Primärenergie zu abgegebener Endenergie
Primärenergiefaktor in Deutschland:

3 𝑘𝑊ℎ 𝑃𝑟𝑖𝑚ä𝑟𝑒𝑛𝑒𝑟𝑔𝑖𝑒
𝑓𝑃 = =3
1 𝑘𝑊ℎ 𝐸𝑛𝑑𝑒𝑛𝑒𝑟𝑔𝑖𝑒 (𝑆𝑡𝑟𝑜𝑚)

1.6 Wie groß ist in etwa der prozentuale Anteil der Stromversorgung
am Primärenergieverbrauch in Deutschland?
Ca. 15%

1.7 Was versteht man unter „Reserven“ und „Ressourcen“ von


Primärenergieträgern?
Reserve:

Die Reserve gibt an, wie viel von dem jeweiligen Rohstoff noch vorhanden und mit verfügbaren
Technologien wirtschaftlich abbaubar ist.

für Heute

Ressource:

Die Ressource gibt die größtmögliche zur Verfügung stehende Menge eines Rohstoffes an, die mit heutiger
Fördertechnik (noch) nicht geborgen werden können.

für morgen

1.8 Nennen sie drei Eigenschaften der Elektroenergie, die Ihre


hervorragende Stellung als Sekundärenergie begründen
Elektroenergie:

 kann praktisch aus jeder Rohenergiequelle erzeugt werden.


 lässt sich nahezu unbegrenzt und mit hohem Wirkungsgrad in alle anderen Nutzenergieformen
umwandeln.
 ist gut mess- steuer- und regelbar.
 ist umweltfreundlich.
 ist leicht transportierbar

1.9 Nennen Sie den entscheidenden Nachteil der Elektroenergie und


geben Sie an, wie sich dieser Nachteil auf die Auslegung von
Elektroenergiesystemen auswirkt.
Elektroenergie lässt sich in technisch interessanten Mengen nicht unmittelbar speichern. Deshalb muss das
Elektroenergiesystem für die maximale (maximal anzunehmende) Leistung ausgelegt werden.
1.10 Das folgende Bild zeigt einen Leistungsverlauf als Funktion der
Zeit. Wie lautet die Beziehung zur Berechnung der zugehörigen
Energie?

Energie ist die Fläche unter der Funktion der Leistung über die Zeit.
𝑡2

𝐸 = ∫ 𝑝(𝑡)𝑑𝑡
𝑡1

1.11 Nennen Sie drei Energieumwandlungssysteme der elektrischen


Energieversorgung und geben Sie deren ungefähre
Wirkungsgrade an.
 Erdgaskraftwerk η≈60%
 Generator/ Elektromotor η≈98%
 Solarzelle η≈9%

1.12 Nennen Sie drei regenerative Umwandlungssysteme und geben


Sie deren jeweiligen ungefähren Wirkungsgrad an.
 Solarzelle η≈9%
 Windkraftanlage η≈40-50%
 Laufwasserkraftwerk η≈57%
2 Elektrische Energieversorgungsnetze

2.1 Zeichnen Sie in die unteren Diagramme einen Lastgang und eine
geordnete Dauerlinie ein. Bezeichnen Sie in den beiden
Diagrammen die minimale und maximale Leistung (Pmin, Pmax)

Lastgang: zeitlicher Verlauf der abgenommenen Leistung

Dauerlinie: „Sortierung“ der einzelnen Messwerte des Lastgangs nach ihrer Größe

2.2 Geben Sie den Zusammenhang zwischen dem Effektivwert 𝑈𝑒𝑓𝑓


̂ eines kosinusförmigen Signals 𝑢(𝑡 ) =
und der Amplitude 𝑈
̂ 𝑐𝑜𝑠(𝜔𝑡) an.
𝑈
̂
𝑈
𝑈𝑒𝑓𝑓 =
ඥ2

2.3 Geben Sie den Zusammenhang zwischen den Leiter-Erde-


Spannungen 𝑈𝐿𝐸 und den verketteten (Leiter-Leiter-) Spannungen
𝑈𝐿𝐿 eines Drehstromsystems an.
𝑈𝐿𝐿 = ඥ3𝑈𝐿𝐸

Beispiel:

Gegeben: Nennspannung Un eines Dreiphasensystems

𝑈𝑛
𝑈𝐴 =
ξ3
I

UA
Z

2.4 Was versteht man unter dem Ladestrom IL einer


Drehstromleitung?
Den kapazitiven Blindstrom, der fließt, wenn die Leitung nur durch seine Betriebskapazität nachgebildet wird
und am Leitungsanfang Nennspannung anliegt.

Il

C=C‘*Leitungslänge
UA

2.5 Geben Sie zwei schaltungstechnische Maßnahmen zur


Kompensation des Ladestroms IL an.
Zusschaltung von:

 (parallelen) Kompensationsdrosselspulen = Ladestromdrossel


 Synchronmaschinen zur Aufnahme induktiver Blindleistung (VZS)

2.6 Ergänzen Sie in nachfolgendem Schaltbild eine in Sternschaltung


angeschlossene, symmetrische, dreiphasige, rein ohmsche Last
(Resistanz R in jedem Strang). Warum ist es bei symmetrischer
Erregung für diese Last egal, ob ihr Sternpunkt geerdet ist oder
nicht?

Last für Dreieckschaltung:


2.7 Wie ist die „vertikale Netzlast“ definiert und welche(s) Vorzeichen
kann diese annehmen?
Gibt die Übergaben aus den Übertragungsnetzen in die Verteilungsnetze und zu den Endverbrauchern an.

Kann auch ein negatives Vorzeichen haben, wenn z.B. durch dezentrale Erzeugung (Photovoltaik, Biogas,
usw.) mehr Energie beim Verbraucher erzeugt wird, als benötigt.

2.8 Was versteht man unter „Systemdienstleistungen“ eines


Netzbetreibers? Welche vier Arten von Systemdienstleistungen
kennen Sie?
Systemdienstleistungen: Für die Funktionstüchtigkeit des Systems erforderlichen Leistungen, die
zusätzlich zur Übertragung notwendig sind:

 Frequenzhaltung
 Spannungshaltung
 Versorgungswiederaufbau (Störungs-eingrenzung, -beseitigung)
 Betriebsführung

2.9 Warum werden elektrische Energieversorgungsnetze mit praktisch


konstanter Spannung betrieben?
 freizügige Schaltbarkeit aller Erzeuger und Abnehmer
 geringe Leerlaufverluste

(mit konstanter Spannung ist das parallelschalten von elektrischen Verbrauchern gemeint  Netz mit
konstanter Spannung)

2.10 Wie müssen elektrische Energieversorgungsnetze aufgrund der


unzureichenden Speicherfähigkeit der elektrischen Energie
bemessen werden?
Für die maximal zu übertragende Leistung

2.11 Welche Vorteile hätte ein elektrisches Energieversorgungssystem


mit ausreichendem Speicher?
Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch, beide können unabhängig voneinander optimiert werden.
2.12 Welche drei typischen Netzformen kennen Sie? In welchen
Netzspannungsebenen werden sie eingesetzt?
 Strahlennetz
Aufbau von Niederspannungsnetzen beim Verbraucher

 Ringnetz
Aufbau von Mittelspannungsnetzen (teilweise auch Hoch und Niederspannung, jedoch eher selten)

 Maschennetz
Aufbau von Höchst- und Hochspannungsnetzten

2.13 Skizzieren Sie den prinzipiellen Aufbau eines Strahlennetzes zur


elektrischen Energieversorgung

2.14 Was versteht man unter dem „n-1 Kriterium“ und wo wird es
angewandt?
 Beurteilungskriterium bezüglich Ausfallwahrscheinlichkeiten
 Es darf ein beliebiges Objekt des Systems mit N Objekten ausfallen ohne die Funktionstüchtigkeit/
Betrieb des gesamten Systems zu beeinträchtigen
Ermöglicht durch Redundanz

Anwendung

Planung und Betrieb von elektrischen Energieversorgungsnetzen

2.15 Nennen Sie eine Sonderform elektrischer


Energieversorgungsnetze
 16,67-Hz Bahnstromversorgungsnetz
 Gleichstrombahnnetz
 Gleichstromerzeugung für Elektrolysen
 Hochspannungs- Gleichstromübertragung
2.16 Was versteht man unter einer Hochspannungs-Gleichstrom-
Übertragung (HGÜ)? Geben Sie zusätzlich ein vereinfachtes
Blockschaltbild an. Welches sind die Vorteile einer HGÜ?
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist ein Verfahren der elektrischen Energieübertragung
mit hoher Gleichspannung.

Vorteile:

 Keine Blindströme
 Kein Skineffekt
 Weniger Leiter werden benötigt als bei Drehstromübertragung
 Keine Wirbelstromverluste
 Keine Synchronisation von zu verbindenden Netzen nötig

Anwendung:

 Leistungsübertragung über weite Strecken


 Seekabelverbindungen
 Kupplungen nicht synchron betriebener Netze
 Anschluss von Offshore-Windparks

2.17 Warum besteht die Notwendigkeit, elektrische


Energieversorgungsnetze mit mehreren Spannungsebenen zu
betreiben?
Für jede zu übertragene Leistung gibt es eine optimale Spannung & Strom

Festlegung ist ein Optimierungsproblem und erfolgt im Wesentlichen durch Minimierung der Kosten für
Leitermaterial (stromabhängige Verluste) und Isolationsaufwand (Spannungsfestigkeit)

2.18 Nennen Sie drei Vorteile des elektrischen Verbundbetriebes


 Zusammenfassung großer Absatzgebiete mit Abnehmern unterschiedlicher Charakteristik 
Belastungsausgleich
 Ausgleich der jährlich schwankenden Energiedarbietung aus Wasserkräften Optimale Nutzung
der Wasserkraft
 Eingliederung standortgebundener Kraftwerke (z.B. Wasserkraftwerke)
 Deckung der Spitzenlasten durch hydraulische Speicherkraftwerke
 Begrenzung der Reserveleistungen durch gegenseitige Aushilfe
 Stromaustausch mit Nachbarländern
 Ausgleich von Schwankungen der Erzeugung und Bereitstellung von Regelleistung für die
Windenergienutzung

2.19 Warum werden heutige Energieversorgungsnetze überwiegend


mit Drehstrom betrieben?
Drehstrom vereinigt die Vorteile von Gleich- und Einphasenwechselstrom.

Drehstrom ist:

 transformierbar
 leichter abschaltbar als Gleichstrom
 Drehstromsysteme sind balancierte Systeme mit zeitlich konstanten Leistungen.

2.20 Bei der Berechnung unsymmetrischer Betriebszustände müssen


für Real- und Imaginärteil des Raumzeigers getrennte
Ersatzschaltbilder entwickelt werden. Begründen Sie dieses
Vorgehen
Symmetrischer Fall

Real-/Imaginärteil des RZ sowie NS völlig entkoppelt


Beschreibung mittels Ersatzschaltbildern mit komplexen Größen möglich

Unsymmetrischer Fall

Bedingt Schaltungszwänge von Real-/Imaginärteil des RZ & NS


für Realteil und Imaginärteil des RZ&NG muss jeweils ein getrenntes Netz angegeben werden

Netze für Real-/Imaginärteil des RZ sind für symmetrische Abschnitte gleich.

2.21 Nennen Sie kurz die möglichen Anwendungsbereiche und


Unterschiede von Raumzeiger/ Nullgröße und den Symmetrischen
Komponenten.
RZ & NG SK
Anwendungsbereiche Beliebige Signale Monofrequente, kosinusförmige
Signale
Unterschiede Stationärer und transienter Nur stationärer Zustand
Zustand berechenbar berechenbar

2.22 Welcher Zusammenhang besteht zwischen RZ&NG und SK bei


periodischen Signalen?
SK sind eine Untermenge von RZ&NG (Spezialfall)

SK stellen die Grundfrequenz des Signals im postiven (Mitkomponente 𝑉(1)) und negativen
(Gegenkomponente 𝑉(2) ) Bereich dar.

2.23 Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit zur


Berechnung von Vorgängen in Drehstromsystemen Symmetrische
Komponenten verwendet werden können? Welcher Lösungsanteil
kann mit symmetrische Komponenten berechnet werden, welcher
kann nicht berechnet werden?
Voraussetzung:

 Mono-frequente kosinusförmiges Dreiphasensystem

Es kann nur der stationäre Lösungsanteil berechnet werden. Der transiente Anteil ist nicht berechenbar.
2.24 Kann man symmetrische Komponenten immer durch Raumzeiger
und Nullgröße ersetzen?
Ja, denn Symmetrische Komponenten sind ein Sonderfall von Raumzeiger und Nullgröße.

2.25 Geben Sie eine Prinzipschaltung für die Kompensation von


induktiver Verschiebungsblindleistung an.
Reihenkompensation Parallelkompensation

Aus wirtschaftlicher und technischer Sicht ist Parallelkompensation zu bevorzugen!

3 Elektrische Betriebsmittel

3.1 Nennen Sie drei Betriebsmittel von elektrischen


Energieversorgungsnetzen.
 Generatoren
 Transformatoren
 Freileitungen
 Kabel
 Schaltgeräte

3.2 Welche Aufgaben hat das Erdseil einer Freileitung?


 Blitzschutz der Leiterseile und Isolatoren
 Verringerung der Stromdichte im Erdreich bei Fehlern
 Führung von Telekommunikationsleitungen

3.3 Welche zwei Leitermaterialien werden vorzugsweise in


Mittelspannungskabeln verwendet?
Kupfer und Aluminium

3.4 Wie hoch ist die zulässige Temperatur von konventionellen bzw.
Hochtemperatur-Leiterseilen?
 Konventionelle Leiterseile: 80°C
 Hochtemperatur Leiterseile: 310°C
3.5 Was versteht man unter dem Verlustfaktor einer Kabelisolierung?
Geben Sie ein Zeigerdiagramm und die darin enthaltenen Größen
zur Definition des Velustfaktors an.
Eine reale Isolation hat einen zusätzlichen ohmschen Anteil zu ihrem idealen, rein kapazitiven Verhalten.

𝐼𝑊𝑖𝑟𝑘
tan 𝛿 =
𝐼𝐵𝑙𝑖𝑛𝑑

3.6 Skizzieren Sie schematisch den Aufbau eines Dreischenkelkern-


Transformators und bezeichnen Sie die einzelnen Elemente.

Eisenkern Wicklung

3.7 Was sagt die Schaltgruppe „Dy5“ eines Transformators über


dessen Verschaltung und Spannungsverhältnisse aus?
Allgemein:

Gibt die Verschaltung der Ober- und Unterspannungswicklung an

Kennziffer gibt die Phasendrehung zwischen Ober- und Unterspannungswicklung an


Quotient aus dem Winkel des komplexen Transformator-Übersetzungsverhältnisses und 30°

 Großbuchstabe: Oberspannungsseite
 Kleinbuchstabe: Unterspannungsseite
 Zahl: Phasendrehung als Vielfaches von 30°

Hier (Dy5):

Die Oberspannungswicklung(D) ist in Dreieck und die Unterspannungswicklung (y) ist in Stern geschaltet.
Die Primärspannungen eilen den entsprechenden Sekundärspannungen um 150°=30°*5 voraus.
3.8 Welche Möglichkeiten bestehen, um die Übertragungsfähigkeit
von Freileitungen zu erhöhen?
 Erhöhung der Spannung
 Verringerung von Z
 Blindleistungskompensation

3.9 Skizzieren Sie das differentielle Leitungselement einer


homogenen, verlustbehafteten Wechselstromleitung in Form eines
Γ-Vierpols.

3.10 Wozu führt die Transformation einer symmetrischen


Drehstromleitung in Symmetrische Komponenten?
Zu drei entkoppelten Wechselstromleitungen für Null- Mit- und Gegensystem

3.11 Welche Bedingung muss für die Leitungslänge gelten, damit die
Leitung als „kurz“ bezeichnet werden kann? Bis zu welcher Länge
werden Freileitungen bei einer Netzfrequenz von 50 Hz
üblicherweise als kurz angenommen?
Die Länge der Leitung muss wesentlich kleiner sein als die Wellenlänge. Bis zu 500km werden 50Hz-
Freileitungen als kurz angenommen.

3.12 Was gibt die „Kippleistung“ einer Leitung an?


Die Kippleistung stellt die maximal übertragbare Leistung einer Drehstromleitung dar.

3.13 Wie groß ist der Betrag des Wellenwiderstandes einer


symmetrischen Drehstromfreileitung in etwa?
|𝑍𝑤𝐹 | ≈ 300Ω

3.14 Welche Aufgabe haben Spitzenlastkraftwerke in elektrischen


Verbundnetzen?
Spitzenlastkraftwerke gleichen die Differenz zwischen der erwarteten Belastung (Fahrplan) und dem
tatsächlichen Belastungsverlauf aus. (Belastungsausgleich!)

3.15 Nennen Sie zwei Arten von Spitzenlastkraftwerken


 Pumpspeicherkraftwerke
 Gasturbinenkraftwerke
 Dieselkraftwerke

3.16 Nennen Sie zwei Kraftwerke, die in der elektrischen


Energieversorgung zur Deckung der Grundlast eingesetzt werden.
 Laufwasserkraftwerke
 Kernkraftwerke
 Braunkohlekraftwerke
 Steinkohlekraftwerke mit festen Kohleabnahmeverträgen

3.17 Was versteht man unter der „gesicherten Leistung“ einer


Kraftwerksgruppe?
Denjenigen Anteil der Nennleistung, der statistisch gesichert in einem Stromverbund zur Deckung der
Dauerlast beiträgt

3.18 Nennen Sie zwei Aufgaben von Schaltanlagen im elektrischen


Energieversorgungsnetz
 Herstellung verschiedener Schaltzustände
 Beherrschung von Störungsfällen
 Gewährleistung der Durchführbarkeit von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen
 Gewährleistung mehrerer Wege vom Erzeuger zum Abnehmer

3.19 Nennen Sie die Anforderungen, die an die Schutztechnik eines


Energieversorgungssystems gestellt werden.
 Begrenzung der Fehlerbeanspruchung
 Zuverlässigkeit
 Wirtschaftlichkeit
 Genauigkeit
 Schnelligkeit
 Reserveschutz
 Selektivität

4 Grundbegriffe der Leistung

4.1 Erläutern Sie kurz die physikalische Bedeutung der Scheinleistung


für den Elektroenergietransport
Die Scheinleistung ist die bei gleicher Beanspruchung der Systemelemente und bei gleichen Verlusten
maximal übertragbare Wirkleistung.

𝑃
≤1
𝑆
Leistungsfaktor positiv und maximal 1
4.2 Geben Sie die allgemeine Definition der Scheinleistung S für
Ströme und Spannungen mit beliebiger Zeitfunktionen an
Scheinleistung ist das Produkt der Effektivwerte von Strom und Spannung

𝑆 = 𝑈𝑒𝑓𝑓 ∗ 𝐼𝑒𝑓𝑓

4.3 Erläutern Sie kurz die physikalische Bedeutung der Blindleistung


für den Transportprozess elektrischer Energie
Die Blindleistung charakterisiert die qualitative Seite des Elektroenergietransportprozesses. Sie trägt nicht
zum Energietransport, wohl aber zur Beanspruchung der Systemelemente bei.

4.4 Welche Arten von Blindleistung gibt es?


Blindleistungsformen:

 Verschiebungsblindleistung
Phasenversatz zwischen Spannung und Strom
 Verzerrungsblindleistung
Oberschwingungen in Strom und Spannung
 Unsymmetrieblindleistung
Unterschiedliche Amplituden von Strom & Spannung,
abweichender Winkel von 120° zwischen den Phasengrößen
 Modulationsblindleistung
Zeitliche Schwankungen der Leistungsaufnahme

4.5 Nennen Sie jeweils eine Möglichkeit zur


Blindleistungskompensation
 Verschiebungsblindleistung:

Kompensation induktiver Blindleistung durch Parallel oder Serienkondensatoren.

 Unsymmetrieblindleistung:

Kompensation durch Symmetrierung der Abnehmer, z.B. mit Hilfe der Symmetrierschaltung nach Steinmetz.

4.6 Erläutern Sie kurz die physikalische Bedeutung der Wirkleistung


für den Elektroenergietransport
Wirkleistung ist der arithmetische Mittelwert der Momentanleistung
quantitative Seite des Elektroenergietransports
Maß für die Wirkung der Elektroenergie (am Verbraucher in andere Energieformen umgewandelte
Energie)
𝑡+𝑇
1
𝑃 = ∫ 𝑝(𝜏)𝑑𝜏
𝑇
𝑡

4.7 Erläutern Sie den Begriff „Natürliche Leistung einer


Drehstromleitung“.
Wenn der Wellenwiderstand 𝑍𝑊 einer Leitung dem Lastwiderstand (Abschlusswiderstand) entspricht
in diesem Betriebsfall muss vom Generator keine zusätzliche Blindleistung bereitgestellt werden
5 Wirtschaftlichkeit

5.1 Was sind die Leistungskosten in der Elektroenergie?


Festkosten, die für die Bereitstellung einer bestimmten elektrischen Leistung entstehen, ohne dass ein
Energietransport stattfindet

5.2 Nennen Sie zwei Bestandteile der Leistungskosten der


Elektroenergie.
 Errichtungskosten
 Kosten für spannungsabhängige Verluste
 Kosten für feste Dienste

5.3 Was sind die Arbeitskosten in der Elektroenergie?


variable Kosten, die unmittelbar von der übertragenen Energie abhängen

5.4 Nennen Sie den wesentlichen Bestandteil der Arbeitskosten der


Elektroenergie.
bestehen in erster Linie aus den Brennstoffkosten und berücksichtigen die Übertragungsverluste durch
einen pauschalen Wirkungsgrad der Elektroenergieübertragung

5.5 Aus welchen Kostenanteilen setzen sich die gesamten


Gestehungskosten der Elektroenergie zusammen? Welcher
Kostenanteil ist bei den Grundlastkraftwerken besonders niedrig?
setzen sich aus den Leistungskosten und den Arbeitskosten zusammen.

Bei den Grundlastkraftwerken sind die Arbeitskosten besonders niedrig.

(Gestehungskosten = Herstellungskosten)

5.6 Welchen Nachteil haben Spitzenlastkraftwerke gegenüber


Grundlastkraftwerken?
Die Gestehungskosten der elektrischen Energie sind bei Spitzenlastkraftwerken hoch und bei
Grundlastkraftwerken niedrig.

5.7 Wie unterscheiden sich fixe und variable Kosten am Beispiel eines
Kraftwerks? Nennen Sie hinsichtlich der Betriebskosten je ein
Beispiel für jede Kostenart.
Fixkosten:

 Vom Auslastungsgrad unabhängig


 Verursacht durch die Erhaltung der Betriebsbereitschaft
Beispiele:

 Zinskosten
 Abschreibungen
 Versicherungen
 Löhne

Variable Kosten:

 Abhängig vom Auslastungsgrad des Kraftwerks

Beispiele:

 Brennstoffpreis
 Jahresnutzungsdauer
 Wirkungsgrad

Gesamtkosten=Fixkosten+Variable Kosten

5.8 Nachhaltige Energieversorgung beeinflusst:


Soziales, ökonomisches, ökologisches und politisches Handeln

5.9 Welche sind die „Eckpunkte“ des energiewirtschaftlichen


Zieldreiecks? In welchem Gesetz sind sie festgeschrieben?
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Die Grundsätze sind:


5.10 Welche fünf Elemente bestimmen die Wertschöpfungskette der
Stromversorgung?

5.11 Zu welchen Anteilen setzt sich der Strompreis in Deutschland


bezüglich Erzeugungskosten, Netzentgelt und staatlich
verordneten Sonderlasten zusammen?
Erzeugungskosten: 28%

Netzentgelt: 19%

Staatlich verordneten Sonderlasten: 53%

(zusammen 100%)

Das könnte Ihnen auch gefallen