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Elektrische Antriebe
Energie im Unterricht, Module für Maschinenbau-, Elektro- und Informatikberufe: Modul 5
2 Lernziele
4 Fachinformation
• Vorbemerkungen
• Antriebsarten
• Motoren
• Umwälzpumpen
• Ventilatoren
• Aufzüge
5 Aufgaben, Lösungsvorschläge
6 Weiterführende Literatur
8 Vorlagen
1 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Einführung: Worum geht es ?
1 Einführung: Vor 3000 Jahren wurde im heutigen Afghanistan Zugleich ist auf lange Sicht eine Steigerung der
Worum geht es ? die allererste Windmühle gebaut. Mit primitiven Stromproduktion nur in engen Grenzen möglich.
mechanischen Mitteln konnte auf diese Weise Um die neuen Aufgaben zu bewerkstelligen, müss-
Grundwasser gepumpt werden. Ebenfalls früh ent- ten zuverlässige neue Reserven und neue Kapazitä-
deckt wurde die Wasserkraft, die als erster mecha- ten elektrischer Energie zugesichert werden können.
nischer Antrieb vor 800 Jahren eine wichtige Rolle Sie bestehen allerdings schon, und zwar – kaum zur
spielte und dann vor allem für die Industrialisierung Kenntnis genommen – in der Unmenge der heute
vor 200 Jahren von Bedeutung war. (noch!) verschwende-ten elektrischen Energie.
Die Entdeckung und Nutzung anderer Energiefor- Mit diesem Modul werden die Lernenden mit den
men führten zu einem rasanten technischen Fort- wichtigsten Arten von elektrischen Antrieben
schritt: vom Erdöl hin zum Gas und über die Erzeu- bekannt gemacht. Sie lernen die Bemühungen zu
gung von Elektrizität mittels Kohle, Öl, Wasserkraft deren Optimierung kennen und können die Bedeu-
zu den nuklearen Brennstoffen. Eine Tatsache bleibt: tung dieses Gebietes für den schweizerischen
Der «Fortschritt» liegt in der schöpferischen Kraft Gesamtenergieverbrauch ermessen.
begründet.
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Elektrische Antriebe Lernziele
– definieren kurz, was unter einem elektrischen – Ein Antriebssystem besteht prinzipiell aus einem
Antrieb verstanden wird Elektromotor und der damit betriebenen
Maschine.
– erklären den Vorgang bei der Untersuchung des – Überlagerung des Wirkungsgrades des Motors,
Gesamtwirkungsgrades eines Systems des Wirkungsgrades der Kraftübertragung und
des Wirkungsgrades der betriebenen Vorrichtung
(z.B. Ventilator)
– erläutern die Angaben auf den Typenschildern – Siehe Beispiel Seite 8 im Kapitel 4.3 und
von Motoren, Pumpen und Ventilatoren. Aufgabe 2 im Kapitel 5, Seite 18
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Elektrische Antriebe Vorschläge für den Unterricht
Praxisnahe Versuche
– Leistungsaufnahme von Motoren oder Maschinen
messen
– Wirkungsgrade abschätzen
– Mögliche Verbesserungen vorschlagen.
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Elektrische Antriebe Fachinformation
5 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Fachinformation
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Elektrische Antriebe Fachinformation
η
Motorenwirkungsgrade
100%
DC Perm.-Magnet
spezial /
Synchronmotor
ASM High Efficiency
80%
DC Permanentmagnet
DC elektrisch erregt
60%
ASM Normmotor
20%
DC Gleichstrom
ASM Asynchronmotor
1-ph Einphasen
0%
0.001 0.01 0.1 1 10 100 1000
Wellenleistung [kW]
Abb. 2: Motorenwirkungsgrade
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Elektrische Antriebe Fachinformation
8 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Fachinformation
Abb. 5: Sockelpumpe
9 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Fachinformation
η Pumpenwirkungsgrade
60%
50% Stromsparpumpe,
verschiedene
Drehzahlen, bis
5800 U/min
40%
30%
20%
Marktangebot
Nassläufer, Auswahl
1996/98
10%
Stromsparpumpe
(Prototypen 1994)
0%
0.1 1 10 100 1000 10000
hydr. Förderleistung [W]
Abb. 6: Pumpenwirkungsgrade
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Elektrische Antriebe Fachinformation
0 2 4 6 8 10 12 m3/h 16
30,0
30 26,5
23,5 II
h
20
20,6
23,6 I
14,1 20,9
[%]
10 11,7 13,5
Abb. 7: Pumpen-Kennlinien
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Elektrische Antriebe Fachinformation
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Elektrische Antriebe Fachinformation
70 (¥ – ∆ptot)
ηgesamt =
P
Gesamtwirkungsgrad [%]
65
¥ = Volumenstrom [m3/s]
∆ptot = Gesamtdruckabfall des Systems [Pa]
60 P = Vom Motor-Ventilator-System aufgenommene
Leistung [W]
55
Diese Vorgehensweise berücksichtigt den Wirkungs-
grad aller Einzelteile des Motor-Ventilator-Systems, wie
50
0 5'000 10'000 15'000 20'000
Drehzahlregler des Motors, Transmission, Ventilator:
Nennleistung [m3/h]
hgesamt = hRegler · hMotor · hTransmission · hVentilator
Abb. 9: Ventilatorenwirkungsgrade
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Drehzahlregulierung
Die modernen elektronischen Möglichkeiten der
Motorenregulierung bieten für Ventilatoren mit Dreh-
zahlregulierung kostengünstige Perspektiven. Ein
weiterer Vorteil wäre der Verzicht auf die Riemenan-
triebe. Die Entwicklung langsamlaufender Spezial-
motoren erlaubt, den Motor wieder direkt auf den
Ventilator aufzusetzen. Diese Konstruktionsweise
wird bei kleineren Ventilatoren (Kompaktgeräte) mit
Drehzahlen von 900 bis 2900 U/min schon lange
angewandt.
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Elektrische Antriebe Fachinformation
4.6 Drehzahlregulierung bei Die Drehzahlregulierung wird aufgrund der Anfor- – Wicklungen mit umschaltbarer Polzahl
Motoren, Pumpen und derung, die Anlagen nach den tatsächlichen Bedürf- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, umschaltba-
Ventilatoren nissen zu optimieren, immer wichtiger. re Wicklungen zu konstruieren und so die Grösse
Grundsätzlich kann die Drehzahlregulierung durch des Motors besser zu nutzen. In der Praxis wird
Anpassen der Anzahl Polpaare, Veränderung des einfachheitshalber beim Umschaltsystem entwe-
Schlupfs oder der Netzfrequenz erfolgen. In der der die Lindström-Dahlander-Schaltung oder die
Praxis finden alle drei Möglichkeiten Verwendung. Schaltung mit Polamplitudenmodulation (PAM)
verwendet.
Anpassen der Anzahl Polpaare
Es gibt drei Arten, die Anzahl Polpaare eines Asyn- Veränderung des Schlupfs
chronmotors mit Käfigläufer zu verändern. Der Sta- Die Drehzahldifferenz zwischen dem drehenden
tor kann mit zwei oder noch mehr getrennten Wick- Magnetfeld und dem Rotor eines Asynchronmotors
lungen oder mit einer Wicklung mit umschaltbarer heisst Schlupf. Eine Erhöhung des Schlupfes bedeu-
Polzahl bestückt oder mit einer Kombination der bei- tet somit eine Drehzahlverminderung. Es gibt ver-
den Möglichkeiten versehen werden. schiedene Möglichkeiten, durch Reduktion der
Motorspannung die Drehzahl zu senken, etwa Pha-
– Getrennte Wicklungen senanschnittsteuerungen oder Spartransformatoren.
Die zunehmende Grösse des Motors ist derjenige Frequenz und Polzahl werden nicht verändert.
Faktor, der die Kombinationsmöglichkeiten ver- Hauptvorteil dieser Regulierungssysteme ist deren
schiedener Polpaarzahlen begrenzt. Motoren mit günstiger Preis.
zwei getrennten Wicklungen können in der
hohen Drehzahl ungefähr 80% der Leistung eines
Motors gleicher Grösse mit einer einzigen Wick-
lung bei derselben Drehzahl erbringen.
Der Wirkungsgrad eines Motors mit mehreren
Wicklungen ist bei höheren Drehzahlen immer
ein wenig schlechter als derjenige eines Motors
mit einer einzigen Wicklung, der mit derselben
Drehzahl läuft und dieselbe Leistung erbringt.
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Elektrische Antriebe Fachinformation
Frequenzumformer
Bei Ventilatoren und Pumpen ist die Drehzahlregu-
lierung mittels Frequenzumformer diejenige mit dem
geringsten Energieverbrauch.
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Elektrische Antriebe Fachinformation
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Elektrische Antriebe Aufgaben, Lösungsvorschläge
9.0/5.2 A
2.2 kW
1410 min–1
cos ϕ = 0.81
50 Hz
IP 54
Isol. Kl. B
VDE
18 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Aufgaben, Lösungsvorschläge
m kPa
K = 0,5 1,2 2 3 3
3,5
3,0 30
Q
K=
2,5
II H
2,0 5,5 20
1,5
I
1,0
6,5 10
0,5
0 0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7 m3/h
Abb. 10: Arbeitspunkte vor und nach dem Umschalten der Drehzahl einer Umwälzpumpe.
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Elektrische Antriebe Aufgaben, Lösungsvorschläge
Berechnen Sie:
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Elektrische Antriebe Aufgaben, Lösungsvorschläge
Lösungen
Lernauftrag 1:
Typenschild eines Drehstrommotors a) I Q = 3,5 m3/h Dp = 0,5 mWs a) Der Gesamtwirkungsgrad der bestehenden
3~ Drehstrom II Q = 5,1 m3/h Dp = 1,1 mWs Einrichtung beträgt:
Mot. Nr. Motorennummer, obligatorisch (0,95 · 0,70 · 0,80 · 0,60) · 100 = 32%
D/Y 220/380 V Motor funktioniert mit Dreieck- oder b) I Ph = 3,5 · 0,5 · 9,81 / 3,6 = 4,8 W
Sternschaltung
II Ph = 5,1 · 1,1 · 9,81 / 3,6 = 15,3 W b) Der Gesamtwirkungsgrad der umgebauten
9.0/5.2 A Nennstromstärke (bei Nennleistung)
9 A bei 220 V, 5,2 A bei 380 V Einrichtung beträgt:
2.2 kW Nennleistung = Leistung im Dauerbetrieb c) I Pel = 55 W h = 4,8 · 100 / 55 = 8,7 % (0,70 · 0,60) · 100 = 42%
bei 40 °C Umgebungstemperatur II Pel = 110 W h = 15,3 · 100 / 110 = 13,9%
1410 min–1 Drehzahl bei Nennleistung
cos ϕ = 0.81 Phasenverschiebung
50 Hz Netzfrequenz
IP 54 Art des Motorschutzes, erste Ziffer:
Schutzgrad bei zufälligem Kontakt und bei
Eindringen von Fremdkörpern
(5 = staubgeschützt), zweite Ziffer: Schutz
gegen eindringendes Wasser
(4 = spritzwassergeschützt)
Isol. Kl. B bei einer Wicklungstemperatur von 80 °C
(Isolationklasse F bei 100 °C)
VDE Hinweis darauf, dass der Motor die
VDE-Norm einhält (fakultative Angabe)
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Elektrische Antriebe Weiterführende Literatur
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Elektrische Antriebe Bild- und Textnachweis
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Elektrische Antriebe Vorlagen
8 Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
η
Motorenwirkungsgrade
100%
DC Perm.-Magnet
spezial /
Synchronmotor
ASM High Efficiency
80%
DC Permanentmagnet
DC elektrisch erregt
60%
ASM Normmotor
20%
DC Gleichstrom
ASM Asynchronmotor
1-ph Einphasen
0%
0.001 0.01 0.1 1 10 100 1000
Wellenleistung [kW]
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Elektrische Antriebe Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
η Pumpenwirkungsgrade
60%
50% Stromsparpumpe,
verschiedene
Drehzahlen, bis
5800 U/min
40%
30%
20%
Marktangebot
Nassläufer, Auswahl
1996/98
10%
Stromsparpumpe
(Prototypen 1994)
0%
0.1 1 10 100 1000 10000
hydr. Förderleistung [W]
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Elektrische Antriebe Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 [m/s] 2,2
0 0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 2,4 2,8 3,2 3,6 [l/s] 4,4
25
2,5
20 2,0
H 15 II 1,5
[kPa] H
10 [m]
I 1,0
5 0,5
0 0
0 2 4 6 8 10 12 m3/h 16
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Elektrische Antriebe Vorlagen
0 2 4 6 8 10 12 m3/h 16
100
80
II
P1
[W]
60 I
40
20
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Elektrische Antriebe Vorlagen
0 2 4 6 8 10 12 m3/h 16
30,0
30 26,5
23,5 II
h
20
20,6
23,6 I
14,1 20,9
[%]
10 11,7 13,5
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Elektrische Antriebe Vorlagen
34 © BFE/2003
Elektrische Antriebe Vorlagen
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Elektrische Antriebe Vorlagen
70
Gesamtwirkungsgrad [%]
65
60
55
50
0 5'000 10'000 15'000 20'000
Nennleistung [m3/h]
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Elektrische Antriebe Vorlagen
m kPa
K = 0,5 1,2 2 3 3
3,5
3,0 30
Q
K=
2,5
II H
2,0 5,5 20
1,5
I
1,0
6,5 10
0,5
0 0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7 m3/h
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