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TETA AUTOMATION GMBH

Elektrische Antriebe
in der Bühnentechnik
Stand: 04.03.1997

Erschienen in der
Bühnentechnischen Rundschau 06/1997

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG ...................................................................................... 2
2 GRUNDPRINZIP................................................................................ 2
3 MOTOREN.......................................................................................... 3
3.1 Gleichstrommotor .............................................................................. 3
3.2 Elektronisch kommutierter Motor .................................................... 3
3.3 Drehstrom-Asynchronmotor ............................................................. 3
3.4 Drehstrom-Synchronmotor ............................................................... 4
4 STELL- UND REGELUNGSGLIEDER ........................................... 4
4.1 Allgemeines ........................................................................................ 4
4.2 Stell- und Regelungsglieder für Gleichstrommotoren .................. 4
4.2.1 Netzgeführter Stromrichter ............................................................... 4
4.2.2 Gleichstrom-Servoverstärker ........................................................... 4
4.3 Umrichter für elektronisch kommutierte Motoren.......................... 5
4.4 Stellglieder für Drehstrommotoren .................................................. 5
4.4.1 Netzbetrieb.......................................................................................... 5
4.4.2 Sanftanlaufgerät................................................................................. 5
4.4.3 Frequenzumrichter............................................................................. 5
4.4.4 Digitaler Pulsumrichter...................................................................... 5
5 RESÜMEE .......................................................................................... 6

Rudolf Timmes
Teta Automation GmbH
Marie-Curie-Straße 5
47475 Kamp-Lintfort
Tel. 02842 96642-12
Fax 02842 96642-27
Email Timmes@Teta-Automation.de

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TETA AUTOMATION GMBH

RUDOLF TIMMES

Elektrische Antriebe in der Bühnentechnik


1 EINLEITUNG 2 GRUNDPRINZIP werden. Bei Motoren, die nur mit Stator-
wicklungen ausgerüstet sind und deren
Die elektrische Antriebstechnik hat in Alle in der Antriebstechnik gebräuchlichen Rotor mit Permanentmagneten belegt
Theatern und Mehrzweckhallen eine gro- Motoren basieren auf demselben Prinzip. sind, ist das Wärmeproblem weit weniger
ße Verbreitung gefunden. In nahezu allen Stator und Rotor sind mit Magneten aus- ausgeprägt, da die Wärme über das Ge-
Häusern sind Elektromotoren im Einsatz. gerüstet, die durch ihre anziehende bzw. häuse leicht abgeführt werden kann. Moto-
Selbst diejenigen Häuser, die über hydrau- abstoßende Wirkung Drehmomente im ren dieser Bauart sind in der Regel daran
lische Antriebe verfügen, können zum Be- Rotor erzeugen. Um eine kontinuierliche zu erkennen, daß sie ohne Kühlrippen
trieb der Pumpen ihrer Druckstationen auf Rotorbewegung zu erreichen, sind ein um- auskommen.
Elektromotoren nicht verzichten. laufendes und ein in der Regel stationäres
Feld erforderlich. Dabei sind zwei Mög- Elektromotoren können auch als Genera-
Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher lichkeiten gegeben: entweder wird im Sta- toren arbeiten, d.h. daß sie zum Betrieb
Motoren und dazugehöriger Stell- und tor ein umlaufendes Feld erzeugt, welches keine Energie benötigen, sondern Energie
Regelungsglieder ist es nicht immer trivial, den Rotor mit seinem stationären Feld erzeugen. Dieser Betriebsfall kann bei
den Überblick zu behalten. Das gilt be- mitzieht, oder aber der Rotor wird mit ei- Abwärtsfahrten unter Last und besonders
sonders dann, wenn für einen bestimmten nem Wechselfeld belegt, mit dem er sich beim Abbremsen auftreten. Die an die
Anwendungsfall ein geeigneter Antrieb am stationären Statorfeld abstößt. Steuerung zurückgespeiste, überschüssi-
ausgewählt werden muß. Der vorliegende ge Energie darf nicht zu einer Zerstörung
Aufsatz soll dabei eine kleine Hilfestellung Magnetfelder können durch Permanent- der Steuerung führen. Abhilfe schaffen
leisten. Dazu werden die in der Bühnen- magneten oder durch Elektromagneten Bremswiderstände oder Netzrückspeisun-
technik sinnvoll einsetzbaren Motoren in erzeugt werden. Permanentmagneten wei- gen. Gibt es im Generatorbetrieb keinen
ihrem prinzipiellen Aufbau kurz erläutert. sen ein konstantes, stationäres Feld auf. Abnehmer für die Energie, wie es z.B. bei
Aus dem Aufbau lassen sich unmittelbar Umlaufende Magnetfelder lassen sich mit defekten Bremswiderständen auftreten
ihre spezifischen Eigenschaften ableiten. ihnen nicht erzeugen. Motoren ohne kann, so „rauscht der Antrieb durch“, er
In die Betrachtung einbezogen werden die zusätzlichen Elektromagneten sind daher kann nur noch durch mechanische Brem-
dazugehörenden Stell- und Regelungs- nicht denkbar. Elektromagneten bieten sen angehalten werden.
glieder, da durch sie die Funktionalität und gegenüber Permanentmagneten den we-
damit die Einsatzmöglichkeiten der Moto- sentlichen Vorteil, daß die Stärke ihrer Je nach Art der Magnetfelderzeugung und
ren maßgeblich geprägt werden. In einem Kraftwirkung über den Stromfluß stufenlos Steuerung unterscheidet man die folgen-
abschließenden Resümee werden die ein- einstellbar ist. Noch wichtiger ist, daß die den Hauptmotorarten: Gleichstrommoto-
zelnen Antriebsarten miteinander vergli- Richtung der Kraftwirkung umpolbar ist. ren, elektronisch kommutierte Motoren
chen. Nur so lassen sich die neutralen Zonen und die Drehstrommotoren Asynchron-
überbrücken, in denen ungleichnamige und Synchronmotor.
Um den Rahmen eines Übersichtsaufsat- Pole sich gegenüberstehen und aufgrund
zes nicht zu sprengen, mußten einige ihrer Anziehung jegliche weitere Bewe- Für den Betrieb der Motoren sind Stell-
physikalische und technologische Grund- gung verhindern würden. Diese Feldum- und Regelungsglieder erforderlich. Ein di-
lagen als bekannt vorausgesetzt werden. schaltung (Kommutierung) kann rein me- rekter Netzbetrieb ist nur in Ausnahmefäl-
Auf Wunsch der DTHG-Mitglieder bin ich chanisch, aber auch elektronisch erfolgen. len möglich. Schon bei Motorleistungen ab
gerne bereit, diese Lücken durch Vorträge 4 KW müssen zur Vermeidung von Netz-
z.B. bei den Regionaltagungen zu schlie- Der zum Aufbau der Motormomente erfor- rückwirkungen die Anfahrströme begrenzt
ßen. derliche Stromfluß kann wegen seiner werden.
Wärmewirkung ein erhebliches Problem
Wesentliche Kriterien zur Bewertung der darstellen. So ist allen Motoren mit einem Je nach Motorart und gewünschten Bewe-
Eigenschaften eines Antriebs sind das Mo- stromdurchflossenen Rotor gemeinsam, gungseigenschaften kommen die folgen-
tormoment, die maximale Drehzahl, der daß die Wärme gerade dort auftritt, wo sie den Geräte in Frage: Gleichstrommaschi-
Drehzahlstellbereich, das Verhalten bei am schlechtesten abgeführt werden kann, nen werden meist mit netzgeführten
niedrigen Drehzahlen bis hin zum Still- nämlich im Innern des Motors. Das kann Stromrichtern oder Servoverstärkern be-
stand, die Abbremseigenschaften, die Re- besonders im bühnentechnischen Einsatz trieben. Elektronisch kommutierte Motoren
gelgüte, die Geräuschemission, der War- zu Problemen führen, weil aus Ge- benötigen spezielle Umrichter (EC-
tungsaufwand und nicht zuletzt die Investi- räuschemissionsgründen in der Regel auf Servoverstärker). Für Drehstrommotoren
tions- und Unterhaltungskosten. Lüfter verzichtet werden muß. Auch die in stehen Frequenzumrichter und speziell für
manchen Industriezweigen einsetzbaren Asynchronmotoren digitale Pulsumrichter
Unter dem Drehzahlstellbereich versteht Wasser- oder Ölkühlungen sind für die mit feldorientierter Regelung zur Verfü-
man das Verhältnis von maximaler zu mi- Bühnentechnik weniger geeignet. Ist der gung.
nimal ruckfrei fahrbarer Betriebsdrehzahl. Antrieb für Dauerfahrten vorgesehen, so
Motoren, die in Moment, Drehzahl und kann das Wärmeproblem nur durch den Damit ein Motor zu jedem Zeitpunkt die
Position sehr feinfühlig regelbar sind und Einsatz von Motoren höherer Leistungs- erforderlichen Momente und Drehzahlen
auch im Stillstand ein hinreichendes Mo- klassen gelöst werden, die über vergrö- abgeben kann, muß er geregelt betrieben
tormoment abgeben, werden häufig als ßerte Oberflächen die Wärme besser an werden. Dazu wird sein Istzustand konti-
Servoantriebe bezeichnet. Mit ihnen sind die Umgebung abgeben. Generell müssen nuierlich gemessen. Als Maß für das Mo-
Drehzahlstellbereiche von ca. 1:2.000 und bei der Motorauswahl die im Theaterbe- ment wird beim Gleichstrom- und beim
besser erreichbar. reich üblichen leistungsmindernden hohen elektronisch kommutierten Motor der Mo-
Umgebungstemperaturen berücksichtigt torstrom erfaßt. Beim Asynchronmotor lie-

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gen die Verhältnisse komplizierter, da Mo- nen. Bei Nebenschlußmotoren werden stung eine geringere Stromstärke benötigt
torstrom und Moment nichtlinear miteinan- der Stator und der Anker parallel geschal- wird.
der verknüpft sind. Hier sind noch weitere tet und von einer gemeinsamen Span-
Meßwerte erforderlich. Die Drehzahl wird nungsversorgung betrieben, bei Reihen-
mit analogen oder digitalen Tachogenera- schlußmotoren werden Stator und Anker 3.3 Drehstrom-Asynchronmotor
toren, die meist integraler Bestandteil der in Reihe geschaltet, so daß sie von einem
Motoren sind, gemessen. Diese Meßgrö- gemeinsamen Strom durchflossen wer- Ebenso wie der elektronisch kommutierte
ßen werden dem Stell- und Regelungs- den. Motor arbeitet auch der Asynchronmotor
glied als Istsignal zugeführt. ohne Kollektor und Bürsten. Der Stator
Wegen ihrer sehr guten, relativ lastunab- des Motors ist mit einer dreiphasigen
Die Positionsregelung erfolgt durch über- hängigen regelungstechnischen Eigen- Wicklung ausgestattet, die beim Anschluß
geordnete Rechnersysteme, auf die hier schaften haben sich in der Bühnentechnik an ein Drehstromnetz ein umlaufendes
nicht näher eingegangen werden soll. permanenterregte und elektrisch fremder- Magnetfeld erzeugt, ohne daß eine
regte Gleichstrommaschinen durchge- zusätzliche mechanische oder
setzt. Der Vorteil der magnetischen Per- elektronische Kommutierung notwendig
3 MOTOREN manenterregung liegt in einem geringeren wäre. Je nach Art der Wicklung können
Steuerungs- und Verkabelungsaufwand. die Felder zweipolig, vierpolig, sechspolig
3.1 Gleichstrommotor usw. ausgeführt werden. Ein zweipoliges
Sonderausführungen der Gleichstromma- Feld führt am 50-Hz-Netz zu einer
Bis vor etwa 10 - 15 Jahren wurden dreh- schinen wie Scheibenläufermotoren und Umlauffrequenz von 3.000 min-1, ein
zahlregelbare Antriebe fast ausschließlich Schrittmotoren haben wegen ihrer gerin- vierpoliges zu 1.500 min-1, ein
durch Gleichstrommotoren realisiert. gen Motormomente in der Bühnentechnik sechspoliges zu 1.000 min-1. Für die
keine Bedeutung. Bühnentechnik kommen wegen der
Die Statorerregung erfolgt je nach Bauart drehzahlabhängigen Geräuscherhöhung
des Motors durch Permanent- oder Elek- nur vier oder besser sechspolige Motoren
tromagneten. Der Rotor ist in jedem Falle zum Einsatz.
mit einer Wicklung versehen. Der Strom 3.2 Elektronisch kommutierter Motor
Bei der Erzeugung des Magnetfelds des
wird über Bürsten und einen Kollektor (= Beim elektronisch kommutierten Motor Rotors macht man sich zunutze, daß sich
Kommutator) so zugeführt, daß er im Be- (EC-Motor) werden die prinzipbedingten ändernde Magnetfelder in elektrischen Lei-
reich der neutralen Zone seine Flußrich- Nachteile des durch Permanentmagneten tern Spannungen induzieren. Um diesen
tung ändert und damit eine Umkehr der erregten Gleichstrommotors, wie die Wär- Effekt auszunutzen, wird der zylindrische
Rotorkraftwirkung bewirkt, so daß eine meentwicklung im Rotor und Problematik Rotor an seiner Oberfläche mit Stäben
umlaufende Bewegung erzielt wird. der mechanischen Kommutierung, um- belegt, die an den Stirnseiten
gangen. Dazu wird der Aufbau des Motors kurzgeschlossen werden, so daß die Form
Diese Art der mechanischen Kommutie- im Vergleich zum Gleichstrommotor genau eines Käfigs entsteht. In den Stäben
rung ist mit einigen Nachteilen behaftet. umgekehrt: Die Wicklung wird in den Sta- fließen Ausgleichsströme, durch die
So wird bei höheren Drehzahlen der tor verlegt und die Magnete in den Rotor. Magnetfelder erzeugt werden. Wegen
Stromübergang zunehmend erschwert. Dabei ist anzumerken, daß die Stator- dieser speziellen Rotorart wird der Motor
Dadurch müssen der Stromfluß und damit wicklung dreiphasig ausgeführt wird. Da auch als Kurzschlußläufer oder
das Motormoment eingeschränkt werden. nunmehr der Rotor mit einem stationären, Käfigläufer bezeichnet.
Das bedeutet in der Praxis, daß aufgrund nicht umpolbaren Feld belegt ist, entfällt
dieser „Kommutierungsgrenze“ die Moto- die mechanische Kommutierung des Ro- Rotorspannungen werden nur induziert,
ren erheblich überdimensioniert werden tors. Statt dessen erfolgt eine elektroni- wenn sich das Statormagnetfeld relativ zur
müssen, wenn die Nennlast auch bei Ma- sche Kommutierung des Ständerstromes. Rotorbewegung ändert. Stimmen Rotor-
ximalgeschwindigkeit zur Verfügung ste- Dazu wird die aktuelle Rotorstellung meist drehzahl und Statordrehfrequenz überein,
hen soll. Im Bereich von niedrigen Dreh- mit Hilfe eines Hallgenerators gemessen wird keine Spannung erzeugt, es fließt
zahlen ist die Kühlung eingeschränkt und und einer Steuerungseinheit zugeführt, die demnach auch kein Strom, es wird kein
es besteht die Gefahr des Festbrennens im Ständer ein umlaufendes Magnetfeld Magnetfeld aufgebaut und es entsteht kein
von Kommutatorlamellen. Die Ankerspan- erzeugt. Moment. Die Rotordrehzahl muß daher
nung muß wegen einer begrenzten Span- immer geringer als die Statordrehzahl
nungsfestigkeit der Lamellen beschränkt Elektronisch kommutierte Motoren können sein. Diese Differenz wird Schlupf ge-
werden. Daher sind häufig kostenerhö- ohne ihre dazugehörenden Umrichter nicht nannt. So liefert ein vierpoliger Standard-
hende Transformatoren notwendig. Die betrieben werden, sie bilden mit ihnen ei- motor mit einer elektrischen Umlauffre-
Wärme, die durch die Ankerwicklung im ne funktionsmäßige Einheit. quenz von 1.500 min-1 im Nennbetrieb nur
Innern des Motors entsteht, ist nur eine Wellendrehzahl von ca. 1.380 min-1.
schlecht ableitbar. Der prinzipbedingte Ebenso wie Gleichstromantriebe sind auch
Verschleiß der Bürsten erfordert eine re- elektronisch kommutierte Antriebe sehr Als Sonderbauform werden Asynchronmo-
gelmäßige Wartung. Wegen der geringen gut regelbar. Der Momentenabfall bei ho- toren mit zwei und mehr unabhängigen
Fahrleistungen in den Theatern stellt die- hen Drehzahlen ist weit geringer als beim Wicklungen mit verschiedenen Polzahlen
ser Aspekt anders als im industriellen Fer- Gleichstrommotor. Der Betrieb bei niedri- angeboten. Durch Umschaltung der Wick-
tigungsbereich keine wesentliche Ein- gen Drehzahlen ist unproblematisch, da lung (Polumschaltung) können so mit
schränkung dar. Wärme im Stator entsteht und unmittelbar einem Motor verschiedene Festdrehzahlen
an die Umgebung abgegeben werden eingestellt werden. Die Umschaltung ist
Unabhängig von der Ausführung des An- kann. Da keine Bürsten benötigt werden, auch im laufenden Betrieb möglich.
kerstromkreises haben sich für die tritt kein typischer Verschleiß auf, und die
Statorerregung neben den Wartung kann auf ein Minimum reduziert Der Kurzschlußläufer hat sich wegen sei-
Permanentmagneten Elektromagneten erden. Der Motor kann anders als der nes einfachen mechanischen Aufbaus zu
durchgesetzt. Wird die Erregung durch Gleichstrommotor mit hohen Spannungen einem kostengünstigen Industrie-
einen vom Anker völlig entkoppelten betrieben werden, so daß bei gleicher Lei- Standardmotor entwickelt, der sich durch
Stromkreis durchgeführt, spricht man von einen geringen Verschleiß und damit ein-
fremderregten Maschinen. Bei Ne-

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hergehend einen geringen Wartungsauf- deutlich niedriger als 1,2 m/s ist. Höhere
wand auszeichnet. Er ist prinzipiell weni- Der besondere Vorteil des Synchronmo- Getriebeübersetzungen führen zu niedri-
ger gut regelbar, das gilt insbesondere bei tors liegt darin, daß er der vorgegebenen geren ruckfrei fahrbaren Geschwindigkei-
niedrigen Drehzahlen. Erst durch einen Netzfrequenz - wenn er sie einmal erreicht ten.
erhöhten regelungstechnischen Aufwand hat - mit äußerster Präzision folgt. Das
können ihm Servoeigenschaften „anerzo- bedeutet auch, das mehrere Motoren, die Stromrichter sind bewährte, relativ kosten-
gen“ werden. Doch dann sind hohe Anfor- an demselben Netz betrieben werden, ab- günstige Komponenten, die auch für höhe-
derungen an die Wicklungen zu stellen, solut synchron laufen. Wenn die Statorfre- re Leistungsanforderungen erhältlich sind.
die von Standard-Normmotoren kaum quenz einstellbar ist, kann der Läufer aus Mit ihnen können auch Schwerlastzüge
noch erreicht werden. dem Stillstand „abgeholt“ werden und un- und Bühnenpodien betrieben werden.
ter Berücksichtigung seiner Trägheit auf
Eine Variante des Asynchronmotors ist der jede beliebige Drehzahl bis hin zu einer Häufig bieten Stromrichter die einzige
Schleifringläufer. Er ist mit der gleichen maximal zulässigen Drehzahl eingestellt wirtschaftlich vertretbare Möglichkeit, älte-
Statorwicklung ausgerüstet wie der Kurz- werden. re Maschinerien, deren Mechanik noch
schlußläufer. Die drei Wicklungen des brauchbar ist, mit einer neuen Steuerung
Läufers sind jedoch nicht kurzgeschlos- Der Synchronmotor ist ähnlich aufgebaut auszurüsten. Die früher vielfach eingesetz-
sen, sie werden über Schleifringe aus dem wie der elektronisch kommutierte Motor. ten Gleichstrommotoren, die ja keinem
Motor herausgeführt. Über variable Wider- Der wesentliche Unterschied liegt allein hohen Verschleiß unterworfen waren,
stände kann das Anlaufverhalten des Mo- darin, daß der EC-Motor zusätzlich einen können meist weiterhin genutzt werden.
tors eingestellt werden. Werden die drei Lagegeber zur Messung der aktuellen Ro-
Wicklungen kurzgeschlossen, so unter- torstellung enthält. Nachteilig bei Stromrichtern ist die Ge-
scheidet sich der Schleifringläufer in sei- räuschentwicklung. Ein Netzbrummen von
nen Eigenschaften nicht mehr vom Kurz- 300 Hz ist unüberhörbar.
schlußläufer. 4 STELL- UND REGELUNGSGLIEDER

4.1 Allgemeines 4.2.2 Gleichstrom-Servoverstärker


3.4 Drehstrom-Synchronmotor
Die spezifischen Eigenschaften der ver- Bis vor ca. 10-15 Jahren wurden rege-
Der Stator des Synchronmotors ist genau- schiedenen Motorarten werden erst mit lungstechnisch hochwertige Antriebe mit
so aufgebaut wie der des Asynchronmo- Hilfe der Stell- und Regelungsglieder Gleichstrommotoren und Transistor-
tors. Auch hier wird beim Anschluß an ein nutzbar gemacht. Sie bestimmen maßgeb- Servoverstärkern realisiert.
Drehstromnetz ein umlaufendes Magnet- lich den Drehzahlstellbereich und die
feld erzeugt. Der Läufer wird entweder mit drehzahlabhängigen Motormomente, letzt- Bei diesen Verstärkern wird über einen
Permanentmagneten belegt, oder aber er lich also die Eignung eines Motors für be- Drehstrom-Transformator und eine 6-
erhält sein Magnetfeld durch eine Wick- stimmte Anwendungsfälle. pulsige Brückenschaltung ein Gleichstrom-
lung, die über Schleifringe konstant mit Zwischenkreis gespeist, der mit Hilfe von
Strom versorgt wird. Der Läufer wird von Kondensatoren gepuffert wird. Die Gleich-
dem umlaufenden Ständerfeld synchron 4.2 Stell- und Regelungsglieder für spannung wird dem Motor über einen vier-
mitgezogen. Da das Läuferfeld stets zur Gleichstrommotoren poligen Wechselrichter zugeführt. Die
Verfügung steht, kann dieser Motor im Transistoren der Brücke werden mit Fre-
Gegensatz zum Asynchronmotor auch im 4.2.1 Netzgeführter Stromrichter quenzen von ca. 4 - 10 kHz getaktet be-
Stillstand ein Moment abgeben. trieben. Mit Hilfe der Pulsbreitenmodulati-
Die zum Betrieb von Gleichstrommaschi- on und einer hochwertigen Strom- und
Für den direkten Netzbetrieb ohne weitere nen erforderliche Gleichspannung wird Drehzahlregelung werden lastunabhängig
Hilfsmittel ist der Synchronmotor im allge- aus der dreiphasigen Netzspannung mit sehr große Drehzahl-Stellbereiche von
meinen ungeeignet, da er aufgrund seiner Hilfe von gesteuerten sechspulsigen Thy- mindestens 1:2.000 realisiert. Im Brems-
Rotorträgheit die Synchrondrehzahl ge- ristor-Gleichrichterbrücken durch Phasen- betrieb wird die überschüssige Energie in
genüber dem umlaufenden Statorfeld nicht anschnitt erzeugt. Mit den Brücken wird den Zwischenkreis zurückgespeist und
erreichen kann. Lediglich für sehr kleine sowohl der motorische als auch der gene- über eine Ballastschaltung Bremswider-
Leistungen ist er einsetzbar. So wird er ratorische Betrieb abgedeckt. Die Öff- ständen zugeführt.
häufig in netzgeführten Uhren eingesetzt, nungszeiten der jeweiligen Thyristorzwei-
deren Genauigkeit allein durch die Präzi- ge werden durch eine integrierte Strom- Servoverstärker stehen nur für einge-
sion der Frequenz des europäischen Ver- und Drehzahlregelung vorgegeben. Zum schränkte Motorströme zur Verfügung.
bundnetzes bestimmt wird. Betrieb von fremderregten Maschinen ist Daher wurden in vielen Theatern nur für
die Stromversorgung für die Erregerwick- Punktzüge und Prospektzüge geringerer
Wegen ihres ungünstigen Anlaufverhal- lung bereits in vielen Geräten integriert. Last Servoverstärker eingesetzt. Für
tens ist die Synchronmaschine als Motor Schwerlastzüge und besonders Unterma-
kaum brauchbar, sie wird in erster Linie Mit Stromrichtern lassen sich wegen einer schinerien wurde auf Stromrichter zurück-
als Generator eingesetzt, wo sie durch durch das Netz vorgegeben geringen gegriffen. Eine inhomogene Technik war
einen externen Hilfsantrieb zunächst auf Taktfrequenz zwar keine Servoqualitäten das Resultat.
die Netzfrequenz beschleunigt werden erzielen, Drehzahlregelbereiche von ca. 1:
muß. 100 sind aber durchaus üblich. Bei niedri- Neuanlagen werden kaum noch mit der
geren Drehzahlen wird das Verhalten Gleichstrom-Servoverstärkertechnik aus-
Der Reluktanzmotor stellt einen Sonder- zunehmend ruckhafter, aber dem Antrieb gerüstet. Ersatzteile sind jedoch von eini-
fall der Synchronmaschine dar. Er ist für steht ein genügendes Moment zur Verfü- gen Herstellern noch lieferbar. Weiter-
den Anlauf mit einer zusätzlichen Asyn- gung, um Lasten auch im „Stillstand“ zu oder gar Neuentwicklungen wird es nicht
chronwicklung ausgestattet. Da er jedoch halten. mehr geben.
relativ teuer ist und einen schlechten Wir- Die regelungstechnischen Qualitäten rei-
kungsgrad aufweist, wird er selten einge- chen in vielen Fällen aus, insbesondere
setzt. dann, wenn die Maximalgeschwindigkeit

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4.3 Umrichter für elektronisch kom- 4.4.2 Sanftanlaufgerät Einzelne Hersteller geben für
mutierte Motoren Asynchronmotoren Stellbereiche von
Durch Sanftanlaufgeräte wird der erhöhte 1:100 an. Grenzen sind jedoch dadurch
Umrichter für elektronisch kommutierte Strombedarf in der Hochlaufphase auf ein gesetzt, daß mit abnehmender Frequenz
Antriebe sind ähnlich aufgebaut wie die erträgliches Maß reduziert. Dadurch steht in den Läuferwicklungen kaum noch
Gleichstrom-Servoverstärker. Sie arbeiten ein geringeres Moment für die Beschleu- Spannungen induziert werden, so daß die
ebenfalls mit einem Gleichstrom- nigung zur Verfügung, so daß sich auch Läufermomente entsprechend abnehmen.
Zwischenkreis, der allerdings meist statt mechanisch ein sanfteres Anfahren ergibt. Dieser Effekt läßt sich nur teilweise durch
von einer Gleichstrombrücke von einem eine Erhöhung der Ständerspannung bei
Wechselrichter gespeist wird, mit dem Das Abbremsen erfolgt nach wie vor sehr niedrigen Drehzahlen kompensieren. Eine
überschüssige Energie ins Netz zurückge- abrupt. Erst wenn ein Sanftanlaufgerät weitere Möglichkeit der Erweiterung des
speist werden kann. Auf Netztransformato- auch eine Sanftauslauffunktion umfaßt, ist Drehzahlstellbereichs liegt in der Verdopp-
ren wird verzichtet, da elektronisch kom- mit einer Verbesserung zu rechnen. In je- lung der Motordrehzahl durch Erhöhung
mutierte Motoren mit höheren Spannun- dem Fall erhalten bleibt die Problematik der Drehfeldfrequenz von 50 auf 100 Hz.
gen arbeiten als Gleichstrommotoren. Ein der Lastabhängigkeit. So kann z.B. beim Diese Art der Verbesserung von techni-
6-pulsiger, von einer Pulsbreitenmodulati- Betrieb einer Winde unter Vollast in der schen Daten dürfte schon allein aus Ge-
on gesteuerter Wechselrichter versorgt Startphase das Moment zu gering sein, räuschgründen für die Bühnentechnik
entsprechend der aktuellen Rotorposition um die Last zuverlässig zu halten. Ande- kaum tragbar sein. Hinzu kommt, daß
die drei Statorwicklungen mit Strom. Bei rerseits kann bei einem lastfreien Betrieb Standard-Normmotoren nicht für den Be-
älteren Geräten erfolgt der Stromübergang der mechanische Sanftanlauf zu wenig trieb mit erhöhten Frequenzen ausgelegt
von einer Phase auf die nächste meist tra- ausgeprägt sein. sind.
pezförmig. Kleine Momentensprünge im
Bereich der Übergänge waren die Folge. Eine wesentlich bessere, wenngleich teu- Mit Frequenzumrichtern lassen sich bei
Bei einem sinusförmigen Übergang, wie er rere Lösung, kann mit Frequenzumrichtern überlagerter Positionsregelung durchaus
heute meist realisiert ist, wird dieser Nach- erreicht werden. schon synchrone Gruppenfahrten ausfüh-
teil vermieden. ren. Es muß jedoch sichergestellt werden,
daß alle beteiligten Antriebe ihre minimal
Während bis vor einigen Jahren als elek- 4.4.3 Frequenzumrichter zulässige Drehzahl nicht unterschreiten.
tronische Schalter ausschließlich Transi- Richtungswechsel während der Bewegung
storen eingesetzt wurden, ist man inzwi- Mit Hilfe von Frequenzumrichtern wird aus sind nicht zulässig.
schen zu IGBTs (insulated gate bipolar dem Netz mit seiner starren Frequenz von
transistor) übergegangen, die sich durch 50Hz ein auf Drehstrommotoren zuge-
eine Kurzschlußfestigkeit von ca. 10 Se- schnittenes Spannungssystem mit variab- 4.4.4 Digitaler Pulsumrichter
kunden sowie eine erhöhte Taktfrequenz ler Frequenz geschaffen. Damit ist es
bei gleichzeitiger Reduzierung der An- möglich, die Drehzahl von Synchron- und Gleichstromantriebe und elektronisch
steuerleistung auszeichnen. Asynchronmotoren zu steuern. kommutierte Antriebe sind sehr gut regel-
bar, da das Stator- und das Läuferfelder
Elektronisch kommutierte Antriebe ver- Die Netzspannung wird über eine Dreh- getrennt einstellbar sind. Eines der beiden
meiden die typischen Nachteile der strombrücke in einen Gleichstrom- Felder wird konstant gehalten, z.B. durch
Gleichstromtechnik. Bei ähnlich gutem Zwischenkreis mit einem Pufferkondensa- den Einsatz von Permanentmagneten,
Regelungsverhalten sind sie auch für tor eingespeist. Ein Wechselrichter formt während das andere kontinuierlich verän-
deutlich höhere Motormomente erhältlich. durch entsprechende Ansteuerung seiner dert wird. Beim Asynchronmotor liegen die
Hervorzuheben ist die geringe Geräusch- Brücke aus dem Gleichstrom einen fre- Verhältnisse grundlegend anders. Hier
entwicklung. Das gilt besonders bei An- quenzvariablen Drehstrom, der dem Motor sind das Stator- und das Läuferfeld nicht
wendung der Sinuskommutierung. zugeführt wird. Im Generatorbetrieb wird entkoppelt. Ein Läuferfeld, welches ja
über den Wechselrichter Strom in den durch Induktion entsteht, kann sich nur
Zwischenkreis zurückgespeist. Steigt die ausbilden, wenn sich das Statorfeld be-
4.4 Stellglieder für Drehstrommotoren Spannung des Zwischenkreises über ei- wegt. Das Läuferfeld hängt also von der
nen Schwellwert an, wird über einen elek- Veränderung des Statorfeldes ab. Um
4.4.1 Netzbetrieb tronischen Schalter die überschüssige dennoch eine gute Regelbarkeit zu errei-
Energie einem Bremswiderstand zugeführt chen, werden die Felder durch mathemati-
Der direkte Betrieb von Asynchronmotoren und dort in Wärme umgewandelt. sche Transformationen entkoppelt. Eine
am Drehstromnetz führt zu einem ruckhaf- weitere Problematik ergibt sich dadurch,
ten Hochlauf, wobei die Hochlaufzeiten Synchronmotoren folgen exakt der vorge- daß das Läuferfeld für die Regelung be-
stark lastabhängig sind. Zudem tritt wäh- gebenen Frequenz, während bei Asyn- kannt sein muß. Meßtechnisch kann es
rend der Hochlaufphase ein gegenüber chronmotoren mit einer deutlichen Lastab- jedoch kaum erfaßt werden, da es im rotie-
dem Nennbetrieb um etwa den Faktor 8 hängigkeit der Drehzahl zu rechnen ist. renden Teil anliegt und die Meßwerte nach
stark erhöhter Motorstrom auf, der zu un- außen geführt werden müßten. Abhilfe
erwünschten Netzrückwirkungen führt. Aus Frequenzumrichter erzeugen üblicherwei- schafft ein mathematisches Modell, wel-
diesem Grunde dürfen nur Antriebe bis se Drehfelder im Frequenzbereich zwi- ches auf der Basis der meßbaren Größen
max. 4 KW direkt ans Netz angeschlossen schen 2 und 50 Hz. Damit lassen sich Strangspannungen, Strangströme, Stän-
werden. Die nach dem Hochlauf erreichte Synchronmotoren in einem Drehzahlstell- derfrequenz und Drehzahl das Läuferfeld
Drehzahl ist lastabhängig. Für synchrone bereich von 1:25 betreiben. Ungeregelte nachbildet.
Gruppenfahrten ist der direkte Netzbetrieb Asynchronmotoren erreichen nur einen
daher völlig ungeeignet. Stellbereich von 1:10. Mit Tachorückfüh- Erst durch einen erheblichen mathemati-
rung und Drehzahlregelung läßt sich je- schen Aufwand gelingt es, eine definierte
doch auch für Asynchronmotoren der Be- Abhängigkeit zwischen Stator- und Rotor-
reich auf 1:25 ausdehnen. feld zu erzeugen. Damit ist die Grundlage
für eine dynamische und präzise Regelung
auf der Basis der „feldorientierten Rege-

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lung“ gegeben. Die erreichbare Regelgüte 5 RESÜMEE kommutierte und Asynchron-Kurzschluß-
ist mit der von Gleichstromantrieben und läufermotoren bewährt.
EC-Servoantrieben durchaus vergleichbar. Bild 5-1 gibt einen Überblick über die
Einordnung der beschriebenen Motorarten Die grundlegenden Eigenschaften der drei
Die Wicklungen von Standard- in die Klassen Gleichstrommotor, elektro- Servo-Motorarten Gleichstrommotor, elek-
Asynchronmotoren sind in der Regel nicht nisch kommutierter Motor und Dreh- tronisch kommutierter Motor und Asyn-
für den hochdynamischen Betrieb mit Pul- strommotor. In der bühnentechnischen chronmotor sind in Tabelle 5-1 zusam-
sumrichtern ausgelegt. Rückfragen beim Praxis haben sich permanent- und fremd- mengefaßt.
Motorhersteller sind unumgänglich. erregte Gleichstrommotoren, elektronisch

Gleichstrommotor Elektronisch kommutierter Motor Drehstrommotor

Permanent- Elektrisch
Scheiben- Schritt- Synchron- Reluktanz- Asynchron-
magnet- erregter
läufer motor motor motor motor
Motor Motor

Fremd- Reihen- Neben- Läufer mit Läufer mit


erregter schluß- schluß- Schleifring- Kurzschluß-
Permanent- Feld-
Motor motor motor läufer läufer
magneten wicklung

Bild 5-1: Klassifizierung elektrischer Antriebe

Wegen ähnlicher Eigenschaften wird beim


Gleichstrommotor nicht zwischen perma-
Gleichstrom- Elektronisch Asynchron- nent- und fremderregtem Motor unter-
Eigenschaften Servo- kommutierter Servo- schieden. Beim Asynchronmotor wurde
motor Motor motor nur der Kurzschlußläufer betrachtet. Der
Schleifringläufer hat bei einem höheren
Aufbau des Motors aufwendig aufwendig einfach mechanischen Aufwand gleiche Eigen-
Bürsten ja nein nein schaften. Der Hochlauf über Stellwider-
stände wird heute kaum noch genutzt.
Netzanschluß Tranformator direkt direkt
Energierückspeisung nein Standard möglich In Tabelle 5-2 sind die spezifischen Daten
Motorstrom hoch niedrig niedrig und Eigenschaften der verschiedenen Mo-
torarten im Zusammenspiel mit den für sie
Kabelquerschnitte hoch gering gering geeigneten Stell- und Regelungsgliedern
hohe Schutzart aufwendig einfach einfach aufgelistet. Die maximalen Motormomente
und Motorleistungen geben Auskunft dar-
Verschleiß relativ hoch gering gering
über, bis zu welchen Leistungsklassen die
Wartung erforderlich nein nein jeweiligen Antriebe zur Verfügung stehen.
Dabei wurde von einer
Wärmeableitung ungünstig einfach ungünstig
maximalen Drehzahl von 1.500 min-1 aus-
Temperaturüberwachung schwierig einfach schwierig gegangen, die in der Regel einen vertret-
Dynamik sehr gut sehr gut sehr gut baren Kompromiß zwischen der Motor-
größe, durch die maßgeblich die Kosten
Regelverhalten sehr gut sehr gut sehr gut bestimmt werden, und der Geräuschemis-
Regelaufwand einfach hoch sehr hoch sion darstellt. Die Drehzahl-Stellbereiche
und das Motormoment im Stillstand sind
Drehzahl-Drehmomenten-Kennlinie ungünstig günstig günstig
entscheidende Parameter im Hinblick auf
Notbetrieb aufwendig aufwendig am 50-Hz-Netz die Eignung eines Antriebs für harmonisch
ablaufende szenische Verwandlungen.
Tab 5-1 Eigenschaften der Servoantriebe

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TETA AUTOMATION GMBH

Stell- Motormoment Motorleistung Drehzahl- Lastab- Moment bei Positions-


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Motor Sensorik und bei 1500 min bei 1500 min Stellbereich hängigkeit Drehzahl regelung

Regellungsglied max. ca. Nm max. ca. KW ca. Null

Asynchronmotor keine direkter Netzbetrieb 25 1) 4 1) 1 Festdrehzahl ja undefiniert unmöglich

Asynchronmotor mit Polumschaltung keine direkter Netzbetrieb 25 1) 4 1) max. 4 Festdrehz. ja undefiniert unmöglich

Asynchronmotor keine Sanftanlaufgerät 2.500 400 1 Festdrehzahl ja undefiniert unmöglich

Asynchronmotor keine Frequenzumrichter 1.200 200 1 zu 10 ja undefiniert eingeschränkt

2)
Asynchronmotor Tacho Frequenzumrichter 1.200 200 1 zu 25 nein undefiniert eingeschränkt

Asynchronmotor (kein Normmotor) Tacho, Lagegeber Digitaler Pulsumrichter 600 100 1 zu 2000 nein ja sehr gut

Synchronmotor keine direkter Netzbetrieb - - 1 Festdrehzahl nein - unmöglich

Synchronmotor keine Frequenzumrichter 1.200 200 1 zu 25 nein nein eingeschränkt

Reluktanzmotor keine Frequenzumrichter 50 8 1 zu 25 nein nein eingeschränkt

Fremderregter Gleichstrommotor Tacho Netzgeführter Stromrichter 2.000 300 1 zu 100 nein ja befriedigend

Permanenterregter Gleichstrommotor Tacho Netzgeführter Stromrichter 100 16 1 zu 100 nein ja befriedigend

Permanenterregter Gleichstrommotor Tacho DC-Servo-Verstärker 50 8 1 zu 2000 nein ja sehr gut

Scheibenläufermotor Tacho DC-Servo-Verstärker 14 2 1 zu 2000 nein ja, aber.. sehr gut

Elektronisch kommutierter Servomotor Tacho, Lagegeber Umrichter 140 22 1 zu 2000 nein ja sehr gut

1)
Beschränkung durch Netzrückwirkungen
2)
Einzelne Hersteller geben auch schon 1:100 an.

Tab. 5-2: Spezifische Daten elektrischer Antriebe inkl. ihrer Stell- und Regelungsglieder

Je größer der Drehzahl-Stellbereich, desto bremsung ist last-, richtungs- und rei- Drehzahl-Sollwerte, die digitalen Stellsi-
feinfühliger läßt sich ein Antrieb fahren. bungsabhängig, so daß ein vorgegebenes gnale und die Rückmeldungen auf separa-
Ein exaktes Positionieren ist nur möglich, Ziel nur ungenau erreicht wird. Eine ten Leitungen übertragen wurden, genügt
wenn auch bei niedrigsten Drehzahlen bis durchgehende Bewegung mit Fahrtrich- heute eine standardisierte Leitung, über
hin zum Stillstand noch ein hinreichendes tungsumkehr ist im allgemeinen Fall un- die sehr viel mehr Informationen übertra-
Motormoment zur Verfügung steht. Nur möglich, da im Bereich niedriger Drehzah- gen werden können, als es früher möglich.
dann sind auch anspruchsvolle Gruppen- len kein oder nur ein zu geringes Moment Dadurch wird die Fehleranalyse erleich-
fahrten möglich, die neben der Drehzahl- zur Verfügung steht. tert. Einschwingvorgänge können aufge-
regelung zusätzlich eine rechnergestützte zeichnet werden und zur Auswertung an
Positionsregelung erfordern. Als Beispiel Während in der Vergangenheit Steuerun- PCs übertragen werden.
sind zeitsynchrone Gruppenfahrten zu gen und Regelungen in diskreter Schal-
nennen, bei denen einzelne Antriebe im tungstechnik ausgeführt wurden, sind die Stell- und Regelglieder, die mit Transistor-
Extremfall sogar im Stillstand im geregel- Hersteller inzwischen dazu übergegangen, oder IGBT-Brücken ausgerüstet sind, wei-
ten Zustand gehalten werden müssen. leistungsfähige Prozeßrechner einzuset- sen, obwohl sie für verschiedene Motorar-
zen. Daraus ergeben sich zahlreiche Vor- ten ausgelegt sind, in ihrer Hardware doch
Sind beste Fahrqualitäten gewünscht, so teile. So lassen sich wesentlich intelligen- große Ähnlichkeiten auf. Die motorspezifi-
kommen bei Neuanlagen nur Asynchron- tere Regelungen realisieren. Die Asyn- schen Funktionen werden durch die Soft-
motoren mit digitalen Pulsumrichtern oder chron-Servoantriebe sind nur durch den ware und die jeweiligen Istwertsignale be-
elektronisch kommutierte Servomotoren Rechnereinsatz möglich geworden. Für stimmt. Dennoch konzentrieren sich die
mit ihren speziellen Umrichtern in Frage. die Inbetriebnahme ergeben sich Verein- meisten Hersteller auf jeweils nur eine Mo-
Gleichstrommotoren sollten nicht mehr fachungen, da alle Parameter direkt als torart. Es ist jedoch durchaus denkbar,
eingesetzt werden, da viele Hersteller Ser- Zahlenwerte einstellbar sind. Dazu wird daß allein durch Softwareanpassung ein
voverstärker nicht mehr pflegen und wei- entweder ein Display und ein Tastenfeld Stell- und Regelglied für verschiedenartige
terentwickeln. Für vorhandene Anlagen direkt am Stellglied oder ein PC benutzt. Motoren eingesetzt werden kann. So
sind die Verstärker häufig noch als Ersatz- Das umständliche Einjustieren an Poten- könnten die bisherigen eingleisigen Ent-
teile erhältlich. Bei geringeren Ansprüchen tiometern oder Trimmkondensatoren ent- wicklungen durchaus in eine gemeinsame
an die Fahrqualität können als Alternative fällt. Bei gleichartigen Antrieben kann die Entwicklung münden. Ansätze dazu sind
durchaus auch kostengünstige Stromrich- für einen Verstärker gefundene Parame- bei einigen Herstellern zu erkennen.
ter eingesetzt werden. trierung auf alle weiteren Antriebe pro-
blemlos übertragen werden. Die Langzeit-
Alle weiteren Antriebe sind für Positionie- stabilität wird erhöht, da sich Alterungs-
rungen nur bedingt geeignet, da mit ihnen probleme und Temperaturänderungen
Zielpositionen nicht geregelt angefahren kaum noch auswirken. Schnelle Rechner-
werden können. Ab einer bestimmten schnittstellen vereinfachen die Einbindung
Drehzahl wird der Antrieb abgeschaltet der Stellglieder in ein übergeordnetes
und mechanisch abgebremst. Diese Ab- Rechnersystem. Während bisher die

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