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AUFBAU UND FUNKTION PILLER POWER SYSTEMS

5.2 UNIBLOCK UBT+ Diesel

Im UNIBLOCK UBTD+ wird die vom Netz bereitgestellte Wirkleistung über eine
Koppeldrossel direkt an die Verbraucher weitergeleitet. Die UNIBLOCK Maschine liefert
die vom Verbraucher benötigte Blindleistung. Der Generatorteil der UNIBLOCK Maschine
ist an den Mittelanzapf der Koppeldrossel geschaltet. Der hochohmige Teil der Drossel ist
über den Eingangsschalter mit dem Netz verbunden, während der niederohmige Teil über
den Ausgangsschalter mit der Last verbunden ist. Die Drossel bildet zum Netz hin eine
weiche Ankopplung und kann eine Spannungsdifferenz von kurzzeitig bis zu 50 %
aufnehmen. Die Ausgangsspannung bleibt dabei durch Regelung über die UNIBLOCK
Maschine konstant. Bei Netzkurzschluss begrenzt die Drossel den Rückstrom in das
vorgeschaltete Netz und gleicht die hierdurch hervorgerufenen Spannungseinbrüche zum
Ausgang der USV aus. Transienten und Oberschwingungen in der Netzspannung werden
wirksam durch die Koppeldrossel kompensiert.
Der über ein Umrichtersystem angeschlossene Schwungradspeicher POWERBRIDGE
hält Energie vor zur verzögerungsfreien Versorgung der Verbraucher bei einem
Netzausfall.

Rotierende USV-Anlagen bieten die ideale Voraussetzung für die Lastversorgung bei
längeren Netzausfällen. Die Kopplung der vorhandenen rotierenden elektrischen
Maschine an eine Wärmekraftmaschine ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Über-
brückungszeit. Der Stromerzeuger wird so Teil der USV-Anlage und es entfallen Schnitt-
stellenprobleme wie sie bei getrennten Systemen auftreten können.

Der hohe Energieinhalt des Schwungradspeichersystems POWERBRIDGE erlaubt es,


Netzausfälle von einigen Sekunden Dauer ohne Start des Dieselmotors zu überbrücken.
Nach Abfall des Energiegehalts des Schwungrads auf einen vorgewählten Wert, kann der
Dieselmotor ohne Materialstress und mit stark reduziertem Schadstoffausstoß gestartet
werden und übernimmt sanft die Last von der sich entleerenden POWERBRIDGE.

Neben den sogenannten USV-berechtigten Verbrauchern gibt es weitere ersatzstrombe-


rechtigte Verbraucher in der Installation, die Kurzunterbrechungen tolerieren. Diese
werden üblicherweise durch eine Netzersatzanlage (NEA) über das entsprechend
ausgelegte Dieselaggregat mitversorgt. Hier ist die UNIBLOCK-Maschine eine Lösung.
Im Dieselbetrieb wird die motorische Wicklung nicht benötigt. Als Teil der
Synchronmaschine ist sie in der Lage, diese ersatzstromberechtigten Verbraucher zu
versorgen. Die Leistung der Anlage kann so erweitert werden. Der Dieselmotor ist
entsprechend zu dimensionieren.

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Netz Last
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4

5
6

7
G
G 12
G
11 M 8
9

G 13 14 13
10

Bild 5-2 Prinzipschaltbild UNIBLOCK UBTD+

1 USV Eingangsschalter 8 Überholkupplung


2 Koppeldrossel 9 Verbrennungsmaschine
3 USV Abgangsschalter 10 POWERBRIDGE
4 Transformator MS/NS mit Stufenwicklung 11 Erregergenerator POWERBRIDGE
5 Spannungsregler UNIBLOCK-Maschine 12 Spannungsregler POWERBRIDGE
6 UNIBLOCK-Maschine 13 6-pulsiger Thyristorstromrichter
7 Erregermaschine UNIBLOCK-Maschine 14 Gleichstromzwischenkreisdrosseln

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5.2.1 Beschreibung der Hauptkomponenten

5.2.1.1 Koppeldrossel

Die Koppeldrossel verbindet das Eingangsnetz mit dem USV-Netz und dient zur
spannungsmäßigen Entkopplung der Systeme. Sie erlaubt größere Spannungsunter-
schiede zwischen beiden Netzen und lässt eine Regelung der Ausgangsspannung durch
die UNIBLOCK-Maschine zu.

Die spezielle Auslegung der Koppeldrossel erlaubt eine hohe Entkopplung des Eingangs
zum Ausgang und umgekehrt.

Mit ihrer Hilfe ist es möglich sämtlichen Einfluss von Oberschwingungen und transienten
Vorgängen vom Eingang zum Ausgang und umgekehrt zu vermeiden.
Zur Minimierung von Einflüssen von Kurzschlüssen auf der Eingangsnetzseite besitzt die
Koppeldrossel (Bild 5-2/2) eine gekoppelte Wicklung auf der Ausgangsseite. Damit ist es
möglich bei Netzkurzschluss und dem damit verbundenen höheren Eingangsstrom den
Spannungseinbruch der Synchronmaschine zu kompensieren. Die Koppeldrossel hat
zusätzlich die Funktion der Unterdrückung von Spannungsverzerrungen, die sich im
Oberschwingungsgehalt der Eingangsspannung widerspiegeln. Am Ausgang steht eine
nahezu ideale Sinusspannung mit geringem Klirrfaktor zur Verfügung. Umgekehrt
unterdrückt die Koppeldrossel Oberschwingungen des Ausgangsstroms in Richtung
Eingang, so dass der Eingangsstrom stets sinusförmig ist.

5.2.1.1 Netzanbindung der UNIBLOCK UBT+ Diesel Anlage bei Mittelspannung

Die UNIBLOCK-Maschine, der Stromrichter und die POWERBRIDGE sind auch für die
Mittelspannungsversion den Standardbaugruppen entnommen und arbeiten mit einer
Spannung von 600 V.
Der Mittelspannungstransformator T6 verbindet den Generatorteil der UNIBLOCK-
Maschine mit der Koppeldrossel, welche für Mittelspannung ausgelegt ist. Der hoch-
ohmige Teil der Drossel ist über den Eingangsschalter mit dem Netz verbunden, während
der niederohmige Teil über den Ausgangsschalter mit der Last verbunden ist.
Der Transformator ist ein Zweiwickel-Transformator mit einer Sternwicklung auf der
Mittelspannungsseite.

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5.2.1.2 Synchronmaschine

Das Herz jedes UNIBLOCK UBT+-Systems ist der rotierende Umformer. Bei der
ausgeführten Maschine handelt es sich um eine Doppelsynchronmaschine, bei der
Motor- und Generatorwicklung auf einem einzigen, für beide Wicklungen gemeinsamen
Ständer untergebracht sind. Diese Konstruktion besitzt ein kompaktes Bauvolumen mit
einem relativ kurzen Lagerabstand.
Durch Variieren der Gleichstromerregung des Rotors wird die Ausgangsspannung unter
allen Lastzuständen konstant gehalten. Die Energieübertragung für die Erregerwicklung
des Rotors erfolgt bürstenlos, so dass auf verschleißbehaftete Schleifringe verzichtet
werden kann.
Die Übertragung von Oberschwingungen von einer zur anderen Wicklung wird durch
einen Dämpferkäfig wirkungsvoll unterdrückt, so dass beispielsweise ein Betrieb mit
nichtsinusförmigem Strom eines Wechselrichters auf der einen Seite keinen Einfluss auf
die gute Sinusform der Spannung der anderen Wicklung hat.
Da im Ständer zwei Wicklungen mit Nennleistung untergebracht sind, nämlich Motor- und
Generatorwicklung, entspricht die Typenleistung des UNIBLOCK Umformers dem
Zweifachen eines normalen Synchrongenerators gleicher Bemessungsleistung. Hierdurch
ergeben sich Wicklungsreaktanzen, die halb so groß sind, wie bei einer Maschine
konventioneller Bauart. Bei der Verwendung der Maschine in Diesel-USV-Systemen kann
bei Dieselbetrieb die volle Bauleistung genutzt werden, so dass in diesem Fall neben den
normalen USV-Lasten weitere sogenannte ersatzstromberechtigte Lasten mit gleicher
Leistung versorgt werden können.

5.2.1.3 POWERBRIDGE

Der Energiespeicher für dynamische Stabilisation ist beim UNIBLOCK UBTD+ ein
rotierender mechanischer Speicher. Als Konzept wurde ein langsamlaufendes Stahl-
schwungrad mit einer maximalen Drehzahl von 3600 U/min gewählt. Infolge der geringen
Geschwindigkeit ist der Betrieb in Vakuum nicht notwendig. Eine spezielle Gasfüllung mit
Helium ermöglicht eine beträchtliche Reduzierung der Reibungsverluste.
Eine vollständig geregelte magnetische Lagerung wie bei hochtourig drehenden
Schwungrädern ist nicht notwendig. Eine magnetische Entlastung der konventionellen
Lager aber reduziert die Verluste und erhöht die Wartungsintervalle und die Lagerlebens-
dauer.
Eine mit dem Schwungrad auf einer Welle sitzende Synchronmaschine macht die Ein-
und Auskopplung der Energie möglich. Die Frequenz der Hauptmaschine liegt im Bereich
von 50 bis 120 Hz. Eine regelbare Erregung der Maschine ermöglicht ein einfaches
Stromrichterkonzept gegenüber permanent erregten Systemen.
Vorteile des langsamlaufenden Schwungrads sind die robuste Konstruktion mit erprobten
Komponenten, eine hohe Zuverlässigkeit des gesamten Systems und die Möglichkeit
einer einfachen Leistungselektronik. Die Lebensdauer einer derartigen Anlage beträgt ca.
20 Jahre, die vergleichbar mit der anderer elektromechanischer Geräte ist. Im Vergleich
mit schnellaufenden Speichersystemen sind zwar Gewicht und Platzbedarf höher, jedoch
ergibt sich aus der einfacheren Konstruktion eine erhöhte Zuverlässigkeit.

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5.2.1.4 Stromrichter

Für die Kopplung der frequenzvariablen Spannung der POWERBRIDGE-Maschine mit


dem frequenzkonstanten Spannungssystem des Netzes sind Stromrichter erforderlich.
Thyristorstromrichter stellen hier eine robuste, zuverlässige und günstige Variante dar.
Durch die Verwendung einer spannungsgeregelten Synchronmaschine bei der POWER-
BRIDGE sowie der Umformermaschine des UNIBLOCK ist jeweils eine maschinen-
kommutierte Ausführung realisierbar. Derartige Schaltungen kommen ohne zusätzliche
Kommutierungskreise aus. Da keine der Alterung unterliegenden Komponenten
(insbesondere Leistungskondensatoren) im Stromkreis vorhanden sind, kann bei
geringster Wartung eine hohe Lebensdauer des Systems erreicht werden.
Das Stromrichtersystem besteht aus zwei sechspulsigen Thyristorstromrichtern, die durch
eine Gleichstromdrossel verbunden sind. Mit Hilfe verschiedener Steuerwinkel lassen
sich beliebige Spannungen bzw. Ströme einstellen, die zum Beschleunigen oder
Abbremsen (Laden und Entladen) des Schwungradspeichers führen.

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5.2.2 Elektrische Funktion

5.2.2.1 Start

Gestartet wird der UNIBLOCK UBT+ Diesel mit Hilfe des Dieselmotors (Bild 5-2/9). Die
Überholkupplung (Bild 5-2/8) ist geschlossen solange Drehmoment vom Diesel auf die
UNIBLOCK-Maschine übertragen wird. Die Drehzahlen sind während dieser Zeit gleich.
Wenn die Synchronmaschine annähernd ihre Nenndrehzahl erreicht hat, wird die
Erregung freigegeben und die Generatorspannung auf den vorgegebenen Wert geregelt.

Anschließend erfolgt der Start des Schwungradsystems POWERBRIDGE über die


Thyristorumrichter (Bild 5-2/13). Nach Erreichen einer Drehzahl von ca. 750 U/min wird
die Erregung des POWERBRIDGE-Generators (Bild 5-2/11) freigegeben. Die Ausgangs-
spannung des Generators (Bild 5-2/6) ermöglicht die Kommutierung des POWER-
BRIDGE-seitigen Thyristorstromrichters, so dass die Leistung zum Beschleunigen der
POWERBRIDGE durch den Umrichter zur Verfügung gestellt werden kann. Das
Schwungrad wird bei abgeschalteter Starteinrichtung weiter bis zum gewünschten
Ladezustand beschleunigt.
Nach Erreichen des gewünschten Ladezustandes wird der Generator (Bild 5-2/6) auf das
Netz synchronisiert und der USV Eingangsschalter geschlossen. Da der Diesel nun nicht
mehr zum Antrieb des Generators benötigt wird, wird er abgeschaltet. Die Leistung zur
Ladeerhaltung der POWERBRIDGE und zum Antrieb des Generators wird jetzt über die
Koppeldrossel vom Netz bezogen.

Nach Erreichen der POWERBRIDGE Basisladung wird der USV Abgangsschalter


(Bild 5-2/3) zum Zuschalten freigegeben.
Wenn der USV Abgangsschalter geschlossen ist, geht die USV-Anlage in den Normal-
betrieb.

5.2.2.2 Normalbetrieb

Im Normalbetrieb sind USV Eingangsschalter (Bild 5-2/1) und USV Abgangsschalter


(Bild 5-2/3) geschlossen. Die Versorgung der Last mit Wirkleistung erfolgt vom Netz über
die Koppeldrossel (Bild 5-2/2).
Die Größe der Drossel ist derart festgelegt, dass die Ausgangsspannung über einen
weiten Bereich der Eingangsspannung konstant gehalten werden kann.
Die Generatorwicklung der Synchronmaschine (Bild 5-2/6) sorgt dafür, dass die Aus-
gangsspannung unabhängig von der Netzspannung und veränderten Lastbedingungen
konstant gehalten wird.

Für die Versorgung der Verbraucher des USV-Netzes während eines Netzausfalls ist in
dem Schwungradsystem POWERBRIDGE (Bild 5-2/10...12) Energie in Form von
mechanischer Rotationsenergie gespeichert. Über den Stromzwischenkreisumrichter
kann nahezu verzögerungsfrei Energie von der POWERBRIDGE über den Generator zur
Last übertragen werden.

Zur dynamischen Stabilisierung der Ausgangsfrequenz im Normalbetrieb kann Energie


mit dem Schwungradsystem POWERBRIDGE ausgetauscht werden, so dass nur
gedämpfte Übergangsphasen auftreten und Schwingneigungen zwischen Drossel
(Bild 5-2/2) und Synchronmaschine (Bild 5-2/6) aktiv unterdrückt werden.
Die Generatorwicklung der Synchronmaschine speist die Verbraucher mit der gleichen
Dynamik wie ein ideales Netz. Spitzenströme werden vom Generator geliefert, ohne
diese durch Halbleiter oder die Drossel im Eingangskreis zu begrenzen. Die netzähnliche
Impedanz des Generators liefert einen Kurzschlussstrom größer als den sechsfachen
Nennstrom der USV-Anlage. Diese hohe Kurzschlussleistung steht auch bei Netzausfall
zur Verfügung.

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AUFBAU UND FUNKTION PILLER POWER SYSTEMS

5.2.2.1 USV-Betrieb

Während eines Netzausfalls wird der USV Eingangsschalter geöffnet (Bild 5-2/1). Der
Leistungsbedarf der Verbraucher wird dann vollständig aus der POWERBRIDGE
gedeckt. Der Leistungsfluss erfolgt von der POWERBRIDGE über die Stromzwischen-
kreisumrichter und die Synchronmaschine an den Verbraucher. Nach Unterschreiten
eines vordefinierten Ladezustandes der POWERBRIDGE wird der Diesel normal
gestartet. Es besteht genügend Zeit den Diesel hochzufahren und die Überholkupplung
(Bild 5-2/8) sich sanft schließen zu lassen. Die Lastübergabe vom Schwungrad an den
Diesel erfolgt per gesteuerter Rampe kontinuierlich. Anschließend wird die
POWERBRIDGE wieder mit überschüssiger Leistung des Diesels aufgeladen und
ermöglicht damit weiterhin die volle Stabilisierfunktion. Bei Lastauf- oder -abschaltungen
stabilisiert Energie aus dem Schwungradspeicher die Ausgangsfrequenz bis der Diesel
auf die neuen Lastverhältnisse eingeregelt ist. Bei Netzrückkehr wird die Ausgangs-
spannung wieder auf den Eingang synchronisiert und der USV Eingangsschalter nach
einer einstellbaren Netzberuhigungszeit zugeschaltet. Nachdem der USV Eingangs-
schalter geschlossen ist, wird der Diesel abgeschaltet.

5.2.2.1 Black Start

Für die Möglichkeit des sogenannten „Black“-Starts, bei dem kein Netz vorhanden ist und
der Diesel die Last direkt versorgen soll, kann die Elektronik des UNIBLOCK UBT+
Diesels kurzzeitig aus der Dieselbatterie versorgt werden. Damit besteht die Möglichkeit
den Diesel vom UNIBLOCK UBT+ Diesel aus zu starten, und den Generator zu erregen.
Die Energieversorgung des UNIBLOCK erfolgt nun über den vom Diesel angetriebenen
Generator. Damit kann die POWERBRIDGE, wie beim normalen Start des UNIBLOCK
geladen werden, so dass die Stabilisierungsfunktion der POWERBRIDGE auch in diesem
Betriebszustand verfügbar ist.
Nach Schließen des USV Abgangsschalters kann die Last vom Diesel versorgt werden.
Wenn das Netz wieder zur Verfügung steht, geht der UNIBLOCK UBT+ Diesel
selbständig in den Normalbetrieb über.

5.2.2.1 Verhalten im Fehlerfall

Die Steuerung ist so programmiert, dass im Falle einer Störung immer der für die Last
sicherste Betriebszustand gewählt wird.
Ist eine Versorgung der Last durch die USV Anlage nicht mehr möglich steht als letzter
Schritt die Anforderung des (externen) Bypass zur Verfügung.

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BEDIENUNG PILLER POWER SYSTEMS

7.5.2 Anlage einschaltbereit

– Prüfen ob das Netz verfügbar ist, nur dann kann der UNIBLOCK UBTD+ gestartet
werden.
– Die Anlage ist nun startbereit.

UNIBLOCK UBTD

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Netz USV Last
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PB

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~ M 0 kW
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0% DIESEL
100 %

50 %

0%

UB UB
EVENT MENÜ 07:59:30
0 I

7.5.3 Starten (mit geschlossenem externem Bypass)

Bei der folgenden Beschreibung des Starts der USV-Anlage wird davon ausgegangen,
dass die Last bereits über einen externen automatischen Bypass versorgt wird.

HINWEIS Beim Drücken der Tasten „UB I“ und „UB 0“ erscheint auf dem Touch
Panel eine Sicherheitsabfrage die auf den Wechsel des Betriebszu-
standes hinweist. Zur Bestätigung das „JA“ Tastenfeld ca. 4 sec. lang
drücken (Balken läuft hoch). Die Touch Panel-Anzeige schaltet nach
erfolgter Schalthandlung wieder auf das Grundschaltbild zurück.

– „UB I“ drücken: Der Generator wird mit Hilfe der Dieselmaschine gestartet (grün).
– Die Last wird über den externen Bypass vom Netz versorgt. (Der Laststrompfad im
Blindschaltbild leuchtet gelb.)
– Beim Anfahren des Generators blinkt das Symbol grün-gelb, wenn er gestartet ist
wechselt die Farbe zu grün.
– Diesel und Generator haben nun die Nenndrehzahl erreicht, der Generator ist erregt.
– Der USV Eingangsschalter Q001 (gelb) ist einschaltbereit.

UNIBLOCK UBTD

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Netz USV Last
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BEDIENUNG PILLER POWER SYSTEMS

– Die POWERBRIDGE startet. Während der gesamten Startphase blinkt das Symbol
der POWERBRIDGE gelb-grün.
– Anschließend wird die POWERBRIDGE über den Thyristorumrichter (grün) geladen.
– Nachdem der Ladevorgang der POWERBRIDGE abgeschlossen ist, wird der USV
Eingangsschalter Q001 geschlossen.
– Der Generator wird über den USV Eingangsschalter Q001 (grün) vom Netz gespeist.
– Der Diesel hat gestoppt und die Kupplung ist geöffnet.
– Der Abgangsschalter Q006 ist einschaltbereit (gelb).

UNIBLOCK UBTD

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Netz USV Last
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100 % DIESEL
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UB UB
EVENT MENÜ 07:59:30
0 I

HINWEIS Der Maschinenhochlauf wird verhindert, wenn der Generator noch dreht.
Dieses kann geschehen, wenn die Anlage ausgeschaltet und kurz darauf
wieder eingeschaltet, oder der Einschaltvorgang durch Betätigen der
Tasten „UB 0“ abgebrochen wird. Ein neuer Hochlauf kann erst gestartet
werden, wenn die UB-Maschine still steht.

7.5.4 Normalbetrieb

– Durch Drücken von „UB I“ wird der USV Abgangsschalter Q006 geschlossen (grün).
– Der externe Bypassschalter wird von der Bypasssteuerung ausgeschaltet.
– Die POWERBRIDGE ist aufgeladen. Jetzt läuft der UNIBLOCK UBT+ Diesel im
Normalbetrieb.

UNIBLOCK UBTD

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7.5.5 Netzausfall, Diesel (noch) nicht gestartet

– Die Last wird durch die POWERBRIDGE über die Thyristorumrichter und den
Generator versorgt.
– Der USV Eingangsschalter Q001 ist offen.
– Die POWERBRIDGE entlädt sich.

UNIBLOCK UBTD

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~ M 0 kW
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98 % DIESEL
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EVENT MENÜ 07:59:30
0 I

7.5.6 Netzausfall, Lastversorgung durch den Diesel

– Der Diesel startet (grün).


– Der Diesel übernimmt die Versorgung der USV-Last.
– Über die Thyristorumrichter wird die POWERBRIDGE geladen.

UNIBLOCK UBTD

Q5 USV
0 kVA
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Netz USV Last
Q1 Q6 100 %

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0 I

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BEDIENUNG PILLER POWER SYSTEMS

7.5.7 Rückkehr in Normalbetrieb

– Das Netz ist in Toleranz.


– Die USV wartet die (einstellbare) Diesel Nachlaufzeit ab.
– USV Eingangsschalter Q001 ist einschaltbereit (gelb).
– Der externe Bypass steht im Fehlerfall zur Verfügung.
– Die Anlage läuft USV-Netz synchron.

UNIBLOCK UBTD

Q5 USV
0 kVA
150 %
Netz USV Last
Q1 Q6 100 %

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~ M 0 kW
150 %
98 % DIESEL
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0%

UB UB
EVENT MENÜ 07:59:30
0 I

– Nach Ablauf der eingestellten Netzberuhigungszeit wird der USV-Abgang auf das
Netz synchronisiert. Der Netz Eingangsschalter Q001 wird geschlossen und die Last
vom Diesel ans Netz übergeben.
– Die Kupplung öffnet, der Diesel geht in den Kühllauf (gelb blinkend).
– Die USV läuft im Normalbetrieb.

UNIBLOCK UBTD

Q5 USV
0 kVA
150 %
Netz USV Last
Q1 Q6 100 %

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BEDIENUNG PILLER POWER SYSTEMS

7.5.8 Ausschalten des USV-Betriebes ohne Unterbrechung der Lastversorgung

Diese Betriebsart wird gewählt, wenn zwar die USV-Anlage ausgeschaltet, die
Lastversorgung jedoch nicht unterbrochen werden soll. Der externen Bypassschalter wird
durch Drücken der Taste „Bypass I“ am Bypasssteuerschrank geschlossen. Die Last wird
nun über den externen Bypass versorgt. Nach Einschalten des externen Bypass wird
automatisch der USV Abgangsschalter Q006 geöffnet.

HINWEIS Damit befindet sich die Anlage im Bypassbetrieb, d.h. die Last wird direkt
aus dem Netz versorgt, ist also nicht durch die USV-Anlage gesichert.

Der UNIBLOCK UBT+ Diesel bleibt im Bereitschaftsmodus im Betrieb und der USV
Abgangsschalter kann jederzeit wieder zugeschaltet werden (siehe Kapitel 7.5.4
Normalbetrieb).

UNIBLOCK UBTD

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Netz USV Last
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7.5.9 Ausschalten des USV-Betriebes aus dem Normalbetrieb mit Unterbrechung


der Lastversorgung

HINWEIS Nach Durchführung dieses Arbeitsschrittes, wird die Last nicht mehr mit
Spannung versorgt.

Die Taste „UB 0“ drücken, der Abgangsschalter Q006 wird geöffnet. Die Last wird nicht
mehr versorgt.
Anschließend kann die Anlage, wie in Kapitel 7.5.10 beschrieben, stillgesetzt werden.

UNIBLOCK UBTD

Q5 USV
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150 %
Netz USV Last
Q1 Q6 100 %

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BEDIENUNG PILLER POWER SYSTEMS

7.5.10 Stillsetzen der Anlage

Die Taste „UB 0“ drücken. Die POWERBRIDGE entlädt sich über den Generator ins
Netz. Bei einer Restdrehzahl der POWERBRIDGE von ca. 750 U/min öffnet sich der Netz
Eingangsschalter Q001. Die Thyristorumrichter werden ausgeschaltet. Die
POWERBRIDGE läuft mit konstanter Erregung aus bis 570 U/min, danach wird die
Erregung abgeschaltet. Der Generator wird mit konstanter Erregung bis zum Stillstand
abgebremst (Dauer ca. 5 min.).

Die Maschine gibt auch während des Auslaufs Spannung ab.


Auch im ausgeschalteten Zustand stehen noch einige Bauteile im
Innern der Anlage unter Spannung.

UNIBLOCK UBTD

Q5 USV
0 kVA
150 %
Netz USV Last
Q1 Q6 100 %

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G ~ G DIESEL
0%

~ M 0 kW
150 %
100 % DIESEL
100 %

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UB UB
EVENT MENÜ 07:59:30
0 I

7.5.11 Dieseltest

Einstellungen für den Dieseltest siehe Kapitel 7.3.3.7 Diesel-Setup.

Start des Dieseltests (manuell oder automatisch):


– Der Diesel startet, bei Erreichen der Nenndrehzahl schließt die Kupplung.
– Die USV-Last wird übernommen und der USV Eingangsschalter Q001 wird geöffnet.

HINWEIS Während des Dieseltests läuft die USV-Schiene netzsynchron, um im


Diesel Fehlerfall eine schnelle Rückkehr zum Netzbetrieb zu er-
möglichen.

Stop des Dieseltests (manuell oder automatisch):


– Nachdem der USV-Abgang auf das Netz synchronisiert wurde, wird der USV Ein-
gangsschalter Q001 geschlossen und die Last vom Diesel ans Netz übergeben.

7.5.12 Black Start

Den Blackstarttaster, auf der Innenseite der Tür mit dem Touch Panel, drücken.
Die Elektronik wird nun über die 24VDC für 5 Minuten über die Steuerbatterie versorgt.
Nun kann mit dem Startvorgang fortgefahren werden, siehe Kapitel 7.5.3.

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