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Physik Grundkurs Q2 Datum: ____________________ (Ste)

Franck-Hertz-Versuch
Energieübertragung – unelastische Stöße
Da außer Quecksilber nichts in der Röhre vorhanden ist, müssen die Elektronen Energie an Quecksil-
beratome abgegeben haben. Der Abfall der Anodenstromstärke bei einer bestimmten Beschleunigungs-
spannung bedeutet, dass die Elektronen ab einer bestimmten Mindestenergie die Quecksilberatome
anregen können. Ein Teil der kinetischen Energie der Elektronen geht in eine andere Energieform über.
In Analogie zur Mechanik wird diese Wechselwirkung als unelastischer Stoß bezeichnet. Geben die
Elektronen bei ein einem solchen unelastischen Stoß einen Großteil ihrer kinetischen Energie ab, so
reicht der verbleibende Rest nicht aus, um die Anode zu erreichen. Daher sinkt die Anodenstromstärke.

Unterhalb dieser Mindestenergie kommt es aufgrund des großen Massenunterschieds zwischen den
Elektronen und Atomen nur zu elastischen Stößen mit verschwindendem Energieübertrag. Ein Queck-
silberatom ist etwa 360000-mal schwerer als ein Elektron. Vergleichbar ist dieser Stoß mit dem Auftref-
fen einer Billardkugel gegen die Bande des Tisches: Die Kugel prallt zurück, ohne kinetische Energie
zu verlieren. Da die Elektronen bei einem elastischen Stoß keine kinetische Energie verlieren, können
sie das Gegenfeld überwinden. Wird die Beschleunigungsspannung weiter erhöht, so können die Elekt-
ronen nach einem unelastischen Stoß wieder Energie
aufnehmen und die Anode erreichen. Die Stromstärke
steigt so lange, bis die Energie für einen zweiten unelas-
tischen Stoß, d.h. einen Stoß mit Energieabgabe, aus-
reicht. Dies entspricht dem zweiten Maximum in der
Stromkurve. Bei weiterer Erhöhung der Beschleuni-
gungsspannung wiederholen sich die Prozesse: Die
Wegstrecken der Elektronen zum Erreichen der Mindes-
tenergie werden immer kürzer: Die nicht sichtbaren Stoß- Abbildung 2: Darstellung der bei Quecksilber
zonen (Abb. 22) rücken näher zusammen. nicht sichtbaren Anregungszonen.

Quecksilberatome können also einen bestimmten (quantisierten) Energiebetrag aufnehmen. Es handelt


sich bei dieser Anregung daher um eine quantenhaften Energieabsorption.

Zur Auswertung der graphischen Darstellung:


Anhand der zuvor angefertigten graphischen Darstellung lässt sich ein Mittelwert für die von den Queck-
silberatomen absorbierte Energie bestimmen. Du erhältst den Energiewert, indem jeweils die Abstände
zwischen den nebeneinanderliegenden Maxima ausgemessen werden. Mit der graphischen Darstellung
lassen sich 3 Energiewerte ermitteln. Bilde den Mittelwert aus den Werten und vergleiche ihn anschlie-
ßend mit dem Literaturwert (𝑊 = 4,9 𝑒𝑉). Gib Gründe für mögliche Abweichungen an.

2 Grehn, J. & Krause, J. (Hrsg.) (2020). Metzler Physik. Braunschweig: Westermann GmbH.

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