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Eigenleitung im Siliziumkristall | LEIFIphysik 10.01.

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Einführung in die Elektronik


Grundwissen
Eigenleitung im Siliziumkristall
Das Wichtigste auf einen Blick

Bei tiefen Temperaturen sind Halbleiter Isolatoren.


Bei Energiezufuhr z.B. durch Erwärmung werden Elektronen aus ihren Paarbindungen gelöst - es entstehen Leitungselektronen und Löcher.
Legt man eine äußere Spannung an, kommt es zur sogn Eigenleitung.

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Leitungselektronen und Löcher

Bei tiefen Temperaturen stellt der Halbleiterkristall einen Isolator dar,


d.h. er besitzt keine beweglichen Ladungsträger.

Durch Energiezufuhr, also z.B. durch Erwärmung, kann man Elektronen


(blaue Punkte in nebenstehender Animation) aus ihren Paarbindungen
"freischütteln". Diese Elektronen werden dann als
Leitungselektronen bezeichnet, sie können sich relativ frei zwischen
den Atomrümpfen bewegen.

Jedes freie Elektron hinterlässt am Ort seiner ursprünglichen


Gitterbindung eine positive Ladung, die in der nebenstehenden
Animation durch einen roten Ring um einen Atomrumpf symbolisiert
ist. Man bezeichnet die Stelle, an der ein Elektron fehlt als
Elektronenlücke oder kurz als Loch
Loch. Es erweist sich als zweckmäßig, die
Löcher wie Teilchen mit einer positiven Ladung zu behandeln.

Ein Loch wirkt auf ein in der Nähe befindliches Leitungselektron


anziehend, unter Umständen füllt das Elektron die Elektronenlücke auf,
es kommt zur Rekombination
Rekombination.

Es kann auch vorkommen, dass ein Elektron aus seiner Paarbindung


durch ein benachbartes Loch gerissen wird. In diesem Fall
verschwindet dieses Loch. Durch das Aufreißen der Paarbindung Abb. 1 Besondere Eigenschaften von Halbleiterkristallen am Beispiel von
entsteht aber beim Nachbaratom ein neues Loch. Silizium

Die Zahl der durch die Wärmebewegung aufgebrochenen Bindungen


und damit der beweglichen Ladungsträger steigt mit der Temperatur. Die Leitfähigkeit des Halbleiterkristalls nimmt also - im Gegensatz zu den
Metallen - mit der Temperatur zu. Man sagt dazu auch, dass die Halbleiter einen n egativen T emperaturccoeffizienten besitzen (NTC-
Widerstand).

Zentrale Aspekte der Eigenleitung

Die Zahl der Löcher stimmt mit der Zahl der freien Elektronen überein (insgesamt ist der Kristall neutral!).
Je höher die Temperatur ist, desto mehr Elektron-Loch-Paare entstehen; die Rekombination kommt immer öfter vor.
In Silizium ist bei Zimmertemperatur etwa jede 1013-te Gitterbindung aufgebrochen (d.h. die Zahl der Löcher in obiger Animation ist
maßlos übertrieben). Bei Germanium ist die Zahl der aufgebrochenen Bindungen bei gleicher Temperatur deutlich höher als bei
Silizium.

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Anlegen einer äußeren Spannung

Legt man an den Halbleiterkristall eine elektrische Spannung, so


bewegen sich die freien Elektronen in Richtung des Pluspols
(Elektronenleitung
Elektronenleitung).

Die Löcher bewegen sich in Richtung des Minuspols der


Spannungsquelle (Löcherleitung
Löcherleitung).

Die Elektrizitätsleitung, die sich aufgrund der Bildung von Elektron-


Loch-Paaren ergibt wird als Eigenleitung bezeichnet.

Abb. 2 Leitungsvorgänge in Halbleiterkristallen am Beispiel von Silizium

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