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Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen

Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

Rina Heirbaut

Frau Drinkel

Chemie 11

11 Februar 2022

Theoretischer Hintergrund:

Eine Redoxreaktion, auch Oxidations-Reduktionsreaktion, ist eine chemische Reaktion, durch die sich die
Oxidationszahl der beteiligten Stoffe verändert. Es findet ein Elektronenübergang statt. Einmal die
Elektronenabgabe von den Ionen eines Stoffes (die Reduktion) und die Elektronenaufnahme von den
Ionen des anderes Stoffes (die Oxidation). Die Ionen die ein oder mehrere Elektronen abgeben können
sind das Reduktionsmittel. Die Ionen die Elektronen aufnehmen können sind das Oxidationsmittel.

Die Reaktivität der Stoffe kann man anhand der Redoxreihe bestimmen (das Reduktionsmittel muss über
dem Oxidationsmittel stehen). Welcher Stoff das Reduktions- und welcher das Oxidationsmittel ist, kann
man anhand des Elektronenbedarfs auf der äußersten Schale bestimmen. Stoffe und Metalle, die ein oder
mehrere Elektronen abgeben können, um eine volle Schale zu erhalten, sind am ehesten reaktiv in der
Reduktionsreihe. Je eher es ein also Elektron abgeben kann desto höher ist das Reaktionspotential des
Reduktionsmittels.
Stoffe oder Metalle, die ein oder mehrere Elektronen aufnehmen können, um eine volle Schale zu
erhalten, sind am ehesten reaktiv in der Oxidationsreihe. Je eher es also ein Elektron aufnehmen kann
desto höher ist das Reaktionspotential des Oxidationsmittels.
Je höher ein Metal in der Redoxreihe steht desto höher ist sein Reaktionspotential. Je niedriger ein
Metallion in der Redoxreihe steht desto höher ist sein Reaktionspotential.

Bei einer Redoxreaktion gibt das Oxidationsmittel ein oder mehrere Elektronen ab und oxidiert somit den
anderen Stoff; gleichzeitig wird es dabei selbst reduziert.
Auch bei Metalle und ihren Metallionen können Redox-Reaktionen ablaufen. Man unterscheidet dabei
zwischen edle und unedle Metalle. Bei einer Redoxreaktion zwischen Metallen fließen die Elektronen
immer vom unedleren zum edleren Metall, was heißt, dass das unedlere Metall (Reduktionsmittel)
oxidiert und das edlere Metall (Oxidationsmittel) reduziert wird.
Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen
Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

Einführung:

Anhand einer galvanischen Zelle (die Trennung zweier Halbreaktionen einer Redoxreaktion) kann man
die Zellspannung (die elektrische Spannung einer einzelnen elektrochemischen Zelle), oder auch der
Strom aus der Redoxreaktion, bestimmen. Diese wird in Volt V angegeben. Daraus kann man ebenfalls
die Elektrodenpotentiale (die Lage des elektrochemischen Gleichgewichts, in Abhängigkeit der
Aufladung der Elektroden) berechnen.

In diesem Experiment werden aus den unedlen Metallen Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink und ihren
Metallionen Magnesiumsulfat (1 mol/L), Eisen(II)-Sulfat (1 mol/L), Kupfer(II)-Sulfat (1 mol/L) und
Zink(II)-Sulfat (1 mol/L) spontan 4 galvanische Zellen aufgestellt und ausgewertet.
Das Ziel des Versuches ist, den dabei entstehenden Strom, die Zellspannung, zu messen und aus dieser die
jeweiligen Elektrodenpotentiale zu berechnen.

Vermutung

Da es sich um eine Redoxreaktion zwischen zwei Metallen handelt, werden die Elektronen der Ionen des
unedleren Metalls (Minuspol) zu den Ionen des edleren Metalls (Pluspol) fließen. Bei dem unedleren
Metall gibt es einen Elektronenüberschuss und bei dem edleren Metall einen Elektronenmangel, weshalb
ich vermute, dass die Elektronen vom Minuspol abgestoßen werden und zum Pluspol angezogen werden.

Materialien:

Chemikalien:

Metalle: Lösungen (alle aus einem Messkolben von 250 ml):


Magnesium Magnesiumsulfat (1 mol/L)

Eisen Eisen(II)-Sulfat (1 mol/L)

Kupfer Kupfer(II)-Sulfat (1 mol/L)

Zink Zink(II)-Sulfat (1 mol/L)


Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen
Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

Ausrüstung:

Stativ mit Doppelmuffe und Stativklammer, Voltmeter (20 V), 2x Krokodillen-Klammern, 2x Stromkabel,
Stopfen mit Loch

Glaswaren:

U-Rohr (mit Diaphragma), Trichter für jede Lösung

Die Zellen/die Zelldiagramme:

1. Eisen/Kupfer-Zelle:

Fe(s)/Fe²⁺(1 mol/L) // Cu²⁺(1 mol/L)/Cu(s)

2. Magnesium/Zink-Zelle:

Mg(s)/Mg²⁺(1 mol/L) // Zn²⁺(1 mol/L)/Zn(s)

3. Magnesium/Eisen-Zelle:

Mg(s)/Mg²⁺(1 mol/L) // Fe²⁺(1 mol/L)/Fe(s)

4. Zink/Eisen-Zelle:

Zn(s)/Zn²⁺(1 mol/L) // Fe²⁺(1 mol/L)/Fe(s)


Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen
Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

Die Galvanische Zellen:

1. Eisen/Kupfer-Zelle:
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Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

2. Magnesium/Zink-Zelle:
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Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

3. Magnesium/Eisen-Zelle:
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Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

4. Zink/Eisen-Zelle:
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Vorgehensweise:

1. Ein Kittel wird angezogen, eine Schutzbrille wird aufgesetzt und lange Haare werden

zusammengebunden.

2. Baue ein Stativ mit Doppelmuffe und Stativklammer auf.

3. Befestige das U-Rohr (mit Diaphragma) an das Stativ.

4. Stelle jeweils einen Trichter auf die beiden Öffnungen des U-Rohrs.

5. Fülle gleichzeitig die Lösung mit dem niedrigeren Standard-Elektrodenpotential in die linke

Hälfte des U-Rohres und die mit dem höheren Standard-Elektrodenpotential in die rechte Hälfte

des U-Rohres.

Achte darauf, dass die Lösungen nicht an den Öffnungen an der Seite auslaufen.

6. Nehme die Krokodillen-Klammern und befestige sie an die Stromkabel.

7. Mache dann die zugehörigen Metalle an die Klammern fest und stecke dann die anderen Enden

der Stromkabel in den Voltmeter. Der Pluspol des Voltmeters muss mit der rechten Hälfte des

U-Rohres und der Minuspol des Voltmeters muss mit der linken Hälfte des U-Rohres verbunden

werden.

8. Stelle den Voltmeter ein, dass die Werte bis 20 V angegeben werden.
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9. Tunke nun die Metalle in ihren zugehörigen Lösungen und lese die Zellspannung von dem

Voltmeter ab. 1

10. Entsorge nun die Lösungen und wasche das U-Rohr gründlich aus.

11. Wiederhole diesen Versuch (5. - 10.) weitere dreimal mit weiteren Metallen und ihren

Metallionen. Verwende dabei für jede Lösungen die zugehörigen Trichter.

Ergebnisse:

Zelle gemessene Zellspannung Zellspannung unter

Standardbedingungen

Eisen/Kupfer-Zelle 0,52 V 0,79 V

Magnesium/Zink-Zelle 0,42 V 1,61 V

Magnesium/Eisen-Zelle 1,17 V 1,92 V

Zink/Eisen-Zelle 0,63 V 0,31 V

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Bilder der Ergebnisse im Anhang
Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen
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Berechnungen:

Das Potential einer einzelnen Elektrode ist grundsätzlich nicht bestimmbar. In diesem Fall kann man die

Elektrodenpotentiale berechnen, da die Zellspannung der Potentialdifferenz ΔE zwischen den beiden

Halbzellen entspricht. Dafür braucht man jedoch eine Bezugselektrode (Elektrode (Halbzelle) mit einem

bekannten, konstanten Potential), welcher als Bezugspunkt eingesetzt wird, um die Elektrodenpotentiale

der anderen Stoffe zu berechnen. Es gilt die Formel: U (Spannung) = U°H (Akzeptor-Halbzelle/Kathode)

– U°H (Donator-Halbzelle/Anode). Als Bezugselektrode wird die Kupfer/Kupfersulfat-Elektrode

genommen.

1. Eisen/Kupfer-Zelle:

U = U°H (Cu²⁺/Cu) – U°H (Fe²⁺/Fe)

0,52 V = 0,34 V – U°H (Fe²⁺/Fe)

⇔ U°H (Fe²⁺/Fe) = 0,34 V – 0,52 V

U°H (Fe²⁺/Fe) = – 0,18 V


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2. Magnesium/Eisen-Zelle:

U = U°H (Fe²⁺/Fe) – U°H (Mg²⁺/Mg)

1,17 V = – 0,18 V – U°H (Mg²⁺/Mg)

⇔ U°H (Mg²⁺/Mg) = – 0,18 V – 1,17 V

U°H (Mg²⁺/Mg) = – 1,35 V

3. Magnesium/Zink-Zelle:

U = U°H (Mg²⁺/Mg) – U°H (Zn²⁺/Zn)

0,42 V = – 1,35 V – U°H (Zn²⁺/Zn)

⇔ U°H (Zn²⁺/Zn) = – 1,35 V – 0,42 V

U°H (Zn²⁺/Zn) = – 1,77 V

4. Zink/Eisen-Zelle:

U = U°H (Zn²⁺/Zn) – U°H (Fe²⁺/Fe)

0,63 V = – 1,77 V – U°H (Fe²⁺/Fe)

⇔ U°H (Fe²⁺/Fe) = – 1,77 V – 0,63 V

U°H (Fe²⁺/Fe) = – 2,40 V


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Diskussion der Ergebnisse und die Fehlerbeschreibung:

In diesem Experiment wurden die Zellspannungen und die jeweiligen Elektrodenpotentiale der folgenden

galvanischen Zellen bestimmt: die Eisen/Kupfer-Zelle, die Magnesium/Zink-Zelle, die

Magnesium/Eisen-Zelle und die Zink/Eisen-Zelle. Die Bedingungen Temperatur (Zimmertemperatur) und

Konzentration (1 mol/L) waren bei jedem Versuch gleich.

Aus dem Hintergrundwissen weiß man, dass der Wert für die gemessene Zellspannung etwas

niedriger/niedriger als der Wert der Zellspannung unter Standardbedingungen sein muss; was in diesem

Versuch bei jeder Zelle gelungen ist. Dies ist, weil die Elektronenübergang nicht unter den gleichen

Standard-Bedingungen und konstant abläuft. Außerdem weiß man, dass das edlere Metall reduziert wird

und das unedlere Metall oxidiert wird.

Die gemessene Zellspannung der Magnesium/Eisen-Zelle war am höchsten (1,17 V) und die gemessene

Zellspannung der Magnesium/Zink-Zelle (0,42 V) am niedrigsten. Beide Zellen haben eine

Magnesium-Halbzelle, welches ein hohes Oxidationspotential hat, jedoch ist die Zellspannung der

Magnesium/Eisen-Zelle wesentlich höher als die der Magnesium/Zink-Zelle (um 0,75 V).

Einerseits lässt sich also aus diesem Versuch ableiten, dass je höher die Standard-Elektrodenpotentiale der

Metalle in einer galvanischen Zelle sind desto höher die Zellspannung dieser ist. Andererseits ist auch ein

gewisser Unterschied zwischen den Potentialen wichtig. Obwohl bei diesen beiden Zellen Magnesium

eine Halbzelle bildet, ist die Differenz der Potentialen von Magnesium und Zink um die Hälfte kleiner (in

der Redoxreihe) als die Differenz der Potentialen von Magnesium und Eisen.
Strom aus Redoxreaktionen - die Zellspannungen und Elektrodenpotentiale von verschiedenen
Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)

Insgesamt gilt also: Der Wert für die Zellspannung ist von den Elektrodenpotentialen der reagierenden

Metallen (oder auch die Lage in der Redoxreihe) und der Differenz zwischen dieser abhängig.

Von den gegebenen Metallen liegen Zink und Eisen beide mittig auf der Redoxreihe. Da keines der beiden

Metalle ein Standard-Elektrodenpotential hat, dass hoch genug ist, um das andere auszugleichen, bleibt

auch der Wert der Zellspannung mittig (0,63 V). Bei der Eisen/Kupfer-Zelle liegt Eisen mittig und Kupfer

niedrig auf der Redoxreihe, wodurch zwar eine wesentliche Differenz zwischen den Potentialen

vorhanden ist, aber das Standard-Elektrodenpotential von Eisen nicht hoch genug ist, um Kupfer

auszugleichen. Somit beträgt die Zellspannung nur 0,42 V.

Bei diesem Versuch gab es mehrere potenzielle Fehlerquellen. Zum einen müssen beide Lösungen

möglichst gleichzeitig in das U-Rohr gegeben werden, da sonst Teilchen der einen Lösungen durch das

Diaphragma in die andere Hälfte durchdringen und dort mit der anderen Lösung reagieren könnten. Da

dies die Ergebnisse ungenauer macht wäre es sinnvoll, wenn nur eine Person beide Lösungen eingibt. So

kann man vermeiden, dass das Timing für den Einguss nicht übereinstimmt. Ein weiterer fehleranfällige

Schritt ist die Messung der Ergebnisse. Da kein genauer Wert angezeigt wird muss man von einer Anzahl

an möglichen Ergebnissen auf einen Mittelwert runden. Wenn man jedoch die Metalle nicht weit genug in

die Lösung hält können diese Werte sehr daneben liegen. Wichtig ist also, die Metalle weit genug in die

Lösung zu halten und möglichst genau zu runden. Man könnte auch die Ergebnisse präzisieren, indem

man einen Ionenleiter oder auch eine Salzbrücke verwendet, um den Elektronenübergang zu stabilisieren.

So würde die Zellspannung weniger schwanken und wäre das Ergebnis genauer.
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Metallen und Metallionen anhand einer galvanische Zelle (ohne Ionenbrücke)
Der entscheidendste Schritt ist jedoch das Auswaschen des U-Rohres nach jedem Versuch. Wenn dies

nicht gründlich gemacht wird können die Ergebnisse stark von dem potenziellen Wertebereich abweichen.

Insgesamt sind die Versuch gut abgelaufen und sind die erwarteten Ergebnisse erzielt worden.

Anhang, Bilder:

:
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