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GW 9NTG Atombau / PSE 1 GW 9NTG Atombau / PSE 1

Das Energiestufenmodell beschreibt den Aufbau der


Atomhülle. Die Elektronen befinden sich auf sogenannten
Energiestufen. Eine Energiestufe kann von maximal 2n2
Elektronen besetzt werden. Die Energiestufen werden von
unten nach oben besetzt. Die unterste Energiestufe ist die
energieärmste.

Energiestufenmodell Bsp.: Natrium-Atom

GW 9NTG Atombau / PSE 2 GW 9NTG Atombau / PSE 2

Die Elektronenkonfiguration gibt die Verteilung der


Elektronen auf die einzelnen Energiestufen an.

• Energiestufen: 1, 2, 3
Elektronenkonfiguration • Elektronenbesetzung: Exponenten

Bsp.: Natrium-Atom 122831


Stickstoff-Atom 1225
Chlor-Atom 122837

GW 9NTG Atombau / PSE 3 GW 9NTG Atombau / PSE 3

Valenzelektronen (Abkürzung: VE) sind die Elektronen in


der jeweils höchsten Energiestufe eines Atoms.

Valenzelektronen Anzahl der Valenzelektronen = Hauptgruppennummer

und Ionisierung Die Valenzelektronen lassen sich durch Energiezufuhr vom


Atom abtrennen. Die Abtrennung eines oder mehrerer
Elektronen von einem Atom nennt man Ionisierung.

GW 9NTG Atombau / PSE 4 GW 9NTG Atombau / PSE 4

Die Ionisierungsenergie ist die Energie, die zur Ionisierung ei-


nes Atoms benötigt wird. Die Ionisierungsenergie ist für die Valen-
zelektronen am niedrigsten und steigt mit der Zahl der entfernten
Elektronen. Beim Übergang zu einer tieferen Energiestufe muss
ein stabiler Zustand aufgehoben werden, dies führt zu einem
sprunghaften Anstieg der Ionisierungsenergie.

Ionisierungsenergie

Beispiel: Natrium
GW 9NTG Atombau / PSE 5 GW 9NTG Atombau / PSE 5

Periodensystem der
Elemente (PSE) -
Hauptgruppenelemente

Periode = Zahl besetzter Energiestufen


Hauptgruppe = Zahl der Valenzelektronen

GW 9NTG Atombau / PSE 6 GW 9NTG Atombau / PSE 6


Atome können durch Elektronenaufnahme oder -abgabe Ionen
bilden und so in ihren Atomhüllen die gleiche Anzahl und
Anordnung von Elektronen erreichen wie die Edelgas-Atome
(= Edelgaskonfiguration, meist Oktett / 8 Valenzelektronen,
in der 1. Periode: Duplett / 2 VE).
Edelgaskonfigurationen sind besonders stabil.

Edelgaskonfiguration Metall-Atome geben Elektronen ab (Anzahl = Hauptgruppen-Nr.)


und bilden Kationen.

und Ionenladung Nichtmetall-Atome nehmen Elektronen auf (Anzahl = 8 – HG-Nr.)


und bilden Anionen.
Die Zahl der abgegebenen bzw. aufgenommenen Elektronen ent-
spricht der Ionenladung.
Beispiel:
Na → Na+ + e- (Abgabe von 1 e-)
S + 2 e- → S2- (Aufnahme von 2 e-)

GW 9NTG Atombau / PSE 7 GW 9NTG Atombau / PSE 7

Isotope Isotope
Jedes Element hat eine bestimmte Protonenzahl
(=Ordnungszahl). Die Neutronenzahl kann jedoch bei vielen
Elementen unterschiedlich sein. Isotope sind Atome eines
Elementes mit unterschiedlicher Neutronenzahl.

GW 9NTG Elektronenübergänge 8 GW 9NTG Elektronenübergänge 8

Oxidation = Elektronenabgabe
Eine Oxidation ist ein Prozess, bei dem ein Teilchen
ein oder mehrere Elektronen abgibt.

Bsp. für eine Oxidation: Mg → Mg2+ + 2e-

Oxidation und Reduktion Reduktion = Elektronenaufnahme


Eine Reduktion ist ein Prozess, bei dem ein Teilchen
ein oder mehrere Elektronen aufnimmt.

Bsp. für eine Reduktion: F2 + 2e- → 2 F-


GW 9NTG Elektronenübergänge 9 GW 9NTG Elektronenübergänge 9

Ein Oxidationsmittel (=Elektronenakzeptor) ist


ein Stoff, der Elektronen aufnimmt.
• oxidiert einen anderen Stoff
• wird selbst reduziert
Oxidationsmittel und
Reduktionsmittel Ein Reduktionsmittel (=Elektronendonator) ist
ein Stoff, der Elektronen abgibt.
• reduziert einen anderen Stoff
• wird selbst oxidiert

GW 9NTG Elektronenübergänge 10 GW 9NTG Elektronenübergänge 10

Eine Redoxreaktion ist ein Elektronenübergang


vom Elektronendonator (Red.-mittel) zum
Redoxreaktion Elektronenakzeptor (Ox.-mittel), sie besteht daher
immer aus den Teilreaktionen Oxidation (e–- Abgabe)
und Reduktion (e–- Aufnahme). Die Redoxreaktion ist
ein Donator-Akzeptor-Reaktion.
Donator-Akzeptor- Beispiel:
Reaktion Oxidation:
Reduktion:
Mg → Mg2+ + 2e-
F2 + 2e → 2 F-
-

Redoxreaktion: Mg + F2 → Mg2+ + 2 F-

GW 9NTG Elektronenübergänge 11 GW 9NTG Elektronenübergänge 11

Die Salzbildung aus einem Metall und einem Nichtmetall


ist eine Redoxreaktion.

Beispiel:
Synthese von Aluminiumbromid aus Aluminium und Brom

Wortgleichung: Aluminium + Brom → Aluminiumbromid

Salzbildung Das Metall gibt so viele Elektronen ab, dass es eine Edel-
gaskonfiguration erreicht.
=> Teilgleichung der Oxidation: Al → Al3+ + 3e-

Das Nichtmetall nimmt so viele Elektronen auf, dass es


eine Edelgaskonfiguration erreicht.
=> Teilgleichung der Reduktion: Br2 + 2e- → 2 Br-

GW 9NTG Elektronenübergänge 12 GW 9NTG Elektronenübergänge 12

Um die Teilgleichungen von Oxidation und Reduktion zu einer


Gesamtgleichung zusammenzufassen, müssen sie mit passen-
den Zahlen multipliziert werden, so dass die Elektronen-Anzahl
in beiden Teilgleichungen gleich ist.
Beispiel:

Zusammenfassen von Oxidation: Al → Al3+ + 3e- │∙2


Reduktion: Br2 + 2e- → 2 Br- │∙3
=> 2 Al → 2 Al3+ + 6e-
=> 3 Br2 + 6e- → 6 Br-

Teilgleichungen Nun wird zusammengefasst, was in beiden Teilgleichungen auf der


Edukt-Seite (vor dem Pfeil) steht, und was auf der Produkt-

zur Gesamtgleichung Seite (hinter dem Pfeil) steht. Die e- werden dann weggelassen.
Beispiel:
2 Al + 3 Br2 → 2 Al3+ + 6 Br- (Teilchenebene: Ionengleichung)
2 Al(s) + 3 Br2(l)→ 2 AlBr3(s) (Stoffebene: Gleichung mit Verhält-
nisformel des Salzes und Angabe der Aggregatzustände)
GW 9NTG Elektronenübergänge 13 GW 9NTG Elektronenübergänge 13

Die Elektrolyse ist eine durch elektrischen Strom erzwun-


gene Redoxreaktion.

Elektrolyse
(Prinzip)
An der Kathode findet eine Reduktion statt, an der Anode
eine Oxidation.
Beispiel: Red (Kathode): Cu2+ + 2e- → Cu
Ox (Anode): 2 Cl- → Cl2 + 2e-
Redox: Cu2+ + 2 Cl- → Cu + Cl2

GW 9NTG Elektronenübergänge 14 GW 9NTG Elektronenübergänge 14

Anwendung der Elektrolyse:

• Erzeugung von Metallen aus Erzen


Elektrolyse (z.B. Aluminiumgewinnung)

(Anwendung) • Überziehen von Gegenständen mit einer


dünnen Metallschicht = Galvanisieren
(z.B. Vergolden, Verchromen als Verzierung
oder Korrosionsschutz)

GW 9NTG Elektronenübergänge 15 GW 9NTG Elektronenübergänge 15


Bei der elektrochemischen Stromerzeugung nutzt man die Tat-
sache, dass verschiedene Stoffe unterschiedlich leicht Elektronen
aufnehmen oder abgeben können. Je unedler ein Metall ist, desto
leichter geben die Metall-Atome Elektronen ab. Je edler ein Metall
ist, desto leichter nehmen die Metall-Kationen Elektronen auf. Dies
kann man nutzen, um eine Spannung zu erzeugen. => Batterie
Elektrochemische
Stromerzeugung (1)

Von Henry Mühlpfordt / *File:Galvanic Cell.svg: Gringer - File:Galvanic Cell.svg, CC BY-SA 3.0, https://com-
mons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5896436

GW 9NTG Elektronenübergänge 16 GW 9NTG Elektronenübergänge 16

In einer an einen Verbraucher (z.B. ein elektrisches Gerät)


angeschlossenen Batterie läuft eine Redoxreaktion ab.
Oxidation und Reduktion sind räumlich voneinander ge-
trennt.
Minus-Pol => Oxidation
Elektrochemische Plus-Pol => Reduktion
Die Reaktion kann nur ablaufen, wenn Minus- und Plus-Pol
Stromerzeugung (2) der Batterie durch einen elektrischen Leiter miteinander ver-
bunden sind.

Bei der Reaktion wird chemische Energie in elektrische


Energie umgewandelt. Ist kein Verbraucher angeschlossen,
läuft die Reaktion nicht ab, die Energie bleibt in Form
chemischer Energie in der Batterie gespeichert.
GW 9NTG Elektronenübergänge 17 GW 9NTG Elektronenübergänge 17

Akkumulatoren (Akkus) funktionieren wie Batterien, sind


aber wieder aufladbar. Hierbei nutzt man die Umkehrbarkeit
bestimmter Redoxreaktionen.

Umkehrbarkeit Entladen (Benutzen) des Akkus:


Minus-Pol => Oxidation z.B. Zn → Zn2+ + 2e-
von Reaktionen – Plus-Pol => Reduktion z.B. I2 + 2e- → 2 I-

Akkus Laden des Akkus: Elektrolyse


Minus-Pol (Kathode) => Reduktion z.B. Zn2+ + 2e- → Zn
Plus-Pol (Anode) => Oxidation z.B. 2 I- → I2 + 2e-

Beim Laden läuft die Reaktion also genau umgekehrt wie


beim Entladen.

GW 9NTG Moleküle 18 GW 9NTG Moleküle 18

Ein Orbital ist ein dreidimensionaler Raum, in dem ein


Elektron/ein Elektronenpaar mit einer Wahrscheinlichkeit
von 99% anzutreffen ist. Vereinfacht kann man sich ein
Orbital als eine „Elektronenwolke“ vorstellen. Die Orbitale
können verschiedene Formen (z.B. kugelförmig) haben.

Orbitale Ein Orbital darf mit maximal 2 Elektronen besetzt werden.

Atome verfügen über Atomorbitale. Wenn Atome sich zu


einem Molekül zusammensetzen, überlappen einfach (mit je
1e-) besetzte Atomorbitale zu doppelt (mit je 2e-) besetzten
Molekülorbitalen.

GW 9NTG Moleküle 19 GW 9NTG Moleküle 19

Die maximal acht Valenzelektronen eines Atoms verteilen sich auf


vier Orbitale.
Hat ein Atom bis zu vier Valenzelektronen, befindet sich jedes in
einem eigenen Orbital und wird in der Valenzstrichschreibweise als
Punkt dargestellt. Hat ein Atom mehr als vier Valenzelektronen,
befinden diese sich (teilweise) zu zweit in einem Orbital. Zwei

Valenzstrichschreibweise Elektronen im selben Orbital nennt man Elektronenpaar, sie


werden als Strich dargestellt.

Valenzstrichschreibweise für die Elemente der zweiten Periode:

GW 9NTG Moleküle 20 GW 9NTG Moleküle 20

Die Bindung zwischen Nichtmetallatomen erfolgt durch gemein-


same, bindende Elektronenpaare.
Man nennt sie deshalb Elektronenpaarbindung (= ̂ Atombindung,
kovalente Bindung).

Elektronenpaarbindung Es gilt: Freie Elektronenpaare + Bindungselektronenpaar(e) =


Elektronen-Duplett/-Oktett (Edelgaszustand)
̂

N: Oktett; H: Duplett
GW 9NTG Moleküle 21 GW 9NTG Moleküle 21

Moleküle werden mit Valenzstrichformeln (auch Lewis-


Formeln genannt) dargestellt, wenn man die genaue Ver-
knüpfung der beteiligten Atome zeigen will.

1. Freie Elektronenpaare werden dem entsprechenden


Element als Strich zugeordnet
Valenzstrichformel (1) 2. Bindende Elektronenpaare stehen zwischen den ent-
sprechenden Elementen
3. Oktettregel beachten (8 Elektronen, also 4 Elektronenpaare um
jedes Atom, Ausnahme Wasserstoff: 2e-, also ein Elektronenpaar)

Beispiele:
H H H N H
H

GW 9NTG Moleküle 22 GW 9NTG Moleküle 22


Ermitteln der Valenzstrichformel (ohne Berechnung)

• Bindigkeit der im Molekül enthaltenen Atome ermitteln


(Bindigkeit = 8-HG-Nr.; Ausnahme: Wasserstoff ist einbindig)
• Atom mit der größten Bindigkeit in die Mitte schreiben,
andere Atome darum verteilen
Valenzstrichformel (2) • Bindungen gemäß Bindigkeit einzeichnen
• Freie Elektronenpaare einzeichnen, sofern nötig, um die
Oktettregel einzuhalten (vier Elektronenpaare um jedes
Atom; Ausnahme Wasserstoff, hier nur ein Elektronenpaar)

Beispiel NH3: N = 3-bindig, H = 1-bindig, N in die Mitte

GW 9NTG Moleküle 23 GW 9NTG Moleküle 23

Ermitteln der Valenzstrichformel (mit Berechnung)


1. Summe der vorhandenen Valenzelektronen (VE) aller
Atome ermitteln
2. Summe der benötigten VE (Oktett: 8 VE, Duplett: 2 VE)
3. Bindende VE (BE) ermitteln:
• BE = benötigte VE – vorhandene VE
• Bindungsanzahl: BE/2
Valenzstrichformel (3) 4. Nicht bindende VE (NBE) ermitteln:
• NBE = vorhandene VE – BE
5. Zentralatom angeben
6. Restl. Atome anordnen (Symmetrie)
7. „Rest“-BE bilden Doppel-/Dreifachbindungen
8. NBE entsprechend verteilen (Oktett-/Duplettzustand)
Bsp. für NH3: vorhandene VE (8 VE); benötigte VE (14 BE);
BE (6; 3 Bindungen); NBE (2; 1 EP)

GW 9NTG Moleküle 24 GW 9NTG Moleküle 24

Mehrfachbindungen

• Doppelbindung: Ausbildung von zwei gemeinsamen Elektro-


nenpaaren zwischen zwei Atomen

Bsp.: Sauerstoffmolekül (O2)

Mehrfachbindungen
• Dreifachbindung: Ausbildung von drei gemeinsamen Elekt-
ronenpaaren zwischen zwei Atomen

Bsp.: Stickstoffmolekül (N2)


GW 9NTG Moleküle 25 GW 9NTG Moleküle 25

Das Elektronenpaarabstoßungs-Modell (EPA-Modell) kann


genutzt werden, um die räumliche Struktur eines Moleküls bzw.
Molekülions zu bestimmen. Es gilt:
1. Elektronenpaare stoßen sich gegenseitig ab, da sie die
gleiche Ladung besitzen.
Elektronenpaarabstoßungs- => Die Elektronenpaare nehmen immer den größtmöglichen
Abstand zueinander ein.
Modell (1) 2. Freie Elektronenpaare stoßen benachbarte Elektronenpaare
etwas stärker ab als bindende Elektronenpaare.
=> In Molekülen mit freien Elektronenpaaren am Zentralatom
sind daher die Winkel zwischen bindenden Elektronenpaaren
etwas kleiner.
3. Mehrfachbindungen werden bei der Ableitung der Molekül-
gestalt wie Einfachbindungen behandelt.

GW 9NTG Moleküle 26 GW 9NTG Moleküle 26


Wichtige Molekülgestalten:

Elektronenpaarabstoßungs-
Modell (2)

GW 9NTG Moleküle 27 GW 9NTG Moleküle 27

Hat ein Atom in einem Molekül oder Molekül-Ion mehr oder weniger
Elektronen als es laut PSE haben müsste, so hat es eine
Formalladung.
Diese wird in einem Kreis an das Atom geschrieben.
Beispiel: Ammonium-Ion

Formalladung
Das Stickstoffatom hat hier nur vier statt fünf Valenzelektronen.
=> ein Elektron zu wenig => einfach positiv geladen
Die Summe aller Formalladungen ergibt die Gesamtladung des
Moleküls (falls Summe = 0) bzw. Molekül-Ions (falls Summe ≠ 0).
Ist die Gesamtladung ≠ 0, wird sie rechts oben außerhalb der ecki-
gen Klammer angegeben.

GW 9NTG Moleküle 28 GW 9NTG Moleküle 28

Kann die tatsächliche Elektronenverteilung nicht


durch eine einzige Valenzstrichformel, sondern nur
mithilfe mehrerer Grenzformeln näherungsweise
dargestellt werden, spricht man von Mesomerie.
Mesomerie Beispiel: Carbonat-Ion
2-
GW 9NTG Moleküle 29 GW 9NTG Moleküle 29

Alkane:
• nur Einfachbindungen, kettenförmig
• allg. Formel: CnH2n+2
Alkane und Cycloalkane • Endung: -an
• tetraedrische Struktur
(Gesättigte
Kohlenwasserstoffe) Cycloalkane:
• nur Einfachbindungen, ringförmig
• allg. Formel: CnH2n
• Vorsilbe: Cyclo-

GW 9NTG Moleküle 30 GW 9NTG Moleküle 30

Alkene:
• Enthalten eine C-C-Doppelbindung
• allg. Formel: CnH2n
Alkene und Alkine • Endung: -en
• trigonal-planare Struktur
(Ungesättigte Alkine:
Kohlenwasserstoffe) • Enthalten eine C-C-Dreifachbindung
• allg. Formel: CnH2n-2
• Endung: -in
• lineare Struktur

GW 9NTG Moleküle 31 GW 9NTG Moleküle 31

Unter einer homologen Reihe versteht man eine


Reihe von Verbindungen (hier: Kohlenwasserstoffen),
welche die gleiche Bauweise besitzen und durch das
Einfügen einer bestimmten Gruppe (hier: -CH2-)aus-
einander hervorgehen.
Homologe Reihe
der Homologe Reihe der Alkane:
Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan, Hexan, Hep-
Alkane, Alkene, Alkine tan, Octan, Nonan, Decan…
Homologe Reihe der Alkene:
Ethen, Propen, Buten…
Homologe Reihe der Alkine:
Ethin, Propin, Butin…

GW 9NTG Moleküle 32 GW 9NTG Moleküle 32

Isomerie:
Moleküle mit gleicher Molekülformel, die sich in der
räumlichen Anordnung der Atome unterscheiden,
kennt man Isomere.

Konstitutionsisomerie:
Konstitutionsisomerie Konstitutionsisomere besitzen die gleiche
Molekülformel, aber die Atome sind unterschiedlich
miteinander verknüpft (unterschiedliche Konstitution)
Beispiel: n-Butan und iso-Butan (=2-Methylpropan)
GW 9NTG Moleküle 33 GW 9NTG Moleküle 33

• Spezielle Form der Isomerie, die nur bei Doppel-


bindungen auftritt
• E/Z-Isomere unterschieden sich nur in der Stel-
lung der Substituenten an der Doppelbindung

E/Z-Isomerie

GW 9NTG Moleküle 34 GW 9NTG Moleküle 34

Nomenklatur der Alkane

GW 9NTG Moleküle 35 GW 9NTG Moleküle 35

Nomenklatur der Alkene


und Alkine

GW 9NTG Moleküle 36 GW 9NTG Moleküle 36

Bezeichnung Schreibweise
(am Beispiel Propan)
Molekülformel C3H8
(=Summenformel)
Valenzstrichformel
Formeldarstellungen von (=Lewis-Formel)

Molekülen (1) Halbstrukturformel H3C-CH2-CH3


Keilstrichformel
(ohne Keile: Struktur-
formel)
GW 9NTG Moleküle 37 GW 9NTG Moleküle 37

Bezeichnung Schreibweise
(am Beispiel Propan)
Skelettformel

Formeldarstellungen von Kugel-Stab-Modell


Molekülen (2)
Kalottenmodell

GW 9NTG Bindungsarten 38 GW 9NTG Bindungsarten 38

Jede chemische Bindung beruht auf den Wechselwirkun-


gen (Anziehungs- und Abstoßungskräften) zwischen positiv
und negativ geladenen Teilchen.

Chemische Bindungen –
Überblick

GW 9NTG Wechselwirkungen 39 GW 9NTG Wechselwirkungen 39

Definition:
Die Elektronegativität EN ist ein Maß für die Fähigkeit
eines Atoms, das bindende Elektronenpaar an sich zu
ziehen.
Die EN-Werte können aus dem Periodensystem abgelesen
werden. Fluor-Atome sind mit einem EN-Wert von 4 die

Elektronegativität elektronegativsten Atome.


Je höher der EN-Wert ist, desto größer ist die Fähigkeit ein
bindendes Elektronenpaar an sich zu ziehen.
Hinweis:
Die Elektronegativität zweier miteinander verbundener
Atome kann dazu genutzt werden, um die Polarität der
Atombindung zu ermitteln (s. polare Atombindung).

GW 9NTG Wechselwirkungen 40 GW 9NTG Wechselwirkungen 40

Eine polare Atombindung ist eine Elektronenpaarbindung, bei der


die beteiligten Atome aufgrund ihrer unterschiedlichen Elektrone-
gativitäten Teilladungen (Partialladungen) tragen.
Ob eine Atombindung polar ist oder nicht, hängt vom Elektronega-
tivitätsunterschied ΔEN der beiden Bindungspartner ab.
Näherungsweise gelten folgende Grenzwerte:
ΔEN = 0 bis 0,4 unpolare Atombindung
Polare Atombindung ΔEN = 0,4 bis 1,7 polare Atombindung
ΔEN = ab 1,7 Ionenbindung
Beispiel:
ΔEN = EN(O) – EN(H) = 3,44 – 2,2 = 1,22 polare Atombindung
Das Atom, das die Elektronen stärker zu sich hinzieht, trägt eine
negative Partialladung (δ-). Das andere Atom trägt eine positive
Partialladung (δ+) (siehe Wasser-Molekül).
GW 9NTG Wechselwirkungen 41 GW 9NTG Wechselwirkungen 41
Wechselwirkungen
Dipol-Moleküle sind Moleküle, deren (Partial)-Ladungs-
schwerpunkte nicht zusammenfallen. Das heißt, innerhalb
des Moleküls gibt es einen negativen und einen positiven Pol
(=Dipol).

Beispiele:

Dipol-Moleküle

GW 9NTG Wechselwirkungen 42 GW 9NTG Wechselwirkungen 42

Zwischenmolekulare Wechselwirkungen /
Kräfte sind Anziehungskräfte, die zwischen Atomen,
Molekülen oder Teilen von Molekülen wirken.
Sie sind schwächer als Bindungen innerhalb von
Zwischenmolekulare Molekülen.

Wechselwirkungen / Zwischenmolekulare Wechselwirkung


Kräfte
(Definition)
Bindung

GW 9NTG Wechselwirkungen 43 GW 9NTG Wechselwirkungen 43

Überblick über die Arten der zwischenmolekularen


Wechselwirkungen
Zwischenmolekulare
Wasserstoffbrücken
Wechselwirkungen /
Dipol-Dipol-
Kräfte Wechselwirkungen
Van der Waals-Wechselwirkungen
(Überblick) LONDON-Dispersions-
Wechselwirkungen

Dipol-Ion-Wechselwirkungen

GW 9NTG Wechselwirkungen 44 GW 9NTG Wechselwirkungen 44

Wasserstoff-Brücken (HB) können zwischen stark positiv


polarisierten H-Atomen und stark elektronegativen
Atomen (F, O, N) mit mindestens einem freien Elektro-
nenpaar ausgebildet werden. Die beteiligten Wasserstoff-
Atome müssen an F-, O- oder N-Atome gebunden sein
(FON-Regel).
Wasserstoffbrücken
(H-Brücken, HB)

Wasserstoff-Brücken sind die stärksten zwischenmolekula-


ren Wechselwirkungen.
GW 9NTG Wechselwirkungen 45 GW 9NTG Wechselwirkungen 45
Wechselwirkungen

Dipol-Dipol-Wechselwirkungen sind
Dipol-Dipol- Wechselwirkungen, die zwischen
zwei permanenten Dipolen wirken.
Wechselwirkungen Sie nehmen mit zunehmendem
(DD) Dipolcharakter der beteiligten
Moleküle zu.

GW 9NTG Wechselwirkungen 46 GW 9NTG Wechselwirkungen 46

LONDON-Dispersions-Wechselwirkungen sind
zwischenmolekulare Wechselwirkungen, die auch zwi-
schen unpolaren Teilchen wirken können.
Unpolare Teilchen können kurzzeitig zu Dipolen wer-
LONDON-Dispersions- den, wenn sich die Elektronen spontan asymmetrisch
verteilen. Die so entstandenen spontanen Dipole
Wechselwirkungen bewirken dann eine asymmetrische Verteilung der
(LDW) Elektronen in benachbarten Molekülen => induzierte
Dipole. Spontaner und induzierter Dipol ziehen sich
an. Diese Anziehung ist relativ schwach, nimmt jedoch
mit der Größe der beteiligten Elektronenwolken zu.

GW 9NTG Wechselwirkungen 47 GW 9NTG Wechselwirkungen 47

Die Dichte der meisten Stoffe nimmt beim Erwärmen ab und


beim Abkühlen zu. Dies ist auf Teilchenebene damit zu
erklären, dass der Abstand der Teilchen zueinander beim
Erwärmen des Stoffes zunimmt (und umgekehrt).

Beim Stoff Wasser ist es jedoch anders: Wasser hat seine


Dichteanomalie des höchste Dichte bei einer Temperatur von 4°C. Wird es weiter
abgekühlt, so nimmt die Dichte wieder ab. Dies wird als die
Wassers Dichteanomalie des Wassers bezeichnet.

Hieraus ergeben sich folgende Phänomene:


➢ Festes Wasser („Eis“) schwimmt auf flüssigem Wasser.
➢ Das Wasser am Boden eines Sees hat bei niedrigen
Außentemperaturen meist eine Temperatur von 4°C, ist
allerdings von der Tiefe des Sees abhängig.

GW 9NTG Wechselwirkungen 48 GW 9NTG Wechselwirkungen 48


Die Oberflächenspannung ist Folge der Wasserstoff-
brücken, die sich zwischen den Wassermolekülen ausbilden.
Innerhalb heben sich die in alle Raumrichtungen wirkenden
Kräfte auf. Auf Wassermoleküle, die sich an der Oberfläche
befinden, wirken die Anziehungskräfte nur in seitliche
Richtung und ins Innere der Flüssigkeit. Dadurch wölbt sich
Oberflächenspannung des die Wasseroberfläche und wird möglichst klein im Verhältnis
zum Volumen.

Wassers
GW 9NTG Wechselwirkungen 49 GW 9NTG Wechselwirkungen 49
Wechselwirkungen
Sauerstoffhaltige organische Stoffklassen
(Auswahl)

Stoff- Alkohole Alde- Ketone Carbon-


klasse hyde säuren
Sauerstoffhaltige organi- Formel

sche Stoffklassen
Endung -ol -al -on -säure
Bei- Methanol Ethanal Propanon Butansäure
spiel

GW 9NTG Wechselwirkungen 50 GW 9NTG Wechselwirkungen 50

Funktionelle Gruppen

Funktionelle Gruppen bestimmen die physikalischen


und chemischen Eigenschaften der Stoffe.

Funktionelle Gruppen Stoffklasse


Alkohol
Funktionelle Gruppe
-OH Hydroxygruppe
Aldehyde -CHO Aldehydgruppe
Ketone -CO- Ketogruppe
(Carbonylgruppe)
Carbonsäuren -COOH Carboxygruppe

GW 9NTG Wechselwirkungen 51 GW 9NTG Wechselwirkungen 51

Alkohole

Stoffe mit Hydroxygruppe:

Benennung: Stammname + Endung „-ol“, „-diol“, „-triol“


Alkohole usw., Vorsilbe: „Hydroxy-“

Nachweis: Salpetersaure Ammoniumcer(IV)-nitrat-Lösung


→ positiv: Farbumschlag nach tiefrot

Beispiel: Ethanol: Trinkalkohol, Reinigungsmittel und


Brennstoff

GW 9NTG Wechselwirkungen 52 GW 9NTG Wechselwirkungen 52

Aldehyde

Stoffe mit Aldehydgruppe (immer endständig)

Aldehyde Benennung: Stammname + Endung „-al“,


Vorsilbe: „Formyl-“

Nachweis: Schiffsche Probe (Zugabe von fuchsinschwefe-


liger Säure = Schiffsches Reagenz)
→ positiv: Farbumschlag rosa bis violett

Beispiel: Hexanal: Duft von Blättern und Früchten


GW 9NTG Wechselwirkungen 53 GW 9NTG Wechselwirkungen 53

Ketone

Stoffe mit Ketogruppe (mittelständig)

Ketone Benennung: Stammname + Endung „-on“,


Vorsilbe: „Oxo-“

Nachweis: salzsaure 2,4-Dinitrophenylhydrazin-Lösung


→ positiv: gelber Niederschlag

Beispiel: Propanon (Aceton): Lösemittel, Edukt für


Acrylglas-Synthese

GW 9NTG Wechselwirkungen 54 GW 9NTG Wechselwirkungen 54

Carbonsäuren

Stoffe mit Carboxygruppe

Carbonsäuren Benennung: Stammname + Endung „-säure“

Nachweis: Säure-Base-Indikator, z.B. Bromthymolblau


→ positiv: gelb (sauer)

Beispiel: - Zitronensäure: Entkalker


- Ethansäure (Essigsäure): Konservierungsmittel

GW 9NTG Wechselwirkungen 55 GW 9NTG Wechselwirkungen 55


Moleküle mit unterschiedlichen funktionellen Gruppen
1. Priorität der funktionellen Gruppen bestimmen.
Carboxy-Gruppe
Aldehyd-Gruppe
Moleküle mit Keto-Gruppe
Hydroxy-Gruppe
unterschiedlichen 2. Benenne die Hauptkette des Moleküls, d.h. die längste
Kette, an der die funktionelle Gruppe mit der höchsten
funktionellen Gruppen Priorität sitzt. Ergänze Endung der funktionellen Gruppe
und ggf. die Anzahl.
benennen I (Kleinste Nummer für funktionelle Gruppe!)

2-Hydroxy-3-Methylbutan-1,4-dial

GW 9NTG Wechselwirkungen 56 GW 9NTG Wechselwirkungen 56

Info: Wenn Positionsnummern für eine eindeutige Be-


nennung nicht notwendig sind, können sie weggelassen
werden.
Moleküle mit 3. Ergänze vor dem Stammnamen die Vorsilben für die
unterschiedlichen restlichen funktionellen Gruppen und weitere Seiten-
ketten. Ordne sie gemeinsam alphabetisch und gib
funktionellen Gruppen dabei die jeweilige Positionsnummer an.

benennen II
2-Hydroxy-3-Methylbutan-1,4-dial
GW 9NTG Wechselwirkungen 57 GW 9NTG Wechselwirkungen 57

Physikalische Eigenschaften der Alkane

Alkane besitzen i.A. sehr niedrige Schmelz-/Siedetempera-


turen.
Physikalische Grund: extrem geringe Polarität der C-H-Bindungen →
Alkan-Moleküle werden untereinander nur durch LONDON-
Eigenschaften der Alkane: Dispersions-Wechselwirkungen (LDW) zusammengehalten.
=> zum Trennen der Moleküle nur wenig Energie nötig
Schmelz-/ Allgemein gilt:
Siedetemperatur ➢ Mit zunehmender der Anzahl der C-Atome steigt die
Schmelz-/ Siedetemperatur, Grund: zunehmende LDW
➢ Je verzweigter das Molekül, desto niedriger liegt die
Siedetemperatur (bei vergleichbarer molarer Masse).
Grund: geringere Oberfläche => geringere LDW

GW 9NTG Wechselwirkungen 58 GW 9NTG Wechselwirkungen 58

Physikalische Eigenschaften sauerstoffhaltiger


organischer Verbindungen

Die Siedetemperaturen und die Wasserlöslichkeit stei-


Physikalische gen bei vergleichbarer Oberfläche der Moleküle in der
Eigenschaften sauerstoff- Reihe

haltiger organischer ➢ Alkane/Alkene/Alkine (LONDON-Dispersions-


Wechselwirkungen)
Verbindungen ➢ Aldehyde/Ketone (Dipol-Dipol-Kräfte)
➢ Alkohole (Wasserstoffbrücken)
➢ Carbonsäuren (Wasserstoffbrücken)

GW 9NTG Wechselwirkungen 59 GW 9NTG Wechselwirkungen 59

„Ähnliches löst sich in Ähnlichem“


Alkane sind unpolare Moleküle. => Löslichkeit in
hydrophoben Lösungsmitteln (z.B. Benzin, Tetrachlor-
kohlenstoff CCl4).
Alkane sind lipophil (= „fettliebend“) und hydrophob
(= „wasserhassend“).
Löslichkeit der Alkane Grund: Flüssigkeiten aus polaren Molekülen (wie
Wasser) bilden untereinander Wasserstoffbrücken aus
(stärker als LDW). Wenn sich polare und unpolare
Moleküle mischen würden, müssten die Wasserstoff-
brücken aufgebrochen werden. Dafür wäre mehr
Energie nötig, als durch neue LDW frei würde.
=> keine Löslichkeit

GW 9NTG Wechselwirkungen 60 GW 9NTG Wechselwirkungen 60

Viskosität Alkane

Viskosität ist das Maß für die „Zähflüssigkeit“ eines Stoffes.


Mit zunehmender Kettenlänge der Moleküle steigt die
Viskosität der Stoffe (Bsp. Hexan ist weniger viskos als
Hexadecan).

Viskosität I Grund: Mit zunehmender Kettenlänge treten auf der


Teilchenebene mehr LDW auf, diese und die Größe erschwe-
ren das vorbei Gleiten der Teilchen aneinander → Zähflüs-
sigkeit

Bei verzweigten Isomeren ist die Viskosität geringer als bei


unverzweigten, da sie eine geringere Oberfläche haben und
dadurch weniger LDW auftreten können.
GW 9NTG Wechselwirkungen 61 GW 9NTG Wechselwirkungen 61

Viskosität und funktionelle Gruppe


Polare Gruppen (OH-Gr., Carbonyl-Gr.) in den
Molekülen erhöhen die Viskosität eines Stoffes (vgl.
Siedetemperatur), indem Dipol-Dipol-Wechselwirkun-
gen bzw. Wasserstoffbrücken ausgebildet werden.

Viskosität II ➔ Je stärker die Wechselwirkung, desto viskoser


ist der Stoff.
Bsp.:
Name Viskosität
Propan-1-ol dünnflüssig
Propan-1,2-diol etwas zähflüssig
Propan-1,2,3-triol zähflüssig

GW 9NTG Wechselwirkungen 62 GW 9NTG Wechselwirkungen 62


Hydrophile und hydrophobe Stoffe
Hydrophile Stoffe (= „wasserliebend“): Sind gut in
Wasser löslich (alternativ: lipophob)
Grund: Polarität → Dipol-Dipol-Wechselwirkungen bzw.
HBB

Löslichkeit molekularer Beispiel: kurzkettige Aldehyde und Ketone, Ethanol (Was-


ser ist polar. Es können sich HBB zwischen der OH-Gr. des

Stoffe I Ethanols und dem Wasser-Molekül ausbilden)


Lipophile Stoffe (= „fettliebend“): Sind nicht gut in Was-
ser löslich, aber gut in Fett (alternativ: hydrophob)
Grund: unpolare Moleküle → LDW
Beispiel: n-Heptan (n-Heptan ist unpolar. Es können sich
zwischen den überwiegend unpolaren Fett-Molekülen und n-
Heptan nur LDW ausbilden)

GW 9NTG Wechselwirkungen 63 GW 9NTG Wechselwirkungen 63

Amphiphile Stoffe

Amphiphile (= „beides liebend“) Stoffe lösen sich in


hydrophilen und lipophilen Lösemitteln
Grund: Die Moleküle haben einen polaren und einen unpo-
Löslichkeit molekularer laren Anteil. → Ausbildung von HBB und LDW.
→ Überwiegt ein Anteil so nimmt die Löslichkeit in einem
Stoffe II Stoff ab.

Bsp.:
Ethanol (polar: OH-Gr., unpolar: Alkylrest)
→ gut in Wasser (hydrophil) und Benzin (lipophil) löslich
Heptan-1-ol (polar: OH-Gr., unpolar: langer Alkylrest)
→ schlecht in Wasser löslich (nur ganz wenig), gut in
Benzin löslich

GW 9NTG Wechselwirkungen 64 GW 9NTG Wechselwirkungen 64

Lösevorgang bei Salzen

Beim Lösevorgang lagern sich Wasser-Moleküle an das


Ionengitter des Salzes, das aus Anionen und Kationen
besteht, an. Die positiv polarisierten Wasserstoffatome (δ+)
des Wasser-Moleküls werden aufgrund von Ion-Dipol-Wech-
selwirkungen von den Anionen und die negativ polarisierten
Löslichkeit von Salzen Sauerstoffatome (δ-) von den Kationen angezogen. Durch
die Anziehungskräfte lösen die umgebenden Wasser-
moleküle Ionen am Rand des Gitters heraus. Die Wasser-
Moleküle bilden eine Hülle um das Ion (= Hydrathülle).
Den
gesamten Vorgang nennt man Hydratation.
GW 9NTG Wechselwirkungen 65 GW 9NTG Wechselwirkungen 65
Energiebeteiligung beim Löseprozess
Gitterenergie: Gitterenergie wird bei der Bildung des
Ionengitters freigesetzt und resultiert aus der Anziehung
der entgegengesetzt geladenen Ionen (muss beim Löse-
vorgang aufgewendet werden).

Energiebeteiligung beim Hydratationsenergie: Energie, die beim Hydratisieren


von Ionen frei wird.
Löseprozess I Löseenergie:

➔ Bei schwerlöslichen Salzen ist die Gitterenergie um


ein Vielfaches höher als die Hydratationsenergie.

GW 9NTG Wechselwirkungen 66 GW 9NTG Wechselwirkungen 66


Endothermer Löseprozess Exothermer Löseprozess

Energiebeteiligung beim
Löseprozess II
Beim Lösen von Kaliumnitrat Beim Lösen von Magnesium-
wird mehr Energie zum Über- chlorid wird mehr Hydrations-
winden der Gitterenergie be- energie frei als zum Trennen
nötigt als bei der Hydratation der Ionen benötigt wird. Es
frei wird. Die Energie wird aus wird Energie an die Umge-
der Umgebung entzogen. bung abgegeben.

GW 9NTG Wechselwirkungen 67 GW 9NTG Wechselwirkungen 67

Erdöl und Erdölproduktion

Erdöl (= schwarzes Gold)


- Entstehung aus Faulschlamm (abgestorbene Meeresor-
ganismen).
- Stoffgemisch aus vielen hundert Stoffen (überwie-
gend Alkane).
Erdöl - Trennung durch Destillation in Raffinerien
- Produkte: Schmierstoffe, Lösungsmittel, Kraftstoffe,
zur Energie-/Wärmegewinnung, als Edukte für die
Kunststoffherstellung usw.
- Erdöl ist giftig und umweltschädlich (vgl. Öltanker-
havarie).
- Erdölreserven werden knapp(er) → Lösungsmöglich-
keit: Recycling und nachwachsende Energieträger

GW 9NTG Wechselwirkungen 68 GW 9NTG Wechselwirkungen 68

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