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3.

Röntgen
Medizinische Gerätetechnik
4. Jahrgang
DI Thomas Steininger

1
Video: Einführung Röntgen

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=gsV7SJDDCY4
Inhalt

 Komponenten einer Röntgenanlage


 Entstehung von Röntgenstrahlung
 Aufbau einer Röntgenröhre
 Beispielbilder
 Schwächung von Röntgenstrahlen
 Wechselwirkung mit Materie

Quelle: http://www.welt.de/gesundheit/article12908592/Erste-Roentgengeraete-liessen-Umgebung-gruen-leuchten.html
Komponenten einer
Röntgenanlage
 Aus welchen teilen besteht (grob) eine Röntgenanlage?

4
Komponenten einer
Röntgenanlage
 Aus welchen teilen besteht (grob) eine Röntgenanlage?
 Aus der Röntgen- Einrichtung und den baulichen
Maßnahmen (Elektroinstallation, Strahlenschutz)
 Die Röntgen– Einrichtung erfüllt die drei
Hauptaufgaben
1. Strahlenerzeugung: Röntgenröhren, Röntgen-Generator
(„Apparat“)
2. Strahlenanwendung: „Geräte” für Aufnahme und
Durchleuchtung
3. Bilderzeugung: Röntgen-Filme, Bildverstärker, Digital -
Wandler

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Komponenten einer
Röntgenanlage
 Aus welchen teilen besteht (grob) eine Röntgenanlage?
 Aus der Röntgen- Einrichtung und den baulichen
Maßnahmen (Elektroinstallation, Strahlenschutz)
 Die Röntgen– Einrichtung erfüllt die drei
Hauptaufgaben
1. Strahlenerzeugung: Röntgenröhren, Röntgen-Generator
(„Apparat“)
2. Strahlenanwendung: „Geräte” für Aufnahme und
Durchleuchtung
3. Bilderzeugung: Röntgen-Filme, Bildverstärker, Digital -
Wandler

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Entstehung von
Röntgenstrahlung
1. In einer Vakuum- Röhre treten durch den
thermoelektrischen Effekt Elektronen aus einer Kathode
aus
2. Diese werden mit einer Hochspannung auf eine Anode
(=„Target“) hin beschleunigt
3. Im Anodenmaterial wird die kinetische Energie der
Elektronen ganz oder teilweise in elektromagnetische
Strahlung umgewandelt
 Dadurch ist die maximale Photonenenergie festgelegt

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Entstehung von
Röntgenstrahlung

Quelle: http://cgd.zum.de/wiki/R%C3%B6ntgenstrahlung
Entstehung von
Röntgenstrahlung: Kathode
 Die Kathode besteht aus einer Glühkathode
 Früher: spiralförmig
 Heute: Glühwendel (kleinerer Fokus)
 Durch den thermoelektrische Effekt treten freie
Elektronen aus
 Der Kathodenstrom (=Anzahl an Elektronen pro
Zeiteinheit, die aus der Kathode austreten) wird über
den Heizstrom grob geregelt
 Höherer Strom → höhere Temperatur → mehr Elektronen
treten aus

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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Kathode
 Diese Regelung reagiert relativ träge, daher wird die
Feinabstimmung erfolgt elektronisch über den Wehnelt-
Zylinder
 Außerdem werden die Elektronen durch den Wehnelt-
Zylinder („Wehneltelektrode“) Richtung Anode
fokussiert
 Steuerung über die angelegt Spannung relativ zur Kathode

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Wehnelt- Zylinder

11

Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Wehnelt- Zylinder

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Wehnelt- Zylinder

 Der Wehnelt- Zykinder


 Fokussiert Elektronen auf Anode
 Engt den Strahl mit negativer Vorspannung ein, um noch
kleineren Fokus zu erhalten.
 Er schaltet die Strahlung (mit hoher negativer Spannung
kann Elektronenfluss gestoppt werden).

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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Anode
 Zwei physikalische Prozesse tragen zur Entstehung von
Röntgenstrahlung bei
 Bremsstrahlung
 Interaktion mit Atomkern

 Charakteristische Röntgenstrahlung
 Interaktion mit Elektronen der Atomhülle

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung
 Jede Ladung, die beschleunigt oder abgebremst wird,
sendet dabei eine elektromagnetische Welle aus
 Die freien, energiereichen Elektronen treten in ein
Atom des Targets ein
 Sie treten in Wechselwirkung mit dem elektrischen Feld
(„Coulombfeld“) des positiv geladenen Kerns
 Dabei werden die Elektronen schnell abgebremst und
ändern ihre Richtung meistens

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung

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Quelle: Buch, „Technik der medizinischen Radiologie“, Laubenberger/Laubenberger, 7. Auflage


Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung
 Abhängig von der relativen Position zum Kern, variiert
die „Stärke“ der Interaktion zwischen Elektron und Kern

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Quelle: https://www.quora.com/Why-is-the-spectrum-of-Bremsstrahlung-radiation-continuous
Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung
 Umso näher das Elektron dem Kern kommt, desto
stärker wird das Elektron abgebremst
 Stärkere Abbremsung bedeutet, dass mehr Energie
abgegeben wird (kinetische Energie wird kleiner)
 Die Wellenlänge der entstehenden elektromagnetischen
Welle ist geringer (also die Frequenz höher) → das
Photon besitzt eine höhere Energie

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung
 Die Elektronen geben bei einem einzelnen
Wechselwirkungsprozess fast immer nur einen Teil ihrer
Energie ab
 Daher kommt es entlang ihres weiteren Weges zu vielen
weiteren Abbremsprozessen

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung
 Da statistisch gesehen jeder Abstand zwischen
einfallendem Elektron und dem Kern möglich ist, kann
das entstehende Photon jede Energie bis zur Energie der
einfallenden Elektronen besitzen
 Das Energiespektrum ist daher kontinuierlich
 Die maximale Photonenenergie des
Bremsstrahlenspektrums wird als Grenzenergie
(Grenzwellenlänge) bezeichnet
 Die Strahlung weist dann die höchste Frequenz auf

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Bremsstrahlung

21

Quelle: http://217.91.25.33/ger/deeper_insight/physics.htm
Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung
 Charakteristische Röntgenstrahlung entsteht, wenn ein
gebundenes Elektron des Anodenmaterials aus einer
der inneren Schalen herausgeschlagen wird
 Das herausgeschlagene Elektron kann…
 … einen Platz auf einer kernferneren Schale einnehmen
(„Anregung“)
 … kann den Atomverband verlassen („Ionisation“) →
hierfür muss der Energieübertrag größer als die
Bindungsenergie sein

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung
 Der freigewordene Platz auf der Ausgangsschale wird
durch ein Elektron aus einer der nächst höheren
Schalen mit höherem Energiepotential aufgefüllt
 Die Differenz der Energiezustände wird in Form einer
elektromagnetischen Welle abgestrahlt

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Quelle: Buch, „Bildgebende Verfahren in der Medizin“, Dössel, 2. Auflage


Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung
 Beispiel Wolfram:

24

Quelle: Buch, „Bildgebende Verfahren in der Medizin“, Dössel, 2. Auflage


Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung
 Der Abstand der Energieniveaus der inneren Schalen
liegt im Bereich einiger keV
 Ein auftreffendes Elektron muss mindestens eine
Energie von 70keV haben, um die K Strahlung von ca.
58keV emittieren zu können

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Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung

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Quelle: Buch, „Technik der medizinischen Radiologie“, Laubenberger/Laubenberger, 7. Auflage


Entstehung von Röntgenstrahlung:
Charakteristische Strahlung
 Jedes Element im Periodensystem weist eine typische
bestimmte Zahl von Potentialdifferenzen auf
 Das sind typische Werte, die der Energie der emittierten
Strahlung entsprechen
 Das Energiespektrum ist daher bei der
charakteristischen Strahlung ein Linienspektrum
 Dieses ist charakteristisch für das jeweilige Element

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Quelle: Buch, „Technik der medizinischen Radiologie“, Laubenberger/Laubenberger, 7. Auflage


Entstehung von
Röntgenstrahlung
 Das gesamte Spektrum der Röntgenröhre erhält man
aus der Summe aus Bremsstrahlung und
charakteristischer Strahlung
 Das Spektrum ändert sich mit zunehmender
Röhrenspannung

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29

Quelle: Buch, „Bildgebende Verfahren in der Medizin“, Dössel, 2. Auflage


Entstehung von
Röntgenstrahlung
 Die charakteristische Strahlung tritt erst auf, wenn die
Elektronenenergie größer als die Bindungsenergie der
K- Schale ist
 Die gesamte abgestrahlte Leistung nimmt mit
steigender Anodenspannung zu
 Bei niedrigen Photonenergien kommt es zu einem Abfall
 In der Röntgendiagnostik werden Aluminiumfilter
verwendet, um die „weichen“ Röntgenstrahlung zu
absorbieren
 Diese würden im menschlichen Körper vollständig
absorbiert werden → Tragen nicht zum Bild bei, aber
Strahlenbelastung

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Video: Entstehung von
Röntgenstrahlung

31

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Bc0eOjWkxpU
Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Bei der Röntgenstrahlenerzeugung wird das
Schalenelektron angeregt oder vom Atomverbund
getrennt
 Diese Elektronen können Nachbaratome anregen und
ionisieren
 Dies erhöht die Energie des Atoms → es entsteht Wärme
 Im Energiebereich diagnostischer Röntgenröhren wird
die kinetische Energie der eindringenden Elektronen
hauptsächlich in Wärme umgesetzt

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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Der Wirkungsgrad lässt sich folgenderweise berechnen:

𝐽𝑔𝑒𝑠
𝜂= = k ⋅ 𝑈𝐴 ⋅ 𝑍
𝐼𝐴 ∙ 𝑈𝐴

  … Wirkungsgrad
 Jges … gesamte abgestrahlte Röntgenleistung
 Ua … Anodenspannung
 Ia … Anodenstrom
 k … ca. 10-9 V-1
 Z … Ordnungszahl 33
Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Der Wirkungsgrad lässt sich folgenderweise berechnen:

𝐽𝑔𝑒𝑠
𝜂= = k ⋅ 𝑈𝐴 ⋅ 𝑍
𝐼𝐴 ∙ 𝑈𝐴

 Beispiel:
 Anodenmaterial Wolfram: Z = 74
 Anodenspannung = 100kV
 Wirkungsgrad?

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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Der Wirkungsgrad lässt sich folgenderweise berechnen:

𝐽𝑔𝑒𝑠
𝜂= = k ⋅ 𝑈𝐴 ⋅ 𝑍
𝐼𝐴 ∙ 𝑈𝐴

 Beispiel:
 Anodenmaterial Wolfram: Z = 74
 Anodenspannung = 100kV
 Wirkungsgrad:

𝜂 = 10−9 𝑉 −1 ⋅ 100 ⋅ 103 𝑉 ⋅ 74 = 𝟎, 𝟕%


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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Bei einem Röhrenstrom von 1A werden daher 99,3kW in
Wärme und nur 0,7kW in Röntgenstrahlung umgesetzt!
 Mit steigender Spannung wird der Wirkungsgrad besser,
allerdings sinkt der Kontrast und damit die Qualität der
Röntgenbilder
 In der klinischen Routine sind für bestimmte Aufnahmen
die Parameter fest vorgegeben und daher lässt sich der
schlechte Wirkungsgrad nicht vermeiden
 Was kann man tun?

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Entstehung von
Röntgenstrahlung: Wärme
 Um das Problem in den Griff zu bekommen, gibt es nun
zwei Möglichkeiten
 Eine schräg gestellte Anode
 Eine Drehanode

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Schräg gestellte Anode

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Schräg gestellte Anode

 Es werden zwei Brennflecke unterschieden


 Thermischer Brennfleck auf der Anode
 Optischer Brennfleck Projektion auf das Objekt (für
Aufnahme wirksam)
 Durch die Änderung des Anodenwinkels wird der
thermische Brennfleck größer, wodurch die Wärme auf
einen größeren Bereich verteilt wird
 Nachteil: maximale Feldgröße wird limitiert Winkel  Max. FG
6° 20x20cm²
9° 30x30cm²
10° 33x33cm²
12°39 41x41cm²
17,5° 58x58cm²
Drehanode

 Durch die Verwendung einer Drehanode erreicht man,


dass die Wärme auf einem Ring verteilt wird
 Der Fokus vergrößert sich dadurch nicht!
 Die Anode dreht sich mit ca. 6000U/min

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Drehanode

 Der Teller besteht aus Wolfram


 schwer zu verarbeiten
 Die Teller werden gesintert (spezielle Metallherstellung :
es werden Wolframteilchen erhitzt und unter Druck
verschmolzen)
 Der Teller ist sehr hitzebeständig, aber sehr spröde
 Dicke Anodenteller können Wärme besser speichern,
dadurch ist es möglich mehrere Aufnahmen
hintereinander zu machen
 Einige Teller haben geschwärzte Rückseite, oder Grafit-
Rücken für bessere Wärmeabstrahlung

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Drehanode

 Um das Reißen der Anode zu verhindern:


1. Werden Legierungen aus Molybdän und Rhenium
verwendet
 Dadurch wird die Sprödigkeit des Materials wird verringert
2. Es werden “Sollbruchstellen” (radiale Schlitze)
eingebaut
3. Die Teller sind “genutet”
 So kann der Teller nur mehr zwischen den Nuten reißen

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Drehanode

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Drehanode

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Quelle: Buch, „Bildgebende Verfahren in der Medizin“, Dössel, 2. Auflage


Drehanode

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Drehanode

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Drehanode

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Quelle: Buch, „Bildgebende Verfahren in der Medizin“, Dössel, 2. Auflage


Festanode / Drehanode

 Je nach Einsatzgebiet verwendet man:


 Festanode wird nur noch für Generatoren mit kleiner
Leistung eingesetzt z.B.Dental und Materialprüfung
 Drehanode in der Diagnostik, da kurze Aufnahmezeiten,
hohe Belastung durch Drehanode möglich, thermische
Belastung geringer. Leistung bis zu 200KW, bei 0.1sec

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Aufbau einer Röntgenröhre

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Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=3_bZCA7tlFQ
Ursachen für den
„Röhrentod“
 Glühfaden kann durchbrennen
 Bei reinen Wolframtellern wird der Teller schneller
aufgerauht bzw. verzogen wodurch sich der
Zentralstrahl verändert
 bei Wolframteller bis 30000 Aufnahmen, bei Legierungen
bis mehr als 100000 Aufnahmen
 Der Teller kann reißen (Schockbelastung!)
 Die Kugellager des Motors können kaputt werden
 Vakuumsverlust

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Aufbau einer Röntgenröhre

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Quelle: http://www.onmeda.de/strahlenmedizin/roentgenstrahlung_und_roentgenroehre.html
Aufbau einer Röntgenröhre

 Röntgenröhre besteht in der Regel aus einem Glaskolben


(selten auch aus Metall)
 Verhindert Überschläge und Kriechströme
 Im Kolben ist eine Kathode sowie gegenüber eine Anode
eingeschmolzen
 Bei Diagnostikröhren ist die Anode als drehbarer Teller
mit einem Durchmesser bis zu ca. 20 cm
 Legierung aus Wolfram und Rhenium

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Aufbau einer Röntgenröhre

 Die Drehung des Anodentellers erfolgt mittels eines


Rotors
 Auf Tellerachse innerhalb des Kolbens
 Stator außerhalb angebracht
 Durch die Drehung des Anodentellers wird die einige
Millisekunden dauernde und bis zu ca. 100 kW starke
Leistung besser verteilt

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Weitere Komponenten:
Gehäuse
 Die Röntgenröhre befindet sich in einem Gehäuse
(„Haube“)
 Verhinderung der Abstrahlung von Röntgenstrahlung in
unerwünschte Richtungen: innen mit Bleifolie ausgelegt,
außer beim Strahlenaustrittsfenster
 Kühlung und Hochspannungsschutz (durch Öl)
 Halterung und mechanischer Schutz (gegen Implosion,
wenn der Anodenteller zerreißt) der Röhre
 Besteht meistens aus Aluminium
 Gehäuse inklusive Röhre wird als Röntgenstrahler
bezeichnet

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Weitere Komponenten:
Schutz gegen Überhitzung
 Im Röhrenschutzgehäuse befindet sich ein Öl- Gefäß mit
Ausdehnungsmembran und Ölausdehnungsschalter
 Dehnt sich das Öl zu stark aus (wenn es zu heiß wird), wird
die Strahlenerzeugung unterbrochen
 Alternativ gibt es oft einen Photozelle, die die
Helligkeit der Anode überwacht
 Wird bis zu weiß glühend
 Oder Röhrennomogramm (Belastbarkeitsdiagramm)
 Dazu mehr bei Generatoren

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Weitere Komponenten: Filter

 „Weiche“ (niederenergetische) Röntgenstrahlung trägt


keine Information zum Bild bei, da es im Körper
komplett absorbiert wird
 Diese muss je nach Energie und Dicke des Patienten
gefiltert werden
 Bei dicken Patienten muss auch eine höhere Energie
gefiltert werden
 Hierzu wird hauptsächlich Aluminium verwendet
 Da das Gehäuse aus Al besteht, kann es als Vorfilterung
verwendet werden

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Weitere Komponenten: Filter

 Die Das Gehäuse

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Quelle: https://en.wikibooks.org/wiki/Basic_Physics_of_Digital_Radiography/The_Source
Weitere Komponenten:
Blenden
 Nach dem Strahlenaustrittsfenster und der Vorfilterung
durch Aluminium wird das Primärstrahlbündel durch so
genannte Blenden in der Größe „zugeschnitten“
 Es soll nur der wirklich notwendige Bereich bestrahlt
werden
 Hierfür gibt es drei Varianten
1. Tubus
2. Doppelschlitzblende / Irisblende
3. Tiefenblende

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Weitere Komponenten:
Blenden
1. Tubus
 Ein Tubus ist ein länglicher Zylinder aus Metall / Kunststoff
 Er wird an das Gehäuse montiert und wird auf das
bestrahlte Gebiet ausgerichtet
 Die Größe ist fix vorgegeben (verschiedene Tuben)
 Der Mindestabstand wird automatisch eingehalten
 Gewicht
 hantieren ist schwierig (verschiedene Tuben)

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Weitere Komponenten:
Blenden

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Quelle: http://de.acteongroup.com/Zahnmedizin/X-Mind-DC-mit-40-cm-Arm-unten.html?uri_back=
Quelle: http://picclick.de/Dental-R%C3%B6ntgenweste-T%C3%BCrkis-R%C3%B6ntgen-Dental-1-381756950230.html
Weitere Komponenten:
Blenden
2. Doppelschlitzblende
 Besteht aus zwei Paaren von Bleilamellen, die
gegeneinander verschoben werden können
 Liefert ein rechteckiges Feld
2. Irisblende
 Ebenfalls aus Blei, ermöglicht eine Kreiseinblendung
und ist verstellbar

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Weitere Komponenten:
Blenden

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Weitere Komponenten:
Blenden
3. Tiefenblende
 mehrere Schlitzblenden übereinander in 2-3 verstellbaren
Ebenen
 Tiefenblende hat oben schon eine fixe fokusnahe Blende,
um Extrafokalstrahlung herauszufiltern
 Eine Tiefenblende hat mehr Lamellenebenen was zu
weniger Halbschatten führt

63
Weitere Komponenten:
Blenden

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Weitere Komponenten:
Lichtvisier
 Innerhalb der Blende befindet sich das Lichtvisier
 Es besteht aus einem Spiegel und einer Glühbirne
 Es simuliert den zu erwartenden Strahlenkegel mit
optischem Licht
 Damit kann das Bestrahlungsfeld am Patienten kontrolliert
werden

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Weitere Komponenten:
Lichtvisier

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Weitere Komponenten:
Flächendosismesskammer
 Dient zur Messung der Strahlendosis über die Fläche des
Nutzstrahlenbündels (Flächendosis)
 Durchsichtige Messkammer
 Wird immer vom Nutzstrahlenbündel durchstrahlt
 Einheit Gy  cm²
 Regelmäßige Konstanzprüfung vorgeschrieben

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Zusammenfassung aller
Komponenten

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Der Weg der
Röntgenstrahlung
 Bisher wurden alle Komponenten und Schritte zur
Strahlerzeugung, Filterung und Formung besprochen
 Als nächstes durchdringt die Strahlung den Patienten
und wird, abhängig von der Dichte des Gewebes, stärker
oder schwächer absorbiert
 Durch Wechselwirkungsprozesse entsteht sogenannte
„Streustrahlung“

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Streustrahlung

 Die Primärstrahlung wird in verschiedene Richtungen


abgelenkt
 Die Streustrahlung verursacht eine Strahlenbelastung in
der Umgebung des Nutzstrahlen-bündels (Patient,
Personal)
 Außerdem führt es zu Bildunschärfe durch einen
verfälschten Strahlengang

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Streustrahlung

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Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Streuung

 Abhilfe hierfür schafft ein Streustrahlenraster


 Eine weitere, sehr verbreitete Bezeichung lautet Bucky-
Blende
 Es wird hinter dem Patienten, aber vor dem Detektor
angebracht
 Dadurch wird der Kontrast des Röntgenbildes erhöht

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Streustrahlenraster

 Das Raster besteht aus schmalen Streifen von stark


absorbierendem Material und durchlässigeren
Abstandhaltern
 Die Streifen stehen parallel zur Strahlung
 Die erwünschte Strahlung in ursprünglicher Richtung
kann die Spacerstreifen durchdringen
 Streustrahlung bleibt in den Bleistreifen hängen

73
Streustrahlenraster

Ohne Raster Mit Raster

74

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Streustrahlenraster
Streustrahlenraster

75

Quelle: http://www.vetsuisse-bern.ch/~vet-iml/lernmodule/htmls/slide.html?radiosurfvet%7Cradgeneral%7Ctechnics%7Cimagecontrast%7C7
Streustrahlenraster

 Die Rasterfrequenz (Anzahl der Bleilamellen pro cm)


liegt bei 20-80
 Höhere Frequenzen vermindern die Streuung, erhöhen
aber die notwendige Strahlenexposition des Patienten
 Das Schachtverhältnis ist das Verhältnis von Spaltbreite
zu -höhe im Raster, meist um 1:10
 Höhere Schachtverhältnisse bedingen ebenfalls bessere
Bildqualität, aber erhöhte Patientenbelastung
 Der Bucky- oder Rasterfaktor beschreibt das Verhältnis
der Strahlenmenge mit und ohne Raster, die für dieselbe
optische Dichte des Röntgenfilms benötigt wird
 Es liegt typischerweise bei 3-5
76
Streustrahlenraster

77

Quelle: http://lang-website.homepage.t-online.de/Strahlenschutzkurs-Website/raster3.htm
Generatoren

 Die Röntgenleistung hängt stark von der


Anodenspannung ab
 Es ist daher sehr wichtig eine genau einstellbare und
zeitlich konstante Anodenspannung zu generieren
 Früher wurden hauptsächlich 12-Puls-Generatoren
verwendet
 Heute hauptsächlich Hochfrequenzgeneratoren
 Lassen sich präziser einstellen und sind kompakter

78
Generatoren

 Warum Generatoren?
 Spannung muss Netzspannung (230V und 50Hz) bzw.
Starkstrom (400V in 3 Phasen) in eine Gleichspannung
mit ca. 100kV transformiert werden
 Man benötigt zwei verschiedene Spannungen
 Ca. 100kV für die Röntgenröhre
 20-100V für die Lampe des Lichtfeldes

79
Erklärung: 1-Puls-Generator

 Einfachster Fall: 1-Puls-Generator


 Es wird eine Diode verwendet um eine „Seite“ des
Wechselstroms zu verwenden (230V)
 Strahlung nur bei positiver Phase

80

Quelle: https://home.zhaw.ch/scst/Radiophysics-Dateien/Mod1_3.pdf
Erklärung: 3-Puls-Generator

 Es wird eine einfache Schaltung aus drei Dioden


verwendet, um jeweils eine höhere Effizient zu
erreichen bei 400V

81

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasengleichrichter
Erklärung: 3-Puls-Generator

82

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasengleichrichter
Erklärung: 6-Puls-Generator

83

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasengleichrichter
Erklärung: 6-Puls-Generator

84

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasengleichrichter
12-Puls-Generator

 Besteht aus zwei entweder in Serie oder parallel


geschalteten 6-Puls-Generatoren
 Vorteile der Zwölfpulsschaltung sind die geringe
Restwelligkeit beim Gleichrichterbetrieb

85

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasengleichrichter
Hochfrequenzgenerator

86

Quelle: http://www.umm.uni-heidelberg.de/inst/cbtm/ckm/lehre/physikalischegrundlagenderroentgen/physkl_grundl_roentgen_4.pdf
Hochfrequenzgenerator

87

Quelle: http://www.umm.uni-heidelberg.de/inst/cbtm/ckm/lehre/physikalischegrundlagenderroentgen/physkl_grundl_roentgen_4.pdf
Röhrennomogramm
(Belastbarkeitsdiagramm)
 Das Röhrennomogramm ist eine grafische Darstellung
des Röhrenstroms über die Zeit
 Strom auf der Y-Achse
 Zeit auf der X-Achse
 In diesem Diagramm lässt sich eine Kurve der
maximalen Belastung berechnen (mAs Produkt)
 Diese Kurve wird digital hinterlegt
 Nach erreichen des hinterlegten mAs Produkts muss die
Röhre abgeschaltet werden

88
Röhrennomogramm
(Belastbarkeitsdiagramm)

89

Quelle: Skript „Bildgebende Verfahren“, Dipl. Ing. F. Pernkopf, 2008


Röhrennomogramm
(Belastbarkeitsdiagramm)
 Zwei verschiedene Betriebsmöglichkeiten sind möglich
 Feststrom- Generator
 Liefert konstanten Strom und schaltet nach erreichen der
Dosis oder dem Grenzwert ab

 Generator mit fallender Last


 Beginnt mit deutlich größerem Strom
 Danach wird der Strom während der Aufnahme so reduziert,
dass die Belastungsgrenze gerade nicht erreicht wird
 Dadurch erreicht man kürzere Belichtungszeiten

90
Röhrennomogramm
(Belastbarkeitsdiagramm)

91
Röhrennomogramm
(Belastbarkeitsdiagramm)

92

Quelle: http://www.vetsuisse-bern.ch/~vet-iml/lernmodule/htmls/print_all.html?radiosurfvet%7Cradgeneral%7Ctechnics%7Cgenerator
Beispielbilder

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Beispielbilder

94
Beispielbilder

95
Beispielbilder

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Beispielbilder

97
Beispielbilder

98
Beispielbilder

99
Beispielvideo

100

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=czAGRM5zrrs
Ausblick

 Wechselwirkung mit Materie


 Aufbau und Funktionsweise CT

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