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Zu dieser Aufgabensammlung

Liebe Leser,

diese Aufgabensammlung soll euch bei der Prüfungsvorbereitung in den Fächern Grund-
lagen der Elektrotechnik und Elektrotechnik für Ingenieure 1 & 2 helfen. Sie enthält
alle Aufgaben aus den Tutorien, der großen Übung und den Klausuren der vergangenen
Semester.

Lösungen zu den Aufgaben solltet ihr euch im Idealfall vor Besuch der jeweiligen Veran-
staltung selbst erarbeiten. Welche Aufgaben wann behandelt werden, wird im Stud.IP
bekannt gegeben.

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge beziehungsweise Änderungswünsche für die Aufgaben-


sammlung habt oder euch Fehler auffallen sollten, schreibt bitte eine kurze Nachricht an
skripte@iee.tu-clausthal.de, damit wir die Sammlung für euch in Zukunft noch besser
machen können.

Diese Aufgabensammlung wird ständig erweitert, daher kann es passieren, dass die Ver-
sion, die ihr in den Händen haltet nicht mehr ganz aktuell ist. Aber keine Panik! Auf
http://www.iee.tu-clausthal.de/Aufgabensammlung/ könnt ihr euch alle neu dazu gekom-
menen Aufgaben herunterladen.

Viel Spaß, Motivation und Erfolg beim Lernen wünschen


die Autoren
Inhaltsverzeichnis

I. Gleichstrom 1

II. Elektrisches Feld 39

III. Magnetfeld 57

IV. Wechselstrom 79

V. Drehstrom 105

VI. Schutzmaßnahmen 127

VII. Gleichrichter 143

VIII. Transformator 155

IX. Transistor 173


Teil I.

Gleichstrom

1
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Ohmsches Gesetz:

U =R⋅I für: R = const. Schaltbild:

U
R R
I

Kirchhoff’sche Regeln:

Knotenregel (Kirchhoff I): Maschenregel (Kirchhoff II):

I1 = I2 + I3 allgemein: ∑ Izu = ∑ Iab Umlauf einer Masche: ∑ U = 0


Vorzeichen beachten!

R1 R2
I2
I1
U1 U2
U0
I3

Allein mit diesen drei Gesetzen ist schon vieles berechenbar!

IEEE, Version 1.02 3


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Netzwerke:

Reihenschaltung: Parallelschaltung:

RErsatz = R1 + R2 + ⋅ ⋅ ⋅ + Rn RErsatz = ( R11 + R12 + . . . R1n )−1


R1 ⋅R2
bei zwei Widerständen: RErsatz = R1 +R2

R1 R2
R1

R2

Zur Berechnung komplexer Netzwerke:


Um sich die Berechnung des Gesamtwiderstandes bei komplexen Netzwerken einfacher zu
machen, sollten diese durch Umzeichnen auf standardisierte Form gebracht werden. Dabei
sollten Widerstände von links nach rechts oder von oben nach unten angeordnet werden.

Anschließend werden die Widerstände mit Hilfe der Formeln für Parallel- und Reihenschal-
tung zusammengefasst. Dabei wird von Innen nach Außen vorgegangen.

R3 R5
I1 I3 I5 R1
I1
I I4 R2
I R4 I2
I4
R2 R3

I3
R1 R4 U
I5
R5
U

I2

4 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Stromteilerregel: Spannungsteilerregel:

Bestimmung von Teilströmen in einer Bestimmung von Teilwiderständen in ei-


Parallelschaltung. ner Reihenschaltung.

R1 R1 R2
I1 I
I

U1 U2
I2
R2 U
U

U = Rges ⋅ I = R1 ⋅ I = R2 ⋅ I U = Rges ⋅ I; U1 = R1 ⋅ I; U2 = R2 ⋅ I
R1 ⋅ R2 U U1 U2
mit: Rges = I= = =
R1 + R2 Rges R1 R2
Rges R2 R1
I1 = I ⋅ =I⋅ U1 = U ⋅
R1 R1 + R2 R1 + R2
Rges R1 R2
I2 = I ⋅ =I⋅ U2 = U ⋅
R2 R1 + R2 R1 + R2

Geometrieabhängigkeit von Widerständen

R = ρ ⋅ Al

mit: ρ spezifischer Widerstand in Wmm/m2


l Länge in m
A Querschnitt in mm

Temperaturabhängigkeit von Widerständen

Rϑ = R20 ⋅ (1 + α ⋅ ∆ϑ)

mit: α Temperaturbeiwert des Materials in ○C−1


∆ϑ Temperaturänderung zum Bezugswert (∆ϑ = ϑ − 20 ○C)
R20 Widerstand bei 20 ○C in W

IEEE, Version 1.02 5


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Messgeräte:

Drehspulmessinstrument

• Permanentmagnetfeld

• Zweites Magnetfeld durch den Stromfluss in der Spule


N S
• Kraft bewirkt Drehung der Spule, dabei bringt eine
Feder die Gegenkraft auf

• Anzeige: lineare Skala, da Drehwinkel ϕFeder ∼ I; Symbol:


FFeder = FMagnet → ϕ ∼ I

• misst arithmetischen Mittelwert, bei Wechselstrom 0


Weicheisenmessgerät

• Beide Magnetfelder werden durch den zu messenden


Strom erzeugt, zwei dünne Magnetplättchen werden
vom Strom gleichermaßen aufmagnetisiert
Fe I
• Kraft proportional I 2 , d. h. quadratische Skala

• misst Effektivwerte bei Gleichstrom und Wechsel-


strom Symbol:

Verschaltung Wattmeter:
A W
In der Regel Drehspulmesswerk, in dem der Dauerma-
gnet durch eine zweite Spule ersetzt wird – eine Spule V R

misst den Strompfad, die andere den Spannungspfad.

6 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Messbereichserweiterung:

Spannungsmessbereichserweiterung Strommessbereichserweiterung

Vorwiderstand nimmt überschüssige Span- Parallelwiderstand nimmt überschüssigen


nung auf: Strom auf:
Uges − Um
RV = U
I RP =
Iges − Im
Rv Ri
I
V Ri
Im
Uges Um A
Iges
RP

Innenwiderstände von Messgeräten:

Voltmeter: Idealfall R → ∞, damit kein Strom an der Schaltung vorbei fließt;


Real einige kW pro Volt des Messbereichsendwerts
Amperemeter: Idealfall R → 0, damit es keinen Spannungsabfall am Messgerät gibt;
Real 1 . . . 100 mW

IEEE, Version 1.02 7


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Fehlerminimierte Messung von Widerständen:

Spannungsrichtige Messung

Die Spannung wird korrekt gemessen. Das Ampereme-


ter zeigt jedoch den Strom mit an, der durch das
Voltmeter fließt. Rx
A
Das Voltmeter besitzt einen hohen Innenwiderstand,
daher fließt nur ein kleiner Strom durch das Messwerk. V
Je kleiner der Messwiderstand Rx , desto größer der
Strom durch Rx und desto kleiner wird die Verfäl-
schung durch das Voltmeter.
⇒ bei kleinen Widerständen anwenden.
Stromrichtige Messung

Der Strom wird korrekt gemessen. Das Voltmeter zeigt


jedoch die Spannung mit an, die über dem Ampereme- Rx
ter abfällt. A
Das Amperemeter besitzt einen kleinen Innenwider-
stand, daher kommt es nur zu einem kleinen Span- V
nungsabfall über das Messwerk. Je größer Rx , desto
größer ist der Spannungsabfall über Rx und desto klei-
ner wird die Verfälschung durch das Amperemeter.
⇒ bei großen Widerständen anwenden.

Stern-Dreieck-Umrechnung

1 1

R31 ⋅ R12
R1 = R1 R31 R12
R12 + R23 + R31
R12 ⋅ R23
R2 = R3
R12 + R23 + R31
R23 ⋅ R31 R2 3 2
R3 =
R12 + R23 + R31 3 2 R23

8 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Spannungsquelle:

Eine reale Spannungsquelle wird als ideale Spannungsquelle (verlustfrei) mit einem in
Reihe geschalteten Innenwiderstand modelliert.
Ri

ideale Betrachtung: Ri = 0 ⇒ U = U0 U0
URi
U
reale Betrachtung: Ri ≠ 0 ⇒ U0 = U0 − URi = U0 − I ⋅ Ri

Stromquelle:

Eine reale Stromquelle wird als ideale Stromquelle (verlustfrei) mit eine parallel geschalteten
Innenwiderständ modelliert.
IK Ia
Ii
ideale Betrachtung: Ri → ∞ ⇒ I = IK Ri
reale Betrachtung: Ri < ∞ ⇒ I = IK − Ii

Umrechnung zwischen Strom und Spannungsquellen:

Verluste
ideales Ri ideales Verluste
Bauteil Bauteil IK Ia
Ia Ii
URi
U0 Ra Ua Ri Ua

1. Ia = IK − Ii = IK − URai (Stromquelle)

IEEE, Version 1.02 9


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

2. Ua = IK − Ia ⋅ Ri = IK ⋅ Ri − Ia ⋅ Ri = U0 − Ia ⋅ Ri

3. Ua = U0 − ∆U = U0 − Ia ⋅ Ri (Spannungsquelle)

Die Gleichungen 2. und 3. sind gleich, also ist eine Umwandlung zwischen Strom- und
Spannungsquellen möglich.

Kennlinien:

Stromquelle Spannungsquelle

P =U ·I ideal P =U ·I
Ua Ua

Ra2 Ra1
Ra1 Leerlauf
rea U0 ideal
l rea
Leerlauf l Arbeits-
U punkt

Arbeits- Ra2
punkt
Ua
Kurzschluss Kurzschluss

1 IK Ia 1 IK Ia
2 IK 2 IK

Ia Ii Ia Ii

Anpassung:

Allgemein: Definiertes Verhältnis von Lastwiderstand zu Innenwiderstand

Leistungsanpassung: größte Leistung an Ra Ra = Ri


Spannungsanpassung: größte Spannung an Ra Ra ≫ Ri
Stromanpassung: größter Strom durch Ra Ra ≪ Ri

10 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Umwandlung/Zusammenfassung von Strom- und Spannungsquellen:

1. Berechnung des neuen Innenwiderstandes Ri zwischen den Klemmen. Dabei:

• Stromquellen weglassen

• Spannungsquellen kurzschließen (durchzeichnen)

Ersatzquellen:

zur Auswahl der einfacheren Methode

1. Leerlauffall:
RR
I=0
beliebiges Netzwerk

U =0
Uq RP U0

RR fällt weg, da IR = 0 und somit keine Spannung über RR abfällt ⇒ URP = U0 .

2. Kurzschlussfall
RR
beliebiges Netzwerk

I=0 IK

Uq RP U =0

RP fällt weg, da parallel zu widerstandslosem Zweig ⇒ IRP = IK

IEEE, Version 1.02 11


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Theorie

Anmerkung: wichtig ist nur, ob der letzte Widerstand in Reihe oder parallel zu den
letzen Klemmen ist. An die Klemmen, die mit „beliebiges Netzwerk“
beschriftet sind, kann beliebig etwas zwischengeschaltet werden, was
jedoch bei der Kurzschluss- und Leerlauffallbetrachtung keine Rolle spielt.

12 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T1

spezifischer
Widerstand Cu

Tragen Sie qualitativ die Temperaturabhän-


gigkeit des spezifischen Widerstandes für
Eisen und Konstantan in das Diagramm ein!

Temperatur

Aufgabe T2

Ordnen Sie die Zählpfeilsysteme ein (Ankreuzen).

I
I

U
U

◻ Verbraucherzählpfeilsystem ◻ Verbraucherzählpfeilsystem

◻ Erzeugerzählpfeilsystem ◻ Erzeugerzählpfeilsystem

Aufgabe T3

Gegeben ist folgende Kennlinienschar:


I R1
Welche Aussage ist richtig?
R2

◻ R1 < R2

◻ R2 = R3 R3

◻ R3 > R1
U

IEEE, Version 1.02 13


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T4

R1
I1
Wie hoch sind in der Schaltung die Teilströme I1
I
und I2 , wenn I = 10 A, R1 = 4 W und R2 = 6 W sind?

I2
R2

Aufgabe T5

Eine Bogenlampe, die bei 50 V Lichtbogenspannung 20 A aufnimmt, soll an das 110 V-Netz
angeschlossen werden. Welcher Widerstand muss der Lampe vorgeschaltet werden?

Aufgabe T6

Zur Herstellung der Erregerwicklung einer elektrischen Maschine sind 2850 m Kupferdraht
von 1,2 mm Durchmesser erforderlich.

1. Berechnen Sie den Widerstand der Wicklung bei 20 ○C!

2. Wie groß ist der Widerstand der Wicklung bei 75 ○C und 5 ○C?

3. Welche allgemeine Beziehung besteht zwischen den Widerstandswerten und den


zugehörigen Temperaturen in warmen (Rw , ϑw ) bzw. im kalten Zustand (Rk , ϑk ) eines
Leiters?

4. Ermitteln Sie mit der hergeleiteten Gleichung aus 3. die Temperatur ϑ der Wicklung
für den Widerstandswert 58,5 W (indirekte Temperaturmessung).

14 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

spezifischer spezifische Temperatur-


Widerstand Leitfähigkeit koeffizient
ρ20 κ α20
W mm2
m
S
mm2
1/○C

Metalle

Silber 0,016 62,5 0,0038


Kupfer 0,017 86 56 0,0039
Aluminium 0,028 57 35 0,0038
Wolfram 0,055 18 0,0041
Nickel 0,10 10 0,0048
Zinn 0,11 9 0,0042
Eisendraht 0,12 8,3 0,0052
Platin 0,13 7,7 0,0025
Blei 0,21 4,8 0,0042
Quecksilber 0,96 1,04 0,000 92
Wismut 1,2 0,83 0,0042

Legierung

Aldrey 0,033 30 0,0036


Bronze 0,036 28 0,0040
Messing 0,08 12,5 0,0015
Stahldraht 0,13 7,7 0,005
Konstantan 0,50 2 0,000 01
Nickel-Chrom 1,1 0,91 0,0002

Aufgabe T7

Ein Drehspulinstrument mit einem In-


nenwiderstand Rm = 100 W und einem
Um
Messbereichsendwert Um = 1,5 V soll als Rv
Spannungsmesser mit dem Bereichsendwert
U = 150 V eingesetzt werden. Welcher
U
Widerstand Rv ist vorzusehen?

IEEE, Version 1.02 15


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T8

Sie wollen mit einem Amperemeter, dessen Messbereich 5 A beträgt, Ströme bis 55 A
messen.

1. Welche Maßnahmen müssen getroffen werden?


a) Widerstand in Reihe zum Amperemeter anschließen.
b) Widerstand parallel zum Amperemeter anschließen.
c) Keine Maßnahmen notwendig.

2. Falls ein Widerstand notwendig ist, wie groß muss er sein, wenn das Messinstrument
einen Innenwiderstand von RA = 10 W besitzt?

Aufgabe T9

Gegeben:

R1 = 500 W
R2 = 5 kW R2
RAB = 9 kW
U = 12 V U R1

Gesucht: Die Spannung UAB an den Klem-


RAB UAB
men.
Der Innenwiderstand der Spannungsquelle ist
zu vernachlässigen.

16 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T10

R1

Wie groß ist der Widerstand zwischen den Klemmen A

A und B?
R5
R4 R2

R1 = R2 = R3 = R4 = R5 = 40 W
B
R3

Aufgabe T11

Gegeben:

U = 6V
R1
R1 = 4,5 W R2 = 5 W I R2 R6

R3 = 4 W R4 = 11 W R5 R8
R3
R5 = 10 W R6 = 3,33 W U
R4 R7
R7 = 10 W R8 = 1,25 W

Gesucht: Der Strom I.

Aufgabe T12

Ein Amperemeter habe einen einzigen Messbereich IM = 30 A. Sein Messwerkswiderstand


beträgt RM = 4 mW. Bei einer bestimmten Messung ist eine unzulässige Stromstärke von
I = 50 A zu erwarten. Der Betreiber des Messgerätes schließt es daher mit einem Kupferleiter
(Länge l = 0,25 m, Durchmesser d = 0,98 mm) kurz. Mögliche Temperaturänderungen sollen
nicht berücksichtigt werden. Welcher Strom stellt sich jetzt im Messinstrument ein?

IEEE, Version 1.02 17


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T13

Gegeben ist folgende Schaltung:

1. Stellen Sie die Gleichung für die Span-


nung U auf!
I A
2. Zeichnen Sie die Funktion U = f (I) bei Ri
Veränderung von RL !
U0 U RL
3. Wie groß ist die Steigung (erste Ablei-
tung) der Funktion?
B
4. Welche Bedeutung hat die Steigung der
Funktion?

Aufgabe T14

Gegeben ist die Belastungskennlinie einer rea-


len Spannungsquelle.

1. Wie groß ist die Leerlaufspannung?


U in V

2. Wie groß ist der Kurzschlussstrom? 15

10
3. Wie groß ist der Innenwiderstand?
5
4. Welche Leistung gibt die Spannungs-
quelle bei I = 15 A ab?
5 10 15 20 25 I in A
5. Welche Leistung wird bei I = 15 A in
der Spannungsquelle verbraucht?

18 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T15

Wie groß muss der Verbraucherwiderstand RV


sein, damit die Leistung am Verbraucher ein Ri RL
Maximum ist? RL bezeichnet die Leitungen
U0 RV
zum Verbraucher.
RL
Gegeben: U0 ; Ri = R; RL = 0, 5R

Aufgabe T16

A B
Wandeln Sie die gegebene Schaltung hinsicht-
lich der Klemmen A und B in eine äquivalente IK1

Ersatzspannungsquelle um. R1 R2

IK1 = IK2 = 3 A, R1 = 4 W, R2 = 3 W
IK2

Aufgabe T17

Die angegebene Schaltung ist hinsichtlich der


Klemmen A und B in eine äquivalente Er- R1 R2
A
satzspannungsquelle umzuwandeln. U1 U2

U1 = 5 V; U2 = 10 V B

R1 = 10 W; R2 = 15 W

IEEE, Version 1.02 19


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T18

Gegeben ist folgendes Netzwerk:


Iq = 8 A, R1 = 2 W, R2 = 2 W, R3 =
1 W, R4 = 5 W
Bilden Sie bezüglich der Klemmen A – B eine
Ersatzspannungsquelle. Iq R1 R3

1. Bestimmen Sie den Innenwiderstand Ri .


A B
2. Bestimmen Sie die ideelle Quellenspan-
nung Uq .

3. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild der R2 R4

Ersatzspannungsquelle und geben Sie


nochmals die charakteristischen Größen
Quellenspannung Uq , Innenwiderstand
Ri und Kurzschlussstrom Ik an.

4. Zeichnen Sie die Kennlinie der Ersatzspannungsquelle. Bestimmen Sie grafisch den
Arbeitspunkt, der sich einstellt, wenn ein Widerstand RL = 0,5 W an die Klemmen
der Ersatzspannungsquelle angeschlossen wird.

5. Bestimmen Sie den Arbeitspunkt rechnerisch für RL = 5 W.

20 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T19

Wie groß ist die gesamte Leistung in den 3 Lastwiderständen?

U = 15 V R2
A
R1 = 3 W
RL1 = RL2 = 2 W R1 RL1 RL2 I

RL3 = 1 W R3

R2 = 2 W U RL3
R3 = 4 W
I = 4,5 A B

IEEE, Version 1.02 21


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T20

Der Vielfach-Strom-Spannungsmesser nach Bild 1 habe folgende Daten:


Messwerkswiderstand: RM = 50 W
Messwerkskonstanten: für Strom ki = 0,05 mA/Skt
(100 Skalenteile) für Spannung ku = 2,5 mV/Skt
Max. zul. Messwerksspannung: UM = 0,25 V
Vorwiderstand zur Temperaturkompensation: RT = 4 RM

Je nachdem, welche Klemmenanschlüsse eingesetzt werden, besitzt das Messgerät verschie-


dene Messbereiche. Ein Kabel muss immer am Pluspol angeschlossen werden.
Bild 1:
Messwerk

RM RT

UM

R1 R2 R10 R20

+ I2 I1 U2 U1 Messbereiche
250 mA 25 mA 25 V 250 V

Durch die verschiedenen eingesetzten Widerstände wird der Messbereich jeweils entspre-
chend erweitert. Die gezeichneten Widerstände für die jeweilige Messbereichserweiterung
müssen berechnet werden.
Hilfe: Zeichnen Sie sich das Ersatzschaltbild für die jeweils eingesetzten Klemmen.

22 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

1. Strommessung:
Bestimmen Sie die Erweiterungswiderstände R1 und R2 (R1 , R2 sind hierfür unwirk-
′ ′

sam).

2. Spannungsmessung:
Bestimmen Sie die Erweiterungswiderstände R1 und R2 .
′ ′

Mit Hilfe dieses Vielfachmessinstrumentes und einer realen Spannungsquelle (Uq , Ri


bekannt) werden zwei Schaltungen zur Bestimmung der unbekannten Widerstände
Ra und Rb aufgebaut, siehe Bilder 2a und 2b.

71,76 Skt.
39,6 Skt.
+ I1
+ U2

Ri = 10 Ω Ra
Ri = 10 Ω Ri

Uq = 200 V
Uq = 200 V

Bild 2a: Bild 2b:

Bei Schaltung 2a zeigt das Instrument 71,76 Skt und bei Schaltung 2b 39,6 Skt an.

3. Zeichnen Sie für beide Messschaltungen das neue Ersatzschaltbild mit allen Messge-
rätewiderständen. Tragen Sie auch UM an.

4. Berechnen Sie die unbekannten Widerstände.

5. Welche Leistung P wird in den beiden Schaltungen in Ra und Rb umgesetzt?

IEEE, Version 1.02 23


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

Aufgabe T21

I I4
A
C II
R1 R2
I1 I2

I3 R12

U1 R3 U2 D

R4

III R5 R10

E R7 R9 G

R6 R8 R11

F H

R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 R12


2
[W] 5 3 1 2 3 2 2 6 4 5 3 7
U1 U2
[V] 10 0,5

24 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Tutorium

1. Ermitteln Sie für die Komponente I die Ersatzspannungsquelle bezüglich der Klem-
men A und B! Geben Sie die Quellenspannung Uq und den Innenwiderstand Ri an!
Berechnen Sie die Ströme I1 , I2 und I3 !

2. Fassen Sie in der Komponente III die Widerstände R5 bis R11 zu einem Ersatzwider-
stand R zusammen.

3. Wie groß ist die Spannung UCD am Widerstand R12 , wenn die Komponenten I, II
und III durch die Klemmen A ≡ E, B ≡ F , G ≡ C und H ≡ D verbunden werden?

Die Zwischen- und Endergebnisse sind rational, teilweise sogar ganzzahlig. Die Verwendung
von Bruchrechnung vermeidet also Fehlerfortpflanzung durch unzulässiges Runden und ist
daher erwünscht.

IEEE, Version 1.02 25


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü1

Der ohmsche Widerstand in dem dargestellten


Stromkreis bestehe aus einem Kupferleiter mit
einem Querschnitt von 1 mm2 . Die Widerstände
der Zuleitungen können vernachlässigt werden.
I Wie groß ist die Strömungsgeschwindigkeit der
Elektronen im Kupferdraht, wenn die Spannung
UG des Generators
UG R = 1Ω

1. 1 V

2. 10 V

3. 100 V

beträgt ?

Aufgabe Ü2

Wie groß muss ein Widerstand gemacht werden, damit bei einem Strom von 16 A eine
Leistung von 1024 W umgesetzt wird? Welche Spannung muss in diesem Fall an den
Widerstand gelegt werden?

Aufgabe Ü3

Zwei Glühlampen für U = 110 V haben die Leis-


I
tungsangaben P1 = 40 W und P2 = 60 W. Sie liegen
Lampe 1 in Reihe an einer Spannung von 220 V. Welche
U = 220 V
Leistungen werden in beiden Lampen umgesetzt?
Lampe 2
Anmerkung: Vorausgesetzt ist, dass die Wider-
stände der Glühlampen konstant sind, was in der
Praxis nicht der Fall ist, da R = f (ϑ).

26 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü4

Die Abbildung zeigt ein Netzwerk, das aus einer Gleichspannungsquelle gespeist wird.

3R

I2
A R 3R R
I I1 I5

I3 3R I4

U 2R R

1. Wie groß sind die sechs Zweigströme I und I1 bis I5 ?

2. Wie groß ist der Gesamtwiderstand zwischen den Klemmen A und B?

Aufgabe Ü5

Ein Spannungsteiler mit dem Gesamt-


widerstand R = R1 + R2 = 400 W liegt
R1 an der Spannung U0 = 100 V. Wie groß
U0 R2 müssen die Teilwiderstände R1 und R2
UB RB sein, damit am Belastungswiderstand
RB = 800 W eine Spannung von UB = 40 V
liegt?

IEEE, Version 1.02 27


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü6

Gegeben ist eine (reale) Spannungsquelle mit linearem Strom-Spannungsverhalten. Diese


soll durch eine Ersatzspannungsquelle nachgebildet werden. Hierzu werden zwei Belas-
tungsversuche mit verschiedenen Widerständen (R1 und R2 ) durchgeführt. Es ergeben sich
folgende Messwerte:

• I1 = 50 A bei R1 = 1 W

• I2 = 10 A bei R2 = 9 W

1. Wie groß sind die Leerlaufspannung Uq , der Innenwiderstand Ri und der Kurzschluss-
strom Ik ?

2. Bei welchem Belastungswiderstand RL gibt die Spannungsquelle die maximale Leis-


tung ab?

Aufgabe Ü7

Zwei Generatoren mit den Leerlaufspannungen U1 und U2 und den inneren Widerständen
R1 und R2 arbeiten parallel auf ein Netz, das den Strom I entnimmt.
Zahlenwerte: U1 = 120 V; U2 = 122 V; I = 100 A; R1 = R2 = 0,05 W.

1. Wie groß sind die Teilströme I1 und I2 ?

2. Wie groß ist die Klemmenspannung UAB der beiden Generatoren?

28 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü8

Gegeben ist ein Netzwerk mit zwei Stromquellen I und IV und zwei Spannungsquellen II
und III.

I R R
1 AI 2
2
C 3
I D I
3 4

I K1 I K4

II U
02 U03
III
R 1 R4

I
5

I B E VI

Bekannt sind: IK1 = 4 A; IK4 = 1 A; U02 = 1 V; U03 = 6 V; R1 = 1 W; R2 = 1 W; R3 = 1 W;


R4 = 3 W
Gesucht sind:

1. die Ströme I1 bis I5

2. die Spannungen UAB , UAC , UCD , UDE und UBE .

IEEE, Version 1.02 29


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü9

In der Abbildung ist ein Netzwerk mit zwei Gleichspannungsquellen dargestellt. Der
Laststrom I ist zu berechnen. Hierzu soll der linke Teil des Netzwerkes in eine Ersatzspan-
nungsquelle bezüglich der Klemmen A und B umgewandelt werden.

A
I1
R3
Es gilt: U1
R1 R2 R4 R5 R6

R1 = R R2 = R
R3 = R R4 = R U2

R5 = 2R R6 = 2R
B

Aufgabe Ü10

Ein elektrischer Widerstand nimmt bei einer Temperatur von 20 ○C an einer Gleichspannung
von 160 V eine Leistung von 256 W auf. Bei einer Umgebungstemperatur von 270 ○C sinkt
die Leistungsaufnahme auf die Hälfte.

1. Welchen Strom nimmt der Verbraucher jeweils auf?

2. Wie groß ist der elektrische Widerstand bei 20 ○C?

3. Welchen mittleren Temperaturkoeffizienten weist das Widerstandsmaterial im Bereich


zwischen 20 ○C und 270 ○C auf?

4. Wie groß ist der elektrische Widerstand bei 320 ○C (gleicher Temperaturkoeffizient
vorausgesetzt)?

5. Welchen spezifischen Widerstand hat der Widerstandsdraht bei 20 ○C, wenn der
Draht 200 cm lang ist und eine Stromdichte von 1,6 A/mm2 herrscht?

6. Auf welchen Wert müßte die Speisespannung gesteigert werden, damit bei 270 ○C die
ursprüngliche Leistung bei 20 ○C aufgenommen wird?

30 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü11

Gegeben ist ein Drehspulmesswerk mit dem Innenwiderstand RM = 100 W und dem Mess-
bereichsendwert UMe = 1,5 V. Dieses soll

1. als Voltmeter mit dem Messbereichsendwert UV = 150 V

2. als Amperemeter mit dem Messbereichsendwert IA = 1,5 A verwendet werden.

Wie ist in beiden Fällen das Messwerk zu beschalten, um die geforderte Aufgabe zu
erfüllen?

Aufgabe Ü12

Ein Heißwasserspeicher mit 70 L Inhalt und einer Leistungsaufnahme von 1500 W soll mit
Nachtstrom (0,25 e/kWh) von 15 ○C auf 90 ○C Wassertemperatur aufgeheizt werden. Der
Wirkungsgrad η kann mit 87 % angenommen werden. Gesucht sind die Stromkosten für
die erforderliche elektrische Arbeit und die Aufheizdauer.

IEEE, Version 1.02 31


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Große Übung

Aufgabe Ü13

Gegeben ist ein Netzwerk, das vier nichtlineare Widerstände enthält. Diese Widerstände
sind wie folgt stromabhängig:

R1 = a1 ⋅ I12 R2 = a2 ⋅ I22 R3 = a3 ⋅ I32 R4 = a4 ⋅ I42


W W W W
mit: a1 = 4 2 a2 = 6 2 a3 = 1 2 a4 = 2 2
A A A A
U1 = −21 V U2 = 7 V U3 = 108 V U4 = 20 V

Man bestimme:
I1 I3
1. Die Ströme I1 bis I4 I5
R1 R3
2. Die in den vier Wider- U2
ständen umgesetzten
I7
Leistungen. U1

3. Die von den Span- U3 U4


nungsquellen abgege- R2 R4
I6 I4
benen bzw. aufge-
nommen Leistungen.

Aufgabe Ü14

Die Stoßstange eines Autos mit der Oberfläche A = 3600 cm2 soll verchromt werden. Zu die-
sem Zweck wird sie t = 16 min in ein vom Strom I = 1 kA durchflossenes Galvanisierungsbad
getaucht. Wie dick ist die Chromauflage nach Beendigung des Galvanisiervorganges?
MCr = 52 ⋅ 10−3 kg/mol; z = 2; ρ = 7, 2 ⋅ 103 kg/m3

32 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

Gegeben sei folgendes Gleichstromnetzwerk. Die Größen Uq , R0 , R1 , R2 , L und C seien


bekannt.

R0 L

R1
Uq C A
R2

1. Bestimmen Sie die zugehörige Ersatzspannungsquelle bezüglich der Klemmen A


und B für den Gleichstromfall (sämtliche Ausgleichsvorgänge seien abgeschlossen)!
Skizzieren Sie dazu die Ersatzquelle und berechnen Sie die Ersatzgrößen U0 , Ri und
IK !

2. Gegegen welche Werte konvergieren die Ersatzgrößen, wenn R1 = R2 = R ist und


R0 → 0 geht?

Es sind nun folgende Werte gegeben:

R0 = 5 W, R1 = 100 W, R2 = 100 W, L = 1 mH, C = 220 µF

3. An den Klemmen A und B soll ein Messwerk mit Vorwiderstand angeschlossen


werden. Das Messwerk hat einen Innenwiderstand von Rm = 250 W und erreicht seinen
Vollausschlag bei einem Strom von I = 20 mA. Bestimmen Sie den Vorwiderstand
Rv so, dass das Messwerk bei einer Spannung von Uq = 50 V seinen Vollausschlag
erreicht!

IEEE, Version 1.02 33


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

An ein aus einer idealen Spannungsquelle Ug und den Widerständen R1 , R2 und R3


bestehendes Netzwerk wird eine Batterie mit der „Kapazität“ (Ladungsmenge) QB = 44 Ah
und dem Innenwiderstand RB = 0,05 W angeschlossen.

A IL

R1
Ug R2 R3 UK
RB
UB

B
mit Ug = 21 V; R1 = 0,5 Ω; R2 = R3 = 3,2 Ω

1. Wandeln Sie den aus Spannungsquelle Ug und den Widerständen R1 , R2 und R3


bestehenden Netzwerkteil in eine Ersatzspannungsquelle um und geben Sie die
Leerlaufspannung U0 , den Innenwiderstand Ri und den Kurzschlussstrom IK der
Ersatzspannungsquelle an!

2. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild für die gesamte Schaltung, bestehend aus Ersatz-
spannungsquelle und Batterie!

3. Wie groß ist der Ladestrom IL bei einer Batteriespannung von UB = 14 V?

34 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben
Jetzt soll die Schnellladung der Batterie untersucht werden. Dabei wird das nachfolgende
Ersatzschaltbild für Netzteil und Batterie zugrunde gelegt. Die Batterie soll innerhalb von
einer Stunde bei konstanter Klemmspannung UK = 16 V mit IL = 44 A geladen werden. Die
Quellenspannung U0,neu ist zunächst unbekannt; für den Innenwiderstand Ri setzen Sie den
in Aufgabenteil 1 bestimmten Wert an.

IL

Ri RB
U0,neu UK UB

4. Berechnen Sie zunächst die für die Schnellladung benötigte Quellenspannung U0,neu !

5. Geben Sie die ohmsche Verlustleistung Pv an, die beim Laden auftritt!

6. Welchen Wirkungsgrad haben die Batterie und das Netzteil zusammen, wenn in
dieser Form geladen wird?

7. Wenn die Batterie statt in einer Stunde in zwei Stunden geladen werden kann,
reduziert sich der Ladestrom von 44 A auf 22 A. Wie groß ist die Verlustleistung
dann im Verhältnis zur vorherigen Schnellladung mit 44 A? Begründen Sie ohne
Rechnung!

IEEE, Version 1.02 35


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K3

Gegeben sei folgendes Gleichstromnetzwerk. Weiterhin seien jeweils einige der Größen
gegeben und eine bestimmte Größe sei konkret gesucht.

I
I1 I3

R1 R3

R5
I5
Uq A B
I2 I4

R2 R4

1. Gegeben seien die Widerstände R1 = R2 = R3 = R5 = 1 kW, ferner die Spannung


Uq = 15 V. Bestimmen Sie den Widerstand R4 so, dass der Strom I5 = 1 mA fließt!

2. Gegeben seien die Widerstände R1 = R2 = R3 = 1 kW, R4 = 500 W und R5 = 100 W,


ferner die Spannung Uq = 15 V. Bestimmen Sie den Strom I5 !
Tipp: Ersatzspannungsquelle bezüglich A und B.

36 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K4

Gegeben sei folgendes Gleichspannungsnetzwerk, mit Uq1 = 2 V, Uq2 = 6 V, Iq = 6 A sowie


R = 2 W und C = 1 µF. Der Schalter S ist anfangs offen und der Kondensator C hat eine
Restladung von Q = 10−5 C.

Uq1
2R
A
S

R R

R Uq2 Iq UAB iC
+
C

Geben Sie bei allen Berechnungen stets den vollständigen Rechenweg inklusive Formeln
mit eingesetzten Zahlenwerten an!
Der Schalter S bleibt zunächst geöffnet.

1. Bestimmen Sie die Ersatzspannungsquelle des Netzwerkes bezüglich der Klemmen A


und B. Skizzieren Sie dazu ein entsprechendes Ersatzschaltbild für die Ersatzspan-
nungsquelle und geben Sie die Kenngrößen U0 , IK und Ri an!

2. Skizzieren Sie die U-I-Kennlinie der Ersatzspannungsquelle (mit Achsenskalierung)!

Fortsetzung auf der nächsten Seite!

IEEE, Version 1.02 37


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichstrom – Klausuraufgaben

Der Schalter S ist weiterhin geöffnet. Der Kondensator hat die Ladung Q = 10−5 C. Zum
Zeitpunkt t1 wird der Schalter dann geschlossen.
Hinweis: Falls Sie die Werte der Ersatzspannungsquelle nicht bestimmen konnten, nehmen
Sie für die weiteren Aufgaben an, dass U0 = 14 V und Ri = 2 W sind.

3. Berechnen Sie den Anfangsstrom iC (t1 ), der beim Schließen des Schalters fließt!
Bestimmen Sie dazu zunächst die Spannung UC , die vor Schließen des Schalters
am Kondensator anliegt, und skizzieren Sie das vereinfachte Ersatzschaltbild bei
geschlossenem Schalter S.

4. Skizzieren Sie den qualitativen Verlauf des Stromes iC (t) und geben Sie die Achsen-
bezeichnungen sowie den Anfangs- und Endwert des Stroms an.

38 IEEE, Version 1.02


Teil II.

Elektrisches Feld

39
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Theorie

Kondensator:

Ein Kondensator besteht aus zwei elektrischen Leitern, zwischen


denen sich ein Isolator (Dielektrikum) befindet. Sind die Platten
des Kondensators aufgeladen, entsteht zwischen den Platten E
ein elektrisches Feld, da sich positive und negative Ladungen + −
gegenüberstehen. + −

U V + −
E= in +
d m −
Ein Kondensator ist ein Speicher für Ladungen.
d
C

Schaltzeichen des Kondensators

Kapazität:
Q As
C= in F =
U V
A

Kapazität eines Plattenkondensators aus der Geometrie:

A A
C =ε⋅ = εr ⋅ ε0 ⋅
d d
d
mit: ε0 = 8,55 ⋅ 10−12 As/Vm– elektrische Feldkonstante
εr – Dielektrizitätszahl (εr = 1 – Vakuum; εr = 1,0059 –
Luft)

Im Dielektrikum kommt es zu einer Ladungsverschiebung. Das Dielektrikum wird polari-


siert, dadurch wird auf den Platten neuer „Platz“ für Ladungen geschaffen.

IEEE, Version 1.02 41


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Theorie

Parallelschaltung: Reihenschaltung:

Qges = Q1 + Q2 Uges = U1 + U2

Prinzipiell hat sich die Fläche für die In der Reihenschaltung ist der Auflade-
Ladungen vergrößert (die Kondensator- strom der einzelnen Kondensatoren im-
platten quasi aneinanderlegen). mer gleich: Q = ∫ Idt.

Uges U1 U2 1 1 1
Cges ⋅ U = C1 ⋅ U + C2 ⋅ U → Cges = C1 + C2 = + → = +
Q Q Q Cges C1 C2

C1 , Q1 C2 , Q2
U
U1 U2
Uges

C1 C2

Energie des Kondensators:

1
W= ⋅ C ⋅ U2
2

Elektrische Verschiebungsstromdichte:

Beschreibt die im Feld mögliche Ladungsverschiebung. Diese ist unabhängig von den
Materialeigenschaften des Dielektrikums.

Q
D =ε⋅E = im homogenen Feld
A

42 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Theorie

Umladevorgänge von Kondensatoren an einer Gleichspannung:

Aufladen:

u(t), i(t)
S R U

uC (t)

uR (t) iC (t)

C
U uC (t)
U
R

uR (t)

i(t)
0
t=τ t

Maschenregel:

U = uR (t) + uC (t) = R ⋅ iC (t) + uC (t)


dQ dC ⋅ uC (t) duC (t)
mit: iC (t) = = =C⋅
dt dt dt

Differentialgleichung:

duC (t)
U =R⋅C ⋅ + uC (t)
dt
Anfangsbedingung: uC (0) = 0
Lösung: uC (t) = U ⋅ (1 − e− τ )
t

mit: τ = R ⋅ C (Zeitkonstante)
duC (t) 1 U
= C ⋅ U ⋅ e− τ ⋅ = ⋅ e− R⋅C
t t
iC (t) = C ⋅
dt τ R

Allgemein:
Nach t = 5 ⋅ τ ist der Endwert „erreicht“.
Für t → ∞: uc (t → ∞) = U , iC (t → ∞) = 0.

IEEE, Version 1.02 43


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Theorie

Entladen:

u(t), i(t)
S R U

iC (t) uc (t)
uR (t)

C t=τ
U uC (t) 0
t

−U i(t)
R
uR (t)

−U

Maschenregel:

uC (t) = −uR (t) = −R ⋅ iC (t)


Hier ist uC Quellspannung.

Differentialgleichung:

duC (t)
uC (t) = −R ⋅ C ⋅
dt
Anfangsbedingung: uC (0) = U
Lösung: uC (t) = U ⋅ e− τ
t

mit: τ = R ⋅ C (Zeitkonstante)
duC (t) 1 U
= −C ⋅ U ⋅ e− τ ⋅ = − ⋅ e− R⋅C
t t
iC (t) = C ⋅
dt τ R

44 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T1

Berechnen Sie die Kapazität der angegebenen Schaltung!

C C C

C C

Aufgabe T2

In welchem Verhältnis stehen die Gesamtladungen der beiden Kondensatorenanordnungen?

C C C C

C C C C
U U

IEEE, Version 1.02 45


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T3

Ein Kondensator mit dem Plattenabstand d und Luft als Dielektrikum (εr = 1) wird
kurzzeitig mit einer Spannungsquelle verbunden und dadurch auf U aufgeladen und
anschließend abgeklemmt.

a) b)
d d 2d

A ε0 A εr A ε0

U U0 U 00

1. Welche Spannung liegt am Kondensator an, wenn der gesamte Raum zwischen den
Platten mit einer Isolierstoffplatte (εr = 2) gefüllt wird (Fall a)?

2. Welche Spannung liegt am Kondensator an, wenn der Plattenabstand auf 2d vergrö-
ßert wird (Fall b)?

46 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T4

Zwei Kondensatoren C1 = 10 µF und C2 = 15 µF sind mit den Ladungen Q1 = 20 ⋅ 10−5 A s


und Q2 = 60 ⋅ 10−5 A s aufgeladen. Der Schalter S ist zunächst geöffnet.

C1 + +
C2
U1 U2
– –

1. Welche Spannungen U1 und U2 liegen an den Kondensatoren beim geöffneten Schalter


S an?

2. Welche Ladungsmengen Q1 und Q2 besitzen die Kondensatoren, wenn der Schalter


S geschlossen wird?

Aufgabe T5

Wie lautet der allgemeine funktionale Zusammenhang zwischen Strom und Spannung an
einem Kondensator? (ic , uc = f (t))

Aufgabe T6

1. Vier gleich große Metallplatten der Plattenfläche A = 2 m2 sind jeweils parallel


zueinander im Abstand d = 1 mm angeordnet. Berechnen Sie allgemein und mit
Zahlenwerten die Kapazität zwischen der ersten und vierten Platte. (ε0 = 8,85 pF/m)

2. Wie ändert sich die Kapazität, wenn die zweite und dritte Platte entfernt werden?

IEEE, Version 1.02 47


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T7

Die beiden dargestellten Kondensatoren mit den Kapazitäten C1 = 3 µF und C2 = 5 µF


sind über den Schalter S1 mit einer Batterie verbunden. Die Pole der Batterie weisen
gegen Erde die Spannungen U1 = 100 V und U2 = −100 V auf. Die Schalter S1 und S2 sind
zunächst geöffnet und die Kondensatoren sind vollständig entladen.

U1 U2
S1

R R

C1 C2
S2

1. Welche Ladungsmenge fließt in die Kondensatoren, wenn S1 geschlossen wird (S2


bleibt offen)?

2. Welche Ladungsmenge kommt noch hinzu, wenn anschließend S2 ebenfalls geschlossen


wird?

48 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T8

Gegeben ist folgende Schaltung. Der Kondensator ist ungeladen und zum Zeitpunkt t = t0
wird der Schalter S geschlossen.

I S

R1 C
U0 U2 R2

Bekannte Größen: U0 , R1 , R2 , C

1. Wie hoch ist der Spannungsabfall am Widerstand R2 zum Zeitpunkt t = t0 (unmit-


telbar nach dem Einschalten)?

2. Wie hoch ist der Strom I zum Zeitpunkt t → ∞?

Aufgabe T9

Gegeben ist die folgende RL-Reihenschaltung


S R L
in der eine Spule und ein Widerstand über
einen Schalter S an die Gleichspannung U
gelegt sind. Die Diode sperrt, da die Kathode U
des Ventils am + Pol der Gleichspannungs- D

quelle U liegt.

Leiten Sie, unter Verwendung des Kirchhoffschen Gesetzes, eine allgemeine Rechenvorschrift
für den Verlauf der Spannungen am Widerstand und der Spule her.

IEEE, Version 1.02 49


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Tutorium

Aufgabe T10

Gegeben ist ein Kondensator mit 22 µF. An dem Kondensator wurde folgender Verlauf der
Spannung gemessen:

12
I II III
10

8
Uc (V)

0
2 4 6 8 10
Zeit (ms)

Bereich I Bereich II Bereich III


t1 = 5 ms Spannung bleibt konstant Spannung fällt linear vom
auf dem Endwert von Be- Endwert von Bereich II
reich I t2 = 8 ms ab. t3 = 10 ms

Berechnen Sie für alle 3 Bereiche den Verlauf des Stromes und skizzieren Sie diesen.

Aufgabe T11

u(t)

1V

Gegeben ist ein zeitlicher Verlauf einer Spannung.


Berechnen Sie den Effektivwert der Spannung. t

50 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Große Übung

Aufgabe Ü1

In der Abbildung sind zwei Konden- l

1 2
2

satoren mit verschieden angeordne-


A
ten Dielektrika dargestellt. Die Plat- ε3 A
2

tenfläche beträgt A, der Plattenab-


ε1 ε2

ε4 A

stand l. Randeffekte sind zu vernach-


2

lässigen. Wie groß sind die Kapazi- l l


x x
täten C1 und C2 ?

Aufgabe Ü2

Zwischen zwei dünnwandigen, koaxial angeordne-


ten Metallrohren mit der Länge l soll eine Span- r2 Ea , Da
Ei , Di
nung U herrschen.
r

1. Wie groß muss der Radius r1 des Innenleiters r1

sein, damit bei vorgegebenem Außenradius


r2 das elektrische Feld an der Oberfläche der d

Innenelektrode minimal wird?

2. Wie verändert sich der Wert für die Feldstärke an der Oberfläche der Innenelektrode,
wenn ihr Radius r1 bei festem r2 kleiner wird und im Grenzfall zu Null wird?

IEEE, Version 1.02 51


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

Es soll das elektrische Feld an einem Zylinderkondensator berechnet werden. Dazu sei
zunächst ein einfacher Zylinderkondensator mit homogenem Dielektrikum gegeben.

r2
ε Elektrode 1

r1

Elektrode 2

1. Zeichnen Sie das Feldlinienbild des einfachen Zylinderkondensators! Ist der Betrag
der Feldstärke konstant (Begründung)?

2. Leiten Sie die allgemeine Formel für die Kapazität des einfachen Zylinderkondensators
her!

52 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Klausuraufgaben
Für die folgenden Aufgabenteile gelte nachfolgende Abbildung. Der Raum zwischen den
Elektroden eines Zylinderkondensators der Länge l ≫ r1 , r2 sei in zwei Segmente aufgeteilt,
die mit unterschiedlichen Dielektrika gefüllt sind.

r2
ε2 Elektrode 1

r1

Elektrode 2
ε1

ε1 = 3ε2 = 3ε0
α

3. Wie groß ist die Kapazität der dargestellten Anordnung?

4. An die Elektroden werde eine Spannung U gelegt. Die Beträge der elektrischen
Verschiebungsdichte D und der elektrischen Feldstärke E sind für beide Segmente
als Funktion der Ortskoordinate r (D = f (U, r) und E = f (U, r)) für r1 ≤ r ≤ r2 zu
ermitteln.

IEEE, Version 1.02 53


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

Gegeben ist folgendes Gleichstromnetzwerk mit einem Plattenkondensator (Bild 1):

A A Plattenkondensator
S Rv S Rv
a
C C a
U0 UC d Luft U0 UC d εr h
d
Dielektrikum
B B
Bild 1 Bild 2 Bild 3

Die Kondensatorplatten sind quadratisch ausgeführt (Bild 3). Folgende Daten sind bekannt:

U0 = 1000 V, Rv = 8 MW, d = 5 cm, h = 3 cm, a = 100 cm εr,Dielektrikum = 13,6

Für die Aufgaben werden nacheinander vier Schaltvorgänge durchgeführt:

Vorgang 1: Zuerst wird der Schalter S geschlossen und damit der Plattenkondensator
durch die Gleichspannungsquelle U0 aufgeladen.

Vorgang 2: Nach dem vollständigen Aufladen des Kondensators wird der Schalter wieder
geöffnet.

Vorgang 3: Bei geöffnetem Schalter wird anschließend ein plattenförmiges Dielektrikum


zwischen die Kondensatorplatten geschoben (Bild 2).

Vorgang 4: Nachdem das Dielektrikum zwischen die Platten geschoben wurde, wird der
Schalter wieder geschlossen.

Hinweise: Für die Berechnungen ist die Kondensator-Anordnung als ideal anzunehmen;
Randeffekte sowie Verluste im Dielektrikum können vernachlässigt werden. Alle Feldlinien
verlaufen parallel zueinander und senkrecht zwischen den Kondensatorplatten.

54 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Elektrisches Feld – Klausuraufgaben

1. Berechnen Sie die Kapazität C des Kondensators ohne Dielektrikum!

2. Wie groß ist die Spannung UC zwischen den Klemmen A und B nach dem Einschieben
des Dielektrikums (nach Vorgang 3)?

3. Berechnen Sie die Energieinhalte im Kondensator vor und nach dem Einschieben
des Dielektrikums!

4. Welche Ladungsmenge fließt zusätzlich auf die Kondensatorplatten, nachdem der


Schalter S wieder geschlossen wurde (nach Vorgang 4)?

5. Zeichnen Sie qualitativ den Verlauf des Kondensatorstroms iC (t) und der Kondensa-
torspannung uC (t) für den Schaltvorgang 4!
Geben Sie auch die Anfangs- und die Endwerte der Verläufe auf der y-Achse an!

IEEE, Version 1.02 55


Teil III.

Magnetfeld

57
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie
Spule/Drossel:

Eine Spule besteht aus einem Draht, der auf einem


Körper aufgewickelt ist. Fließt durch die Spule ein
I
Strom, so entsteht in der Spule und um die Spule
herum ein magnetisches Feld durch die Bewegung von
elektrischen Ladungen.
allgemeines Durchflutungsgesetz: U N Windungen

θ = ∑ I = I ⋅ N = ∮ Hd
⃗ I⃗

In einer Spule berechnet sich dann die magnetische


Feldstärke zu: Integrationsweg

I ⋅N A
H = ∑I = in
lm m

Eine Spule ist ein „Speicher für elektrischen Strom“. Eine ideale Spule ohne ohmschen
Widerstand würde einen Strom halten, da dann das Magnetfeld konstant ist. Es kostet
Energie, das Magnetfeld zu ändern. Daraus folgt das Induktionsgesetz und die Lenz’sche
Regel.

Lenz’sche Regel:

Ändert sich aufgrund einer elektrischen Spannung der Stromfluss durch eine Spule, erzeugt
diese Änderung in der Spule eine Magnetfeldänderung, die eine Spannung induziert, die
der treibenden Spannung entgegengesetzt ist. Diese Spannung zögert daher das Anwachsen
und Abfallen des Magnetfelds heraus.

IEEE, Version 1.02 59


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie

Wichtige Gleichungen:


Induktionsgesetz: U =N⋅
dt
magnetischer Fluss: Φ = ∫ BdA
A

magnetische Flussdichte (Induktion): B⃗ = µ0 ⋅ µr ⋅ H⃗ =µ⋅H ⃗


dB dH
für A = konst.: U =N ⋅A⋅ = N ⋅ A ⋅ µ0 ⋅ µr ⋅
dt dt
µ µ dI dI
= N2 ⋅ A ⋅
0 ⋅ r
⋅ =L⋅
lm dt dt
2
N ⋅ A ⋅ µ0 ⋅ µr Vs
Induktivität: L= in H = , H = Henry
lm A
Vsm
magnetische Feldkonstante: µ0 = 4 ⋅ π ⋅ 10−7
A
Permeabilitätszahl: µr = 1(Luft, Vakuum), µr = 6000 . . . 80000 (Eisen)

Es kommt im eingeschlossenen Stoff durch das äußere Feld zur Ausrichtung der Elemen-
tarmagnete (sogenannte Weißsche Bezirke), die dann verstärkend wirken.

Lorenzkraft:

Ein Magnetfeld übt auf bewegte Ladungsträger eine Kraft aus. Diese Kraft steht im-
mer senkrecht auf der Ebene, die durch die Richtung der Ladungsbewegung und der
magnetischen Flussdichte B festgelegt ist.

1. Ladungsträger können sich frei bewegen:


F⃗L = Q ⋅ v⃗ × B

2. Ladungsträger in einem Leiter: die Richtung ist durch die Richtung des Leiters
vorgegeben.
F⃗L = l ⋅ I⃗ × B

Die Richtung der Kraft lässt sich mit der rechten-Hand-Regel konstruieren:

60 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie

Daumen – technische Stromrichtung


Zeigefinger – Richtung der magnetischen Flussdichte
Mittelfinger – Richtung der Kraft

Der Winkel α zwischen magnetischer Flussdichte und Bewegungsrichtung muss dabei nicht
90° sein. In diesem Fall ist FL = Q ⋅ v ⋅ B ⋅ sin α.

Hysteresekurve: B

Die Ausrichtung der Elementarmagnete folgt BR


einer nichtlinearen Funktion mit Sättigung
Neukurve
(Neukurve). Wenn dann das äußere Feld wie-
der auf Null reduziert wird, bleibt im Spu- HC H
lenkern die Remanenzflussdichte Br erhalten.
Die Remanenz kann nur durch ein entgegenge-
setztes Magnetfeld aufgehoben werden (Koer-
zitivfeldstärke Hc ).

Schaltzeichen einer Induktivität:

Reihenschaltung: Parallelschaltung:

1
Lges = L1 + L2 Lges = 1
L1 + L12
L1 L2
L1

L2

Energie einer Induktivität:

1
W= ⋅ L ⋅ I2
2

IEEE, Version 1.02 61


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie

Magnetischer Kreis:

V = RM ⋅ Φ – ohmsches Gesetz des magnetischen Kreises

mit: V – magnetische Spannung


Φ – magnetischer Fluss
RM = µ0 ⋅µl r ⋅A – magnetischer Widerstand

Für den magnetischen Kreis gelten ebenfalls die Maschen- und die Knotenregeln für die
magnetische Spannung beziehungsweise den magnetischen Fluss. Ebenso gelten die Formeln
für Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen.

Analogien im elektrischen und magnetischen Kreis:

elektrischer Kreis magnetischer Kreis

Spannung U in V V in A
Feldstärke E in V/m H in A/m
Stromstärke I in A Φ in Vs
Stromdichte J in A/m2 B in Vs/m2
Quellspannung Uq in V Θ in A
Widerstand R in W Rm in A/Vs

Umladevorgänge von Induktivitäten an einer Gleichspannung:

Aufladen:

u(t), i(t)

S R U
uR (t)

uR (t) iL (t)

U uL (t) L
U
R
i(t)

uL (t)
0
t=τ t

62 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie

Maschenregel:

U = uL (t) + uR (t) = R ⋅ iL (t) + uL (t)

Differentialgleichung:

diL (t)
U =L⋅ + R ⋅ iL (t)
dt
Anfangsbedingung: iL (0) = 0
U
Lösung: iL (t) = ⋅ (1 − e− τ )
t

R
L
mit: τ= (Zeitkonstante)
R
diL (t) U 1
= L ⋅ ⋅ e− τ ⋅ = U ⋅ e− L
t t⋅R
uL (t) = L ⋅
dt R τ

Allgemein:
Nach t = 5 ⋅ τ ist der Endwert quasi erreicht.
Für t → ∞: iL (t → ∞) = UR = max, uL (t → ∞) = 0.

Entladen:

u(t), i(t)
S R U

uR (t) iL (t) U uR (t)


R i(t)

U uL (t) L 0
t=τ t

uL (t)

−U

IEEE, Version 1.02 63


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Theorie

Maschenregel:

diL (t)
uR (t) = R ⋅ iL (t) = −uL (t) = −L ⋅
dt

Differentialgleichung:

L diL (t)
iL (t) = − ⋅
R dt
U
Anfangsbedingung: iL (0) = = max
R
U
Lösung: iL (t) = ⋅ e− τ
t

R
mit: τ = R ⋅ C (Zeitkonstante)
diL (t) U 1
= −L ⋅ ⋅ e− τ ⋅ = −U ⋅ e− L
t t⋅R
uL (t) = L ⋅
dt R τ

64 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

Aufgabe T1

Gegeben ist der dargestellte magnetische


Kreis.
Gegebene Größen: I, N , A, l, µ0 , µr l l

Φ
1. Zeichnen Sie das elektrische Ersatz-
Φ1 Φ2 I
schaltbild des magnetischen Krei-
ses! A
l N

2. Bestimmen Sie den gesamten Wi-


derstand des magnetischen Kreises!

3. Wie groß ist der magnetische Fluss


Φ?

Aufgabe T2

In welchen der folgenden Darstellungen ist die Richtung der ablenkenden Kraft bezogen
auf den Strom I richtig eingetragen?

a) I b) I c) I d) I

F~ F~
U U U U
F~ F~
~ ~
B ~ ~
B B B

IEEE, Version 1.02 65


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

Aufgabe T3

Ein stromdurchflossener Leiter befindet sich in einem homogenen magnetischen Feld.


Zeichnen Sie die Feldlinien des magnetischen Feldes und die Richtung der Kraft, die auf
den Leiter ausgeübt wird!

S N

Aufgabe T4

1. Wie lautet das Induktionsgesetz in allgemeiner Form?

2. Auf welche verschiedenen Arten kann die Spannungserzeugung nach dem Indukti-
onsgesetz erfolgen?

Aufgabe T5

Eine Kupferscheibe vom Radius 12 cm ro-


tiert mit der Drehzahl n = 25 1s in einem
Vs
Magnetfeld der Induktion B = 0,3 m 2 , das

die Scheibe rechtwinklig durchsetzt. Wel- n


che Spannung wird zwischen den Schleif-
kontakten gemessen?
A
~
B

66 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

Aufgabe T6

In einem hohlen Rohr (Innenradius r1 , Außenra-


dius r2 ) fließt der Gleichstrom I. Es wird ange-
nommen, dass die Stromdichte S im Rohrmantel
konstant ist. I

1. Bestimmen Sie die Stromdichte S im Rohr- r1

mantel. r2

2. Ermitteln Sie die magnetische Erregung H


innerhalb des Rohres (r ≤ r1 )

3. Ermitteln Sie H im Rohrmantel (r1 ≤ r ≤ r2 ) r

4. Ermitteln Sie H außerhalb des Rohres (r ≤


r2 )

IEEE, Version 1.02 67


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

Aufgabe T7

Gegeben sind die folgenden magnetischen Kreise und Daten:

Kreis I: Kreis II:

lL

lFe lFe

U1,I N1 U1,II N1 N2
U2,I U2,II
N2
N3
I1

A A
I3

Magnetisierungskurve des verwendeten Eisens:

BFe in T
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0
65 130 260 390 HFe in A/m

Daten:
Kern: µ0 = 4 × 10−7 AVms , lFe = 30 cm (Luftspalt vernachlässigbar), lL = 0,3 mm, A = 4 cm2
Windungszahlen: N1 = 1000, N2 = 40, N3 = 2000
Strom auf der Primärseite: i1 = 50 mA + 40 mA ⋅ cos(ωt), f = 50 Hz

68 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

1. Berechnen Sie getrennt die Gleichstrom- und Wechselstromdurchflutung der Kreise


durch den Strom i1 .

2. Kreis II: Wie groß muss der Strom i3 sein, wenn dieser den durch i1 erzeugten
Gleichanteil der Durchflutung im Kreis II vollständig kompensieren soll? Geben Sie
an, ob die Richtung dieses Stromes i3 der im Bild eingezeichneten entspricht.

3. Kreis I: Berechnen Sie die magnetische Induktion, die sich im Kern einstellt unter
der Bedingung, dass nur der lineare Bereich der Magnetisierungskennlinie benutzt
wird. Betrachten Sie dabei wiederum Gleich- und Wechselanteil getrennt.

4. Kreis I: Zeichnen Sie den Arbeitspunkt (entspricht dem Gleichanteil der Magnetisie-
rung) in die Magnetisierungskennlinie ein. Bestimmen Sie die maximal auftretende
Feldstärke im Eisenkern. In welche Richtung verschiebt sich der Arbeitspunkt bei
Verkleinerung des Luftspaltes? Was ist Ihrer Ansicht nach Zweck des Luftspaltes?

5. Kreis II: Wie viel Strom i3 muss durch die Wicklung mit der Windungszahl N3
fließen, damit der Arbeitspunkt des Kreises II gleich dem des Kreises I wird? Geben
Sie an, ob die Richtung des Stromes i3 der im Bild eingezeichneten entspricht.

6. Berechnen Sie die Spannungen U1,I und U1,II , die sich an den beiden Kreisen bei
Vorgaben von i1 einstellen.

7. Berechnen Sie die Induktivitäten L1,I und L1,II .

IEEE, Version 1.02 69


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Tutorium

Aufgabe T8

Bei dem dargestellten Eisenkern beträgt der Querschnitt jedes Schenkels und jedes Joches
A = 400 mm2 . Seine Länge beträgt l = 120 mm und seine Höhe h = 80 mm. Jeder Schenkel
und jedes Joch sind jeweils b = 20 mm breit. Die Permeabilität kann mit µr = 2000 als
konstant angenommen werden. Auf dem Mittelschenkel ist eine Spule N = 200 Windungen
aufgebracht (Bild a)).

Bild a) Bild b)

l
l

b b

h h

1. Bei welchem Spulenstrom wird im Mittelschenkel in der Spule die Flussdichte B = 1 T


erzeugt?

2. Die Spule wird nun auf einen Außenschenkel gesetzt. Welche Stromstärke ist erfor-
derlich, wenn die Flussdichte in der Spule wieder B = 1 T betragen soll?

70 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Große Übung

Aufgabe Ü1

Die drei Leiter einer Freileitung wer-


den von den Strömen I1 = 20 A,
I1
I2 = 55 A und I3 = 35 A durchflossen. b
c

Die Abstände der Leiter voneinan-


der sind: a = 830 mm, b = 400 mm, I2 P I3
c = 650 mm. Wie groß ist die magne- a/2 a/2
tische Feldstärke im Punkt P ?

Aufgabe Ü2

Eine einlagige Spule, die n Windungen, die Länge l und den Windungsdurchmesser d
aufweist, wird vom Strom I durchflossen. Das Feld im Spuleninneren ist praktisch homogen.
Es wird dort eine Induktion B 0 gemessen. (Spule in Luft, d. h. µr = 1).
Daten: d = 6 cm; l = 0,4 m; n = 200; I = 4 A; B 0 = 2,2 mT

1. Wie groß sind die magnetischen Spannungen über dem Spuleninnen- und -außenraum?

2. Wie groß ist der magnetische Fluss in der Spule?

Aufgabe Ü3

Wie groß ist die magnetische Feldstärke in den


Luftspalten des dargestellten magnetischen I

Kreises? d w d

Daten: d = 0,5 mm; µr → ∞; I = 10 A; w =


1000

IEEE, Version 1.02 71


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Große Übung

Aufgabe Ü4

Gegeben ist der abgebildete Eisenkreis mit


zwei Erregerwicklungen N1 und N2 . Die
Streuung am Luftspalt sei vernachlässigbar.
Der Eisenquerschnitt A ist an allen Stellen l2
gleich.

N1

Daten: I1

N1 = 100 N2 = 500 l3 lL

I1 = 5 A I2 = 1 A
l1 = 40 mm l2 = 48,3 mm N2
l3 = 80 mm l4 = 48,3 mm
I2
l5 = 40 mm lL = 1 mm
l4
µr = 1000 µ0 = 4π ⋅ 10−7 Vs/Am
A = 1 cm2

Gesucht wird:

1. Das elektrische Ersatzschaltbild des magnetischen Kreises.

2. Der magnetischer Fluss φ im Luftspalt.

3. Die magnetische Feldstärke H im Luftspalt.

4. Die magnetische Spannung im Eisen.

5. Die Induktivität der Spule N1 für den Fall, dass der Stromkreis der Spule 2 geöffnet
ist.

72 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Große Übung

Aufgabe Ü5

Gegeben ist ein ringförmiger Eisenkern, der zwei


gleiche Erregerwicklungen trägt (n1 =n2 ). 1b 2a

1. Der magnetische Fluss B ist über den Quer-


Dm
schnitt A homogen verteilt. n1 n2

2. Die Streuung ist zu vernachlässigen.


1a
3. Die magnetische Permeabilität des Eisens 2b
µr,Fe ist konstant. A

Die beiden Wicklungen werden auf zwei verschiedene Arten in Reihe geschaltet:

1. gleichsinnig (Verbindung 1b - 2a)

2. gegensinnig (Verbindung 1b - 2b).

Wie groß ist jeweils die Gesamtinduktivität der beiden Reihenschaltungen zwischen den
Anschlußklemmen 1a - 2b bzw. 1a - 2a?
Hinweis: Berechnung nach der Definitionsgleichung: L = n ⋅ φI

Aufgabe Ü6

Gegeben ist ein magnetischer Kreis. Φ1 Φ3

Die Windungszahlen beider Spulen seien I1 Φ2


I3
gleich. Wie groß ist die Gegeninduktivität
beider Spulen, ausgedrückt durch die Selbst- w1 w3

induktivität L1 der Spule 1, wenn der ma-


gnetische Widerstand aller Zweige gleich groß
ist? (w1 =w3 , Φ2 =Φ3 )

IEEE, Version 1.02 73


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Große Übung

Aufgabe Ü7

Der skizzierte magnetische Kreis wird auf dem Mittelschenkel mit Φ = 1308 A erregt.
Wie groß muss die Länge x des Luftspaltes 2 sein, damit im Luftspalt 1 eine Flussdichte
von B = 1,256 T entsteht? (Der mittlere Feldlinienweg ist gestrichelt eingezeichnet. Die
Streuung soll vernachlässigt werden.)

1. Die Luftspaltlängen wurden bei der Ermittlung der mittleren Eisenweglängen ver-
nachlässigt.

2. Maßangaben in Millimeter

3. Dicke des Eisenpaketes: 20 mm

40
20

20
40

40
1 x
100
20
80

80

20 I ·n 20
20

110 110

Magnetisierungskurve:

B in T 0,628 0,942 1,256 1,50


H in A/cm 1,7 3,8 9,0 24,0

74 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

Eine rechteckige Leiterschleife mit Widerstand R wird mit konstanter Geschwindigkeit


v⃗ = v0 ⋅ e⃗x in ein homogenes magnetisches Feld mit konstanter Flussdichte B
⃗ = B0 ⋅ e⃗z bewegt.
Zum Zeitpunkt t0 = 0 beginnt die Drahtschleife in das Magnetfeld einzutreten.

Magnetfeld
a ~
B

b i(t) ~v

Leiterschleife
x
z

1. Geben Sie den von der Leiterschleife umfassten magnetischen Fluss φ(t) für den
Eintrittsvorgang an!

2. Bestimmen Sie den Strom i(t), der während des Eintritts in der Leiterschleife fließt!

3. Welche Verlustleistung p(t) fällt in der Leiterschleife an?

4. Bestimmen Sie den Zeitpunkt t1 , zu dem die Leiterschleife vollständig in das Ma-
gnetfeld eingetreten ist!

Es sind nun folgende Werte gegeben:

a = 4 cm, b = 5 cm, R = 1 mW, v = 0,5 m/s, B = 1T

5. Wie groß ist die Arbeit W , die aufgewendet werden muss, um die Leiterschleife
vollständig in das Magnetfeld zu bewegen?

IEEE, Version 1.02 75


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

Gegeben ist der dargestellte Eisenkern mit zwei Erregerwicklungen. Der Querschnitt A
des Eisenkerns ist an allen Stellen gleich. Die Streuung des Magnetfelds am Luftspalt sei
vernachlässigbar.

Magnetisierungskennlinie des Eisenkerns


I1
BFe in T
0,3
N1

0,2
lL

I2 N2 0,1

100 200 300 400 500 HFe in A m−1

Folgende Werte sind gegeben: N1 = 2000, N2 = 5000, lL = 1,256 mm, A = 400 mm2

1. Zeichnen Sie das elektrische Ersatzschaltbild des magnetischen Kreises inklusive aller
Beschriftungen (Widerstände, Fluss, Durchflutungen)!

2. In Spule 1 fließt ein Strom I1 = 3 A und in Spule 2 ein Strom I2 = 1 A. Der magnetische
Widerstand des Eisenkerns beträgt Rm,Fe = 7,5 ⋅ 106 VAs .
Berechnen Sie den gesamten magnetischen Widerstand des gesamten magnetischen
Kreises!

3. Berechnen Sie die gesamte Durchflutung und den magnetischen Fluss! Beachten Sie
dabei die Wicklungsrichtungen der Spulen!

4. Der Fluss im magnetischen Kreis beträgt nun Φ = 10−4 V s.


Berechnen Sie die magnetische Flussdichte und die magnetische Feldstärke jeweils
im Luftspalt und im Eisenkern! Beachten Sie hierzu die gegebene Magnetisierungs-
kennlinie!

76 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Magnetfeld – Klausuraufgaben
Nun wird folgendes Experiment durchgeführt:
• Es fließt nun ein unbekannter Strom i1 (t) (Gleich- und Wechselanteil!) in Spule 1.
• An Spule 2 wird ausschließlich ein Oszilloskop angeschlossen. Es fließt kein Strom I2 .
Am Oszilloskop wird die induzierte Spannung u2 (t) = 2,5 V ⋅ cos( 400
s ⋅ t) gemessen.
• Im Luftspalt wird eine Hall-Sonde eingesetzt, um den Gleichanteil der magnetischen
Flussdichte B zu messen. Dieser wird zu BHall = 0,5 T bestimmt.
Hinweis: Das Induktionsgesetz lautet für diesen Fall: uL = N ⋅ dΦ
dt !

5. Der magnetische Widerstand des magnetischen Kreises wird zu Rges = 10 ⋅ 106 VAs
angenommen.
Berechnen Sie den Gleichanteil und den Wechselanteil des magnetischen Flusses im
Eisenkern bei diesem Experiment!

6. Berechnen Sie anschließend den Strom i1 (t) der in der Spule 1 fließen muss, um
den berechneten magnetischen Fluss (Gleich- und Wechselanteil!) im Eisenkern zu
erzeugen!

IEEE, Version 1.02 77


Teil IV.

Wechselstrom

79
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Theorie

Wechselstrom:

Gegeben ist ein Strom in der Form: i(t) = î ⋅ sin(ωt)


Harmonische Schwingung mit ω = 2 ⋅ π ⋅ f = 2⋅πT

Ohmscher Widerstand Induktivität Kapazität

uR (t) = R ⋅ i ⋅ t uL (t) = L ⋅ di(t)


dt uC (t) = C1 ⋅ ∫ i(t) dt
1
uR (t) = R ⋅ î ⋅ sin(ωt) uL (t) = ω ⋅ L ⋅ î ⋅ cos(ωt) uC (t) = − ωC ⋅ î ⋅ cos(ωt)
ZR = R Z L = j ⋅ XL Z C = j ⋅ XC = − 1j ⋅ XC
1
mit XL = ω ⋅ L mit XC = − ωC

Strom und Spannung sind Spannung eilt Strom um π


2 = Strom eilt Spannung um π
2 =
Phasengleich. 4 = 90° vor.
T
4 = 90° vor.
T

Komplex: Komplex: Komplex:


U R = ZR ⋅ I U L = Z L ⋅ I = j ⋅ XL ⋅ I U C = Z C ⋅ I = −j ⋅ XC ⋅ I

Im
Große Buchstaben für U und I bezeichnen
Effektivwerte. Bei harmonischen Schwingun-
gen (z.B. Sinus- und Kosinusfunktionen) ist
√ √
î = I/ 2 beziehungsweise û = U / 2. UL
90◦ – Drehsinn mathematisch positiv
j und -j entsprechen einem Phasenwinkel von
I
90° bzw. −90°. UR Re
Z bezeichnet komplexe Impedanzen (Schein- -90 – Drehsinn mathematisch negativ

widerstände). UC

Im Grunde lässt sich mit Impedanzen im kom-


plexen Raum genauso rechnen, wie mit ohm-
schen Widerständen im reellen Raum.

IEEE, Version 1.02 81


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Theorie

Reihenschaltung:

R L
I C U = U R + U L + U C, I = I R = I L = I C
Z ges = Z R + Z L + Z L = R + jXL − jXL
UR UL
UC = R +j (XL − XC )
® ´¹¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¸¹¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¹ ¶
Realteil = Resistanz Imaginärteil = Reaktanz

Der Bezugszeiger in der Reihenschaltung ist der Strom, da dieser für jede Komponente
derselbe ist.

Im

UC
UR I
Re
UL

Parallelschaltung:

R
IR U = U R = U L = U C, I = I R + I L + I C
1 1 1 1
= + +
L Z ges Z R Z L Z L
I IL 1 1 1 1 1
= + j (ω ⋅ C −
R jXL jXL R
= + − )
ω⋅L

IC C Eliminierung des koplexen Nenners durch


konjugiert-komplexe Erweiterung oder Ver-
wendung der Euler-Darstellung.

82 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Theorie

Der Bezugszeiger in der Parallelschaltung ist die Spannung, da diese für jede Komponente
dieselbe ist.

Darstellungsformen komplexer Zahlen:

• Darstellung nach Betrag und Phase (Polarform):


Z = Z ⋅ ej⋅ϕ mit: Z = ∣Z∣ = Re2 + Im2 (Satz des Pythagoras!)
Im {Z}
und tan ϕ =
Re {Z}

• Darstellung nach Real- und Imaginärteil:

Z = Re{Z} + jIm{Z}

• Umrechnung zwischen den Formen:

Z = Z ⋅ ej⋅ϕ = Z ⋅ cos ϕ + j ⋅ Z ⋅ ϕ = Re{Z} + jIm{Z}

Graphische Darstellung:

Im
Re{Z}

|Z|
Im{Z}

ϕ
−ϕ Re

|Z| −Im{Z}

Re{Z}

IEEE, Version 1.02 83


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Theorie

Resonanz:

In jedem Wechselstromkreis wird der Blindwiderstand X null, wenn die Beträge von XL
und XC einander gleich sind und sich somit aufheben.
1
∣XC ∣ = XL ⇒ = ωR ⋅ L
ωR ⋅ C
1 1
ωR2 = ⇒ ωR2 = √ = 2 ⋅ π ⋅ fR
L⋅C L⋅C
1
⇒ fR = √ Resonanzfrequenz
2π ⋅ L ⋅ C

Reihenresonanz: Prarallelresonanz:

Es ergibt sich ein Strommaximum, da Es ergibt sich ein Stromminimum, da


die Impedanz der Gesamtschaltung wird die Impedanz maximal wird, da nur der
minimal, da nur der ohmsche Wider- ohmsche Widerstand wirksam bleibt. Die
stand wirksam bleibt. Die Teilspannun- Teilströme durch die Blindwiderstände
gen über den Blindwiderständen sind grö- sind größer als der Gesamtstrom (Strom-
ßer als die Gesamtspannung (Spannungs- resonanzkreis).
resonanzkreis).

Ein Parallelkreis sperrt den Strom mit Resonanzfrequenz – Sperrkeis. Ein Reihenkreis
erzeugt bei fR praktisch einen Kurzschluss für diese Frequenz – der Strom mit Resonanz-
frequenz wird praktisch abgesaugt – Saugkreis.

Leistungen:

Wirkleistung: Leistung über ohmsche Widerstände


P = U ⋅ I ⋅ cos ϕ, in W (Watt)
Blindleistung: Leistung über Kapazitäten und Induktivitäten
P = U ⋅ I ⋅ sin ϕ, in var (Volt-Ampere-reaktiv)
Scheinleistung: (Vektor-)Summe aus beiden Leistungen

S = U ⋅ I = P 2 + Q2 , in VA (Volt-Ampere)

84 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Theorie

Kennwerte:

Für nicht sinusförmige Verläufe müssen Kennwerte ermittelt werden, um sie mit ande-
ren Verläufen vergleichen zu können. Besonders wichtig sind der Effektivwert und der
Mittelwert.

Effektivwert:

Die elektrische Leistung (Wärmeleistung) ist dem Quadrat des Stromes nach P = I 2 ⋅ R
proportional. Der Effektivwert wird daher auch als quadratischer Mittelwert oder RMS
(root-mean-square) bezeichnet.

¿
T
Á1
Á
ieff = Á
À ⋅ i2 (t)dt
T ∫
0

Mittelwert:

Der Mittelwert bezeichnet zum Beispiel die transportierte Ladung Q eines Stromes i:
t
Q = ∫0 i(t)dt.

Wenn man einen Gleichstrom in dieser Hinsicht mit einem beliebigen Strom i(t) vergleichen
will, muss man den arithmetischen Mittelwert benutzen.

T
1
ī = ⋅ ∫ i(t)dt
T
0

Gleichrichtwert:

Der Gleichrichtwert bezeichnet den Mittelwert einer gleichgerichteten Spannung bezie-


hungsweise eines gleichgerichteten Stroms.

T
1
ī = ⋅ ∫ ∣i(t)∣dt
T
0

IEEE, Version 1.02 85


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T1

Bestimmen Sie für alle drei Schaltungen die Stromstärke!

R R R

U U U

R R XL

U = 10 V U = 10 V · ej0

U = 10 V · ej0

R = 5Ω R = 5Ω R = 5Ω
XL = 5 Ω

Aufgabe T2

Gegeben ist folgendes Netzwerk mit den Daten: R = 1 W, L = 9 mH, C = 2200 µF, f = 50 Hz

UL UR
I1

U I2

UC

Bestimmen Sie alle auftretenden Spannungsabfälle und Ströme jeweils nach Betrag und
Phase und zeichnen Sie anschließend das Zeigerbild (Maßstab: 4 Vˆ
=1 cm, 3 Aˆ
=1 cm)

86 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T3

Gegeben ist die folgende Schaltung:


Gegeben: R = 2 kW, C = 100 nF, f = 1400 Hz

1. Berechnen Sie die Ströme und daraus I


den Gesamtstrom. IR IC
C
2. Fassen Sie die beiden Bauteile zu einer U R
Ersatzimpedanz zusammen und berech-
nen Sie wiederum den Strom.

3. Zeichnen Sie quantitativ das Zeigerdia-


gramm U , I, I R und I C !

Aufgabe T4

Berechnen allgemein Sie den Strom!


I

U Z1 Z2

Aufgabe T5

I IP

R
Zeichnen Sie das qualitative Zeigerdiagramm der in
I0
der dargestellten Schaltung auftretenden Ströme. U RP

IEEE, Version 1.02 87


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T6

1. Geben Sie die komplexe Impedanz


(Real- und Imaginärteil) für folgende
L R
Schaltung an.

2. Bestimmen Sie nach Betrag und Phase.

Aufgabe T7

Gegeben ist die dargestellte Schaltung.


Gegebene Größen: u1 (t) = 5 V ⋅ sin(ωt), U2 =
1
5 V mit ω = √LC . u1 (t)
R L C

Wie hoch ist im eingeschwungenen Zustand


der arithmetische Mittelwert der Spannung U2
am Kondensator? (Berechnungsweg bitte an-
geben!)

Aufgabe T8

I
Wie groß ist der Strom und die Resonanzfre-
C
quenz des Schwingkreises? U, f
R L

Gegeben: f = 1 Hz, R = 1 W, L = 1 H, C = 1 F

88 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T9

Gegeben ist folgende Schaltung: U R


Bei welcher Frequenz f erreicht der Strom C
seinen maximalen Betrag und wie groß ist
dieser?
R0 L

Aufgabe T10

Ein Transformator kann als Ersatzspannungs-


quelle mit komplexem Innenwiderstand auf- I A

gefasst werden. Wie groß ist hier die Klem- Zi


C
menspannung? U0
Zeichnen Sie ein Zeigerbild sämtlicher Span-
nungen und des Stromes! B
Gegeben: C = 318,31 µF

IEEE, Version 1.02 89


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T11

Gegeben ist die dargestellte Schaltung mit den


Werten:
A

R1 = 10 W R2 = 5 W
L2
RL = 5 W CL = 73,5 µF
L2 = 27,57 mH f = 50 Hz
R2 RL
1. Wandeln Sie die Quellen in eine Ersatzspan-
nungsquelle bezüglich AB um. Geben Sie
die Innenimpedanz, die Leerlaufspannung CL
und den Kurzschlussstrom an.
U2

2. Berechnen Sie den sich einstellenden Last-


I1

strom für die angegebene ohmsch-kapazitive


Last. Zeichnen Sie ein Ersatzschaltbild mit R1

der umgewandelten Quelle und der Last.

3. Berechnen Sie und zeichnen Sie das Strom- B

und Spannungszeigerbild für den Aufgaben-


teil 2.

90 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

Aufgabe T12

Gegeben ist folgendes Netzwerk:

C1 I2

I1 1 2

I3
R1
R2
Z 12
U0 Z 14 Z 23 R3
C2

4 3

Die Spannung und die Widerstandsdaten der Bauelemente sind bekannt:

R1 = 10 W, R2 = 5 W, R3 = 9 W, X C1 = 4 W, X C2 = 6 W

1. Bestimmen Sie die komplexen Widerstände und den Gesamtwiderstand. Bei die-
ser Aufgabe sind auch grafische Lösungen zulässig (Fehler ≤ 10%). Geben Sie die
Widerstandswerte nach Betrag und Phase an.

2. Wie groß ist die vom Netzwerk aufgenommene Schein-, Wirk- und Blindleistung?

3. Berechnen Sie die Spannungen nach Betrag und Phase!

4. Berechnen Sie die Ströme nach Betrag und Phase!

Fortsetzung auf der nächsten Seite!

IEEE, Version 1.02 91


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Tutorium

5. Zwischen die Klemmen 1 und 4 des Netzwerkes soll ein zusätzliches Bauelement mit
dem Blindleitwert geschaltet werden, so dass der Wirkfaktor des neuen Netzwerkes 1
wird (Blindleistungskompensation). Wie groß ist der benötigte Blindleitwert?

6. Wie groß ist die vom neuen Netzwerk (nach Aufgabenteil 3) aufgenommene Wirk-
leistung?

92 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü1

Eine ebene, rechteckige Strom-


schleife befindet sich in einem
homogenen Magnetfeld und ist a

drehbar gelagert. Sie wird mit Schleifring

der Drehzahl nD = 3000 min−1


angetrieben.
u(t)
Wie groß ist die in die Schleife
b

induzierte Spannung, die an den


n

Leiterenden über eine geeignete


Schleifringanordnung abgenom- B = const.
men werden kann. (Prinzip des
Wechelstromgenerators)?

a = 500 mm b = 600 mm B = 0,5 T nD = 3000 min−1 = 50 s−1

Aufgabe Ü2

U0
Berechnen Sie für den gezeichne-
ten Spannungsverlauf den arithme-
3T
4 T

tischen Mittelwert, den Gleichricht- T


4
T
2
5T
4
t

wert und den Effektivwert.


−U0

IEEE, Version 1.02 93


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü3

In der abgebildeten Schaltung sei Z nacheinander ein


I
ohmscher Widerstand, eine Induktivität und eine Ka- A
pazität. Es ist für alle drei Varianten der Strom I zu
berechnen, wenn eine Spannung von U = 230 V mit U V Z
den Frequenzen 0 Hz, 50 Hz und 50 kHz angelegt wird.
Gegeben: R = 220 W, L = 1 H, C = 10 µF

Aufgabe Ü4

i(t) R
Berechnen Sie die resultierende
Spannung u(t) nach Betrag und
Phase, wenn ein sinusförmiger C 2C 3C
u(t)
Strom i(t) = ı̂ ⋅ sin(ωt) einge-
speist wird.

Aufgabe Ü5

In der dargestellten Schaltung (Reihen-


schwingkreis) ist ein Wechselstrom i(t) =
R L
î ⋅ sin(ωt) eingeprägt. I C

1. Bestimmen Sie Betrag und Pha-


U UR UL
se der Eingangsspannung mit Hilfe UC
der Zeigerdarstellung für den allge-
meinen Fall und für den Resonanz-
fall.

2. Bestimmen Sie Wirk-, Blind- und Scheinleistung, wenn I = 1 A, ωL = 100 W, 1/ωC =


50 W und R = 50 W ist.

94 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü6

Gegeben ist die angegebene Schaltung:

1. Berechnen Sie allgemein (als Formel)


U 2 /U 1 .

2. Wie groß ist der Betrag von U2 /U1 ?


R1
3. Um welchen Winkel ist U2 gegenüber
U1 phasenverschoben? U1
4. Skizzieren Sie die Größe U2 /U1 als Funk- C
tion der Kapazität (für R1 =R2 ). R2 U2

5. Beantworten Sie die Fragen 2. und 3.


für folgende Zahlenwerte: U1 = 96,2 V;
f = 25 Hz; R1 = 3600 W; R2 = 400 W; C =
5 µF.

6. Eine Induktivität L werde einmal parallel zu R2 geschaltet, einmal in Reihe zu C.


Wie groß muss L jeweils gewählt werden, damit Resonanz auftritt. (Zahlenwerte wie
unter 5.)

7. Wie groß ist den beiden unter 6. genannten Fällen der von der Spannungsquelle U1
gelieferte Strom?

IEEE, Version 1.02 95


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü7

A
In der angegebenen Schaltung mit den bei-
den gleich großen Widerständen R1 und der
Kapazität C = 1 µF kann der Widerstand R2 R1 R2
zwischen den Werten R2 = 20 W und R2 = 2 kW
′ ′′

U CD
beliebig eingestellt werden. Zwischen welchen U1 C D
Grenzen lässt sich die Phasenverschiebung
der Spannung UCD gegenüber der Spannung R1 C
U verändern, wenn die Frequenz f = 800 Hz
beträgt?
B

96 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü8

Gegeben ist das folgende Netzwerk:

1
I1 ZC = jωC
R1 = 8 Ω R3 = 10 Ω

I3 I4
R5 = 17 Ω I2
I5
U 1 = 100 V

I6 I7

R2 = 3 Ω Z L = j6 Ω U 2 =j100 V

1. Wie groß muss C sein, damit I5 = 0 wird (ω = 2π ⋅ f = 2500 s−1 )?

2. Berechnen Sie für das unter 1. ermittelte C:


a) die Ströme I1 bis I4 ,
b) die in den vier ohmschen Widerständen umgesetzen Leistungen,
c) die von den beiden Spannungsquellen gelieferten Wirkleistungen.

Aufgabe Ü9

R1 = 400Ω
Für den angegebenen Resonanzkreis sind die
R2 = 100Ω L = 32mH
Resonanzfrequenz und die bei dieser Frequenz
wirksame Impedanz der Schaltung zu bestim-
men. C = 1µF

IEEE, Version 1.02 97


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Große Übung

Aufgabe Ü10

Ein Generator (Ri = 0, Klemmenspannung 230 V, f = 50 Hz) ist mit einem Verbraucher mit
dem Leistungsfaktor cos ϕ = 0, 8 (induktiv) zusammengeschaltet. Der Verbraucher nimmt
dabei die Wirkleistung Pw = 3,52 kW auf.

1. Wie groß ist der Strom, der durch den Verbraucher fließt (Betrag und Phase), wenn
die Generatorspannung als Bezugszeiger gewählt wird?

2. Zwischen Generator und Verbraucher wird ein 100 m langes zweiadriges Anschluss-
kabel geschaltet. Der Querschnitt jedes Leiters beträgt 2 mm2 (ρ = 0,018 Wmm2 /m).
Welche Spannung muss der Generator erzeugen, damit die Wirkleistung im Verbrau-
cher unverändert bleibt? Welcher Phasenwinkel zwischen Generatorspannung und
Verbraucherstrom stellt sich ein?

3. Der Verbraucher wird wieder direkt an dem Generator angeschlossen. Wie groß muss
die Kapazität eines parallel zum Verbraucher geschalteten Kondensators sein, damit
der zwischen Generator und Verbraucher pendelnde Leistungsanteil (Blindleistung)
null wird?

4. Wie groß ist der Kondensator zu wählen, wenn er nicht parallel zum Verbraucher,
sondern in Reihe zwischen Generator und Verbraucher geschaltet werden soll? Wie
groß ist die Spannung am Verbraucher? (Generatorspannung bleibt konstant auf
230 V).

5. Welche Wirkleistungen werden in den Fällen 3. und 4. vom Generator abgegeben?

98 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

Eine Wechselspannungsquelle U 0 mit veränderlicher Frequenz ω wird mit einem komplexen


Spannungsteiler belastet, von dem die Bauelemente R0 = 400 W und L = 96 mH gegeben
sind.

U RC
R
IR

I0
IC
C
U R0 R0
U0 U1

UL L

Für folgende Frequenzen wurde jeweils die Ausgangsspannung U 1 durch Messung ermittelt:

ω=∞ Ð→ ∣U 1 ∣ = 10,3 V
ω=0 Ð→ ∣U 1 ∣ = 2,98 V
ω = 10 kHz Ð→ ∣U 1 ∣ = 13 V

1. Bestimmen Sie die Größe ∣U 0 ∣ der Spannungsquelle und den Widerstand R!

2. Berechnen Sie den Spannungsabfall ∣U R0 ∣ am Widerstand R0 und den Strom ∣I 0 ∣ bei


ω = 10 kHz!

3. Berechnen Sie allgemein die Impedanz Z, mit der die Spannungsquelle U 0 belastet
wird, und geben Sie sie in der Form Z = A + jB an!

4. Bestimmen Sie allgemein die Frequenz ω0 , bei der Resonanz auftritt!

IEEE, Version 1.02 99


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

Gegeben ist folgende Wechselstromschaltung:

U2
I2
U1
I1 R2

R1
IC
U0 C

Dazu sind folgende Werte bekannt:

∣U 1 ∣ = 230 V, ∣U 2 ∣ = 110 V, ∣I 1 ∣ = 0,5 A, ∣I 2 ∣ = 0,31 A, f = 50 Hz

1. Berechnen Sie die Größen ∣I C ∣, C, R1 und R2 !

2. Zeichnen Sie das vollständige Zeigerbild sämtlicher Spannungen und Ströme! Wählen
Sie dazu ∣U 2 ∣ als Bezugszeiger. Der Maßstab soll 1 cm =
ˆ 33 V und 1 cm =
ˆ 0,33 A sein.
Ermitteln Sie anschließend zeichnerisch den Betrag der Quellenspannung ∣U 0 ∣!

3. Berechnen Sie den Winkel ϕ zwischen ∣I 2 ∣ und ∣I 1 ∣! Berechnen Sie außerdem den
Betrag der Quellenspannung ∣U 0 ∣!

4. Zusätzlich zu R1 und der Parallelschaltung von R2 und C wird eine Spule in Reihe
in die Schaltung eingebaut. Wie groß muss deren Induktivität sein, damit der
Resonanzfall vorliegt?

100 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K3

Eine technische Induktivität berücksichtigt im Gegensatz zur idealen Induktivität den


ohmschen Widerstand ihrer Wicklung.

1. Berechnen Sie mit der unten abgebildeten Messschaltung die Induktivität L und den
Wicklungswiderstand Rσ !

A W


V
L

technische
Induktivität

U = 100 V, I = 1 A, P = 10 W, f = 50 Hz

Sie bauen einen Parallelschwingkreis mit einer Induktivität auf, bei der der Wicklungswi-
derstand nicht zu vernachlässigen ist (siehe folgende Abbildung).

I0 IL

IR IC

R C
L

technische
Induktivität

2. Bestimmen Sie allgemein den komplexen Leitwert des Schwingkreises!

3. Bestimmen Sie allgemein die Resonanzfrequenz fr des Schwingkreises. Setzen Sie


dazu die Resonanzbedingung für den Leitwert an!

IEEE, Version 1.02 101


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K4

Gegeben ist die dargestellte Schaltung mit nebenstehenden Werten.

I1 R1 R2
A

U R1 U R2
U AB Daten:
R1 = 30 W
I2 R3 L
R2 = 20 W
B
U R3 UL R3 = 30 W

I ges
L = 40 mH
U 0 = 1500 V
f = 159,15 Hz
U0

Geben Sie bei allen Berechnungen stets den vollständigen Rechenweg inklusive Formeln
mit eingesetzten Zahlenwerten an!

1. Berechnen Sie die Impedanz Z L der Induktivität L!

2. Geben Sie die Formeln zur Berechnung von I 1 und I 2 an!

3. Berechnen Sie die Ströme I 1 , I 2 , wenn Z L = j40 W ist.

4. Geben Sie die Formel zur Berechnung von I ges an!

5. Berechnen Sie den Strom I ges , wenn I 1 = 30 A und I 2 = 30 A ⋅ e−j53,13° sind!

6. Geben Sie die Formel zur Berechnung des Spannungsabfalls U R1 an!

7. Berechnen Sie die Spannungsabfälle U R1 , U R2 , U R3 und U L wenn in den Zweigen


folgende Ströme fließen: I 1 = 30 A, I 2 = (18 − j24) A!

8. Berechnen Sie die Brückenspannung U AB !

102 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Wechselstrom – Klausuraufgaben
Änderung: Für die 4 folgenden Aufgabenteile wird R2 durch einen Kondensator mit der
Kapazität C = 25 µF ersetzt.

9. Berechnen Sie die Impedanz Z C des Kondensators!

Änderung: Für die folgenden Aufgabenteile werden die Klemmen A und B kurzgeschlos-
sen.

10. Wie groß ist der Gesamtstrom I ges nun, wenn Z C = −j40 W ist?

11. Welcher Spezialfall liegt vor? Begründen Sie Ihre Antwort mit einer kurzen Rechnung!

12. Wie nennt man diese spezielle Form des Schwingkreises, den die Spule und der
Kondensator hier bilden?

IEEE, Version 1.02 103


Teil V.

Drehstrom

105
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Theorie

Drehstrom = Dreiphasenwechselstrom

Einphasiger Wechselstrom hat eine schwankende Leistung: P (t) = u(t) ⋅ i(t) = û ⋅ î ⋅ sin2 (ωt)
(rein ohmsche Belastung).

u(t), i(t), P (t)

ωt
π 3π 5π 7π
2 2 2 2

Spannung
Strom
Leistung

• Zur Erzeugung einer konstanten Leistung (ergibt bei Drehstrommaschinen ein kon-
stantes Drehmoment) sind mehrere Leiter erforderlich.

• 3 ist die geringste Phasenzahl für konstante Leistung (3 um 120° verschobene


Spannungen).

• Bei 3 Leitern besteht die bestmöglichste Auslastung (höchste übertragbare Leistung


pro Leiter).

Begriffe:

• Strang – Verbraucherimpedanz – Index „LN“ oder Index „Str“

• Leiter – Anschluss ans Netz – Index „L“

• verkettete Spannung – Spannung zwischen zwei Außenleitern

IEEE, Version 1.02 107


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Theorie
L1
L1
I1
Sternschaltung: U 1N
U 12
U 31 R
Bei der Sternschaltung sind die Lei-
L2
terströme gleich den Strangströmen:
N
I L = I LN . Die Leiterspannungen sind U 23
U 2N R

3 mal so groß wie die Strangspan- R I2
L3
L3 L2
nungen bei beliebiger symmetrischer
I3


Last: U L = 3 ⋅ U LN . U 3N

Annahme: symmetrische Belastung,


das heißt, dass alle drei Impedanzen
gleich sind (Betrag und Phase). L1

Bei ohmscher Belastung gilt:


I TN
U 1N
U 31 U 12
I R ∣∣U RN I RN

I S ∣∣U SN U 3N
I SN U 2N
I T ∣∣U TN
L3 U 23 L2

Bei unsymmetrischer Belastung erge-


ben sich die drei Ströme nicht mehr
zu einem gleichseitigen Dreieck.

• Mit angeschlossenem Neutralleiter ergibt sich ein Ausgleichsstroms I N , der sich nach
der Knotenpunktregel zu I N = −(I R + I S + I T ) ergibt.

• Ohne Neutralleiter sind die Strangspannungen nicht mehr symmetrisch. Der Stern-
punkt verschiebt sich.

I1 L1
L1
Dreieckschaltung:
U 12 I 12
Bei der Dreieckschaltung sind die Leiter- U 31
I2 R
spannungen gleich den Strangspannun- L2 R

gen: U L = U LN . Die Leiterströme sind 3 U 23
I 23

mal so groß wie die Strangströme bei be- R


√ I3 L3 I 23
liebiger symmetrischer Last: I L = 3⋅I LN . L3 L2

108 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Theorie
Annahme: symmetrische Belastung, das
heißt alle drei Impedanzen sind gleich
(Betrag und Phase).
Die Leiterströme ergeben sich nach der 1
Knotenpunktregel:
I 12

I 12
I 2N U 31 U 12
I R = I RS − I RT I 1N I 23

I S = I ST − I RS I 3N I 31
I 31
I T = I TR − I ST I 23
3 U 23 2

Bei unsymmetrischer Belastung ergeben


sich die drei Ströme nicht mehr zu einem
gleichseitigen Dreieck.

Leistungsmessung bei symmetrischer Last:

Sternschaltung: Pges = PRN + PSN + PTN = 3 ⋅ PLN


Dreieckschaltung: Pges = PRS + PST + PTR = 3 ⋅ PLN

Für beide Schaltungen gilt: Pges = 3 ⋅ PLN = 3 ⋅ ULN ⋅ ILN ⋅ cos ϕ

Pges,) = 3 ⋅ ULN ⋅ ILN ⋅ cos ϕ Pges,△ = 3 ⋅ ULN ⋅ ILN ⋅ cos ϕ


UL IL
= 3 ⋅ √ ⋅ IL ⋅ cos ϕ = 3 ⋅ UL ⋅ √ ⋅ cos ϕ
3 3
√ √
= 3 ⋅ UL ⋅ IL ⋅ cos ϕ = 3 ⋅ UL ⋅ IL ⋅ cos ϕ

Bei symmetrischer Last reicht die Messung in einem Strang aus.

IEEE, Version 1.02 109


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Theorie

Einphasige Leistungsmessung: L1 W
Pges = 3 ⋅ PLN symmetrische
L2
Der Spannungspfad des Wattmeters muss mit Last
dem natürlichen (oberes Bild) oder einem L3
künstlichen (unteres Bild) Sternpunkt ver-
RV
bunden sein.
N

L1 W
Für eine dreiphasige Messung müssen die
symmetrische
Spannungspfade ebenfalls auf einen (natür- L2 Last
lichen oder künstlichen) Sternpunkt zusam-
L3
menlaufen (unteres Bild).
RV

Einphasige Blindleistungsmessung:
L1 var
Der Spannungspfad des Wattmeters wird so
gelegt, dass die Spannung einen Phasenwinkel symmetrische
L2
von 90° zum Leiterstrom besitzt. Last
Das Messgerät misst. Q′ = UL ⋅ IL ⋅ sin ϕ, also RV

ist Qges = 3 ⋅ Q′ . L3

110 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Theorie
Aronschaltung:

Leistungsmessung mit 2 Wattmetern.


Es darf kein Strom über einen N-Leiter abflie-
ßen, da dieser für die Gesamtleistung nicht
erfasst würde. L1 W
Vorteile:
RV
• ein Messgerät wird gespart symmetrische
L2
Last
• bei symmetrischer Last ist die Bestim- RV
mung der Blindleistung mölich. L3 W

Wirkleistung: Pges = P1 + P2

Blindleistung: Qges = 3(P2 − P1 )

Anwendung der Aronschaltung:

• symmetrische Last mit und ohne N-Leiter

• unsymmetrische Last ohne N-Leiter

IEEE, Version 1.02 111


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T1

In einem Stahlwerk wird ein neuer Drehstrom-Walzmotor aufgestellt, der bei einem
Leistungsfaktor 0,9 eine Leistung von 500 kW aufnimmt. Als Zuleitung soll ein vorhandenes
Hochspannungskabel verwendet werden. Das Kabel ist für eine Dauerbelastung von 107 A
verwendbar.

1. Für welche verkettete Spannung muss der Motor bemessen sein?

2. Welche Spannung liegt an den Spulen des Motors, wenn diese in Stern geschaltet
sind?

Aufgabe T2

I1 1
Geben Sie für folgende
Schaltung (Verbrau- U 12
R
I2 U 31 U 12
cher in Sternschaltung) U 31 U 1N
das zugehörige Strom- U 23 C L
U 3N
U 2N
zeigerdiagramm an I3
3 2
(R = ∣XL ∣ = ∣XC ∣)! U 23

I
N

Aufgabe T3

Zeichnen Sie in I1 1

das Spannungszei- I 31
U 12
gerdiagramm die U 31
I2
zugehörigen Zeiger der U 31
L R
U 12
Strangströme, wenn U 23 I 12
C
R = ∣XL ∣ = ∣XC ∣ ist! I3 I 23
3 2
U 23

112 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T4

Gegeben ist folgendes Drehstromsystem:

U 10
U 10 = U = 230 V R = 20 W 1 R L

U 20 = U ⋅ e−j120° L = 31,83 mH
U 20
U 30 = U ⋅ ej120° f = 50 Hz 2 R L

1. Zeichnen Sie das einphasige Ersatzschalt- U 30


bild! 3 R L

2. Berechnen Sie die vom Drehstromgenerator


abgegebene Wirkleistung!

Aufgabe T5

Ein Dreiphasengenerator mit drei gleichen Impedanzen soll einem Netz mit der Nennspan-
nung U = 400 V den Strom I = 20 A entnehmen.

1. Wie groß müssen die drei Impedanzen Z ) in der Sternschaltung sein?

2. Welche Impedanzen Z △ muss dem gegenüber die Dreieckschaltung aufweisen?

IEEE, Version 1.02 113


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T6

An einem Drehstromnetz wird, wie in der Skizze dargestellt, ein Drehstromverbraucher


angeschlossen. Berechnen Sie den Strom I 1 .

I1

U 12 = U ⋅ ej0°
U 12 C
U 23 = U ⋅ e−j120° L
−j240° U 31
U 31 = U ⋅ e R R
1 U 23
f= √
2π LC R

Aufgabe T7

Ein Drehstrommotor mit einer Nennleistung von 8 kW, einem Wirkungsgrad η = 0, 85 und
einem Leistungsfaktor cos ϕ = 0, 9 wird an einem 400 V/230 V-Drehstromnetz in Sternschal-
tung betrieben. Der Leistungsfaktor soll durch Kondensatoren in Sternschaltung von 0,9
auf 0,97 erhöht werden, d.h. es handelt sich um eine teilweise Blindleistungskompensation
mit Parallelkapazitäten. Ermitteln Sie die erforderlichen Kapazitäten!

114 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T8

In einem mittelständischen Unternehmen steht ein symmetrisches 400 V-Drehstromnetz


(f = 50 Hz) zur Verfügung.

L1
L2
L3
N

M
Verbraucher 2
3∼

Teil A:
Das Typenschild des Verbrauchers 1 (Asynchronmotor ASM) zeigt folgende Daten:

UN = 400 V (verkettete Spannung) PN = 130 kW cos ϕ = 0,87 f = 50 Hz

Der Wirkungsgrad der Maschine wurde zu η = 0, 89 bestimmt.


Fortsetzung auf der nächsten Seite!

IEEE, Version 1.02 115


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

1. Bestimmen Sie den Nennstrom IASM in der Stichleitung zum Verbraucher 1!

2. Die induktive Blindleistung sei vollständig kompensiert. Bestimmen Sie den Nenn-
strom IASM,komp für diesen idealen Betriebsfall.

3. Der symmetrische Verbraucher ASM soll mit Kondensatoren kompensiert werden,


die parallel zum Verbraucher in einer Blindstromkompensationsanlage untergebracht
sind.
a) Zeichnen Sie ein Schaltbild des Verbrauchers mit den Kompensationskondensa-
toren CK .
b) Bestimmen Sie die Bestelldaten der Kondensatoren CK (Blindleistung, Nenn-
spannung, Kapazität).
c) Wählen Sie passende Kondensatoren aus der folgenden Reihe im Handel
erhältlicher Kondensatoren aus: . . . 220 µF, 330 µF, 470 µF, 1000 µF . . .

• Begründen Sie ihre Wahl mit Hilfe einer Rechnung und erläutern Sie, ob
es sich bei der Verwendung der gewählten Kondensatoren um Über- oder
Unterkompensation handelt.
• Bestimmen Sie nun den Nennstrom bei Verwendung der von Ihnen gewähl-
ten Kondensatoren.

Teil B:
An einem ebenfalls am Versorgungsnetz angeschlossenen symmetrisch belasteten Dreh-
stromverbraucher 2 wurden mit entsprechenden Messgeräten folgende Daten gemessen:

URS = 400 V IR = 14,3 A ϕURS ,IR = 108°

Man berechne die vom Verbraucher aufgenommene Wirk- und Blindleistung, sowie den
für die Verbraucherschaltung gültigen Wirkfaktor.

116 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T9

Die Impedanzen Z 1 = 5 W, Z 2 = 10 W − j5 W und Z 3 = 10 W + j5 W sind zu einem Stern mit


Mittelpunktleiter zusammengeschaltet. Die Strangspannung Uk beträgt 15 V. Die beiden
zur Aronschaltung angeschlossenen Leistungsmesser zeigen die Beträge P1 = 67, 5W und
P2 = −19,18 W an.
Bestimmen Sie die gesamte Drehstromwirkleistung.

Aufgabe T10

Ergänzen Sie im folgenden Dreh-


stromnetzwerk eine Aronschaltung!
Der Generator erzeuge ein symme-


trisches Drehstromsystem. ∼
Welche Größen lassen sich unter wel-
chen Bedingungen aus den Anzeigen


der Wattmeter in der Aronschaltung
ermitteln? („ja“ oder „nein“ eintra-
Generator Verbraucher
gen)

Verbraucher Generator- und Wirkleistung Blindleistung Phasenwinkel


Verbrauchersternpunkt
sind . . .
symmetrisch verbunden
symmetrisch nicht verbunden
unsymmetrisch verbunden
unsymmetrisch nicht verbunden

IEEE, Version 1.02 117


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T11

Gegeben sei folgendes Dreh-


stromsystem: U 10
1 I1 Z1
Z 1 = R1 + jX1 W1 ∼

Z 2 = R1 − jX1 U 20
∣Z ∣ 2 I2 Z2
Z 3 = 21 = R3
√ W2 ∼
R1
X1 = 3
U 30
U 10 , U 20 , U 30 symmetrisch 3 I3 Z3

∣U 12 ∣ = ∣U 23 ∣ = ∣U 31 ∣ = 300 V
I0
f = 50 Hz

Der maximale Ausschlag der Wattmeter beträgt 100 Skalenteile. Für den Strom sind der
2 A- und für die Spannung der 750 V-Messbereich eingestellt.

1. Schließen Sie die Wattmeter W1 und W2 jeweils zur einphasigen Leistungsmessung


an.

2. Das Wattmeter W1 zeigt 5 Skalenteile als Ausschlag an.


Wie groß ist R1 , X1 sowie I 1 ?

3. Wie viele Skalenteile zeigt das Wattmeter W2 an und wie groß ist die gesamte im
dreiphasigen Verbraucher umgesetzte Wirkleistung?

4. Zeichnen Sie das vollständige Zeigerdiagramm (Maßstab: 100 V=25 mm, 1 A=60 mm).
Berechnen Sie mit seiner Hilfe den Betrag des Stromes I 0 im Mittelpunktsleiter.

5. Durch eine zusätzliche Impedanz Z 4 in Phase 3 soll der Strom I 0 zu Null gemacht
werden. Geben Sie das Ersatzschaltbild der neuen Impedanz Z ′3 an. Welchen Wert
hat Z 4 ?
(Hinweis: I 1 + I 2 und I 3 liegen in Gegenphase)

Aufgabe T12

Drei Impedanzen (Z 1 = 3 W + j4 W = 5 W ⋅ ej53,1° , Z 2 = 4 W − j3 W = 5 W ⋅ ej36,9° , Z 3 = 5 W) sind


in Stern geschaltet. Die Strangspannung beträgt 25 V. Ermitteln Sie graphisch mit Hilfe
eines Zeigerdiagramms den Betrag des Stromes I im Neutralleiter. (Maßstab für die Skizze:
10 mm = 1 A, 10 mm = 5 V)

118 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T13

Ein Drehstromverbraucher in Sternschaltung wird von einem symmetrischen Vierleiter-


Drehstromnetz 400 V/230 V, 50 Hz gespeist (siehe Skizze).
Strangspannungen:

U 1N = 230 V ⋅ ej0°
U 2N = 230 V ⋅ e−j120°
I 1N
U 3N = 230 V ⋅ e−j240° L1

Leiterspannungen:
R
U 12 = 400 V ⋅ ej30°
U 23 = 400 V ⋅ e−j90° IN
N
U 31 = 400 V ⋅ ej150° R
L
L
I 3N C I 2N
I3
weiterhin: L3
IC
U 23
R = 10 W
I2
1 L2
L= H
10π
1
C= F
1000π

1. Bestimmen Sie alle Ströme in allgemeiner komplexer Form!

2. Berechnen Sie die Zahlenwerte aller Ströme nach Betrag und Phase!

3. Zeichnen Sie das Zeigerdiagramm aller Spannungen und Ströme


(Bezugszeiger U 1N , Maßstab: 230 V = 50 mm, 10 A = 20 mm)!

4. Anhand des Zeigerdiagramms nach 3. ist die Größe des Kondensators derart zu
verändern, dass der Leiterstrom I 3 und die Spannung U 3N in Phase sind.
Berechnen Sie die Größe des Kondensators!

5. Welche zusätzlichen Bauelemente müssen eingeschaltet werden, damit der Strom I N


im Nullleiter zu Null wird (der Nullleiter wird nicht aufgetrennt)? Berechnen Sie die
Größe der erforderlichen Bauelemente!

IEEE, Version 1.02 119


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Tutorium

Aufgabe T14

Für ein Drehspannungssystem sollen die Zeitverläufe dar-


1
gestellt werden. Die Leiter- und die Sternspannungen sind
im Zeigerbild dargestellt.
u1 (t) = 230 V ⋅ sin(ωt) U 12
U 31
U 1N
1. Stellen Sie die Gleichungen für die Spannungen u1N (t), U 3N
u2N (t) und u3N (t) auf. U 2N
Bilden Sie über Maschengleichungen ebenfalls die 3 2
U 23
Leiterspannungen u12 (t), u23 (t) und u31 (t).

2. Erstellen Sie eine Wertetabelle für die Spannungen für eine vollständige Perioden-
dauer!

Winkel u1N u2N u3N u12 u23 u31


0○
30 ○
60 ○
90 ○
120 ○
150 ○
180 ○
210 ○
240 ○
270 ○
300 ○
330 ○
360 ○

3. Zeichnen Sie das Spannungsdiagramm aller 6 Spannungen!

Hinweis: Die Leiterspannungen können auch in der Zeichnung über die Maschengleichungen
bestimmt werden, indem jeweils die Differenz zwischen den Sternspannungen gebildet
wird.

120 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Große Übung

Aufgabe Ü1

An einem Drehstromnetz (Leiterspannung 400 V)


ist ein Verbraucher angeschlossen, der aus drei
gleichen im Dreieck geschalteten ohmschen Wi- I1

derständen besteht. Die dem Netz entnommene I 12


U 12
Gesamtleistung beträgt P = 3,6 kW. I2
U 31
R31 R12
1. Welcher Strom IR fließt in jedem Wider- U 23 I 31
stand? I3 R23 I 23

2. Wie groß ist jeder der Leiterströme IL ?

3. Welchen Wert hat jeder Widerstand R?

Aufgabe Ü2

Im dargestellten Drehstomnetz
R1
(230/400 V) sind folgende Impedan- L1
I1

zen angeschlossen: U 12 U 1N
I2 XL R2
L2
U 31
R1 = 110 W U 23 U 2N R3

R2 = 100 W I3
L3
R3 = 60 W
U 3N XC
XL = 80 W IN
L3
XC = −90 W

Ermitteln Sie die vier Ströme: I 1 , I 2 I 3 und I N .

IEEE, Version 1.02 121


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Große Übung

Aufgabe Ü3

I1
Im dargestellten Drehstomnetz sind L1 W1 W4 I2

folgende Impedanzen angeschlossen: I 12 R

U 1N
U 12
I 23
U 31
R = 1W −jXC


XC = 3 W
jXL
L2 W2

√ I 31
XL = 2 ⋅ 3 W U 23 U 2N

U 12 = 13 V
I3
U 23 = 13 V ⋅ e−j120°
L3 W3 W5

U 31 = 13 V ⋅ ej120° U 3N

1. Zeichnen Sie das Zeigerbild der Leiterspannungen U 12 , U 23 und U 31 als geschlossenes


Dreieck. Ermitteln Sie die Sternspannungen U 1 , U 2 und U 3 des Netzes nach Betrag
und Phase und tragen Sie diese in das Zeigerbild ein.

2. Berechnen Sie die Strangströme I 12 , I 23 und I 31 nach Betrag und Phase. Tragen Sie
diese Ströme ebenfalls in das Zeigerbild ein.

3. Bestimmen Sie die Leiterströme I 1 , I 2 und I 3 nach Betrag und Phase.

4. Berechnen Sie die an Widerstand, Kondensator und Induktivität jeweils umgesetzte


Wirk- und Blindleistung.

5. Welche Schaltung bilden die Wattmeter W1, W2 und W3? Berechnen Sie die Leis-
tungen, die von den Instrumenten einzeln und in Summe angezeigt werden.

6. Welche Schaltung bilden die Wattmeter W4 und W5? Berechnen Sie die Leistungen,
die von den Instrumenten einzeln und in Summe angezeigt werden.

122 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

Gegeben sei folgende Schaltung, die am üblichen Drehstromnetz (230/400 V, 50 Hz) be-
trieben wird.

L1

L2

L3

N
I1 I2 I3

R1 R2 R3

IN

Es sollen zwei Belastungsfälle untersucht werden:

Fall A: R1A = R2A = R3A = 100 W

Fall B: R1B = R2B = 100 W und R3B = 200 W

1. Bestimmen Sie die komplexen Ströme I 1 , I 2 und I 3 für beide Fälle nach Betrag und
Phase!

2. Bestimmen Sie den Strom I N , der im Neutralleiter fließt, für beide Fälle und begrün-
den Sie Ihr Ergebnis!

3. Berechnen Sie die Wirkleistung PA , die Blindleistung QA und die Scheinleistung SA


für den Fall A!

4. Wie groß ist cos ϕ für den Fall A? Begründen Sie Ihre Antwort!

5. Zeichnen Sie das Zeigerbild mit sämtlichen Spannungen und Strömen für den Fall A!

IEEE, Version 1.02 123


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

Gegeben ist die nachfolgende Schaltung, in der der Nullleiter N den Sternpunkt des
symmetrischen Dreileiter-Systems L1 -L2 -L3 darstellt.

I1 I 12 R
L1 W1
U1 U 12 I 23
U 31 I2
L2
jXL −jXC
U2 U 23
I3
I 31
L3 W2
U3
N

Folgende Werte sind bekannt:

U1 = 13
√V
3
⋅ e−j30° U2 = 13
√V
3
⋅ e−j150° U3 = 13
√V
3
⋅ ej90°
U 12 = 13 V U 23 = 13 V ⋅ e−j120° U 31 = 13 V ⋅ ej120°

R = 1W ∣XL ∣ = ∣XC ∣ = 3 ⋅ R

1. Berechnen Sie die Strangströme I 12 , I 23 und I 31 nach Betrag und Phase.

2. Wie groß sind die Leiterströme I 1 und I 3 nach Betrag und Phase.

3. Ermitteln Sie die an Widerstand, Kondensator und Induktivität jeweils umgesetzten


Wirk- und Blindleistungen!

4. Welche Schaltung bilden die Wattmeter? Berechnen Sie die Leistungen, die von den
Instrumenten einzeln und als Summe angezeigt werden!

5. Welche Ergebnisse können die beiden Wattmeter in dieser Schaltung liefern?

124 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K3

Mit der folgenden Messschaltung sollen zwei unterschiedliche Lasten (Last A und Last B)
vermessen werden.

PA2
I1
1 1 1
L1 A W
X R R
V U1N I2
2 2 2 X
L2 A
X R R R
V U2N I3
3 3 3 X X
L3 A W
X R
V PA2
U3N
Last A Last B
N

Für das Drehstromsystem und die Lasten sind nun die folgenden Werte gegeben:

U 1N = 100 V ⋅ e−j⋅0 U 2N = 100 V ⋅ e−j⋅ 3 π


2 2
U 3N = 100 V ⋅ ej⋅ 3 π
R = 6W X = 8W

1. Sind die Lasten A und B symmetrisch oder unsymmetrisch?

2. Geben Sie eine allgemeine Berechnungsvorschrift an, wie aus den Messwerten der
oben angegebenen Messschaltung der Leistungsfaktor der beiden Lasten bestimmt
werden kann!

3. Skizzieren Sie zu den beiden Lasten jeweils ein Zeigerbild der Spannungen, und in
dieses ein qualitativ richtiges Zeigerbild der Leiterströme!

4. Berechnen Sie für Last A die Werte, die die Wattmeter und Amperemeter anzeigen!

5. Berechnen Sie für Last B die Werte, die die Amperemeter anzeigen!

IEEE, Version 1.02 125


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Drehstrom – Klausuraufgaben

Aufgabe K4

Die dargestellte Sternschaltung mit Mittelpunktleiter liegt an einem symmetrischen Dreh-


stromnetz mit der Strangspannung U R = U = 1 V.

R
IR
R
A
UR
C U AS
IM
UT
N M
US T C R S
IS

IT

Es gilt:
1
= R = 1W
ωC

Geben Sie bei allen Berechnungen stets den vollständigen Rechenweg inklusive Formeln
mit eingesetzten Zahlenwerten an!

1. Bestimmen Sie den Strom I M nach Betrag und Phase!

2. Wie groß ist die Spannung U AS in Betrag und Phase?

3. Zeichnen Sie das qualitative, potentialrichtige Zeigerdiagramm für alle in der Abbil-
dung gegebenen Spannungen und ermitteln Sie U AS grafisch!

126 IEEE, Version 1.02


Teil VI.

Schutzmaßnahmen

127
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Netzformen:

Kennbuchstaben für die einzelnen Netzformen:

1. Buchstabe – Erdungsverhältnis des Erzeugers:

• T – direkte Erdnung (meist über den Sternpunkt)

• I – Isolierung aller aktiven Teile von der Erde oder Verbindung über eine Impedanz

2. Buchstabe – Erdungsverhältnis der Körper der Anlage

• T – Körper sind direkt geerdet

• N – Körper sind direkt mit dem Betriebserder verbunden

weitere Buchstaben – Anordnung von Neutral- (N) und Schutzleiter (PE) im TN-Netz

• S – beide Leiter sind getrennt verlegt

• C – beide Leiter sind zu einem Leiter kombiniert (PEN-Leiter)

Fehlergrößen:

Fehlerspannung UF Entsteht bei einem Isolationsfehler zwischen Körper und Bezugs-


erder.
Berührspannung UB Tritt auf, wenn auf Grund eines Isolationsfehlers Teile gleichzeitig
berührt werden. Sie ist Teil der Fehlerspannung. Sie liegt direkt
über dem Menschen an und verursacht den Körperstrom, der für
den Menschen gefährlich ist (RM ≈ 3 kW).
Fehlerstrom IF Fließt bei einem Isolationsfehler in einer elektrischen Anlage. Der
Fehlerstrom ist größer als der Nennstrom und führt zur Auslösung
von Sicherungen oder RCDs (veraltet: FI-Schutzschalter). Der
Körperstrom über den Menschen IM ist Teil des Fehlerstroms.

IEEE, Version 1.02 129


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Grundlegende Schutzmaßnahmen gegen gefährlich hohe Körperströme:

1. ohne Abschalten der Versorgungsspannung

• Schutzkleinspannung (< 50 V, getrennte Kreise)

• Im Fehlerfall noch wirksame Isolierung

– Schutzisolierung (zusätzliche Isolierung zur Basisisolierung)

– Schutz durch nicht leitende Räume (gute Isolierung von Boden und Wänden)

• Schutz durch erdfreien örtlichen Potentialausgleich (gleichzeitiges Berühren


verschiedener Körper ergibt keine Berührspannung)

• Schutztrennung (bei einer Berührung entsteht noch kein Stromkreis)

2. durch Abschalten der Versorgungsspannung (schnelles Abschalten, bevor eine Ge-


fährdung des Menschen möglich ist) oder Meldung

• Ein Fehler verursacht einen so hohen Netzstrom, dass die Sicherungen anspre-
chen.

• Fehlerstrom oder Fehlerspannung werden unmittelbar gemessen und führen bei


Überschreitung der zulässigen Grenzwerte zum Abschalten.

Die 5 Sicherheitsregeln (DIN VDE 0105 T.1)

1. Freischalten

2. gegen Wiedereinschalten sichern

3. Spannungsfreiheit feststellen

4. Erden und Kurzschließen

5. benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

130 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Aufgabe T1

Welches der unten stehenden Bilder gibt die Schutzart TN-S-Netz wieder? Was bedeutet
die Abkürzung TN-S?

L1 L1

L2 L2

L3 L3
N
PEN
PE

L1 L1

L2 L2

L3 L3
N

PE PE

L1
Darstellung für den Neutralleiter
L2
Darstellung für den Schutzleiter
L3
PE
N Darstellung für den PEN-Leiter

IEEE, Version 1.02 131


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Aufgabe T2

In dem dargestellten Fall wurde als Schutzmaßnahme die „Schutzerdung“ verwendet.

1. Zeichnen Sie das entsprechende Ersatzschaltbild.

2. Berechnen Sie den Fehlerstrom IF , der im Falle eines Körperschlusses fließt.

3. Welchen Nachteil hat diese Maßnahme und wie kann man ihn beseitigen?

400/230 V

IF

RL = 2 Ω IF
XL = 1,5 Ω Sicherungen
IF

RS = 1 Ω
RB = 1 Ω IF

UB RF = 1 Ω

Aufgabe T3

Beim zweipoligen „Eurostecker“ ist kein Schutzleiteranschluss möglich. Welche Schutzmaß-


nahmen können dennoch getroffen werden?

132 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Aufgabe T4

Obwohl im Falle der Schutztrennung die Last galvanisch vom speisenden Netz getrennt
ist, kann im Fehlerfall (Gehäuseschluss) bei Berührung des Gehäuses ein, wenn auch
ungefährlicher, Körperstrom auftreten. Die Ursache hierfür liegt in der immer vorhandenen
Kapazität zwischen Leiter und Erde (Erdkapazität CE ).

L1
N

PE

1. Ergänzen Sie in der obigen Abbildung die Elemente, welche für das Auftreten eines
Körperstroms IM erforderlich sind und kennzeichnen Sie explizit die Stromlaufbahn
von IM .

2. Bestimmen Sie den Körperstrom IM unter der Annahme eines Körperwiderstandes von
RM = 3000 W, eines Übergangswiderstandes von RÜ = 500 W sowie einer Erdkapazität
von CE = 0,5 µF.

Aufgabe T5

Bei den am häufigsten eingesetzten Schutzmaßnahmen wird durch entsprechende Ein-


richtungen (z.B. Sicherungsautomaten) im Fehlerfall die Versorgungsspannung einfach
abgeschaltet. Dies hätte in manchen Fällen fatale Folgen, z.B. während einer Operation.
Welche Maßnahme ermöglicht die Aufrechterhaltung der Versorgungsspannung, obwohl
ein Körperschluss eingetreten ist, und zeigt das Auftreten dieses Fehlers an?

IEEE, Version 1.02 133


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Theorie

Aufgabe T6

Welche Schutzmaßnahmen gegen zu hohe Berührspannung sind im Bild unten dargestellt?

L1

L2

L3
N
PEN PE

Gerät 1
Gerät 2
Gerät 3

134 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Große Übung

Aufgabe Ü1

Gegeben ist ein Vierleiter-Drehstromnetz (400/230 V) mit geerdetem Sternpunkt, an das


eine elektrische Maschine angeschlossen ist. Das Gehäuse dieser Maschine ist zum Schutz
gegen zu hohe Körperströme geerdet. Es handelt sich somit um ein TT-Netz mit folgenden
Daten:

RB = 2 W Betriebserde des Netzes


RL = 3 W Leitungswiderstand
RM = 3 kW Körperwiderstand des Menschen
RÜ = 500 W Übergangswiderstand zwischen Mensch und unbeeinflusster Erde

Zwischen der Phase L2 und dem Gehäuse entsteht in der Maschine ein vollkommener
Gehäuseschluss (RK = 0 W).

230/400 V RL
L1

L2

L3

Sicherungen:
IN = 10 A

RM
RK

RB RS RÜ

1. Berechnen Sie den Fehlerstrom IF , der vom Gehäuse zur Erde fließt, den Strom IM
und die Berührspannung UB zwischen Gehäuse und Erdboden für folgende Fälle:
a) Keine wirksame Erdung des Verbrauchers: RS = ∞
b) Schlechte Erdung des Verbrauchers: RS = 30 W
c) Ausreichende Erdung des Verbrauchers: RS = 1,6 W

Fortsetzung auf der nächsten Seite!

IEEE, Version 1.02 135


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Große Übung

2. Welcher Typ Sicherungsautomat muss im Sinne der Schutzmaßnahmen gewählt


werden?

3. Welche Werte ergeben sich für die Größen IF , IM und UB , wenn bei vorschriftsmäßiger
Erdung der Gehäuseschluss nicht vollkommen ist (RK = 10 W)?

4. Tritt eine unzulässige Berührspannung auf, wenn das Netz nicht geerdet ist (RB = ∞)?

136 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

In dem dargestellten Drehstromnetz (230/400 V, 50 Hz) habe eine Drehstrommaschine


einen Gehäuseschluss des Leiters L1. Die Grundplatte der Drehstrommaschine sei isoliert.
Der Mensch stehe auf leitendem Untergrund mit dem Standortwiderstand RST .

Zi RL
L1
L2
L3

RB RF
RK

RST

Es werden folgende Widerstandswerte vorausgesetzt:

RF = 60 W, RK = 3000 W, RST = 4000 W, RB = 0,5 W, RL = 3 W

1. Zeichnen Sie das einphasige Ersatzschaltbild des Fehlerfalls und tragen Sie den
Fehlerstrom IF sowie die am Menschen abfallende Berührspannung UB ein!

2. Berechnen Sie den Fehlerstrom IF und die Berührungsspannung UB ! Ist der Mensch
gefährdet?

Nun soll derselbe Fehlerfall unter Anwendung der Schutzmaßnahme „Schutzerdung“ be-
trachtet werden. Dazu soll die Maschine am Standort geerdet werden, wobei der Erdungs-
widerstand RS = 3 W betrage.

3. Zeichnen Sie das um den Erdungswiderstand RS erweiterte einphasige Ersatzschaltbild


des Fehlerfalls!

4. Wie groß sind nun der Fehlerstrom IF und die Berührspannung UB ?

IEEE, Version 1.02 137


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

In dem dargestellten Drehstromnetz (400/230 V, 50 Hz) habe ein Verbraucher einen Ge-
häuseschluss. Der Verbraucher und der Mensch stehen auf isoliertem Untergrund. Der
Mensch berührt mit der einen Hand das Gehäuse des Verbrauchers und mit der anderen
einen metallischen Hebel mit dem Widerstand RE zur Bezugserde.
Der Verbraucher ist über einen Sicherungsautomaten mit Z-Charakteristik entsprechend
der angegebenen Kennlinie mit einem Nennstrom von ISiN = 10 A abgesichert.
100
400/230 V RL
L1
L2
L3 10

in Minuten
N

RB RF Auslösezeit 10

Z E K

Es werden folgende Widerstandswerte vorausge- 0,1


in Sekunden

setzt:

RF = 20 W, RK = 3000 W, RE = 500 W, RB = 1 W, RL = 3 W 1 2 3 56 8 15
Vielfaches des Nennstroms

1. Zeichnen Sie in obiges Schaltbild die Sicherung so ein, dass sie den Menschen im
Fehlerfall schützen kann!

2. Zeichnen Sie das einphasige Ersatzschaltbild! (Vorkommende Widerstände im ESB:


Leitungswiderstand RL , Fehlerwiderstand RF , Körperwiderstand RK , Widerstand
des Hebels zur Bezugserde RE , Erdungswiderstand RB )

3. Berechnen Sie den Fehlerstrom IF und die Berührspannung UB !

4. Wird die Sicherung zum Schutz des Menschen in genügend kurzer Zeit ausgelöst? Ist
der Mensch gefährdet? Begründen Sie Ihre Aussagen!
Fortsetzung auf der nächsten Seite. . .

138 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben
Für die folgenden Teilaufgaben ist das Gehäuse des Verbrauchers zusätzlich an einen
Schutzleiter mit dem Widerstand RPE = 2 W angeschlossen. Der Rest der obigen Aufgabe
bleibt unverändert.

5. Zeichnen Sie das um den Schutzleiterwiderstand RPE erweiterte Ersatzschaltbild!

6. Wie groß sind nun der Fehlerstrom IF und die Berührungsspannung UB ?

7. Wird die Sicherung zum Schutz des Menschen in genügend kurzer Zeit ausgelöst? Ist
der Mensch gefährdet? Begründen Sie Ihre Aussagen!

IEEE, Version 1.02 139


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben

Aufgabe K3

Ein elektrischer Verbraucher RV mit leitendem Gehäuse wird über einen Transformator
an das Wechselstromnetz angeschlossen. Das Gerät wird wie in der folgenden Abbildung
dargestellt schadhaft und gefährdet einen das Gehäuse berührenden Menschen.

A B

UN Sicherung löst ab
2,5A aus

Gehäuse (leitend)
RL RL

C
RV RK
RF IF
UB

RB RS RST

Es sind folgende Werte gegeben:

UN = 500 V, RV = 500 W, RK = 3 kW, RST = 0,5 kW, RL = 2 W, RF = 20 W

1. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild für den Fehlerfall so, dass Sie es für die nachfol-
genden Berechnungen heranziehen können!

2. Berechnen Sie den Gesamtwiderstand Rges (zwischen den Klemmen A und B), sowie IF
und UB für den Fall, dass bei durchtrennter Schutzerde (RS → ∞) ein Gehäuseschluss
mit dem Übergangswiderstand RF an der Stelle C auftritt! Der Erdungswiderstand
des Transformators beträgt in diesem Fall RB = 5 W.

3. Ist der Mensch gefährdet? Begründen Sie anhand der bestimmten Zahlenwerte!

140 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben

4. Löst die Sicherung in diesem Fall aus? Begründen Sie anhand der bestimmten
Zahlenwerte!

5. Berechnen Sie nun den Gesamtwiderstand Rges (zwischen den Klemmen A und B),
sowie IF und UB für den Fall, dass bei durchtrennter Trafoerdung (RB → ∞) ein
Gehäuseschluss mit dem Übergangswiderstand RF an der Stelle C auftritt! Der
Erdungswiderstand des Verbrauchers beträgt in diesem Fall RS = 10 W.

Aufgabe K4

Bei einer Industrieanlage wurde als Schutzkonzept die Schutztrennung gewählt. Durch große
Leitungslängen und die unbedachte Ausführung der Installation gibt es eine kapazitive
Kopplung zwischen dem Rückleiter und der Erde (Kapazität CE ).
Bei einer Umrüstung der Anlage berührt ein Monteur den blanken Kontakt der Zuleitung.

RL Iges Ik

RM
U0 RV
RL IV

CE RE

Es sind folgende Werte gegeben:

U 0 = 230 V/50 Hz, RL = 0,05 W, RV = 30 W, CE = 2 µF, RE = 0,5 kW

Der Körperwiderstand des Menschen (RM ) beträgt 3 kW.

Hinweis: Zum Lösen der Aufgaben benötigen Sie Wechselstromrechnung.


Geben Sie bei allen Berechnungen stets den vollständigen Rechenweg inklusive Formeln
mit eingesetzten Zahlenwerten an!
Vernachlässigen Sie zunächst den Leitungswiderstand RL !
Fortsetzung auf der nächsten Seite!

IEEE, Version 1.02 141


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Schutzmaßnahmen – Klausuraufgaben

1. Zeichen Sie die obige Ersatzschaltung mit der obigen Vereinfachung so um, dass
der Mensch als Widerstand repräsentiert wird und das Erdungssymbol nicht mehr
auftaucht!

2. Bestimmen Sie die Stromstärke IM die über den Menschen fließt!

3. Geben Sie an ob der Monteur gefährdet ist!

4. Begründen Sie warum Sie den Leitungswiderstand RL vernachlässigen durften!


Hinweis: Berücksichtigen Sie die Größenordnungen von IM und IV .

Der Anlagenbetreiber entschließt sich, sein Anlagenkonzept zu ändern, und auf ein TT-
System umzurüsten (Schutzerdung).

5. Skizzieren Sie den grundsätzlichen Aufbau einer Schutzmaßnahme in einem TT-


System!

6. Es wird in dem Netz eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Be-


messungsdifferenzstrom von 500 mA eingesetzt. Wird in diesem Fall der Monteur
geschützt, falls er die blanke Zuleitung berühren sollte? Begründen Sie Ihre Aussage!

142 IEEE, Version 1.02


Teil VII.

Gleichrichter

143
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Theorie

Grundfunktionen von Stromrichtern:

Gleichrichter

Wechselstrom-

Gleichlstrom-
Mit Stromrichtern lässt sich der Energiefluss zwischen

richter

richter
verschiedenen Stromsystemen steuern.

Wechselrichter

Es ergeben sich folgende vier Grundfunktionen:

1. Gleichrichter: Umformung von Wechselstrom in


Gleichstrom.

2. Wechselrichter: Umformung von Gleichstrom in


Wechselstrom

3. Gleichstromumrichter: Umformung von Gleich-


strom gegebener Spannung und Polarität in einen
Gleichstrom mit anderer Spannung und gegebenen-
falls umgekehrter Polarität

4. Wechselstromumrichter: Umformung von Wech-


selstrom gegebener Spannung, Frequenz und Phasen-
zahl in einen Wechselstrom mit anderer Spannung,
Frequenz und gegebenen anderer Phasenzahl

Elektrische Ventile:

Grundbausteine von Stromrichtern Bauarten:

• Hochvakuumventile

• Gasentladungsventile

• Halbleiterventile (in der Leistungselektronik fast ausschließlich in Benutzung)

IEEE, Version 1.02 145


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Theorie

Klassifizierung nach Steuerbarkeit:

nicht steuerbare Ventile: leiten, solange das Potential der Anode höher ist als das
der Kathode,

z. B. Diode
stetig steuerbare Ventile: der zwischen Anode und Kathode fließende Strom kann
über die Steuerelektrode beliebig beeinflusst werden →
Verstärker,

z. B. Transistor
unstetig steuerbare Ventile: über einen Zündimpuls an der Steuerelektrode kann der
Stromfluss zwischen Anode und Kathode in Gang gesetzt
werden,

z. B. Thyristor

146 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Theorie

Vergleich zwischen idealen und realen Dioden:

Ideale Diode Reale Diode

Verlustleistung U ⋅ I = 0 Verlustleistung U ⋅ I > 0


sofortiges Ein- und Ausschalten ohne Zeit- Ein- und Ausschalten erfolgt durch Umla-
verzug dungsvorgänge im pn-Übergang nur mit
Zeitverzug
beliebig hoher Durchflussstrom, beliebig Für Durchlass muss die Spannung größer
hohe Sperrspannung als die Schleusenspannung sein. In Sperr-
richtung fließt ein (kleiner) Sperrstrom.
Bei Anlegen einer größeren Spannung als
der Durchbruchspannung in Sperrrichtung
fließt plötzlich ein großer Strom; dieser
führt meist zur Zerstörung der Diode.
I I
Sperrzustand Schleusen-
Durchlass- spannung
zustand Sperrstrom

Sperrzustand U U

Durchlass-
Durchbruch- zustand
spannung

Durchlasswiderstand einer realen Diode:

Bei bekannter Funktion durch den differentiellen Wi-


derstand: Rdiff = dU
dI . ∆I

Graphisch: Steigung der Tangente am Arbeitspunkt: ∆U U

R = ∆U
∆I

IEEE, Version 1.02 147


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Tutorium

Aufgabe T1

u2 (t)
Gegeben ist folgende Schaltung: u1 (t) RL ud (t)
u2 (t) = 10 V sin ωt u2 (t)

1. Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der von der Schaltung gelieferten Spannung
ud (t).

2. Berechnen Sie den arithmetischen Mittelwert dieser Spannung.

Aufgabe T2

Gegeben ist eine Dreipuls-Mittelpunktschaltung (M 3).


u
us1 (t)

us2 (t) uV1 (t)


3∼
us3 (t) uV2 (t) ωt
ud (t)

uV3 (t) id (t)


u
s2
u
s3
us1

1. Zeichnen Sie den zeitlichen Verlauf der abgegebenen Gleichspannung ud (t)!

2. Berechnen Sie den arithmetischen Mittelwert („Gleichrichtwert“) der abgegebenen


Gleichspannung!

148 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Tutorium

Aufgabe T3

Ein Verbraucher R wird über eine Diode an einer


Spannungsquelle u(t) = 10 V ⋅ cos(ωt) angeschlos-
sen.
uV (t)
i(t)
1. Zeichnen Sie den Verlauf der Gleichspan-
nung ud (t) am Verbraucher R ein.
u(t) R ud (t)
2. Zeichnen Sie den Verlauf der Ventilspannung
uV (t).

3. Bestimmen Sie den arithmetischen Mittel-


wert Ud der Gleichspannung.

Aufgabe T4

Gegeben ist die abgebildete Gleich-


richterschaltung mit idealen Venti-
len. Die Spannungsquelle liefert die
Sinusspannung u(t).

1. Zeichnen Sie die Stromkurve uV4 (t)


i(t).
i(t) ud (t)
2. Zeichnen Sie die gleichgerich- uV1 (t)
u(t)
tete Spannung ud (t) und den
gleichgerichteten Strom id (t).

3. Zeichnen Sie die Ventilspan- uV2 (t)


nungen uV1 (t) bis uV4 (t) sowie
die entsprechenden Ströme.
uV3 (t)
4. Berechnen Sie den Gleichricht-
wert ∣Ud ∣ und den Effektivwert
Ud der Spannung ud (t).

IEEE, Version 1.02 149


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Tutorium

Aufgabe T5

Eine gleichgerichtete Spannung setzt sich in jedem Fall aus einem Gleichanteil mit mehr oder
weniger ausgeprägten überlagerten Oberschwingungen zusammen: ud (t) = Ud + u∼ (t). Der
überlagerte Wechselanteil u∼ (t) setzt sich dabei aus verschiedenen Frequenzen zusammen.

u gleichgerichtete Spannung u
Gleichanteil
ud

Ud

u∼

ωt ωt

überlagerter Wechselanteil

1. Geben Sie in allgemeiner Form die Bestimmungsgleichung für den Gleichrichter Ud


an.

2. Geben Sie ebenfalls die Bestimmungsgleichung für die sogenannte Welligkeit der
Gleichspannung an. Wie gehen Sie in einem konkreten Fall bei der Bestimmung der
Welligkeit vor?

3. Durch welche Maßnahmen bzw. Einrichtungen können Sie die Welligkeit, d.h. den
Oberschwingungsgehalt, der gleichgerichteten Spannung verringern? Ergänzen Sie
die untenstehende Abbildung um eine solche Einrichtung!

1∼ ud R

150 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Große Übung

Aufgabe Ü1

Gegeben ist die dargestellte periodische Sägezahn-Schwingung.


Für eine tiefergehende analytische Untersuchung ist sie mittels der Fourier-Anlayse durch
eine Reihenentwicklung harmonischer Funktionen darzustellen.
y
Der Gleichanteil (a0 und die Koeffizienten A
der ersten drei Harmonischen (aν und bν , y = f (x)
für ν = 1 . . . 3 ) sind zu bestimmen. Das
Ergebnis der Fourier-Synthese au sden
berechneten ersten drei Harmonischen ist
zu diskutieren. −π 0 π x

Die Fourier-Koeffizienten berechen sich nach den folgenden Gleichungen:

x0 +2π π
1 1
a0 = f (x)dx = f (x)dx
2π ∫ 2π ∫
x0 −π
x0 +2π π
1 1
aν = f (x) ⋅ cos(νx)dx = f (x) ⋅ cos(νx)dx
π ∫ 2π ∫
x0 −π
x0 +2π π
1 1
bν = f (x) ⋅ sin(νx)dx = f (x) ⋅ sin(νx)dx
π ∫ 2π ∫
x0 −π

IEEE, Version 1.02 151


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Große Übung

Aufgabe Ü2

Gegeben ist folgende Gleichrichterschaltung mit vier idealen Ventilen. Die angeschlossene
Wechselspannungsquelle liefert eine sinusförmige Spannung.

i4 (t)

uV4 (t)
i1 (t)

i(t) ud (t)
uV1 (t) id (t)
u(t)

i2 (t)

uV2 (t)
i3 (t)

uV3 (t)

1. Zeichnen Sie folgende zeitliche Funktionen:


• die Netzspannung u(t),
• die gleichgerichtete Spannung ud (t),
• den gleichgerichteten Strom id (t),
• die Spannungen uv1 (t) bis uv4 (t),
• die Ströme i1 (t) bis i4 (t) und
• den Netzstrom i(t)

2. Berechnen Sie den Gleichrichtwert ∣Ūd ∣ und den Effektivwert Ud der Spannung ud (t).

152 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Gleichrichter – Große Übung

Aufgabe Ü3

Gegeben ist folgende Gleichrichterschaltung mit drei idealen Ventilen. An der Sekundärseite
des Transformators liegt ein symmetrisches Dreiphasen-Wechselspannungssystem an.

us1 (t)

us2 (t) uV1 (t)


3∼
us3 (t) uV2 (t)
ud (t)

uV3 (t) id (t)

1. Zeichnen Sie die folgenden zeitlichen Verläufe:


• den Verlauf der Spannungen us1 (t), us2 (t) und us3 (t),
• den Verlauf der gleichgerichteten Spannungen ud (t),
• den Verlauf des gleichgerichteten Stroms id (t) und
• den Verlauf der Ventilspannungen uv1 (t).

2. Berechnen Sie den Gleichrichtwert ∣Ūd ∣ und den Effektivwert Ud der Spannung ud (t).

IEEE, Version 1.02 153


Teil VIII.

Transformator

155
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Theorie

Transformator

Transformatoren dienen der Spannungsum-


lFe
formung in Wechselspannungsnetzen. Haupt-
sächlich werden sie in der Energietechnik ein-
gesetzt, um die Leistung U ⋅ I mit möglichst
U N1 N2 U2
geringen Verlusten I 2 ⋅ R über größere Entfer- 1
nungen zu übertragen. Dafür muss die Strom-
stärke möglichst gering und dementsprechend
die Spannung möglichst hoch sein. AFe

Der Transformator besteht aus zwei Wicklungen, die magnetisch, aber nicht elektrisch,
miteinander gekoppelt sind. Durch unterschiedliche Windungszahlen N1 und N2 entstehen
unterschiedliche Spannungen U 1 , U 2 und somit unterschiedliche Ströme I 1 , I 2 .

ideales ESB: verkoppelte Darstellung:

I1 I2
I1 I 02

U1 U2
U1 U 02
N1 N2

Damit das ESB die Realität richtig wiedergibt, muss der Sekundärstrom auf die Pri-
märseite umgerechnet werden. Auf die Primärseite bezogene Größen werden durch ′
gekennzeichnet.

N1
U ′2 = ⋅ U 2 = ü ⋅ U 2
N2

Damit die umgesetzten Leistungen den tatsächlichen entsprechen, müssen auch die Span-
nungen und Widerstände umgerechnet werden.

N1
U ′2 = ⋅ U 2 = ü ⋅ U 2
N2
R2′ = ü2 ⋅ R2 ; L′2 = ü2 ⋅ L2

IEEE, Version 1.02 157


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Theorie

mit dem Übersetzungsverhältnis: ü = N1


N2

reales Ersatzschaltbild:

0
R1 – Primärwicklungswiderstand
R1 Xσ1 Xσ2 R20
I1 I 02
L1σ – Primärstreuinduktivität
L′2σ – Sekundärstreuinduktivität
I0
Iν Iµ
R2′ – Sekundärwicklungs-
U1 RFe Uh Xh U 02
widerstand
RFe – Eisenverlustwiderstand
Lh – Hauptinduktivität

Zeigerbild:

Allgemein gilt:

U R1 ∣∣ I 1 ; U ′R2 ∣∣ I ′2
U Lσ1 – I 1; U ′Lσ2 – I ′2
dΦh
Uh – Φh ∣∣ I µ ; Uh ∣∣ I ν ; Uh = N ⋅
dt

158 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Theorie
Entwicklung des Zeigerbildes:

• Beginn: I µ auf der reellen Achse parallel zu Φh

• Stromdreieck mit I ν und I 0


U Lσ1

• Hauptspannung auf der Imagniärachse einzeich- U R1


nen U 0Lσ2
U1 U 0R2
• Primär- und Sekundärstrom sowie Verlustspan-
nungsabfälle über Widerstände und Induktivität
Uh
einzeichnen (lastabhängig!) U 02 I1 I 02

Verlustfrei gilt: Iν
I0

Φh
U ′2 = U 1 = U h

U R1 = U ′R2 = U Lσ1 = U ′Lσ2 = 0

Strom- und Spannungswandler:

Stromwandler: I1

Seine Aufgabe ist die Übersetzung von Strömen zu


Mess- und Schutzzwecken und die galvanische Tren-
nung von Hauptstromkreis und Messkreis. U1 I2

I1 N2 1 A
= =
I2 N1 ü

Spannungswandler:
Seine Aufgabe ist die Übersetzung hoher Spannun-
gen in kleine, leicht zu handhabende Spannungen für
Messzwecke. U1 U2 V

U1 N1
= = ü
U2 N2

IEEE, Version 1.02 159


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Tutorium

Aufgabe T1

1. Zeichnen Sie das vollständige Ersatzschaltbild des Transformators für den Kurz-
schlussversuch.

2. Welche Annahmen sind in der Regel beim Kurzschlussversuch zulässig und wie sieht
dann das vereinfachte Ersatzschaltbild aus?

3. Welche Kenngrößen des Transformators bestimmen Sie folglich anhand des Kurz-
schlussversuchs?

Aufgabe T2

1. Zeichnen Sie das vollständige Ersatzschaltbild des Transformators für den Leerlauf-
versuch.

2. Welche Annahmen sind in der Regel beim Leerlaufversuch zulässig und wie sieht
dann das vereinfachte Ersatzschaltbild aus?

3. Welche Kenngrößen des Transformators bestimmen Sie folglich anhand des Leerlauf-
versuchs?

Aufgabe T3

(Drehstromtransformator ist nicht Inhalt der Grundlagenvorlesung!)


Was sagt die Schaltgruppenbezeichnung „Dy5 “bei einem Drehstromtransformator aus?
Zeichnen Sie zur Erläuterung das zugehörige Ersatzschaltbild sowie das Spannungszeiger-
diagramm (das Übersetzungsverhältnis sei ü = ULeiter,sekundär = 1).
ULeiter,primär

160 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Tutorium

Aufgabe T4

Ein Lastwiderstand RL = 1 kW ist über einen idealen Überträger an eine reale Spannungs-
quelle (Uq = 100 V, Ri = 10 W) angekoppelt. Durch Anpassung mit dem idealen Übertrager
soll die größtmögliche Leistung auf RL übertragen werden.
R1
I1 I2

Uq N1 N2 R2

1. Bestimmen Sie das erforderliche Übersetzungsverhältnis!

2. Welche Leistung PL wird in der Last umgesetzt?

Aufgabe T5

Die Abbildung zeigt das für Primär- und Sekundärwicklung getrennt aufgestellte Ersatz-
schaltbild eines Transformators. Der Transformator sei mit Streuflüssen, jedoch ohne
Eisenverluste behaftet. R1 und R2 kennzeichnen die Wicklungsverluste der Spulen 1 und 2.
Zi R1 R2
I1 M I2

Uq U1 L1 L2 U2 Z2

1. Fassen Sie die beiden separaten Ersatzschaltbilder zu einem einzigen Ersatzschalt-


bild zusammen. Drücken Sie alle Größen dieses neuen Ersatzschaltbildes nur unter
Verwendung der gegebenen Größen aus!

2. Welche wichtige Eigenschaft des Transformators wird durch diese Zusammenfassung


nicht mehr wiedergegeben?

IEEE, Version 1.02 161


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Tutorium

Aufgabe T6

Ein Einphasentransformator (z.B. Lampentransformator für Halogenstrahler) habe die


folgenden Typenschilddaten:

Scheinleistung: SN = 230 V A
Primär-Nennspannung: U1N = 230 V
Sekundär-Nennspannung: U2N = 20 V
Frequenz: fN = 50 Hz
Windungszahlen je Strang: N1 = 115
N2 = 10

Aus dem Leerlauf- und Kurzschlussversuch, jeweils mit Nenndaten, wurden folgende Werte
ermittelt:

I0
relativer Leerlaufstrom: i0 = = 2%
IN
Leerlaufverlustleistung: P0 = 2 W
Kurzschlussverlustleistung: PK = 12 W
cos(ϕK ) = 0, 45

1. Berechnen Sie den Leerlaufstrom I0 , den Magnetisierungsstrom Iµ und den Eisenver-


luststrom IV . Wie sieht das zugehörige Ersatzschaltbild aus?

2. Berechnen Sie die Kurzschlussimpedanz ZK und die relative Kurzschlussspannung


uK (in %). Wie sieht das zugehörige Ersatzschaltbild aus?

3. Berechnen Sie die folgenden Größen des Ersatzschaltbildes: R1 , R2′ , Xσ2 , Xσ2
′ , X
h

und RFe (Annahme: R′ = 1; X ′ = 1). Wie groß sind R2 und Xσ2 ?


R1 Xσ1
2 σ2

4. Für welchen magnetischen Fluss müssen die Schenkel des Eisenkerns dimensioniert
werden?

5. Der Transformator liege an primärer Nennspannung und sei unterspannungsseitig


mit einem Widerstand R = 3,5 W belastet. Geben Sie das Ersatzschaltbild an. Be-
rechnen Sie die von der Last aufgenommene Wirkleistung und den Wirkungsgrad
des Transformators.

162 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Große Übung

Aufgabe Ü1

Aus einem vorhandenen Blechkern mit dem wirksamen Eisenquerschnitt AFe = 80 cm2 soll
ein Wechselstromtransformator mit einer Nennleistung von SN = 5 kVA und dem Überset-
zungsverhältnis ü = U1 /U2 = 400 V/100 V für eine Frequenz von f = 50 Hz gebaut werden.

Φ(t)
i1 (t)
B(t)
SN = 5000 VA
i2 (t)
U1 400 V
ü = =4
U1 100 V
=
u1 (t) N1 N2

f = 50 Hz
AFe
AFe = 80 cm2

1. Wie groß müssen unter der Voraussetzung sinusförmiger Spannungen die ober- und
unterspannungsseitigen Windungszahlen N1 und N2 sein, wenn der Scheitelwert der
̂ = 10 kG = 1 T = 1 Vs/m2 betragen soll (Annahme: idealer Transfomator)?
Induktion B

2. Wie groß sind Primär- und Sekundärstrom I1 und I2 ?

3. Welche Kupferquerschnitte A1 bzw. A2 müssen die einzelnen Windungen haben,


wenn eine Stromdichte von J = 2,5 A/mm2 zugelassen wird?

4. Wie groß ist im vereinfachten Ersatzschaltbild der Widerstand R = R1 + R2′ , be-


zogen auf die Primärseite, wenn die mittlere Windungslänge lm 55 cm beträgt
(κ = 57 m/Wmm2 )?

5. Wie groß ist der Phasenwinkel ϕK und die absolute und relative Kurzschlussspannung
UK beziehungsweise uK unter der Annahme, dass der Streublindwiderstand Xσ =

Xσ1 + Xσ2 doppelt so groß wie der Widerstand R nach Teilaufgabe 4. ist?
Zeichnen Sie das zum Kurzschlussversuch gehörige Zeigerdiagramm.

6. Wie groß wäre der Dauerkurzschlussstrom IK bei Nennspannung?

7. Bei Anschlus eines idealen Kondensators C auf der Sekundärseite wird auf der
Primärseite bei Nennspannung Nennstrom gemessen.
• Wie groß sind C, U2′ und U2 ?
• Zeichnen Sie das zugehörige Zeigerdiagramm entsprechend des vereinfachten
Ersatzschaltbildes.

IEEE, Version 1.02 163


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Große Übung

Aufgabe Ü2

Ein Widerstand von R = 100 W soll eine Leistung von 10 kW aufnehmen. Der Wider-
stand wird über einen idealen Transformator an das Wechselstromnetz (230 V, 50 Hz)
angeschlossen.

1. Wie groß ist bei einer primären Windungszahl von N1 = 1000 die Windungszahl der
Sekundärseite N2 zu wählen?

2. Mit welchem (auf der Primärseite) wirksamen Widerstand wird das Netz belastet?

3. Welche Leistung nimmt der Verbraucher bei gleicher Spannung U , aber f = 60 Hz


beziehungsweise f = 0 Hz auf?

Aufgabe Ü3

An einem verlust- und streufrein Transformator mit dem Übersetzungsverhältnis


200 V/40 V (f = 50 Hz) ist eine unbekannte Last angeschlossen. Auf der Primärseite
wird bei Nennspannung der Strom und die Wirkleistung gemessen.

Es ergeben sich dabei folgende Werte:


Im Leerlaufversuch:
I1
W A
Leerlaufstrom: I10 = 0,5 A
Leerlaufverluste: P0 = 0 W
0 0
U1 Xh U2 Z2

Im Belastungsversuch:

Strom: I1 = 4 A
Leistung: P = 800 W

1. Wie groß ist die Hauptinduktivität Lh ?

2. Wie groß ist die Belastungsimpedanz Z 2 nach Betrag und Phase?

3. Aus welchen Bauteilen mit welchen Daten ist die Belastungsimpedanz aufgebaut?

164 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

Aufgabe K1

1. Geben Sie das Leerlaufersatzschaltbild des realen Transformators an und bezeichnen


Sie die Schaltelemente und elektrischen Größen!

2. Geben Sie das vollständige Zeigerdiagramm für den Leerlauf eines realen Transfor-
mators unter Vernachlässigung der Spannungsabfälle an R1 und X1σ an! Bezugsachse
soll φ sein.

3. Wie ist beim Transformator das Übersetzungsverhältnis ü definiert?

4. Im Leerlaufbetrieb wurden an einem Transformator folgende Größen gemessen:

U0 = UN = 230 V (bei 50 Hz)


P0 = 0,6 W

Berechnen Sie daraus die Eisenverluste Pv,Fe und den Widerstand RFe !

5. Nennen Sie mindestens zwei Unterschiede zwischen dem idealen und dem realen
Transformator!

IEEE, Version 1.02 165


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

Aufgabe K2

Gegeben ist folgender Wechselstrom-Transformator:

Daten:
U1 = 20 kV
SN = 80 kVA
lFe
fN = 50 Hz
ü= N1
N2 = 9000
180
N1 N2
̂ = 1T
U1 U2
B (zulässige magnetische Induktion)
lFe = 2 m (mittlere Eisenlänge)
dw = 0,3 m
AFe
(mittlerer Windungsdurchmesser)
Smax = 2 A/mm2 (zulässige Stromdichte der Wicklungen)
ρ20 = 0,0172 W mm2 /m (spezifischer Kupferwiderstand bei 20 ○C)

Hinweise:

• Für die ersten beiden Fragen soll der Transformator als ideal betrachtet werden
(keine Verluste, keine Streuung, µr,Fe → ∞).
̂1 ̂
Φ1

• Die Transformatorentwurfsgleichung lautet: U1 = √
U
2
= N1 ⋅ √2
⋅ 2π ⋅ f = 2π ⋅ f ⋅ N1 ⋅ Φ
̂1

1. Berechnen Sie folgende Größen: U2 , I1N und I2N ! Annahme: idealer Transformator!

2. Wie groß muss der Eisenquerschnitt AFe sein, damit die zulässige magnetische
Induktion B
̂ nicht überschritten wird? Annahme: idealer Transformator!

3. Berechnen Sie den Wicklungswiderstand R = R1 + R2′ bei einer Betriebstemperatur


von 20 ○C. Annahme: kreisförmige Windungen!

166 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

4. An die Sekundärseite wird ein Amperemeter angeschlossen.


a) Zeichnen Sie für diesen Versuch das vereinfachte Ersatzschaltbild des verlustbe-
hafteten Transformators und erläutern Sie kurz, welche Vereinfachungen Sie
annehmen dürfen und warum!
b) Skizzieren Sie das zugehörige Zeigerdiagramm!

5. Wie groß ist die relative Kurzschlussspannung uk , wenn im Kurzschlussversuch


cos ϕk = 0,316 bestimmt wurde? Hinweis: Benutzen Sie das vereinfachte Ersatzschalt-
bild des Kurzschlussversuchs zur Berechnung.

IEEE, Version 1.02 167


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

Aufgabe K3

In der folgenden Abbildung ist das elektrische Ersatzschaltbild eines verlustbehafteten


Transformators bei Belastung durch die Lastimpedanz ZL dargestellt.

0
I1 R1 X1σ X2σ R20 I 02

I Fe Iµ

U1 RFe Xh U 02 ZL

Der Transformator hat folgende technische Daten:


SN = 250 VA (Nennscheinleistung)
U1N = 230 V (primärseitige Nennspannung)
uk = 29,99 % (relative Kurzschlussspannung)

1. Erläutern Sie kurz die dargestellten Größen des Ersatzschaltbildes (R1 und R2′ , X1σ
und X2′σ sowie RFe und Xh ).

2. In einem Versuch wird eine Lastimpedanz ∣Z L ∣ → 0 an den oben dargestellten Trans-


formator angeschlossen. Die Spannung U1 wird so eingestellt, dass der Nennstrom IN
fließt.
Zeichnen Sie für diesen Versuch das vereinfachte Ersatzschaltbild unter der Annahme,
dass R1 = R2′ , X1σ = X2′σ sowie RFe ≫ R1 + R2′ und Xh ≫ X1σ + X2′σ ist, und skizzieren
Sie qualitativ das zugehörige Zeigerdiagramm!

168 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

3. Bei dem Versuch aus dem vorherigen Aufgabenteil wurden eine Leistung von PVersuch =
30 W und ein cos ϕVersuch = 0,4 gemessen. Berechnen Sie die folgenden Größen:

• den Strom IVersuch


• R1 und R2′
• die Gesamtimpedanz ZVersuch
• die Spannung U1,Versuch
• X1σ und X2′σ

4. Sie haben auf der Primärseite eines idealen Transformators (U1N = 230 V) eine Spule
mit N1 = 100 Windungen. An einem sekundärseitigen Lastwiderstand von R2 = 2,65 W
soll eine Leistung von P2 = 200 W umgesetzt werden. Wie groß ist die sekundäre
Windungszahl N2 zu wählen?

IEEE, Version 1.02 169


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

Aufgabe K4

Auf dem Typenschild eines alten Ladegerätes finden Sie folgende Angaben für den darin
befindlichen Einphasentransformator:

Scheinleistung SN 460 VA
Primär-Nennspannung U1N 230 V
Sekundär-Nennspannung U2N 11,5 V
Frequenz 50 Hz
Windungszahl N1 500
Windungszahl N2 25

Aus dem Leerlauf- und dem Kurzschlussversuch konnten folgende Daten ermittelt werden:

Relativer Leerlaufstrom i0 = I0
IN 4%
Leerlauf-Verlustleistung P0 4W
Kurzschlussleistung Pk 24 W
Kurzschluss-Leistungsfaktor cos ϕk 0,6

Das vollständige Ersatzschaltbild eines verlustbehafteten Transformators mit angeschlosse-


ner Lastimpedanz ZL sieht folgendermaßen aus:

0
I1 R1 X1σ X2σ R20 I 02

I Fe Iµ

U1 RFe Xh U 02 ZL

ω
Hinweis: Die Transformatorentwurfsgleichung lautet U = √ ⋅ N1 ⋅ Φ.
̂
2

170 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transformator – Klausuraufgaben

1. Berechnen Sie den Leerlaufstrom I0 , den Magnetisierungsstrom Iµ und den Eisenver-


luststrom IFe .

2. Berechnen Sie die Kurzschlussimpedanz ZK . (Zwischenergebnis: IN = 2 A)

3. Berechnen Sie die folgenden Größen des Ersatzschaltbildes: R1 , R2′ , X1σ , X2′σ , Xh
und RFe .
(Zwischenergebnisse: ZK = 10 W; IFe = 17 mA, Iµ = 78 mA)

4. Für welchen magnetischen Fluss Φ


̂ muss der Eisenkern des Transformators dimensio-
niert werden?

IEEE, Version 1.02 171


Teil IX.

Transistor

173
Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transistor – Theorie

Bipolarer Transistor:

Ein bipolarer Transistor besteht aus 3 verschieden dotierten Schichten.

C C

p n
n p
B B
p n

C – Kollektor
B – Basis E E

E – Emitter C C
C C

B B B B
E E
E E

Ein Transistor ist ein Verstärkerelement, das durch einen Steuerstrom stetig ausgesteuert
werden kann.

Ein bipolarer Transistor wird entweder in Leistungsschaltungen in Schaltbetrieb (nur 2 Zu-


stände: leitend oder gesperrt) oder z. B. in der Audiotechnik als lineares Verstärkerelement
eingesetzt.

Digitalschaltungen:

Bei linearen Schaltungen bleibt die Aussteuerung um den Arbeitspunkt so klein, dass die
Ausgangsspannung eine lineare Funktion der Eingangsspannung ist.

Bei Digitalschaltungen gibt es nur 2 Zustände:

• Die Spannung ist größer als ein vorgegebener Wert UH (Zustand H – high)

• Die Spannung ist kleiner als ein vorgegebener Wert UL (Zustand L – low)

IEEE, Version 1.02 175


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transistor – Theorie

z. B. TTL (Transistor-Transistor-Logik): Betriebsspannung

UB = 5,0 V
UL = 0,8 V
UH = 2,4 V

RT ist der Widerstand zwischen Kollektor und


+5 V Emitter des Transistors.
Für eine hohe Eingangsspannung Ue fließt ein
RC Strom über RB , der Transistor schaltet durch
(RT → 0). Damit ist Ua = 0 (wird auf Masse
RB gezogen).
RT Ua
Ue Für eine niedrige Eingangsspannung Ue ist der
Transistor ausgeschaltet (RT → ∞). Damit
liegt U a an der Betriebsspannung (verändert
um den Abfall an RC )

Damit ergibt sich folgende Tabelle für den Inverter:

Eingang Ue Ausgang Ua

H L
L H

Kippschaltungen:

Eine Kippschaltung ist eine mitgekoppelte Digitalschaltung, die nur zwischen zwei Werten
hin und her springt. Der Umkippvorgang kann auf verschiedene Arten ausgelöst werden:

176 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transistor – Tutorium

Bistabil: zwei stabile Zustände, die sich nur auf Grund eines Eingangssignals
ändern Flipflop: kurzer Impuls (Schmitt-Trigger: beständiges Eingangs-
signal (Rechteckflanken))
Monostabil: nur ein stabiler Zustand, der nach einer gewissen Zeit (durch die Di-
mensionierung beeinflusst) zurück kippt (Monoflop, Univibrator)
Astabil: kippt ohne äußere Anregung ständig hin und her (Multivibrator)

Prinzipieller Aufbau:
+5 V +5 V

Die Koppelglieder K1 , K2 sind Widerstände


RC RC
K1 K2
A2 A1 oder Kondensatoren.
Ei – Eingänge
Ai – Ausgänge
T1 T2

E1 E2

Flipflop:

+5 V +5 V

Eingang S: Setzen des Flipflops. Auch


RC RC nach Senken der Spannung
R2 R1
Q̄ Q an S bleibt der Zustand er-
halten.
Eingang R: Rücksetzen der Flipflops
T1 T2 Gleichzeitiges Setzen und Rücksetzen sind

nicht erlaubt!
S R

IEEE, Version 1.02 177


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transistor – Tutorium

Aufgabe T1

IC

U1 = 200 V RC

U2 = 4 V
RB
IB
VCE U1

U2

Über einen Transistor soll ein Strom eingestellt werden. Dafür wird ein npn-Transistor in
Emitterschaltung eingesetzt. Der Laststrom soll bis zu 25 A betragen können.

NPN MJL21194

Figure 8. Typical Output Characteristics

1. Wie groß darf der Widerstand RC am Kollektor maximal sein?

178 IEEE, Version 1.02


Elektrotechnik I und II Aufgabensammlung
Transistor – Tutorium
Der Transistor soll mit einem Basisstrom von 1 A oder 1,5 A betrieben werden.

2. Wie groß ist für beide Fälle der Basiswiderstand RB ?

3. Wie groß sind die theoretischen Stromverstärkungen für beide Fälle?

4. Berechnen Sie die Verlustleistung (Ansteuerung über RB und Transistorverluste) für


beide Fälle.

5. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus den Berechnungen für den Betrieb des
Transistors und die Wahl des Arbeitspunktes?

Aufgabe T2

+5 V +5 V

RC RC
R2 R1
Q̄ Q

T1 T2

S R

1. Zeichnen Sie den Stromverlauf, wenn am Eingang S ein H-Pegel aufgeschaltet wird!
Woher kommt der Haltestrom, wenn am Eingang S wieder ein L-Pegel geschaltet
ist?

2. Erstellen Sie eine Ein-/Ausgangstabelle für R/S und Q/Q!

R S Q Q
H H
H L
L H
L L

IEEE, Version 1.02 179


Index

Anpassung, 10 FI-Schutzschalter, 129


Aronschaltung, 111 Flipflop, 177

Basis, 175 Gleichrichter, 145


Berührspannung, 129 Gleichrichtwert, 85
Bezugszeiger, 82, 83
Hysterese, 61
Blindleistung, 84
Blindleistungsmessung, 110 Impedanz, 81
Induktionsgesetz, 60
Dielektrikum, 41
Induktivität, 81
Diode, 146
IT-Netz, 129
ideal, 147
real, 147 Körperstrom, 129
Drehspulmessgerät, 6 Kapazität, 41, 81
Drehstrom, 107 Kippschaltung, 176
Dreieckschaltung, 108 kirchhoff’sche Regeln, 3
Drossel, 59 Knotenregel, 3
Durchflutungsgesetz, 59 Koerzitivfeldstärke, 61
Durchlasswiderstand, 147 Kollektor, 175
komplexe Zahlen, 83
Effektivwert, 81, 85
Polarform, 83
elektrische Feldkonstante, 41
Umrechnung, 83
elektrische Ventile, 145
Zeiger, 83
elektrisches Feld, 41
Kondensator, 41, 81
Emitter, 175
aufladen, 43
Fehlerspannung, 129 Dielektrikum, 41
Fehlerstrom, 129 elektrische Feldkonstante, 41
Feldstärke, magnetische, 59 Energie, 42

181
entladen, 44 Stromquelle, 9
Kapazität, 41 Umrechnung zwischen Strom- und Span-
Parallelschaltung, 42 nungsquelle, 9, 11
Reihenschaltung, 42
RCD, 129
Leistung rechte-Hand-Regel, 60
Blind-, 84 Reihenresonanz, 84
Schein-, 84 Remanenz, 61
Wirk-, 84 Resonanz, 84
Leistungsmessung, 6, 109, 110 Parallel-, 84
Leitergrößen, 107 Reihen-, 84
Lenz’sche Regel, 59
Saugkreis, 84
Lorenzkraft, 60
Schaltvorgänge
magnetischer Fluss, 62 Kondensator, 43
magnetischer Kreis, 62 Spule, 62
Maschenregel, 3 Scheinleistung, 84
Messbereichserweiterung, 7 Scheinwiderstand, 81
Messgerät, 6 Schutzisolierung, 130
Drehspulmessgerät, 6 Schutzkleinspannung, 130
Wattmeter, 6 Schutztrennung, 130
Weicheisenmessgerät, 6 Sicherheitsregeln, 130
Mittelwert, 85 Sicherung, 130
Spannung
Netzformen, 129
Leiter-, 107
Neutralleiter, 108
magnetische, 62
ohmsches Gesetz, 3 Strang-, 107
elektrischer Kreis, 3 verkettete, 107
komplex, 81 Spannungsquelle, 9
magnetischer Kreis, 62 spannungsrichtige Messung, 8
Spannungsteilerregel, 5
Parallelresonanz, 84 Spannungswandler, 159
Phasenverschiebung, 81 Sperrkreis, 84
Quelle Spule, 59, 81
Anpassung, 10 Aufladen, 62
Kennlinie, 10 Energie, 61
Spannungsquelle, 9 Entladen, 63
Parallelschaltung, 61 spezifischer, 5
Reihenschaltung, 61 Temperaturabhängigkeit, 5
Stern-Dreieck-Umrechnung, 8 Wirkleistung, 84
Sternschaltung, 108
Zeiger, komplex, 83
Stranggrößen, 107
Stromquelle, 9
Stromrichter, 145
stromrichtige Messung, 8
Stromteilerregel, 5
Stromwandler, 159

Thyristor, 146
TN-C-Netz, 129
TN-Netz, 129
TN-S-Netz, 129
Trafo, 157
Transformator, 157
Ersatzschaltbild
ideal, 157
real, 158
Zeigerbild, 158
Transistor, 146, 175
TT-Netz, 129

Unsymmetrie, 108

Ventil, elektrisches, 145, 146

Wattmeter, 6
Wechselstrom, 81
Weicheisenmessgerät, 6
Widerstand
Blind-, 81
induktiver, 81
kapazitiver, 81
komplexer, 81
magnetischer, 62
ohmscher, 81

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