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Fahrschule Marcel Strebel

Handbuch für
Staplerfahrer

www.lastwagenfahrschule.ch
079 357 33 00
1. Vorschriften / Rechte und Pflichten / Staplerkategorien

1.1 Gesetzliche Grundlagen

Welche Gesetzliche Grundlage gelten für die Staplerausbildung?

Unfallversicherungsgesetz (UVG) mit Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten
(VUV), Arbeitsgesetz (ARG).

Warum ist eine Ausbildung vorgeschrieben?

Art. 6 VUV
Der Arbeitgeber sorgt dafür, dass alle in seinem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer über die Gefahren und die
zutreffenden Massnahmen zur Verfügung von Unfällen angeleitet werden!

Art. 8 VUV
Der Arbeitgeber darf Arbeiten mit besonderen Gefahren nur Arbeitnehmern übertragen, die dafür
entsprechend Ausgebildet sind!

Stapler fahren ist eine Arbeit mit besonderen Gefahren!

Staplerfahrer müssen folgende Voraussetzungen erfüllen:

• Mindestalter 18 Jahre
• Für Jugendliche ab 16 Jahren können im Rahmen der beruflichen Grundausbildung Ausnahmen vorgesehen
werden (Jugendschutzverordnung Art. 4 Abs. 4 ArGV5).
• Gutes Seh- und Hörvermögen, körperliche Beweglichkeit, gutes Reaktionsvermögen.
• Verständnis für technische Zusammenhänge, zuverlässige, verantwortungsbewusste und umsichtige
Handlungsweise, ausreichende Allgemeinbildung.
• Kenntnisse im Lesen von einfachen Texten und Tabellen.
• Sie müssen sich sprachlich klar und unmissverständlich ausdrücken können.

Hierbei handelt es sich um eine Grundausbildung.

Jeder Staplerfahrer muss anschliessend über die betriebsspezifischen Gefahren und über die Massnahmen zur
Verhütung von Unfällen angeleitet werden. Der Fahrer ist auf die im Betrieb stehenden Stapler gemäss den
Bestimmungen der Betriebsanleitung einzuweisen. Diese Pflicht obliegt dem Arbeitgeber.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, kann die Ausbildung auch direkt beim Arbeitgeber mit den in Betrieb
stehenden Fahrzeugen durchgeführt werden. Allerdings nur, wenn es die Bestimmungen zulassen.

Dauer der Ausbildung

Die Ausbildung hat zum Zeitpunkt des Stellenantritts und vor dem ersten Einsatz als Staplerfahrer zu erfolgen.

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Vorschriften / Rechte und Pflichten / Staplerkategorien
• Die Ausbildungsdauer für Personen mit Erfahrung im Umgang mit Maschinen (z.B. Traktorfahrer,
Baumaschinenführer, Lkw-Fahrer) beträgt mindestens zwei Tage.
• Für Personen ohne Erfahrung (z.B Neueinsteiger, Lehrlinge) beträgt sie 4 Tage.
• Die Ausbildung wird mit einer theoretischen und einer praktische Prüfung abgeschlossen.
• Bei erfolgreichem Abschluss wird den Teilnehmern von der Staplerfahrschule ein Staplerausweis
mit Kursbestätigung ausgestellt.
• Die Ausbildung muss in einer Suva anerkannten Fahrschule erfolgen
• Die Suva führt eine Liste der anerkannten Staplerfahrschulen

1.2 Rechte und Pflichten


Pflichten den Arbeitgebers
• Die Ausbildung muss während der Arbeitszeit erfolgen.
• Bei der angegebenen Ausbildungszeit handelt es sich um eine Grundausbildung.
• Der Arbeitgeber muss seine Staplerfahrer auf das im Betrieb stehende Fahrzeug einweisen. (Besonders bei
der Beschaffung eines neuen Staplers zu beachten).

Alle im Betrieb tätigen Personen, die einen Stapler führen, müssen über einen gültigen Fahrausweis verfügen. Dies
gilt auch für Monteure, Chauffeure oder temporär Angestellte, auch wenn diese nur einzelne Stunden im Betrieb
arbeiten.
Allen Staplerfahrern und Mitarbeitern, die sich um Gefahrenbereich eine Staplers aufhalten, muss der Arbeitgeber
Schutzschuhe zur Verfügung stellen (VUV Art. 5)

Pflichten des Staplerfahrers


• Den Stapler nur gemäss Vorschriften des Herstellers verwenden und einsetzen.
• Die Wirksamkeit von Schutzeinrichtungen des Staplers nicht beeinträchtigen.
• Rückhaltesysteme immer korrekt einsetzen (Beckengurt, Bügeltüren, Kabinentüre).
• Die betrieblichen Weisungen des Arbeitgebers einhalten.
• Die persönliche Schutzausrüstung tragen (Schutzschuhe, Schutzbrille)
• Jegliche unbefugte Nutzung des Staplers verhindern (Zündschlüssel abziehen)
• Den Stapler nur in fahrfähigem Zustand lenken
• (Alkohol, Drogen, Medikamente)
• Der Staplerfahrer hat Schäden sofort zu melden. Falls Mängel auftreten, die die Betriebssicherheit gefährden,
hat er nötigenfalls die Arbeit mit dem Stapler zu unterbrechen oder einzustellen.
Betriebssicherheit des Staplers
Der Staplerfahrer und der Betriebsleiter (Eigentümer) des Staplers sind für die Betriebssicherheit des Gerätes
verantwortlich.

Rechte des Staplerfahrers


Als Staplerfahrer kann mich niemand zwingen, mit dem Stapler Arbeiten auszuführen, die die Bestimmungen des
Herstellers verletzen.
Zum Beispiel:
• Transportieren und Hochheben von Personen.
• Heben und Transportieren von Lasten, die eindeutig zu schwer sind.
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• Fahren mit einem Stapler, der nicht betriebssicher ist.
• Befahren von öffentlichen Strassen ohne die nötigen Bewilligungen
1.3 Personenrückhaltesysteme

Alles Gegengewichts- und Seitenstapler bis zu einer Tragkraft von 10 Tonnen müssen seit dem
01.01.2014 über eine Personenrückhalteeinrichtung verfügen bzw. damit nachgerüstet werden.
Unfallabklärungen haben gezeigt, dass bei einem Umsturz des Staplers der nicht durch das
Rückhaltesystem geschützte Fahrer wie durch ein Katapult vom Fahrersitz geschleudert und durch das
Fahrerschutzdach erdrückt wird.

Jeder vierte tödliche Unfall ist ein Kippunfall. Der Fahrer fällt heraus
oder wird weggeschleudert und wird vom Schutzdach oder
Hubmast schwer oder tödliche verletzt.

Das Rückhaltesystem ist konsequent und vorbehaltlos anzuwenden,


auch wenn die Fahrt noch so kurz ist!

Als Rückhaltesystem gilt:

Geschlossene Bügeltüre Beckengurt


Fahrerkabine

Ist ein Stapler mit Fahrerkabine und Beckengurt ausgerüstet, so muss der Beckengurt auf jeden Fall angelegt
werden.

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1.4 Staplerkategorien
Anforderungen an die Bediener
Mit einer Grundschulung als Führer eines Gegengewichtsstaplers sind nicht automatisch alle weiteren
Kategorien abgedeckt. Die Arbeitgeber und die Fahrer müssen sich bei einer Gerätebeschaffung darüber
informieren, welche Weiterbildung zu absolvieren ist. Im Folgenden sind die minimalen
Ausbildungsstandard für die verschiedenen Geräte erklärt.
Deichselstapler
Die auf den nachfolgenden Bildern gezeigten Geräte gelten nicht als Gabelstapler. Sie dürfen aber nur
von Personen bedient werden, die über die vorhandenen Gefahren informiert sind.

Deichselgeführter Elektro Gabelhochhubwagen


Das Gerät verfügt über Radarme. Diese müssen die
Last unterfahren können. Da die Last mehrere Meter
hoch gehoben werden kann, eignet sich dieses Gerät
für das Staplern von Lasten in Gestellen und Regalen.

Deichselgeführter Elektro Niederhubwagen


Das Gerät verfügt über Radarme Diese müssen
die Last unterfahren können. Da die Last nur ca.
20cm hoch gehoben werden kann, eignet sich
dieses Gerät nur für den Transport von Lasten.
Beispielsweise beim Be- und Ent-laden von
Fahrzeugen.

Bedienung mit Mitfahrplattform

Ausbildung als Staplerfahrer


Die Bedienung nachfolgend erwähnter Stapler gilt als Arbeit mit besonderen Gefahren.
Die Ausbildung muss durch eine Suva anerkannt Ausbildungsstätte erfolgen. Das Mindestalter der
Bedienperson liegt bei 18 Jahren. Ist die Staplerfahrerschulung Bestandteil der beruflichen Ausbildung, so
beträgt das Mindestalter 16 Jahre. Für jede Gerätekategorie muss eine Ausbildung absolviert werden.
Gegengewichtsstapler / Frontstapler
Elektro-, Diesel- oder Gasantrieb 3- oder 4-Rad Ausführung Hubhöhen bis 7 m oder mehr möglich. Tragkräfte
0.5 bis 40 t und mehr. Fahrerschutzdach als Kabine lieferbar. Eignung innerhalb und ausserhalb von
Gebäuden.

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Stapler mit Verbrennungsmotor

Stapler mit Elektromotor

Schubmaststapler

Quersitz-Schubmaststapler – der Fahrer sitzt quer zur


Fahrtrichtung
2 – Wege – Schubmaststapler
Stapler mit Radarmen und verschiebbarem Hubmast.
Verwendung innerhalb von Gebäuden. Für den
Plattenumschlag in engen Regalgassen geeignet. Hubhöhen
bis 12 m. Tragkräfte 0.5 bis 2.5 t

4 – Wege – Schubmaststapler
Für den Langgutumschlag in und ausserhalb von
Gebäuden geeignet. Sie sind in der Lage, alle Räder
an Ort um 180° zu drehen. Hubhöhen bis 12 m.
Tragkraft 1.5 bis 8 t.

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1.5 Lernzielkontrolle Kapitel 1

Aufgabe 1
Wer verlangt eine Staplerfahrerausbildung?
o Die Suva
o Die Berufsverbände
o Das Unfallversicherungsgesetz UVG / VUV

Aufgabe 2
Wann muss der Zündschlüssel abgenommen werden?
o Am Abend bei Betriebsschluss
o Sobald das Fahrzeug ausser Sichtweite verlassen wird
o Dies spielt keine Rolle

Aufgabe 3
Wer ist verantwortlich für die Betriebssicherheit?
o Der Fahrer
o Der Betriebsleiter und der Fahrer
o Der Hersteller

Aufgabe 4
Wann muss das Rückhaltesystem angewendet werden?
o Nur für längere Fahrten
o Nur wenn es der Vorgesetzte befiehlt
o Immer – auch nur für kurze Einsätze

Aufgabe 5
Welche Stapler müssen mit einem Rückhaltesystem nachgerüstet werden?
o Alle Stapler über 10 Tonnen Gesamtgewicht
o Nur Gegengewichtsstapler mit einer Tragkraft bis 10 Tonnen
o Gegengewichts- und Seitenstapler mit einer Tragkraft bis 10 t

Aufgabe 6
Was versteht man unter Staplerkategorien?
o Gegengewichts-, Seiten-, Schubmast- und Teleskopstapler
o Deichselgeräte, radunterstützte Stapler, Vierwegestapler
o Frontstapler, Seitenstapler, Vierwegestapler

Aufgabe 7
Mindestalter für Lehrlinge, die die Staplerfahrausbildung absolvieren?
o Nur falls diese mind. 18 Jahre alt sind
o Wenn Staplerfahren Bestandteil der Lehre ist, ab 16 Jahren
o Mit der nötigen Vorsicht immer

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Aufgabe 8
Ist ein betriebsinterner Staplerfahrerausweis in einem anderen Betrieb gültig?
o Ja, Staplerfahrerausweis ist Staplerfahrerausweis
o Nur wenn der Ausweis von einer Suva anerkannten Fahrschule ist
o Nur mit Einwilligung des Betriebsinhabers

Aufgabe 9
Was sind die Bedingungen, um zum 2-Tageskurs zugelassen zu werden?
o Etwas Fahrpraxis und Mindestalter 18 Jahre
o Erfahrung als Traktorfahrer, Baumaschinenführer oder Lkw-Fahrer
o Es ist jedermann zur Ausbildung zugelassen

2. Technische Kenntnisse

2.1 Die wichtigsten Teile des Stapler

Bauteile des Gegengewichtsstaplers

1. Antriebsrad
2. Chassis
3. Lenkrad
4. Fahrerschutzdach
5. Gelenktes Rad
6. Gegengewicht

7. Hubmast
8. Hydraulikschläuche
9. Hubkette
10. Hubzylinder
11. Gabelträger
12. Gabel

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2.2 Motorenkenntnisse

Kontrollleuchten am Motor
Beim Starten des Motors müssen die folgenden Kontrollleuchten besonders gut beachtet werden:

Alle Kontrollleuchten müssen nach dem Starten des Motors erlöschen.


Leuchten diese während der Fahrt auf, so ist der technische Dienst zu benachrichtigen!

Kenntnisse über den Antriebsmotor

1. Ölmessstab
2. Keilriemen
3. Motorblock
4. Lüfter Rad
5. Ölfilter
6. Ölwanne
7. Zylinderkopf

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Die wichtigsten täglichen Kontrollen an einem Verbrennungsmotor

Motorölkontrolle
• Fahrzeug muss gerade stehen.
• Messstab entnehmen
• Entnehmen und Anzeige auf Minimum oder Maximum kontrollieren.
• Bei der ersten Entnahme findet ein Druckausgleich in der Ölwanne statt, deshalb ist diese
Niveauanzeige noch nicht gültig. Darum Messstab ein zweites Mal kontrollieren.

Falls Öl nachgefüllt werden muss, darf nur das in der Betriebsanleitung vorgeschriebene Öl verwendet
werden.
Keilriemenspannung
• Die Spannung wird dort gemessen, wo die längste Distanz zwischen den Scheiben ist. Der
Keilriemen sollte 10-15 mm
Kühlflüssigkeit
• Meistens verfügt das Kühlsystem über ein Expansionsgefäss aus Kunststoff mit einer Minimum- und
Maximum Anzeige. Ist dies nicht der Fall, muss darauf geachtet werden, dass die Kühlflüssigkeit die
Kühllamellen überdeckt.

Vorsicht beim Öffnen des Deckels!

Falls Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden muss, darf nur die in der Betriebsanleitung vorgeschriebene
verwendet werden.
Wöchentliche Kontrolle am Motor
(gemäss Angaben des Herstellers)
• Sicher aber sollte bei Fahrzeugen, die einer starken Staubbelastung ausgesetzt sind, die Zeit für
eine gründliche Reinigung eingeräumt werden.

Sicherheitsmassnahmen bei Arbeiten an Verbrennungsmotoren

Betanken von Staplern


Als Staplerfahrer muss ich mir bewusst sein, dass beim Tanken mit Gefahrstoffen umgegangen wird. Hier
kann es bei falscher Handhabung schnell zu Schäden an Personen. Umwelt und Gütern kommen.

Generelle Sicherheitsmassnahmen beim Betanken von Staplern

• Keine offenen Feuer in der Nähe

• Striktes Rauchverbot

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Weitere wichtige Sicherheitsvorschriften
• Die Benutzung von Mobiltelefonen ist währen des Tankvorgangs untersagt!
• Stapler so hinstellen, dass der Füllschlauch bequem in den Tank geführt werden kann.
• Vergewissern Sie sich, dass sie den richtigen Kraftstoff wählen, um Schäden am Motor
vorzubeugen.
• Bei Falschbetankung den Motor nicht starten! Sofort den Vorgesetzten melden
• Keinen Kraftstoff verschütten!
• Ölbindemittel muss in der Nähe gelagert werden!
• Grundsätzlich sollten Fahrzeuge nach der Arbeit betankt werden. Dadurch wird vermieden, dass
sich im Treibstofftank Kondenswasser bilden kann.

Gasbetriebene Stapler
Bei Staplern mit Gasantrieb zu beachten:
• Stapler, die mit einem Dieselmotor angetrieben werden, verursachen bei Betrieb in Holzlagern
Verunreinigungen durch Russpartikel. Eine gute Alternative hierzu ist der Stapler mit Gasantrieb
(Propangas).

Kenntnisse über den Antriebsmotor

1. Gasflasche 15 kg
2. Verbindungsschlauch
3. Abdeckung und Befestigung
4. Druckanzeige
5. Handrad zum verschliessen der
Gasflasche
6. Gegengewicht des Staplers

Um einen störungsfreien und sicheren Betrieb gewährleisten zu können, müssen die Bedienpersonen
wichtige Sicherheitsregeln einhalten.

• Es ist auf eine einwandfreie Befestigung des Verbindungsschlauchs an der Gasflasche zu achten.
• Schraube mit Werkzeug anziehen (Achtung, Linkswinde).
• Der Verbindungsschlauch zur Gasflasche kann altern. Bei Rissen im Mantel muss dieser ersetzt
werden.
• Nach Arbeitsschluss Flasche zudrehen.
• Leere Gasflasche unbedingt verschliessen.
• Volle Gasflaschen dürfen nur in einem verschlossenen und belüfteten Gaslager aufbewahrt
werden. Die Flaschen sind mit dem Sicherheitsdeckel zu verschliessen.

• Gesichertes Gaslager

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2.3 Technische Kenntnisse Fahrantriebe

Nachfolgend werden die beiden, heute gebräuchlichen Antriebssysteme vorgestellt:


Hydrostatischer Antrieb (hydrostatischer Radnabenantrieb)
Vorteile:
• Benötigt keine Reduktions-, Verteiler-, Differenzialgetriebe
• Die Bremsung des Staplers erfolgt hydraulisch (Loslassen des Fahrpedals)
• Geringer Kraftstoffverbrauch im Betrieb mit häufigen Richtungswechseln
• Hohes Drehmoment mit niedriger Motordrehzahl
Nachteile:
• Nur bedingt langstreckengeeignet
• Höchstgeschwindigkeit kleiner als beim Drehmomentwandler
• Die Feststellbremse darf erst nach vollständigem Stillstand des Fahrzeuges betätigt werden.
• Die Bremsung beim hydrostatischen Fahrantrieb erfolgt durch das Loslassen des Gaspedals
(Verzögerungsbremse)
• Stapler mit hydrostatischem Radnabenantrieb verfügen über keine zusätzliche Bremsanlage. Die
Verstärkung der Bremskraft erfolgt durch das Umschalten der Fahrtrichtung. Die Betriebsanleitung des
Staplers hilft hier weiter.

Um Schäden zu vermeiden, sind kalte Maschinen mit geringer Drehzahl auf die geforderte
Betriebstemperatur zu fahren.

Ansicht eines Hydrostatischen Radnabenantriebes für Seitenstapler

Hydrodynamischer Antrieb (Wandler-Getriebe)


Vorteile:
• Anerkannte Konstruktionstechnologie
• Stufenlose Regulierung der Fahrgeschwindigkeit
• Gutes Langstreckenverhalten
Nachteile:
• Benötigt Reduktions-, Verteiler-, Differenzialgetriebe
• Geringe Leistungseinstellbarkeit
• Geringes Leistungsvermögen
• Niedrige Reaktionszeit in der Startphase

1. Antriebsmotor
2. Hydraulikpumpe
3. Hydraulikleitungen
4. Radnabenmotor
5. Radschrauben

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Wichtig für den Fahrer:
• Je nach Getriebebauart darf die Fahrtrichtung erst nach dem Stillstand des Fahrzeuges gewechselt
werden.
• Nach Loslassen des Gaspedals wird das Fahrzeug ausrollen.
• Falls die Feststellbremse nicht angezogen wird, kann das Fahrzeug wegrollen.

Ansicht eines Hydrostatischen Radnabenantriebes für Gegenstapler

1. Motor Antriebswelle
2. Hydraulikpumpe
3. Drehmomentwandler
4. Getriebe
5. Antriebswellen

2.4 Die Antriebsbatterie


Anders als bei einem Verbrennungsmotor kann bei einer Batterie die die Energiemenge nicht innerhalb weniger
Minuten aufgefüllt werden.
Die Antriebsbatterie ist ein Energiereservoir, das nach der Entleerung wieder aufgefüllt bzw. aufgeladen werden
muss. Da sich diese Füllung über mehrere Stunden hinzieht erfolgt dies in der betriebsfreien Zeit (z.B. in der Nacht).
Das Prinzip der Batterie ist Folgendes. Die einzelnen Batteriezellen werden in Reihe hintereinander geschaltet. Jede
Zelle hat eine Nennspannung von zwei Volt. Durch die Reihenschaltung der Zellen addiert sich die Spannung zu
einer Gesamtspannung. So besteht eine Antriebsbatterie für einen Gabelstapler mit 48 V Betriebsspannung also aus
24 Batteriezellen, den 24 x 2 Volt ergibt 48 V.
Die Batterie wird beim Stapler auch als Gegengewicht verwendet.

1. Stahlkasten
2. Batteriezellen
3. Zellenverbinder
4. Batteriekabel
5. Batteriestecker
6. Zellenstopfer
7. Wasser-Füllschlauch

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Die Antriebsbatterie des Staplers ist eine Sonderanfertigung. Die Beschaffungskosten für die
Antriebsbatterie liegen je nach Grösse zwischen
CHF 8000.- und CHF 15000.-. Aufgrund dieser Tatsache ist jeder Staplerfahrer verpflichtet, dieses Gerät
nach den Herstellervorschriften zu warten.
Reparaturen dürfen nur durch einen Fachmann ausgeführt werden.
Mitentscheidend für eine lange Lebensdauer von Batterie ist das Wiederaufladen zum richtigen
Zeitpunkt. Jede Ladung verkürzt die Lebensdauer einer Batterie. Deshalb ist das Erkennen des richtigen
Ladezeitpunktes von Bedeutung.

2.5 Kontrolle des Batterie-Ladezustandes


Wie erwähnt kann eine Batterie nicht innerhalb weniger Minuten aufgeladen werden. Aus diesem Grund
muss der Ladezustand täglich überprüft werden. Dies soll mit einem Säureprüfer erfolgen. Mit diesem
Gerät wird das Verhältnis von Schwefelsäure zu Wasser ermittelt. Die Einheiten dafür sind Kilo
Schwefelsäure pro Liter Wasser (kg/dm3).
Säureprüfer optische Ladezustandsanzeige

Beim Umgang mit Batterien sind folgende Gefahren zu berücksichtigen:

Schwefelsäure ist ätzend! Beim direkten Kontakt besteht die Gefahr von Hautreizungen. Ein kleiner Spritzer ins
Auge kann zum Verlust des Augenlichtes führen.

Aus diesem Grund sind bei Arbeiten an der Batterie folgende Sicherheitsmassnahmen erforderlich.

Sollte trotz alles Vorsichtsmassnahmen bei der Batteriewartung ein Säurespritzer in die Augen gelangen, so muss
das Auge mit der Augendusche ausgewaschen werden.
Kommen die Augen mit Säure in Kontakt, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden!

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2.6 Batterie laden
Beim Laden von Batterien wird ein Teil des in der Säure enthaltenen Wassers in Wasserstoff und
Säurestoff umgewandelt. Dieses Gas nennt Knallgas (4 x stärker als Benzindämpfe).
Folgende Punkte müssen beim Laden von Batterien beachtet werden:
Räumlichkeiten

Anforderungen an die Räumlichkeiten und deren Ausrüstung.


Gemäss Suva – Checkliste Nr. 67119/d sind folgende Punkte zu
beachten:
• Mindestanforderungen betreffend Brandsicherheit der
Innenverkleidung
• Raumdurchlüftung
• Abstand Ladegerät – Batterie mind. 1m
• Abstand Ladegerät – brennbares Material mind. 2m
• Ladegerät muss auf Batterie abgestimmt sein

Wichtige Hinweise zum Batterie Laden


• Der Batteriekasten muss während des Ladevorgangs offen bleiben
• Keine Gegenstände auf der Batterie ablegen
• Nach Beendigung des Ladevorgangs schaltet das Ladegerät automatisch ab. Dies muss aber vor
dem Trennen des Ladekabels kontrolliert werden.
• Die Klemmen des Steckers sind immer auf Brandstellen hin zu prüfen
• Falls nötig: Batterie mit saugfähigem Papier reinigen

Ausrüstung der Batterieladestation

1. Feuerlöscher (CO2 oder Pulver


2. Ladegerät
3. Sicherheitshinweise
4. Sanitätsmaterial
5. Schutzbrille
6. Säureprüfer
7. Augendusche
8. Batteriekontollbuch
9. Reinigungspapier

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Batterie mit Wasser auffüllen
Während des Ladevorgangs vergrössert die Batteriesäure ihr Volumen. Aus diesem Grund wird erst nach dem
Laden Wasser nachgefüllt.
Das zu verwendende Wasser ist destilliertes Wasser oder entmaterialisiertes Wasser. Die Häufigkeit der
Auffüllung der Batterie ist abhängig davon, wie sie verwendet wird. Wird häufig und stark entladen, muss
regelmässig aufgefüllt werden.

Alle Arbeiten an der Batterie werden im Kontrollbuch eingetragen


Moderne Batterien werden ausschliesslich mit einem automatischen Einfüllsystem (Aquamatic) ausgerüstet. Das
Wasser wird über einen zentralen Füllschlauch aufgefüllt. Der Säurezustand variiert von Zelle zu Zelle, beim
Auffüllen wird der Schwimmer angehoben und verschliesst die Zelle. Somit wird jene einzelne Zelle mit der
nötigen Wassermenge versorgt.

Automatisches Einfüllsystem Aquamatic

Batteriestropfen Wasser-Füllschlauch
(Aqaumatic

1. Füllschlauch (Anschluss)
2. Füllstandsanzeige
3. Dichtring
4. Schwimmer
5. Schlauchkupplung
6. Strömungsanzeige

Der Einfüllvorgang muss überwacht werden. Am Drehen der Strömungsanzeige ist zu erkennen, dass
Wasser in die Batterie läuft. Sind alle Füllstandsanzeigen «oben», so muss das System abstellen.

Es ist zu beachten, dass die Füllstandsanzeige («Auge») hängen bleiben kann. Durch leichtes Anklopfen
kann dies überprüft werden.

Der Wasserbehälter muss mind. 3m oberhalb der Batterie liegen, damit der Wasserdruck genügend gross
ist und die Zellen durch den Schwimmer richtig verschlossen werden.

Achtung! Batteriesäure ist ätzend. An die Ladestation gehört die Augendusche.

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2.7 Lernzielkontrolle Kapitel 2

Aufgabe 10
Weissliche Schleier am Ölmessstab bedeuten?
o Nichts besonderes
o Öl nachfüllen
o Wasser ist ins Öl eingedrungen. Werkstatt beziehen

Aufgabe 11
Was für eine Flüssigkeit befindet sich in der Batterie?
o Wasser
o Verdünnte Schwefelsäure
o Verdünnte Salzsäure

Aufgabe 12
Elektrische Spannung pro Zelle?
o 80 Ampere
o 220 Volt
o 2 Volt

Aufgabe 13
Wie viel beträgt die korrekte Keilriemenspannung?
o 30 mm
o Nur wenige Zentimeter
o 10 – 15 mm beim grössten Abstand zwischen den Pullis
Aufgabe 14
Was ist beim Öffnen des Deckels des Wasserkühlers zu beachten?
o Dieser Deckel darf nur vom Hersteller geöffnet werden
o Beim Öffnen des Deckels besteht Verbrennungsgefahr
o Nichts besonderes

Aufgabe 15
Wie müssen Gasflaschen gelagert werden?
o Mit Sicherheitsdeckel verschlossen, im gesicherten Gaslager
o In einem Raum der Abgeschlossen werden kann
o Leere Flaschen ohne Sicherheitsdeckel im Freien

Aufgabe 16
Zu minimalen Sicherheitsausrüstung einer Ladestation gehören:
o Augendusche, Schutzbrille, Handfeuerlöscher, Handwaschmöglichkeit
o Nur Schutzbrille
o Augendusche und Feuerlöscher genügend

Aufgabe 17
Ein Batteriebrand wird gelöscht mit:
o Wasser
o Pulver oder CO2 17
o Löschdecke
Aufgabe 18
Was versteht man unter Verzögerungsbremse?
o Beim Loslassen des Gaspedals wird das Fahrzeug abgebremst
o Das Anziehen der Handbremse
o Motorenbremse

3. Hubeinrichtung
3.1 Hubmast / Lastaufnahmemittel

Die Bezeichnungen gelten für den Gegengewichtsstapler wie für den Seitenstapler!
Ein Stapler kann seine an ihn gestellten Aufgaben erst erfüllen, wenn er mit dem geeigneten Hubmast
und Lastaufnahmemittel ausgerüstet ist.

Der Hubmast kann mit einem Neigezylinder vor- und zurückgeneigt werden.

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Hubarten
Wir unterscheiden die folgenden drei Hubarten:

1. Vollfreihub
Die Gabel kann bis zur Bauhöhe des Fahrzeuges angehoben werden, ohne dass die inneren
Mastteile ausfahren.

2. Der Transportfreihub
Die Gabel kann ca. 40 cm angehoben werden, erst dann werden die inneren Mastteile
angehoben.

3. Der Normalhub
Mit der Gabel werden auch die inneren Mastteile angehoben. Nur bei unbeschränkter Raumhöhe
einsetzbar.

3.2 Hubschlitten und Gabeln


Die Gabeln sind das Kernstück von jedem Stapler, Als Material wird geschmiedeter Stahlt verwendet.
Der Stapler muss folgende Punkte kennen:
Die Befestigung auf dem Hubschlitten und die Endanschläge sind bei der täglichen Kontrolle durch den
Fahrer auf ihre korrekte Funktion hin zu prüfen.
Ist die Gabel an der Unterseite der Gabelwurzel um mehr als 10% der Nenndicke abgenutzt, muss sie
ersetzt werden.
Wie jedes andere wichtige Konstruktionsteil sind auch die Gabeln einmal am Ende der Gebrauchsdauer
und müssen ausgewechselt werden.

Wird bei der täglichen Inbetriebnahme festgestellt, dass eine Gabel verbogen ist, kann folgende Kontrolle
durchgeführt werden:

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• Das Masse a beträgt 70,7 cm Der Gabelwinkelt beträgt genau 90°
• Das Mass a beträgt 69.5 – 71.3 cm, dies liegt innerhalt der Toleranz. Es sind keine Massnahmen
nötig.
• Das Mass a liegt unter 69.5 bzw. über 71.3 cm. Arbeit unterbrechen und die Gabel durch einen
Fachmann überprüfen lassen!

3.2 Die Hydraulik des Staplers


Für die verschiedenen Bewegungen der Hubeinrichtung eines Staplers braucht man die Hydraulik. Diese
arbeitet mit Flüssigkeit – der Hydraulikflüssigkeit. Die erforderliche Kraft wird mit einer Zahnradpumpe
erzeugt. Der Betriebsdruck erreicht ca. 200 bar. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass bei der
täglichen Kontrolle der Stapler und im Besonderen die Hubeinrichtung auf Lecks untersucht werden.
Werden nur kleine Lecks festgestellt, so ist ein Fachmann beizuziehen.
Schematische Darstellung eines hydraulischen Hubantriebs bei einem Stapler

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3.4 Fachausdrücke hydraulische Anlage

Hydrauliköltank
• Der Tank dient als Reservoir für die Hydraulikflüssigkeit. Er ist ausgerüstet mit dem Hydraulikölfilter, wo
vorhandene Partikel im Öl zurückgehalten werden. Er dient zugleich als Kühlgefäss für das Öl. Im
Öleinfüllstützen befindet sich die Entlüftung. Der Tank ist ausgerüstet mit einem Schauglas für die
Niveaukontrolle.

Hydraulikpumpe
• Die Hydraulikpumpe wird direkt vom Motor angetrieben. Sie baut den nötigen Druck auf (ca. 200 bar). Bei
modernen Staplern sind in der Regel je eine Pumpe für den Fahrantrieb und eine für die Arbeitshydraulik
und die Lenkhydraulik eingebaut.

Hydraulikzylinder
• Ein Hydraulikzylinder besteht aus dem Zylinder und dem Kolben. Die verschiedenen Zylinder sind in der
Zeichnung auf der borangehenden Seite beschrieben. Beim einfach wirkenden Zylinder wird die
Kolbenstange durch das Gewicht der zu hebenden Last eingefahren. Bei diesem System muss eine
Entlüftung eingebaut werden, damit die vorhandene Luft im Zwischenraum von Kolbenstange und
Zylinder bei der Bewegung entweichen kann.
Hydraulikflüssigkeit
• Die Hydraulikflüssigkeit ist auf Mineralölbasis mit entsprechenden Zusätzen (Additiven) aufgebaut. Weil
diese Flüssigkeit durch den hohen Druck erwärmt wird, muss sie wärmebeständig, aber auch
kältebeständig sein. Wenn bei der täglichen Kontrolle kleine Ölflecken festgestellt werden, so ist dies
unbedingt einem Fachmann zu melden. Das Nachfüllen von Hydraulikflüssigkeit sollte einem Fachmann
überlassen werden.

Hydraulikschläuche
• Hydraulikschläuche dienen dem Transport der Hydraulikflüssigkeit. Sie stehen unter sehr hohem Druck.
Der Einbau eine Hydraulikschlauches erfordert Sachkenntnisse und darf nur durch geschultes Personal
erfolgen. Bereits bei kleinen Schäden am Mantel muss ein Schlauch ausgewechselt werden.

3.5 Tägliche Fahrzeugkontrolle

Die tägliche Fahrzeugkontrollen werden von jedem Hersteller vorgeschrieben. Sie sind notwendig, damit
Schäden frühzeitig erkannt werden können und ein störungsfreier Betrieb möglich ist.
Eine Reinigung und die gründliche Inspektion nach einer Arbeitswoche ist die Pflicht eines jeden Fahrers.

Die 10 Punkte der Inbetriebnahme eines Staplers


Antrieb mit Diesel-, Benzin- oder Gasmotors
1. Motoröl
2. Kühlflüssigkeit
3. Keilriemen
4. Kabel und Schlauchverbindungen

Antrieb durch Elektromotor


1. Säurekontrolle
2. Elektrolyt-Niveau
3. Batterieoberfläche 21
4. Batteriekabel und –klemmen
Bei allen Fahrzeugen

5. Sind alles Radschrauben noch vorhanden? Profiltiefe bei Luftreifen mind. 3 mm

6. Hubkette hat keine Gliederbrücke und ist sauber

7. Hubmastführungen haben keine Kratzer von feststehenden Rollen

8. Hydraulikschläuche und Verschraubungen sind dicht und in gutem Zustand

9. Gabelarretierungen und Endanschläge sind vorhanden und funktionieren

10. Beim Wegfahren: Bremsen funktionieren einwandfrei, auf dem Standplatz befinden sich keine
Öllachen vom Stapler

Weiter ist zu kontrollieren: Beleuchtung, saubere Scheiben, ungewohnte Geräusche. Die Kontrolle wird
im Maschinenbruch dokumentiert.

Falls Mängel auftreten, sind diese dem Vorgesetzten zu melden, evtl. schriftlich.
Sind gravierende Mängel sichtbar geworden, welche die Sicherheit gefährden könnten, so ist der
Stapler stillzulegen, bis diese behoben sind.

4. Das richtige Fahren und Staplern


4.1 Allgemeines zum richtigen Fahren
Einstellen des Fahrplatzes

Gesundheitsschutz beim Staplerfahren


Alles kann ersetzt werden. Die Gesundheit nicht.
Ein teurer Fahrersitz kann seine Funktion nur erfüllen, wenn er auf die
Körpergrösse und das Gewicht des Fahrers eingestellt wird. Die dafür
aufgewendete Zeit macht sich auf jeden Fall bezahlt.

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Jeder Stapler verfügt über Aufstieg Hilfen
Die Benutzung dieser Hilfen ermöglicht dem Fahrer ein ermüdungsfreies
und sicheres Auf- und Absteigen vom Stapler.

Während der Arbeit dürfen keine Körperteile wie Arme, Füsse oder
sogar der Kopf aus der Kabine ragen!

4.2 Die wichtigsten Bedienregeln


In der Betriebsanleitung des Staplers ist bestimmt, wie der Stapler bedient wird, bzw. wie er verwendet werden
darf.
Fahrer oder Betriebsleitungen habe keine Berechtigung, andere Regeln als die vom Hersteller
vorgeschriebenen aufzustellen.
Lasten richtig aufnehmen:
• Während der Fahrt befindet sich die Gabel maximal 15 cm über dem Boden!
• Während der Fahrt wird der Hubmast der Ladung angepasst zurückgeneigt!
• Es ist verboten, mit angehobener Gabel zu fahren (mit oder ohne Last)!
• Wenn die Last dem Fahrer die Sicht nach vorn verdeckt, muss rückwärtsgefahren werden!
• Beim Befahren von Steigungen befindet sich die Last immer auf der Bergseite!

Falsch eingestellte Gabelbreite


Hier besteht keine Möglichkeit, die Ladung mit dem Seitenschieber genau zu positionieren!

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Richtig eingestellte Gabelbreite
Mit der richtigen Gabeleinstellung erreichen wir, dass beim genauen Positionieren der Last über der Staplerfläche
das Nachfassen mit dem Seitenschieber möglich ist.

Die Last muss möglichst nahe am Gabelrücken liegen. Sie darf nicht durch diesen beschädigt werden

Vorsicht, wenn die Gabel über die Last herausragt.

4.3 Stapel Auf- und Abbau


Mit den Gegengewichtsstapler
Es muss das Ziel sein die Last ohne jegliche Beschädigung der Ladung und am bereits bestehenden Stapler sicher
und genau zu positionieren!

24
25
Wichtige Sicherheitshinweise
Niemals mit ausgefahrenem Hubmast losfahren!
Wird die Last auf Stapelhölzer abgelegt, so gelten folgende Sicherheitsregeln:

26
4.4 Langmaterial Transport mit dem Seitenstapler
Damit solche Stapel beim Anheben stabil bleiben, müssen im Bereich der Gabeln zusätzliche Zwischenlagen
eingelegt werden.
Gleichmässige Belastung der Gabeln
Es muss darauf geachtet werden, dass lange Lasten genau im Schwerpunkt angehoben werden. Ansonsten
werden die Gabeln ungleichmässig belastet. Dies kann zum Verbiegen oder sogar zum Bruch der Gabel führen.

4.5 Sicherheit und Stapeln


Allgemeine Hinweise. Gegengewichts und Seitenstapler
Richtige Körperhaltung beim Fahren mit Front und Seitenstapler
Beim Staplerfahren müssen mindestens 2 Bewegungen miteinander koordiniert werden können:
Lenkradbewegungen und Hubmastbewegungen.
Um diese Bewegungen jederzeit richtig ausführen zu können, ist es notwendig, dass die Hände immer die
Bedienungseinheiten umfassen. Dies gilt auch bei der Rückwärtsfahrt.
Rechte Hand an der Bedieneinheit Hubmast, linke Hand am Lenkrad!
Niemals darf bei der Rückfahrt mit der rechten Hand an die Aussenkante des Fahrerschutzdaches gegriffen
werden (Quetschgefahr). 27
Insbesondere beim Seitenstapler muss darauf geachtet werden, dass der Oberkörper nicht aus der
Kabine tagt.
Dies kann beim Vorbeifahren an Hindernissen (z. B. Tordurchfahrt) sehr gefährlich werden
(Quetschungsgefahr).

Der gelbe Stapler befindet sich im Gefahrenbereich!


Der Fahrer des roten Staplers muss seinen Arbeitsbereich überblicken können. Er trägt die Verantwortung, dass
sich niemand im Gefahrenbereich aufhält, und hat Massnahmen zu treffen, dass niemand den Gefahrenbereich
betritt.
Nötigenfalls muss die Arbeit unterbrochen werden.

Einlegen von Stapellatten


Die Last muss beim Seitenstapler immer auf die Plattform abgesenkt werden, wenn vom Fahrersitz abgestiegen
wird. Im Falle eines Gabelbruches besteht Lebensgefahr durch abstürzende Last.

28
4.6 Hilfsperson
Beim Umschlag von Langmaterial oder schlechter Übersicht muss eine Hilfsperson eingesetzt werden.

Aufgaben einer Hilfsperson:


Vom Fahrer schlecht oder gar nicht einsehbare Stellen abzusichern.

Zum Beispiel:

Zu dem soll die Hilfsperson Drittpersonen vom Gefahrenbereich wegweisen.

Der Staplerfahrer ist für die richtige Instruktion der Hilfsperson verantwortlich.

Folgende Punkte müssen beachtet werden:


1. Hilfsperson nie im Gefahrenbereich
2. Immer Sichtkontakt mit dem Fahrer
3. Einwandfreie und klare Handzeichen (ausgestreckter Arm)
4. Bei schlechter Sicht Warnweste tragen

Auswahl der gebräuchlichsten Handzeichen

29
4.7 Rückwärtsfahren
Weitaus am häufigsten geschehen Unfälle während der Rückwärtsfahrt bzw. beim Zurücksetzen. Nicht nur
Mitarbeiter, sondern auch betriebsfremde Personen werden dabei angefahren oder eingequetscht.
Trotz Rückfahrtlicht ist der Kontrollblick nach hinten

Personen, die sich in der Nähe aufhalten müssen, sind für den Gabelstaplerfahrer besser sichtbar, wenn sie eine
Warnweste tragen.

Parkieren des Staplers


• Stapler nur auf dem vorgegebenen Platz parkieren.
• Nie vor Notausgängen, Feuerlöschern, Treppen, Türen etc. parkieren!
• Das Fahrzeug bleibt in Sichtweite.
• Fahrzeug allenfalls aus dem Bereich einer Steigung fahren.
• Last am Boden abstellen oder auf Plattform ablegen.
• Leere Gabel am Boden abstellen.
• Fahrtrichtungsschalter auf neutral stellen.
• Feststellbremse anziehen.
• Motor abstellen.

Denk daran:
• Wenn der Schlüssel steckenbleibt und das Fahrzeug entwendet wird, so trägt der Fahrer die voll
Verantwortung für die daraus entstehenden Folgen!
• Wenn der Motor im Leerlauf dreht, arbeitet auch der Betriebsstundenzähler. Dies führt zu höheren
Betriebskosten.

30
Das Fahrzeug wird ausser Sichtweite verlassen:
• Fahrzeug auf zugewiesenen Parkplatz fahren.
• Gabeln auf dem Boden abstellen.
• Feststellbremse anziehen.
• Fahrtrichtungsschalter auf neutral stellen.
• Lenkräder gerade stellen.
• Motor abstellen.
• Fenster und Türen abschliessen.

Mit dem Aufsetzen der Gabeln auf den Boden wird die Hydraulikanlage entlastet. Zudem wird ein
gefahrbringendes unbeabsichtigtes Absenken der Gabeln verhindert.

Verfügt der Stapler über einen elektrischen Hauptschalter, so muss


mit diesem der Stromkreis unterbrochen werden. Dadurch wird
verhindert, dass sich die Batterie entladen kann. Wenn der Stapler
in einem Gebäude eingestellt wird, erhöht sich zudem die
Brandsicherheit

Falls auf Baustellen parkiert werden muss, ist das Fahrzeug je nach Terrain gegen das Wegrollen zu sichern. Z.
B. mit Radkeilen

31
4.8 Lernzielkontrolle Kapital 3 + 4
Aufgabe 19
Wie hoch darf die Last beim Frontstapler während der Fahrt angehoben werden?
o Überhaupt nicht
o Ca. 15 Meter
o Sobald ein Hindernis kommt, darf darüber gehoben werden

Aufgabe 20
Wann darf der Hubmast beim Frontstapler nach vorn geneigt werden?
o Sobald die Last ca. 1/3 über der Stapelfläche liegt
o Beim Anheben der Last
o Überhaupt nicht

Aufgabe 21
Was versteht man unter korrekter Gabeleinstellung bei einer Palette?
o In der Mitte beider Öffnungen
o So weit aussen wie möglich
o So weit innen wie möglich

Aufgabe 22
Wo darf der Stapler parkiert werden?
o Überall, wo es praktisch erscheint
o Wo niemand behindert oder gefährdet wird
o Nach den Anweisungen des Herstellers
Aufgabe 23
Wer ist für den Gefahrenbereich verantwortlich?
o Die Betriebsleitung und der Vorgesetzte
o Eine Hilfsperson
o Der Fahrer selber

Aufgabe 24
Wenn ich vom Seitenstapler absteige, muss ich…
o Feststellbremse anziehen, Last auf der Plattform ablegen, Fahrtrichtung neutral schalten
o Feststellbremse anziehen
o Motor abstellen

Aufgabe 25
Bevor ich eine Last anhebe, muss ich…
o Wareneingangskontolle machen
o Beurteilung betreffend Gewicht- und Lastschwerpunkt
o Möglichst schnell den Auftrag ausführen

Aufgabe 26
Wer ist für die richtige Instruktion der Hilfsperson zuständig?
o Der Fahrer 32
o Die Betriebsleitung
o Der Staplerhersteller
Aufgabe 27
Was ist ein Vollfreihub?
o Gabel kann ca. 40 cm angehoben werden, bis weiter Mastteile ausfahren
o Sobald die Gabel angehoben wird, fährt das innere Mastteil aus
o Gabel kann zur vollen Bauhöhe des Hubmastes angehoben werden. Erst dann fahren die weiteren Mastteile
aus.

5. Kräfte am Stapler; Traglastdiagramme


5.1 Die Standsicherheit des Staplers (Gegengewichtsstapler)

Moment (Drehmoment)
Unter Moment (Drehmoment) gemessen in Newtonmetern (Nm) versteht man eine aus Kraft x Hebelalarm
zusammengesetzte Grösse.
Der Stapler mit seinem Eigengewicht und dem Gegengewicht (Masse) wird auf den Boden gedrückt.
Diese Masse liegt innerhalb der Klippkante. Die Last und die Bauteile, die ausserhalb der Kippkante liegen,
versuchen den Stapler zu kippen.

Zur Bezeichnung eines Schwerpunktes wird dieses Symbol verwendet:

Wirkung der Maststellung auf den Schwerpunkt des Staplers

Der Schwerpunkt des Staplers wird zusätzlich durch Fahrbewegungen des Staplers negativ
beeinflusst!

33
Der Schwerpunkt des Staplers
Die Standsicherheit eines Staplers ist abhängig vom Abstand des Schwerpunktes zur Klippkante. Wäre die Last auf
der Gabel so schwer, dass der Stapler nach vorne kippt, dann würde der Schwerpunkt des Staplers genau auf der
Kippkante liegen.
Beim ungeladenen Stapler liegt der Schwerpunkt jedoch im Bereich der Hinterachse. Da die Hinterachse beim
Vierradstapler pendelnd ausgeführt ist, fügen sich die seitlichen Kippkanten beim Drehpunkt der Hinterachse
zusammen. Dadurch wird der Abstand vom Schwerpunkt des Staplers zu den beiden Kippkanten sehr klein.
Bei der Kurvenfahrt wirken zusätzlich noch Fliehkräfte nach aussen. Die hat zur Folge, dass der ungeladene
Stapler bei schneller Kurvenfahrt rasch instabil wird und kippen kann.

Abstand des Schwerpunktes zur Kippkante des ungeladenen Staplers

Ist der Stapler beladen, so rückt der Schwerpunkt nach vorne, dadurch wird der seitliche Abstand vom Schwerpunkt
zu den Kippkanten länger, und der Stapler ist bei der Kurvenfahrt stabiler.

Abstand des Schwerpunktes zur Kippkante des beladenen Staplers

Der Schwerpunkt des Seitenstaplers


Bei neuen Seitenstaplern ist die Antriebseinheit «unterflur» angeordnet. Dies ergibt ein günstigeres Verhalten im
Hinblick auf das Kipprisiko bei Kurvenfahrten!

Dieser Umstand darf aber bei schnellen Kurvenfahrten nicht überschätzt werden!
34
Gefährliche Kräfte beim Seitenstapler
Beim Manövrieren darf die Last beim Seitenstapler soweit angehoben werden, dass auf die gegenüberliegende Ecke
der Plattform gesehen werden kann.

Das Hubgerüst bleibt aber eingefahren und die Fahrgeschwindigkeit im unteren Bereich des Schritttempos!

Die Geschwindigkeit die der Fahrer in der Kabine wahrnimmt ist bei einer Lastlänge vom 15m am äussersten
Lastende doppelt so gross!
Wird mit angehobener Last manövriert, wirken auf das Hubgerüst sehr grosse Torsionskräfte!
Last insbesondere Langmaterial müssen so aufgenommen werden dass die Gabeln in je die Hälfte der Last
übernehmen müssen. Der Schwerpunkt der Last muss genau in der Mitte des Hubmastes liegen.

5.3 Tragkraftdiagramme
Ein Staplerfahrer muss die möglichen Traglasten des Staplers kennen. Das Tragkraftdiagramm muss im Blickfeld
des Fahrers angebracht sein, wenn er seine Arbeitsposition eingenommen hat! Stapler, welche schlecht oder
nicht lesbare Tragkraftdiagramme aufweisen, sind nicht betriebssicher! Wird ein Stapler mit einem Zusatzgerät
ausgerüstet, muss das Tragkraftdiagramm ergänzt werden. Leider verwendet jeder Hersteller eine andere Grafik
für das Tagkraftdiagramm.

Fachausdrücke

Lastschwerpunktabstand
Mit Lastschwerpunktabstand wird das Mass vom
Gabelrücken bis zum Schwerpunkt der Last bezeichnet.
Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob die Last am
Gabelrücken anliegt.

Längs- und Queraufnahme:


Das ist die Bezeichnung, von welcher Seite eine Last aufgenommen wird. Beispiel Europlatte Typ I
(80 x 20 cm)

35
Diagrammtypen
Die auf einem Traglastdiagramm angegebenen Lasten gelten bei stillstehender Maschine, senkrecht
gestelltem Hubmast und ebenem Boden.
Diagrammtyp 1
Tagkraftdiagramm ohne Hubhöhenangaben.
Es dürfen keine Zwischeninterpretationen gemacht werden. Wenn der Lastschwerpunkt 400 mm
übersteigt, ist die Angabe 600 mm zu benutzen.
Maximale Tragkraft des Staplers 2500 kg bei Lastschwerpunkt 400 mm.
Maximaler Lastschwerpunkt bei 1200 mm, dabei beträgt die maximale zulässige Last 1360 kg.
Beträgt die Last 1400 kg, darf der Lastschwerpunkt max. 1000 mm betragen.

36
Diagrammtyp 2
Tagkraftdiagramm ohne Hubhöhenangaben.
Dieses Diagramm zeigt die maximal zulässige Last für verschiedene Lastschwerpunktabstände und 2
verschiedene Hubhöhen.

Maximale Tragkraft des Staplers 1600 kg bei Hubhöhe 5700 mm und 500 mm Lastschwerpunktabstand.
Wird der Lastschwerpunkt von 500 mm überschritten, gelten die Traglasten 1425 kg und 1200 kg.

37
Diagrammtyp 3
Tragkraftdiagramm mit Angaben der Hubhöhe
Die mit zunehmendem Lastschwerpunkt abnehmende Tragkraft ist in einer Kurve dargestellt, wobei zwei
zulässige Hubhöhen angegeben werden: 4,5 und 5 m.
Der Stapler kann mit mehreren Gabellängen ausgerüstet werden. Z. B. 1,2 m, 1,3 m, 1,4m.

Maximale Tragkraft des Staplers 6000 kg bei einem Lastschwerpunkt von 60 cm und einer Hubhöhe von
4,5 m. Die ungeraden Angaben sind nicht aufgeführt, z. B. 70 cm oder 3500 kg. Für 5 m Hubhöhe gilt
5500 kg als Maximaltragkraft.
Der maximale Lastschwerpunkt beträgt 140 cm, die maximale Tragkraft liegt hier bei 3000 kg.
Beispielrechnung:
Last 5500 kg (horizontaler, blauer Pfeil), 60 cm Lastschwerpunktabstand (vertikaler blauer Pfeil) Der
Schnittpunkt der Linie (blauer Kreis) liegt im blauen Feld.
Ergebnis: Die Last kann bis 5,0 m gehoben werden.

38
Diagrammtyp 4

Dieser Diagrammtyp mag auf den ersten Blich etwas kompliziert erscheinen.
Darum sind hier die wichtigsten Grundsätze zur Anwendung aufgelistet:
1. Die Zwischenlinien dürfen verwendet werden, z.B. 700kg oder 5500 mm.
2. Die Zwischenlinien der Tragkräfte gelten für die ungeraden Lasten z.B. 1500 kg.
3. Es muss immer der Schnittpunkt von einer horizontalen zu einer vertikalen Linie gesucht werden.
4. Für die Höhenangabe wird immer der Wert unterhalb der schrägen Linie abgelesen.
5. Alle oberhalb der obersten schrägen Linie bei 3925 mm abgelesenen Werte sind ungültig

Beispielrechnung:

Last 700 kg (horizontaler blauer Pfeil)


950 mm Lastschwerpunktabstand (vertikaler blauer Pfeil)
Der Schnittpunkt der Linie (roter Kreis) liegt im Feld 5425 mm.

Ergebnis: Die Last kann bis 5425 mm gehoben werden!

39
5.5 Lernzielkontrolle Kapitel 5

Aufgabe 28
Diagrammtyp 1. Das Gewicht der Last beträgt 1300 kg – gesucht: maximaler Lastschwerpunkt:
o 1200 mm
o 1000 mm
o 800 mm

Aufgabe 29
Diagrammtyp 1. Maximale Traglast des Staplers:
o 2500 kg
o 2060 kg
o 850 kg

Aufgabe 30
Diagrammtyp 2. Last 1.2 t, Hubhöhe 4.6 m – gesucht maximaler Lastschwerpunkt:
o 550 mm
o 800 mm
o 600 mm

Aufgabe 31
Diagrammtyp 2. Lastschwerpunkt 550 mm, Last 1.45 T. Hubhöhe?
o Geht nicht
o 4.4 mm
Aufgabe 32
Diagrammtyp 2. Maximale Tragkraft des Staplers?
o 1500 kg
o 1600 kg
o 1350 kg

Aufgabe 33
Diagrammtyp 3. Maximale Tragkraft bei 5 m Hubhöhe?
o 5000 kg
o 4500 kg
o 6000 kg

Aufgabe 34
Diagrammtyp 3. Maximale Last bei Schwerpunkt 80 cm?
o 5100 kg
o 4500 kg
o 3000 kg

Aufgabe 35
Diagrammtyp 4. Maximale Hubhöhe der Maximallast?
o 6000 mm
o 4975 mm
o 3925 mm 40
Aufgabe 36
Von was ist die Hubhöhe des Seitenstaplers abhängig?
o Von der stillstehenden Maschine und senkrecht gestelltem Hubmast
o Von der Breite der Plattform
o Von der Länge der Last

6. Besonders Einsätze
6.1 Einsatz im Bereich eklektischer Leitungen

Wichtige Punkte, die unbedingt zu beachten sind:


Wenn ein Teil eines Baugerätes beim Betrieb eine Höhe von 4 m erreichen oder überschreiten kann, hat sich der
Betriebsinhaber über das Vorhandensein von elektrischen Freileitungen im Arbeitsbereich zu orientieren.
1. Jede elektrische Leitung ist als unter Spannung stehend zu betrachten!
2. Auch nur ein annähern an eine Leitung ist bereit gefährlich!
3. Nur Personal des Leitungseigentümers ist berechtigt, eine Leitung auszuschalten!
4. Vor Arbeitsbeginn schriftlich bestätigen lassen, dass die Leitung spannungsfrei ist!
5. Jeder Leitungseigentümer entscheidet selbst über Sicherheitsabstände, Erdung und weitergehende
Massnahmen.
Bei den in den Vorschriften angegebenen Abständen handelt es sich um Mindestabstände. Der Eigentümer der
Leitung hat das Recht, einen grösseren Abstand zu fordern!
Bereits das annähern an eine Elektrische Leitung ist Lebensgefährlich!
Steht ein Stapler unter Elektrischer Spannung darf sich diesem jemand annähern. Es besteht keine
Lebensgefahr bei betreten des Spannungs-Trichters
Merkblatt für das Verhalten im Bereich von Fahrleitungen. Gültig bei allen Bahnbetreibern wie SBB und
Privatbahnen.
Merke:
Ohne das Vorliegen einer entsprechenden schriftlichen Bewilligung darf kein Einsatz in der Nähe von
elektrischen Leitungen durchgeführt werden!

Das korrekte Ausschalten und Erden einer Fahrleitung lassen wir uns vom Leitungseigentümer
schriftliche bestätigen!

41
6.2 Hochheben von Personen
Die Hersteller von Gabelstaplern und das Unfallversicherungsgesetz verbieten ausdrücklich den Transport von
Personen mit Gabelstapler.
Die Hauptgefahr bei Hochheben von Personen mit Gabelstaplern sind:
• Einklemmen von Körperteilen im Hubgerüst.
• Einklemmen von Kopf, Arm oder Hand beim Streifen oder Anfahren von Gebäudeteilen.
• Erdrückt werden bei Hochfahren des Korbes bei Kollision mit Gebäudeteilen. Absturz aus dem Korb.
• Umkippen des Staplers mit Personen im Korb beim Standortwechsel!
• Die Benützung einer Person-Arbeitskorbs ist nur zulässig, wenn der Betrieb über die dafür notwendige
Ausnahmebewilligung der Suva verfügt.

6.3 Fahren mit Anhängern


Praktisch jeder Stapler ist mit einer Zugeinrichtung ausgerüstet. Diese Einrichtung dient nur zu sicheren Bergung
eines Beschädigten Staplers. Auch dient die gleiche Einrichtung für das sichere Verzurren eines Staplers auf
einem Transportfahrzeug.

Die wichtigsten Punkte für einen sicheren Anhängerbetrieb:


• Die Anhängerlast gemäss Herstellervorschriften darf nicht überschritten werden.
• Anhängerbetrieb nur auf horizontalen Flächen.
• Der Zughaken des Staplers und die Zugöse sind aufeinander abgestimmt.
• Ladungen immer festzurren.
• Manöver nur mit Hilfsperson.
• Bremskraft des Staplers beachten: 2- oder 4-Rad Bremse?
• Vorsicht vor allem in Kurven.
• Der Fahrer muss über die Gefahren instruiert worden sein.

42
6.4 Beladen von Fahrzeugen mit Überfahrt auf die Ladebrücke
Rampen oder Überfahrbrücken müssen die unten beschriebenen Bedingungen erfüllen. Improvisationen oder
defekte Brücken sind gefährlich Unfall-Fallen.
Es ist darauf zu achten, dass die Brücke sicher eingehängt werden kann oder eine rutschfeste Auflage besitzt.

Beladen von Lastwagen und Sattelauflieger


Das Beladen und Entladen von Lastwagen ist eine der häufigsten Arbeiten mit einem Stapler. Muss beim Beladen
oder Entladen auf die Ladebrücke gefahren werden, so sind vorher durch den Staplerfahrer wichtig Punkte zu
kontrollieren:

43
6.5 Zusatzgeräte
Allgemeine Bestimmungen
Wenn Zusatzgeräte verwendet werden, für welche keine Bewilligung vom Hersteller der Trägermaschine vorliegt,
so gilt dies als nicht bestimmungsgemässe Verwendung der Maschine und ist somit Missbrauch.
Beispielweise ist zu beachten, dass bei Anbau eines Lasthakens die Träger-maschine zu einem Hubgerät wird
(gemäss Bestimmungen der Maschinenrichtlinie 98/37/EG/, Anh. I Punkt 4).
Jegliche Arten von Umbauten, Ergänzungen oder Änderungen an Anbau und Zusatzgeräten müssen gemäss den
gültigen Bestimmungen der Maschinenrichtlinien ausgeführt werden.
Bei der Beschaffung eines Zusatzgerätes muss eine Betriebsanleitung und eine Konformitätserklärung vom
Verkäufer verlangt werden. Hiermit wird bescheinigt, dass das Zusatzgerät nach allen geltenden Normen gebaut
worden ist.

Alles Zusatzgeräte müssen über dieses Zeichen verfügen. Mit diesem Zeichen bescheinigt der Hersteller, dass das
Gerät nach den geltenden Normen hergestellt wurde. Dieses Zeichen bedeutet aber für den Eigentümer und
Benutzer, dass das Gerät nur bestimmungsgemäss verwendet werden darf (gemäss Betriebsanleitung).

Gabelverlängerung
Das hauptsächlich verwendete Zusatzgerät ist die Gabelverlängerung.
Die Verriegelung erfolgt mittels Steckbolzen hinter dem Gabelrücken. Die Verlängerung muss zu mindestens 60 %
von der vorhandenen Gabel unterstützt werden.

Die Gabelverlängerung darf maximal 40 % der Standardgabellänge betragen.


Das Traglastdiagramm des Staplers muss mit der Gabelverlängerung ergänzt werden!

Kranausleger
Der Kranausleger soll dort eingesetzt werden, wo es z.B. darum geht eine Last anzuheben, die tiefer liegt
als der Standplatz des Staplers. Es könnten aber auch kleinere Montagearbeiten damit ausgeführt
werden. Sobald eine Last – verbunden mit eine Anschlagmittel – am Kranhaken hängt, kann diese durch
die Fahrbewegung ins Pendeln geraten.
Da die Standsicherheit des Staplers nur das Kippen nach vorne berücksichtigt, kann eine pendelnde Last
eine Gabelstapler leicht zum Umstürzen bringen. Deshalb dürfen am Haken hängende Lasten mit dem
Stapler nicht transportiert werden. Es ist nur eine Feinpositionierung im Umkreis von 2 Metern erlaubt.
Verschiedene Bauarten von Kranhaken und Kranauslegern
44
Einsatzvorschriften von Kranhaken und Kranauslegern
Keine Eigenbauten verwenden.
Der Verkäufer muss eine Bedienungsanleitung und eine Konformitätserklärung für das Gerät vorlegen
können.
Die maximale Hubhöhe des Staplers darf nicht zusätzlich erhöht werden.
Befindet sich der Haken höher als die Gabel, so gilt wiederum die Haken-Öse als Hubhöhe! Hydraulisch
ausfahrbare Kranausleger sind verboten!

Ein Stapler ist nicht für den Transport von hängenden Lasten gebaut! Er kann dabei sehr schnell
umstürzen!

6.6 Lernzielkontrolle Kapitel 6

Aufgabe 37
Dürfen Personen mit einem Frontstaplers angehoben werden?
o Ja, wenn dies nur kurz und nur auf geringe Höhe
o Nein, nur mit Palette und Rahmen auf der Gabel
o Ja, aber nur mit Ausnahmebewilligung

Aufgabe 38
Dürfen Stapler in explosionsgefährdeter Umgebung eingesetzt werden?
o Nein
o Nur mit entsprechender Bewilligung des Eigentümers
o Nur mit explosionsgeschütztem Stapler

Aufgabe 39
Wer entscheidet bei einer Starkstromleitung über den Sicherheitsabstand?
o Der Eigentümer der Leitung
o Der Arbeitgeber
o Die Vorschriften der Suva

45
Aufgabe 40
Was muss nach dem Ausschalten und Erden noch beachtet werden?
o Nichts besonderes
o Trotz des Ausschaltens nie berühren
o Schriftliche Bestätigung muss vorliegen und die Leitung nicht berühren

Aufgabe 41
Wer erteilt Ausnahmebewilligungen für das Hochheben von Personen?
o Nur die Suva
o Das Arbeitsamt und die Suva
o Die Betriebsleitung und die Suva

Aufgabe 42
Was ist bei einer Anhängerkupplung am Stapler zu berücksichtigen?
o Gewicht des Anhängers
o Bauhöhe der Kupplung, Zugkraft des Staplers
o Eignung Anhängerbetrieb, zulässige Anhängerlast, Herstellervorschriften

7. Werkverkehr
7.1 Allgemeine Sicherheitsregeln
Verkehrswege:
Nicht jeder Verkehrsweg im Betrieb ist zum Befahren mit Gabelstaplern geeignet. Daher dürfen nur solche
Verkehrswege befahren werden, die von der Betriebsleitung ausdrücklich hierfür freigegeben sind. Für die
Gabelstapler gesperrten Verkehrswege sind durch entsprechende Verbotsschilder zu kennzeichnen.
Freihalten der Verkehrswege:
Verkehrswege müssen stets freigehalten werden, damit sie jederzeit gefahrlos befahren werden können. Man
sollte sich auch nicht dazu verleiten lassen, Paletten oder andere Gegenständen nur mal kurz im Verkehrsweg
abzustellen.
Der Staplerfahrer muss:
• Jederzeit in der überblickbaren Strecke anhalten können.
• Bei ungenügender Sicht mit eingeschalteter Beleuchtung fahren.
• Die Fahrgeschwindigkeit den Verhältnissen und der Ladung anpassen.
• Ungenügend gesicherte Ladung zusammenbinden.
• Personen, die sich im Gefahrenbereich aufhalten, warnen oder wegweisen.

Halten sich Personen im Gefahrenbereich auf, muss nötigenfalls die Arbeit unterbrochen werden!
Fahren im Werkverkehr:
Vieles, was im Strassenverkehr gilt, hat im Werkverkehr seine Gültigkeit:
• Rechtsvortritt
• Rechts fahren, links überholen
• Abstand Stapler – Stapler = 2 – 3 Fahrzeuglängen
• Vor unübersichtlichen Stellen Bremsbereitschaft erstellen
• Vor jeder Richtungsänderung Blick zurück
46
Jeder Fahrer verhält sich so, dass er andere weder behindert noch gefährdet!
7.2 Lastentransport auf Werkarealen
Auf Werkarealen müssen Lasten mit zurückgeneigtem Hubmast und in möglichst tiefer Stellung des
Lastaufnahmemittels zu verfahren werden. Dadurch wird erreicht, dass der Gesamtschwerpunkt des
Gabelstaplers tief und auch möglichst weit hinter die Vorderachse des Staplers zu liegen kommt (Standsicherheit).
Bei zurückgeneigtem Hubmast ergibt sich für die Gabelzinken zwangsläufig eine leichte Schrägstellung mit der
Spitze nach oben. Dadurch wird die Last beim Beschleunigen und Bremsen besser gehalten.
Beim Transportieren von Lasten muss der Fahrer immer ausrechend Sicht auf die Fahrbahn haben. Deshalb darf
die Last nur so hoch sein, dass der Fahrer noch darüber hinweg die Fahrbahn einsehen kann. Keinesfalls ist es
zulässig, zwei Ladeeinheiten, z.B. zwei Platten, übereinander aufzunehmen, wenn dadurch die Sicht auf die
Fahrbahn behindert oder sogar versperrt wird.

Verdeckt ausnahmsweise eine Ladung dem Fahrer die Sicht nach vorn, so wird rückwärtsgefahren oder ein
Einweise beigezogen.
7.3 Befahren von Rampen und Gefällen
Beim Befahren von Rampen besteht für den Gabelstapler Absturzgefahr, wenn der Stapler zu nahe an die
Rampenkante gerät. Daher sollte der Gabelstaplerfahrer auf Rampen stets mit grösster Vorsicht fahren. Als
vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn an Hallenausfahrten vor der gegenüberliegenden Rampenkante eine stabile
und ausrechend hohe Absturzsicherung ähnlich einer Leitplanke angebracht ist. Auf Gefällstrecken / Steigungen
droht bei unsachgemässer Fahrweise Umsturzgefahr.

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Auf schiefen Ebenen ist die Last bergseitig zu führen.
Bei Abwärtsfahrten muss daher rückwärtsgefahren werden. Wegen der Umsturzgefahr ist Wenden und
Kurvenfahren auf schiefen Ebenen gefährlich.
Wenden in Gefällen ist gefährlich und daher zu unterlassen. Die Last ist bergseitig zu führen. Dies soll
verhindern, dass die Last im Gefälle von der Gabel rutscht.
Beim ungeladenen Stapler ist das Gegengewicht auf der Bergseite!
Auf Rampen ist stets mit grösster Vorsicht zu fahren: denn für den Gabelstapler besteht Absturzgefahr, wenn er
zu nahe an die Rampenkante gerät. Breite Rampen helfen, die Absturzgefahr zu verringern.

Mindestbreite des Arbeitsgangs auf einer Rampe

Kann die minimale Breite nicht eingehalten werden, so ist die Rampenkante zu sichern, z.B. mit einem
Radabweiser
7.4 Arbeitsgangbreiten und Signalisation
Beim Einrichten von Lagerhallen und Werkarealen gibt es Vorschriften betreffend der Abmessung von Fahrwegen
für Fahrzeuge und Fusshänger. Folgende Mindestabmessungen sind bei der Einrichtung eines Arbeitsplatzes
einzuhalten!
Mindestabmessung von Fahrwegen und Durchfahrten (Türen und Tore für Fahrzeuge und Personen:
Für Fussgänger muss gegenüber dem Fahrzeugverkehr immer ein seitlicher Abstand von 80 cm eingehalten
werden.

48
49
8. Fahren mit Staplern auf öffentlichen Verkehrsflächen
8.1 Definition der öffentlichen Strassen
Als öffentliche Verkehrsfläche gelten nach dem schweizerischen Strassenverkehrsgesetz (STVG) sämtliche
Verkehrsflächen, die von jedermann jederzeit ungehindert begangen und befahren werden können.
Die Eigentumsverhältnisse spielen hier keine Rolle.
Dies gilt vor allem für Firmenareale, Werkhöfe, Parkplätze usw., durch die öffentlicher Verkehrs zirkuliert oder die
von Strassen durchquert werden.
Ausrüstung der Fahrzeuge für den Einsatz im Strassenverkehr
Im Fahrzeugausweis sind allfällige Einschränkungen, Auflagen und Markierung eingetragen. Der Anhang ist stets
mitzuführen.

50
51
8.2 Typen von Kontrollschildern
Variante Sonderbewilligung:
Muss für den Fahrverkehr zwischen benachbarten Teilen eines Fabriklagers oder Werkbetriebs die öffentliche Strasse
benutzt werden, kann die zuständige kantonale oder kommunale Behörde dem Unternehmer die Verwendung von
Motorfahrzeugen ohne Fahrzeugausweis und Kontrollschilder auf einer kurzen (max. 300 m langen) Strecke
bewilligen, sofern der Halter eine genügend hohe Haftpflichtversicherung nachweisen kann. Mit dieser Variante
können mehrere Fahrzeuge ohne Kontrollschilder auf dem gleichen Areal eingesetzt werden. Es muss eine
Haftpflicht-Police vorliegen und die Stapler müssen Strassenverkehrstauglich ausgerüstet sein.
Variante Nummernschild:
Fahrzeuge müssen strassenverkehrstauglich ausgerüstet sein, das heisst mit. Beleuchtung, Blinker, geprüften
Bremsen, Lärmpegel, Abgas usw. Die Fahrzeuge werden zu periodischen Fahrzeugprüfung aufgeboten. Diese
Fahrzeuge gelten gemäss STVG als Arbeitsmotorkarren. Führerausweis Kat. F. Im Sinne des Strassenverkehrsgesetztes
gelten Stapler als Arbeitsmotorkarren. Das Nummernschuld gibt keine Berechtigung für den Transport von
Gabellasten und öffentlichen Strassen. Es ist nur die Berechtigung für den Transport von Gabellasten auf öffentlichen
Strassen. Es ist nur die Berechtigung für die Fahrt. Der Transport von Lasten auf öffentliche Verkehrsflächen ist
zusätzlich bewilligungspflichtig. (Kantonale unterschiede Beachten)
Werden solche Fahrzeuge auf öffentlichen Strasse als Zugfahrzeug eingesetzt, benötigen diese ein weisses
Kontrollschild. Es dürfen maximal 2 Anhänger mitgeführt werden.

Die verschiedenen Typen von Nummernschildern:


Weisses Kontrollschild:
Stapler, die zusätzlich noch Lasten transportieren können, z.B. Seitenstapler.
Blaues Kontrollschild:
Stapler, die keine Lasten transportieren dürfen, z.B. Gegengewichtsstapler.
Braunes Kontrollschild – Kategorie Sonderfahrzeuge:
Dies sind Fahrzeuge, die bauartbedingt Massvorschriften des Strassenverkehrsgesetzes überschreiten (z.B.
Überhang nach vorne, von der Mitte des Lenkrades bis Vorderkante Gabel mehr als 3 m). In diese Kategorie fallen
meistens grosse Gegengewichtsstapler. Diese Fahrzeuge dürfen einen Anhänger mitführen. Auf diesem Darf
jedoch nur ein Arbeitsgerät des Zugfahrzeuges mitgeführt werden.
Für die Fahrt auf öffentliche Strassen ohne Last dürfen die Gabeln nie frei sichtbar sein. Sie müssen hochgeklappt,
weggenommen oder mit einem Schutzbalken gekennzeichnet werden. Anhang mit Fahrzeugausweis beachten. In
einzelnen Kantonen kann es zu leichten Abweichungen kommen. Hierzu beim zuständigen Strassenverkehrsamt
nachfragen. Der Fahrer eines Staplers im Strassenverkehrs muss mindestens im Besitz des Führerausweises
Kat. F sein.

52
Lernzielkontrolle Kapitel 7 + 8
Aufgabe 43
Darf ein Seitenstapler mit blauem Kontrollschild auf öffentlichen Strassen Lasten mitführen?
o Ja, innerhalb des Tragkraftdiagramms
o Dafür wäre ein weisses Kontrollschild nötig
o Ja, aber mindestens die Ladung Sichern
Aufgabe 44
Was ist an unübersichtlichen Stellen zu tun?
o Innerhalb der überblickbaren Strecke anhalten, Bremsbereitschaft erstellen
o Hupen
o Bremsbereitschaft erstellen
Aufgabe 45
In welcher Richtung muss ein Frontstapler mit Last auf der Gabel eine Steigung befahren?
o Vorwärts
o Die Last muss bergwärts sein
o Rückwärts
Aufgabe 46
Müssen im Strassenverkehr mitgeführte Lasten gesichert werden?
o Ja, sie müssen am Stapler gegen Verrutschen gesichert werden
o Dies ist nur nötig bei unstabilen Lasten
o Nein, dies ist nicht nötig, weil die Geschwindigkeit zu klein ist.
Aufgabe 47
Was bedeutet die Abkürzung AST?
o Arbeitsgangbereich
o Arbeitsschutz
o Arbeitsgesetz
Aufgabe 48
Was muss getan werden wenn beim Frontstapler eine Last die Sicht nach vorne verdeckt?
o Vorwärtsgefahren werden
o Langsam Fahren und Hupen
o Rückwärtsfahren oder Hilfsperson beiziehen
Aufgabe 49
Wenn sich Personen im Gefahrenbereich aufhalten muss ich...
o Hupen
o Nötigenfalls die Arbeit unterbrechen
o Die Personen laut und deutlich wegweisen
Aufgabe 50
Welchen Führerausweis muss der Staplerfahrer im Strassenverkehr besitzen?
o Mindestens Kat. F
o Mindestens Kat. D
o Mindestens Staplerfahrerausweis

53
9. Gestelle und Regale
Grundsätzliches zu Gestellen und Regalen
Neben der Fahrpraxis muss der Staplerfahrer auch Kenntnisse über Vorschriften, Bauweise und über das richtige
Beladen von Kragarmregalen und Paletten Gestelle haben. Hier sind die wichtigsten Punkte aus der Suva-Richtlinien
über Regale (Version 2002) zusammengefasst. Bei Neubeschaffung von Regalen muss darauf geachtet werden, dass
diese nach den gültigen Normen gebaut sind. Es muss eine Konformitätserklärung und eine Bedienungsanleitung
vorhanden sein. EN-Richtlinien:

Es ist heute nicht mehr uneingeschränkt möglich, Eigenbauten zu erstellen.


Regale und Gestelle müssen über einen ausrechenden Korrosionsschutz verfügen!
9.1 Kragarmregal
Ein Kragarmregal dient vor allem dem Lagern von Langmaterial. Das eingelagerte Material muss so platziert,
ausgerichtet und gebunden werden, dass nicht die Gefahr des Abstürzten besteht. Der Staplerfahrer ist
verantwortlich, dass die Kragarme nicht überladen werden.
Die Lasten dürfen die Länge der Kragarme nicht überragen!

Kragarmregal richtig beladen


Da der Staplerfahrer vom Fahrersitz aus die Belastungstabelle nicht direkt einsehen kann, müssen die Kragarme mit
der Belastung pro Kragarm gut sichtbar angeschrieben sein.
54
Beim Beladen ist darauf zu achten, dass alle Kragarme gleichmässig belastet werden!

Lose Lasten sind vor dem Einlagern zusammenzubinden!


Die Auskragung ist unzulässig der Kragarm (Pfeil) könnte brechen!
Der Staplerfahrer muss das Gewicht der Last kennen, die er auf die Kragarme aufbringt. Das Gewicht der
Last kann mit den Angaben auf dem Packzettel eruiert werden

9.2 Palettengestell
Zum Lagern kleinerer Mengen werden Regale der verschiedensten Bauarten verwendet. Palettengestelle müssen
so beschaffen und aufgestellt sein, dass die das Lagergut sicher aufnehmen können und ihre Stand- und
Tragsicherheit gewährleistet ist.
Nachfolgend die wichtigsten Vorgaben betreffend des Aufstellen von Palettengestellen.

55
56
10. Wartung und Instandhaltung
10.1 Grobreinigung
Eine regelmässige Wartung und Instandhaltung des Staplers schützt vor Schäden und hilft Kosten zu senken. Die
tägliche und wöchentlich Wartung ist Sache des Fahrers. Nähere Angaben findet man in der Betriebsanleitung. Bei
diesen Arbeiten handelt es sich vor allem um Reinigungs- und Schmierarbeiten.
Zur Grobreinigung des Staplers gehört das Entfernen von groben Teilen, die die Luftzufuhr zum Kühler oder
Luftfilter behindern. Stapler nie mit einem Hochdruckreiniger waschen!
• Ansauglüftung am Kühler freihalten

10.2 Schmieren
• Schmieren immer unmittelbar nach dem Staplerbetrieb, das Schmiermittel kann besser eindringen
• Nur Schmiermittel gemäss Betriebsanleitung verwenden
• Nur solange Fett einpressen, bis neues Fett austritt
• Nicht sichtbare Schmierstellen gemäss Weisungen des Schmierplans abschmieren (Standard: 3-4 Stösse)
• Schmierstellen nach Abschmieren von überflüssigen Fett reinigen!

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Schmieren der Hubkette und der Gleitbahnen
Hubkette und Gleitbahnen sind zurückhaltend zu schmieren und nur mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Öl
oder Spray.
• Eine Hubkette darf nie Rost ansetzten!

10.3 Sicherheits- und Umweltvorschriften


Umweltschutz
1 Liter Öl kann eine Million Liter Wasser ungeniessbar machen!
• Aus diesem Grund ist mit Resten von Schmiermitteln sorgsam umzugehen!
• Altöl, ölgetränkte Putzlappen, Fett, Fettpatronen, Spraydosen usw. gelten als Sondermüll und müssen im
Werkhof korrekt entsorgt werden!
• Das falsche Entsorgen oder das Versickernlassen von Ölen ist strafbar!
• Der Schutz der Umwelt ist eine selbstverantwortliche Aufgabe!

• Um Zugang zu allen Schmierstellen zu erhalten, muss die


Gabel angehoben werden. Diese darf niemals frei hängen
und muss immer an geeigneter Stelle abgelegt werden.

58
10.4 Lernzielkontrolle Kapitel 9 + 10

Aufgabe 51
Nenne ein Sicherungselement Verbindung Kragarm – Ständer
o Traglasttabelle
o Anschrift
o Aushängesicherung
Aufgabe 52
Welche Anschrift ist für den Staplerfahrer von Bedeutung?
o Eigengewicht
o Traglast pro Kragarm
o Gesamtgewicht
Aufgabe 53
Was ist zu tun mit beschädigten Konstruktionsteilen am Gestell?
o Kommt darauf an, welches Teil
o Sofort auswechseln oder reparieren
o Ich behalte das Teil im Auge
Aufgabe 54
Darf eine Ladung die Kragarme überragen
o Nein
o Ja
o Nur kurzfristig
Aufgabe 55
Welche Schutzmassnahme muss bei einem Eckständer getroffen werden?
o Der Ständer ist mit eine Anfahrt- oder Rammschutz zu sichern
o Der Ständer muss mit einem Leuchtband markiert werden
o Der Arbeitsgang muss vergrössert werden
Aufgabe 56
Wo kann nachgefragt werden, welche Schmiermittel zu verwenden sind?
o Im Fahrzeugausweis
o Bei der Betriebsleitung
o In der Bedienungsanleitung und beim Hersteller
Aufgabe 57
Was ist vorzukehren wenn bei angehobener Gabel geschmiert wird?
o Die Gabel ist auf einer standsicheren Unterlage abzustellen
o Nichts besonderes
o Ein Kollege nimmt auf dem Fahrersitz platz
Aufgabe 58
Was ist mit verbrauchten Fettpatrone, Leeren Spraydosen etc. zu tun?
o Diese werden im Kehricht entsorgt
o Diese dürfen nur als Sondermüll entsorgt werden
o Sie können dem Hersteller zurückgegeben werden
59
Aufgabe 59
Was ist vor dem Schmieren zu tun?
o Nichts besonderes
o Den Stapler mit dem Hochdruckreiniger waschen
o Die Schmierstelle ist mit einem Lappen zu reinigen

Auflösung Lernerfolgskontrollen

Kapitel 1
1.C / 2.B / 3.B / 4.C / 5.C / 6.A / 7.B / 8.B / 9. B

Kapitel 2
10.C / 11.B / 12.C / 13.C / 14.B / 15.A / 16.A / 17.B / 18.A

Kapitel 3 + 4
19.B / 20.A / 21.A/ 22.B / 23.C / 24.A / 25.B / 26. A / 27.C

Kapitel 5
28.A / 29.A / 30.C / 31. A / 33.B / 34.A / 35.C / 36. B

Kapitel 6
37.C / 38.C / 39.A / 40.C / 41.B / 42.B / 43.C / 44.A / 45.C

Kapitel 7 + 8
46.B / 47.A / 48.B / 49.A / 50.A / 51.C / 52.B / 53.A

Kapitel 9 + 10
54.C / 55.B / 57.A / 58.A / 59.C / 60.A / 61. B / 62.C

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Fahrschule Marcel Strebel

Perfect Drive GmbH


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