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Epidemiologie
Männer: 3,4 % aller Tumoren
Frauen: 3,8 % aller Tumoren
ca. 17.000 Neuerkrankungen pro Jahr, stetig ansteigend
5-Jahres-Überlebensrate: < 10 %
o schlechteste 5-Jahres-Prognose!
o Die meisten Patienten versterben innerhalb von 12 Monaten nach
Diagnosestellung.
o Ursachen:
zu späte Diagnosestellung
rascher Progress (Invasion und Metastasierung)
hohe Rezidivrate nach Resektion
relative Therapieresistenz
Erkrankungsrate steigt in höherem Alter
Risikofaktoren
Genetische Disposition: < 5 %
o Familiäres Pankreaskarzinom (FPC): 1-3 % ges, von den vererbten das
häufigste (autosomal-dominant vererbt)
bei 2 Verwandten 1. Grades 18fach erhöhtes Risiko
bei 3 Verwandten 1. Grades 57fach erhöhtes Risiko
o BRCA2 (6%), p16, ATM (aber der Hauptgendefekt ist bisher unbekannt!)
o Keine Tumormarkerspezifität für die vererbten PC
o Es gibt kein typisches Screening. Routine-Ultraschall, Diabetes
o andere hereditäre Tumorsyndrome:
Peutz-Jeghers-Syndrom (STK11) 132faches Risiko für PC
gastrointestinale Hamartome
mucokutane Hyperpigmentierung
Lebenszeitrisiko für Pankreaskarzinom: 36 %
autosomal-dominant vererbt
FAMMMPC-Syndrom (p16) bis zu 40faches Risiko
Familiäres atypisches multiples Muttermal- und Melanom-
Pankreaskarzinom-Syndrom (p16)
12 % der FPC-Patienten haben ein FAMMMPC-Syndrom
Risiko für Pankreaskarzinom ist 13-39fach erhöht!
hereditäres Mamma- und Ovarialkarzinom
FAP
HNPCC
Fanconi Anämie
Ataxia teleangiektasia Louis-Bar
95 %: ohne vererbte Prädisposition
diverse, nicht genau identifizierbare Umweltfaktoren
Wann muss man an ein vererbtes Pankreaskarzinom denken?
„early onset“ Krebs unter 50 Jahren
In Kombination mit anderen, auch seltenen Tumoren (metachron/synchron)
Auftreten bei mehreren 1.gradig Verwandten
erworbene Risikofaktoren:
o Rauchen (auch Passivrauchen) 2,5-3,5fach erhöhtes Risiko
o Adipositas 1,8fach
o Diabetes mellitus: Fast 50 % aller Pat. mit PC haben auch Diabetes
Typ I 2fach
Typ II 1,8fach
o chronische Pankreatitis 5-15fach
verursacht ca. 5 % aller Pankreaskarzinome
häufigste Ursache: Alkohol
evtl. potenzielle Risikofaktoren:
o Z.n. Cholezystektomie/Gastrektomie
o Hepatitis B
o Helicobacter pylori
o Ernährung: rotes Fleisch
Symptome
generell: Die charakteristische Frühsymptomatik fehlt!
o zuerst Gewichtsverlust/Appetitloskeit
o Verschlussikterus
o Oberbauchschmerzen
o Rückenschmerzen
o Diabetes mellitus
Bei 90 % der PC-Patienten wurde ein Diabetes mellitus innerhalb
von 2 Jahren diagnostiziert.
Meist besteht dieser schon seit 13 Monaten vor Diagnosestellung des
PC
Patienten mit new onset DM und > 50 Lebensjahren haben ein 8-fach
erhöhtes Risiko für ein Pankreaskarzinom in den ersten 3 Jahren
dann erst andere Symptome wie Kachexie
Diagnostik
1. erste Diagnostik: Sono
a. typisch: double-duct-sign: dilatierter Pankreasgang, dilatierter DHC
b. Ziel: Tumornachweis, Dignität der Raumforderung, Nachweis von Metastasen,
Klärung der Resektabilität
2. dann:
a. CT: Vorteil: man sieht kalkdichte Strukturen, Lunge, Leber, Abdomen und
Becken im Rahmen von Fernmetastasierungssuche
b. Endo-Sono: Sens zur Detektion einer Pankreas-Raumforderung: 98 % (beste!)
i. Gründe für falsch-negative EUS:
1. chronische Pankreatitis
2. akute Pankreatitis
3. diffuse Ca-Infiltration
c. MRT/MRCP: bessere Weichgewebsauflösung
d. ERCP: insb. zur Darstellung der Gänge
e. PET/CT: offiziell nicht zugelassen
f. Biopsie: sehr schwierig, da Pankreas schwierig zu erreichen
Therapie
metastasiertes PC (60-70 %)
Palliative Therapie
First-Line-Therapie
o Gemcitabine (+- Erlotinib)
wirkt nicht bei allen Patienten und nur, wenn als UAW ein
Hautausschlag auftritt
o FOLFIRINOX (Folinsäure, 5-FU, Irinotecan, Oxaliplatin)
wird heute meistens als erstens angewandt
o Gemcitabine + Nab-Paclitaxel
resektables PC (15-20 %)
Kurative Therapie
Resektion
adjuvante/additive Chemotherapie