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Bei dieser Aufgabe sollen Sie feststellen, auf welchen von fiinf Abschnitten des Textes sich sechs verschiedene Aussagen jeweils beziehen. Wahrend zu jeder Aussage nur ein Textabschnitt passt, kénnen manchen Abschnitten auch mehrere Aussagen zugeordnet werden. Die Aussagen geben die fer die Intentionen der Autorin /des Autors wieder. diese aatgebe erfolgreich zu ldsen, milssen Sie verstehen, welche Ziele die Autorin /der Autor gegeniiber der Leserin /dem Leser verfolgt. Diese kénnen Sie anhand von Wértern und Ausdriicken erkennen, die expliit aut Meinungen, Wertungen, Bedauern, Warnungen etc. hinweisen. Aber auch her implizite sprachliche Merkmale, wie 2.8. der Gebrauch von Konjunktiv Il oder Futur | bzw. Il, lassen auf die Intention der Autorin /des Autors schlieBen, Vorgehensweise: Lesen Sie den Text abschnitisweise und dberlegen Sie nach jedem Abschnitt, welche iele die Autorin /der Autor hier verfolgt, und welche der Aussagen am besten passt. Versuchen Sie schnell herauszufinden, wo sich die jeweils gesuchten Informationen im Text befinden und was die ‘Autorin /der Autor damit bewirken méchte. Textlange: 650-850 Wérter Bewertung: 2 Punkte pro richtig zugeordneter Aussage, insgesamt: 12 Punkte Zeit: ca. 15 Minuten 1 Aufgabe kennenlernen €1 Sie lesen einen Text tiber die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn und die heutige Hauptstadt Berlin. Im Text finden Sie folgenden Abschnitt. Lesen Sie den Abschnitt, die Antwortméglichkeiten und die Lésung. Beispit Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung haben sich viele Politiker dafir ausgesprochen, Berlin anstelle von Bonn wieder zum Regierungssitz und zur Hauptstadt der Bundesrepublik Tan Deutschland zu erklaren, Bonn hatte die Funktion der Haupt stadt aufgrund der Teilung Deutschlands schlie8lich nur proviso- risch tbernommen. Gleichwohl mussten sich die Bundesbiirger und alle Parlamentsabgeordneten als deren Vertreter auch dariiber im Klaren sein, dass ein Umzug der Regierung nach Berlin mit massiven Belastungen der Staatskasse und damit des Steuerzahlers einhergehen wirden, AuBerdem sollte der Umzug die Situation der Stadt Bonn und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner deutlich verandern. Fir viele An- gestelite der Regierung und deren Familien bedeutete dies einen Einschnitt hinsichtlich ihrer sozialen Bincungen, fur ie Region wirtschaftlche Einbuflen und ebenso den Verlust von Arbeitsplatzen peomsvat % erat In diesem Abschnitt 1 O liefert der Autor Definitionen. 2 OC polemisiert der Autor. 3 nennt der Autor Nachieile, 4 © drtickt der Autor seine persénliche Meinung aus. 5 O stelit der Autor Vermutungen an, © Uberiegen Sie sich, warum das die richtige Lésung ist. Woran haben Sie das erkannt? Warum passen die anderen Antwortméglichkeiten Ihrer Meinung nach nicht? _— ae 2 Kommunikative Absichten erkennen £0 Schauen Sie sich die folgenden Siitze an. Die Kerninformation ist stets die gleiche, aber die Autorin behandelt sie sprachlich unterschiedlich. Ordnen Sie die Absichten der Autorin den einzelnen Satzen zu, Es ist auch méglich, dass zwei Absichten zu einem Satz passen. 1 © Der Minister verkiindete am vergangenen Montag seinen sofortigen Riicktritt, nachdem er fast vier Jahre lang im Amt gewesen war. 2 © Der Minister hat sich nun unglticklicherweise wenige Wochen vor dem Ablauf seiner regularen Amtszeit entschlassen, mit sofortiger Wirkung zuriickzutreten. 3 © Die am Montag tiberraschend bekannt gegebene Entscheidung des Ministers, sofort von seinem Amt zuriickzutreten, mag nicht alle Birger gliicklich stimmen, 4 CO Der vergangenen Montag bekannt gegebene Riicktritt des Ministers nach einer fast vier jahrigen Amtszeit beruht nicht zuletzt auf der steigenden Unzufriedenheit der Birger mit dessen Amtsfahrung. 5 CO) Nun hat der Minister, dessen Amtsfihrung in den vergangenen Monaten héutiger mit der Besonnenheit eines pubertierenden Jugendlichen vergleichbar war, nach knapp vier Jahren beschlossen, seinen Posten zu verlassen. 6 © Schon im Vorfeld hatte es MutmaBungen liber einen méglichen Rucktritt des Ministers gegeben, welcher nach wachsender Kritik sowie einigen Unstimmigkeiten im Kabinett am Montag schlie8- lich als beschlossen verkiindet wurde. 7 O Der Ricktritt des Ministers nach beinahe vier Jahren im Amt kénnte fiir die Birger auch positive Aspekte zur Folge haben 8 © Oppositionelle begrtiBten die Entscheidung des Ministers, nach beinahe vier Jahren von seinem ‘Amt zuriickzutreten, da ein Schiff ohne Kapitan sicherlich besser fahrt als ein Schiff mit einem bisweilen miiden Kapitan. Absichten der Autorin a. Hoffnung ausdriicken d__ironisieren g_ Vermutungen anstellen b Ereignisse zusarmmenfassen e bedauern h polemisieren © informieren f Griinde nennen ® Woran haben Sie die sprachlichen Absichten erkannt? Markieren Sie im Text und tragen Sie die P Sprachlichen Mittel in die unten stehende Tabelle ein. |Aussageabsicht | Sprachliche Mittel Sprachliche Merkmale Hoffnung ausdriicken —_| hoffentlich positive Verweise auf die Zukunft, Folgen, Effekte | Zusammenfassen ordnende Adverbien informieren sachlicher Stil, keine emotionalen Ausdriicke Aussageabsicht Sprachliche Mittel Sprachliche Merkmale ironisieren gesagt wird das Gegenteil oy | was gemeint ist =m bedauern Adjektive /Adverbien, de sich nich, auf die Reaktionen anderer bezishey Griinde nennen kausale Verben : Vermutungen anstellen Konjunktiv , Modalverben in subjektiver Bedeutung polemisieren scharfer, manchmal beleidigender Ton; negative Vergleiche G Sammein Sie weitere sprachliche Mitel und Merkmale, mit denen diese kommunikativen Absichten verwirklicht werden kénnen. Tragen Sie Ihre Ergebnisse in die Tabelle ein. ‘Auch Adjektive geben hautig einen Hinweis auf die Intention eines Textes! © Sammein Sie Synonyme fiir wertende Adjektive (ut = vorteilhaft, vielversprechend, ...j schlecht = problematisch, ungiinstig, ...). Schreiben Sie folgenden Beispielsatz neu und verwirklichen Sie dabei verschiedene sprachliche Absichten. Im Jahr 1991 beschloss der Bundestag den Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin Es war nicht weiter tberraschend, dass der Bundestag tm Jahr. £994. 3 Weitere kommunikativ. il Realisierung '@ Absichten und ihre sprachliche © Kennen Sie weitere kommunikativ kénnen? Schauen Sie sich dazu Sie die Tabelle in Aufgabe 2. © Absichten, die in geschriebenen Texten erkennbar werden auch verschiedene Ubungstests an. Sammeln Sie und erweitern Beispiel: warnen 1 Formulieren von negativen Folgen Eine sehnelle Erweiterung der Eu durch meh ere Staaten mit geringer Wirtschaftsieraft witrde 2u drastischemkonsequenctn fiir den. EU-Haushalt fithren. 2 Verben wie drohen Finawzielle Keiser in einigen mitglitdsstanten diahew den, €U-Haushalt Langfiistia, stare zu belasten, 3 Adjektive wie geféhrlich ¢ Notsituationen einzelner Mitgliedsstaaten Rinnen gefdladion fir dle gesavate Europliische Union werden. Kreuzen Sie fur die folgenden Abschnitte aus verschiedenen Texten die jeweilige kommunikative Absicht an. 1 Wabrend der Sitz des Europaischen Parlaments StraBburg ist, tagen die meisten Ausschiisse in Brisssel. Diese Entwicklung geht schon auf die Griindung der Europaischen Union zuriick, denn jedes der sechs Griindungsmitglieder der EU wollte eine Institution beherbergen und Frankreich und Belgien konnten sich in dieser Frage lange nicht einigen, a © Der Autor polemisiert. b © Der Autor méchte Mitgefith! wecken. c © Der Autor appelliert an seine Mitmenschen, 4 © Der Autor nent Griinde. 2 Bei der Europaischen Union handelt es sich um den politischen Zusammenschluss zahlreicher Staaten in Europa. Die EU verfiigt Uber ein eigenes Parlament sowie leitende und verwaltende Gremien, Die gemeinsame Wahrung heiBt Euro. a © Der Autor nennt Vorteile der EU-Mitgliedschaft. b © Der Autor méchte iberzeugen. c © Der Autor liefert eine Beschreibung. d © Der Autor bezieht Stellung. 17 oo! 3. Der Einheitswahn der EU-Kommission kennt offenbar keine Grenzen. Nachdem ernsthatt eine Richtlinie zur Linge und Form von Salatgurken herausgegeben wurde, flagen sich die Landwirte was wohl als Nachstes kommt, Ein Durchschnittsgewicht fir Wassetmelonen’ Die Anzahl der erlaubten Bkitter fiir Kopfsalat? Oder vielleicht doch erst die korrekle Biegung einer Zucchini? a QO Der Autor weist auf Nachteile der EU hin. b © Der Autor ironisiert. c¢ © Der Autor stellt Vermutungen an. d © Der Autor polemisiert. 4 Die kommunikativen Absichten eines langeren Abschnitts bestimmen BD Lesen Sie nun lingere Textabschnitte und bestimmen Sie jeweils die Schreibabsicht des Autors. Es kann auch vorkommen, dass in einem Abschnitt mehrere Absichten enthalten sind. 1 Eine Demokratie lebt von der Mitgestaltung des politischen Geschehens durch ihre Buirgerinnen und Birger, sagt man. Doch gerade bei den Wahlen zeichnet sich immer wieder ab, dass viele Wahiberechtigte offenbar kein Interesse an ihrem Wahlrecht haben. Das ist insofern gefhrlich, als die politischen Vertreter infolgedessen nicht unbedingt die Meinung der Gesamtbevélkerung vertreten. Es sollte fur die Burgerinnen und Burger eines demokratischen Staates selbstverstand- lich sein, am Wahitag ihre Stimme abzugeben. Nur so kann eine Regierung gebildet werden, die wirklich die Interessen ihrer Wahlerinnen und Wahler vertritt. Schatzen wir diese Méglichkeit und tragen wir so zu unserer Zukunft bei. a (© Der Autor appelliert an die Wahlberechtigten. b © Der Autor erlautert das Wahisystem. c © Der Autor nennt Griinde fiir geringe Wahlbeteiligung. d © Der Autor ironisiert. 2 Schatten wir das Fach Geschichte in den Schulen doch einfach ab und machen wir so Platz fir wichtige Themen der Schulbildung, Ist es nicht wichtiger, dass unsere Kinder und Jugendlichen lemen, wie man Computer benutzt, E-Mails in drei verschiedenen Sprachen schreibt und die zweite Ableitung einer Funktion bildet? Wen interessiert es heute noch, wie Europa unter der Pax Romana ausgesehen hat oder wie es zum Zweiten Weltkrieg kommen konnte? Schauen wir nach vorn, nicht zuriick. Diese einseitige Orientierung am Fortschritt und an praktischen Fahigkeiten ist durchaus modem, doch kénnte sie Gefahren bergen. Wenn der Blick fur Zusammenhainge und politische Entwicklungen verloren geht, wird irgendwann auch die Technik nicht mehr helen. a © Der Autor argumentiert gegen Geschichtsunterricht, b © Der Autor spricht eine Warnung aus. ¢ © Der Autor kritisiert den Fortschritt. d © Der Autor ironisiert. NS Politik & Geschichte 3. Jede/t Wahlberechtigte in Deutschland kann zwei Stimmen abgeben. Mit der ersten Stimme wird eine Kandidatin /ein Kandidat gewabllt, die /der in den Bundestag (das deutsche Parlament) einziehen soll. Die zweite Stimme ist fur eine Partei gedacht. Direktkandidatinnen /Direktkandidaten brauchen nicht der gleichen Partei anzugehdren, die man mit der ersten Stimme wahlt, sie vertreten den Wahlkreis der jeweiligen Wahlerinnen Wahler. So setzt sich das Parlament aus einigen Direkt- kandidatinnen /Direktkandidaten und Angehari- gen der Mehrheitsparteien zusammen, Die Zweit- stimme ist statistisch gesehen die kritische Stimme, weil sie Uber die Mehrheitsverteilung entscheidet. a © Der Autor stelit eine Behauptung auf. b CO Der Autor erlautert das Wahisystem. c © Der Autor kritisiert das Wahlsystem. 4 © Der Autor nennt Nachteile des Wahisystems. © Uborprifen Sie abschlieBend Ihre Antworten und markieren Sie die sprachlichen Mitel, mit denen der Autor seine Absicht im Text verdeutlicht. Wichtige Tipps zum Leseverstehen, Teil 2 Lesen Sie immer den ganzen Abschnitt und versuchen Sie, dem Gedankengang der Autorin /des Autors zu folgen. Entscheiden Sie nicht zu fri und machen Sie Ihre Entscheidung nicht von einem einzelnen Satz oder ahnlich klingenden Wértern abhangig. Wenn Sie einem Abschnitt nicht gleich eine Aussage zuordnen kénnen, gehen Sie zum néichsten Abschnitt ber. Zum Schluss kénnen Sie nochmal auf die ungeldsten Aufgabenteile zuriickkommen. Bedenken Sie, dass die Aussagen der Autorin/des Autors nicht immer wartlich zu verstehen sind. Achten Sie auch auf grammatische Formen in den Satzen: Ist der Satz im Konjunktiv Il geschrieben? Kommen Imperative vor? Bezieht sich ein Abschnitt auf die Vergangenheit oder wird Prasens /Futur verwendet? Uberlegen Sie sich, wie Sie selbst Warnungen, Vermutungen, Ironie etc, formulieren wirden, ohne die Ich-Form zu verwenden. Lesen Sie regelmaBig Kommentare in Zeitungen und fassen Sie die Meinung der Autorin/des Autors zusammen. Uberlegen Sie, wo im Text Sie Hinweise auf die Schreibabsichten gefunden haben. oS 5 Priifungsaufgabe: Leseverstehen, Teil 2 Lesen Sie den folgenden Text. In welchem Textabsatz ace finden Sie die Antworte Fragen 1-6? Jeder Absatz kann Antworten auf mehrer mn atcle re Fragen enthalten. Beispiel: In welchem Abschnitt 0 (B) méchte die Autorin historische Fakten liefern? In welchem Abschnitt ., 1 © amisiert sich die Autorin? 2 © AuBert die Autorin Vermutungen? 3 CO michte die Autorin Beflirchtungen ausréumen? 4 © michte die Autorin ihrem Erstaunen Ausdruck verleihen? 5 O miéchte die Autorin zum Umdenken bewegen? 6 O spricht die Autorin Mahnungen aus? Von der Faszination des Adels Das Interesse an Ereignissen aus der Welt des Adels halt sich offenbar ungebrochen iiber Gene- rationen hinweg: Ubertragungen von Adelshochzeiten erreichen auch in unserer Zeit weltweit Einschaltquoten in Millionenhdhe. Die verbliiffende Faszination, die vom Adelsstand ausgeht, spiegelt sich auch in dem betréichtlichen Marktanteil, den die Regenbogenpresse erreicht. Allein in Deutschland werden Woche fiir Woche mehrere Millionen von Zeitschriften verkauft, die sich vor nehmlich mit allerlei hochadeligen Ereignissen und realen oder fiktiven Skandiilchen beschaiftigen. Oft genug wird das Interesse an solchen Vorgangen verschéimt abgetan: Man blattere héchstens in irgendeinem Wartezimmer in den bunten Klatschblattern, und zu Live-Ubertragungen von Ereig- nissen aus dem Hochadel gerate man vielleicht einmal beim Zappen. Auch wenn es niemand so echt zugeben méchte und es tatséchlich zu Verwunderung Anlass gibt: Die Faszination des Adels ist durch Quoten und Verkaufszahlen hinkanglich belegt b Dabei kommt dem Adel hierzulande schon lange keine politische Rolle mehr 2u, Als am 14, August 1919 die Weimarer Reichsverfassung in Kraft trat, wurden séimtliche Vorrechte des Adelsstandes abge- schafft. In Artikel 109 dieser Reichsverfassung wird betont, dass alle Deutschen vor dem Gesetz gleich seien. Zum Adel hei8t es dort: ,Otfentlich-rechtliche Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes sind aufzuheben, Adelsbezeichnungen gelten nur als Teil des Namens und diirfen nicht mehr verliehen werden.* Mit dem sogenannten Adelsgesetz, das die verfassungsgebende preusische Landesversammlung am 23. Juni 1920 verabschiedete, wurde der Adel rechtlich abgeschattt. Ihre ererbten Vermégen durften die Adelsfamilien allerdings behalten. In Osterreich hatte bereits ae at Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867 die Gleichheit aller Staatsbirger fesigelegt Ea jose von ,Unterthénigkeits- und Hérigkeitsverband ... furimmer aufgehober. Adetstitel waren bebe ten worden, Sie hatten jedoch kaum etwas von ihrem Ansehen eingebUiBt. Denn in der awelien des 19, Jahrhunderts wurden Wirtschaftstreibende, Angehdrige des Militars, Beamte und Kins! zum Zeichen der Anerkennung besonderer ‘erdienste in den Adelsstan; Ve z ° dienste in der ti annten Zweiten Geselischaft, also weder noch zum ,gewohnlichen Voik:, Endaiitig aufgehoben wurde der Adel in authebungsgesetz vom 3. April 1919 Dieses verfiigte nun nicht nur die und seiner Privilegien, sondern stellte auch simtliche Adelsbezeichnun \d erhoben. Solcherart Osterreich mit dem Adels- Abschaffung des Adels \geN Und Titel unter Strafe, © “Adel verpflichtet’, so lautet ein geflageltes Wort Ja, wozu ei chem Mut, tanen, zu kriegeris zu Moralischer Vorbildlichkeit, zu guten Manieren, zu Mazenatentum und Wohltatigkeit? Einige dieser Verpilichtungen sind woh! mit dem Verlust der politischen Bedeutung des Adels verloren gegangen. Dennoch scheint dieser Ausdruck fiir die Vorstellung einer elitaren Gesellschaftsschicht, die autg! lung zu besonderen Ver rund ihrer hdheren Stel halten ware, auch heute noch rantwortung’ ist ein Wort, auf d: len Adelsstand an sich, fiir die ei igentlich? Zu tatiger Sorge um Unter- rhaltensweisen ange- fas man in diesem Zusam- qd Aus konkreten politischen Uberlegungen lasst sich ein solcher Vertrauensvorschuss nicht erklaren, Hat die Faszination, die vom Adel auch heute noch aus. Relevanz? Sind die Grundpfeiler unserer Demokratie gj Fragen mit einem eindeutigen Nein zu beantworten. M: sutopaischen Demokratien eine Randerscheinung, Dartber hinaus bin ich der Ansicht, dass begeis- tertes Interesse fir den Adelsstand vom politischen Standpunkt aus nicht als antidemokratisch vw beurteilen ist ~ zumindest derzeit nicht. Vielmehr ist darin der Ausdruck bestimmter Sehnsiichte 2u Sehen. Zum einen ist da das Verlangen nach ein bisschen Glanz in einer niichternen politischen Landschatt, die Sehnsucht nach strahlenden und gleichzeitig vertrauenswtirdigen Figuren, Zum anderen bieten die Hochglanzbilder eleganter Menschen auch eine Méglichkeit, dem eigenen grauen Alltag 2u entkommen. Die Faszination, die der Adel ausiibt, bewegt sich auf emotionaler Ebene, fern von konkreten politischen Bestrebungen. geht, tatsachlich eine nennenswerte politische jefahrdet? Meiner Meinung nach sind diese lonarchistische Bestrebungen sind in unseren Dennoch ist vor allzu viel distanzloser Begeisterung fiir eine idealisierte Welt zu ame pene ‘her eine mégliche politisc! tischen Bewegungen, selbst wenn so manct tulad de ee nicht galich von der Hand weisen méchte. Nein, aus ganz individuellen Ps oe er Fiveht in mediale Traumwelten abzuraten. Vielmehr ist eine bewusste Auseinan- ee nen Dasein einzufordem. Hier haben die Medien ihren Beitrag zu leisten, ee eo die das Bild einer abgehobenen, ,besseren' Welt praigen, die mit der Wirk- eee! oder ihves Publikums nicht viel zu tun hat.Zum Vortl aller Beteiligten, a oe oe side man sich eine diferenziertere, emotionsérmere Berichterstattung aber auch des Adels selbst, wii Adelige in unserer Zeit wlinschen.

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